DE4114165A1 - Lenksteuervorrichtung fuer fahrzeuge - Google Patents
Lenksteuervorrichtung fuer fahrzeugeInfo
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- B62D7/06—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins
- B62D7/14—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering
- B62D7/15—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering characterised by means varying the ratio between the steering angles of the steered wheels
- B62D7/159—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering characterised by means varying the ratio between the steering angles of the steered wheels characterised by computing methods or stabilisation processes or systems, e.g. responding to yaw rate, lateral wind, load, road condition
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Fahrzeuglenksteuervorrichtung,
welche gewünschte Fahrverhaltenseigenschaften
sicherstellt.
In JP-A No. 62-2 47 979 ist eine übliche Lenksteuervorrichtung
angegeben, welche ein Optimierungskompensationsteil
zum Erzeugen eines gewünschten Ansprechverhaltens auf eine
Gierbewegung und ein Rückwirkungskompensationsteil zum
Unterdrücken von Störungen hat. Das Rückwirkungskompensationsteil
ist derart ausgelegt, daß es ein Steuersignal
nach Maßgabe einer Proportionalregelwirkung oder einer Integralregelwirkung
oder einer Proportionalregelwirkung plus
einer Integralregelwirkung erzeugt. Daher macht diese Vorrichtung
umständliche und aufwendige Abstimmungen erforderlich,
um die Regelkonstanten zu bestimmen und gewünschte
Fahrverhaltenseigenschaften zu verwirklichen.
Die Erfindung zielt darauf ab, eine Fahrzeuglenkvorrichtung
bereitzustellen, bei der man auf einfache Weise ein gewünschtes
Fahrzeugansprechverhalten erhält und die unempfindlich
gegenüber Störungen und Änderungen im Hinblick
auf die Eigenschaften eines gesteuerten Fahrzeugs ist.
Nach der Erfindung wird eine Lenksteuervorrichtung für ein
Räderfahrzeug bereitgestellt, welches eine Lenkeinrichtung,
eine Sensoreinrichtung und eine Steuereinrichtung aufweist.
Die Lenkeinrichtung ist eine Einrichtung zum Lenken
des Räderfahrzeugs in Abhängigkeit von einem Steuersignal,
das einen Steuerlenkeingang, wie einen Vorderradlenkwinkel
oder einen Hinterradlenkwinkel, wiedergibt. Die Sensoreinrichtung
ist eine Einrichtung zum Erfassen einer
tatsächlichen Fahrzeugbewegung des Räderfahrzeugs, welche
variabel ist. Die variable Fahrzeugbewegung ist eine physikalische
Größe, die ein Lenkansprechverhalten des Fahrzeugs
wiedergibt. Die variable Fahrzeugbewegung kann eine
Gierrate oder eine Bewegungsvariable sein, welche eine
seitliche Fahrzeugtranslationsbewegung oder eine quergerichtete
Fahrzeugtranslationsbewegung wiedergibt. Die
Steuereinrichtung ist eine Einrichtung zum Bestimmen einer
geschätzten Fahrzeugbewegungsvariablen, wie eine geschätzte
Gierrate, die aus dem Steuersignaleingang abgeschätzt
wird, indem wenigstens eine vorbestimmte Abschätzübertragungscharakteristik
genutzt wird, bei der es sich um eine
Übertragungscharakteristik bzw. um eine Übertragungsfunktion
handelt, welche derart beschaffen ist, daß ein Fahrzeuglenkansprechverhalten
aus einem Lenkeingang bestimmbar
ist. Hierbei wird ein Deviationssignal erzeugt, welches eine
Fahrzeugbewegungsdeviation zwischen der erfaßten, tatsächlichen
Fahrzeugbewegung und der abgeschätzten Fahrzeugbewegung
wiedergibt, und ferner wird das Steuersignal nach
Maßgabe der Deviation derart erzeugt, daß die Deviation unter
Verwendung einer vorbestimmten Rückwirkungskompensationsübertragungsfunktion
und einer vorbestimmten Filterübertragungsfunktion
herabgesetzt wird. Die Kompensationsübertragungsfunktion
liegt in Form einer Funktion der Abschätzungsübertragungscharakteristik
vor und ist derart beschaffen,
daß ein Lenkeingang aus einem Fahrzeugansprechverhalten bestimmbar
ist. Die Filterübertragungscharakteristik ist eine
Übertragungsfunktion, die willkürlich von demjenigen bestimmt
werden kann, welcher die Steuervorrichtung auslegt.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung von bevorzugten
Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die
Zeichnung. Darin zeigt
Fig. 1 ein Blockdiagramm zur Verdeutlichung einer
Steuervorrichtung gemäß einer ersten bevorzugten
Ausführungsform nach der Erfindung,
Fig. 2 ein Blockdiagramm zur Verdeutlichung einer
Steuervorrichtung gemäß der ersten bevorzugten
Ausführungsform, ausgedrückt in
Übertragungskenngrößen bzw. Übertragungsfunktionen,
Fig. 3 ein Flußdiagramm zur Verdeutlichung eines
programmatischen Steuerablaufes bei der ersten
bevorzugten Ausführungsform,
Fig. 4A-4E Diagramme zur Verdeutlichung der Wirkungen
der Steuervorrichtung nach der ersten bevorzugten
Ausführungsform,
Fig. 5 ein Blockdiagramm zur Verdeutlichung einer
Steuervorrichtung gemäß einer zweiten bevorzugten
Ausführungsform nach der Erfindung,
Fig. 6 ein Blockdiagramm zur Verdeutlichung von
Übertragungskennlinien bzw. Übertragungsfunktionen
bei der zweiten bevorzugten Ausführungsform,
Fig. 7 ein Blockdiagramm zur Verdeutlichung einer
Steuervorrichtung gemäß einer dritten bevorzugten
Ausführungsform nach der Erfindung,
Fig. 8 ein Flußdiagramm zur Verdeutlichung eines
programmatischen Steuerungsablaufes für
die dritte bevorzugte Ausführungsform,
Fig. 9A-9D Diagramme zur Verdeutlichung der Wirkungen
der Steuervorrichtung gemäß der dritten bevorzugten
Ausführungsform,
Fig. 10 ein Blockdiagramm zur Verdeutlichung einer
Steuervorrichtung gemäß einer vierten bevorzugten
Ausführungsform nach der Erfindung,
Fig. 11 ein Blockdiagramm zur Verdeutlichung einer
Steuervorrichtung gemäß einer fünften bevorzugten
Ausführungsform nach der Erfindung,
Fig. 12 und 13 Blockdiagramme zur Verdeutlichung der Steuervorrichtung
gemäß einer fünften bevorzugten
Ausführungsform, ausgedrückt in Übertragungsfunktionsgrößen,
Fig. 14 ein Flußdiagramm zur Verdeutlichung eines
programmatischen Steuerungsablaufes der fünften
bevorzugten Ausführungsform,
Fig. 15A-15H Diagramme zur Verdeutlichung der Wirkungen
der Steuervorrichtung gemäß der fünften bevorzugten
Ausführungsform,
Fig. 16 ein Blockdiagramm zur Verdeutlichung einer
Steuervorrichtung einer sechsten bevorzugten
Ausführungsform,
Fig. 17 ein Flußdiagramm zur Verdeutlichung eines
programmatischen Steuerungsablaufes der
sechsten bevorzugten Ausführungsform,
Fig. 18A-18G Diagramme zur Verdeutlichung der Wirkungen
der Steuervorrichtung gemäß der sechsten
bevorzugten Ausführungsform und
Fig. 19 und 20 Blockdiagramme zur Verdeutlichung einer
Steuervorrichtung gemäß einer siebten
bevorzugten Ausführungsform.
Eine erste bevorzugte Ausführungsform nach der Erfindung
wird anhand der Fig. 1 bis 3 verdeutlicht. Fig. 1 zeigt
die Einrichtungen einer Lenkwinkelsteuervorrichtung gemäß
einer ersten bevorzugten Ausführungsform nach der Erfindung.
Fig. 2 zeigt die Übertragungskennlinien, welche bei
der Steuervorrichtung gemäß der ersten bevorzugten Ausführungsform
zum Einsatz kommen. Fig. 3 zeigt einen programmatischen
Steuerungsablauf der ersten bevorzugten Ausführungsform.
Wie in Fig. 1 gezeigt ist, weist eine Fahrzeugbewegungssteuervorrichtung
für ein Räderfahrzeug 3, wie ein Kraftfahrzeug,
ein Lenkrad 1, ein Lenkgetriebe 2, eine Hinterradhilfslenkbetätigungseinrichtung
4, eine Steuereinrichtung 5, einen
Lenkwinkelsensor 6, einen Fahrzeuggeschwindigkeitssensor
7 und einen Gierratensensor 8 auf.
Das Lenkrad 1 ist mit den Vorderrädern des Fahrzeugs 3
über das Lenkgetriebe 2 über eine mechanische, vordere Lenkverbindung
zur Übertragung der mechanischen Bewegung (oder
eines mechanischen Lenksignals) von dem Lenkrad 1 auf die
Vorderräder verbunden. Das Lenkgetriebe 2 ist in der Lenkverbindungseinrichtung
vorgesehen und derart ausgelegt, daß
die Vorderräder nach Maßgabe des Lenkwinkels des Lenkrades 1
gelenkt werden. Das Lenkrad 1 und die vordere Lenkverbindungseinrichtung,
die das Lenkgetriebe 2 umfaßt, bildet
eine vordere Lenkeinrichtung zum Lenken des Fahrzeugs nach
Maßgabe eines Lenkbefehls vom Fahrer. Der Lenkeingang (oder
die Lenkgröße), die für das Fahrzeug durch die vordere Lenkeinrichtung
eingegeben wird, ist ein primärer Lenkeingang
in Form eines Vorderradlenkwinkels. Das Lenkrad 1 dient als
eine Befehlseinrichtung zum Erzeugen eines Lenkbefehlssignals,
und das Lenkgetriebe 2 dient als eine mechanische Bestimmungseinrichtung
zum Bestimmen des Primärlenkeingangs in
Form eines Vorderradlenkwinkels, basierend auf dem Lenkbefehl
des Fahrers nach Maßgabe eines vorbestimmten Lenkverhältnisses.
Die Hinterradhilfslenkbeaufschlagungseinrichtung 4 ist in einer
hinteren Lenkeinrichtung für die Hinterräder des Fahrzeugs
3 vorgesehen und derart ausgelegt, daß die Hinterräder
in Abhängigkeit von einem Steuersignal gesteuert werden,
das von der Steuereinrichtung 5 erzeugt wird. Die Steuereinrichtung
5 bestimmt einen Lenksteuereingang (oder einen Hilfslenkeingang)
in Form eines Hinterradlenkwinkels, und die Hinterradhilfslenkbeaufschlagungseinrichtung
4 lenkt die Hinterräder
an eine solche Stelle, die durch den Hilfslenkeingang
in der hinteren Lenkverbindungseinrichtung vorgegeben
ist.
Die Steuereinrichtung 5 gemäß der ersten bevorzugten Ausführungsform
weist eine Schaltung (oder ein Teil) 5a zum Ermitteln
des Hinterradlenkwinkels und eine Treiberschaltung
(oder Teil) 5b zur Versorgung der Hinterradhilfslenkbeaufschlagungseinrichtung
4 mit einem Steuersignal auf.
Der Lenkwinkelsensor 6 erzeugt ein elektrisches Lenkbefehlssignal,
welches den Lenkbefehl eines Fahrers wiedergibt und das
im wesentlichen proportional zu dem Lenkbefehl des Fahrers
ist. Bei dieser bevorzugten Ausführungsform erfaßt
der Lenkwinkelsensor 6 den Lenkradwinkel Φ des Lenkrades
1. Der Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 7 erfaßt die Fahrzeuggeschwindigkeit
V des Fahrzeugs 3. Der Gierratensensor
8 erfaßt eine tatsächliche Gierrate des Fahrzeugs
3. Die Hinterradlenkwinkel-Ermittlungsschaltung 5a der
Steuereinrichtung 5 ist mit den Sensoren 6, 7 und 8 verbunden
und derart ausgelegt, daß der Hinterradlenkwinkel δR
unter Verwendung des Lenkradwinkels Φ, der Fahrzeuggeschwindigkeit
V und der Gierrate ermittelt wird. Die Treiberschaltung
5b gibt das Steuersignal, welches den ermittelten
Hinterradlenkwinkel wiedergibt, ab und bewirkt, daß die
Hinterradlenkbeaufschlagungseinrichtung 4 den tatsächlichen
Hinterradlenkwinkel der Hinterräder gleichmacht mit dem ermittelten
Hinterradlenkwinkel. Bei dieser bevorzugten Ausführungsform
wird die Gierrate als eine Fahrzeugebenenbewegungsvariable
genutzt, die ein Fahrzeuglenkansprechverhalten
wiedergibt. Die Gierrate wird variabel bei der Steuervorrichtung
gesteuert.
Wie in Fig. 2 gezeigt ist, empfängt das Fahrzeug 3 den primären
Lenkeingang in Form des Lenkradwinkels Φ und den
Steuerlenkeingang in Form des Hinterradlenkwinkels δR und
ermittelt die tatsächliche Gierrate , die eine Summe aus
einer ersten Gierrate, die aus dem primären Lenkeingang bestimmt
durch eine erste fahrzeugeigene Übertragungsfunktion
GF resultiert und aus einer zweiten Gierrate, die aus dem
Steuerlenkeingang resultiert, der durch eine zweite Fahrzeugübertragungscharakteristik
GR bestimmt ist. Die tatsächliche
Fahrzeuggierrate (Fahrzeugansprechverhalten) wird von
Veränderungen der Übertragungsfunktionen GF und GR und von
Störungen d, wie Seitenwind und Fahrbahnoberflächenunregelmäßigkeiten
beeinflußt. Die Gierrate des Fahrzeugs ändert
sich in Form einer Funktion nach Maßgabe der Zeit t,
und die momentane Gierratengröße (t) ist eine gegebene
Größe (t=ein gegebener Wert), welche durch eine dynamische
Gierratenübertragungsfunktion für das gesamte Fahrzeug
bestimmt ist und die sich auf die folgende Weise ausdrücken
läßt:
In dieser Gleichung ist s ein Differentialoperator, und V
ist die Fahrzeuggeschwindigkeit. Jede der Übertragungsfunktionen
GF(s,V) und GR(s,V) ist eine Funktion von s und V.
Eine Hinterradlenkwinkelsteuervorrichtung 9, die in Fig. 2
gezeigt ist, weist die Steuereinrichtung 5 und die Betätigungseinrichtung
9 zum Erzeugen des Hinterradlenkwinkels auf.
Bei der Steuervorrichtung 9 bestimmt ein Bewegungsabschätzteil
(oder ein Bestimmungsteil für ein gewünschtes Fahrzeugverhalten)
10 eine abgeschätzte (oder zu erzielende) Gierrate
3 nach Maßgabe des Lenkwinkels Φ und des Hinterradlenkwinkels
δR, und ein Hinterradlenkwinkelsteuerteil 11
bestimmt den Steuerlenkeingang in Form eines Hinterradlenkwinkels
δR. Das Abschätzteil 10 entspricht einer Fahrzeugbewegungsabschätzeinrichtung,
und das Hinterradlenkwinkelsteuerteil
11 entspricht einem Rückwirkungskompensationsteil.
