DE4111959C2 - Vollgeschoß - Google Patents
VollgeschoßInfo
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- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B12/00—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material
- F42B12/02—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect
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Description
Die Erfindung betrifft ein Vollgeschoß aus Kupfer, Tombak oder
einer anderen brauchbaren Kupferlegierung für jagdliche Zwecke,
das im unteren Bereich zylindrisch und im oberen Bereich kegelför
mig bzw. mit einem bestimmten Radius kugelförmig gekrümmt nach
oben spitz zulaufend ausgebildet ist und das zur Bildung von
Geschoßfahnen im oberen Bereich Sollbruchstellen aufweist, die vor
Fertigstellung des Geschosses in einem am oberen Ende des
Geschoßrohlings angebrachten sich nach innen kegelförmig verjün
genden Loch in der kegelförmigen Wand des Geschoßrohlings ein
gebracht worden sind.
Aus der DE-OS 29 09 471 ist ein Vollgeschoß bekannt, bei dem im
oberen kegelförmigen Bereich Sollbruchstellen bzw. Schwachstellen
außen so angeordnet sind, daß sie wie Einschnitte in einem Winkel
zur Längsachse des Geschoßkörpers verlaufen. Wegen der Schräg-
Stellung der Einschnitte ist dieses Geschoß nur für eine bestimmte
Drallrichtung geeignet. Für die entgegengesetzte Drallrichtung ist
dieses Geschoß nicht geeignet.
In das dort kegelförmig ausgebildete Loch sind vier Rillen eingesto
ßen, also spanabhebend eingeschnitten. Die Spitze des Geschosses
ist kegelförmig zusammengepreßt, so daß die Rillen nach der Ver
formung der Spitze so zusammengedrückt sind, daß ihre Wände in
unmittelbarem Kontakt miteinander stehen und Schwachstellen bil
den, die praktisch nur noch wie Haarrisse erscheinen.
In der vorderen Bohrung des Geschosses befindet sich ein Preßling,
durch den das Aufpilzen des Geschosses eingeleitet werden soll.
Dieser Preßling ist zum Einleiten des Aufpilzens des Geschosses
erforderlich, weil das Geschoß lediglich über vier Schwachstellen
bzw. Sollbruchstellen verfügt.
Die Fahnen des Geschosses sollen sich in Längsrichtung des Ge
schoßkörpers aufrollen, stehen deswegen vergleichsweise weit vom
Geschoßkörper ab und verursachen wegen der unkontrollierten
Aufpilzung eine entsprechend große Kaverne im getroffenen Wild
körper.
Bei geringem Widerstand im Zielmedium bzw. in einem schwachen
Wildkörper wird das Aufpilzen des Geschosses nicht eingeleitet, so
daß das Geschoß seine ursprüngliche Form beibehält, ohne aufzu
pilzen. Dieses bekannte Geschoß soll praktisch keinen
Gewichtsverlust erfahren, damit es seine ursprüngliche kinetische
Energie voll beibehält.
Die vier Fahnen sollen sich aufgrund ihres zunehmenden Basisquer
schnitts, jeweils dem Eindringwiderstand angepaßt, bis zu einer
maximal etwa zweieinhalbfach kalibergroßen Rosette aufrollen. Da
der Fahnenquerschnitt mit zunehmendem Aufpilzen unregelmäßig
zunimmt, soll auch ein Abreißen derselben bei stärkstem Wider
stand, etwa Knochentreffern, verhindert werden.
In der WO 90/05891 ist ein Deformationsgeschoß mit einem ein
stückig aus zähdeformierbarem Material bestehenden Geschoßkör
per beschrieben, der einen hinteren Führungsteil und einen vorderen
Kopfteil aufweist, und mit einer Füllung aus einem leicht verformba
ren Spreitzmittel, die in einem zur Geschoßachse konzentrischen,
nach vorne offenen Hohlraum des Kopfteils angeordnet ist und beim
Aufprall des Geschosses das Aufreißen und Aufspreitzen der den
Hohlraum umgebenden Wandung des Kopfteils bewirkt. Bei diesem
Deformationsgeschoß handelt es sich um ein Mantelgeschoß mit
einem Zwischensteg und zwei unterschiedlichen Füllungen, nämlich
einer als Spreitzmittel dienenden Füllung aus Feinzinn im vorderen
Bereich des Geschosses und einer Füllung aus Schwermetall, z. B.
