DE4108583A1 - Vorrichtung zum kuppeln der stromzufuehrung zu einem metallurgischen gefaess - Google Patents
Vorrichtung zum kuppeln der stromzufuehrung zu einem metallurgischen gefaessInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Kuppeln der an einer
Stromversorgungsanlage angeschlossenen flexiblen Stromzuführung mit
einer in einem metallurgischen Gefäß angeordneten Bodenelektrode.
In der Hüttenindustrie kommen metallurgische Gefäße zum Einsatz, die
mittels Gleichstrom beheizt werden. Dabei ragt regelmäßig die Kathode
in das Gefäß hinein, und die Anode ist am Gefäßboden angeordnet.
Die Anode kann dabei als Einzelelektrode, z. B. als metallische
Stabelektrode ausgebildet sein. Es kann aber auch die Gefäßauskleidung
elektrisch leitend sein, so daß das Gefäß oder ein Teil davon die Anode
bilden und der Gefäßmantel zur Stromübertragung herangezogen wird.
Bei einem Wechsel des metallurgischen Gefäßes oder bedingt durch den
Verschleiß der Anode bei einem Wechsel der Anode ist die Stromzuführung
an einem Anschlußstück zu lösen.
So ist aus der EP-OS 01 33 931 eine Schraubverbindung bekannt. In
nachteiliger Weise muß das Wartungspersonal unterhalb des Gefäßes
manuell die Verbindung lösen.
Aus der EP-OS 02 75 384 ist bekannt, als Kontakteinrichtung
federbelastete Tragbolzen vorzusehen, die die Stromzuführleitung gegen
die Elektrode pressen und die beim Lösen der elektrischen Kontakte
zurückziehbar sind. Die Stromkabel sind dabei an verschiebbaren Laschen
befestigt, die gelenkig gelagert sind.
Bei dieser Kontaktvorrichtung wirken die vom Eigengewicht der
Stromzuführungsleitung herrührenden Zugkräfte auf die Bodenelektrode.
Außerdem ist kein Weg zur mechanisierten Heranführung des
Stromzuführkabels vorgegeben.
Aus der EP-PS 01 78 981 ist eine Anschlußklemme für die Elektrode eines
metallurgischen Gefäßes bekannt, bei der mittels teleskopischer Arme ein
die Elektrode haltender Aufhängeflansch am Mantel des Gefäßes
vorgesehenen Befestigungsflansch verbunden wird. Die in den
Teleskoparmen angeordneten elastischen Elemente dienen zum Ausgleich der
thermischen Längenänderung der Elektrode.
Die Elektrode wird durch Druckkräfte belastet. Die Stromzuführung ist
über einen Schraubflansch an dem herausragenden Teil der Elektrode
befestigt und nur manuell lösbar.
Eine hohe Betätigungsfrequenz der Kontaktvorrichtung tritt insbesondere
auf bei Pfannenbehandlungsständen und bei Tundish-Beheizungsanlagen.
Aus EP-OS 03 44 092 ist ein metallurgisches Gefäß mit einer
Gegenelektrode bekannt, das an seiner Außenhülle ein der Übertragung der
elektrischen Energie dienendes Element aufweist, das eine Fläche
besitzt, die sich auf der Fläche eines Gegenelementes abstützt. Dieses
Gegenelement ist mit mechanischen Mitteln positionierbar.
Als Nachteil ist hervorzuheben, daß beide Elemente beim Abstützen mit
Druckkräften belastet sind, sei es bei vertikaler oder auch bei
horizontaler Anordnung. Durch den Einsatz von mechanischen Mitteln zum
Positionieren und Anpassen ist das Fixieren in der Arbeitsposition nur
in engen Grenzen möglich.
Die Erfindung widmet sich dem Problem, eine Kontaktverbindung zwischen
Elektrode und Stromversorgungsanlage zu schaffen, die bei einfachem
Aufbau in einem weiten Bereich positionierbar ist, die ein
mechanisiertes Kontaktieren zuläßt und deren Kontaktierung bei
zuverlässiger Stromübertragung kraftneutral erfolgt.
Die Erfindung löst dieses technische Problem gemäß der Merkmale des
kennzeichnenden Teils des Hauptanspruches.
Erfindungsgemäß wird der Teil der Kupplung, an dem die
Stromzuführleitung angeschlossen ist, über Ausgleichselemente mit einem
Tragelement verbunden. Das Tragelement kann ortsfest oder bewegbar sein.
Bei einem ortsfesten Tragelement ist auch die Kupplungseinheit ortsfest,
während ausschließlich das metallurgische Gefäß frei bewegbar ist. Das
Tragelement kann als Arm ausgebildet sein. Der bewegbar ausgebildete
Tragarm dient zur Positionierung des an ihm befestigten Kupplungsteils
mit dem am metallurgischen Gefäß angeordneten Kupplungsteil.
