DE4115333A1

DE4115333A1 - Verfahren zur herstellung von poroesen rohren aus vlies

Info

Publication number: DE4115333A1
Application number: DE4115333A
Authority: DE
Inventors: Erfinder Wird Nachtraeglich Benannt Der
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1991-05-10
Filing date: 1991-05-10
Publication date: 1992-11-12

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von porösen Rohren aus Vlies.

Aus der EP 03 49 914 A2, sowie der JP 5 71 54 447 sind Verfahren zur Herstellung von rohrförmigem Vlieskörpern als Träger für Membranen bekannt. Bei diesen Verfahren wird das bandförmige Trägermaterial nach spiraligem Aufwickeln durch Ultraschallbehandlung oder direkte Erwärmung thermoplastisch mit sich selbst verbunden. Ein Nachteil der beiden Verfahren liegt in der beschränkten Herstellgeschwindigkeit, da eine stabile Verbindungsnaht erst nach einer gewissen Behandlungszeit des zu verschweißenden Materials über der verschweißenden Energiequelle entstehen kann. Ein weiterer Nachteil ist die Gefahr von Fehlstellen in der Schweißnaht. Diese Fehlstellen sind dadurch bedingt, daß zur Herstellung einer Schweißnaht die entsprechende Vliesmenge thermoplastisch erweicht bzw. aufgeschmolzen und dem Vlies als solchem entzogen werden muß, wodurch dessen Stabilität besonders an der Grenzfläche zwischen dem Vlies, als einem relativ voluminösen Gewirr feinster Fasern, und dem aufgeschmolzenen Vlies, als kompakter thermoplastischer Masse, geschwächt wird.

Mit der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren vorgestellt, welches die Nachteile der oben genannten Anmeldungen vermeidet.

Im erfindungsgemaßen Verfahren wird nicht das vorhandene Vliesmaterial nach Erweichen durch Wärme oder Ultraschall mit sich selbst verbunden, sondern es wird heißes thermoplastisches Material zum Aufbau und zur Verfestigung des entstehenden Rohres zusätzlich von außen zugefügt. Außerdem wird das Rohr doppellagig hergestellt, wobei die beiden Vlieslagen des inneren und des äußeren Rohres um eine halbe Vliesbreite gegeneinander versetzt übereinandergewickelt und mit dem heißen Thermoplast miteinander verbunden werden. Die Breite der verwendeten Vliese wird so gewählt, daß sich die seitlichen Vlieskanten der jeweiligen Vlieslage gegenseitig gerade berühren, sich jedoch nicht überdecken. Dadurch entstehen zwei praktisch durchgehende ineinanderliegende Röhren. Die Vlieskanten des äußeren Rohres werden zusätzlich mittels einer Raupe miteinander und gleichzeitig mit dem inneren Rohr verbunden.

Durch die erfindungsgemäße Ausführung ist eine wesentlich höhere Fertigungsgeschwindigkeit gegenüber den bekannten Verfahren möglich. Die höhere Herstellgeschwindigkeit ergibt sich aus der Tatsache, daß das verbindende Material, nämlich das zugefügte heiße thermoplastische Material, in praktisch beliebiger Menge vorgeschmolzen zur Verfügung steht und aufgetragen werden kann, während das Erweichen des Vlieses bei den oben genannten, bekannten Herstellverfahren als der geschwindigkeitslimitierende Faktor angesehen werden muß. Darüberhinaus ist die Gefahr einer Schwächung oder einer Lochbildung im Vlies durch weggeschmolzenes Vliesmaterial nicht vorhanden. Soweit das hergestellte Rohr zur Aufnahme einer Membran gemaß Anspruch 4 dient, führt ein Loch in einer der beiden Vlieslagen sogar nicht einmal zu einem Versagen des Systems.

Gegenüber den beschriebenen bekannten Verfahren ist also eine wesentliche Verbesserung in der Herstellgeschwindigkeit sowie in der Zuverlässigkeit der Qualität erreicht worden.

