DE4109559A1 - Vorrichtung zur erfassung von zwei- bzw. drei-dimensionalen daten eines objekts - Google Patents
Vorrichtung zur erfassung von zwei- bzw. drei-dimensionalen daten eines objektsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur
Erfassung von zwei- bzw. dreidimensionalen Daten eines
Objekts gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Derartige Vorrichtungen, die auch als Tomosynthese-
Vorrichtung bezeichnet werden sind allgemein bekannt.
Nur beispielsweise wird auf den Artikel "A new digital
tomosynthesis method with less artifacts for angio
graphy" in Med. Phys. 12 (4), 1985, Seite 431 ff.
verwiesen.
Bei dieser bekannten Vorrichtung bzw. dem dieser Vor
richtung zugrundeliegenden Verfahren erfolgt eine zeit
diskrete Aufzeichnung der Projektionsdaten während des
Aufnahmevorgangs, wodurch die Synthese mehrerer Tiefen
schichten aus einem Aufnahmevorgang möglich wird. Hier
zu werden die Projektionsdaten in definierten Positio
nen oder durch einfache Rückprojektion überlagert.
Die bekannten Vorrichtungen gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 haben den Nachteil, daß keine eindeu
tige Rekonstruktion für ein endliches 3D-Voxelgitter
möglich ist.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zur Erfassung von zwei- oder drei-dimensio
nalen Daten eines Objekts anzugeben, bei der eine ein
deutige Rekonstruktion beispielsweise für ein endliches
3D-Voxelgitter aus einer endlichen Zahl raumlicher
Projektionen auf 2D-Detektorgitter möglich wird.
Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im
Patentanspruch 1 gekennzeichnet. Weiterbildungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung geht von dem Grundgedanken aus, tiefen
abhängige Projektionsverschiebungen der Voxel ebener
Objektschichten in Folge planarer Relativbewegung zwi
schen Strahlungsquelle und 3D-Objekt in Zentralprojek
tion zu erzeugen, so daß eine eindeutige Rekonstruktion
für ein endliches 3D-Voxelgitter aus einer endlichen
Zahl räumlicher Projektionen auf 2D-Detektorgitter
möglich wird.
Anders ausgedrückt ist Ausgangspunkt nicht das Objekt
mit anschließender Auswertung von Voxel-Projektionen
bezüglich Position etc. in der Bildebene, sondern die
diskrete Aufnahme-Apparatur, d. h. das Abtastgitter des
Detektors und das Punktgitter der Quellenpositionen in
zwei parallelen Ebenen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungs
beispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher
beschrieben, in der zeigen:
Fig. 1 ein Quellen-Translations-Modell einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 ein Objekt-Translations-Modell einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung, und
Fig. 3 die Rekonstruktion des 3D-Voxel-Gitters aus einer
endlichen Zahl räumlicher Projektionen.
Die Fig. 1 und 2 zeigen Modelle, die das Zustande
kommen einer endlichen Zahl räumlicher Projektionen
eines Objekts 1 in die Detektorebene 2 erläutern. Hier
zu ist eine Quelle 3 vorgesehen, die einen divergenten
Teilchenstrahl bzw. ein divergentes Wellenfeld, bei
spielsweise Gamma-Strahlen oder Röntgenstrahlen aus
sendet. In Fig. 1 wird die Quelle 3 in einer endlichen
Zahl von Schritten linear verschoben, während in Fig.
2 das Objekt 1 linear parallel zur Bildebene 2 verscho
ben wird.
Im folgenden soll unter Bezugnahme auf Fig. 3 die
Rekonstruktion des endlichen 3D-Voxelgitters aus einer
endlichen Zahl räumlicher Projektionen in die 2D-Detek
torebene 2 erläutert werden.
Fig. 3 zeigt, daß die Menge aller gegenseitigen Ver
bindungsgeraden der beiden Gitter durch ihre gemeinsame
Schnittpunktmenge ein Raumgitter definiert, das von
der Geometrie und der gegenseitiger Lage der Gitterebe
nen abhängig und im allgemeinen nicht äquidistant ist.