Das Fahrzeugbewegungsabschätzteil 10 bestimmt eine gewünschte
Gierrate (einen ersten gewünschten Fahrzeugausgang), resultierend
aus dem primären Lenkeingang R nach Maßgabe einer
vorbestimmten ersten Abschätzübertragungsfunktion GF3
und eine gewünschte Gierrate (eine zweite Fahrzeugausgangsgröße),
resultierend aus dem Steuereingang δR nach Maßgabe
einer vorbestimmten zweiten Abschätzübertragungsfunktion
GR3. Die Übertragungscharakteristika bzw. Übertragungsfunktionen
GF3 und GR3 sind Übertragungscharakteristika
für ein gewünschtes Fahrzeug. Es ist möglich, die Abschätzübertragungsfunktionen
GF3 und GR3 willkürlich zu bestimmen.
Das Fahrzeugbewegungsabschätzteil bestimmt die abgeschätzte
(oder gewünschte) Gierrate 3, indem der erste Ausgang
der ersten Abschätzübertragungscharakteristik GF3 und
der zweite Ausgang der zweiten Übertragungsabschätzfunktion
GR3 addiert werden. Dies bedeutet folgendes:
Nachstehend wird diese mathematische Gleichung dadurch vereinfacht,
daß (s,V) und (t) weggelassen werden.
Das Hinterradlenkwinkelsteuerteil 11 der Steuervorrichtung
9 empfängt ein Deviationssignal, welches eine Deviation (oder
einen Fehler) R zwischen einer geschätzten Gierrate 3 und
der tatsächlichen Gierrate ermittelt mit Hilfe des Gierratensensors
8 wiedergibt, und sie bestimmt den Steuersignaleingang
nach Maßgabe der Gierratendeviation
Das Steuerteil 11 bestimmt den Steuerlenkeingang in Form des
gewünschten Hinterradlenkwinkels δR, indem eine vorbestimmte
Kompensationsübertragungscharakteristik 1/GR3 und eine
vorbestimmte Filterübertragungscharakteristik bzw. Filterübertragungsfunktion
(Filter) F genutzt werden. Das Ausgangssignal
des Steuerteils 11 stellt den gewünschten Hinterradlenkwinkel
δR dar, welcher durch folgendes gegeben ist:
Die Kompensationsfunktion 1/GR3 ist in Form des Kehrwertes
(einer Umkehrübertragungsfunktion) der zweiten Abschätzübertragungsfunktion
GR3 zwischen dem Hinterradlenkwinkel und
der Gierrate gegeben. Die Filterübertragungsfunktion F wird
derart gewählt, daß sich ein stationärer Verstärkungsfaktor
für die Filterübertragungsfunktion F gleich eins ergibt,
und eine Differenz erhält man durch Subtraktion der Ordnung
eines Zählers der Filterübertragungsfunktion F von der Ordnung
eines Nenners der Filterübertragungsfunktion F, und diese
ist gleich oder größer als eine Differenz, die man durch
Subtraktion der Ordnung eines Zählers der Abschätzübertragungsfunktion
GR3 von der Ordnung des Nenners der Abschätzübertragungsfunktion
GR3 zwischen dem Steuereingang und der
gesteuerten Fahrzeugbewegungsvariablen erhält. Wenn man ein
lineares Simulationsmodell für die Gierbewegung und die Querbewegungen
in der Ebene bei dem Fahrzeug mit zwei Freiheitsgraden
annimmt, dann ist die zweite Abschätzübertragungsfunktion
GR3 in Form von [erster Ordnung]/[zweiter Ordnung]
gegeben. Daher ergibt sich im Hinblick auf die Auslegung
der Steuervorrichtung, bei der keine echte Differentation
erforderlich ist, für die Filterübertragungsfunktion F folgendes:
In dieser Gleichung ist τ eine Zeitkonstante.
Die Fahrzeugbewegungssteuervorrichtung, welche nach Fig. 2
ausgelegt ist, kann die tatsächliche Gierrate des Fahrzeugs
auf die nachstehend angegebene Weise steuern.
Die folgende Gleichung (3) entspricht der Gleichung (1).
Die folgende Gleichung (4) entspricht der Gleichung (2).
Daher gilt:
Der Steuerlenkeingang δR ist gegeben durch:
Durch Substitution der Gleichung (5) in der Gleichung (6)
ergibt sich folgendes:
Die Substitution der Gleichung (7) in der Gleichung (3)
und Umordnung ergibt folgendes:
Wenn GF und GR jeweils von GF3 und GR3 um ΔGF und ΔGR
abweichen, so daß GF=GF3+ΔGF und GR=GR3+ΔGR
ist, und die Filterübertragungsfunktion um ΔF=1-F abweicht,
dann läßt sich die Gleichung (8) wie folgt schreiben:
Wie sich aus der Gleichung (9) ergibt, kann die Steuervorrichtung
gemäß dieser bevorzugten Ausführungsform die folgenden
vorteilhaften Wirkungen hervorbringen.
(i) Das Steuerverhalten ist stabil und unempfindlich
gegen Parameteränderungen (angenommen d=0).
Wenn ΔF klein ist und F nahe bei eins liegt, wird
die Gierrate gleich GF3R, wie sich dies aus dem ersten
Glied des rechten Teils der Gleichung (9) ersehen läßt.
Daher ist die tatsächliche Gierrate unabhängig von den Parametern
GF und GR und unempfindlich gegenüber Änderungen
dieser Parameter. Als Folge hiervon kann die Steuervorrichtung
gemäß dieser bevorzugten Ausführungsform immer ein gewünschtes
stabiles Fahrverhalten bereitstellen, ohne daß zeitraubende
Abstimmvorgänge erforderlich sind.
(ii) Das Steuerverhalten ist unempfindlich gegenüber
Störungen (angenommen R=0).
Wie sich aus dem zweiten Glied des rechten Teils der Gleichung
(9) ersehen läßt, ist die Gierrate gleich ΔF · d,
wenn ΔGF=0 (GF=GF3) und ΔGR=0 (GR=GR3) ist. Wenn
daher ΔF ausreichend klein ist, kann die Steuervorrichtung
den Einfluß von Störungen d auf nahezu Null herabsetzen,
und es wird verhindert, daß das Fahrverhalten des Fahrzeugs
von der gewünschten Sollbestimmung der Steuervorrichtung
abweicht. Selbst wenn ΔGF≠0 und ΔGR≠0 ist, kann die
Steuervorrichtung die Gierrate infolge der Störung d
nahe bei Null herabsetzen, solange ΔF klein ist.
Die Steuereinrichtung 5 gemäß der ersten bevorzugten Ausführungsform
steuert den Hinterradlenkwinkel, indem ein Hinterradlenkwinkelsteuerprogramm
durchlaufen wird, das in
Fig. 3 gezeigt ist, wobei dieses jedesmal innerhalb eines
vorbestimmten Zeitintervalls T (Steuerzykluszeit) unterbrochen
wird, wenn dieses Zeitintervall verstrichen ist. Bei
dieser bevorzugten Ausführungsform umfaßt die Steuereinrichtung
5 einen Kleinrechner bzw. Mikrocomputer und eine oder
mehrere periphere Einrichtungen.
Die Steuereinrichtung 5 (oder die zentrale Verarbeitungseinheit
CPU des Mikrocomputers) liest zuerst die gegenwärtigen
bzw. momentanen Werte des Lenkwinkels R, die Fahrzeuggeschwindigkeit
V und die Gierrate , die jeweils mit
Hilfe der Sensoren 6, 7 und 8 erfaßt werden. Von diesen
Eingangsdaten ermittelt die Steuereinrichtung 5 einen Momentanwert
des Steuerlenkeingangs in Form des Hinterradlenkwinkels
δR nach Maßgabe des folgenden mathematischen
Zusammenhangs.
Die Steuereinrichtung 5 bestimmt eine gewünschte Gierrate
3 und eine gewünschte Seitengeschwindigkeit Vy3 mittels
Integration einer gewünschten Gierbeschleunigung 3 und einer
gewünschten Seitenbeschleunigung bzw. Querbeschleunigung
Vy3. Im allgemeinen ist es schwierig, die Integration
mit Hilfe einer digitalen Ermittlungseinrichtung durchzuführen.
Daher nutzt die Steuereinrichtung 5 gemäß dieser
bevorzugten Ausführungsform die folgende Annäherungsmethode.
In diesen Gleichungen ist 3 ein vorangegangener Wert der
gewünschten Gierbeschleunigung, welcher bei der letzten
Ausführung des Steuerprogramms gemäß den nachstehenden Ausführungen
bestimmt wurde, und Vy3 ist ein vorangegangener
Wert der Seitenbeschleunigung, der bei der letzten Ausführung
des Steuerprogramms bestimmt wurde. Diese mathematischen
Operationen entsprechen einem Teil des Fahrzeugbewegungsabschätzteils
10. Bei dieser und allen weiteren dargestellten
bevorzugten Ausführungsformen nach der Erfindung
wird diese Integrationsnäherungsweise genutzt, wenn eine
Integration erforderlich ist.
Dann bestimmt die Steuereinrichtung 5 die Gierratendeviation
(oder den Fehler)
Dieser Vorgang entspricht
einer Deviationsermittlungseinrichtung zum Vergleichen
einer erfaßten tatsächlichen Variablen mit einer gewünschten
Variablen, und es wird eine Deviation zwischen
den erfaßten und gewünschten Variablen bestimmt. Dann führt
die Steuereinrichtung 5 einen Filtervorgang für die Gierratendeviation
auf die folgende Weise durch:
Diese Filterverarbeitung entspricht der folgenden mathematischen
Operation:
Dann bestimmt die Steuereinrichtung 5 den Hinterradlenkwinkel
δR nach Maßgabe der bekannten Gleichungen der Fahrzeugbewegung.
Bei dieser bevorzugten Ausführungsform bestimmt
die Steuereinrichtung 5 zuerst einen Vorderradseitenschlupfwinkel
βF2 aus einer Seitengeschwindigkeit Vy2,
einem Abstand LF zwischen der Position der Vorderräder
und dem Schwerpunkt und aus der Fahrzeuggeschwindigkeit
V nach Maßgabe der folgenden Gleichung.
βF2 = -(Vy2+LF · Rf) / V
Die Seitengeschwindigkeit y2 erhält man durch die Näherungsintegration
der Seitenbeschleunigung y2 unter Verwendung
eines vorangegangenen Wertes der Seitenbeschleunigung,
der bei der letzten Ausführung des Steuerprogramms
bestimmt wurde. Aus dem so erhaltenen Vorderradschlupfwinkel
βF2 und einer vorderradäquivalenten Seitenführungskraft
RKF bestimmt die Steuereinrichtung 5 ferner eine Vorderradseitenführungskraft
CF2 nach Maßgabe der folgenden Gleichung:
CF2 = RKF · βF2
Auf diese Weise schätzt die Steuereinrichtung 5 die Seitenführungskraft
ab, die durch die Vorderräder infolge der
Korrektur erzeugt wird. Dann bestimmt die Steuereinrichtung
5 eine Hinterradseitenführungskraft CR2, die erforderlich
ist, um Rf zu erzeugen, wenn die Vorderradseitenführungskraft
CF2 wirksam ist. Die Hinterradseitenführungskraft
CR2 wird nach Maßgabe der folgenden Gleichung bestimmt:
CR2 = (LF · CF2-IZ · Rf/2) / LR
In dieser Gleichung ist IZ ein Trägheitsgiermoment, und LR
ist ein Abstand zwischen der Position der Hinterräder und
dem Fahrzeugschwerpunkt. Dann bestimmt die Steuereinrichtung
5 einen Hinterradschlupfwinkel βR2, um die Seitenführungskraft
CR2 zu erhalten, indem eine mathematische Operation
in eine Gegenrichtung ausgeführt wird.
βR2 = CR2 / KR
In dieser Gleichung ist KR eine Hinterradseitenführungsleistung.
Aus diesem Hinterradschlupfwinkel βR2 bestimmt die
Steuereinrichtung 5 den Hinterradlenkwinkel δR nach Maßgabe
der folgenden Gleichung:
δR = βR2 + (Vy2-LR · Rf) / V
Dann bestimmt die Steuereinrichtung 5 die Querbeschleunigung
y2, die beim nächsten Steuerzyklus einzusetzen ist,
um die Quergeschwindigkeit Vy2 zu bestimmen, und zwar
nach Maßgabe der folgenden Gleichung (wobei M eine Fahrzeugmasse
ist):
y2 = (2CF2 + 2CR2) / M - V · Rf
Dann bestimmt die Steuereinrichtung 5 die gewünschte Gierbeschleunigung
3 und die gewünschte Querbeschleunigung
y3, welche in dem nächsten Steuerzyklus eingesetzt werden,
und zwar nach Maßgabe der folgenden mathematischen Operation
entsprechend dem restlichen Teil des Fahrzeugbewegungsabschätzteils
10. Zuerst werden ein gewünschter Vorderradschlupfwinkel
βF3 und ein gewünschter Hinterradschlupfwinkel
βR3 auf folgende Weise bestimmt:
Aus diesen gewünschten Schlupfwinkeln bestimmt die Steuereinrichtung
5 eine gewünschte Vorderradseitenführungskraft
CF3 und eine gewünschte Hinterradseitenführungskraft CR3
gemäß folgenden Gleichungen:
CF3 = RKF · βF3
CR3 = KR · βR3
Schließlich bestimmt die Steuereinrichtung 5 die gewünschte
Gierbeschleunigung 3 und die gewünschte Querbeschleunigung
y3 zur Nutzung beim nächsten Steuerzyklus.
Dann erzeugt die Steuereinrichtung 5 das Steuersignal, welches
den so ermittelten Hinterradlenkwinkel δR wiedergibt,
und das Steuersignal wird zu der Hinterradlenkbetätigungseinrichtung
4 abgegeben. In Abhängigkeit von dem Steuersignal
der Steuereinrichtung 5 lenkt die Beaufschlagungseinrichtung
4 die Hinterräder des gesteuerten Fahrzeugs derart, daß der
tatsächliche Hinterradlenkwinkel gleich dem ermittelten Hinterradlenkwinkel
gemacht wird.
Wie daher vorher im Zusammenhang mit der Gleichung (9) erläutert
wurde, kann die Steuervorrichtung gemäß der ersten bevorzugten
Ausführungsform nach der Erfindung unerwünschte
Einflüsse von Änderungen bei den Parametern GF und GR auf das
Fahrzeugansprechverhalten der Gierrate minimieren, und sie
erzielt das gewünschte Lenkverhalten zuverlässig, ohne die Notwendigkeit
von umständlichen und zeitraubenden Abstimmvorgängen.
Ferner kann die Steuervorrichtung einen Schutz für das
Lenkverhalten im Hinblick auf den Einfluß von Störungen bieten.
Die Fig. 4A-4E zeigen die Ergebnisse einer Simulation.
Bei einer üblichen Lenkvorrichtung wird der Hinterradlenkwinkel
gleich Null gehalten, wie dies mit einer Linie X1 in
Fig. 4 verdeutlicht ist. Wenn daher eine Störung infolge des
Seitenwindes eingebracht wird, wie dies in Fig. 4A gezeigt
ist, werden die Gierrate, der Gierwinkel und die Seitenverlagerung
leicht hierdurch beeinflußt, wie dies mit den Linien
X2, X3 und X4 in den Fig. 4C, 4D und 4E verdeutlicht
ist. Im Gegensatz zu diesem Verhalten beim üblichen Fahrzeug
kann die Steuervorrichtung gemäß der bevorzugten Ausführungsform
nach der Erfindung die Gierrate, den Gierwinkel und
die Seitenbewegung des Fahrzeugs unterdrücken, wie dies mit
den Linien Y2, Y3 und Y4 in den Fig. 4C, 4D und 4E verdeutlicht
ist, indem der Hinterradlenkwinkel in entsprechender
Weise gesteuert wird, wie dies mit einer Linie Y1 in Fig. 4B
verdeutlicht ist.
