DE4112892C2 - Kolbenring - Google Patents
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- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
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- F16J9/26—Piston-rings, e.g. non-metallic piston-rings, seats therefor; Ring sealings of similar construction characterised by the use of particular materials
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kolbenring zur Verwendung in
einer Brennkraftmaschine der im Oberbegriff des Anspruchs 1
angegebenen Gattung.
Ein solcher Kolbenring ist bereits aus der DE 38 12 656 A1
bekannt. Dieser bekannte Kolbenring besitzt eine
Verbundstoff-Ni-P-Plattierungsschicht, welche Phosphor (P)
als Plattierungswerkstoff enthält.
Ferner ist aus der DE-AS 18 17 321 ein plasmabeschichteter
Kolbenring mit einer verschleißfesten, harten Schicht und
einer darauf ausgebildeten Verbund-Nickelschicht bekannt.
Ferner ist in der letztgenannten Entgegenhaltung eine
Pulvermischung angegeben, mit deren Hilfe eine mittels eines
Plasmastrahles aufgebrachte Schicht erzielbar ist, wobei die
Pulvermischung wahlweise bis zu 3 Gew.-% Bor enthalten kann.
An Zwangskomponenten enthält diese Pulvermischung 25 bis 55 Gew.-%
eines Metallcarbides, 4 bis 8 Gew.-% Kobalt und 25
bis 45 Gew.-% Nickel, neben 3 bis 7 Gew.-% Chrom und 1 bis 7 Gew.-%
Aluminium. Bevorzugterweise enthält diese bekannte
Pulvermischung 40 Gew.-% Wolframcarbid, 6 Gew.-% Kobalt,
36,5 Gew.-% Nickel, 6 Gew.-% Chrom, 1 Gew.-% Bor und 3 Gew.-%
Aluminium, Rest Eisen und geringe Mengen an Silicium
und Kohlenstoff.
Unter Berücksichtigung der jüngeren Anforderungen an
Brennkraftmaschinen hinsichtlich einer Reduzierung des
Gewichts bei gleichzeitiger Anhebung der Ausgangslei
stung wird beim Kolbenring eine hohe Qualität verlangt.
In diesem Zusammenhang wird herkömmlicherweise eine
Gleitoberfläche des Kolbenrings verschiedenen Behand
lungen unterzogen, um dem Kolbenring eine verbesserte
Verschleiß- bzw. Abriebfestigkeit zu verleihen und da
durch dessen Lebensdauer und Wartungsintervalle zu ver
längern. So wird beispielsweise im Bereich der Gleit
oberfläche des Kolbenrings mit einer Plattierungs
schicht oder einer aufgesprühten Schicht aus Chrom mit
hoher Härte gearbeitet. Alternativ dazu wird die Gleit
oberfläche einer Nitrierungsbehandlung unterzogen.
Von diesen Behandlungen führt die Nitrierungsbehandlung
zu einer überlegenen Verschleiß- bzw. Abriebfestigkeit,
was dazu führt, daß Kolbenringe mit einer Nitrierungs
schicht häufig eingesetzt werden, wenn die Brennkraft
maschine unter harten Arbeits- oder Betriebsbedingungen
betrieben wird.
Wenngleich jedoch die Nitrierungsschicht eine ex
zellente Verschleiß- bzw. Abriebfestigkeit aufweist, so
zeigen sich doch Unzulänglichkeiten dieser Schicht in
bezug auf die Widerstandsfähigkeit gegen sogenanntes
"Thermo-Fressen" oder "Abrieb-Fressen" bzw. gegen Rauh
abnutzung, insbesondere im Vergleich zu Chrom-Plattier-
oder -Sprüh-Schichten großer Härte. Im Hinblick auf den
unter schweren Arbeitsbedingungen der Brennkraftma
schine aufgetretenen übermäßigen Verschleiß bzw. die
dabei festgestellte Tendenz zum Fressen, macht bei Kol
benringen mit einer Nitrierschicht weitere Verbesserun
gen erforderlich.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen
verbesserten Kolbenring zu schaffen, der sowohl eine
ausreichende Verschleiß- bzw. Abriebs-Widerstandsfähig
keit als auch eine ausreichende Widerstandsfähigkeit
gegen Thermo-Fressen oder Rauhabnutzung bzw. mechani
sches Festfressen aufweist und der in der Lage ist,
diese Widerstandsfähigkeiten auch dann aufrechtzuerhal
ten, wenn er unter schweren Betriebsbedingungen einge
setzt wird.
