DE410525C

DE410525C - Verfahren zur Herstellung von Sprengstoffen

Info

Publication number: DE410525C
Application number: DEE29840D
Authority: DE
Original assignee: ELEK ZITAETSWERK LONZA FA
Current assignee: ELEK ZITAETSWERK LONZA FA
Priority date: 1923-09-06
Filing date: 1923-09-06
Publication date: 1925-03-09

Description

Verfahren zur Herstellung von Sprengstoffen. Die als Cupren oder Carben bezeichneten festen Umwandlungsprodukte des Azetylens eignen sich recht gut als Sprengstoffe, besonders in Verbindung mit flüssigem Sauerstoff bzw. flüssiger Luft. Diese Mischungen haben aber den Nachteil, daß sie für manche Zwecke zu brisant sind. Um diese Eigenschaft zu korrigieren, behandelt man vorteilhaft die, festen Polymerisationsprodukte des Azetylens vor der Tränkung mit Sauerstoff bzw. flüssiger Luft mit Salpetersäure von einem spezifischen Gewicht unter i # ,ao. Ein Teil des Kohlenwasserstoffs wird dadurch oxydiert, ein anderer Teil nitriert. Man verfährt so, daß ungefähr zwei Drittel oxydiert, ein Drittel nitriert werden. Durch diese Behandlung erfahren die explosiven Eigenschaften der Sprengmischung die gewünschte Abschwächung, ohne indessen an Sprengenergie zu verlieren. Die durch die Säurebehandlung bewirkte Gewichtszunahme des Kohlenwasserstoffs soll etwa 4o Prozent betragen. B eispiel.
Man übergießt 5 kg Cupren mit der iofachen Menge Salpetersäure von 57 Prozent und erwärmt zwei Stunden am Rückflußkühler. Dann filtriert man von der Säure ab, wäscht mit Wasser gut aus und trocknet bei 5o'. Die Gewichtszunahme beträgt 39,5 Prozent. Das hellbraune Pulver hat die elementare Zusammensetzung C ,3 H;,1 N "010. Es enthält demnach zwei Nitrogruppen, und der Sauerstoff verteilt sich seiner nitrierenden und oxydierenden, Wirkung nach im Verhältnis z : 3. Man hat es in, der Hand, dieses Verhältnis, beliebig zu .ändern, je nach der Dauer und der Temperatur der Säurebehandlung. Je länger diese dauert und je intensiver diese ist, desto mehr wird die Oxydation überwiegen, und nur eine Nitrogruppe wird im Molekül verbleiben.
Es handelt sich somit bei dem neuen Verfahren nicht um die Herstellung eines Sprengstoffes durch Tränkung von Cupren mit Salpetersäure, sondern um ein Verfahren, welches die spezielle Behandlung des Cuprens mit Salpetersäure vor dem Tränken mit flüssigem Sauerstoff bzw. flüssiger Luft zum Gegenstand hat, zum ,Zwecke, die Brisanz des Sprengstoffes herabzumindern, ohne die Sprengenergie zu beeinträchtigen.

Claims

PATE,NT-ANSPRUcII: Verfahren, um die Brisanz der aus der Mischung von festen Polymerisationsprodukten des Azetylens, Cupren oder Carben genannten Körpers und flüssiger Luft hergestellten Sprengstoffe herabzumindern, ohne zugleich die Sprengwirkung zu beein,-trächtigen, dadurch gekennzeichnet, daß man Cupren mit Salpetersäure vom spezifischen Gewicht unter i,4o behandelt, den L berschuß der Säure entfernt, trocknet und das so vorbereitete Oxydationsprodukt mit flüssiger Luft mischt.