DE4106360A1 - Chemisch bestaendiger, fluessigkeitsdichter belag - Google Patents
Chemisch bestaendiger, fluessigkeitsdichter belagInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen chemisch beständigen, flüs
sigkeitsdichten Belag für schnell erstellbare Lager- und/oder Be
handlungsflächen, bestehend aus mehreren vorgefertigten, großfor
matigen, eine rechteckige Grundfläche aufweisenden und von einem
umlaufenden Stahlprofil eingefaßten Stahlbetonplatten, die auf
einem ausreichend verdichteten Untergrund oder dgl. unter Bildung
einer Fuge zwischen den benachbarten Platten verlegt sind.
Es sind Lagerhallen aus Fertigteilen bekannt, die auf vorgefer
tigten Fundamenten aufgebaut werden. Dabei kann sich zwischen den
tragenden Fundamenten eine einstückig gegossene oder aus einzel
nen Stahlbetonplatten zusammengesetzte Bodenplatte befinden. So
genannte fliegende Hallen werden demontierbar ohne Fundamente auf
gestellt. Für den Boden werden hier meist vorgefertigte Stahlbe
tonplatten verwendet, die in einfacher Weise der jeweiligen Hal
lengröße bzw. Grundfläche angepaßt werden können. Derartige,
großflächige Stahlbetonplatten sind von einem umlaufenden Stahl
profil eingefaßt und werden nebeneinander unter Bildung einer
Fuge auf einem vorbereiteten, ebenen Untergrund verlegt, der in
Abhängigkeit von den mechanischen Beanspruchungen vor dem Verle
gen der Stahlbetonplatten verdichtet wird.
Derartige Stahlbetonplatten werden auch dann verwendet, wenn
kurzfristig Lager- und/oder Behandlungsflächen geschaffen werden
müssen, die keine Überdachung benötigen, jedoch von Fahrzeugen,
beispielsweise Staplern, befahren werden und deren Oberfläche
möglichst sauber sein muß. Der Nachteil einer derartigen, aus
eingefaßten Stahlbetonplatten zusammengesetzten Lager- und/oder
Behandlungsfläche besteht darin, daß dieselbe dort nicht einge
setzt bzw. angewendet werden kann, wenn dieselbe chemisch bestän
dig und flüssigkeitsdicht sein muß. Hier wäre es zwar grundsätz
lich möglich, auf den verlegten Stahlbetonplatten eine chemisch
beständige und flüssigkeitsdichte Deckschicht aufzubringen, die
jedoch aufgrund der zwischen den einzelnen Stahlbetonplatten
vorhandenen Fugen reißt und damit unbrauchbar wird.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen chemisch
beständigen, flüssigkeitsdichten Belag für schnell erstellbare
Lager- und/oder Behandlungsflächen zu schaffen, der in Verbindung
mit vorgefertigten, großformatigen Stahlbetonplatten eingesetzt
werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Belag der eingangs be
schriebenen Gattung vorgeschlagen, daß die Stahlbetonplatten im
oberen Bereich des umlaufenden Stahlprofiles mehrere, mit Abstand
voneinander angeordnete und Gewinde aufweisende Stehbolzen trägt,
daß jede Stahlbetonplatte an ihrer Oberseite mit einer sich bis
zum äußeren Rand derselben erstreckenden, chemikalienbeständigen
Dichtschicht versehen ist, die mit Ausnahme eines umlaufenden
Randstreifens eine Deckschicht aufnimmt, daß sich über die Fuge
und einen Teil der sich gegenüberliegenden Randstreifen minde
stens ein elastischer, chemikalienbeständiger Dichtstreifen er
streckt, der über Leisten und die Stehbolzen mit den benachbar
ten Dichtschichten verspannt ist, und daß der freie Raum oberhalb
des Dichtstreifens und zwischen den benachbarten Deckschichten
mit einer chemikalienbeständigen Formmasse ausgefüllt und in der
Ebene der Deckschichten durch eine an den Stehbolzen gesicherte
Deckplatte abgeschlossen ist.
