DE4104948A1 - Integrierter kraftfahrzeug-kofferraumdeckel mit luftspoiler - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Kraftfahr­ zeug-Kofferraumdeckel, insbesondere auf einen Kunstharz- Kofferraumdeckel mit einem auf seiner Oberseite integral angeformten Luftspoiler.

In einigen Fällen wird auf den Kofferraumdeckel eines Autos ein Luftspoiler montiert, zum Beispiel zur Verbesserung der aerodynamischen Eigenschaften des Kraftfahrzeugs beim Fah­ ren mit hoher Geschwindigkeit.

Ein solcher Luftspoiler wurde bisher getrennt von dem Kof­ ferraumdeckel hergestellt und an diesen durch Verschrauben oder Kleben angebracht.

Luftspoiler, die auf diese Weise durch Verschrauben oder Kleben am Kofferraumdeckel befestigt sind haben die Nach­ teile, daß Befestigungsteile, ein Befestigungsverfahren und eine große Anzahl von Arbeitsschritten notwendig sind. Au­ ßerdem führt die Befestigung eines Luftspoilers durch Ver­ schrauben oder Kleben zur unvermeidlichen Bildung eines Hohlraums zwischen den Befestigungsflächen des Luftspoilers und des Kofferraumdeckels. Der Hohlraum verschlechtert die aerodynamischen Eigenschaften beim Fahren mit hoher Ge­ schwindigkeit und Staub, Wachs u. ä. dringen in den Hohlraum ein.

Die vorliegende Erfindung beseitigt diese Nachteile und überwindet solche Probleme. Die Erfindung sieht einen Kof­ ferraumdeckel mit einem Luftspoiler ohne Fuge (Hohlraum) vor, der durch eine integrale Formung des Kofferraumdeckels und des Luftspoilers keine Befestigungsteile und keine Be­ festigungsarbeiten verlangt.

Für das Erreichen dieses Ziels, sieht die vorliegende Er­ findung einen Kofferraumdeckel mit einem Luftspoiler vor, wobei beide aus faserverstärktem Kunststoff hergestellt sind und der Luftspoiler integral an die Oberseite des Kof­ ferraumdeckels geformt ist.

Die vorliegende Erfindung sieht vorzugsweise einen solchen Kofferraumdeckel vor, in dem entweder ein verstärkendes Material aus einem festen Kunstharzschaum oder ein Hohlkör­ per, oder ein verstärkendes Material, das durch Umhüllen eines festen Kunstharzschaums oder eines Hohlkörpers mit faserverstärktem Kunststoff hergestellt ist, als Einlage­ teil in den Luftspoiler eingebettet ist.

Außerdem sieht die Erfindung einen solchen Kofferraumdeckel vor, der durch Einbetten eines verstärkenden, aus festem Kunstharzschaum oder aus einem Hohlkörper hergestellten Ma­ terials in die Unterseite des Kofferraumdeckels eine ver­ besserte Steifigkeit und Festigkeit aufweist.

Die Zeichnungen zeigen Beispiele der Erfindung.

Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht eines erfindungsge­ mäßen Kofferraumdeckels mit einem Luftspoiler.

Fig. 2 ist eine Querschnittansicht entlang der Linie II-II in Fig. 1.

Fig. 3 ist eine Querschnittansicht entlang der Linie III- III in Fig. 1.

Fig. 4 ist eine Vorderansicht des in Fig. 1 gezeigten Kof­ ferraumdeckels.

Fig. 5 ist eine vergrößerte Teil-Querschnittansicht des verstärkenden Materials für den in Fig. 1 gezeigten Luftspoiler.

Fig. 6 ist eine der Fig. 2 entsprechende Schnittansicht, die eine abgewandelte Ausführungsform der Erfindung zeigt.

Fig. 7 ist eine der Fig. 3 entsprechende Schnittansicht, die eine weitere Ausführungsform der Erfindung zeigt.

Fig. 8 ist eine der Fig. 2 entsprechende Schnittansicht, die noch eine weitere Ausführungsform der Erfindung zeigt.

Fig. 9 ist eine der Fig. 3 entsprechende Querschnittan­ sicht, die eine weitere Ausführungsform der Erfindung zeigt.

Fig. 10, Fig. 11 und Fig. 12 sind Vorderansichten von Kof­ ferraumdeckeln mit Luftspoilern verschiedener Kon­ figurationen.

Im Folgenden werden Beispiele der Erfindung unter Bezug­ nahme auf die Zeichnungen erläutert.