Eine zweite bevorzugte Ausführungsform nach der Erfindung
ist in den Fig. 5 und 6 gezeigt. Wie in Fig. 5 gezeigt ist,
ist eine Fahrzeugbewegungssteuervorrichtung gemäß der zweiten
bevorzugten Ausführungsform nach der Erfindung derart
ausgelegt, daß das Fahrzeugansprechverhalten mit einer Vorderradhilfslenkbeaufschlagungseinrichtung
14 anstelle einer
Hinterradlenkbeaufschlagungseinrichtung wie bei der
ersten bevorzugten Ausführungsform gesteuert wird. Bei
der zweiten bevorzugten Ausführungsform ist der tatsächliche
Vorderradlenkwinkel eines gesteuerten Fahrzeugs die
Summe aus einem ersten Vorderradlenkwinkel (primärer Lenkeingang),
der durch das Lenkgetriebe 2 nach Maßgabe der
Winkelverschiebung des Lenkrades 1 bestimmt ist, und einem
Hilfsvorderradlenkwinkel δF, der durch eine Steuereinrichtung
15 bestimmt ist und durch die Vorderradlenkbeaufschlagungseinrichtung
14 erzeugt wird. Die Vorderradhilfslenkbeaufschlagungseinrichtung
14 lenkt die Vorderräder des gesteuerten
Fahrzeugs in eine solche Richtung, daß der Vorderradlenkwinkel
zunimmt oder abnimmt, der durch die Winkelposition
des Lenkrades bestimmt ist (in Richtung auf die
Geradeausfahrtstellung der Vorderräder oder von dieser weg).
Die Steuereinrichtung 15 bei der zweiten bevorzugten Ausführungsform
hat eine Vorderradhilfslenkwinkel-Ermittlungsschaltung
(oder -teil) 15a und eine Treiberschaltung (oder
-teil) zum Betreiben der Vorderradhilfslenkbeaufschlagungseinrichtung
14.
Wie in Fig. 6 gezeigt ist, empfängt das gesteuerte Fahrzeug
3 den primären Lenkeingang in Form des Lenkradwinkels R und
den Steuerlenkeingang in Form des Hilfsvorderradlenkwinkels
δR und erzeugt die tatsächliche Gierrate . Der primäre
Vorderradlenkwinkel ist proportional zu dem Lenkradwinkel
(oder dem Lenkbefehl des Fahrers). Wenn ein Lenkgetriebeverhältnis
des Lenkgetriebes 2N ist, ist der primäre Vorderradlenkwinkel
gleich R/N. Die Vorderradhilfslenkbeaufschlagungseinrichtung
14 bewegt ein bewegliches Element der
Vorderradlenkeinrichtung, und hierdurch wird der tatsächliche
Vorderradlenkwinkel gleich der Summe des primären Vorderradlenkwinkels
R/N und des Hilfsvorderradlenkwinkels
δF gemacht. In Abhängigkeit von dem gesamten Lenkeingang
des Fahrzeugs erzeugt das Fahrzeug 3 eine tatsächliche Gierrate
, die durch die eigene Übertragungsfunktion N GF zwischen
dem Vorderradlenkwinkel und der Fahrzeuggierrate bestimmt
ist. Die tatsächliche Gierrate wird durch die Störung
d und eine Änderung in der (R-)-Übertragungsfunktion
GF des gesteuerten Fahrzeugs beeinflußt. Eine Hilfsvorderradlenkwinkelsteuereinrichtung
19 gemäß der zweiten
bevorzugten Ausführungsform jedoch setzt den unerwünschten
Einfluß äußerst stark herab, indem der Vorderradhilfslenkwinkel
auf die nachstehend angegebene Weise gesteuert wird.
Ein Fahrzeugbewegungsabschätzteil 20 der Steuervorrichtung
19 ermittelt eine abgeschätzte (oder gewünschte) Gierrate
3=GF3 (N · δF+R) aus einer Summe eines ermittelten
Lenkwinkels N · δF entsprechend dem Hilfsvorderradlenkwinkel
δF und dem ermittelten Lenkwinkel R. Daher weist der Bewegungsabschnittsteil
20 eine Multipliziereinrichtung auf,
welche ein Steuersignal empfängt, das den Hilfsvorderradlenkwinkel
δF wiedergibt, und ein Ausgangssignal erzeugt,
welches das Produkt wiedergibt, das man durch die Multiplikation
des Hilfsvorderradlenkwinkels δF mit dem Lenkverhältnis
N erhält. Eine Addiereinrichtung bestimmt die
Summe von N · δF und R, und eine Funktionserzeugungseinrichtung
erzeugt ein abgeschätztes Gierratensignal, das die abgeschätzte
Gierrate 3 wiedergibt, entsprechend der Summe
N · δF+R. Die Hilfsvorderradlenkwinkelsteuereinrichtung
19 weist ferner eine Vergleichs-(Deviationsbestimmungs-)Einrichtung
zum Vergleichen der tatsächlichen Gierrate , die mittels
des Gierratensensors 8 ermittelt wurde, und der abgeschätzten
Gierrate auf, und es wird ein Deviations-(Fehler-)
Signal erzeugt, welches die Deviation R der tatsächlichen
Gierrate von der abgeschätzten Gierrate 3 wiedergibt.
Ein Hilfsvorderradlenkwinkelsteuerteil 21 (welches als eine
Rückkopplungskompensationseinrichtung dient) der Steuervorrichtung
19 empfängt das Deviationssignal und bestimmt den
Hilfsvorderradlenkwinkel δF unter Verwendung der folgenden
Gleichung.
Die Übertragungsfunktion des Steuerteils 21 wird auf dieselbe
Weise wie bei der ersten bevorzugten Ausführungsform bestimmt.
Das Steuerteil 21 erzeugt das Steuersignal, welches
den so bestimmten Hilfsvorderradlenkwinkel δF ergibt, und
es gibt das Steuersignal an die Lenkbeaufschlagungseinrichtung
14 ab.
Auf diese Weise kann die Steuervorrichtung ebenfalls die
Fahrzeugverhaltenseigenschaften verwirklichen, die man mit
Hilfe der Übertragungsfunktion GF3 erreichen möchte, ohne
umständliche und zeitraubende Abstimmvorgänge erforderlich
sind und ohne daß unerwünschte Einflüsse von Störungen
u. dgl. vorhanden sind.
Eine dritte bevorzugte Ausführungsform nach der Erfindung
ist in den Fig. 7 und 8 gezeigt. Eine Fahrzeugbewegungssteuervorrichtung
gemäß der dritten bevorzugten Ausführungsform
weist die in Fig. 1 gezeigten Teile ähnlich wie bei der ersten
bevorzugten Ausführungsform auf. Wie in Fig. 7 gezeigt
ist, weist die Steuervorrichtung nach der dritten bevorzugten
Ausführungsform ein erstes Hinterradlenkwinkelsteuerteil 31
für eine Optimierungskompensation, ein zweites Hinterradlenkwinkelsteuerteil
11 für eine Rückwirkungskompensation und
eine Einrichtung zum Addieren der ersten und zweiten Ausgangssignale
des Optimierungssteuerteils 31 und des Rückwirkungssteuerteils
11 und zum Erzeugen eines Steuersignals auf,
welches die erhaltene Summe wiedergibt. Das Bewegungsabschätzteil
10 und das Rückwirkungssteuerteil 11 der dritten bevorzugten
Ausführungsform stimmen im wesentlichen mit jenen bei
der ersten bevorzugten Ausführungsform überein. Das Steuersignal
der dritten bevorzugten Ausführungsform stellt einen
Steuerhinterradlenkwinkel δR dar, der eine Summe des ersten
Hinterradlenkwinkels δR1 (erste Hilfslenkgröße) bestimmt
durch das Optimierungssteuerteil 31 und den zweiten Hinterradlenkwinkel
δR2 ist, der durch das Rückwirkungssteuerteil 11
bestimmt ist.
Das Optimierungssteuerteil 31 dieser dritten bevorzugten Ausführungsform
bestimmt den ersten Hinterradlenkwinkel δR1 nach
Maßgabe eines Modells zur Anpassung an das Steuerverfahren
ähnlich wie bei dem Steuerverfahren, das im Abschnitt "3.1
Model Matching Control of Yaw Rate" von "A New Way of Controlling
a Four Wheel Steering Vehicle" von Ken Ito et al. beschrieben
ist, welches in Keisokujidoseigyogakkai Ronbunshu,
Band 23, No. 8, erschienen ist. Die Erläuterungen in dieser
Veröffentlichung gehören durch die Bezugnahme voll mit zum
Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung.
Das Optimierungssteuerteil 31 bestimmt den ersten Hinterradlenkwinkel
δR1 unter Verwendung des folgenden Zusammenhangs:
In dieser Gleichung ist GM ein Bezugsmodell, das willkürlich
von einem Ausleger der Steuervorrichtung bestimmt wird.
Das Bezugsmodell GM ist eine gewünschte Übertragungsfunktion
zum Bestimmen einer gewünschten Gierrate unter Zuordnung zu
dem Lenkwinkel R. Die Steuervorrichtung beaufschlagt mit dem
Steuerlenkeingang, der die Summe aus dem ersten Hinterradlenkwinkel
δR1 und dem zweiten Hinterradlenkwinkel δR2
ist, ein bewegliches Element der Hinterradlenkeinrichtung des
Fahrzeugs.
Die Gierrate des gesteuerten Fahrzeugs, die dem primären
Lenkeingang R entspricht, der Hilfslenkeingang δR und der
Störeingang d ist durch die Übertragungsfunktion gemäß der
Gleichung (1) gegeben. Die gewünschte Gierratencharakteristik
der gewünschten Gierrate, die dem Lenkwinkel R entspricht und
der Hinterradlenkwinkel δR ist durch die Gleichung (4) gegeben.
Eine Charakteristik der gewünschten Gierrate entsprechend
dem Lenkwinkel R nach Maßgabe des Bezugsmodells GM ist durch
die folgende Gleichung (11) gegeben.
Wenn die Steuervorrichtung 9 nach Fig. 7 ausgelegt ist, ist
die Fahrzeuggierratenübertragungsfunktion durch die Gleichung
(3) gegeben, und die Gierratendeviation R ist durch die Gleichung
(5) gegeben. Der Hinterradlenkwinkel δR ist durch folgendes
gegeben:
Die Substitution der Gleichung (5) in der Gleichung (12) und
eine Umformung ergibt folgendes:
Die Substitution der Gleichung (13) in die Gleichung (3)
und eine Umformung ergibt folgendes:
Wenn GF und GR jeweils von GF3 und GR3 um ΔGF und ΔGR
abweichen, so daß GF=GF3+ΔGF und GR=GR3+ΔGR ist,
und die Filtercharakteristik um ΔF=1-F abweicht, läßt sich
die Gleichung (14) auf die folgende Weise umschreiben:
Wie sich aus Gleichung (15) ergibt, kann die Steuervorrichtung
gemäß dieser bevorzugten Ausführungsform die folgenden
vorteilhaften Wirkungen hervorbringen.
(i) Das Steuerverhalten ist stabil und unempfindlich
gegen Parameteränderungen (angenommen d=0).
Wenn ΔF klein ist und F nahe bei eins liegt, wird die Gierrate
gleich GMR, wie sich dies aus dem ersten Glied des
rechten Teils der Gleichung (15) ersehen läßt. Daher ist die
tatsächliche Gierrate unabhängig von den Parametern GF und
GR und unempfindlich gegenüber Änderungen dieser Parameter.
Als Folge hiervon kann die Steuervorrichtung gemäß dieser
bevorzugten Ausführungsform immer eine beabsichtigte, stabile
Fahrverhaltenseigenschaft durch das Bezugsmodell GM ohne
die Notwendigkeit von zeitraubenden Abstimmvorgängen bereitstellen.
(ii) Das Steuerverhalten ist unempfindlich gegenüber
Störungen (angenommen R=0).
Wie aus dem zweiten Glied des rechten Teils der Gleichung
(15) zu ersehen ist, ist die Gierrate gleich ΔF · d, wenn
ΔGF=0 (GF=GF3) und ΔGR=0 (GR=GR3). Wenn daher
ΔF ausreichend klein ist, kann die Steuervorrichtung den
Einfluß der Störung d auf nahezu Null herabsetzen, und es
wird verhindert, daß die Fahrverhaltenseigenschaften des
Fahrzeugs Abweichungen von der gewünschten Zielsetzung der
Steuervorrichtung erfahren. Selbst wenn ΔGF≠0 und ΔGR≠0
ist, kann die Steuervorrichtung auf nahezu Null herabsetzen,
solange ΔF klein ist.
Die Steuervorrichtung 5 gemäß der dritten bevorzugten Ausführungsform
steuert den Hinterradlenkwinkel dadurch, daß
ein Hinterradlenkwinkelsteuerprogramm nach Fig. 8 mit einer
Unterbrechung nach dem jeweiligen Verstreichen eines vorbestimmten
Zeitintervalls T ausgeführt wird. Zusätzlich zu den
mathematischen Operationen des programmatischen Steuerungsablaufs
nach Fig. 3 umfaßt das Steuerprogramm nach Fig. 8
ferner noch mathematische Operationen des ersten Steuerteils
31 und eine mathematische Operation der Addiereinrichtung.
In Fig. 8 wird der Hinterradlenkwinkel, der durch das Steuerteil
11 bestimmt ist, als zweiter Hinterradlenkwinkel δR2
verarbeitet.
Nach dem Lesen der momentanen Werte des Lenkradwinkels R,
der Fahrzeuggeschwindigkeit V und der Gierrate bestimmt
das erste Steuerteil 31 eine Sollgierbeschleunigung M entsprechend
dem Lenkwinkel R unter Verwendung des mathematischen
Bezugsmodells GM (welches ein System aus einer Verzögerung
erster Ordnung mit einer Zeitkonstante τM ist).
Die Sollgierbeschleunigung ist gegeben durch: M=(Gain · R
-)τM. Das Teil 31 bestimmt ferner eine Sollgierrate M
durch Integration der Sollgierbeschleunigung M. Das Teil 31
nutzt die Näherungsintegration, gegeben durch:
Dann bestimmt das Teil 31 den ersten (Optimierungssteuerungs-)
Hinterradlenkwinkel δR1 nach Maßgabe eines Satzes von bekannten
Gleichungen für die Fahrzeugbewegung. Bei dieser bevorzugten
Ausführungsform bestimmt das Teil 31 zuerst einen
Vorderrad-(Seiten-)Schlupfwinkel βF1 aus einer Seitengeschwindigkeit
Vy1 und der vorstehend angegebenen Sollgierrate
M unter Verwendung der folgenden Gleichung:
Die Seitengeschwindigkeit bzw. Quergeschwindigkeit Vy1 erhält
man aus der Näherungsintegration einer Querbeschleunigung
y1 unter Verwendung eines vorangehenden Wertes der Querbeschleunigung,
der in dem letzten Steuerzyklus bestimmt wurde.
