DE2846122C2 - Sinterlegierung für die Herstellung von Gleitelementen für Motoren - Google Patents
Sinterlegierung für die Herstellung von Gleitelementen für MotorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung einer verschleißfesten, porösen Sinterlegierung zur Herstellung
von Gleitelementen für Motoren. Sie bezieht sich insbesondere auf eine Legierung zur Herstellung von
Bauteilen für Antriebsmaschine·!, die — speziell bei Brennkraftmaschinen, Kompressoren usw. - unter
hohen Flächendrücken arbeiten. Ganz speziell bezieht sich die Erfindung auf die Verwendung einer Legierung
für ein derartiges Gleitelement, das auch unter dem Einfluß hoher Flächendrücke eine ausreichende
Lebensdauer, d. h. lange Betriebsdauer, hohe Verschleißfestigkeit und hohe mechanische Dauerstandfestigkeit,
besitzt.
Für Bauteile bzw. Gleitelemente dieser Art, die niedrigen Flächendrücken ausgesetzt sind, werden häufig
Sinterlegierungen verwendet; derartige Bauteile werden aber selten bei hohen Flächendrücken eingesetzt.
Die Kipphebel einer Brennkraftmaschine mit oben liegender Nockenwelle werden üblicherweise aus Grauguß
bzw. Gußstahl hergestellt. Beispiele für derartige Kipphebel sind solche, bei denen die Gleit(berührungs)fläche
schalenhart ist, die eine verchromte Gleitfläche aufweisen oder deren Gleitfläche durch Flammspritzen
mit einer selbstverschmelzenden Legierung beschichtet ist. Da die Gleitfläche eines Kipphebels
hohen Flächendrücken ausgesetzt ist, stellt ihre Standdauer ein schwieriges Problem dar.
Aufgabe der Erfindung ist damit die Verwendung einer Legierung zur Herstellung eines Gleitelementes,
das unter hohen Flächendrücken eine ausgezeichnete Standfestigkeit besitzt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Verwendung einer verschleißfesten, porösen Sinterlegierung,
bestehend aus
0,5 bis 4,0% Kohlenstoff,
8,0 bis 30,0% Chrom,
0,1 bis 5,0% mindestens einer der Elemente Phosphor, Bor und/oder Silizium, Rest
Eisen mit herstellungsbedingten Verunreinigungen zur Herstellung von
Gleitelementen für Motoren, mit der Maßgabe, daß die Legierung 0,2 bis
10% Vol.-%Poren aufweist, von denen mindestens 40% eine Größe von nicht
mehr als 150 μπι besitzen.
Durch die US-PS 26 37 671 ist ein Verfahren zur Herstellung von Sinterkörpern bekannt, die für Schneidwerkzeuge
verwendet werden. Die Sinterlegierungen sollen eine hohe Dichte und Härte aufweisen und bestehen
aus Eisen, Kohlenstoff, Chrom, Silizium, Mangan, Molybdän, Wolfram, Vanadium, Nickel und Kobalt.
Dabei können auch Überschneidungen mit dem gemäß der vorliegenden Erfindung verwendeten Sintermetall
auftreten. Das bekannte Sintermetall weist jedoch nicht die weiteren für den vorliegenden Verwendungszweck
vorteilhaften Eigenschaften auf. Das prozentuale Porenvolumen des Sintermetalls darf einerseits einen
gewissen Mindestwert nicht unterschreiten, damit es die erforderliche Ölhaltefähigkeit und damit eine hervorragende
Abriebbeständigkeit besitzt. Andererseits soll jedoch die Bildung großer Poren vermieden werden,
um die Beständigkeit gegenüber das Metall angreifenden Materialien zu verbessern. Somit erhält man ein
Sintermetall, das nicht nur eine Dichte und Härte aufweist, sondern das korrisions- und abriebbeständig ist
und, was von besonderer Bedeutung ist, eine ausgezeichnete Ölhaltefähigkeit besitzt. Daher ist dieses
Sintermaterial für die Herstellung von Gleitelementen in Motoren wesentlich besser geeignet als die durch die
US-PS 26 37 671 bekannten Sintermetalle.