Hartblei, im hinteren Hohlraum des Mantelgeschosses. Ein solches
Mantelgeschoß mit mehreren Füllungen ist anders aufgebaut als ein
Vollgeschoß und verhält sich somit auch anders beim Auftreffen auf
ein Zielmedium.
Bei der Herstellung dieses bekannten Mantelgeschosses wird am
vorderen Ende des Geschoßrohlings eine hohlkegelförmig ausge
drehte Innenkontur vorgesehen, die mittels eines Werkzeuges mit
den als Sollbruchstellen dienenden Nuten versehen wird. Diese
Nuten werden durch spanende Herstellung in die Innenwand des
Geschoßkopfes eingearbeitet. Durch das anschließende Preßverfor
men des Geschoßkopfes werden die Nuten so zusammen gedrückt,
daß ihre Wände in unmittelbarem Kontakt miteinander stehen und
Schwachstellen bilden.
Aus dem DE-GM 90 03 670 ist ein Vollgeschoß aus Kupfer, Tombak
bzw. einer anderen brauchbaren Kupferlegierung für jagdliche
Zwecke bekannt, wobei das Vollgeschoß unten zylindrisch und dar
über konisch bzw. gekrümmt mit bestimmten Krümmungsradius nach
oben spitz zulaufend ausgebildet ist. Im konischen bzw. gekrümmten
Teil des Geschosses sind zur Bildung von Geschoßfahnen Soll
bruchstellen vorgesehen, wobei im konischen Bereich bzw. im
gekrümmten mit einer bestimmten Krümmung nach oben spitz zulau
fenden Bereich mindestens fünf Sollbruchstellen vorgesehen sind.
Dem gesamten vorstehend dargestellten Stand der Technik ist
gemeinsam, daß die Sollbruchstellen spanend eingeschnitten wer
den, so daß die aufpilzenden Geschoßfahnen einen geringeren
Querschnitt haben, als er ihnen zur Verfügung stünde, wenn der
gesamte Querschnitt des aufpilzenden Bereiches des Geschosses
nicht durch spanende Einschneidung von Sollbruchstellen verringert
worden wäre.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Vollgeschoß der ein
leitend genannten Art dahingehend zu verbessern, daß in einem mit
diesem Vollgeschoß getroffenen Tierkörper eine vergleichsweise
kleine Kaverne entsteht, jedoch beim getroffenen Tier eine ausrei
chend große hydrodynamische Schockwirkung erzielt wird, wobei
gleichzeitig ein tiefes kontrolliertes Eindringen des Geschoßrestkör
pers in den Tierkörper gewährleistet ist und im Regelfall Ausschuß
ergibt und wobei die sich zwischen benachbarten Sollbruchstellen
bildenden Geschoßfahnen stabil bleiben, mithin nicht abbrechen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
Geschoß eine offene Hohlspitze aufweist und im oberen Bereich des
Geschosses mindestens fünf Sollbruchkerben vorgesehen sind, die
vor Fertigstellung des Geschosses in einem im oberen Bereich des
Geschoßrohlings angebrachten sich nach innen kegelförmig verjün
genden Loch in der kegelförmigen Wand des Geschoßrohlings mit
Hilfe eines Kerbstempels durch Kaltverformung eingekerbt worden
sind und im Querschnitt V-förmig mit einem Öffnungswinkel zwi
schen 60° und 120° ausgebildet sind, und daß die Wandstärke der
Wandbereiche zwischen zwei benachbarten Kerben durch Stauchen
unter Bilden von Wülsten verstärkt ist.
