DE4104751A1 - Verfahren zur herstellung rotationssymmetrischer werkstuecke und anordnung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur herstellung rotationssymmetrischer werkstuecke und anordnung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
rotationssymmetrischen Werkstücken wie Rädern oder Riemen
scheiben aus spanlos verformbarem Material, bei dem ein
Werkstück-Rohling durch ein am Umfang angreifendes rota
tionssymmetrisches Werkzeug verformt wird, sowie eine Vor
richtung zur Durchführung des Verfahrens.
Es sind eine Reihe von Verfahren zur Herstellung derartiger
Räder oder Riemenscheiben bekannt. Generell ist bei diesen
Verfahren wichtig, daß der Materialbedarf möglichst mini
miert wird. So ist beispielsweise aus der EP-A 02 04 032
ein Verfahren bekannt, bei dem der Außenrandbereich des Schei
benrohlings zunächst aufgestaucht, danach gespalten und
schließlich in mehreren Schritten profiliert wird.
Für die Durchführung der einzelnen Verfahrensschritte werden
rotationssymmetrische Werkzeuge benutzt, die entsprechend
ihrer Aufgabe profiliert sind. So besitzen beispielsweise
Stauchwerkzeuge ein ebenes Umfangsprofil oder zur Herstel
lung von Poly-V-Riemenscheiben ein Umfangsprofil mit
mehreren nebeneinanderliegenden Keilen. Werkzeuge zum Spal
ten des Außenrandbereichs des Werkstück-Rohlings besitzen
ein keilförmiges Umfangsprofil.
Aus der EP-A 00 83 884 ist ein Verfahren bekannt, bei dem
ein topfförmiger Werkstück-Rohling von einem oder zwei ra
dial an seinem Umfang angreifenden rotationssymmetrischen
Werkzeugen verformt wird. Beim Einsatz zweier rotationssym
metrischer Roll-Werkzeuge besitzen beide Werkzeuge das
gleiche Umfangsprofil. Auf diese Weise wird unter Berück
sichtigung der Kräfteverteilung eine gleichmäßige Bearbei
tung des Werkstücks gewährleistet.
In nachfolgenden Verfahrensschritten muß entweder der Roh
ling versetzt werden oder aber die Werkzeuge mit ihrer Hal
terung müssen gegen andere Werkzeuge ausgetauscht werden.
Aus der EP-A 01 28 489 ist ebenfalls ein Verfahren zur Her
stellung einer Riemenscheibe bekannt, bei dem die Werkzeuge
ebenfalls radial gegen den Umfang des Werkstücks herange
führt werden. Auch bei diesem bekannten Verfahren ist mit
jedem neuen Verfahrensschritt ein Austauschwerkstück gegen
Werkzeug erforderlich. Das bedeutet einen erheblichen kon
struktiven und zeitlichen Aufwand.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei
einem Verfahren der genannten Art zwei aufeinanderfolgende
Verfahrensschritte mit einfachen Mitteln durchführen zu
können. Weiterhin besteht die Aufgabe, eine Anordnung zur
Durchführung dieses Verfahrens anzugeben.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei einem eingangs
genannten Verfahren das Werkstück und zwei Werkzeuge mit
Halterung durch eine Relativbewegung in tangentialer Rich
tung zum Werkstück aufeinander zur Verformung des Werk
stücks zuführbar sind.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß in einer Halterung zwei
Werkzeuge angebracht sein können, die vorzugsweise unter
schiedliche Umfangsprofile besitzen, so daß eine Bearbei
tung des Außenbereichs des Werkstück-Rohlings möglich ist,
ohne daß die Halterung gegen das Werkstück oder umgekehrt
ausgetauscht werden muß. Auf diese Weise lassen sich entwe
der zwei Verfahrensschritte zu einem Schritt zusammenziehen
oder aber kurz hintereinander durchführen, ohne daß längere
Umrüstzeiten in Kauf genommen werden müssen.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß die Position des Werkstücks fest ist und
die Werkzeuge an dieses Werkstück heranführbar sind. Dies
besitzt den Vorteil, daß die Justierung Werkstück zu Werk
zeug einfacher wird, weil nur die Werkzeughalterung ent
sprechend konstruktiv ausgebildet sein muß.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorge
sehen, daß die beiden Werkzeuge abwechselnd an das Werk
stück heranführbar sind, so daß nur eines an dessen Umfang
angreifen kann. Dies besitzt den Vorteil, daß bei einer
Verkürzung der einzelnen Verfahrensschritte Probleme, wie
sie beim Zusammenlegen zweier Verfahrensschritte auftreten
könnten, nicht möglich sind.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorge
sehen, daß die Werkzeuge über einen Spindeltrieb heranführ
bar sind. Dies besitzt den Vorteil, daß die Werkzeuge ei
nerseits sehr genau an das Werkstück herangeführt werden
können und andererseits durch die Benutzung des Spindel
triebs ein Druck auf das Werkstück in vorgegebener Höhe
möglich ist.