Die Zuordnung eines diskreten 3D-Skalarfeldes zu den
Raumgitterpunkten und der Strahlsummen dieser Werte zu
den Abtastgitterpunkten für jede Quellenposition bildet
das mathematische Grundmodell in einem abstrakten In
dexraum. Die gesamte Projektionsgeometrie steckt im
Raumgitter, d. h. in den definierenden Formeln im realen
Raum, und nicht im Rekonstruktionsraum, wo weder Inter
polationen noch Koordinatentransformationen erforder
lich sind. Dies ist (neben Rechenzeitvorteilen) insbe
sondere von Bedeutung, da die Werte des diskreten Ska
larfeldes als Lösung eines linearen Gleichungssystems
im diskreten Fourierraum zurückgewonnen werden, was
gemäß Definition der diskreten Fouriertransformation
nur bei Durchführung auf ganzzahligen Gitterpositionen
definierte Ergebnisse liefern kann. Der Kernalgorith
mus, d. h. die Lösung des linearen Gleichungssystems im
diskreten Fourierraum, liefert zunächst die rekonstru
ierten Spektren der Projektionen der einzelnen Raumgit
terebenen. Nach inverser Fouriertransformation ist
somit eine qualitative Darstellung aller Objektschich
ten sofort gegeben. Für Meßaufgaben bzgl. realem Raum
koordinatensystem muß die Raumgittergeometrie nach der
eigentlichen Rekonstruktion rückgerechnet werden
(schichtspezifische Skalierungsfaktoren) bzw. aus den
rekonstruierten Werten der nicht äquidistanten Raum
gitterstützstellen eine Darstellung auf äquidistantem
3D-Orthogonalgitter interpoliert werden. Für Meßaufga
ben bzgl. realer Absorptionsdichten muß zusätzlich die
Umwandlung der multiplikativen Röntgenüberlagerung der
Schichtfolge in die von der Theorie geforderte additive
Überlagerung durch Logarithmierung in das Gesamtsystem
einbezogen werden.
Das Grundprinzip des Verfahrens soll am Beispiel linea
rer Quellenbewegung längs der Zeilenrichtung des Detek
tors verdeutlicht werden (Fig. 2). Das zugrundeliegende
Raumgitter wird also durch das zweidimensionale Abtast
gitter des Detektors und äquidistante Positionen der
Röntgenquelle auf einer zur Bildebene parallelen Gera
den definiert. Die Mittenebene ist in Fig. 3 beispiel
haft aus der Gesamtheit der pyramidenförmig aufgefä
cherten Strahlebenen herausgezeichnet. Die Aufnahme
b°(l,k) in der Quellenposition n=0 bzw. zum Zeitpunkt
n=0 definiert die Schichtprojektionen am(l,k) in der
Detektorebene, wobei l,k die Ortsindizes der Detektor
ebene sind (=Strahlindizes) und m den Schichtindex
darstellt (ausgehend von m=0 als fiktiver Schicht in
der Detektorebene). Insbesondere dienen die Positionen
der Schichtprojektionen in dieser ersten Aufnahme als
Referenz für die schichtspezifischen Projektionsver
schiebungen der folgenden Aufnahmen. Die Aufnahme
b°(l,k) ist also die direkte additive Überlagerung
aller Schichtprojektionen am(l,k) in Referenzlage. Beim
Übergang auf äquidistanten Positionen n → n+1 nach
rechts verbiegen sich die Projektionen der Schichtebe
nen des Raumgitters auf dem Detektorgitter jeweils um
gerade so viele Bildpunkte nach links, wie ihr Schicht
index m angibt. Bezogen auf die Referenzlage in Auf
nahme b°(l,k) betragen die Projektionsverschiebungen
der Schichtebenen in Aufnahme bn (l,k) also n * m Detek
torpixel.
Die grundlegende Beziehung lautet:
a(m,n + Δ n) (l,k) = a(m,n) (l,k + Δn * m)
Die Projektion einer beliebigen Stützstelle aus der
Tiefenebene m (und damit auch der zugeordnete Voxel-
Absorptionswert), die in der Überlagerungsaufnahme
n+Δn an der Abtastposition l,k erscheint, tritt in der
Überlagerungsprojektion n an der Abtastposition
l,k+Δn * m auf und kann somit durch diese ausgedrückt
werden.