Diese Aufgabe wird durch einen Kolbenring mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst, wobei sich der erfindungsgemäße
Kolbenring vom nächstkommenden Stand der Technik
unterscheidet durch eine über einer Nitrierungsschicht
ausgebildeten Verbundstoff-Ni-B-Diffusions-Plattierungsschicht
mit einer Dicke im Bereich zwischen 0,5 und 20 µm,
wobei die Verbundstoff-Ni-B-Diffusions-Plattierungsschicht
0,1 bis 10 Gew.-% Bor enthält.
Da erfindungsgemäß die Nitrierungsschicht zumindest auf
der Gleitoberfläche des Kolbenrings durch eine Nitrie
rungsbehandlung ausgebildet wird, kann aufgrund der ho
hen Abrieb-Widerstandsfähigkeit der Nitrierungsschicht
eine große Lebensdauer des Kolbenrings bereitgestellt
werden. Da ferner über der Nitrierungsschicht die Ni-B-
Dispersions-Plattierungsschicht ausgebildet ist, wird
in einer Anfangs- bzw. Start-Betriebsphase der Brenn
kraftmaschine eine durch Festfressen bedingte über
mäßige Abnutzung verhindert, weil die Verbundstoff-
Plattierungsschicht eine hohe Widerstandsfähigkeit ge
gen mechanisches Festfressen bzw. gegen Rauhabnutzung
oder Thermo-Fressen besitzt.
Nachstehend wird anhand schematischer Zeichnungen ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 in vergrößertem Maßstab einen Schnitt
durch den erfindungsgemäßen Kolben
ring;
Fig. 2 eine graphische Darstellung zur Ver
deutlichung der Beziehung zwischen
der Wärmebehandlungstemperatur und
der Härte einer Verbundstoff-Disper
sions-Plattierungsschicht;
Fig. 3 eine Graphik, in der die Maximal-
Grenzdrücke wiedergegeben sind, bei
denen für verschiedenen Proben Fres
sen aufgetreten ist; und
Fig. 4 ein Diagramm zur Darstellung der Be
ziehung zwischen der Testdauer und
der Abriebmenge bzw. des Abriebmaßes
bei verschiedenen Proben.
In Fig. 1 ist ein Kolbenring gemäß einer Ausführungs
form der Erfindung dargestellt. Der Kolbenring 1 hat
einen Basiskörper 1a, eine verschleißfeste Nitrie
rungsschicht 2, die auf einer Außenumfangsoberfläche
des Basisköpers 1a ausgebildet ist, und eine über der
Nitrierungsschicht 2 ausgebildete Verbundstoff-Ni-B
Diffusions-Plattierungsschicht 3. Der Basiskörper 1a
wird von einem Stahl solcher Beschaffenheit gebildet,
daß er einer Nitrierungsbehandlung unterzogen werden
kann, mit der eine Nitrierungsschicht ausreichender
Verschleißfestigkeit bzw. Verschleiß-Widerstandsfähig
keit erzielbar ist. Bevorzugt könnte beispielsweise ein
Chrom-Stahl-Material mit 0.16 bis 1.3 Gew.-% Kohlen
stoff und 12 bis 19 Gew.-% Chrom Anwendung finden. Al
ternativ dazu könnte auch ein Stahl bevorzugt werden,
der darüber hinaus Molybdän und/oder Vanadium enthält.
Ferner ist es auch möglich, mit einem anderen Chrom-
Stahl zu arbeiten, in dem 1.0 bis 1.4 Gew.-% Kohlen
stoff, 13 bis 16 Gew.-% Chrom und 0.2 bis 1.0 Gew.-%
eines weiteren Werkstoffs enthalten sind, der aus der
Gruppe von Molybdän und Vanadium ausgewählt ist.
Diese Stahl-Materialien sind geeignet, eine Nitrie
rungsschicht 2 mit ausreichender Verschleiß- bzw. Ab
rieb-Widerstandsfähigkeit auszubilden. Durch Ausbildung
der Nitrierungsschicht 2 an der Gleitoberfläche des
Stahl-Basiskörpers la kann dementsprechend eine ausge
zeichnete Abrieb-Widerstandsfähigkeit des Kolbenrings
erzielt werden, was auf die inhärente Charakteristik
bzw. Eigenschaft der Nitrierungsschicht 2 zurückzufüh
ren ist.