Bezugnehmend auf Fig. 1-3 ist der Kofferraumdeckel durch Formen eines faserverstärkten Kunststoffs in einen Deckel 1 hergestellt, wobei ein Luftspoiler auf der Oberseite des Kofferraumdeckels integral angeformt ist. An der Anlenk­ kante des Kofferraumdeckels sind Scharnierbefestigungsab­ schnitte 3 und am anderen Ende des Kofferraumdeckels ist ein Deckelabschnitt 4 zur Verriegelung angeformt.

Verstärkendes Material 5 mit im wesentlichen Dreiecks­ querschnitt ist im Luftspoiler 2 durch Einsatzgießen in ei­ ner Breite im wesentlichen gleich der Breite des Luftspoi­ lers eingebettet. Das verstärkende Material 5 ist aus Schaum eines festen Kunstharzes wie PUR, PS, PP oder ähnli­ chem geformt, hat ein niedriges Gewicht und hinreichende Festigkeit.

Der Kofferraumdeckel 1 und der Luftspoiler 2 sind aus faserverstärktem Kunststoff unter Verwendung des verstär­ kenden Materials 5 als Einlage einstückig geformt. Als Formverfahren ist zum Beispiel das Kunststoff-Spritzverfah­ ren (das RTM-Verfahren) oder das S-RIM-Verfahren geeignet. Beim RTM-Verfahren werden ein ungesättigter Polyester und ein Vinylmonomer (ein Härtungsmittel) in einem statischen Mischer gemischt und in eine Gießform mit einer bestimmten Gestalt gegossen, die Glasfaser oder ähnliches enthält. Bei dem S-RIM-Verfahren werden ein Isocyanat und ein Po­ lyalkohol zusammengebracht, in einem Mischkopf gemischt und in eine Glasfasern oder ähnliches enthaltende Gießform gegossen. Beispiele für andere gießbare Kunstharze sind folgende: Im Fall des RTM-Verfahrens können Epoxidharz, Vy­ nilesterharz usw. verwendet werden. Im Fall des S-RIM-Ver­ fahrens können Harnstoffharz, DCPD usw. verwendet werden.

Fig. 5 zeigt ein anderes Beispiel für ein verstärkendes Material, das im Luftspoiler 2 eingebettet ist. Dieses ver­ stärkende Material 6 ist durch Umhüllen eines festen Kunst­ harzschaums 6a, welches auf die obengenannte Weise geformt wurde, mit einem faserverstärkten Kunststoff 6b gebildet. Dank einer solchen Umhüllung des festen Kunstharzschaums mit dem faserverstärkten Kunststoff, besitzt das verstar­ kende Material 6 eine noch höhere Steifigkeit und Festig­ keit.

Die obengenannten Materialien 5 und 6 können unter Ver­ wendung eines Hohlkörpers wie Wabenmaterial oder blasge­ formte Elemente geformt werden. Im Fall des verstärkenden Materials 6, ist das Produkt bei einem mit faserverstärktem Kunststoff beschichteten Hohlkörper leicht und von aus­ reichender Festigkeit.

Fig. 6 bis 9 zeigen andere Beispiele oder Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung. Fig. 6 und 7 zeigen mehrere Elemente aus verstärkendem stabförmigen Material 8, das in Querrichtung (Fig. 6) und in Längsrichtung (Fig. 7) in den Koffarraumdeckel 7 eingegossen ist. Das stabförmige Mate­ rial 8 ist durch Formen desselben festen Kunstharzschaums oder Hohlkörpers in Stabform hergestellt, die oben beschrie­ ben worden sind. Beim Formen des Kofferraumdeckels 7 werden die Elemente des stabförmigen Materials 8 als Einlageteile in eine Form eingeführt, wobei das Ausgießen so ausgeführt wird, daß sie in vorspringende Abschnitte auf der Unter­ seite des Kofferraumdeckels 7 eingebettet werden. Wie oben auch, ist der Kofferraumdeckel 7 aus faserverstärktem, Glasfaser oder ähnliches enthaltendem, Kunststoff geformt. Wie in Fig. 8 und Fig. 9 gezeigt, ist es auch möglich, plattenförmiges verstärkendes Material 9 in die Kofferraum­ haube einzufügen. Das plattenförmige verstärkende Material 9 ist durch Formen eines festen Kunstharzschaums oder eines Hohlkörpers zu einer Platte hergestellt und unterliegt dem gleichen Gießvorgangs, wie oben beschrieben.

Die Steifigkeit und die Festigkeit der Kofferraumhaube kön­ nen durch ein derartiges Einbetten des stabförmigen ver­ stärkenden Materials 8 oder des plattenförmigen verstärken­ den Materials 9 aus festem Kunstharzschaum oder als Hohl­ körper in den Kofferraumdeckel durch Einsatzgießen weiter verbessert werden.