Die US-PS 35 61 934 zeigt ebenfalls Pulvermetallkörper
zur Verwendung in Schneidwerkzeugen sowie in Preßringen bzw. Prägestempeln. Das hier beschriebene
Sintermetall weist eine hohe Dichte von etwa 99% auf, d. h. das Porenvolumen liegt bei etwa 1% Die genannte
Entgegenhaltung enthält keine Angaben zur Größe der Poren im Sintermaterial. Damit weist auf das bekannte
Sintermaterial nicht die für den vorgesehenen Zweck besonders vorteilhaften Eigenschaften auf.
Auch die GB-PS 14 61 273 beschreibt einen Sinterwerkstoff hoher Dichte. Dieser enthält jedoch zwingend
einen relativ hohen Anteil Kupfer. Die Sinterlegierung ist gedacht zur Verwendung für einen Ventilsitz im
Zylinderkopf von Verbrennungsmaschinen. Es stehen bei diesem somit andere Eigenschaften im Vordergrund
als bei dem erfindungsgemäß verwendeten Sintermetall. Die genannte Entgegenhaltung enthält auch keine
Angaben über die Porengröße, so daß über die Ölhaltefähigkeit
keine Aussagen gemacht werden können. Angesichts der sehr hohen Dichte des Materials kann
diese jedoch nur relativ gering sein. Die US-PS 36 98 877 schließlich beschreibt einen
gesinterten Chromstahl hoher Dichte, hoher Festigkeit und hoher Wärmebeständigkeit. Die Legierung besteht
im wesentlichen aus Eisen, Chrom und Kohlenstoff, denen Nickel, Molybdän, Mangan, Silizium, Wolfram,
Aluminium, Titan, Vanadium, Kupfer oder dergleichen beigefügt werden können. Diese Entgegenhaltung läßt
keine besonderen Beziehung zwischen Porenvolumen und Porengröße erkennen. Ihr ist auch kein spezieller
Verwendungszweck des Sintermetalls zu entnehmen.
Die Erfindung ist das Ergebnis ausgedehnter Untersuchungen mit dem Ziel der Entwicklung einer Legierung
für ausgezeichnete Gleitelemente für den Einsatz bei hohen Flächendrücken.
Im folgenden sind bevorzugte Ausführun.isbeispiele
der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine graphische Darstellung der Verschleißgrößen an den bei einer Versuchsmaschine eingesetzten
Kipphebeln aus der verschleißfesten Sinterlegierung gmäß der Erfindung und
F i g. 2 und 3 Schliffbilder zur Veranschaulichung des
Gefüges von Ausführungsbeispielen für die erfindungsgemäß verwendete Legierung.
Die erfindungsgemäß verwendete Legierung für die Herstellung von Gleitelementen kennzeichnet sich
durch eine Zusammensetzung aus 0,5 bis 4,0% Kohlenstoff, 8,0 bis 30,0%Chrom, 0,1 bis 5,0%mindestens eines
der Elemente Phosphor, Bor und/oder Silizium, die ein Sintern bei Temperaturen von höchstens 1 ?50° C zulassen,
und im Rest Eisen, sowie durch 0,2 bis 10 Vol.-% Sinterporen, von denen mindestens 40% eine Größe von
höchstens 150 μΐη besitzen. In anderer Ausführungsform kennzeichnet sich die Erfindung durch eine Legierungszusammensetzung,
die neben Eisen, Kohlenstoff, Chrom sowie der Phosphor-, Bor- und Siliziumkomponente
(1) höchstens 10% eines Metalls wie Ni, Cu, Co und W, (2) höchstens 20% Mo oder (3) höchstens 20%
zweier Metalle wie Ni, Mo, Cu, Co und W enthält und 0,2 bis 10 Vol.-% Sinterporen besitzt, von denen mindestens
40% eine Größe von höchstens 150 μΐη besitzen.
Die Wirkungsweise der verschiedenen Einzelkomponenten der erfindungsgemäß verwendeten Gleitelement-Sinterlegierung
sowie die Gründe für die Begrenzung ihrer Mengenanteile sind nachstehend erläutert.