Damit werden nicht die "nachbarschaftlichen" Zuord
nungsbeziehungen der Stützstellenprojektionen verwen
det, sondern alle Stützstellenprojektionen bezüglich
der durch die Quellen- bzw. Objektposition n=0 defi
nierten Referenzpositionen ausgedrückt, was aber keines
wegs zwingend notwendig ist für die Durchführung der
Rekonstruktion, sondern nur die mathematische Hand
habung erleichtert:
a(m,n) (l,k) = a(m,0) (l,k + n * m)
Die Darstellung der N Überlagerungsprojektionen (=K * L * N
Strahlsummen aus je M Summanden, d. h. zunächst K * L * N * M
unbekannte Voxelabsorptionswerte), kann unter Verwen
dung obiger Zuordnungsbeziehung nun mit nur K * L * M unbe
kannten Voxelabsorptionswerten erfolgen, d. h. also für
M (Tiefenebenen) < N (Aufnahmen) ist die Zahl der Unbe
kannten kleiner gleich der Zahl der Beziehungen. Diese
Beziehungen stellen im Ortsraum in der vorliegenden
Form allerdings noch kein eindeutiges lineares Glei
chungssystem dar, was aber durch die Transformation in
den Fourierraum (aufgrund des Shift-Theorems) auf ein
fache Art erreicht wird (vgl. Formeln unter Raumgitter
in Fig. 3). Dieser Übergang in den Fourierraum ist aber
wiederum nicht zwingend notwendig, da die Ortsraumbe
ziehungen zum einen als Basis eines rekursiven Lösung
sansatzes direkt verwendet werden können und zum andern
in eine dem linearen Gleichungssystem ähnliche Darstel
lung auf Tensorbasis umgewandelt werden können. Hier
sind auch spezielle Parallel-Hardware-Lösungen möglich.
Die Überlagerungsprojektionen aus äquidistanten Quel
lenpositionen lassen sich somit entsprechend den Glei
chungen in Fig. 3 im Ortsraum formulieren und unter
Verwendung des Shifttheorems in den diskreten Fourier
raum transformieren. Da in diesem Beispiel nur Ver
schiebungen längs der k-Achse auftreten, genügt die
Transformation bzgl. der einen Variablen κ. Die im
Ortsraum unhandlichen Projektionsverschiebungen gehen
infolge des Shifttheorems in einfache Phasenfaktoren
über, die im Fourierraum als komplexe Koeffizienten von
Linearkombinationen der Spektren der in Aufnahme
b°(l,κ) definierten Schichtprojektionen eine übersicht
liche Darstellung der Überlagerungsprojektionen erlau
ben. Um M Schichtprojektionsspektren Am (l,κ) eindeu
tig zu bestimmen sind also M Linearkombinationen erfor
derlich, d. h. N=M Gesamtprojektionen aus N äquidistan
ten Positionen. Der allgemeine Ausdruck der Linearkom
binationen (Seite 3 rechts unten) stelle für N=M ein
lineares Gleichungssystem im diskreten Fourierraum dar.
Die Unbekannten werden verkörpert durch die Fourier
raum-Matrizen Am (l,κ) der Schichtprojektionen und die
Inhomogenität durch die Fourierraum-Matrizen Bn (l,κ)
der Röntgenaufnahmen, d. h. das lineare Gleichungssystem
gilt für jedes Element dieser Matrizen. Die Koeffizien
tenmatrix ist im abstrakten Indexraum der Schichtpro
jektionen m und der Quellenpositionen n unabhängig von
der realen Raumgittergeometrie vollständig bestimmt
durch das Indexprodukt n * m im Exponenten der Phasenfak
toren. Sie ist zudem unabhängig vom Zeilenindex l, so
daß das lineare Gleichungssystem spaltenweise simultan
gelöst werden kann.