Auf diese Weise gelangt man zu einem Vollgeschoß, das beim Auf
treffen auf den Tierkörper eine vergleichsweise kleine Kaverne ver
ursacht und bei erhöhter Durchschlagskraft relativ tief in den
Tierkörper eindringt, wobei die gleiche hydrodynamische Schockwir
kung beim zu erlegenden Tier wie bei einem bekannten Vollgeschoß
erzielt wird.
Bei spanabhebender Anordnung von fünf Sollbruchstellen bricht
beim Aufpilzen des Geschosses die eine oder andere Geschoßfahne
ab. Beim Einbringen der Sollbruchstellen durch die Kaltverformung
mittels eines Kerbstempels bleibt das zwischen zwei benachbarten
Sollbruchstellen befindliche Material beim Aufpilzen stabil, mithin
brechen die Geschoßfahnen nicht ab. Das liegt daran, daß durch
Anwendung von Druck durch Kaltverformung die Sollbruchstellen
eingedrückt werden und durch Stauchung der Wandung zwischen je
zwei benachbarten Kerben eine Verstärkung der Wandung bzw. eine
Verfestigung des zwischen zwei benachbarten Sollbruchstellen
befindlichen Materials entsteht.
Zweckmäßig kann das Vollgeschoß so ausgebildet sein, daß der
Geschoßrohling im oberen Bereich ein kegelförmig sich nach unten
verjüngendes Loch aufweist, an dessen unterem Ende sich eine
zylindrische Sackbohrung anschließt, und daß die Kerben vom obe
ren Ende des Geschoßrohlings bis kurz vor die Sackbohrung rei
chen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dar
gestellten Ausführungsbeispieles des näheren erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Mittellängsschnitt durch einen Geschoßrohling,
Fig. 2 einen Mittellängsschnitt durch ein fertiges Geschoß und
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Geschoßrohling gemäß Fig. 1
in Richtung des Pfeiles III.
Der in Fig. 1 dargestellte Geschoßrohling 1 hat einen unteren bzw.
zylindrischen Bereich 2 und einen oberen Bereich 3. Der untere
Bereich 2 besteht aus vollem Material und bleibt somit im Endzu
stand zylindrisch, während der obere Bereich 3 ein sich nach innen
hin konisch verjüngendes Loch 4 aufweist. Im Bereich des Loches 4
sind, wie sich insbesondere aus Fig. 3, aber auch aus Fig. 1 teil
weise ergibt, fünf Sollbruchkerben 5, 6, 7, 8, 9 vorgesehen, die in der
Draufsicht gemäß Fig. 3 unter einem Winkel von 72° zueinander
stehen.
Die Sollbruchstellen 5, 6, 7, 8, 9 sind als Kerben ausgebildet und als
solche mit einem in der Zeichnung nicht dargestellten Kerbstempel
in das Loch 4 von innen her eingebracht. Die Kerben sind, wie sich
bei 10 ergibt, V-förmig ausgebildet.
Durch das Einkerben der Kerbe 5 wird das an dieser Stelle befindli
che Material durch Kaltverformung zu den Seiten gedrückt, so daß
zu beiden Seiten der Kerbe 5 Wülste 11, 12 entstehen. Desgleichen
entstehen beim Einkerben der Kerbe 6 Wülste 13, 14. In dem Wand
bereiche 15 zwischen den Kerben 5 und 6 sind somit die Wülste 11
und 14 gebildet, wodurch die Wandstärke im Bereich 15 verstärkt
wird. Das gleiche gilt auch für die Wandbereiche 16, 17, 18, 19. Am
unteren Ende des kegelförmigen Loches 4 ist eine Sackbohrung 20
vorgesehen, die lediglich aus fertigungstechnischen Gründen
notwendig ist.
Beim Auftreffen des in der Zeichnung dargestellten Geschosses auf
einen Wildkörper pilzt der obere kegelförmig bzw. mit einem
bestimmten Radius kegelförmig gekrümmt nach oben spitz zulaufend
ausgebildete Teil 3 des Geschosses 1 unter Bildung von fünf
Geschoßfahnen zwischen den Kerben 5, 6, 7, 8, 9 auf. Diese Geschoß
fahnen entsprechen den Wandbereichen 15, 16, 17, 18, 19 vor dem
Aufpilzen.
