DE4111142A1 - Modifizierungsmittel fuer duroplastharze und damit hergestellte duroplastharze - Google Patents
Modifizierungsmittel fuer duroplastharze und damit hergestellte duroplastharzeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Modifizierungsmittel für
Duroplastharze, ein hochreaktives, modifiziertes
Duroplastharz auf Basis eines Melamin-Formaldehyd-
Kondensationsproduktes, Verwendung des
Modifizierungsmittels zur Herstellung von
Duroplastharzen, Schichtstoffen und beschichteten
Platten.
Vorkondensierte, wäßrige bzw. wäßrig-alkoholische
Lösungen von Melamin-Formaldehyd-Harzen eignen sich
hervorragend zum Imprägnieren saugfähiger
Trägermaterialien wie z. B. Papierbahnen, Vliesstoffen
oder -geweben, die nach dem Imprägnieren getrocknet und
schließlich durch Heißverpressen zu Schichtstoffen
(Laminaten) verarbeitet oder zur Oberflächenvergütung von
Holzwerkstoffen, z. B. Hartfaser oder Holzspanplatten,
verwendet werden.
Unter Verwendung solcher Melamin-Imprägnierharze erhält
man harte, kratzfeste, gegen Wasser und Chemikalien
beständige Oberflächenbeschichtungen. Solche
Eigenschaften werden vor allem im Möbelbau verlangt.
Die Verwendung von reinem Melaminharz zum Tränken von
Trägermaterialien stößt insofern auf gewisse
Schwierigkeiten, weil die Preßdrucke sehr hoch und die
Preßzeiten relativ lang sein müssen. Darüber hinaus sind
mit solchen Harzen veredelte und z. B. auf Spanplatten
verpreßte Harzfilme, insbesondere nach längerer
Lagerungszeit, rißanfällig, weshalb hier nach
Verbesserungen gesucht wurde. Möglichkeiten zur
Vermeidung solcher Schwierigkeiten bieten sich in der
Modifizierung solcher Melaminharze an, indem ein Teil des
Melamins durch andere kondensierbare Produkte, wie
Harnstoff oder Glykole, ersetzt wird (DE-OS 23 28 431 und
DE-OS 26 37 424).
Solche modifizierten Harze besitzen verbesserte
Fließfähigkeit, womit bereits bei geringeren Drucken und
kürzeren Reaktionszeiten zwar brauchbare Oberflächen
erhalten wurden, deren Eigenschaften jedoch nicht in
allen Punkten befriedigten. Insbesondere zeigte sich eine
stärkere Vergilbungsneigung bei höheren Temperaturen
sowie ein verringerter Glanz der mit solchen Harzen
hergestellten Oberflächen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand daher
darin, hochreaktive Imprägnierharze zur Verfügung zu
stellen, die die vorgenannten nachteiligen Eigenschaften
nicht besitzen und darüber hinaus im Kurztaktverfahren,
also bei Preßzeiten von 10 bis 60 Sekunden, ein
ausreichendes Fließverhalten aufweisen, den damit
hergestellten Beschichtungen eine gleichmäßige, glatte,
geschlossene Oberfläche und hohe Glanzwerte zu verleihen,
wobei diese keine Vergilbungsneigung zeigen und keine
Neigung zu Rißbildung besitzen dürfen.
Gelöst wurde diese Aufgabe durch ein Modifizierungsmittel
bestehend aus
10 bis 75 Gew.-% Dicyandiamid
5 bis 70 Gew.-% wasserlöslicher Stärke und
20 bis 85 Gew.-% Guanamin,
5 bis 70 Gew.-% wasserlöslicher Stärke und
20 bis 85 Gew.-% Guanamin,
das in einer Menge von 0,5 bis 10 Gew.-% (bezogen auf das
flüssige Harz) dem Harz zugegeben wird.
Gegenstand der Erfindung ist also ein
Modifizierungsmittel für Duroplastharze, bestehend aus
mehreren Komponenten, das man einem Tränkharz,
beispielsweise bestehend aus Melamin, Formaldehyd und
einem mehrwertigen Alkohol, unter bestimmten pH- und
Temperaturbedingungen zusetzt.