Somit gilt Vy1=Vy1+T · y. Aus dem so erhaltenen Vorderradschlupfwinkel
βF1 bestimmt das Steuerteil 31 eine Vorderradseitenführungskraft
CF1 unter Verwendung der folgenden
Gleichung.
CF1 = RKF · βF1
Auf diese Weise schätzt die Steuervorrichtung 5 die Seitenführungskraft
ab, die durch die Vorderräder infolge der Korrektur
erzeugt wird. Dann bestimmt das Teil 31 eine Hinterradseitenführungskraft
CR1, die erforderlich ist, um die vorstehend
angegebene Sollgierbeschleunigung M zu erzeugen,
wenn die Vorderradseitenführungskraft CF1 wirkt, und zwar unter
Verwendung der folgenden Gleichung:
Dann bestimmt das Teil 31 einen Hinterradschlupfwinkel
βR1, um diese Seitenführungskraft CR1 zu erhalten, wozu
eine mathematische Operation in eine Gegenrichtung durchgeführt
wird.
βR1 = CR1/KR
Aus diesem Hinterradschlupfwinkel βR1 bestimmt das Teil 31
den ersten Hinterradlenkwinkel δR1 nach Maßgabe der folgenden
Gleichung.
Dann bestimmt die Steuereinrichtung 5 die Querbeschleunigung
, die beim nächsten Steuerzyklus einzusetzen ist, unter
Verwendung der folgenden Gleichung.
In dieser Gleichung ist M eine Fahrzeugmasse.
Dann bestimmt die Steuereinrichtung 5 den zweiten Hinterradlenkwinkel
δR2, indem mathematische Operationen des Bewegungsabschätzteils
10 und des Lenkwinkelsteuerteils 11 auf
dieselbe Weise wie bei der ersten bevorzugten Ausführungsform
durchgeführt werden, die in Fig. 3 gezeigt ist.
Dann bestimmt die Steuereinrichtung 5 den abschließenden
Hinterradlenkwinkel δR, indem die ersten und zweiten Hinterradlenkwinkel
δR1 und δR2 addiert werden. Diese Operation
entspricht der Addiereinrichtung zum Bestimmen des (abschließenden)
Hinterradlenkwinkels. Somit gilt: δR=δR1+δR2.
Dann führt die Steuereinrichtung 5 die restlichen mathematischen
Operationen des Bewegungsabschätzteils (10-2) auf
dieselbe Weise wie bei der ersten bevorzugten Ausführungsform
aus. Schließlich erzeugt die Steuereinrichtung 5 das
Steuersignal, welches den so erhaltenen Hinterradlenkwinkel
δR wiedergibt, und dieses Signal wird als Steuersignal
an die Hinterradlenkbeaufschlagungseinrichtung 4 abgegeben.
In Abhängigkeit von dem Steuersignal lenkt die Hinterradlenkbeaufschlagungseinrichtung
4 die Hinterräder des gesteuerten
Fahrzeugs derart, daß der abschließende Hinterradlenkwinkel
gleich der Summe der ersten und zweiten Hinterradlenkwinkel
gemacht wird.
Somit kann die Steuervorrichtung gemäß der dritten bevorzugten
Ausführungsform unerwünschte Einflüsse von Störungen
ähnlich wie bei der Steuervorrichtung gemäß der ersten bevorzugten
Ausführungsform unterdrücken, wie dies in den
Fig. 4A-4E gezeigt ist. Ferner kann die Steuervorrichtung
gemäß der dritten bevorzugten Ausführungsform die Fahrzeugansprechcharakteristika
verbessern, wie man dies als Ergebnis
aus einer Simulation erhält, die in den Fig. 9A-9D gezeigt
ist. Wenn der Lenkwinkel R sich nach Fig. 9A ändert,
erzielt das Modellanpassungssteuersystem gemäß der vorstehend
angegebenen Literaturstelle charakteristische Eigenschaften
für den Hinterradlenkwinkel; die Gierrate und die
Deviation der Gierrate von der Sollgierrate, die durch das
Bezugsmodell GM berstimmt ist, wie dies in gebrochenen Linien
in den Fig. 9B, 9C und 9D gezeigt ist. Im Gegensatz zu
diesen Charakteristika kann die Steuervorrichtung gemäß der
dritten bevorzugten Ausführungsform die Charakteristika verbessern,
wie dies mit den Linien Z1, Z2 und Z3 in den Fig. 9B,
9C und 9D gezeigt ist.
Bei der dritten bevorzugten Ausführungsform ist das erste
Optimierungssteuerteil 31 derart ausgelegt, daß die Gierrate
gesteuert wird. Dies bedeutet, daß die Gierrate variabel
gesteuert wird. Jedoch ist es möglich, die Auslegung des Optimierungsteils
31 derart zu wählen, daß man ein gewünschtes
Ansprechverhalten auf die Seitenbeschleunigung (oder
Querbeschleunigung) des Fahrzeugs oder ein gewünschtes Ansprechverhalten
auf eine Linearkombination aus der Gierrate
und der Seitenbeschleunigung erhält.
Eine vierte bevorzugte Ausführungsform nach der Erfindung
ist in Fig. 10 gezeigt. Bei der Fahrzeugbewegungssteuervorrichtung
gemäß der vierten bevorzugten Ausführungsform ist
das Optimierungssteuerteil 31 der dritten bevorzugten Ausführungsform
durch ein erstes Optimierungsteil 41 ersetzt,
welches derart ausgelegt ist, daß eine Steuerverarbeitung
ähnlich wie bei einem Querbeschleunigungsmodell erfolgt,
bei welchem nach einem Steuerverfahren vorgegangen wird, das
im Teil "3.3 Lateral Acceleration Model Following Control"
in der vorstehend angegebenen Literaturstelle von Ken Ito
et al. angegeben ist. Das Optimierungssteuerteil 41 bestimmt
eine Sollseiten-(oder Quer-)Beschleunigung yr entsprechend
dem Lenkwinkel R unter Verwendung eines Bezugsmodells, und es
bestimmt ferner eine abgeschätzte Seiten-(oder Quer-)Beschleunigung
α entsprechend dem ersten Hinterradlenkwinkel
δR1 und dem Lenkwinkel R unter Verwendung eines tatsächlichen
Fahrzeugmodells, mittels dem das gesteuerte Fahrzeug
simuliert wird. Dann bestimmt das Optimierungssteuerteil
41 eine Deviation der abgeschätzten Seitenbeschleunigung
von der Sollseitenbeschleunigung yr und bestimmt den ersten
Hinterradlenkwinkel δR1, so daß diese Deviation vermindert
wird. Das Optimierungssteuerteil 41 kann derart ausgelegt
sein, daß der Hinterradlenkwinkel derart bestimmt wird, daß
sowohl die Gierrate als auch die Seitenbeschleunigung nach
Maßgabe des Teils "3.3 D* Model Following Control" in der
vorstehend angegebenen Literaturstelle von Ken Ito et al.
gesteuert werden. In der US-PS 48 40 389 ist eine ähnliche Optimierungssteuerweise
angegeben. Die Inhalte der vorstehend
genannten Literaturstelle von Ken Ito et al. und diese US-PS
sind durch die Bezugnahme vollinhaltlich zum Offenbarungsgehalt
der vorliegenden Anmeldung zu rechnen. Bei der Erfindung
ist es möglich, zwei unterschiedlich gesteuerte Variable
einzusetzen. Beispielsweise ist das Optimierungsteil 41 (oder
31) derart ausgelegt, daß der erste Lenkwinkel derart bestimmt
wird, daß die erste gesteuerte Fahrzeugbewegungsvariable,
wie die Seiten-(Quer-)Beschleunigung gesteuert wird,
während das Rückwirkungssteuerteil 11 derart ausgelegt ist,
daß der zweite Lenkwinkel derart bestimmt wird, daß die zweite,
gesteuerte Fahrzeugbewegungsvariable, wie die Gierrate,
gesteuert wird. In jedem Fall kann die Steuervorrichtung nach
der Erfindung immer ein gewünschtes Seitenführungskraftverhalten
bereitstellen, ohne daß Störungen und Änderungen der
Charakteristika des gesteuerten Fahrzeugs einen nachteiligen
Einfluß haben.
Eine fünfte bevorzugte Ausführungsform nach der Erfindung
ist in den Fig. 11-14 gezeigt. Fig. 11 zeigt die Einrichtung
einer Fahrzeugbewegungssteuervorrichtung gemäß der fünften
bevorzugten Ausführungsform nach der Erfindung. Die
Fig. 12 und 13 zeigen Einzelheiten der Übertragungsfunktionen,
die bei der fünften bevorzugten Ausführungsform zum
Einsatz kommen. Fig. 14 zeigt einen programmatischen Steuerungsablauf
bei der fünften bevorzugten Ausführungsform.
Wie in Fig. 11 gezeigt ist, umfaßt die Steuervorrichtung
der fünften bevorzugten Ausführungsform zum Steuern eines
Fahrzeugs 3 die Teile 1, 2, 6, 7 und 8 ähnlich wie die
Steuervorrichtung gemäß der ersten bevorzugten Ausführungsform
in Fig. 1. Die Steuervorrichtung der fünften bevorzugten
Ausführungsform umfaßt ferner eine Vorderradhilfslenkbeaufschlagungseinrichtung
4F, eine Hinterradhilfslenkbeaufschlagungseinrichtung
4R, eine Steuereinrichtung 5 und einen
Seitengeschwindigkeitssensor 9. Die Steuereinrichtung 5
der fünften bevorzugten Ausführungsform hat eine Hilfslenkwinkelermittlungsschaltung
(oder -teil) 5a für die Bestimmung
sowohl eines Hilfsvorderradlenkwinkels δF als auch
eines Hilfshinterradlenkwinkels δR und zwei Treiberschaltungen
5b und 5c zum Betreiben der Vorderradlenkbeaufschlagungseinrichtung
4F und der Hinterradlenkbeaufschlagungseinrichtung
4R. Der Seitengeschwindigkeitssensor 9 erfaßt eine Seiten-
(oder Quer-)Geschwindigkeit des gesteuerten Fahrzeugs
3. Beispielsweise ist der Seitengeschwindigkeitssensor ein
optischer Sensor, der direkt eine Bodengeschwindigkeit des
Fahrzeugs erfassen kann. Alternativ ist es möglich, die Seitengeschwindigkeit
von dem Ausgang des Querbeschleunigungssensors
und/oder dem Ausgang eines Gierratensensors zu bestimmen.
Die Hilfslenkwinkelermittlungsschaltung 5a der Steuereinrichtung
5 empfängt die Sensorausgangssignale jeweils, die den
Lenkradwinkel R, erfaßt mit Hilfe des Lenkwinkelsensors 6,
die Fahrzeuggeschwindigkeit V, erfaßt mit Hilfe des Fahrzeuggeschwindigkeitssensors
7, die Gierrate , erfaßt mit
Hilfe des Gierratensensors 8, und die Seitengeschwindigkeit
Vy, erfaßt mit Hilfe des Seitengeschwindigkeitssensors 9,
wiedergibt. Die Steuereinrichtung 5 der fünften bevorzugten
Ausführungsform verarbeitet diese Sensorsignale und erzeugt
ein Vorderradlenkwinkelsteuersignal, welches den Hilfsvorderradlenkwinkel
δF wiedergibt, und ein Hinterradlenkwinkelsteuersignal,
welches den Hilfshinterradlenkwinkel δR
wiedergibt. Die Vorderradhilfslenkbeaufschlagungseinrichtung
4F empfängt das Vorderradlenkwinkelsteuersignal von der Steuereinrichtung
5 und lenkt die Vorderräder nach Maßgabe des
Hilfsvorderradlenkwinkels derart, daß auf eine Hilfsmethode
der Hilfslenkeingang zu dem primären Lenkeingang des Lenkgetriebes
2 hinzuaddiert wird. Die Hinterradhilfslenkbeaufschlagungseinrichtung
4R lenkt die Hinterräder des gesteuerten
Fahrzeugs in Abhängigkeit von dem Hinterradlenkwinkelsteuersignal,
das von der Steuereinrichtung 5 abgegeben
wird.
Wie in Fig. 12 gezeigt ist, tritt bei dem gesteuerten Fahrzeug
(oder der Anlage) 3 die tatsächliche Fahrzeuggierrate
auf, die man als eine Summe aus den ersten, zweiten und
dritten Gliedern ansehen kann. Das erste Glied ist eine
Gierrate, die aus dem primären Lenkeingang R resultiert und
durch eine (R-)-Übertragungsfunktion GR des gesteuerten
Fahrzeugs zwischen dem Lenkradwinkel und der Gierrate bestimmt
ist. Das zweite Glied ist eine Gierrate, die aus dem
Hilfslenkeingang in Form eines Hilfsvorderradlenkwinkels δF
resultiert, und dies ist ein zweites Gierratenglied, bestimmt
durch eine (δF-)-Übertragungscharakteristik GF des
gesteuerten Fahrzeugs zwischen dem Vorderradlenkwinkel δF
und der Fahrzeuggierrate. Das dritte Glied ist eine Gierrate,
die aus dem Hilfshinterradlenkwinkel δR resultiert und
bestimmt ist durch eine (δR-)-Übertragungsfunktion GR des
gesteuerten Fahrzeugs. Das gesteuerte Fahrzeug 3 erzeugt
ferner die tatsächliche Fahrzeugseitengeschwindigkeit Vy,
die als eine Summe aus den ersten, zweiten und dritten Gliedern
ausgedrückt werden kann. Das erste Glied der Seitengeschwindigkeit
ist eine Seitengeschwindigkeit, die aus dem
primären Lenkeingang R resultiert und aus R mittels einer
(R-Vy)-Übertragungsfunktion GVyR des gesteuerten Fahrzeugs
3 bestimmt ist. Das zweite Seitengeschwindigkeitsglied ist
eine Fahrzeugseitengeschwindigkeit, die aus dem Hilfsvorderradlenkwinkel
δF resultiert und die aus δF mittels einer
(δF-Vy)-Übertragungscharakteristik GVyF des gesteuerten
Fahrzeugs bestimmt ist. Das dritte Seitengeschwindigkeitsglied
ist ein Fahrzeugseitengeschwindigkeitsansprechen, das
aus dem Hilfshinterradlenkwinkel δR resultiert und das aus
δR mittels einer (δR-Vy)-Übertragungsfunktion GVyR des
gesteuerten Fahrzeugs 3 bestimmt ist.
Das Fahrzeugbewegungsabschätzteil 110 der fünften bevorzugten
Ausführungsform ist derart ausgelegt, daß sowohl die
Fahrzeuggierbewegung als auch die Fahrzeugseitentranslationsbewegung
abgeschätzt wird. Das Abschätzteil 110 bestimmt
eine gewünschte (oder abgeschätzte) Gierrate 3 entsprechend
R, δF und δR unter Verwendung einer gewünschten Übertragungscharakteristik
GR3 der gewünschten Gierrate bezüglich des
primären Lenkeingangs R, unter Verwendung einer gewünschten
Übertragungscharakteristik GF3 der gewünschten Gierrate bezüglich
des Hilfsvorderradlenkeingangs δF und einer gewünschten
Übertragungsfunktion GR3 der gewünschten Gierrate bezüglich
des Hilfshinterradlenkeingangs δR. Die gewünschte
Gierrate 3 ist eine Summe aus einem ersten gewünschten
Gierratenausgang, der aus dem primären Lenkeingang R durch
GR3, einem zweiten gewünschten Gierratenausgang, der aus
dem Hilfsvorderradlenkeingang δF mittels GF3 bestimmt ist,
und einem dritten gewünschten Gierratenausgang ist, der von
dem Hilfshinterradlenkeingang δR mittels GR3 bestimmt ist.