Schließlich ist nach einer Ausgestaltung der Erfindung vor
gesehen, daß die Werkzeuge über einen Wagen mit Spindelan
trieb heranführbar sind. Dies besitzt den Vorteil, daß
neben der Führung der Werkzeuge in einem Spindeltrieb, der
sehr exakt ist und einen vorgegebenen Druck auf das Werk
stück ermöglicht, die Halterung mit beiden Werkzeugen auf
einfache Weise gegen eine andere Halterung mit weiteren
zwei Werkzeugen ausgetauscht werden kann.
Die Aufgabe wird weiterhin bei einer Anordnung der genann
ten Art dadurch gelöst, daß die zwei Werkzeuge an einer
Halterung angebracht sind und Werkzeuge bzw. Werkstück re
lativ zueinander in tangentialer Richtung zum Werkstück
führbar sind.
Dies besitzt den Vorteil, daß zwei Verfahrensschritte ent
weder zusammengelegt werden können oder aber kurz hinter
einander durchführbar sind, ohne daß langwierige Umrüstzei
ten bezüglich Halterung mit Werkzeug gegen das Werkstück
auftreten.
Gemäß einer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Werkzeuge
sich im Ruhezustand bezüglich der Achsenrichtung beidseitig
vom Werkstück befinden. Dies besitzt den Vorteil, daß die
am Werkstück angreifenden Kräfte selbst dann gering blei
ben, wenn beide Werkzeuge gleichzeitig an das Werkstück
herangeführt werden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die
Werkzeuge in tangentialer Richtung zum Werkstück führbar
sind, das Werkstück aber fest positioniert ist. Das besitzt
den Vorteil, daß der konstruktive Aufwand für die Positio
nierung von Werkzeugen zum Werkstück gering bleibt, weil
nur für die Halterung mit den Werkzeugen eine exakte Posi
tionierungsmöglichkeit bei der Konstruktion berücksichtigt
werden muß.
In einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist gleichzeitig
nur ein Werkzeug zum Werkstück führbar. Dies hat den Vor
teil, daß zwei Verfahrensschritte kurzfristig hintereinan
der durchgeführt werden können, ohne daß die bei einer Zu
sammenlegung zweier Verfahrensschritte möglichen Probleme
mit der Kräfteverteilung oder der Verformung des Werkstücks
auftreten können. Gleichzeitig wird die Konstruktion der
Halterung vereinfacht.
In einer weiteren Ausbildung der Erfindung besitzt die Hal
terung der Werkzeuge einen Spindelantrieb. Das hat den Vor
teil, daß einerseits die Werkzeuge exakt geführt werden
können und andererseits ein Druck in vorgegebener Höhe auf
das zu bearbeitende Werkstück möglich ist.
In einer anderen Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Halterung der Werkzeuge einen Wagen mit Spindelan
trieb für die Werkzeuge aufweist. Damit besteht der Vor
teil, daß neben den Vorzügen eines Spindelantriebs sowie
exakter Positionierung und vorgebbarem Druck auf das Werk
stück der Wagen mit einfachen Mitteln gegen einen anderen
Wagen mit möglicherweise ebenfalls zwei Werkzeugen ausge
tauscht werden kann.