Aufgrund dieser Ausbildung ist der in Verbindung mit Stahlbeton
platten gebildete Belag chemisch beständig und flüssigkeitsdicht,
so daß derselbe auch dort eingesetzt werden kann, wo Gefahrstoffe,
beispielsweise Chemikalien, gelagert und/oder behandelt werden.
Dabei können die Stahlbetonplatten mit der Dichtschicht und der
Deckschicht vorgefertigt werden, so daß auch aus Fertigteilen
sehr rasch, bedarfsweise auch nur vorübergehend, ein chemisch be
ständiger, flüssigkeitsdichter Belag geschaffen werden kann. Ein
solcher Belag kann nicht nur in der chemischen Industrie, sondern
auch bei Speditionen, Reedereien, im Chemikalienhandel, als Zwi
schenlager bei Entsorgungsfirmen und Sondermüllverbrennungsanla
gen sowie bei der Sanierung von Müllkippen und dergleichen einge
setzt werden. Durch die Stehbolzen und die Deckleiste sind die
Stahlbetonplatten statisch steifer und in ihrer möglichen Bewe
gung begrenzt. Dieser Belag ist aus bei anderen Fertigteilen, die
innerhalb von sonst konventionell gefertigten Gebäuden eingesetzt
werden, verwendbar.
Weitere Merkmale eines Belages gemäß der Erfindung sind in den
Ansprüchen 2-12 offenbart.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in einer Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
In dieser Zeichnung sind zwei benachbarte Stahlbetonplatten 1
ausschnittsweise dargestellt, die im dargestellten Bereich durch
eine Fuge 2 voneinander getrennt sind. Diese Stahlbetonplatten 1
sind als sogenannte Großflächenplatten ausgebildet und besitzen
eine Grundfläche bis maximal etwa 2,0 m×2,0 m. Ihre Dicke be
trägt normalerweise etwa 12-15 cm. An ihren Seitenflächen sind
die Stahlbetonplatten 1 von einem Stahlprofil 3 eingefaßt, wel
ches im dargestellten Ausführungsbeispiel einen U-förmigen Quer
schnitt besitzt. Bedarfsweise kann dieses Stahlprofil 3 auch ei
nen L-förmigen Querschnitt aufweisen, wobei dieses Stahlprofil
3 dann jedoch so angeordnet ist, daß sich ein Schenkel desselben
in der Ebene der Oberseite der Stahlbetonplatten 1 befindet. Im
oberen Schenkel 4 des umlaufenden Stahlprofiles 3 sind mehrere,
mit Abstand voneinander ortsfest angeordnete Stehbolzen 5 vorge
sehen, auf deren Mantelfläche ein Gewinde ausgebildet ist.
Auf der Oberseite der Stahlbetonplatten 1 ist eine chemikalienbe
ständige Dichtschicht 6 aufgebracht, die in an sich bekannter
Weise zweischichtig ausgebildet ist und beispielsweise aus ei
ner Elastomerfolie und einer faserverstärkten Kunstharzschicht
besteht. Als Elastomerfolie wird in vorteilhafter Weise eine
Gummi- bzw. Kautschukfolie verwendet, während die faserverstärk
te Kunstharzschicht aus einem Furanharzlaminat bestehen kann.
Diese Dichtschicht 6 erstreckt sich bis zu den Außenkanten der
Stahlbetonplatte 1 und damit auch über die Schenkel 4 der Stahl
profile 3 und damit auch um die Stehbolzen 5. Bedarfsweise kann
im Bereich des äußeren Randes der Dichtschicht 6, also in dem Be
reich, in dem sich die Stehbolzen 5 befinden, noch freies Glas
fasergewebe vorhanden sein, welches später, also nach dem Verle
gen der Stahlbetonplatten 1, in Verbindung mit Kunststoff zur
Bildung eines lippenartigen Vorsprunges 7 verwendet wird.