Wie eingangs bereits beschrieben wurde, kann die Ni
trierungsschicht jedoch ein unzureichendes Verhalten
bezüglich der Widerstandsfähigkeit gegen Thermo-Fressen
oder mechanisches Fressen bzw. gegen Rauhabnutzung auf
weisen. Im einzelnen kann für den Fall, daß der Kolben
ring nur mit der Nitrierungsschicht 2 ausgestattet ist,
beim Kaltstart bzw. beim Anlaufen der Brennkraftma
schine mit innerer Verbrennung ein übermäßig hoher Ver
schleiß bzw. eine abnormale Abnutzung am Kolbenring
auftreten. Aus diesem Grunde wird beim erfindungsge
mäßen Kolbenring über der Außenumfangsoberfläche der
Nitrierungsschicht 2 ferner eine Verbundstoff-Ni-B-Dif
fusions-Plattierungsschicht 3 vorgesehen, um diesen in
härenten Mangel der Nitrierungsschicht 2 zu kompensie
ren. Diese Plattierungsschicht 3 hat eine geringe Dicke
im Bereich zwischen etwa 0.5 und 20 µm. Die Plattie
rungsschicht 3 verbessert das Anfangs-Einlauf- bzw.
"break-in"-Verhalten des Kolbenrings in der Anfangs-An
lauf- bzw. Kaltstart-Betriebsperiode der Brennkraftma
schine.
Nachfolgend werden Einzelheiten der Verbundstoff-Ni-B-
Diffusions-Plattierungsschicht 3 beschrieben. Die Plat
tierungsschicht 3 hat eine Basismatrix, die von einer
Nickellegierung mit 0.1 bis 10 Gew.-% Bor, und einem
Diffusionsmaterial gebildet ist, das in die Basis-Le
gierungsmatrix eindiffundiert ist. Das Diffusionsmate
rial wird von hochharten Partikeln, beispielweise aus
Metallnitrid, Metallcarbid und Metalloxid, gebildet.
Dieser Plattierungsschicht-Typ weist eine bestimmte Ab
rieb- bzw. Verschleiß-Widerstandsfähigkeit und eine
hohe Widerstandsfähigkeit gegen Thermo-Fressen oder me
chanisches Fressen auf, wobei die zuletzt genannte Wi
derstandsfähigkeit weit über derjenigen der Nitrie
rungsschicht oder einer herkömmlichen hochharten Chrom-
Plattierungsschicht liegt.
Wenn die Verbundstoff-Diffusions-Plattierungsschicht 3
in der Dicke zu klein gehalten ist, kann der Fall auf
treten, daß die Schicht 3 verschwindet bzw. abgenutzt
wird, bevor ihre Anfangs- bzw. Kaltstart-Einlauf- bzw.
"break-in"-Eigenschaft zum Tragen kommt. Deshalb soll
die Dicke der Schicht 3 nicht kleiner sein als 0.5 µm.
Wenn auf der anderen Seite die Dicke zu groß wird,
steigen die Herstellungskosten an und die Plattierungs
schicht kann zu leicht von der innenliegenden Nitrie
rungsschicht 2 abgeschält werden. Ferner ergibt sich
bei großer Dicke eine große Abriebmenge der Gleitober
fläche (Plattierungsschicht 3), und zwar so lange, bis
die innenliegende Nitrierungsschicht der Gleitoberflä
che ausgesetzt wird, um ihre inhärente Funktion bezüg
lich der Anhebung der Abrieb-Widerstandsfähigkeit zum
Tragen zu bringen. Bedingt durch den übermäßigen Ver
schleiß kann der Spaltabstand an einem Lippenabschnitt
des Kolbenrings zu einem frühen Zeitpunkt des Betriebs
angehoben werden, was dazu führt, daß die Fluid-Dich
tigkeits-Charakteristik des Kolbenrings in einer An
fangs-Betriebsphase herabgesetzt ist. Dementsprechend
ist beim vorliegenden Ausführungsbeispiel die Dicke der
Verbundstoff-Diffusions-Plattierungsschicht so festge
legt, daß sie zumindest 20 µm und vorzugsweise 10 µm
nicht überschreitet.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann sicherge
stellt werden, daß die Verbundstoff-Diffusions-Plattie
rungsschicht 3 eine Abriebfestigkeit hat, die im we
sentlichen derjenigen der Nitrierungsschicht 2 ent
spricht. Dies ist dann der Fall, wenn in der Nickelle
gierungs-Matrix, die 0.1 bis 10 Gew.-% Bor enthält, 5
bis 30 Vol.-% hochharte Partikel 4 mit einer Partikel
größe zwischen 0.1 und 10 µm enthalten sind, wobei die
hochharten Partikel zumindest aus einem Metallnitrid,
einem Metallcarbid und/oder einem Metalloxid bestehen.