Kohlenstoff ist zur Verfestigung des Substrats, zur Bildung einer Seigerungshärtungsphase (Chromkarbid
enthaltendes Fe) und zur Gewährleistung von Verschleißfestigkeit des Gleitelements notwendig. Kohlenstoff
reagiert in eier Legierungszusammensetzung mit Chrom unter Ausseigerung einer harten Karbidphase,
welche der Gleitfläche Verschleißfestigkeit verleiht. Die Begrenzung des Mengenanteils an Kohlenstoff als
Legierungskomponente erfolgt aus folgendem Grund: Wenn die Kohlenstoffmenge unter 0,5 liegt, ist die
Größe der Seigerungshärtungsphase ungenügende, so daß keine hervorragende Verschleißfestigkeit erzielt
wird und die Legierung Abrieb und Verschleiß unter hohen Flächenbelastungen nicht zufriedenstellend zu
widerstehen vermag. Außerdem wird dabei auch kein Substrat hoher Festigkeit erhalten. Andererseits ist die
Größe der Seigerungshärtungsphase der im System befindlichen Kohlenstoffmenge unmittelbar proportional,
so daß dann, wenn die KohlenstoffmenBe 4,0% übersteigt, die Seigerungshärtungsphase zu groß und
die Legierung spröde wird.
Mit hohen Flächendrücken arbeitende Gleitelemente unterliegen einer Grübchenbildung, d. h. einer durch
wiederholte Belastung während der Gleitbewegung verursachten Ermüdungserscheinung. Gleitelemente aus
Sinterlegierung, die durch übliches Festphasensintern hergestellt wurde, besitzen zahlreiche Poren und daher
eine geringe Festigkeit. Solche Gleitelemente sind daher unter Dauerbelastung einem solchen Ausschleifabrieb
unterworfen. Die Beständigkeit gegen Grubchenbildung kann dadurch erhöht werden, daß ein
hohen Flächendrücken unterworfenes Gleitelement aus einer durch Flüssigphasensuitern hergestellten Sinterlegierung
geformt wird. Das Flüssigphasensintern läßt sich bei höheren Temperaturen durchführen. Im
Hinblick auf die Lebensdauer des Sinterofens ist es jedoch notwendig, eine ausreichend große Flüssigphasenmenge
bei Temperaturen von höchstens 1 250° C zu erzeugen. Hierfür sind Phosphor, Bor und Silizium
wirksam, weil diese Elemente das Flüssigphasensintern bei Temperaturen von höchstens 1250° C ermöglichen.
Wenn der Mengenanteil eines dieser Elemente Phosphor, Bor und Silizium unter 0,1% liegt, ist die Größe
der Flüssigphase zu gering, um eine Festigkeitserhöhung zu erreichen. Wenn dagegen die Menge dieses
betreffenden Elements mehr als 5,0% beträgt, wird die Flüssigphasenmenge zu groß, so daß sich ein Sinterkörper
mit hoher Maßgenauigkeit nicht herstellen läßt.
Aus dem genannten Grund wird mindestens eines der Elemente wie Phosphor, Bor und Silizium in einer
Menge von 0,1 bis 5,0% eingesetzt. Die angewandte Menge ist der Sintertemperatur umgekehrt proportional.
Chrom ist für die Festigung des Substrats und für die Vereinigung mit Kohlenstoff zur Bildung der erwähnten
seigerungsgehärteten Phase wesentlich. Bei weniger als 8% Chrom ist die Menge oder Größe der Seigerungshärtungsphase
ungenügend; bei mehr als 30% Chrom läßt sich andererseits keine merkliche Erhöhung der
Abriebfestigkeit mehr feststellen, vielmehr erhöhen sich dabei nur die Fertigungskosten für den Bauteil.
Außerdem läßt sich eine derartige Legierung schlechter spanabhebend bearbeiten.
Bezüglich der Porosität läßt sich sagen, daß bei einem Porengehalt von mehr als 10 Vol.-% die Sinterung ungenügend
und die Bindungsfestigkeit zwischen den Teilchen gering ist. Die entsprechende Legierung ist somit
für Ermüdungsbruch und für Grübchenbildung anfällig. Darüber hinaus verschlechtert sich ihre mechanische
Festigkeit. Die Porosität wird daher auf höchstens 10 Vol.-%begrenzt. Wenn sie unterO,2 Vol.-%liegt,
sind zuwenig Ölhaftstellen vorhanden, so daß das Erzeugnis eine mangelhafte Ölhaltefähigkeit besitzt
und für Freß- bzw. Scheuerabrieb anfällig ist. Die Bedeutung der Poren geht aus der Tatsache hervor, daß
eine Legierung aus denselben Bestandteilen die angestrebten Eigenschaften nicht bietet.
