DE4114087A1 - Zuendanlage fuer verbrennungskraftmaschinen - Google Patents
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- F02P9/002—Control of spark intensity, intensifying, lengthening, suppression
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Zündanlage gemäß dem
einleitenden Teil des Patentanspruchs 1.
An eine moderne Zündanlage für Verbrennungskraftmaschinen
insbesondere von Kraftfahrzeugen werden eine Reihe von
Forderungen gestellt, die teilweise unvereinbar erscheinen.
Zum Erreichen eines guten Wirkungsgrades muß die Zündung
des Kraftstoff/Luft-Gemisches im Zylinder zeitlich sehr
präzise erfolgen. Hierzu ist eine große Zündenergie bereit
zustellen. Geht man vom Normalbetrieb aus, muß diese hohe
Energie nur kurzzeitig an der Zündkerze anliegen. Bei
ungünstigen Bedingungen ist die Entflammung des Kraftstoff-
Luft-Gemisches mit kurzen Zündstromphasen jedoch nicht
sichergestellt. Aus diesem Grund hat sich die für den
Normalbetrieb an sich günstige Hochspannungskondensator
zündung (HKZ) nicht durchsetzen können.
Wegen der Abgasvorschriften und wegen der Verwendung von
Katalysatoren sind Fehlzündungen äußerst unerwünscht.
Um Zündaussetzer zu vermeiden, ist es Stand der Technik,
die elektrische Zündenergie erheblich überzudimensionieren.
Dies geschieht bei den bekannten Zündanlagen gemäß dem
einleitenden Teil des Patentanspruchs 1 u. a. dadurch,
daß der Zündstrom nach dem Überspringen des Zündfunkens
unabhängig vom Zündvorgang über eine verhältnismäßig lange
Zeitspanne aufrechterhalten wird.
Die bekannte diesbezügliche Technik hat die Nachteile,
daß sie
- - Fehlzündungen letztlich auch nicht mit Sicherheit verhindert.
- - Keine Information über Zündaussetzer liefert, um Folge schäden (Zerstörung des Katalysators) durch einen rechtzeitigen Serviceeinsatz zu vermeiden.
- - Einen hohen Zündkerzenabbrand bedingt und somit die Zündpräzision sowie die Lebensdauer der Zündkerzen herabsetzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zündanlage
gemäß dem einleitenden Teil des Patentanspruchs 1 zu schaf
fen, die eine hohe Sicherheit gegen Fehlzündungen bei
weitgehend minimiertem Zündkerzenabbrand bietet.
Die vorstehende Aufgabe wird durch die Merkmale des Patent
anspruchs 1 gelöst.
Bei der erfindungsgemäßen Zündanlage wird der Zündstrom
für jeden Zündvorgang nach dem Überspringen des Zündfunkens
jeweils nur so lange, wie zur Entflammung des Kraftstoff-
Luft-Gemisches unbedingt nötig, aufrechterhalten. Im Nor
malfall ist diese Zeitdauer sehr kurz. Unter schwierigen
Bedingungen kann sie aber auch relativ lang sein. Durch
die von der erfindungsgemäßen Zündanlage ermöglichte
Abstimmung der Zündstromdauer auf den jeweiligen Bedarf
wird der Zündkerzenabbrand insgesamt weitestgehend mini
miert. Außerdem kann die erfindungsgemäße Zündanlage auf
sehr einfache Weise auch dafür herangezogen werden, eine
erhöhte Gefahr des Auftretens von Fehlzündungen und/oder
das Auftreten von Zündaussetzern anzuzeigen, indem zusätz
lich beobachtet wird, ob und wann innerhalb der vorbestimm
ten maximalen Zeitdauer bis zur Abschaltung der Zündein
richtung für die einzelnen Zylinder Entflammungen stattfin
den.
Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Ausgestaltungen
der Zündanlage gemäß Patentanspruch 1.
Die Erfindung wird nachstehend an zwei Ausführungsbeispie
len anhand der Zeichnung noch näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 das Blockschaltbild der ersten Ausführungsform,
und
Fig. 2 das Blockschaltbild der zweiten Ausführungsform.