Mit dieser Anordnung kann das Abnutzungsmaß zu Beginn
der Benutzung des Kolbenrings auf einem sehr niedrigen
Niveau gehalten werden.
Das Element Bor trägt wirksam zur Anhebung der Härte
der Basismatrix der Plattierungsschicht bei, um auf
diese Weise die Verschleiß-Widerstandsfunktion zu un
terstützen. Um diese Funktion zu erfüllen, soll der
Borgehalt vorzugsweise nicht unter 0.1 Gew.-% liegen.
Wenn andererseits dieser Gehalt 10 Gew.-% übersteigt,
wird die Basismatrix spröde. Deshalb liegt der Borge
halt vorzugsweise zwischen 0.1 und 10 Gew.-%.
Als Materialien für die hochharten Partikel 4 stehen
Si3N4, SiC, WC, Al2O3, ZrO2 und Cr2O3 zur Verfügung.
Die Diffusionsrate und die Partikelgröße kann von der
resultierenden Dicke der Plattierungsschicht 3 abhän
gen. Die Partikelgröße der hochharten Partikel liegt
vorzugsweise im Bereich zwischen 0.1 und 10 µm, wobei
der Volumenprozentsatz dieser Partikel zwischen 5 und
30 liegt. Wenn die Partikelgröße nicht über 0.1 µm
liegt und der Volumenprozentsatz 5 Vol.-% nicht über
steigt, kann eine ausreichende Abrieb-Widerstandsfähig
keit der sich ergebenden Plattierungsschicht nicht er
halten werden. Wenn andererseits die Partikelgröße 10 µm
übersteigt und der Volumenprozentsatz über dem Wert
30 liegt, kann die Bindungsfestigkeit der Partikel an
die Legierungsmatrix sinken und es kann der Fall auf
treten, daß die sich ergebende Plattierungsschicht ein
Gegen-Gleitelement angreift, mit der Folge, daß am Ge
genelement ein übermäßiger Verschleiß auftritt. Die
Partikelgröße und der Volumenprozentsatz müssen deshalb
innerhalb der oben angegebenen Bereiche liegen.
Zur Bestimmung der Verschleiß- bzw. Abrieb-Widerstands
fähigkeit und der Widerstandsfähigkeit gegen Fressen
des Kolbenrings wurden Vergleichsversuche durchgeführt.
- 1) Kolbenring-Basiskörper: SUS 440B-Stahl (definiert durch JIS, mit 0.75 bis 0.95 Gew.-% C, nicht über 1.0 Gew.-% Si, nicht über 1.0 Gew.-% Mn, nicht über 0.04 Gew.-% P, nicht über 0.6 Gew.-% Ni, 16.0 bis 18.0 Gew.-% Cr, nicht mehr als 0.75 Gew.-% Mo, und im Rest Fe).
- 2) Probe A: Auf dem Kolbenring-Basiskörper wurde eine hochharte Chrom-Plattierungsschicht mit einer Dicke von 100 µm ausgebildet.
- 3) Probe B: Der Kolbenringkörper wurde einer Nitrie rungsbehandlung unterzogen, so daß eine Nitrierungs schicht mit einer Dicke von 100 µm erhalten wurde.