Auf der Dichtschicht 6 ist eine Deckschicht 8 angeordnet, die
aus Beton oder Hartestrich bestehen kann. Bedarfsweise kann die
Dichtschicht 6 vor dem Aufbringen der Deckschicht 8 mit einem
Haftanstrich und gegebenenfalls mit einer Besandung versehen
sein. In Abhängigkeit vom Einsatzzweck der Stahlbetonplatten 1
ist es möglich, die Deckschicht 8 zusätzlich mit einer chemika
lienbeständigen Abschlußschicht oder mit einem Korrosionsschutz
belag zu versehen. Die Stahlbetonplatten 1 sind in der vorbe
schriebenen Ausbildung, also mit der Dichtschicht 6 und der
Deckschicht 8 vorgefertigt, wobei die Deckschicht 8 umlaufend
gegenüber den Stahlbetonplatten 1 zurückgesetzt ist, so daß
oberhalb der Dichtschicht 6 ein umlaufender Randstreifen ver
sehen ist.
Die so vorbereiteten Betonstahlplatten 1 werden nun auf einem ge
eigneten, vorzugsweise verdichteten Untergrund so verlegt, daß
jeweils zwischen zwei benachbarten Stahlbetonplatten 1 die be
reits erwähnte Fuge 2 vorhanden ist. Über die Fuge 2 der so ver
legten Stahlbetonplatten 1 wird nun zunächst ein Dichtstreifen 9
gelegt, der entsprechende Ausstanzungen für die Stehbolzen auf
weist. Sodann wird der bereits erwähnte Vorsprung 7 aus Glasfa
sergewebe und aushärtbarem Kunstharz auf der Dichtschicht 6 der
art auflaminiert, daß der Vorsprung 7 den Dichtstreifen 9 über
lappt. Danach wird ein zweiter Dichtstreifen 9 aufgebracht, der
auf dem Vorsprung 7 aufliegt. Diese Dichtstreifen 9 bestehen im
vorliegenden Ausführungsbeispiel aus einer gummikaschierten Poly
vinylidenfluoridfolie, welche eine verhältnismäßig hohe Dehnung
besitzt und somit Änderungen der Fugen 2 ausgleichen kann. In
ihrer Längsrichtung sind die Dichtstreifen 9 gegeneinander ver
setzt angeordnet.
Oberhalb der beiden Dichtstreifen 9 befindet sich in diesem Aus
führungsbeispiel eine Polyethylenfolie 10, die als sogenannte
Trennschicht dient. Die beiden Dichtstreifen 9 und Polyethylen
folie 10 sind nun über metallische Klemmleisten 11 und Muttern 12
gegen die Dichtschicht 8 verspannt, so daß eine dichte Fugenüber
brückung erreicht wird. Der noch freie Raum zwischen den beiden
Deckschichten 8 ist mit einer chemikalienbeständigen Formmasse
13, beispielsweise einem Epoxidharz-Teergemisch oder Polyurethan
zumindest teilweise ausgefüllt, wobei diese Formmasse 13, die
elastisch aushärtet, noch Füllstoffe enthalten kann.
Oberhalb dieser Formmasse 13 ist eine Deckplatte 14 aus Stahl
vorgesehen, die mittels besonderer Muttern 15 gegen die Form
masse 13 verschraubt ist und sich mit ihrer oberen Fläche in
einer Ebene mit der Oberseite der Deckschichten 8 befindet. Vor
zugsweise ist die Deckleiste 14 an ihrer Unterseite und an ihren
Seitenflächen von einer Schicht 16 aus einem chemikalienbestän
digen Fugen- und Verlegekitt, beispielsweise aus einem elastisch
abgefüllten Epoxidharz, umschlossen.
In Abänderung des erläuterten Ausführungsbeispieles können die
Deckleiste 14, die Stehbolzen 5 und die die Deckleiste 14
sichernden Muttern 15, beispielsweise bei stahlaggressiver Be
anspruchung, aus Edelstahl gefertigt sein.