In einer schematischen Zeichnung ist die Herstellung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren dargestellt.

Fig. 1 zeigt die beiden zur Rohrbildung verwendeten Vliesstreifen (10, 11).

Fig. 2 zeigt eine bevorzugte Herstellung des Rohres aus den beiden Vliesstreifen (10, 11). Die verwendeten Vliesstreifen (10, 11) werden spiralig zu einem doppellagigen Rohr (12) gewickelt, wobei nur die aus dem Vlies (10) bestehende äußere Rohrlage von außen sichtbar bleibt. Die innere aus dem Vlies (11) bestehende innere Rohrlage ist am fertigen Rohr (12) von außen nicht sichtbar. Die beiden Vlieslagen (10, 11) sind dabei um eine halbe Vlieslage gegeneinander versetzt auf einen Dorn (18) gewickelt. Zur Verbindung der beiden Vliesstreifen werden drei Raupen aus geschmolzenem Kleber (13, 14, 15) auf das innenrohrbildende Vlies (11) mittels Schmelzklebeauftragegerät aufgebracht. Der Auftrag auf das Vlies (11) erfolgt dabei auf die dem Vlies (10) zugewandte Seite. Die mittlere Raupe (15) wird dabei derart auf die Mitte der unteren Vlieslage (11) aufgebracht, daß diese Raupe (15) nicht nur eine Verbindung zwischen Vlieslage (10) und Vlieslage (11) bildet, sondern gleichzeitig die rechte Vlieskante (16) des Vlieses (10) mit der linken Vlieskante (17) der jeweils nachfolgenden Wicklung des Vlieses (10) verbunden wird.

Fig. 3 zeigt das fertige Rohr (12). Das fertige Rohr besteht aus den Vlieslagen (10, 11), wobei nur die Vlieslage (10), die die äußere Rohrlage bildet, von außen sichtbar ist. Von außen sichtbar ist auch ein Teil des Schmelzklebers der als Raupe (15) auf das Vlies (11) aufgebracht wurde. Die heiß aufgetragene Raupe (15) ist durch den beim Aufwickeln auf den Dorn (18) entstandenen Preßdruck zwischen den Stoßkanten (16, 17) zweier benachbarter Lagen des Vlieses (10) hindurchgedrückt worden und bildet nach dem Erkalten eine feste Verbindung zwischen diesen Stoßkanten (16, 17). Durch diese Verbindungsnaht wird eine gute Stabilität des Rohres (12) gewährleistet.

Claims

1. Verfahren zur Herstellung von porösen Rohren aus Vlies, gekennzeichnet dadurch, daß zwei Lagen eines Vlieses (10, 11) aus Thermoplast oder aus Metall derart spiralig um einen Dorn (18) gewickelt werden, daß die beiden Lagen (10, 11) um eine halbe Lagenbreite versetzt gewickelt werden und daß sich die benachbarten Kanten der jeweilig gleichen Vlieslage berühren, aber nicht überdecken und die beiden Lagen mit einem zugeführten heißen Schmelzkleber miteinander verbunden werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die sich berührenden Kanten (16, 17) benachbarter Vlieslagen zusätzlich durch Schmelzkleber miteinander verbunden werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet dadurch, daß als Vliesstoffe und als Schmelzkleber jeweils gleiche Materialien, wie Polypropylen oder Polyester verwendet werden.

4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß die entstandenen Vliesrohre (12) in bekannter Weise derart mit einer Kunststoffmembran beschichtet werden, daß zunächst eine Kunststofflösung, z. B. Polysulfon in Dimethylformamid, auf der Innenseite der Rohre (12) aufgebracht werden und durch Behandlung mit z. B. Wasser ein Koagulieren der Kunststofflösung zu einer für die Filtration geeigneten Membran erfolgt.