Das Bewegungsabschätzteil 10 bestimmt ferner eine gewünschte
(oder abgeschätzte) Seitengeschwindigkeit Vy3 entsprechend
zu R, δF und δR unter Verwendung einer gewünschten Übertragungsfunktion
GVyR3 der gewünschten Seitengeschwindigkeit
bezüglich des Primärlenkeingangs R, einer gewünschten Übertragungscharakteristik
GVyF3 der gewünschten Seitengeschwindigkeit
bezüglich des Hilfsvorderradlenkeingangs δF und einer
gewünschten Übertragungsfunktion GVyR3 der gewünschten
Seitengeschwindigkeit bezüglich des Hilfshinterradlenkeingangs
δR. Die gewünschte Seitengeschwindigkeit Vy3 ist eine
Summe aus einem ersten gewünschten Seitengeschwindigkeitsausgang,
bestimmt aus R mittels GVyR3, einem zweiten gewünschten
Seitengeschwindigkeitsausgang, bestimmt aus δF
mittels GVyF3 und einem dritten gewünschten Seitengeschwindigkeitsausgang,
bestimmt aus δR mittels GVyR3. Es ist möglich,
jede dieser sechs gewünschten Übertragungsfunktionen
des Bewegungsabschätzteils 10 willkürlich und frei zu wählen.
Die Steuereinrichtung 5 der fünften bevorzugten Ausführungsform
bestimmt ferner eine Gierratendeviation (oder Fehler)
R und eine Seitengeschwindigkeitsdeviation (oder Fehler)
RVy. Die Steuereinrichtung 5 der fünften bevorzugten Ausführungsform
dient als eine Einrichtung zum Vergleichen der tatsächlichen
Gierrate mit der gewünschten Gierrate 3 und zum
Bestimmen der Gierratendeviation R und als eine Einrichtung
zum Vergleichen der tatsächlichen Seitengeschwindigkeit Vy
mit der gewünschten Seitengeschwindigkeit Vy3 und zum Bestimmen
der Seitengeschwindigkeitsabweichung Rvy. Die Gierratenabweichung
R ist gegeben durch:
Die Seitengeschwindigkeitsabweichung
Rvy ist gegeben durch Rvy=Vy3-Vy.
Das Hilfslenkwinkelsteuerteil 111 der fünften bevorzugten
Ausführungsform empfängt die Gierratendeviation R und die
Seitengeschwindigkeitsdeviation Rvy und bestimmt die Hilfsvorderrad-
und Hinterradlenkwinkel δF und δR derart, daß die
Gierratendeviation R und die Seitengeschwindigkeitsdeviation
Rvy herabgesetzt werden. Bei der fünften bevorzugten
Ausführungsform bestimmt das Steuerteil 111 die Hilfsvorderrad-
und Hinterradlenkwinkel δF und δR nach Maßgabe der
folgenden simultanen Gleichungen:
Durch Lösen dieser Gleichungen für δF und δR ergibt
sich:
Unter Verwendung von
lassen
sich die Übertragungsfunktionen bei dem Steuerteil 111 gemäß
der fünften bevorzugten Ausführungsform auf die folgende
Weise ausdrücken:
Auf diese Weise nutzt das Steuerteil
111 eine vorbestimmte, erste Filterübertragungscharakteristik
F1 für die Gierrate und eine vorbestimmte, zweite Filterübertragungscharakteristik
F2 für die Seitengeschwindigkeit.
Das Steuerteil 111 bestimmt einen ersten, gewünschten
Vorderradhilfslenkwinkel aus der Gierratendeviation unter
Verwendung der Übertragungscharakteristik GvyR3/A und der
ersten Filterübertragungscharakteristik F1, und einen zweiten,
gewünschten Vorderradhilfslenkwinkel aus der Seitengeschwindigkeitsdeviation
unter Verwendung der Übertragungscharakteristik
-GR3/A und der zweiten Filterübertragungsfunktion
F2. Das Steuerteil 111 bestimmt ferner einen ersten,
gewünschten Hinterradlenkwinkel aus der Gierratendeviation
unter Verwendung der Übertragungscharakteristik -GvyF3/A
und der ersten Filterübertragungscharakteristik F1, und einen
zweiten, gewünschten Hinterradlenkwinkel aus der Seitengeschwindigkeitsdeviation
unter Verwendung der Übertragungscharakteristik
GF3/A und der zweiten Filterübertragungsfunktion
F2. Dann bestimmt das Steuerteil 111 den Hilfsvorderradlenkwinkel
δF durch Addition der ersten und zweiten, gewünschten
Vorderradlenkwinkel, und den Hinterradlenkwinkel δR
durch Addition der ersten und zweiten, gewünschten Hinterradlenkwinkel
und gibt das Vorderradlenkwinkelsteuersignal, welches
den Hilfsvorderradlenkwinkel δF wiedergibt, an die vordere
Hilfslenkbeaufschlagungseinrichtung 4F und das Hinterradlenkwinkelsteuersignal,
welches den Hilfshinterradlenkwinkel
δR wiedergibt, an die hintere Hilfslenkbeaufschlagungseinrichtung
4R ab. Die ersten und zweiten Filterübertragungsfunktionen
F1 und F2 sind auf dieselbe Weise wie
die Filterübertragungsfunktion F bei der ersten bevorzugten
Ausführungsform gewählt. Die erste Filterübertragungsfunktion
F1 ist derart gewählt, daß eine stationäre Verstärkung
(oder eine stabile Verstärkung) der ersten Filterübertragungsfunktion
F1 eins ist und daß der Ordnungsunterschied
aus der Subtraktion der Ordnung eines Zählers der ersten
Übertragungscharakteristik F1 von der Ordnung eines Nenners
der ersten Filterübertragungscharakteristik F1 gleich
oder größer als die Ordnungsdifferenz von der Subtraktion der
Ordnung eines Zählers der gewünschten Abschätzübertragungscharakteristik
GF3 von der Ordnung eines Nenners der gewünschten
Abschätzübertragungscharakteristik GF3 für die
jeweils gewünschte Gierrate (erste gesteuerte Variable) zu
dem Hilfsvorderradlenkeingang ist und gleich oder größer als
die Ordnungsdifferenz von der Subtraktion der Ordnung eines
Zählers der gewünschten Abschätzübertragungscharakteristik
GR3 von der Ordnung eines Nenners der gewünschten Abschätzübertragungscharakteristik
GR3 zur Bestimmung der gewünschten
Gierrate entsprechend dem Hilfshinterradlenkwinkel ist.
In ähnlicher Weise ist die stabile Verstärkung der zweiten
Filterübertragungscharakteristik F2 eins und die Ordnungsdifferenz
der zweiten Filterübertragungscharakteristik F2
ist gleich oder größer als die Ordnungsdifferenz der gewünschten
Abschätzübertragungscharakteristik GvyF3 der Seitenschlupfbewegung
ungleich oder größer als die Ordnungsdifferenz
der gewünschten Abschätzübertragungscharakteristik
GvyR3 der Seitenschlupfbewegung. Bei dieser Erläuterung ist
die Ordnungsdifferenz einer Übertragungscharakteristik eine
Differenz, die man durch Subtraktion der Ordnung eines Zählers
der Übertragungscharakteristik von der Ordnung eines
Nenners der Übertragungscharakteristik erhält. Wenn man
ein lineares mathematisches Simulationsmodell mit zwei
Freiheitsgraden bezüglich der Gierbewegung und der Seitentranslationsbewegung
einsetzt, hat jede gewünschte Abschätzübertragungscharakteristik
die Form von [erster Ordnung]/[zweiter Ordnung]. Um daher
die Steuervorrichtung auszulegen ohne eine reine Differentiation
als Erfordernis zu haben, werden die ersten und zweiten
Filterübertragungscharakteristika F1 und F2 vorzugsweise
auf die folgende Weise vorgegeben:
In diesen Gleichungen ist s ein in der Laplace Transformation
eingesetzter Operator (welcher häufig als ein Laplace
Operator oder als ein Differential Operator oder eine komplexe
Frequenz bezeichnet wird) und τ1 und τ2 sind vorbestimmte
Zeitkonstanten.
Fig. 13 zeigt die Steuervorrichtung der fünften bevorzugten
Ausführungsform in reduzierter Form unter Verwendung von Matrizenausdrücken.
In Fig. 13 werden die Steuerlenkeingänge
(Hilfslenkwinkel), die Steuerausgänge (Zustand der Variablen)
und die gewünschten Ausgänge in Matrixgliedern (oder Vektoren)
auf die nachstehend angegebene Weise ausgedrückt:
Im allgemeinen ist AT die Transponierte einer Matrix A.
Die Übertragungscharakteristika des gesteuerten Fahrzeugs 3
lassen sich durch die folgende Gleichung (101) ausdrücken.
p = Ap(V)Xp + BpUp + BpFR. (101)
In dieser Gleichung ist Ap(V) eine Systemmatrix der Steuerkonstanten
(oder Koeffizienten), welche durch die Fahrzeuggeschwindigkeit
und die Fahrzeugdateneinzelheiten bestimmt
sind. Bp und BpF ist jeweils eine Matrix der Steuerkonstanten
(oder Koeffizienten), die durch die Fahrzeugeinzeldaten
bestimmt sind. Die Fahrzeug(spezifikations)-Dateneinzelheiten
eines Fahrzeugs sind Mengen, die als Konstanten behandelt
werden und die durch die Herstellung des Fahrzeugs bestimmt
sind. Die Fahrzeugmasse M, die Radbasis, die Abstände
LF und LR, das Trägheitsgiermoment IZ sind Beispiele der
Fahrzeugeinzeldaten (welche manchmal als Fahrzeug (konstanten)-
Parameter bezeichnet werden). Das abgeschätzte (oder gewünschte)
Verhalten bestimmt durch Bewegungsabschätzteil 110 läßt
sich durch den folgenden Ausdruck (102) erfassen, den man
aus dem Ausdruck (101) unter Verwendung des Zusatzes "3" erhält,
um die gewünschten Mengen des Bewegungsabschätzteils
110 zu bezeichnen.
p3 = Ap3(V)Xp3 + Bp3Up + BpF3R. (102)
Wenn das an sich bekannte Modell der Fahrzeugebenenbewegung
mit zwei Freiheitsgraden eingesetzt wird, ist Ape(V) eine
2×2-Matrix, Bp3 ebenfalls eine 2×2-Matrix und BpF3 eine 2×1-
Matrix.
Die Abweichung R zwischen dem Steuerausgang Xp und dem gewünschten
Ausgang Xp3 läßt sich durch folgendes ausdrücken:
Das Hilfslenkwinkelsteuersignal 111 führt einen Filtervorgang
aus, der sich durch die folgende Gleichung, bezogen
auf diese Abweichung R ausdrücken läßt.
F = AF · XF + BF · R. (104)
Wenn das lineare Modell mit zwei Freiheitsgraden eingesetzt
wird, haben die jeweiligen Steuereingangs-zu-Steuerausgangsübertragungscharakteristika
die Form von [erste Ordnung]/
[zweite Ordnung]. Um daher die Notwendigkeit einer reinen
Differentiation zu vermeiden, läßt sich AF und BF auf
die folgende Weise bestimmen:
In diesem Fall werden die erste Filterübertragungscharakteristik
F1 für die Gierratendeviation und die zweite Filterübertragungscharakteristik
F2 für die Seitengeschwindigkeitsdeviation
auf die folgende Weise ausgedrückt:
Andererseits wird der Steuereingang Up aus der Deviation
R ermittelt, den man aus der Gleichung (103) und dem Filterausgang
XF erhält, den man aus der Gleichung (104) erhält,
und zwar auf die folgende Weise:
Up = Bp3⁻¹{(AF - Ap3)XF + BF · R}. (105)
Wie vorstehend angegeben, kann die Steuervorrichtung gemäß
der fünften bevorzugten Ausführungsform nach den Fig. 11-13
die unerwünschten Einflüsse von Änderungen bei den Charakteristika
des Fahrzeugs und der Störungseingänge so gering
wie möglich halten, und sie kann immer die gewünschte Gierrate
und die gewünschte Seitengeschwindigkeit bereitstellen,
die durch die gewünschte Übertragungscharakteristika
bestimmt sind.
Die Steuereinrichtung 5 der fünften bevorzugten Ausführungsform
führt periodisch den programmatischen Steuerungsablauf
nach Fig. 14 durch Unterbrechung der Ablaufroutine in
regelmäßigen Zeitintervallen einer vorbestimmten Steuerzykluszeit
T aus.
Die Steuereinrichtung 5 liest zuerst die momentanen Werte
des Lenkradwinkels R, der Fahrzeuggeschwindigkeit V, der
Gierrate und der Seitengeschwindigkeit Vy, welche mit Hilfe
der Sensoren 6-9 erfaßt werden, und dann bestimmt sie die
vorderen und hinteren Radhilfslenkwinkel δF und δR durch
die Verarbeitung der Eingangsdaten auf die nachstehend angegebene
Weise.
Die Steuereinrichtung 5 bestimmt die gewünschte Gierrate
3 durch Integration der gewünschten Gierbeschleunigung 3
und die gewünschte Seitengeschwindigkeit Vy3 durch Integration
der gewünschten Seitenbeschleunigung 3. Die Steuereinrichtung
5 der bevorzugten Ausführungsform nutzt dieselben
Näherungsintegrationsweisen wie bei der ersten bevorzugten
Ausführungsform.
Dann bestimmt die Steuereinrichtung 5 die Gierratendeviation
zwischen den gewünschten und ermittelten
Gierraten und die Seitengeschwindigkeitsdeviation Rvy
=Vy3-Vy zwischen den gewünschten und ermittelten Seitengeschwindigkeiten.
Dann werden die nachstehend angegebenen
Filtervorgänge bei der Gierratendeviation R und der Seitengeschwindigkeitsdeviation
Rvy durchgeführt.
Die Filterbearbeitungen entsprechen den folgenden mathematischen
Ausdrücken:
Dann bestimmt die Steuereinrichtung 5 eine Abweichung Rα, die
durch die folgende Gleichung ausgedrückt ist:
Dann bestimmt die Steuereinrichtung 5 die Vorderrad- und
Hinterradhilfslenkwinkel δF und δR nach Maßgabe der bekannten
Gleichungen der Fahrzeugbewegung. Zuerst bestimmt
die Steuereinrichtung 5 die Vorderradseitenführungskraft
CF2 und die Hinterradseitenführungskraft CR2, welche erforderlich
sind, um Rα und ef zu erzeugen, indem die Abweichungen
Rα und ef und die vorbestimmten Werte der
Fahrzeugeinzeldaten genutzt werden, bei denen es sich um
die Fahrzeugmasse M, der in Vorderradabstand LF zwischen
der Vorderradposition und dem Schwerpunkt, dem Hinterradabstand
LR zwischen der Hinterradposition und dem Schwerpunkt,
dem Fahrgestell L und dem Gierträgheitsmoment IZ handelt.