- 4) Probe C (Erfindung): Der Kolbenringkörper wurde ei ner Nitrierungsbehandlung unterzogen, um eine Nitrie rungsschicht mit einer Dicke von 100 µm zu erhalten; ferner wurde über der Nitrierungsschicht eine Verbund stoff-Diffusions-Plattierungsschicht mit einer Dicke von 10 µm ausgebildet. In der Plattierungsschicht wur den 10 Vol.-% Siliciumnitrid (Si3N4) mit einer Parti kelgröße von 0.3 µm in der Nickel-Matrix mit 5 Gew.-% Bor dispergiert. Bezüglich dieser Probe C wurde unter verschiedenen Wärmebehandlungsbedingungen die Härte- Veränderung getestet. Das Testergebnis ist in Fig. 2 dargestellt. Diese Probe C wurde unbeschädigt bzw. in takt gehalten, um als Bezugsprobe C-1 zu dienen. Die Probe C wurde ferner einer Wärmebehandlung von 1 Stunde bei einer Temperatur von 300°C unterzogen, um die Probe C-2 zu bilden. Fig. 2 läßt erkennen, daß für den Fall einer Ni-B-Verbundstoff-Diffusions-Plattierungsschicht, die bei einer Temperatur von 300°C einer Wärmebehand lung unterzogen worden ist, ein hoher Härtegrad er reicht werden konnte.
Es wurden ferner Versuche zur Bestimmung der Wider
standsfähigkeit gegen Fressen bzw. Rauhabnutzung durch
geführt, wobei eine Gleit-Abrieb-Testmaschine des Dreh
scheiben-Typs mit Flächenkontakt Anwendung fand. Im
einzelnen wurden folgende Testbedingungen eingehalten:
Schmieröl: | |
Mischung aus SAE #30 (50%) und weißem Kerosin (50%) | |
Öltemperatur: | 50°C |
Schmieröl-Zuführmenge: | 0/02 Liter/min |
Umfangsgeschwindigkeit: | 3,75 m/sec (300 U/min) |
Flächendruck: | 25 kg/cm² |
Gegen(lauf)element: | FC 25 (HRB98, definiert durch JIS) |
Unter diesen Bedingungen wurde für eine Zeitspanne von
20 Minuten ein Leerlaufbetrieb durchgeführt. Anschlie
ßend wurde die Schmieröl-Versorgung unterbrochen. Dann
wurde anfangs ein Druck von 30 kg/cm2 auf die Proben
aufgebracht und im Anschluß daran wurde alle 2 Minuten
der Druck um jeweils 10 kg/cm2 angehoben, bis Fressen
auftrat. Der Druck bzw. die Druckbeanspruchung, bei dem
bzw. bei der das Fressen auftrat, wurde als maximaler
Grenzdruck bezüglich des Auftretens von Fressen defi
niert. Die Meßergebnisse sind in Fig. 3 dargestellt.
Fig. 3 läßt erkennen, daß der maximale Grenzdruck be
züglich Fressen für die Proben C-1 und C-2 weit über
denjenigen Werten der Proben A und B liegt, bei denen
eine herkömmliche hochharte Chrom-Plattierungsschicht
oder lediglich eine Nitrierungsschicht ausgebildet war.
Anschließend wurden Verschleiß- bzw. Abrieb-Widerstand
stests unter Verwendung einer sogenannten "Amsler"-Ver
schleiß-Testmaschine durchgeführt. Die Testbedingungen
wurden wie folgt gewählt:
Schmieröl: | |
SAE #10W30 | |
Öltemperatur: | Raumtemperatur |
Umfangsgeschwindigkeit: | 0,89 m/sec (500 U/min) |
Belastung: | 60 kg |
Gleitperiode bzw. Zeitspanne: | 3 Stunden, 5 Stunden, 10 Stunden, 15 Stunden, 20 Stunden |
Gegen(lauf)element: | FC 25 (HRB98) |
Bei diesen Verschleiß- bzw. Abrieb-Widerstandstests war
das Gegenlaufelement in eine Drehteil-Formgebung ge
bracht, wobei ein Halbabschnitt davon in Schmieröl ein
getaucht worden war. Jede der Proben wurde stationär
gehalten und gegen das sich drehende Gegenstück ange
drückt. Die Abriebmenge wurde durch ein Oberflächen-
Rauhigkeits-Testgerät gemessen, wobei das sich durch
Reibungsverschleiß ergebende Stufenprofil als Abnut
zungsgröße (in µm) ausgewertet wurde.
Das Testergebnis ist in Fig. 4 dargestellt. Entspre
chend einer Kurve gemäß Fig. 4 zeigte sich bei der
Probe A, dessen Gleitoberfläche mit der hochharten
Chrom-Plattierungsschicht ausgestattet war, ein großes
Ausmaß an Reibungsabrieb bzw. -abnutzung. Demgegenüber
zeigten die Proben C-1 und C-2 Reibungs-Abriebs- bzw.