Obwohl bereits zahlreiche Modifizierungsmittel für
Melamin-Formaldehydharze angegeben worden sind,
befriedigten die damit hergestellten Beschichtungen in
ihren Eigenschaften nicht gänzlich. Bei ausreichender
Weichmachung des Harzes waren die Preßzeiten häufig zu
lang oder es konnte bei kürzeren Preßzeiten die
erforderliche Oberflächenqualität nicht erreicht werden.
Auch Säure- und Kochbeständigkeit der Oberflächen litten
häufig bei Einführung solcher Neuerungen.
Es war daher völlig überraschend, daß man wasserlösliche
und in wäßriger Lösung eine ausreichend lange Zeit
haltbare Tränkharze durch Zusatz eines
Modifizierungsmittels, bestehend aus einem Guanamin,
Dicyandiamid und einer wasserlöslichen Stärke, unter
bestimmten Bedingungen erhalten kann. Mit einem
derartigen Modifizierungsmittel versetzte Melamin-
Formaldehydharze erfüllen alle an solche Harze gestellten
Anforderungen im Hinblick auf physikalische und chemische
Eigenschaften der damit hergestellten Oberflächen.
Der Einsatz von Acetoguanamin als Modifizierungsmittel
für Tränkharze ist bekannt (Kunststoffe 69 (1979) 5, 266
ff.). Insbesondere bei der Herstellung von Tränkharzen
für die Produktion von Hochdruck-Schichtstoffplatten
findet es Verwendung. Bei dieser Art der
Oberflächenveredelung macht man sich die verzögerte
Aushärtung von Acetoguanamin im Vergleich zu Melamin
zunutze, so daß diese Hochdruck-Schichtstoffplatten auch
nachverformt werden können. Um so überraschender war
demnach der Befund, daß Acetoguanamin in Verbindung mit
Dicyandiamid und einer Kartoffelstärke als
Modifizierungsmittel für Niederdruck-Kurztaktharze
eingesetzt werden kann. Die so modifizierten Harze können
mit geringem Zusatz von Härter sogar so schnell härtend
eingestellt werden, daß eine vollständige Aushärtung des
Harzfilms bei 160 bis 175°C in 10 Sekunden erreicht
wird.
Als Guanamin im Modifizierungsmittel eignet sich
besonders Acetoguanamin. Je nach Verwendung des
Tränkharzes können aber auch Aryl, Aralkyl, Di- oder
Triguanamine bevorzugt eingesetzt werden. Der Anteil des
Guanamins im Modifizierungsmittel liegt bei 20 bis 85
Gew.-%, bevorzugt beträgt er 30 bis 60 Gew.-%.
Als Dicyandiamid wird handelsübliches Dicyandiamid
verwendet. Sein Anteil bewegt sich zwischen 10 und 75
Gew.-% im Modifizierungsmittel. Als Stärkekomponente wird
eine kaltwasserlösliche Kartoffelstärke verwendet, deren
Anteil 5 bis 70 Gew.-% im Modifizierungsmittel beträgt.
Einen weiteren Gegenstand der vorliegenden Erfindung
betrifft die Verwendung des Modifizierungsmittels zur
Herstellung eines hochreaktiven, modifizierten
Duroplastharzes auf Basis von Melamin und Formaldehyd.
Ein derartiges Duroplastharz erhält man z. B. dadurch,
daß man 1 Mol Melamin, 1,5 bis 3,5 Mol Formaldehyd,
0,5 bis 5 Gew.-% eines mehrwertigen Alkohols (bezogen auf
Melamin und Formaldehyd) und 0,5 bis 10 Gew.-% des
Modifizierungsmittels bezogen auf flüssiges, zu
modifizierendes Harz bei einem pH-Wert von 7,5 bis 10
und einer Temperatur von 70 bis 100°C so lange
kondensiert, bis eine Wasserverdünnbarkeit von 1 : 1,0
bis 2,0, vorzugsweise von 1,2 bis 1,8, erreicht ist.
Die Kondensationsdauer beträgt 15 bis 45 Minuten.
Beispiele für die im Melamin-Formaldehydharz
eingesetzten mehrwertigen Alkohole sind Dipropylenglykol,
Diisopropylenglykol, Dibutylenglykol, Di-tert.
-butylenglykol, Ethylenpropylglykol u. a. Bevorzugt
verwendet werden Ethylenglykol und Diethylenglykol.