Die Matrixformulierung des allgemeinen Rekonstruktions-
Gleichungssystems lautet:
Vorstehend ist die Erfindung anhand eines Ausführungs
beispiels ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungs
gedanken beschrieben worden, innerhalb dessen die ver
schiedensten Variationen möglich sind:
Insbesondere können die Quellenpositionen in der ver
schiedensten Weise auf 1D-linearen oder 2D-planaren
Bewegungsbahnen angefahren werden. In jedem Fall ist es
jedoch erforderlich, eine räumliche Zentralprojektion
eines 3D-Objektes auf 2D-Detektorgitter aus verschiede
nen Quellenpositionen auszuführen, um eine eindeutige
direkte Zuordnung der Voxel eines 3D-Skalarfeldes zu
2D-Detektordaten durch ein lineares Gleichungssystem im
diskreten Fourierraum zu erhalten. Dabei erhält man
eine besonders einfache Arbeitsweise der Vorrichtung,
wenn das Grundgitter äquidistant und orthogonal ist.
Claims (3)
1. Vorrichtung zur Erfassung von zwei- oder drei
dimensionalen Daten eines Objekts
- - mit einer Quelle, die einen Teilchenstrahl bzw. ein
Wellenfeld aussendet, der bzw. das das zu erfassende
Objekt durchdringt und von diesem entsprechend dem
zwei- bzw. drei-dimensionalen Objektaufbau abgeschwächt
wird, und die relativ zu dem Objekt zwischen den ein
zelnen Aufnahmen bewegt wird, und
einem ein- bzw. zwei-dimensionalen Sensor für den Teil chenstrahl bzw. das Wellenfeld, aus dessen Ausgangs signal eine Auswerteeinheit den zwei- bzw. drei-dimen sionalen Objektaufbau berechnet, dadurch gekennzeichnet,
daß der Teilchenstrahl bzw. das Wellenfeld ein divergenter Strahl bzw. ein divergentes Feld ist,
daß die Quelle und das Objekt relativ zueinander in Ebenen, die zueinander und zur Sensorebene parallel sind, derart bewegt werden, daß die Positionen bzw. Positionsdifferenzen der Projektionen aller Flächen- bzw. Volumenelemente für alle Aufnahmen bekannt sind, und auf vorgegebene diskrete Sensorelemente projiziert werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der Erfassung von zwei
dimensionalen Daten die Quelle und das Objekt auf kol
linearen Geraden relativ zueinander bewegt werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der Erfassung von
dreidimensionalen Daten die Quelle und das Objekt zur
Auflösung von M-Tiefenschichten des Objekts auf paral
lelen Ebenen N Positionen einnehmen, und daß gilt:
MN.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4109559A DE4109559A1 (de) | 1991-03-24 | 1991-03-24 | Vorrichtung zur erfassung von zwei- bzw. drei-dimensionalen daten eines objekts |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4109559A DE4109559A1 (de) | 1991-03-24 | 1991-03-24 | Vorrichtung zur erfassung von zwei- bzw. drei-dimensionalen daten eines objekts |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4109559A1 true DE4109559A1 (de) | 1992-10-01 |
Family
ID=6428037
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4109559A Withdrawn DE4109559A1 (de) | 1991-03-24 | 1991-03-24 | Vorrichtung zur erfassung von zwei- bzw. drei-dimensionalen daten eines objekts |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4109559A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102006016572A1 (de) * | 2006-04-06 | 2007-10-18 | Sirona Dental Systems Gmbh | Verfahren zur Erstellung von Panoramaschichtaufnahmen und Röntgenbildaufnahmee inrichtung |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB2016855A (en) * | 1978-03-11 | 1979-09-26 | Philips Nv | Imaging of a sectional layer of a three-dimensional object |
GB2084832A (en) * | 1980-10-04 | 1982-04-15 | Philips Nv | Fluoroscopy apparatus for forming sectional images of a three-dimensional object |
-
1991
- 1991-03-24 DE DE4109559A patent/DE4109559A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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GB2084832A (en) * | 1980-10-04 | 1982-04-15 | Philips Nv | Fluoroscopy apparatus for forming sectional images of a three-dimensional object |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
P. Haaker et al.: A new digital tomosynthesis method with less artifacts for angioraphy, Med. Phys. 12 (4), Jul./Aug. 1985, S. 431-436 * |
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Legal Events
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