Schließlich ist nach einer weiteren Ausbildung der Erfin
dung vorgesehen, daß der Angreifpunkt der Werkzeuge am Um
fang des Werkstücks etwa beim Fußpunkt des Lots auf die
Tangente liegt. Darin ist der Vorteil zu sehen, daß im Ver
gleich zu einer Werkzeugführung in radialer Richtung auf
das Werkstück kein höherer konstruktiver Aufwand für die
Anordnung getrieben werden muß, da die Kräfteverteilung
sich nur in geringem Umfang von der bekannten Anordnung un
terscheidet.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand des von in den Figuren
der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematisch dargestellte prinzipielle er
findungsgemäße Anordnung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 einen Schnitt durch die prinzipielle Anordnung
gemäß Fig. 1,
Fig. 3 ein Beispiel eines rotationssymmetrischen Werk
zeugs zum Einsatz beim erfindungsgemäßen Verfah
ren bzw. in der erfindungsgemäßen Anordnung, und
Fig. 4 eine schematisch durchgestellte weitere Anordnung
zur Durchführung des Verfahrens.
Fig. 1 zeigt eine Ronde bzw. einen Scheibenrohling 1, der
in seinem Außenbereich gemäß den bekannten Verfahren bear
beitet werden soll. Der Rohling besteht aus spanlos ver
formbarem Material, beispielsweise Blech oder Stahlblech
sowie Leicht- oder Buntmetall. Der Rohling kann dabei als
ebene oder profilierte Scheibe als Ausgangsprodukt vorlie
gen.
Zur Bearbeitung des Werkstücks 1 sind zwei rotationssymme
trische Werkzeuge 2 und 3 vorgesehen, die auf einer Achse
drehbar gelagert sind, um auf dem Werkstück 1 abrollen zu
können. Die Werkzeuge 2 und 3 sind in einer Halterung 5 an
gebracht und können über einen Spindelantrieb 4 bzw. 6 in
tangentialer Richtung gegen das Werkstück 1 bewegt werden.
Dabei kann sowohl vorgesehen werden, daß beide Werkzeuge 2
und 3 gleichzeitig gegen das Werkstück bewegt werden, als
auch daß sie jeweils einzeln an dem Werkstück angreifen, so
daß dann das jeweils andere Werkzeug keinen Einfluß auf das
Werkstück besitzt. Gemäß dem Schnitt nach Fig. 2 sind die
Werkzeuge 2 bzw. 3 auf einer Achse 7 drehbar gelagert, wo
bei die Achse 7 selbst über einen Zahnkranz 6 und die
Spindel 4 in tangentialer Richtung zum Werkstück bewegbar
ist.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Halterung
in den drei Raumrichtungen bewegbar. Auf diese Weise läßt
sich die Halterung bzw. lassen sich die Werkzeuge exakt po
sitionieren, um optimal für den jeweiligen Verfahrens
schritt eingestellt zu werden. Anstelle der dreidimensiona
len Bewegbarkeit der Halterung ist natürlich auch eine zu
mindest zweidimensionale Translation der Werkzeuge 2 und 3
mit ihrem Antrieb möglich.
Das Werkzeug gemäß Fig. 2 besitzt ein keilförmiges Umfangs
profil, wie es vorzugsweise zum Spalten des Scheibenroh
lings 1 verwendet wird. Gemäß Fig. 3 ist ein Werkzeug mit
mehrfach-keilförmigem Umfangsprofil vorgesehen, das vor
zugsweise in einem späteren Verfahrensschritt zur Profilie
rung des Außenbereichs des Werkstücks für eine Mehrfach-
Riemenscheibe geeignet ist.
Erfindungsgemäß greifen die Werkzeuge nicht beim Fußpunkt F
des Lots auf die Tangentenrichtung der Werkzeugführung an,
wie dies bei den bekannten Verfahren und Anordnungen der
Fall ist. Vielmehr ist der Angriffspunkt des Werkzeugs 2
gemäß Fig. 1 am Punkt A in der Nähe des Fußpunktes F. Be
züglich dem Stand der Technik ist hierin jedoch hinsicht
lich der Kräfteverteilung kein Nachteil zu sehen, da auch
die bekannten Anordnungen nicht allein radial wirkende
Kräfte aufnehmen müssen. Aus diesem Grund ist für die er
findungsgemäße Anordnung kein erhöhter konstruktiver Auf
wand für die Halterung bzw. die Führung der Werkzeuge zu
leisten.