Das Modifizierungsmittel kann in Form eines
Pulvergemisches dem Melamin-Formaldehyd-Kondensat zu
Beginn oder während der Kondensation zugegeben werden.
Erfolgt die Zugabe des Modifizierungsmittels während der
Kondensation, so führt dies zu sehr lange stabilen
Harzlösungen. Eine Zugabe zu Beginn der
Kondensationsphase benötigt dagegen eine sehr kurze
Kondensationszeit. Das erhaltene Harz weist dennoch eine
ausreichende Stabilität auf. Neben der Zugabe als
pulverförmiges Gemisch kann das Modifizierungsmittel auch
in Form eines Kondensationsproduktes dem Melamin-
Formaldehydharz zugegeben werden. Hierzu werden die
Komponenten des Modifizierungsmittels in einer 37%igen
Formaldehydlösung gelöst, bei 90°C kondensiert und in
dieser Form als Vorkondensat dem Melamin-Formaldehydharz
zugegeben.
Das erfindungsgemäße Modifizierungsmittel erlaubt somit
die Herstellung hochreaktiver Imprägnierharze, wobei die
positiven Eigenschaften des Melamins, wie große Härte,
gute Chemikalien- und Kochbeständigkeit, mit den
positiven Eigenschaften des Acetoguanamins, wie gute
Verträglichkeit mit Melamin, hoher Glanz, guter Fluß,
Verminderung der Rißbildung u. a. verknüpft werden. Den
Nachteil des Acetoguanamins, nämlich die gegenüber
Melamin verlangsamte Reaktionsgeschwindigkeit, kann durch
Zusatz von Stärke und Dicyandiamid umgangen werden, da
überraschenderweise die Reaktionsgeschwindigkeit beim
Aushärten synergistisch angehoben wird. Als positiven
Nebeneffekt besitzen diese modifizierten Harze eine
längere Lagerstabilität im Vergleich zu ausschließlich
mit Acetoguanamin und mehrwertigem Alkohol modifizierten
Harzen.
Besonders geeignet zur Beschichtung von Spanplatten sind
wäßrige Harze, deren Feststoffgehalt (Trockenrückstand)
beim Trocknen einer Probe des wäßrigen Harzes bei 105°C
für eine Zeit von 30 Minuten 30 bis 70 Gew.-%,
vorzugsweise 50 bis 63 Gew.-%, beträgt. Die Harze
enthalten Melamin und Formaldehyd im Molverhältnis
1 : 1,5 bis 1 : 3,5, vorzugsweise 1 : 1,5 bis 1 : 2,5. Sie
enthalten weiterhin, bezogen auf die Summe der
Gewichtsteile Melamin und Formaldehyd, 0,5 bis 5 Gew.-%,
vorzugsweise 1,5 bis 3 Gew.-%, eines mehrwertigen
Alkohols und 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 1,3 bis
3,0 Gew.-%, des oben beschriebenen Modifizierungsmittels
in Form des Gemisches der Festsubstanzen.
Neben der Zugabe des Modifizierungsmittels in Form des
pulverförmigen Gemisches der Komponenten ist es auch
möglich, dieses in Form eines Dicyandiamid-Acetoguanamin
-Stärke-Formaldehyd-Vorkondensates, das auf bekannte
Weise hergestellt wurde, der Lösung des fertig
kondensierten Duroplastharzes in einer Menge von 0,5 bis
10 Gew.-%, vorzugsweise 1,5 bis 8 Gew.-%, bezogen auf
flüssiges zu modifizierendes Harz zuzugeben.
Die hergestellten modifizierten Duroplastharze besitzen
eine Haltbarkeit von bis zu über drei Wochen und eignen
sich besonders zur Herstellung von beschichteten
Spanplatten im Kurztakt-Preßverfahren. Das
erfindungsgemäße Harz kann aber auch bei der Herstellung
von Schichtstoffen nach dem diskontinuierlichen und
kontinuierlichen Verfahren, zur Beschichtung von Span-
und Hartfaserplatten nach herkömmlichen Verfahren sowie
zur Herstellung von Preßmassen verwendet werden.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Harzes können
Schichtstoffe in Pressen bei 160 bis 175°C innerhalb
einer Preßzeit von 10 bis 50 Sekunden oder kontinuierlich
in Bandpressen hergestellt werden.