Bei beiden in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei
spielen weist die jedem Zylinder der Verbrennungskraftma
schine einzeln zugeordnete Zündeinrichtung für jeden Zylin
der ein gesondertes Zündmodul auf, das schnell, d. h. prak
tisch verzögerungsfrei, ein- und auch ausschaltbar ist
und im eingeschalteten Zustand einen unbefristeten Brenn
strom an die jeweilige Zündkerze zu liefern vermag. Außer
dem werden die einzelnen Entflammungen in den Zylindern
bzw. das Ausbleiben von Entflammungen während der maximalen
Einschaltdauer der Zündmodule sensorisch erfaßt und das
jeweilige Zündmodul unmittelbar nach erfolgter Entflammung
des Kraftstoff/Luft-Gemisches im zugehörigen Zylinder
abgeschaltet. Eine hierfür geeignete Zündeinrichtung ist
z. B. in der Patentanmeldung P 39 28 726.2 vom 30.08.1989
beschrieben. Der hierzu erforderliche Sensor kann auch
als Klopfsensor mitbenutzt werden. Es könnte auch ein
gemeinsamer akustischer Sensor eingesetzt werden.
Die Grundidee bei der erfindungsgemäßen Zündanlage ist,
einen Zündfunken nur so lange anliegen zu lassen, bis
das Kraftstoff/Luft-Gemisch jeweils in dem Zylinder entzün
det ist. Meistens ist die Zeit dieses Vorganges sehr kurz
und demgemäß die erforderliche elektrische Zündenergie
klein. In den seltenen Fällen, in denen es nicht zu einer
sofortigen Entflammung kommt, fließt der Zündstrom durch
die Zündkerze weiter, bis das Gemisch zündfähig wird.
Vorzugsweise steigt die Amplitude des Zündstromes progres
siv an, um den Zündvorgang zu erleichtern. Das gleiche
gilt auch für die Hochspannung bei zunächst ausbleibender
Funkenbildung. Vorzugsweise werden die Zündvorgänge nicht
nur hinsichtlich des Auftretens oder Nichtauftretens von
Entflammungen, sondern auch hinsichtlich der Zeitdauer
zwischen dem Soll-Zündzeitpunkt und der tatsächlich statt
findenen Entflammung überwacht, und wenn es häufiger zu
längeren Zündverzögerungen kommt, kann dieser Sachverhalt
im Bordrechner erfaßt und dem Fahrer zur Warnung vor einer
erhöhten Gefahr von Zündaussetzern angezeigt werden. So
wird ein frühzeitiger Serviceeingriff ermöglicht, bevor
Fehlzündungen auftreten. Andererseits macht die Anzeige
von Zündaussetzern den Benutzer darauf aufmerksam, daß
der weitere Betrieb der Kraftmaschine unmittelbar mit
einer hohen Gefahr für diese bzw. für Teile von dieser,
z. B. den Katalysator, verbunden ist.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 ist das für jeden
Zylinder gesondert vorgesehene Zündmodul mit 5 bezeichnet.
Für jeden Zylinder ist ein gesonderter Sensor hier in
Form eines Druckgebers, der auf den im Zylinder jeweils
vorherrschenden Druck anspricht, vorgesehen.
Der Sensor 1 gibt sein Signal des Gemischdruckes an einen
Komparator 2. Dieser vergleicht das Signal mit einer Refe
renzspannung, die so gewählt ist, daß nur Signale vom
Sensor 1 an den Komparatorausgang gelangen, die durch
einen Druck im Zylinder ausgelöst werden, der größer als
die Kompression ist. Ein ODER-Gatter 3 überträgt diese
Signale an ein Flip-Flop 4, das vorher jeweils von einer
Zündzeitpunktelektronik 7 gesetzt wurde, und setzt dieses
zurück. Das FF 4 schaltet das Zündmodul 5 im gesetzten
Zustand ein und im zurückgesetzten Zustand aus. Unabhängig
vom Komparator 2 wird das FF 4 über das ODER-Gatter 3
bei nicht erfolgter Entflammung nach ca. einer halben
Kurbelwellendrehung durch ein Signal aus der Zündzeitpunkt
elektronik 7 zurückgesetzt und damit die Zündung auf jeden
Fall abgeschaltet. Dieser Vorgang wird erkannt und zur
Anzeige gebracht (Fehlersignal). Fallen das Einschalten
der Zündung und die Entflammung des Gemisches sehr nahe
zusammen, wird durch die Zündzeitpunktelektronik 7 die
Zündeinschaltung verzögert, um das Klopfen zu vermeiden.