Durch das Einbringen der Sollbruchstellen bzw. Kerben 5, 6, 7, 8, 9
durch Kaltverformung mittels eines Kerbstempels kommt es zu einer
Verfestigung des Materials zwischen je zwei benachbarten Soll
bruchstellen bzw. Kerben 5, 6, 7, 8, 9, so daß die Geschoßfahnen
stabil bleiben, mithin nicht abbrechen.
Claims (2)
1. Vollgeschoß aus Kupfer, Tombak oder einer anderen
brauchbaren Kupferlegierung für jagdliche Zwecke, das
im unteren Bereich zylindrisch und im oberen Bereich
kegelförmig bzw. mit einem bestimmten Radius kugelför
mig gekrümmt nach oben spitz zulaufend ausgebildet ist
und das zur Bildung von Geschoßfahnen im oberen Be
reich Sollbruchstellen aufweist, die vor Fertigstel
lung des Geschosses in einem am oberen Ende des Ge
schoßrohlings angebrachten sich nach innen kegelförmig
verjüngenden Loch in der kegelförmigen Wand des Ge
schoßrohlings eingebracht worden sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Geschoß (1) eine offene Hohlspitze aufweist
und im oberen Bereich (3) des Geschosses (1) minde
stens fünf Sollbruchkerben (5, 6, 7, 8, 9) vorgesehen
sind, die vor Fertigstellung des Geschosses (1) in ei
nem im oberen Bereich (3) des Geschoßrohlings ange
brachten sich nach innen kegelförmig verjüngenden Loch
(4) in der kegelförmigen Wand (15, 16) des Geschoßroh
lings mit Hilfe eines Kerbstempels durch Kaltverfor
mung eingekerbt worden sind und im Querschnitt V-för
mig mit einem Öffnungswinkel zwischen 60° und 120°
ausgebildet sind und daß die Wandstärke der Wandbe
reiche (15, 16) zwischen zwei benachbarten Kerben
(5, 6, 7, 8, 9) durch Stauchen unter Bilden von Wülsten
verstärkt ist.
2. Vollgeschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Geschoßrohling im oberen Bereich (3) ein ke
gelförmig sich nach unten verjüngendes Loch (4) auf
weist, an dessen unterem Ende sich eine zylindrische
Sackbohrung (20) anschließt, und daß die Kerben
(5, 6, 7, 8, 9) vom oberen Ende des Geschoßrohlings bis
kurz vor die Sackbohrung (20) reichen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914111959 DE4111959C2 (de) | 1991-04-12 | 1991-04-12 | Vollgeschoß |
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Publications (2)
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DE4111959A1 DE4111959A1 (de) | 1992-10-15 |
DE4111959C2 true DE4111959C2 (de) | 1993-10-14 |
Family
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Families Citing this family (1)
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DE102017011359A1 (de) | 2017-12-08 | 2019-06-13 | Ruag Ammotec Gmbh | Intermediat zum Fertigen von Projektilen eines Deformationsgeschosses, Projektil, deformiertes Projektil, Werkzeug zum Fertigen des Intermediats und Verfahren zum Herstellen des Intermediats |
Family Cites Families (3)
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DE2909471A1 (de) * | 1979-03-10 | 1980-09-11 | Schirnecker Hans Ludwig | Geschoss, beispielsweise fuer jagdzwecke, und verfahren zu seiner herstellung |
DE3838584A1 (de) * | 1988-11-14 | 1990-05-23 | Karl Klaus Mayer | Geschoss der deformations-klasse, fuer jagd - buechsenpatronen |
DE9003670U1 (de) * | 1990-03-29 | 1990-06-28 | Häfner, Herbert, 5170 Jülich | Vollgeschoß |
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1991
- 1991-04-12 DE DE19914111959 patent/DE4111959C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE4111959A1 (de) | 1992-10-15 |
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