Verschleißmengen, die nahezu denjenigen ähnlich sind,
wie sie bei der Probe B erhalten wurden, bei der die
Gleitoberfläche von einer Nitrierungsschicht gebildet
wurde; darüber hinaus war das Verschleißverhalten der
Proben C-1 und C-2 über der Zeit ähnlich demjenigen der
Probe B. Die Proben C-1 und C-2 zeigten dementsprechend
eine ausreichende Abrieb- bzw. Verschleiß-Widerstands
fähigkeit.
Aus dem vorstehenden ergibt sich, daß beim erfindungs
gemäßen Kolbenring zur Verwendung in einer Brennkraft
maschine mit innerer Verbrennung die dünne Verbund
stoff-Diffusions-Plattierungsschicht, die sowohl eine
ausreichende Widerstandsfähigkeit gegen Fressen als
auch eine ausreichende Abriebfestigkeit aufweist, über
der abrieb- bzw. verschleißfesten Nitrierungsschicht
ausgebildet ist, was in besonderem Maße zur Sicherstel
lung eines ausreichenden Anfangs-"break-in" bzw. -Ein
lauf-Verhaltens bzw. einer ausreichenden Einlauf-Stand
festigkeit beiträgt. Deshalb kann dem mechanischen
Fressen oder dem Thermo-Festfressen, das in der An
fangs- bzw. Kaltstart-Betriebsphase der Brennkraftma
schine auftreten kann, wirksam entgegengewirkt werden,
was zu einer Verlängerung der Lebensdauer oder zu einer
Verlängerung der Wartungsperioden des Kolbenrings
führt.
Wenngleich die Erfindung im einzelnen unter Bezug auf
eine spezielle Ausführungsform beschrieben worden ist,
so ist doch hervorzuheben, daß der Durchschnittsfach
mann selbstverständlich verschiedene Abwandlungen und
Modifikationen des Ausführungsbeispiels vornehmen kann,
ohne den Grundgedanken und den Rahmen der Erfindung zu
verlassen.
Claims (7)
1. Kolbenring zur Verwendung in einer Brennkraftmaschine mit einem
Basiskörper (1a) mit einem Außenumfangs-Oberflächenabschnitt
und mit einer am Außenumfangs-Oberflächenabschnitt ausgebildeten
Nitrierungsschicht (2),
gekennzeichnet durch
eine über der Nitrierungsschicht (2) ausgebildeten Verbundstoff-
Ni-B-Diffusions-Plattierungsschicht (3) mit einer Dicke
im Bereich zwischen 0,5 und 20 µm, wobei die Verbundstoff-
Ni-B-Diffusions-Plattierungsschicht (3) 0,1 bis 10 Gew.-% Bor
enthält.
2. Kolbenring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Verbundstoff-Ni-B-Diffusions-Plattierungs
schicht (3) aus einer Nickel-Legie
rungsmatrix besteht, die neben den Bor Gew.-% 5
bis 30 Vol.-% hochharter Partikel (4) enthält, die in der
Nickel-Legierungsmatrix dispergiert sind, wobei die
hochharten Partikel (4) eine Partikelgröße im Bereich zwi
schen 0.1 bis 10 µm haben.
3. Kolbenring nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die hochharten Partikel (4) aus zumindest einem
der Materialien bestehen, die aus der Gruppe der Me
tallcarbide, Metallnitride und Metalloxide ausgewählt
sind.
4. Kolbenring nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Verbundstoff-Ni-B-Diffusions-Plattierungs
schicht (3) eine Dicke im Bereich zwischen 0.5 und 10 µm
hat.
5. Kolbenring nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß der Basiskörper (1a) einen Chrom-Stahl auf
weist.
6. Kolbenring nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Chrom-Stahl aus 0.16 bis
1.30 Gew.-% Kohlenstoff, 12 bis 19 Gew.-% Chrom und im
Rest aus Eisen besteht.
7. Kolbenring nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Chrom-Stahl aus 1.0 bis
1.4 Gew.-% Kohlenstoff, 13 bis 16 Gew.-% Chrom, 0.2 bis
1.0 Gew.-% zumindest eines Werkstoffs, der aus der
Gruppe bestehend aus Molybdän und Vanadium ausgewählt
ist, und im Rest aus Eisen besteht.
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