Die Poren sollten vorzugsweis klein und gleichmäßig verteilt sein. Im Fall einer Porengröße von über 150 μπι
und einer Porosität von unter 10 Vol.-% sind die Poren nicht gleichmäßig verteilt, so daß die Ölhalte- oder
-haftfähigkeit des Erzeugnisses sehr mangelhaft ist. Aus demselben Grund kann Scheuerabrieb auftreten, wenn
feine Poren mit einer Größe von höchstens 150 μπι in
einer Menge von weniger als 40 Vol.-°/o vorhanden sind.
Wie erwähnt, ist die erfindungsgemäße Legierung eine Flüssigphasen-Sinterlegierung. Nach dem Vermischen
der Ausgangsmaterialien entsprechend den offenbarten Zusammensetzungen werden die Pulver
unter einem Druck von etwa 2 bis 7 Kbar und vorzugsweise etwa 5 Kbar verpreßt. Eine zweckmäßige Flüssigphasen-Sintertemperatur
liegt für die erfindungsgemäß angewandte Legierungszusammensetzung bei etwa 1 000 bis 1 2500C. Obgleich die optimale Temperatur
innerhalb dieses Bereichs liegt, ist sie eine Funktion der in der Zusammensetzung vorhandenen Menge an Phosphor,
Silizium oder Bor. Das; Sintern erfolgt im allgemeinen
etwa 20 bis 60 min und vorzugsweise etwa 45 min lang in einer Atmosphäre aus zersetztem gasförmigem
Ammoniak oder umgewandeltem Propan oder im Vakuum.
• Nach dem Sintern ist das Produkt weitgehend perlitisch.
Das Substratgefüge kann jedoch je nach dem Gleitelement, für welches es vorgesehen ist, in an sich
bekannter Weise verfestigt werden. Ein zweckmäßiges Verfestigungsverfahren besteht darin, daß das Produkt
nach dem Sintern wärmebehandelt wird, um es hauptsächlich in ein Bainit- oder Martensitgefüge umzuwan-■
dein, wodurch die Beständigkeit des Produkts gegen Grübchenbildung weiter erhöht wird. Wenn das Produkt
nach dem Sintern beispielsweise auf 870° C erwärmt und in einem Salzbad bei etwa 400° C während
einer Zeitspanne von etwa 10 bis 40 h wärmebehandelt wird, wird das Substratgefüge bainitisch. Bei Erwärmung
auf 870° C und anschließender Wärmebehandlung mit Wasser oder Öl bei Raumtemperatur wird das
Substratgefüge martensitisch.
Eine andere Möglichkeit zur Verfestigung des Substratgefüges besteht in der Zugabe von Ni, Mo, Cu, Co,
W usw. Die Zuschläge Ni, Mo, Cu, Co und W können entweder allein oder als Gemisch von zwei oder mehr
dieser Elemente eingesetzt werden. Bei Verwendung dieser Stoffe besitzt die Legierung weiterhin folgende
Zusammensetzung: 1) höchstens 10% der Metalle Ni, Cu, Co und W; 2) höchstens 20% Mo; oder 3) höchstens
20 Gew.-%von mindestens zwei Zusätzen wie Ni, Mo, Cu, Co und/oder W, und zwar bei dem vorher angegebenen
Volumen der Sinteporen, von denen mindestens 40% eine Porengröße von nicht mehr als 150 μηι besitzen.
Wenn Ni, Cu, Co und Wjeweils allein eingesetzt werden, ist eine Menge von nicht mehr als 10%ausreichend.
Insbesondere mit Ni, Cu und Co kann eine ausreichende Verfestigung erzielt werden, wenn die Zuschlagmenge
10%nicht übersteigt. Diese Menge wird auch aus wirtschaftlichen Gründen auf höchstens 10%
beschränkt. Bei Einsatz von mehr als 10% W und bei Verwendung des hergestellten Bauteils in Verbindung
mit einem anderen Gleitelement kann letzteres einem erhöhten Verschleiß unterliegen. Der angestrebte
Zweck kann daher nur dann erreicht werden, wenn nicht mehr als 10% W verwendet werden. Bei alleiniger
Verwendung von Mo reicht eine Menge von höchstens 20% aus. Bei Verwendung von Mo in größerer Menge
und in Verbindung mit einem anderen Gleitelement
erhöht sich der Versc.i:'eiß an letzterem. Aus wirtschaftlichen
Erwägungen wird ebenfalls Mo in einer Menge von vorzugsweise höchstens 20% angewandt.