Die vorderen und hinteren Radseitenführungskräfte CF2 und
CR2 lassen sich auf die folgende Weise ausdrücken:
Dann bestimmt die Steuereinrichtung 5 die Vorderrad- und
Hinterradschlupfwinkel βF2 und βR2, um diese Seitenführungskräfte
CF2 und CR2 zu erhalten, indem die folgenden mathematischen
Operationen in umgekehrter Richtung durchgeführt
werden.
βF2 = CF2/RKF,
βR2 = CR2/KR.
In diesen Gleichungen ist RKF die vorderradäquivalente Seitenführungskraft
und KR ist die Hinterradseitenführungskraft.
Aus diesen Schlupfwinkeln βF2 und βR2 bestimmt die Steuereinrichtung
5 die vorderen und hinteren Radhilfslenkwinkel δF
und δR gemäß den folgenden Gleichungen:
Dann bestimmt die Steuereinrichtung 5 die gewünschte Gierbeschleunigung
3 und die gewünschte Seitenbeschleunigung
y3 zur Verwendung bei dem nächsten Steuerzyklus. Zuerst
bestimmt die Steuereinrichtung 5 den gewünschten Vorderradschlupfwinkel
βF3 und den gewünschten Hinterradschlupfwinkel
βR3 nach Maßgabe der folgenden Gleichungen:
Aus diesen gewünschten Schlupfwinkeln bestimmt die Steuereinrichtung
5 die gewünschte Vorderradseitenführungskraft CF3 und
die gewünschte Hinterradseitenführungskraft CR3, welche gemäß
folgenden Gleichungen gegeben sind:
CF3 = RKF · βF3,
CR3 = KR · βR3.
Schließlich bestimmt die Steuereinrichtung 5 die gewünschte
Gierbeschleunigung 3 und die gewünschte Seitenbeschleunigung
y3 zur Verwendung bei dem nächsten Steuerzyklus gemäß
folgenden Gleichungen:
Dann erzeugt die Steuereinrichtung 5 das Vordersteuersignal,
welches den so bestimmten Vorderradhilfslenkwinkel δF darstellt,
und das Hintersteuersignal, welches den so bestimmten
Hinterradhilfslenkwinkel δR darstellt, und sie steuert die
tatsächlichen Vorder- und Hinterradlenkwinkel durch Abgabe
dieser Steuersignale an die vorderen und hinteren Lenkbeaufschlagungseinrichtungen
4F und 4R.
Somit kann die Steuervorrichtung gemäß der fünften bevorzugten
Ausführungsform Veränderungen der Fahrzeugcharakteristika
daran hindern,
daß sie einen Einfluß auf die Gierrate und die Seitengeschwindigkeit
Vy haben, und daß man hierbei das gewünschte
Lenkansprechverhalten des Fahrzeugs ohne umständliche
Abstimmvorgänge erhält. Ferner ist das mit Hilfe der
Steuervorrichtung gemäß der fünften bevorzugten Ausführungsform
gesteuerte Fahrzeug stabil und unempfindlich gegenüber
Störgrößen. Die Fig. 15A-15H zeigen die Ergebnisse einer
Simulation. Bei der üblichen Lenkvorrichtung bleiben die
Vorderrad- und Hinterradhilfslenkwinkel δF und δR Null, wie
dies mit den Linien X1 und X2 in den Fig. 15B und 15C verdeutlicht
ist. Daher wirkt eine Störung infolge des Seitenwinds
beim Fahrzeug ein, wie dies in Fig. 15A verdeutlicht
ist. Hierdurch werden die Gierrate , der Gierwinkel R, die
Seitengeschwindigkeit Vy, die Seitenbeschleunigung und die
Seitenverlagerung leicht beeinflußt, wie dies durch die Linien
X3, X4, X5, X6 und X7 in den Fig. 15D-15H dargestellt
ist. Im Gegensatz zu diesem instabilen Verhalten bei dem üblichen
Fahrzeug kann die Steuervorrichtung gemäß der fünften
bevorzugten Ausführungsform diese Einflüsse auf die Gierrate,
den Gierwinkel, die Seitengeschwindigkeit, die Seitenbeschleunigung
und die Seitenverlagerung unterdrücken, wie
dies mit den Linien Y3, Y4, Y5, Y6 und Y7 in den Fig. 15D-15H
verdeutlicht ist, indem die Vorder- und Hinterradhilfslenkwinkel
δF und δR gesteuert werden, wie dies mit den Linien Y1
und Y2 in den Fig. 15B und 15C verdeutlicht ist.
Eine sechste bevorzugte Ausführungsform nach der Erfindung ist
in den Fig. 16 und 17 gezeigt. Eine Fahrzeugbewegungssteuervorr 12175 00070 552 001000280000000200012000285911206400040 0002004114165 00004 12056ichtung
gemäß der sechsten bevorzugten Ausführungsform
weist die in Fig. 11 gezeigten Teile ähnlich wie bei der
fünften bevorzugten Ausführungsform auf. Wie in Fig. 16 gezeigt
ist, weist die Steuervorrichtung gemäß der sechsten
bevorzugten Ausführungsform einen ersten Hilfslenkwinkelsteuerteil
121 für die Optimierungskompensation, einen zweiten
Hilfslenkwinkelsteuerteil 111 für die Rückwirkungskompensation
und eine Einrichtung zum Addieren der ersten und zweiten
Ausgangssignale des Optimierungssteuerteils 121 und des Rückwirkungssteuerteils
111 auf. Das Bewegungsabschätzteil 110
und das Rückwirkungssteuerteil 111 der sechsten bevorzugten
Ausführungsform stimmen im wesentlichen mit jenen der fünften
bevorzugten Ausführungsform überein, die in Fig. 13 gezeigt
ist.
Das zweite Rückwirkungssteuerteil 111 bestimmt einen zweiten
Steuereingang (Vektor) Up2 (Vorderrad- und Hinterradhilfslenkwinkel)
auf dieselbe Weise wie bei der fünften bevorzugten
Ausführungsform. Das erste Optimierungssteuerteil 121 der
sechsten bevorzugten Ausführungsform bestimmt einen ersten
Steuereingang (Vektor) Up1 (Vorderrad- und Hinterradhilfslenkwinkel)
nach Maßgabe eines Steuerverfahrens, das im Abschnitt
"3.1 Front and Rear Wheel Steer Angle Control System" von
"Four-wheel Steering System Employing Model-following control"
von Takeshi Fujishiro et al. beschrieben ist, welcher in Jidosha
Gÿutsu (Automotive Engineering), Band 42, No. 3 beschrieben
ist. Der Inhalt dieser Literaturstelle ist durch die Bezugnahme
vollinhaltlich Gegenstand der Offenbarung der vorliegenden Anmeldung.
Das Optimierungssteuerteil 121 nutzt ein Bezugsmodell, das
durch die folgende Gleichung (106) ausgedrückt ist. Das Bezugsmodell
ist willkürlich von dem Ausleger der Steuervorrichtung
bestimmt, so daß man gewünschte Ansprechcharakteristika
für die Gierrate und die Seitengeschwindigkeit bezüglich eines
primären Lenkeingangs R erhalten kann.
r = ArXr + BrR. (106)
In dieser Gleichung ist
eine gewünschte
Gierrate und VyM ist eine gewünschte Seitengeschwindigkeit.
Der erste Steuereingang Up1 ist durch die folgende Gleichung
(107) bestimmt:
Up1 = KrXr + KuR. (107)
In dieser Gleichung gilt:
Kr = Bp3⁻¹(Ar - Ap3)
und
Die Steuereinrichtung der sechsten bevorzugten Ausführungsform
addiert den ersten Steuereingang Up1 und den zweiten
Steuereingang Up2, und man erhält einen Gesamtsteuereingang
Up, der die Summe der ersten und zweiten Steuereingänge Up1
und Up2 darstellt. Die Steuervorrichtung gibt diesen abschließenden
Steuereingang Up dem gesteuerten Fahrzeug 3 vor, und
die Vorder- und Hinterräder werden zusätzlich zu der primären
Lenkgröße des Lenkgetriebes gesteuert.
Die Steuereinrichtung 5 der sechsten bevorzugten Ausführungsform
führt einen programmatischen Steuerungsablauf aus, der
in Fig. 17 gezeigt ist. Zusätzlich zu den mathematischen Operationen
des Steuerprogramms nach Fig. 14 umfaßt der programmatische
Steuerungsablauf nach Fig. 14 mathematische Operationen
des ersten Steuerteils 121 und mathematische Operationen
der Addiereinrichtung. Bei der sechsten bevorzugten Ausführungsform
werden die Vorderrad- und Hinterradhilfslenkwinkel
durch das Rückwirkungsteil 111 auf dieselbe Weise wie
bei der fünften bevorzugten Ausführungsform jeweils bestimmt,
so daß man einen zweiten Vorderradhilfslenkwinkel δF2 und
einen zweiten Hinterradhilfslenkwinkel δR2 erhält.
Das erste Steuerteil 121 bestimmt die gewünschte Gierbeschleunigung
entsprechend dem Lenkwinkel
R nach Maßgabe des Bezugsmodells. Durch Integration von
M nach Maßgabe von
bestimmt das erste
Steuerteil 121 ferner die gewünschte Gierrate M. (Bei dieser
bevorzugten Ausführungsform wird die gewünschte Gierrate M
durch eine Verzögerung erster Ordnung mit einer Zeitkonstante
τM erzeugt.) Das erste Steuerteil 121 dieser bevorzugten
Ausführungsform hält die gewünschte Seitengeschwindigkeit VyM
immer gleich Null. Somit ergibt sich VyM=0. Wenn VyM=0
ist, ist die gewünschte Seiten(oder Quer)-Beschleunigung αM
äquivalent zu dem Produkt zwischen der gewünschten Gierrate
M und der Fahrzeuggeschwindigkeit V. Somit bestimmt das erste
Steuerteil 121 die gewünschte Seitenbeschleunigung αM durch
Multiplikation der gewünschten Gierrate M mit der Fahrzeuggeschwindigkeit
V. Somit gilt αM=V · M. Das erste Steuerteil
121 bestimmt ferner die vorderen und hinteren Radseitenführungskräfte
CF1 und CR1, um das gewünschte Fahrzeugverhalten
von M und αM (d. h. um M und αM bestimmt durch das Bezugsmodell
zu verwirklichen) nach Maßgabe der Gleichungen der
Fahrzeugbewegung zu erhalten. Die folgenden Gleichungen werden
hierbei verwendet.
Dann bestimmt das erste Steuerteil 121 die vorderen und
hinteren Radschlupfwinkel βF1 und βR1, um diese Seitenführungskräfte
gemäß den folgenden Gleichungen zu erhalten:
βF1 = CF1/RKF,
βR1 = CR1/KR.
Der Vorderradlenkwinkel δFA1 zur Erfüllung der vorstehend
angegebenen Erfordernisse ergibt sich dann wie folgt:
Somit bestimmt das erste Steuerteil 121 den ersten Vorderradhilfslenkwinkel
δF1 gemäß folgender Gleichung:
δF1 = δFA1 - (R/N).
Zugleich bestimmt das erste Steuerteil 121 den ersten Hinterradhilfslenkwinkel
δR1 gemäß folgender Gleichung:
Dann addiert die Steuereinrichtung 5 gemäß der sechsten bevorzugten
Ausführungsform die ersten und zweiten Vorderradhilfslenkwinkel
δF1 und δF2 unter Verwendung der Addiereinrichtung
und bestimmt einen Gesamtvorderradhilfslenkwinkel
δF, welcher die Summe von δF1 und δF2 darstellt. In
ähnlicher Weise bestimmt die Steuereinrichtung 5 einen Gesamthinterradhilfslenkwinkel
δR durch Addition des ersten Hinterradhilfslenkwinkels
δR1 und des zweiten Hinterradhilfslenkwinkels
δR2. Dann gibt die Steuereinrichtung 5 das vordere
Steuersignal, welches den gesamten Vorderradhilfslenkwinkel
δF wiedergibt, und das hintere Steuersignal, welches den
gesamten Hinterradhilfslenkwinkel δR wiedergibt, ab.
Somit kann die Steuervorrichtung gemäß der sechsten bevorzugten
Ausführungsform unerwünschte Einflüsse von Störungen
ähnlich wie bei der Steuervorrichtung gemäß der fünften bevorzugten
Ausführungsform so gering wie möglich halten, wie
dies in den Fig. 15A-15H verdeutlicht ist. Ferner kann die
Steuervorrichtung gemäß der sechsten bevorzugten Ausführungsform
die Fahrzeugansprechcharakteristika verbessern, wie sich
dies als Ergebnisse aus einer Simulation nach den Fig. 18A-
18G ergibt. Wenn der Lenkradwinkel R sich entsprechend Fig. 18A
ändert, wird bei der Steuervorrichtung gemäß der vorstehend
angegebenen Literaturstelle von T. Fujishiro et al. erzielt,
daß die Charakteristika der Vorder- und Hinterradhilfslenkwinkel
δF und δR der Gierrate und der Gierratendeviation R
der ermittelten tatsächlichen Gierrate von der gewünschten
Gierrate bestimmt durch das Bezugsmodell, der Seitengeschwindigkeit
Vy und der Seitenbeschleunigung erzielt, wie dies mit
gebrochenen Linien in Fig. 18B-18G dargestellt ist. Diese
Charakteristika unterscheiden sich in starkem Maße von dem
Bezugsmodell. Im Gegensatz zu diesen Charakteristika kann die
Steuervorrichtung gemäß der sechsten bevorzugten Ausführungsform
diese Charakteristika verbessern, wie dies mit den Linien
Z1-Z6 verdeutlicht ist. Die bei der sechsten bevorzugten Ausführungsform
erhaltenen Charakteristika liegen sehr nahe bei
dem Bezugsmodell.
Eine siebte bevorzugte Ausführungsform nach der Erfindung ist
in den Fig. 19 und 20 gezeigt. Wie in Fig. 19 gezeigt ist, hat
eine Steuervorrichtung gemäß der siebten bevorzugten Ausführungsform
kein Lenkgetriebe. Das Lenkrad 1 ist nicht mechanisch
mit den Vorderrädern verbunden. Bei der siebten bevorzugten
Ausführungsform ist der tatsächliche Vorderradlenkwinkel
nur durch eine Vorderradlenkbetätigungseinrichtung 24F
bestimmt. Eine Steuereinrichtung 25 gemäß der siebten bevorzugten
Ausführungsform steuert elektronisch den Vorderradlenkwinkel
δFA und den Hinterradlenkwinkel δR unter Verwendung
der vorderen und hinteren Lenkbeaufschlagungseinrichtungen
24F und 24R. Die Steuereinrichtung 25 hat eine
Lenkwinkelermittlungsschaltung (oder ein -teil) 25a zum Ermitteln
der Vorderrad- und Hinterradlenkwinkel δFA und δR
und zwei Treiberschaltungen 25b und 25c zum Betreiben der
Vorderrad- und Hinterradlenkbeaufschlagungseinrichtungen 24F
und 24R. Die Vorderradlenkbeaufschlagungseinrichtung 24F
lenkt die Vorderräder des gesteuerten Fahrzeugs 3 derart, daß
der tatsächliche Vorderradlenkwinkel gleich dem ermittelten
Vorderradlenkwinkel δFA gemacht wird. Die Hinterradlenkbeaufschlagungseinrichtung
24R lenkt die Hinterräder derart, daß
der tatsächliche Hinterradlenkwinkel gleich dem ermittelten
Hinterradlenkwinkel δR gemacht wird.
Fig. 20 zeigt die Steuervorrichtung gemäß der siebten bevorzugten
Ausführungsform, ausgedrückt in Gliedern von Übertragungsfunktionen.