Es kommen Ausgleichselemente zum Einsatz, die nach erfolgter Kupplung
der drei Kupplungsteile die Gewichtskräfte der flexiblen Stromzuführung
kompensieren. Durch das Trennen von Kuppeln und Führen der
Stromzuführleitung wird erfindungsgemäß die Elektrode und das
metallurgische Gefäß von behindernden Zug- oder Druckkräften
freigehalten.
Als wartungsarme und funktionssichere Kupplung wird eine Hülsenkupplung
vorgeschlagen, die im wesentlichen aus einem Vater- und einem Mutterteil
besteht. Die Verbindung dieser Teile kann zur sicheren Stromübertragung
kraft- und/oder formschlüssig erfolgen. So wird in einer Ausbildungsform
ein Mutterteil mit einer sich zur Mündung hin verjüngenden konischen
Form vorgeschlagen. In dieses Mutterteil ist ein Vaterteil einbringbar,
das in seinem vorderen Bereich im Durchmesser radial vergrößerbar ist.
Während des Betriebes sind beide Teile großflächig gegeneinander
preßbar.
In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung sind zwischen dem Vater- und
Mutterteil Stromlamellen angeordnet.
Die Kupplungsteile, sei es bei einer Hülsenkupplung ein Vater- oder ein
Mutterteil, lassen sich an dem metallurgischen Gefäß an beliebiger
Stelle anordnen. Bei dem rauhen Hüttenbetrieb bietet sich eine vor
Schmutz, Hitze und mechanischer Zerstörung geschützte Lage an. Dies wird
vorzugsweise der Rand des Gefäßes sein, und zwar oberhalb - wie in der
Zeichnung dargestellt - oder auch unterhalb des Bordes. Bei der
genannten Alternative kann wiederum das Vaterteil oder das Mutterteil an
dem Gefäß befestigt sein.
Beim Einsatz von metallurgischen Gefäßen, die während des Betriebes
einen Hub ausführen wie beispielsweise Verteilerrinnen o. ä., können
steuerbare Ausgleichselemente zum Einsatz kommen. Diese
Ausgleichselemente etwa in der Form von fluidbetriebenen Kolbenzylindern
werden entsprechend der Erfindung so eingestellt, daß ein kraftfreies
Führen im vollen Bereich des Hubes bezüglich Frequenz und Amplitude
erfolgt.
Ein Beispiel der Erfindung ist der Zeichnung aufgeführt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Kupplungsvorrichtung mit bewegbarem Tragarm,
Fig. 2 Kupplung mit Ausgleichsvorrichtung,
Fig. 3 Hülsenkupplung mit klemmbarem Vaterteil.
Die Fig. 1 zeigt ein Gefäß 10, an dem ein Kupplungsteil 20 vorgesehen
ist. Das Kupplungsteil 20 steht mit einem weiteren Kupplungsteil 30 in
Verbindung, das über ein Stromkabel 51 der Stromzuführung 50 an eine
Stromversorgungsanlage 55 angeschlossen ist.
Das Kupplungsteil 30 ist darüber hinaus mit einem Ausgleichselement 40
verbunden, das einem Tragelement 60 angeordnet ist. Das
Ausgleichselement 40 weist hier in schematischer Darstellung eine Feder
41 und einen Dämpfer 42 auf.
Das Tragelement 60 ist als Tragarm ausgebildet, der in der Fig. 1 in
zwei Ebenen bewegbar ist. Zur vertikalen Bewegung ist ein Vertikallager
61 und zur horizontalen ein Horizontallager 62 vorgesehen. Die vertikale
Bewegung des Tragarms 60 erfolgt über einen Antrieb 70.
In Fig. 2 ist am Gefäß 10 ein Vaterteil 21 angeordnet. Das Vaterteil 21
ist in ein Mutterteil 31 eingeführt, wobei zwischen dem Vaterteil 21 und
dem Mutterteil 31 eine Stromlamelle 32 angeordnet ist. Das Mutterteil 31
ist an einem Balancier 48 des Ausgleichselementes 40 befestigt, das
wiederum über eine Kolben-Zylinder-Einheit 43 mit dem Tragelement 60 in
Verbindung steht.
Zu der Kolben-Zylinder-Einheit 43 führen eine Hauptleitung 44 und eine
mit einer Pumpe 72 verbundene Zuleitung 73.
Die Versorgung des Mutterteils 31 mit elektrischer Energie erfolgt über
die Stromzuführung 50.