Die Oberflächen der so beschichteten Platten bzw.
Schichtstoffe zeigen hohe Glanzwerte und eine
ausgezeichnete Geschlossenheit.
Da die Rückkühlung der Platten in der Presse entfallen
kann, führt dies zu einer beträchtlichen
Energieeinsparung.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen
näher erläutert, in denen, wenn nichts anderes angegeben
ist, die Mengenangaben auf Gew.-Teile bezogen sind.
460 Gew.-Teile (4,6 Mol) einer 30-%igen
Formaldehydlösung wurden mit 155 Gew.-Teilen Wasser
verdünnt und mit 1,4 ml einer In-Natronlauge auf einen
pH-Wert von 8,35 eingestellt. Zu dieser Lösung wurden 350
Gew.-Teile (2,78 Mol) Melamin, 12,25 Gew.-Teile einer
Mischung bestehend aus 20 Gew.-Teilen Dicyandiamid, 70
Gew.-Teilen Acetoguanamin als Modifizierungsmittel und
10 Gew. -Teilen einer kaltwasserlöslichen Kartoffelstärke
gegeben. Schließlich wurden 12,25 Gew.-Teile
Diethylenglykol zugefügt.
Diese Reaktionsmischung wurde auf 90°C erhitzt und unter
Rühren 20 Minuten bei dieser Temperatur gehalten. Bereits
nach dieser kurzen Kondensationszeit wurde der
Hydrophobpunkt erreicht. Nach weiteren 5 Minuten wurde
die Weiterkondensation der Harzlösung durch Abkühlen
unterbrochen. Die Harzlösung besaß nun eine Fällungszahl
von 1,4, die Auslaufzeit des Harzes, bestimmt mit dem
Fordbecher mit 4 mm-Düse, betrug 14,5 Sekunden. Der
Feststoffanteil der Harzlösung betrug 57% (bei 105°C,
30 Minuten). Die Haltbarkeit der Harzlösung betrug 5 bis
7 Tage.
500 Gew.-Teile (5,0 Mol) einer 30-%igen Formaldehydlösung
wurden mit 100 Gew.-Teilen Wasser verdünnt und mit 1-n-
Natronlauge auf einen pH-Wert von 9,2 bis 9,3
eingestellt. Zu dieser Lösung wurden 350 Gew.-Teile
(2,78 Mol) Melamin und 12,25 Gew.-Teile Diethylenglykol
gegeben und das Gemisch bei 90°C 120 Minuten lang bis
zum Erreichen des Hydrophobpunktes kondensiert.
Nach Zugabe von 12,25 Gew.-Teilen der
Modifizierungsmischung gemäß Beispiel 1 wurde noch 35
Minuten weiterkondensiert, bis eine Fällungszahl von 1,6
erreicht war und danach schnell auf Raumtemperatur
abgekühlt. Das so erhaltene Harz hatte einen
Feststoffgehalt von 57,3 Gew.-%, zeigte eine Auslaufzeit
von 15 Sekunden (Fordbecher; 4-mm-Düse) und war länger
als 2 Wochen haltbar.
Gemäß Beispiel 1 wurde das Melamin-Formaldehydharz
hergestellt und in analoger Weise mit 5 Gew.-% (bezogen
auf Melamin und Formaldehyd) eines Gemisches bestehend
aus 50 Gew.-Teilen Dicyandiamid, 10 Gew.-Teilen Stärke
und 40 Gew.-Teilen Acetoguanamin modifiziert.
Gemäß Beispiel 1 wurde das Melamin-Formaldehydharz
hergestellt und in analoger Weise mit 4 Gew.-% (bezogen
auf Melamin und Formaldehyd) bestehend aus 40 Gew.-Teilen
Dicyandiamid, 10 Gew.-Teilen Stärke und 50 Gew.-Teilen
Benzoguanamin modifiziert.