Die Auslegung nach Fig. 20 ist ähnlich jener
nach Fig. 16. Bei der siebten bevorzugten Ausführungsform
jedoch ist kein mechanischer Lenkeingang entsprechend zu
R vorhanden. Daher erzeugt das Fahrzeug 3 den Steuerausgang
Xp bestimmt durch p=ApXp+BpUp. Ein Bewegungsabschätzteil
130 der siebten bevorzugten Ausführungsform bestimmt
einen gewünschten Steuerausgang Xp3, welcher durch folgende
Gleichung bestimmt ist:
p3 = A′p3Xp3 + B′p3Up.
Ein zweites Lenkwinkelsteuerteil 131 der siebten bevorzugten
Ausführungsform bestimmt einen zweiten Steuereingang Up2
(zweite Vorderrad- und Hinterradlenkwinkel) aus der Abweichung
R zwischen Xp und Xp3 auf dieselbe Weise wie bei dem
zweiten Steuerteil 111 nach Fig. 16. Ein erstes Lenkwinkelsteuerteil
141 bestimmt einen ersten Steuereingang U′p1
erste Vorderrad- und Hinterradlenkwinkel) auf dieselbe
Weise wie bei dem ersten Steuerteil 121 nach Fig. 16. Die
Steuereinrichtung der siebten bevorzugten Ausführungsform
bestimmt einen abschließenden Steuereingang Up, welcher die
Summe der ersten und zweiten Steuereingänge U′p1 und Up2 darstellt,
und dieser Steuereingang Up wird an die Vorder- und
Hinterräder des gesteuerten Fahrzeugs 3 angelegt. Daher kann
die Steuervorrichtung gemäß der siebten bevorzugten Ausführungsform
dieselben vorteilhaften Wirkungen wie bei der sechsten
bevorzugten Ausführungsform hervorrufen.
Claims (25)
1. Lenksteuervorrichtung für ein Räderfahrzeug (3),
gekennzeichnet durch:
eine Lenkeinrichtung (1, 2, 4) zum Lenken des Räderfahrzeugs (3) in Abhängigkeit von einem einen Steuerlenkeingang wiedergebenden Steuersignal,
eine Sensoreinrichtung (6, 7, 8) zum Erfassen einer tatsächlichen Fahrzeugbewegungsvariablen des Fahrzeugs (3) und
eine Steuereinrichtung (5; 15; 115) zum Bestimmen einer abgeschätzten Fahrzeugbewegungsvariablen entsprechend dem Steuerlenkeingang unter Verwendung einer vorbestimmten Abschätzungsübertragungsfunktion, die eine Übertragungsfunktion in Bezug auf ein Fahrzeuglenkansprechverhalten auf einen Lenkeingang darstellt, welcher ein Abweichungssignal erzeugt, das eine Abweichung der tatsächlichen Fahrzeugbewegungsvariablen von der abgeschätzten Fahrzeugbewegungsvariablen wiedergibt, und die ferner ein Steuersignal nach Maßgabe des Abweichungssignals derart erzeugt, daß die Abweichung unter Verwendung einer vorbestimmten Kompensationsübertragungsfunktion herabgesetzt wird, die eine Übertragungscharakteristik in Bezug zu einem Lenkeingang für ein Fahrzeuglenkansprechverhalten und eine vorbestimmte Filterübertragungsfunktion umfaßt.
eine Lenkeinrichtung (1, 2, 4) zum Lenken des Räderfahrzeugs (3) in Abhängigkeit von einem einen Steuerlenkeingang wiedergebenden Steuersignal,
eine Sensoreinrichtung (6, 7, 8) zum Erfassen einer tatsächlichen Fahrzeugbewegungsvariablen des Fahrzeugs (3) und
eine Steuereinrichtung (5; 15; 115) zum Bestimmen einer abgeschätzten Fahrzeugbewegungsvariablen entsprechend dem Steuerlenkeingang unter Verwendung einer vorbestimmten Abschätzungsübertragungsfunktion, die eine Übertragungsfunktion in Bezug auf ein Fahrzeuglenkansprechverhalten auf einen Lenkeingang darstellt, welcher ein Abweichungssignal erzeugt, das eine Abweichung der tatsächlichen Fahrzeugbewegungsvariablen von der abgeschätzten Fahrzeugbewegungsvariablen wiedergibt, und die ferner ein Steuersignal nach Maßgabe des Abweichungssignals derart erzeugt, daß die Abweichung unter Verwendung einer vorbestimmten Kompensationsübertragungsfunktion herabgesetzt wird, die eine Übertragungscharakteristik in Bezug zu einem Lenkeingang für ein Fahrzeuglenkansprechverhalten und eine vorbestimmte Filterübertragungsfunktion umfaßt.
2. Lenksteuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung (5, 15, 115) eine Rückwirkungskompensationseinrichtung
(11; 21) zum Bestimmen des
Lenksteuereingangs unter Verwendung des Kompensationsübertragungsfunktion
aufweist, die eine inverse Form der Abschätzübertragungsfunktion
darstellt, und daß die Filterübertragungsfunktion
eine solche Charakteristik hat, daß
eine stationäre, d. h. gleichbleibende Verstärkung gleich Eins
ist und eine Differenz aus der Subtraktion einer Ordnung eines
Zählers der Filterübertragungsfunktion von einer Ordnung
eines Nenners der Filterübertragungsfunktion gleich oder
größer als eine Differenz ist, die sich bei der Subtraktion
einer Ordnung eines Zählers der Abschätzungsübertragungsfunktion
von einer Ordnung eines Nenners der Abschätzübertragungsfunktion
ergibt.
3. Lenksteuervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung (5, 15, 115) ferner eine
Abschätzeinrichtung (10, 20) zum Bestimmen der abgeschätzten
Bewegungsvariablen unter Verwendung der Abschätzübertragungscharakteristik
aufweist, die durch einen Bruch ausgedrückt
ist, dessen Zähler eine Differentialgleichung erster Ordnung
ist und dessen Nenner eine Differentialgleichung zweiter
Ordnung ist, und daß die Rückwirkungskompensationseinrichtung
(11, 21) eine Einrichtung zum Bestimmen des Steuerlenkeingangs
unter Verwendung der Filterübertragungsfunktion
umfaßt, die durch einen Bruch ausgedrückt ist, deren Zähler
eine Differentialgleichung nullter Ordnung und deren Nenner
eine Differentialordnung erster Ordnung ist.
4. Lenksteuervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoreinrichtung (6, 7, 8) einen Fahrzeugbewegungssensor
zum Erfassen der Fahrzeugbewegungsvariablen
und einen Fahrzeuggeschwindigkeitssensor zum Erfassen einer
Fahrzeuggeschwindigkeit des Fahrzeugs (3) aufweist, und daß
die Steuereinrichtung (5, 15, 115) ferner eine Fahrzeugbewegungsabschätzeinrichtung
(10, 20) zum Bestimmen der abgeschätzten
Fahrzeugbewegungsvariablen unter Verwendung der Abschätzübertragungsfunktion
aufweist, die wenigstens einen
Parameter hat, der von der Fahrzeuggeschwindigkeit abhängig
ist.
5. Lenksteuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lenkeinrichtung (1, 2, 4) eine Primärlenkeinrichtung
(24F) zum Lenken des Räderfahrzeugs (3) durch
Veränderung eines tatsächlichen Vorderradlenkwinkels des gelenkten
Fahrzeugs nach Maßgabe eines Lenkbefehls durch den
Fahrer und eine Hilfslenkeinrichtung (24R) zum Lenken des
Räderfahrzeugs (3) in Abhängigkeit von dem Steuersignal aufweist,
daß die Sensoreinrichtung (6, 7, 8) einen Fahrzeugbewegungssensor
zum Erfassen der tatsächlichen Fahrzeugbewegungsvariablen
des gelenkten Fahrzeugs aufweist, und daß die
Steuereinrichtung (5; 15; 115) ferner eine Befehlseinrichtung
zum Erzeugen eines Lenkbefehlssignals aufweist, welche den
Lenkbefehl des Fahrers wiedergibt.
6. Lenksteuervorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung (5, 15, 115) eine
Abschätzeinrichtung (10, 20) zum Empfangen des Lenkbefehlssignals
und des Steuersignals aufweist, welche einen ersten
abgeschätzten Fahrzeugausgang bestimmt, der sich aus dem
Lenkbefehl unter Verwendung einer ersten Abschätzübertragungsfunktion
zum Bestimmen eines Fahrzeuglenkansprechverhaltens
von einem Lenkeingang erhält, welche ferner einen zweiten abgeschätzten
Fahrzeugausgang bestimmt, den man aus dem Steuereingang
unter Verwendung einer zweiten Abschätzübertragungsfunktion
zur Bestimmung eines Fahrzeuglenkansprechverhaltens
aus einem Lenkeingang erhält, und ferner die abgeschätzte
Fahrzeugbewegungsvariable bestimmt, die eine Summe der ersten
und zweiten abgeschätzten Fahrzeugausgänge ist.
7. Lenksteuervorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung ferner eine Vergleichseinrichtung
zum Vergleichen der tatsächlichen Fahrzeugbewegungsvariablen
mit der abgeschätzten Fahrzeugbewegungsvariablen
aufweist, welche ein Abweichungssignal erzeugt,
und eine Rückwirkungskompensationseinrichtung (11,
21) zum Erzeugen des Steuersignals nach Maßgabe des Abweichungssignals
unter Verwendung der Kompensationsübertragungscharakteristik
aufweist, die in Form einer Funktion
der zweiten Abschätzübertragungscharakteristik vorliegt
und die so beschaffen ist, daß ein Lenkeingang von einem
Fahrzeugansprechverhalten bestimmt wird.
8. Lenksteuervorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückwirkungskompensationseinrichtung
(11, 21) der Steuereinrichtung (5, 15, 115) eine Einrichtung
zum Bestimmen des Steuerlenkeingangs unter Verwendung
der Kompensationsübertragungscharakteristik umfaßt, die in
inverser Form zu der Abschätzübertragungsfunktion vorliegt,
und daß die Filterübertragungscharakteristik eine solche
Charakteristik hat, daß man eine stabile Verstärkung gleich
Eins erhält und eine Differenz sich ergibt, die man aus der
Subtraktion einer Ordnung eines Zählers der Filterübertragungscharakteristik
von einer Ordnung eines Nenners der
Übertragungscharakteristik erhält, die gleich oder größer
als eine Differenz ist, die man aus der Subtraktion einer
Ordnung eines Zählers der Abschätzübertragungsfunktion von
einer Ordnung eines Nenners der Abschätzübertragungsfunktion
erhält.
9. Lenksteuervorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoreinrichtung (6, 7, 8) eine Fahrzeuggeschwindigkeitssensoreinrichtung
zum Erfassen einer Fahrzeuggeschwindigkeit
des Fahrzeugs aufweist, und daß die Abschätzeinrichtung
(10, 20) eine Einrichtung zum Bestimmen
der abgeschätzten Fahrzeugbewegungsvariablen unter Verwendung
der ersten und zweiten Abschätzübertragungsfunktionen
umfaßt, die jeweils wenigstens einen Parameter haben, der
von der Fahrzeuggeschwindigkeit abhängig ist.
10. Lenksteuervorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückwirkungskompensationseinrichtung
(11, 21) eine Filtereinrichtung zum Empfangen des Abweichungssignals
und zum Erzeugen eines Filterausgangssignals von
dem Abweichungssignal nach Maßgabe der Filterübertragungsfunktion
aufweist, und daß eine Lenkwinkelbestimmungseinrichtung
zum Empfangen des Filterausgangssignals und zum
Erzeugen eines Steuersignals aus dem Filterausgangssignal
nach Maßgabe der Kompensationsübertragungscharakteristik
aufweist.
11. Lenksteuervorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fahrzeugbewegungssensoreinrichtung
(6, 7, 8) einen Gierratensensor (8) zum Erfassen einer tatsächlichen
Gierrate des Räderfahrzeugs (3) aufweist, und
daß die Steuereinrichtung (5, 15, 115) eine Einrichtung
zum Empfangen der tatsächlichen Gierrate als die tatsächliche
Fahrzeugbewegungsvariable und zum Bestimmen einer abgeschätzten
Gierrate als abgeschätzte Fahrzeugbewegungsvariable
umfaßt.
12. Lenksteuervorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung (5, 15, 115) ferner
eine Optimierungskompensationseinrichtung (31) zum Bestimmen
eines Optimierungssteuerlenkeingangs aus dem Steuerbefehl
unter Verwendung eines vorbestimmten Bezugsmodells (MG)
aufweist, während die Rückwirkungskompensationseinrichtung
(11, 21) ein Rückwirkungssteuerlenkeingangssignal nach Maßgabe
der Kompensationsübertragungsfunktion und der Filterübertragungsfunktion
bestimmt, und daß die Steuereinrichtung
(5, 15) ferner eine Summiereinrichtung zum Erzeugen des
Steuersignals aufweist, das eine Summe aus dem Optimierungssteuereingang
und dem Rückwirkungssteuerlenkeingang
darstellt.
13. Lenksteuervorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Optimierungskompensationseinrichtung
(31) eine Einrichtung zum Bestimmen des Optimierungssteuerlenkeingangs
unter Verwendung einer vorbestimmten Bezugsübertragungsfunktion
umfaßt, die ein Bezugsmodell darstellt,
und daß hierbei die ersten und zweiten Abschätzübertragungscharakteristika
verarbeitet werden.
14. Lenksteuervorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Optimierungskompensationseinrichtung
(31) eine Einrichtung zum Bestimmen einer gewünschten, ersten,
gesteuerten Bewegungsvariablen aufweist, die ein gewünschtes
Fahrzeuglenkverhalten aus dem Lenkbefehl nach
Maßgabe der Bezugsübertragungsfunktion wiedergibt und welche
ferner den Optimierungssteuerlenkeingang derart bestimmt,
daß man die gewünschte, erste, gesteuerte Bewegungsvariable
erhält.
15. Lenksteuervorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Optimierungskompensationseinrichtung
(31) eine Einrichtung zum Bestimmen des Optimierungssteuereingangs
derart umfaßt, daß die erste, gesteuerte Variable
gesteuert wird, die ein Fahrzeuglenkansprechverhalten wiedergibt,
und daß die Rückwirkungskompensationseinrichtung
(11, 21) eine Einrichtung zum Bestimmen des Rückwirkungssteuereingangs
derart umfaßt, daß eine zweite gesteuerte
Variable gesteuert wird, die sich von der ersten gesteuerten
Variablen unterscheidet.
16. Lenksteuervorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fahrzeugbewegungssensoreinrichtung
(6, 7, 8) einen Gierratensensor zum Erfassen einer tatsächlichen
Gierrate des Räderfahrzeugs (3) aufweist, daß die
Bewegungsabschätzeinrichtung (10, 20) eine Einrichtung zum
Bestimmen einer abgeschätzten Gierrate als die abgeschätzte
Fahrzeugbewegungsvariable umfaßt, die ein Fahrzeuglenkansprechverhalten
im Hinblick auf die Gierbewegung darstellt,
und daß die Rückwirkungskompensationseinrichtung (11, 21) eine
Einrichtung zum Bestimmen des Optimierungssteuereingangs
derart umfaßt, daß die erste, gesteuerte Variable gesteuert
wird, welche ein Fahrzeuglenkansprechverhalten im Hinblick
auf eine translatorische Seitenbewegung wiedergibt.
17. Lenksteuervorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Befehlseinrichtung ein Lenkrad (1)
aufweist, die primäre Lenkeinrichtung (4) eine vordere Lenkverbindung
aufweist, die mechanisch das Lenkrad mit den Vorderrädern
des Räderfahrzeugs (3) verbindet, daß die Hilfslenkeinrichtung
eine Vorderradhilfslenkbeaufschlagungseinrichtung
(24F) zum Lenken der Vorderräder des Räderfahrzeugs
in Abhängigkeit von einem Vorderradsteuersignal aufweist,
welches einen Hilfsvorderradwinkel wiedergibt, sowie eine
Hinterradhilfslenkbeaufschlagungseinrichtung (24F) zum
Lenken der Hinterräder des Räderfahrzeugs (3) in Abhängigkeit
von einem hinteren Steuersignal aufweist, welches einen
Hilfshinterradlenkwinkel darstellt, daß die Fahrzeugbewegungssensoreinrichtung
(6, 7, 8) eine Gierbewegungssensoreinrichtung
zum Erfassen einer tatsächlichen Gierbewegungsvariablen
des Räderfahrzeugs (3) und eine Seitenbewegungssensoreinrichtung
zum Erfassen einer tatsächlichen Seitenbewegungsvariablen
des Räderfahrzeugs (3) aufweist, daß die Abschätzeinrichtung
(10, 20) eine Gierbewegungsabschätzeinrichtung zum Bestimmen
einer abgeschätzten Gierbewegungsvariablen aus dem Lenkbefehl,
dem Hilfsvorderradlenkwinkel und dem Hilfshinterradlenkwinkel
unter Verwendung einer ersten Gierbewegungsabschätzübertragungsfunktion
zum Bestimmen eines ersten, abgeschätzten
Gierausgangs aus dem Lenkbefehl aufweist, ferner
eine zweite Gierbewegungsabschätzübertragungsfunktion zum
Bestimmen eines zweiten abgeschätzten Gierausgangs aus dem
Hilfsvorderradlenkwinkel und einer dritten Gierbewegungsabschätzübertragungsfunktion
zum Bestimmen eines dritten,
abgeschätzten Gierausgangs aus dem Hilfshinterradlenkwinkel
genutzt wird, und eine Seitenbewegungsabschätzeinrichtung
zum Bestimmen einer abgeschätzten Seitenbewegungsvariablen
aus dem Lenkbefehl, dem Hilfsvorderradlenkwinkel und dem
Hilfshinterradlenkwinkel unter Verwendung einer ersten Seitenbewegungsabschätzübertragungsfunktion
zum Bestimmen eines
ersten, abgeschätzten Seitenbewegungsausgangs aus dem
Lenkbefehl aufweist, daß eine zweite Seitenbewegungsabschätzübertragungsfunktion
zur Bestimmung eines zweiten abgeschätzten
Seitenbewegungsausgangs aus dem Vorderradhilfslenkwinkel und
einer dritten Seitenbewegungsübertragungsabschätzfunktion zum
Bestimmen eines dritten abgeschätzten Seitenbewegungsausgangs
aus dem Hinterradhilfslenkwinkel eingesetzt werden, daß die
Vergleichseinrichtung eine Einrichtung zum Bestimmen einer
Gierabweichung der tatsächlichen Gierbewegungsvariablen
und der abgeschätzten Gierbewegungsvariablen und eine
Einrichtung zum Bestimmen einer Seitenbewegungsabweichung zwischen
der tatsächlichen Seitenbewegungsvariablen und der abgeschätzten
Seitenbewegungsvariablen aufweist, daß die Rückwirkungskompensationseinrichtung
(11, 21) eine Einrichtung
zum Bestimmen der Hilfsvorderrad- und Hinterradlenkwinkel aus
der Gierabweichung und der Seitenbewegungsabweichung derart
umfaßt, daß die Gierabweichung die Seitenbewegungsabweichung
unter Verwendung der zweiten und dritten Gierabschätzübertragungsfunktion
herabgesetzt wird, und daß die zweiten und
dritten Seitenbewegungsabschätzübertragungsfunktionen eine
vorbestimmte Filterübertragungsfunktion enthalten, die sich
auf die Gierbewegung bezieht und eine zweite Filterübertragungsfunktion
enthält, die sich auf eine Seitenbewegung
bezieht.
18. Lenksteuervorrichtung nach Anspruch 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rückwirkungskompensationseinrichtung
(11, 21) eine Einrichtung zum Erzeugen der vorderen
und hinteren Steuersignale unter Verwendung der ersten
Filterübertragungscharakteristik umfaßt, welche eine derartige
Charakteristik ist, daß man einen stabilen Verstärkungszustand
von Eins erhält und eine Ordnungsdifferenz
resultierend aus der Subtraktion einer Ordnung eines
Zählers der Filterübertragungsfunktion von einer Ordnung
eines Nenners der Filterübertragungsfunktion gleich oder
größer als eine Differenz ist, die man aus der Subtraktion
einer Ordnung eines Zählers der zweiten Gierabschätzübertragungsfunktion
von der Ordnung eines Nenners der zweiten
Gierabschätzübertragungsfunktion erhält, und daß die Ordnungsdifferenz
der ersten Filterübertragungsfunktion gleich
oder größer als die Ordnungsdifferenz ist, die man aus der
Subtraktion eines Zählers der Abschätzübertragungsfunktion
von einer Ordnung eines Nenners der Abschätzübertragungsfunktion
erhält.
19. Lenksteuervorrichtung nach Anspruch 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rückwirkungskompensationseinrichtung
(11, 21) eine Einrichtung zum Erzeugen von vorderen
und hinteren Steuersignalen unter Verwendung der zweiten
Filterübertragungsfunktion umfaßt, die eine solche Charakteristik
hat, daß man eine stabile Verstärkung gleich Eins
erhält, und daß eine Ordnungsdifferenz resultierend aus
der Subtraktion einer Ordnung eines Zählers der zweiten
Filterübertragungscharakteristik von einer Ordnung eines
Nenners der zweiten Filterübertragungscharakteristik gleich
oder größer als eine Ordnungsdifferenz ist, die man aus
der Subtraktion einer Ordnung eines Zählers der zweiten
Seitenbewegungsabschätzübertragungsfunktion von einer
Ordnung eines Nenners der zweiten Seitenbewegungsabschätzübertragungsfunktion
erhält, und daß die Ordnungsdifferenz
der zweiten Filterübertragungsfunktion gleich
oder größer als eine Ordnungsdifferenz ist, die man aus
der Subtraktion einer Ordnung eines Zählers der dritten
Seitenbewegungsabschätzübertragungsfunktion von einer
Ordnung eines Nenners der dritten Seitenbewegungsübertragungsabschätzfunktion
erhält.
20. Lenksteuervorrichtung nach Anspruch 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtung (6, 7, 8) ferner
eine Fahrzeuggeschwindigkeitsensoreinrichtung zum Erfassen
einer Fahrzeuggeschwindigkeit eines Fahrzeugs (3) aufweist,
daß die Gierbewegungsabschätzeinrichtung eine Einrichtung
zum Bestimmen der abgeschätzten Gierbewegungsvariablen
unter Verwendung der ersten, zweiten und dritten
Gierbewegungsabschätzübertragungsfunktionen umfaßt, wobei
jede weingstens einen Parameter hat, der von der Fahrzeuggeschwindigkeit
(V) abhängig ist, und daß die Seitenbewegungsabschätzeinrichtung
eine Einrichtung zum Bestimmen
der abgeschätzten Seitenbewegungsvariablen unter Verwendung
der ersten, zweiten und dritten Seitenbewegungsabschätzübertragungsfunktionen
umfaßt, die jeweils wenigstens
einen Parameter haben, der von der Fahrzeuggeschwindigkeit
abhängig ist.
21. Lenksteuervorrichtung nach Anspruch 20, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (5, 15, 115)
ferner eine Optimierungskompensationseinrichtung (31) zum
Bestimmen eines optimierten Vorderradsteuerlenkwinkels und
eines optimierten Hinterradsteuerlenkwinkels aus dem
Steuerbefehl unter Verwendung eines vorbestimmten Bezugsmodells
aufweist, während die Rückwirkungskompensationseinrichtung
(11, 21) einen Rückführungssteuereingang bestimmt,
daß die Steuereinrichtung (5, 15, 115) ferner eine
Summiereinrichtung zum Erzeugen des vorderen Steuersignals
durch Addition des Hilfsvorderradlenkwinkels, der durch
die Rückwirkungskompensationseinrichtung bestimmt ist, und
des Optimierungsvorderradsteuerlenkwinkels, der durch die
Optimierungskompensationseinrichtung bestimmt ist, aufweist,
und daß man das hintere Steuersignal dadurch erhält,
daß man den Hilfshinterradlenkwinkel bestimmt durch die
Rückwirkungskompensationseinrichtung und den Optimierungshinterradlenksteuerwinkel
bestimmt durch die Optimierungskompensationseinrichtung
addiert.
22. Lenksteuervorrichtung nach Anspruch 21, dadurch
gekennzeichnet, daß die Optimierungskompensationseinrichtung
(31) eine Einrichtung zum Bestimmen der Vorder- und
Hinterradlenkwinkel derart aufweist, daß man eine gewünschte
Gierbewegungsvariable erhält, die nach Maßgabe des Lenkbefehls
durch eine vorbestimmte Bezugsgierübertragungsfunktion
bestimmt ist, und eine gewünschte Seitenbewegungsvariable
erhält, die nach Maßgabe des Lenkbefehls unter
Verwendung einer vorbestimmten Bezugsseitenbewegungsübertragungsfunktion
bestimmt ist.
23. Lenksteuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lenkeinrichtung (5, 15, 115) ferner
eine Befehlseinrichtung zum Erzeugen eines Lenkbefehlssignals
aufweist, welches einen Lenkbefehl eines Fahrers
wiedergibt, daß die Steuereinrichtung (5, 15, 115) ferner
eine erste Lenkeingangsbestimmungseinrichtung zum Empfangen
des Lenkbefehlssignals und zum Erzeugen eines ersten Lenkeingangssignals
nach Maßgabe des Lenkbefehls und eine
zweite Lenkeingangsbestimmungseinrichtung zum Bestimmen eines
zweiten Lenkeingangs nach Maßgabe der Abweichung in
der Form aufweist, daß die Abweichung unter Verwendung der
Kompensationsübertragungsfunktion und der Filterübertragungsfunktion
herabgesetzt wird und ein zweites Lenkeingangssignal
erzeugt wird, und daß die Lenkeinrichtung eine
Einrichtung zum Lenken des Räderfahrzeugs nach Maßgabe der
ersten und zweiten Lenkeingangssignale aufweist.
24. Lenksteuervorrichtung nach Anspruch 23, dadurch
gekennzeichnet, daß die Befehlseinrichtung ein Lenkrad (1)
und eine Einrichtung zum Erzeugen eines Lenkbefehlssignals
aufweist, das im wesentlichen proportional zu einem Lenkradwinkel
des Lenkrads (1) ist, daß die Lenkeinrichtung eine
vordere Lenkbeaufschlagungseinrichtung für die Lenkung der
Vorderräder des Räderfahrzeugs (3) in Abhängigkeit von einem
Vorderradsteuersignal aufweist, welches einen Vorderradlenkwinkel
darstellt, und eine Hinterradlenkbeaufschlagungseinrichtung
zum Lenken der Hinterräder des Räderfahrzeugs
(3) in Abhängigkeit von einem hinteren Steuersignal aufweist,
welches einen Hinterradlenkwinkel wiedergibt, daß die Sensoreinrichtung
(6, 7, 8) eine Gierbewegungssensoreinrichtung
zum Erfassen einer tatsächlichen Gierbewegungsvariablen des
Räderfahrzeugs (3) und eine Seitenbewegungssensoreinrichtung
zum Erfassen einer tatsächlichen Seitenbewegungsvariablen
des Räderfahrzeugs (3) aufweist, daß die Steuereinrichtung
(5, 15, 115) eine Abschätzeinrichtung (10, 20) zum Bestimmen
einer abgeschätzten Gierbewegungsvariablen aus dem Vorderradlenkwinkel
und dem Hinterradlenkwinkel unter Verwendung
einer ersten Gierbewegungsabschätzübertragungsfunktion
zum Bestimmen eines ersten, abgeschätzten Gierausgangs aus
dem Vorderradlenkwinkel und einer zweiten Gierbewegungsabschätzübertragungsfunktion
zum Bestimmen eines zweiten, abgeschätzten
Gierausgangs von dem Hinterradlenkwinkel aufweist,
welche ferner eine abgeschätzte Seitenbewegungsvariable
aus dem Vorderradlenkwinkel und dem Hinterradlenkwinkel unter
Verwendung einer ersten Seitenbewegungsabschätzübertragungsfunktion
zum Bestimmen eines ersten, abgeschätzten Seitenbewegungsausgangs
aus dem Vorderradlenkwinkel und einer
zweiten Seitenbewegungsabschätzübertragungsfunktion zum
Bestimmen eines zweiten, abgeschätzten Seitenbewegungsausgangs
aus dem Hinterradlenkwinkel, und eine Vergleichseinrichtung
zum Bestimmen einer Gierabweichung zwischen der
tatsächlichen Gierbewegungsvariablen und der abgeschätzten
Gierbewegungsvariablen und ferner zum Bestimmen einer Bewegungsabweichung
zwischen der tatsächlichen Seitenbewegungsvariablen
und der abgeschätzten Seitenbewegungsvariablen
aufweist, und daß die zweite Lenkeingangsbestimmungseinrichtung
eine Rückwirkungskompensationseinrichtung (11, 21) zum
Bestimmen der Vorderrad- und Hinterradlenkwinkel aus der
Gierabweichung und der Seitenbewegungsabweichung derart aufweist,
daß die Gierabweichung und die Seitenbewegungsabweichung
unter Verwendung der ersten und zweiten Gierabschätzübertragungsfunktionen,
der ersten und zweiten Seitenbewegungsabschätzübertragungsfunktionen,
einer vorbestimmten,
ersten Filterübertragungsfunktion bezüglich einer Gierbewegung
und einer zweiten Filterübertragungsfunktion bezüglich
einer Seitenbewegung herabgesetzt werden.
25. Lenksteuervorrichtung nach Anspruch 23, dadurch
gekennzeichnet, daß die Befehlseinrichtung ein Lenkrad (1)
zum Erzeugen eines mechanischen Lenkbefehlssignals und
eine Einrichtung zum Erzeugen eines elektrischen Lenkbefehlssignals
aufweist, das im wesentlichen proportional zu
einer Winkelverschiebung des Lenkrads (1) ist, daß die erste
Lenkeingangsbestimmungseinrichtung ein Lenkgetriebe (2) zum
Empfangen des mechanischen Lenkbefehlssignals und zum Bestimmen
eines primären Lenkeingangs nach Maßgabe eines vorbestimmten
Lenkverhältnisses aufweist, und daß die Lenkeinrichtung
(5, 15, 115) eine primäre Lenkeinrichtung zum Lenken
des Räderfahrzeugs durch Verändern eines tatsächlichen Vorderradlenkwinkels
nach Maßgabe des primären Lenkeingangs und
eine Hilfslenkeinrichtung zum Lenken des Räderfahrzeugs (3)
nach Maßgabe des Steuersignals aufweist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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