Bei der Gestaltung des Verbindungsabschnitts zwischen dem Luftspoiler und dem Kofferraumdeckel kann der Luftspoiler mittels mehrerer Stützteile an den Kofferraumdeckel ange­ formt werden, wie in Fig. 10 bis 12 gezeigt ist. Das bedeu­ tet, daß auf den Kofferraumdeckel ein Luftspoiler 12 mit drei Stützteilen, wie auf Fig. 10 gezeigt, oder ein Luft­ spoiler 13 mit zwei Stützteilen, gemäß Fig. 11, oder ein Luftspoiler 14 mit vier Stützteilen, gemäß Fig. 12, ein­ stückig ausgebildet werden kann.

Wie oben erläutert, ist der erfindungsgemäße Kofferraum­ deckel mit einem Luftspoiler aus faserverstärktem Kunst­ stoff hergestellt, wobei der Luftspoiler auf der Oberseite des Kofferraumdeckels einstückig ausgebildet ist. Daher kann die Anzahl der Befestigungsteile und -arbeiten in Ver­ gleich zu dem Fall reduziert werden, in dem wie in der Ver­ gangenheit ein Luftspoiler und ein Kofferraumdeckel ge­ trennt voneinander hergestellt wurden und der Luftspoiler auf den Kofferraumdeckel durch Verschrauben oder Kleben be­ festigt wurde. Außerdem hat der erfindungsgemäße Koffer­ raumdeckel mit Luftspoiler keine Fuge zwischen dem Luft­ spoiler und dem Kofferraumdeckel, so daß eine ausgezeich­ nete dekorative Wirkung und ausgezeichnete aerodynamische Eigenschaften erzielt werden und das bisherige Eindringen von Staub und Wachs in die Fuge verhindert werden kann.

Überdies ist beim Luftspoiler eine hohe Steifigkeit und Fe­ stigkeit dadurch erreichbar, daß in den Luftspoiler entwe­ der ein verstärkendes Material aus festem Kunstharzschaum oder ein Hohlkörper, oder ein verstärkendes Material, das durch Umhüllung eines festen Kunstharzschaums oder eines Hohlkörpers mit einem faserverstärkten Kunststoff herge­ stellt wurde, als Einlageteil eingebettet wird.

Zusätzlich ist es auch möglich, die Steifigkeit und die Fe­ stigkeit des Kofferraumdeckels dadurch zu verbessern, daß ein stab- oder plattenförmiges verstärkendes Material, wel­ ches aus einem festen Kunstharzschaum oder als Hohlkörper hergestellt ist, in die Unterseite des Kofferraumdeckels engebettet wird.

Kraftfahrzeug-Kofferraumdeckel mit einem Luftspoiler auf seiner Oberseite, wobei beide aus faserverstärktem Kunst­ stoff hergestellt und integral, d. h. einstückig geformt sind. Weil ein solcher Kofferraumdeckel mit einem integra­ len Luftspoiler keine Fuge zwischen den beiden aufweist, hat er eine verbesserte dekorative Wirkung und ist frei vor Eindringen von Staub und Wachs in eine Fuge.

Claims (6)

1. Kraftfahrzeug-Kofferraumdeckel (1) mit einem Luftspoiler (2), dadurch gekennzeichnet, daß beide aus einem faser­ verstärkten Kunststoff in einem Stück integral geformt sind.

2. Kraftfahrzeug-Kofferraumdeckel (1) mit einem Luftspoiler (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Luft­ spoiler (2) ein in sich eingebettetes verstärkendes Mate­ rial (5) aufweist, das als fester Kunstharzschaum oder Hohlkörper hergestellt ist.

3. Kraftfahrzeug-Kofferraumdeckel (1) mit einem Luftspoiler (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Luft­ spoiler (2) ein in sich eingebettetes verstärkendes Mate­ rial (6) aufweist, das aus einem in faserverstärktem Kunst­ stoff eingehüllten festen Kunstharzschaum oder einem mit faserverstärktem Kunststoff umhüllten Hohlkörper besteht.

4. Kraftfahrzeug-Kofferraumdeckel (1) mit einem Luftspoiler (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kof­ ferraumdeckel (1) ein in sich eingebettetes verstärkendes Material (8, 9) aufweist, das aus festem Kunstharzschaum oder als Hohlkörper hergestellt ist.

5. Kraftfahrzeug-Kofferraumdeckel (1) mit einem Luftspoiler (2) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das ver­ stärkende Material (8) stabförmig ist.

6. Kraftfahrzeug-Kofferraumdeckel (1) mit einem Luftspoiler (2) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das ver­ stärkende Material (9) plattenförmig ist.