Gemäß der Erfindung ist es möglich, daß die Werkzeuge 2 und
3 in Gegenrichtung zueinander auf das Werkstück 1 zugeführt
werden, um zwei Verfahrensschritte gleichzeitig durchzu
führen. Sofern dies wegen möglicher Probleme mit dem zu be
arbeitenden Material des Rohlings oder aus Gründen der
Kräfteverteilung nicht erwünscht ist, ist gemäß einer vor
teilhaften Ausführung der Erfindung vorgesehen, daß die
Werkzeuge 2 bzw. 3 jeweils nacheinander an das Werkstück 1
herangeführt werden. In diesem Fall ist für den Spindelan
trieb 4 nur eine Richtung vorgesehen. Die Umkehr der Bewe
gungsrichtung für die Werkzeuge 2 und 3 erfolgt dann durch
Drehrichtungsumkehr des Spindelantriebs. Der Spindelantrieb
4 ermöglicht dabei, daß die Werkzeuge 2 und 3 sowohl exakt
gegen das Werkstück 1 geführt werden, als auch einen vorge
gebenen Druck auf das Werkstück 1 ausüben können.
Wie Fig. 4 veranschaulicht, sind bei einer alternativen
Anordnung die beiden Werkzeuge 2 und 3 ortsfest auf einem
Wagen 8 angeordnet. Sie werden abwechselnd dadurch in ihre
Arbeitsposition gebracht, daß der Wagen in Pfeilrichtung
verfahren wird.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von rotationssymmetrischen
Werkstücken (1) wie Rädern oder Riemenscheiben aus
spanlos verformbarem Material, bei dem ein Werkstück-
Rohling durch einen am Umfang angreifendes, rotations
symmetrisches Werkzeug (2, 3) verformt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Werkstück (1) und zwei Werkzeuge (2, 3) mit
Halterung (7) durch eine Relativbewegung in tangentia
ler Richtung zum Werkstück (1) aufeinander zur Verfor
mung des Werkstücks (1) zuführbar sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Position des Werkstücks (1) fest ist und die
Werkzeuge (2, 3) an dieses heranführbar sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Werkzeuge (2, 3) abwechselnd an das
Werkstück (1) heranführbar sind, so daß nur eines an
dessen Umfang angreifen (A) kann.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkzeuge (2, 3) über einen Spindelantrieb (4, 6)
heranführbar sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkzeuge (2, 3) über einem Wagen (5) mit
Spindelantrieb (4, 6) heranführbar sind.
6. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkzeuge (2, 3) an einer Halterung (5, 7) an
gebracht sind und Werkzeuge (2, 3) bzw. Werkstück (1)
relativ zueinander in tangentialer Richtung zum Werk
stück (1) führbar sind.
7. Anordnung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkzeuge (2, 3) sich im Ruhezustand bezüglich
der Achsenrichtung des Werkstücks (1) beidseitig von
diesem befinden.
8. Anordnung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkzeuge (2, 3) in tangentialer Richtung zum
Werkstück (1) führbar sind, das Werkstück (1) aber
fest positioniert ist.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß gleichzeitig nur ein Werkzeug (2, 3) zum Werkstück
(1) zuführbar ist.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterung (5, 7) der Werkzeuge (2, 3) einen
Spindelantrieb (4, 6) aufweist.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterung (5, 7) der Werkzeuge (2, 3) einen
Wagen (5) mit Spindelantrieb (4, 6) für die Werkzeuge
(2, 3) aufweist.
12. Anordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Angreifspunkt (A) der Werkzeuge (2, 3) etwa
beim Fußpunkt (F) des Lots auf die Tangentenrichtung
der Werkzeugführung liegt.
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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