DE4111815A1 - Duesensystem zur beleimung gerundeter buchblockruecken - Google Patents

Description

Die Beleimung gerundeter Buchblockrücken mit dem Ziel, eine Hinter­ klebung mit Gaze oder anderen Materialien vorzunehmen, erfolgt in der Regel mit elastischen Formwalzen, die sich in gewissem Maße der Rundung anpassen können. Die Formwalzen bedeuten offene Leimsysteme mit den daraus erwachsenden Nachteilen bezüglich Handling und Reini­ gung. Um diese Nachteile zu vermeiden, setzt man Düsenbeleimungs­ systeme ein, die der Blockdicke und dem Rundungsradius jeweils ange­ paßt sind.

Aufgrund der Vielzahl der Rundungsradien und der Blockdicke ergibt sich eine enorm hohe Anzahl von Radiusdüsen, wenn die Radiusdiffe­ renz zwischen Block und Düse klein gehalten werden soll. Die Düsen­ öffnungen müssen, um genaues An- und Absetzen des Leimfilms an Vor­ derkante bzw. Hinterkante zu haben, nur in der Größenordnung von 1-2 mm Abstand zur Blockrückenoberfläche liegen. Stärkere Radiusdifferen­ zen führen daher zu einem unpräzisen Leimbild.

Es besteht beim Runden auch nicht immer ein exakter Radius, sondern teilweise eine Ellipse mit zum Blockrand kleiner werdendem Radius. Eine mit festem Radius gestaltete Düse hat also nur einen äußerst eingeschränkten Verwendungsbereich, zum Beispiel bei absoluter Stan­ dardproduktion. Der Vorgang des Rundens verlangt beim Beleimen des Rückens nach einer im breiteren Radius flexiblen Düse.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Düsensystem zur Belei­ mung gerundeter Buchblockrücken zu schaffen, das im Hinblick auf ei­ nen exakten Leimauftrag dem Buchblockrückenradius optimal anpaßbar und auf die Buchblockrückenbreite einstellbar ist. Darüber hinaus soll das Düsensystem einen geringen baulichen Aufwand benötigen.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch zwei oder mehr um den Blockrücken angeordnete Düsen mit radiusförmigem Austritt, die zur Anpassung an den Blockrückenradius und an die Nutzbreite einzeln ein­ stellbar sind.

Die Erfindung basiert auf der geometrischen Tatsache, daß die Bogen­ höhe über dem halben Blockrücken als Bogenlänge nur ein Bruchteil der Bogenhöhe über dem gesamten Blockrücken als Bogenlänge ist. Selbst extreme Unterschiede des Runderadius und des Düsenradius er­ geben kaum eine merkliche Abweichung des Abstandes zwischen Düse und Blockrücken.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen un­ ter Bezugnahme auf die Figuren näher beschrieben.

Der unterschiedliche Abstand a bei verschiedenen Radien von Düse und Blockrücken 3 ist in Fig. 1 dargestellt.

Fig. 2 zeigt, wie bei gleicher Radiusdifferenz wie in Fig. 1 durch die Aufteilung in zwei Düsen 1 und 2 die Differenz in a kaum noch zu erkennen ist.

Einen extremen Radiusunterschied veranschaulicht die Fig. 3, in der die beiden Düsen auf den Winkel A und das Maß b eingestellt werden.

Die Düsen sind direkt hintereinander angeordnet und haben getrennte Steuerung für das An- und Absetzen. Der durch den Rundungsmittel­ punkt laufende Radiusstrahl der Düse schneidet den Blockrücken im Ab­ stand b (b = 1/4 Blockrückenlänge). Die Breite der Düsen ist so aus­ gelegt, daß die maximale Blockdicke bestrichen werden kann, ohne daß eine Lücke entsteht.

Bei schmalen Blocks wird die überflüssige Düsenbreite durch Schieber S von links und rechts symmetrisch abgeschiebert. Der Düsenaustritt kann durch eine Reihe von dicht beieinander liegenden Öffnungen klei­ nen Durchmessers oder durch einen schmalen Schlitz gebildet werden.

Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch den Düsenkörper und die Funktion des Abschieberns des nicht benötigten Düsenbereiches. Die Schieber 5 sind vorteilhafterweise rund und enthalten am vorderen Ende eine ko­ nische Bohrung, die einen Spreizkegel 6 mit Zugelement 7 aufnimmt. Der Schieber 5 ist axial verschiebbar und der Spreizkegel 6 sorgt für optimale Abdichtung. Die Düsenöffnungen können durch dünne Röhr­ chen 8 gebildet sein. Statt der Röhrchen 8 ist auch ein durchgehen­ der schmaler Schlitz möglich.

In Fig. 5 ist eine Alternativanordnung der Düsen 1 und 2 darge­ stellt. Sie sind schwenkbar um den Punkt 9 entsprechend Winkel α. Der Düsenradiusstrahl, der durch den Rundungsmittelpunkt geht, schneidet die Blockrückenlänge im Abstand b von der Mitte (1/4 Block­ rückenlänge). Die geometrischen Verhältnisse sind wie bei Fig. 2 und 3. Die Abschieberung der Düse 1 oder 2 auf Breite erfolgt jedoch nur einseitig. Der Drehpunkt 9 liegt direkt in der Hüllkurve der Düsenaustrittsfläche.

Letztlich ist in Fig. 6 die Möglichkeit einer Ausführung der Düsen als Breitschlitzdüse veranschaulicht. Auf der Ebene des Schlitzes ist das Düsengehäuse in Vorderteil 10 und Hinterteil 11 geteilt. Im Breitenbereich B ist im Hinterteil 11 eine Profilierung 12 einge­ fräst, die eine Vielzahl von Kanälen darstellt. Die Trennung 13 der einzelnen Kanäle ist so schmal, daß ein zusammenhängender Film aus­ tritt. Die Aufteilung in feine Kanäle ermöglicht eine präzise Ab­ schieberung auf Breite.

Claims (7)

1. Düsensystem zum Beleimen gerundeter Buchblockrücken mit einer der Blockrückenrundung entsprechenden Düse, gekennzeichnet durch zwei oder mehr um den Blockrückenradius angeordnete Düsen (1, 2) mit radiusförmigem Austritt, die zur Anpassung an den Blockrückenra­ dius (3) und an die Nutzbreite einzeln einstellbar sind.

2. Düsensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dü­ sen (1, 2) einzeln schwenkbar und/oder verschiebbar und längs zum Buchblock hintereinander angeordnet sind.

3. Düsensystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (1, 2) einzeln ansteuerbar sind.

4. Düsensystem nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (1, 2) direkt nebeneinander um einen Drehpunkt (9) in der Düsenaustrittsebene zwischen den Düsen (1, 2) angeordnet sind.

5. Düsensystem nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich in den Düsen (1, 2) zylindrische Verteilungsleitungen (4) mit in Axialrichtung verstellbaren Schieberkolben (5) befinden, die durch Spreizkegel (6) und Zugelement (7) in den Verteilungs­ leitungen (4) festsetzbar sind.

6. Düsensystem nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Düsenaustritt als durchgehender Schlitz ausgebildet ist.

7. Düsensystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz aus einer Vielzahl eng aneinanderliegender Kanäle (12) ge­ bildet ist.