Bei Einsatz von zwei oder mehr Elementen wie Ni, Mo, Cu, Co und W läßt sich eine zufriedenstellende Verfestigung
des Substratgefüges erreichen, wenn die Gesamtmenge dieser Elemente nicht mehr als 20%
beträgt. Auch bei Zugabe von Legierungselementen kann die beschriebene Wärmebehandlung nach dem
Sintern zur Verfestigung des Substratgefüges angewandt werden.
Die erfindungsgemäß verwendete Gleitelement-Legierung besitzt eine durch die Zugabe von Cr ausgeseierte Härtungsphase, und sie ist wegen der Zugabe von P, B oder Si aufgrund des Flüssigphasensinterns höchst dicht Sie besitzt überlegene Grübchenbildungs- und sehr gute Verschleißfestigkeit.
Die erfindungsgemäß verwendete Gleitelement-Legierung besitzt eine durch die Zugabe von Cr ausgeseierte Härtungsphase, und sie ist wegen der Zugabe von P, B oder Si aufgrund des Flüssigphasensinterns höchst dicht Sie besitzt überlegene Grübchenbildungs- und sehr gute Verschleißfestigkeit.
Aus der erfindungsgemäß verwendeten Legierung wurde ein Gleitelement in Form eines Kipphebels hergestellt,
der am Prüfstand in einer Brennkraftmaschine untersucht wurde.
Pulver der Ausgangsmaterialien wurden entsprechend den Zusammensetzungen nach Tabelle 1 vermischt.
Jedes Gemisch wurde bei einem Druck von 5 Kbar geformt bzw. verpreßt und 45 min lang in zersetztem
gasförmigen Ammoniak gesintert. Auf diese Weise wurde Gleitelemente Nr. 1 bis 9 hergestellt.
Das Vergleichselement Nr. 10 (ein Grauguß- bzw. Gußstahl-Kipphebel) wurde in der Weise hergestellt,
daß ein Abschreckblock in einer Kokille an die mit dem Nocken in Gleitberührung zu bringende Fläche angesetzt
und eine Schmelze aus den Bestandteilen in die Kokille eingegossen wurde, um die Gleitfläche abzuschrecken.
Maschinenversuch
1) Betriebsbedingungen:
Prüfmaschine: Wassergekühlte Vierzylinder-Reihenmaschine, obenliegende Nokkenwelle
Maschinendrehzahl: 750 U/min — unbelastet
Schmieröl: SAE-Grad 30
Öltemperatur: 50° C
Laufzeit: 200 h
2) Nockenwelle:
Das Material des Nockenteils der Nockenwelle bestand aus perlitischem Schalenhartguß mit 30
bis 40% Karbid. Es besaß folgende chemische Zusammensetzung:
Prüfnockenwelle
Schalsr.hartguß
Schalsr.hartguß
Zusammensetzung (%) C Si Mn P Cu
Mn
3,4 2,1 0,7 0,1 0,04 0,3 0,8 0,3 Rest
Die Versuchsergebnisse sind in F i g. 1 dargestellt, in welcher die schraffierten Balken die Größe des Verschleißes
des Nockens und die nicht schraffierten Balken die Größe des Verschleißes am Kipphebel angeben.
Das aus der erfindungsgemäß verwendeten Legierung hergestellte Gleitelement besitzt somit eine aufgrund
der Zugabe von Cr ausgesehene Härtungsphase sowie eine hohe Dichte aufgrund des Flüssigphasensinterns
bei Zugabe von P, B, Si usw. Dieses Gleitelement besitzt eine überlegene Grübchenbildungsbeständigkeit
und eine sehr gute Verschleißfestigkeit. Wie aus Fig.] hervorgeht, beträgt der Verschleiß nur 1/3 bis
1/5 des Verschleißes am Vergleichselement.
Die aus der erfindungsgemäß verwendeten Legierung hergestellten Gleitelemente Nr. 1 bis 9 zeigten keinen
Grübchenverschleiß.