Claims (12)
1. Chemisch beständiger, flüssigkeitsdichter Belag für schnell
erstellbare Lager- und/oder Behandlungsflächen, bestehend aus
mehreren vorgefertigten, großformatigen, eine rechteckige
Grundfläche aufweisenden und von einem umlaufenden Stahlpro
fil eingefaßten Stahlbetonplatten, die auf einem ausreichend
verdichteten Untergrund oder dgl. unter Bildung einer Fuge
zwischen den benachbarten Platten verlegt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stahlbetonplatten (1) im oberen Bereich des umlaufen
den Stahlprofiles (3) mehrere, mit Abstand voneinander ange
ordnete und Gewinde aufweisende Stehbolzen (5) trägt, daß jede
Stahlbetonplatte (1) an ihrer Oberseite mit einer sich bis zum
äußeren Rand derselben erstreckenden, chemikalienbeständigen
Dichtschicht (6) versehen ist, die mit Ausnahme eines umlau
fenden Randstreifens eine Deckschicht (8) aufnimmt, daß sich
über die Fuge (2) und einen Teil der sich gegenüberliegenden
Randstreifen mindestens ein elastischer, chemikalienbeständi
ger Dichtstreifen (9) erstreckt, der über Klemmleisten (11)
und die Stehbolzen (5) mit den benachbarten Dichtschichten (6)
verspannt ist, und daß der freie Raum oberhalb des Dichtstrei
fens (9) und zwischen den benachbarten Deckschichten (8) mit
einer chemikalienbeständigen Formmasse (13) ausgefüllt und in
der Ebene der Deckschichten (8) durch eine an den Stehbolzen
(5) gesicherte Deckleiste (14) abgeschlossen ist.
2. Belag nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtschicht (6) aus einer Elastomerfolie und einem
laminierten, chemikalienbeständigen Kunstharz gebildet ist.
3. Belag nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Deckschicht (8) aus Beton, Hartestrich oder dgl.
gebildet ist.
4. Belag nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Deckschicht (8) mit einer chemikalienbeständigen Ab
schlußschicht versehen ist.
5. Belag nach mindestens einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Dichtstreifen (9) aus Fluorkunststoff, Gummi oder
dgl. gebildet ist.
6. Belag nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Dichtstreifen (9) aus einer gummikaschierten Poly
vinylidenfluorfolie gebildet ist.
7. Belag nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Dichtstreifen (9) aus zwei gegeneinander versetzten
Lagen gebildet ist.
8. Belag nach mindestens einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Dichtstreifen (9) durch eine Polyethylenfolie (10)
abgedeckt ist.
9. Belag nach mindestens einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die chemikalienbeständige Formmasse (13) aus einem Gemisch
aus Epoxidharz und Teer gebildet ist.
10. Belag nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Formmasse (13) mit Füllstoffen angereichert ist.
11. Belag nach mindestens einem der Ansprüche 1-10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Deckleiste (14) seitlich und an ihrer Unterseite
von einem chemikalienbeständigen Fugen- und Verlegekitt (16)
umschlossen ist.
12. Belag nach mindestens einem der Ansprüche 1-11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Deckleiste (14), die Stehbolzen (5) und die die
Deckleiste (14) sichernden Muttern (15) aus Edelstahl gebil
det sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914106360 DE4106360A1 (de) | 1991-02-28 | 1991-02-28 | Chemisch bestaendiger, fluessigkeitsdichter belag |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914106360 DE4106360A1 (de) | 1991-02-28 | 1991-02-28 | Chemisch bestaendiger, fluessigkeitsdichter belag |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4106360A1 true DE4106360A1 (de) | 1992-09-03 |
Family
ID=6426132
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914106360 Withdrawn DE4106360A1 (de) | 1991-02-28 | 1991-02-28 | Chemisch bestaendiger, fluessigkeitsdichter belag |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4106360A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1312728A3 (de) * | 2001-11-14 | 2003-11-12 | Dietrich Poburski | Bodenplatte |
-
1991
- 1991-02-28 DE DE19914106360 patent/DE4106360A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1312728A3 (de) * | 2001-11-14 | 2003-11-12 | Dietrich Poburski | Bodenplatte |
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8141 | Disposal/no request for examination |