Ein ggf. über eine gesonderte Leitung ausgegebenes weiteres
Fehlersignal liefert die Zündzeitpunktelektronik 7, wenn
es zwar zu einer Entflammung kommt, die Zeitdauer zwischen
dem Einschalten des Zündmoduls für den Soll-Zündzeitpunkt
und der Entflammung aber eine vorbestimmte Dauer über
schreitet. Zur Bildung der Fehlersignale erhält die Zünd
zeitpunktelektronik 7 vom Ausgang des FF 4 Informationen
über den Einschalt- und Ausschaltzeitpunkt der jeweiligen
Zündmodule 5.
Anstelle des Druckgebers 1 könnte auch ein optischer Sensor
für jeden der Zylinder eingesetzt werden.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 wird ein üblicher
Schallsensor für die Klopferkennung als Sensor 1, zum
Detektieren der explosionsartigen Entflammungen in den
einzelnen Zylindern mitbenützt. Die Zündzeitpunktelektronik
7′ übernimmt hier das Ein- sowie das Ausschalten der jewei
ligen Zündmodule 5′, von denen ebenso wie bei der Ausfüh
rung gemäß Fig. 1 für jeden Zylinder eines gesondert vorge
sehen ist. Ein von dem Nockenwellengeber 6′ gesteuerter
Mehrfachschalter 10 schafft Zeitfenster zur Unterscheidung
der einzelnen Zylinder. Jedem Zeitfenster ist eine Schal
tungsanordnung nachgeschaltet, die im wesentlichen der
Schaltungsanordnung mit den Bauelementen 2, 3 und 4 bei
der Ausführung gemäß Fig. 1 entspricht und die gleiche
Funktion erfüllt wie diese. Die Bauelemente sind hier
mit 2′, 3′ und 4′ bezeichnet. Ebenso wie in Fig. 1 erhält
die Zündelektronik 7 Information über die Kolbenstellungen
durch den hier mit 6′ bezeichneten Nockenwellengeber,
der ein der augenblicklichen Winkelstellung der Nockenwelle
entsprechendes Signal liefert. Die Spannungsversorgung
für die Zündmodule 5′ übernimmt ein Netzteil 8′, das dem
bei der Ausführung nach Fig. 1 zu dem gleichen Zweck vorge
sehenen Netzteil 8 entspricht.
Das Setzen des FF 4′ und dessen Rücksetzen am Ende der
vorbestimmten maximalen Zeitdauer übernimmt in der Zünd
zeitpunktelektronik 7′ der übliche, auch bei der Ausführung
gemäß Fig. 1 vorgesehene (dort nicht dargestellt) Mikropro
zessor 11, der die den Motor-Betriebsdaten entsprechenden
Signale, die Signale des Nockwellengebers 6′ und ggf.
weitere, in ihn eingegebene, für den Betrieb der Maschine
wichtige Signale ggf. programmgesteuert auswertet und
verknüpft.
Die Ausführung nach Fig. 2 unterscheidet sich somit von
der Ausführung nach Fig. 1 im wesentlichen dadurch, daß
bei ihr anstelle eines gesonderten Sensors 1 für jeden
Zylinder, ein allen Zylindern gemeinsamer Sensor 1, vorge
sehen ist.