Völlig analog wurde ein Tränkharz hergestellt, in dem nur
1 Gew.-% des Modifizierungsgemisches verwendet wurde.
257 Gew.-Teile (3,17 Mol) einer 37%igen
Formaldehydlösung wurden mit 0,05 Gew.-% Ameisensäure
(bezogen auf Formaldehyd) versetzt. In diese Lösung
wurden 125 Gew.-Teile der Modifiziermischung bestehend
aus Dicyandiamid, wasserlöslicher Kartoffelstärke und
Acetoguanamin im Gewichtsverhältnis gemäß Beispiel 1
eingetragen. Das Reaktionsgemisch wurde auf 90°C erhitzt
und 120 Minuten bei dieser Temperatur gehalten. Die
Fällungszahl des so erhaltenen Kondensationsproduktes
betrug 1,2, sein Feststoffanteil 56 Gew.-%, die
Auslaufzeit 54 Sekunden (Fordbecher, 4-mm-Düse) und seine
Haltbarkeit über 3 Wochen.
In 100 Gew.-Teile eines Melamin-Formaldehydharzes mit
einem Verhältnis von Melamin zu Formaldehyd von 1 : 2
wurden bei Raumtemperatur 1,5 Gew.-Teile (bezogen auf
Festsubstanz) des Modifizierungsmittels in Form des
Kondensationsproduktes gemäß Beispiel 5 zusammen mit 1,25
Gew.-Teilen Diethylenglykol eingerührt. Die Modifizierung
ist damit beendet. Mit gleichem Erfolg konnten auch
Ethylenglykol und Dipropylenglykol anstelle von
Diethylenglykol verwendet werden.
In analoger Weise wurde ein stärker modifiziertes
Duroplastharz durch Zugabe von 5 Gew.-Teilen (bezogen auf
Festsubstanz) des vorkondensierten Modifizierungsmittels
zum Melamin-Formaldehydharz erhalten.
500 Gew.-Teile (5,0 Mol) einer 30%igen Formaldehydlösung
wurden mit 100 Gew.-Teilen Wasser verdünnt und mit 1 n
Natronlauge auf einen pH-Wert von 9,2 bis 9,3
eingestellt. Zu dieser Lösung wurden 350 Gew.-Teile
(2,78 Mol) Melamin und 12,25 Gew.-Teile Diethylenglykol
gegeben und das Gemisch bei 90°C 120 Minuten lang bis
zum Erreichen des Hydrophobpunktes kondensiert.
Mit einem gemäß den Beispielen 1 bis 6 hergestellten,
modifizierten Tränkharz wurde ein Dekorpapier mit einem
Aschegehalt von ca. 38 Gew.-% und einem Flächengewicht
von 75 g/cm2 getränkt und bei 120°C 3,5 Minuten lang in
einem Umlufttrockenschrank auf etwa 6,5% Feuchtigkeit
getrocknet. Das Papier enthielt danach etwa 140% seines
Gewichtes an Harz.
Mit solcherart beharzten Papieren wurden Spanplatten
belegt und zwischen hochglänzenden Preßblechen 10 bis 50
Sekunden lang bei 160 bis 175°C und 2 MPa gepreßt. Die
Platten wurden der Presse ohne vorherige Abkühlung
entnommen.
Die nach vorstehendem Verfahren hergestellten,
beschichteten Spanplatten wurden hinsichtlich der
Geschlossenheit der Oberfläche, des Aushärtungsgrades,
der Rißanfälligkeit, der Vergilbungsbeständigkeit, der
Säurefestigkeit und des Glanzes nach bekannten Verfahren
geprüft.
Die erhaltenen Ergebnisse werden mit einer mit
nichtmodifiziertem Melaminharz beschichteten Spanplatte
(Vergleichsbeispiel 7) verglichen und die erhaltenen
Prüfungsergebnisse in Tabelle 1 aufgelistet.
Vergleich der Eigenschaften der mit dem erfindungsgemäßen,
hochreaktiven Duroplastharz (1 bis 6a) hergestellten
Spanplatten mit aus nichtmodifiziertem Melamin-
Formaldehydharz (7) hergestellten Spanplatten.
Claims (10)
1. Modifizierungsmittel für Duroplastharze, dadurch
gekennzeichnet, daß es aus
10 bis 75 Gew.-% Dicyandiamid
5 bis 70 Gew.-% wasserlöslicher Stärke und
20 bis 85 Gew.-% Guanaminbesteht.
5 bis 70 Gew.-% wasserlöslicher Stärke und
20 bis 85 Gew.-% Guanaminbesteht.
2. Modifizierungsmittel nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es aus einem
Vorkondensationsprodukt mit einem Gehalt an
Formaldehyd, Dicyandiamid, Stärke und Guanamin
besteht.