Bei der Fig. 3 ist das Mutterteil 31 unterhalb des Bordes des Gefäßes 10
angeordnet. Bei der schematischen Darstellung ist die sich zur Mündung
hin konisch verjüngende Form des Mutterteils 31 nicht dargestellt. Der
vordere Bereich 26 des Vaterteils 21 ist in das Mutterteil 31
einführbar. Das Vaterteil 21 ist rohrförmig ausgebildet und weist im
Inneren des Rohres eine axial verschiebbare Stange 22 auf. Die Stange
22 ist mit einer Kolben-Zylinder-Einheit 23 verbunden, wobei zwischen
einem Kolben 24 und dem rohrförmigen Vaterteil 21 eine Feder 25
vorgesehen ist. Zur Kolben-Zylinder-Einheit 23 führt eine Zuleitung 77
in eine mit einer Pumpe 78 versehene Zuleitung 76.
Die Kolben-Zylinder-Einheit 23 ist über eine Kolben-Zylinder-Einheit 43
mit dem Tragelement 60 verbunden. Das Tragelement 60 weist in seinem
vorderen Bereich eine Schutzhülse 63 auf.
Zur Kolben-Zylinder-Einheit 43 führen Ableitungen 74 und mit einer
Pumpe 72 in Verbindung stehende Zuleitungen 73.
Die Pumpe 72 ist regeltechnisch über ein Steuerteil 80 mit einem Motor
70 verbunden. Der Motor 70 ermöglicht das vertikale Verstellen des
Tragelementes 60. Zur einfachen vertikalen Führung sind Vertikallager
61 vorgesehen.
Claims (17)
1. Vorrichtung zum Kuppeln der an einer Stromversorgungsanlage
angeschlossenen flexiblen Stromzuführung mit einer in einem
metallurgischen Gefäß angeordneten Bodenelektrode,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem metallurgischen Gefäß (10)
Kupplungsteile (20) vorgesehen sind, die mit Kupplungsteilen (30)
kuppelbar sind, an denen mit einem Tragelement (60) verbundene
Ausgleichselemente (40) angeordnet sind, die ein kraftfreies Führen
des vorderen Bereichs (51) der flexiblen Stromzuführung (50)
ermöglichen.
2. Kupplung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgleichselemente (40) Federn (41) sind.
3. Kupplung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß parallel zu den Federn (41) Dämpfer (42) vorgesehen sind.
4. Kupplung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgleichselemente (40) mit einem Fluid verstellbare
Zylinder-Kolben-Einheiten (43) sind.
5. Kupplung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zylinder-Kolben-Einheiten (43) über Zu- und Ableitungen
(73, 74) mit einer Pumpe (72) verbunden sind.
6. Kupplung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Tragelement (60) als Arm ausgebildet ein Lager (61) zur
vertikalen Bewegung aufweist.
7. Kupplung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur vertikalen Bewegung des Tragarmes (60) ein Antrieb (70)
vorgesehen ist, der steuerungsmäßig (80) mit der Kolben-Zylinder-
Einheit (43) verbunden ist.
8. Kupplung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Tragarm (60) zusätzlich zum vertikalen Lager (61) ein Lager
(62) zur horizontalen Bewegung aufweist.
9. Kupplung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kupplungsteile (20, 30) eine Hülsenkupplung bilden.
10. Kupplung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Vaterteil (21) des Kupplungsteils (20) am metallurgischen
Gefäß (10) angeordnet ist und eine konische Außenform aufweist, die
mit dem mit dem Tragarm (60) in Verbindung stehenden Mutterteil
(31) des Kupplungsteils (30) korrespondiert.
11. Kupplung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mutterteil (31) an einem als Balancier ausgestalteten
Träger (48) befestigt ist, der an dem Ausgleichselement (40)
winkelbeweglich angeordnet ist.
12. Kupplung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Vaterteil (21) der Hülsenkupplung (20) mit dem Tragelement
(60) in Verbindung steht und eine in Achsrichtung bewegbare Stange
(22) aufweist, die eine Radialveränderung des vorderen Bereichs
(26) des Vaterteils (21) ermöglicht.
13. Kupplung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der vordere Bereich (26) des Vaterteils (21) in die an dem
metallurgischen Gefäß angeordnete Hülse des Mutterteils (31)
einbringbar ist, die eine zur Mündung sich verjüngende konische
Gestalt aufweist.
14. Kupplung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Vaterteil (21) und die Stange (22) als Kolben-Zylinder-
Einheit (23) ausgebildet sind.
15. Kupplung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen einem Kolben (24) der Kolben-Zylinder-Einheit (23) und
dem Vaterteil (21) eine Feder (25) angeordnet ist.
16. Kupplung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Kolben-Zylinder-Einheit (23) eine über Zu- und
Ableitungen (76, 77) verbundene Pumpe (78) vorgesehen ist.
17. Kupplung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Hülsenkupplung zwischen den Kupplungsteilen (20, 30)
eine Stromlamelle (32) vorgesehen ist.
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