F i g. 2 ist ein Schliffbild (200fache Vergrößerung, angeätzt) des Gefüges von Gleitelement Nr. 7. Die
weiße Phase besteht aus Fe-Cr-Karbid und Steadit, während das Substrat um die weiße Phase herum Perlit ist.
F i g. 3 ist ein Schliffbild (200fache Vergrößerung, angeätzt) des Gefüges von Gleitelement Nr. 3. Wie in
F i g. 2 besteht die weiße Phase aus Fe-Cr-Karbid und Steadit In diesem Fall ist das die weiße Phase umgebende
Substrat Bainit.
Zusammensetzung (Gew.-%) C P B Si |
0,5 0,5 |
Cr | Ni | Mo | Cu Co W | Fe | Sinter tempe ratur (0C) |
Verfestigungs behandlung |
Porosität (%) |
Prozentuale Porengröße von 150 μπι oder darunter |
Endgültiges Grundgefüge |
|
2,5 2,5 |
12,0 16,0 |
1,0 | 1,0 1,0 |
2,0 | Rest Rest |
1145 1145 |
Erwärmung auf 870° C, dann |
0,5 2,0 |
99 85 |
Bainit Mertensit*') |
||
Tabelle 1 | ||||||||||||
Prül"- ling Nr. |
||||||||||||
1 2 |
||||||||||||
3 | 2,5 | 0,5 |
4 | 2,0 | 1,0 |
5 | 1,5 | - |
6 | 2,5 | 0,3 |
3,0
1,0
1,0
1,0
2,0
10,0 | 1,0 | 10,0 | — |
11,5 | 1,0 | 1,0 | 1,5 |
10,3 | 1,0 | 2,0 | - |
lü,0 | 1,0 | 1,0 | — |
0,5 1,0
17,0 11,0 -
0,6 1,5 - - 11,0 -
*'),2).3), 4) Grundgefüge aufgrund einer Wärmebehandlung
2,0
Rest 1125
Rest 1140
Rest 1160
Rest 1140
Rest 1145
Rest 1140
Rest 1140
Rest 1160
bei Raumtemperatur
Erwärmung auf 870° C, dann 20 h langes Eintauchen in ein Salzbad bei
4000C
6,0 4,0 3,0 2,5
Erwärmung auf 870° C, dann
Eintauchen in Öl bei Raumtemperatur
Eintauchen in Öl bei Raumtemperatur
8,0 4,0
5,0
60 90 85 95
70 90
100
Bainit Bainit Bainit Bainit *2)
Perlit Mertensit *3)
Martensit *4)
OO (Ti K>
Vergleichselement Nr.
Mn P
B Cu Cr Mo Fe
3,5 2,2 0,7 0,1 0,04 0,02 0,5 0,9 0,5 Rest
Claims (4)
1. Verwendung einer verschleißfesten, porösen Sinterlegierung, bestehend aus
0,5 bis 4,0% Kohlenstoff,
8,0 bis 30,0% Chrom,
0,1 bis 5,0% mindestens eines der Elemente Phosphor, Bor und/oder Silizium,
Rest Eisen mit hsrstellungsbedingten Verunreinigungen zur
Herstellung von Gleitelementen für Motoren, mit der Maßgabe, daßdieLegierungO,2bis 10 Vol.-%
Poren aufweist, von denen mindestens 40% eine Größe von nicht mehr als 150 μπι besitzen.
2. Verwendung einer Sinterlegierung nach Anspruch 1 mit der Maßgabe, daß die Legierung
nicht mehr als 10% eines Metalls wie Nickel, Kupfer, Kobalt und Wolfram enthält.
3. Verwendung einer Sinterlegierung nach Anspruch 1 mit der Maßgabe, daß die Legierung
nicht mehr als 20% Molybdän enthält.
4. Verwendung einer Sinterlegierung nach Anspruch 1 mit der Maßgabe, daß die Legierung
nicht mehr als 20% mindestens zweier Metalle wie Nickel, Molybdän, Kupfer, Kobalt und Wolfram enthält.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP12812077A JPS5462108A (en) | 1977-10-27 | 1977-10-27 | Abrasion resistant sintered alloy |
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DE2846122A1 DE2846122A1 (de) | 1979-05-03 |
DE2846122C2 true DE2846122C2 (de) | 1983-10-20 |
Family
ID=14976867
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE (1) | DE2846122C2 (de) |
GB (1) | GB2007710B (de) |
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