3. Modifizierungsmittel nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß es neben Dicyandiamid eine
kaltwasserlösliche Kartoffelstärke und ein
Alkylguanamin enthält.
4. Verwendung eines Modifizierungsmittels nach den
Ansprüchen 1 bis 3 zur Herstellung eines
hochreaktiven, modifizierten Duroplastharzes, dadurch
gekennzeichnet, daß man
1 Mol Melamin
1,5 bis 3,5 Mol Formaldehyd
0,5 bis 5 Gew.-% eines mehrwertigen Alkohols (bezogen auf Melamin plus Formaldehyd) und
0,5 bis 10 Gew.-% des Modifizierungsmittels (bezogen auf das flüssige Harz)bei einem pH-Wert von 7,5 bis 10 und einer Temperatur von 70 bis 100°C bis zu einer Wasserverdünnbarkeit von 1 : 1,0 bis 2,0 kondensiert.
1,5 bis 3,5 Mol Formaldehyd
0,5 bis 5 Gew.-% eines mehrwertigen Alkohols (bezogen auf Melamin plus Formaldehyd) und
0,5 bis 10 Gew.-% des Modifizierungsmittels (bezogen auf das flüssige Harz)bei einem pH-Wert von 7,5 bis 10 und einer Temperatur von 70 bis 100°C bis zu einer Wasserverdünnbarkeit von 1 : 1,0 bis 2,0 kondensiert.
5. Verwendung eines Modifizierungsmittels nach Anspruch
4, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Modifizierungsmittel dem Kondensationsgemisch als
pulverförmiges Gemisch vor Beginn der
Kondensationsreaktion zugibt.
6. Verwendung eines Modifizierungsmittels nach Anspruch
4, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Modifizierungsmittel in Form eines
Vorkondensationssproduktes dem Melamin
-Formaldehydharz nach beendeter Kondensationsreaktion
zugibt.
7. Hochreaktives, modifiziertes Duroplastharz,
hergestellt nach den Ansprüchen 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß es aus einem Melamin-Formaldehyd
-Kondensationsprodukt bestehend aus 1 Mol Melamin,
1,5 bis 3,5 Mol Formaldehyd, 0,5 bis 5 Gew.-% eines
mehrwertigen Alkohols (bezogen auf die Menge Melamin
plus Formaldehyd) und 0,5 bis 10 Gew.-% an
Modifizierungsmittel (bezogen auf die Menge flüssigen
Harzes) nach den Ansprüchen 1 bis 3 zusammengesetzt
ist.
8. Duroplastharz nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß es aus 1 Mol Melamin, 1,5 bis 2,5
Mol Formaldehyd, 1,5 bis 3 Gew.-% Diethylenglykol
(bezogen auf die Menge Melamin plus Formaldehyd) und
1,3 bis 3 Gew.-% des Modifizierungsmittels (bezogen
auf die Menge des flüssigen Harzes) nach den
Ansprüchen 1 bis 3 besteht.
9. Verwendung eines Duroplastharzes nach Anspruch 7 zur
Herstellung von beschichteten Spanplatten und
Hartfaserplatten nach dem Kurztaktverfahren.
10. Verwendung eines Duroplastharzes nach Anspruch 7 zur
Herstellung von Schichtstoffen und beschichteten
Platten im kontinuierlichen Verfahren.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US08/074,548 US5346937A (en) | 1991-04-06 | 1993-06-11 | Modifying agents for thermosetting resins and thermosetting resins prepared using these agents |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publication Number | Publication Date |
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DE4111142A1 true DE4111142A1 (de) | 1992-10-08 |
DE4111142C2 DE4111142C2 (de) | 1995-02-02 |
Family
ID=6428939
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19914111142 Expired - Fee Related DE4111142C2 (de) | 1991-04-06 | 1991-04-06 | Modifizierungsmittel für Melamin-Formaldehydharze und damit hergestellte Melamin-Formaldehydharze und Verwendung der Melamin-Formaldehydharze zur Herstellung von beschichteten Spanplatten und Hartfaserplatten nach dem Kurztaktverfahren und von Schichtstoffen und beschichteten Platten im kontinuierlichen Verfahren |
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Country | Link |
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