Eine Abwandlung zu der vorstehend beschriebenen Funktions
weise besteht gemäß Patentanspruch 11 darin, daß für jeden
der Zylinder die Zündeinrichtung, im Falle der Ausführungs
beispiele gemäß Fig. 1 und 2 also das betreffende Zündmo
dul, für den gewünschten Soll-Zündzeitpunkt wie dort je
weils eingeschaltet, nach einer der normalen Entflammungs
verzögerung, d. h. der im Normalfall auftretenden Verzöge
rung zwischen dem Einschalten der Zündung und dem Zeitpunkt
der Entflammung, entsprechenden Zeitdauer unabhängig vom
Sensor gleich wieder abgeschaltet und nur dann innerhalb
der für den Zündvorgang mit Entflammung insgesamt vorgese
henen, vorbestimmten maximalen Zeitdauer wieder erneut,
ggf. zu wiederholten Malen, eingeschaltet wird, wenn der
für den Zylinder zuständige Sensor keine Entflammung meldet
bzw. gemeldet hat. Diese Vorgehensweise erlaubt es, einer
Trägheit der Sensoren und/oder des mit der Entflammung
verbundenen Druckanstiegs im Zylinder so Rechnung zu tra
gen, daß hiermit für den Normalfall keine unnötige Verlän
gerung der Zündkerzen-Brenndauer verbunden ist. Selbstver
ständlich können durch entsprechende Überwachung die oben
genannten Fehler- und Warnsignale auch in diesem Falle
gebildet und zur Anzeige gebracht werden.
Claims (11)
1. Zündanlage für Verbrennungskraftmaschinen mit einer
den Zylindern einzeln zugeordneten, gesteuert ein-
sowie auch ausschaltbaren und zur Lieferung eines
unbefristeten Brennstromes an die Zündkerzen geeigneten
Zündeinrichtung (5, 5′), gekennzeichnet durch mindestens
einen Sensor (1, 1′) zum Detektieren der Entflammungen
der Kraftstoff/Luft-Gemische in den einzelnen Zylindern
und durch eine von diesem Sensor (1′)/diesen Sensoren
(1) gesteuerte Elektronik, die die Zündeinrichtung
(5, 5′) für den jeweiligen Zylinder unmittelbar nach
in ihm erfolgter Entflammung, jedenfalls aber nach
einer vorbestimmten, auf den Soll-Zündzeitpunkt folgen
den maximalen Zeitdauer abschaltet.
2. Zündanlage nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch je
einen Sensor (1) für jeden Zylinder.
3. Zündanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor (1) ein Drucksensor oder ein optischer
Sensor ist.
4. Zündanlage nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen
einzigen Sesor (1′) für mehrere oder alle Zylinder.
5. Zündanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor (1′) ein Schwingungsaufnehmer ist.
6. Zündanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwingungsaufnehmer ein an der Verbrennungs
kraftmaschine montiertes Mikrophon oder piezoelektri
sches Element ist.
7. Zündanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (1′)/die Senso
ren (1) auch zum Detektieren des Klopfens herangezogen
werden.
8. Zündanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elektronik die Verzöge
rung zwischen dem Soll-Zündzeitpunkt und der Entflam
mung für jeden einzelnen Zylinder mißt und ein Anzeige
signal liefert, wenn Verzögerungen, die eine vorbe
stimmte Größe überschreiten, häufig vorkommen.
9. Zündanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elektronik ein geson
dertes Anzeigesignal liefert, wenn Entflammungen in
den Zylindern ausbleiben.
10. Zündanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zündeinrichtung (5, 5′)
für jeden Zylinder je Zündvorgang eine progressiv
wachsende Zündspannung und/oder einen progressiv wach
senden Zündstrom liefert.
11. Abwandlung der Zündanlage gemäß einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektro
nik die Zündeinrichtung (5, 5′) nach einer der normalen
Entflammungsverzögerung entsprechenden Zeitdauer unab
hängig vom Sensor (1′)/ den Sensoren (1) gleich wieder
abschaltet und nur dann innerhalb der für den Zündvor
gang mit Entflammung insgesamt vorgesehenen, vorbestimm
ten maximalen Zeitdauer wieder erneut, ggf. zu wieder
holten Malen, einschaltet, wenn der für den jeweiligen
Zylinder zuständige Sensor (1, 1′) keine Entflammung
meldet bzw. gemeldet hat.
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |