DE4104106A1 - Verfahren zum herstellen gebogener isolierglasscheiben - Google Patents
Verfahren zum herstellen gebogener isolierglasscheibenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen gebogener Isolier
glasscheiben, bei dem zwei gebogene Einzelglasscheiben unter Zwischen
schaltung eines Abstandsrahmens am Rand miteinander verklebt werden.
Gebogene Isolierglasscheiben finden in zunehmendem Maß für die Seiten
verglasung von Kraftfahrzeugen Anwendung. Im Gegensatz zu planen Iso
lierglasscheiben ist es bei gebogenen Isolierglasscheiben schwierig,
enge Flächen-, Form- und Dickentoleranzen einzuhalten. Das hat seinen
Grund zunächst darin, daß bereits bei den gebogenen Einzelglasscheiben
gewisse Formabweichungen aufgrund des Biegeprozesses unvermeidlich
sind. Abweichungen in der Form der Einzelglasscheiben können sich aber
unmittelbar auf die Flächenabmessungen und auf die Dickenabmessungen
der Isolierglasscheibe auswirken. Die Formabweichungen der Einzelglas
scheiben können sich weiter erhöhen, wenn die gebogenen Einzelglas
scheiben nach dem Biegen thermisch vorgespannt werden, wie es bei
spielsweise bei Autoglasscheiben erforderlich ist, um den Glasscheiben
Sicherheitsglascharakter zu verleihen. Wenn zwei gebogene Einzelglas
scheiben zu einer Isolierglasscheibe verarbeitet werden, machen sich
die Formabweichungen hauptsächlich als Dickenänderungen in den Randbe
reichen der Isolierglasscheiben bemerkbar. In ungünstigen Fällen kön
nen sich die Formabweichungen der beiden Einzelglasscheiben bei der
Isolierglasscheibe addieren.
Besonders auffällig können solche Form- und Dickenabweichungen von den
vorgegebenen Sollwerten bei Isolierglasscheiben sein, bei denen die
Einzelglasscheiben nicht paarweise, sondern einzeln gebogen werden,
und wenn die beiden Einzelglasscheiben darüber hinaus eine unter
schiedliche Größe haben, wie das beispielsweise bei Türkurbelscheiben
der Fall ist, wenn diese am Rand stufenförmig ausgebildet sind. Gerade
bei solchen Autoglasscheiben, die in seitlichen Führungsschienen be
weglich gelagert sind, werden aber besonders hohe Anforderungen an die
Flächen- und die Dickentoleranz der Isolierglasscheiben gestellt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustel
len, das die Herstellung gebogener Isolierglasscheiben mit verhältnis
mäßig engen Dicken- und Flächentoleranzen erlaubt.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß wenigstens eine der
gebogenen Einzelglasscheiben auf der der Außenseite der Isolierglas
scheibe entsprechenden Seite mit Hilfe einer im Vergleich zur Glas
scheibe starren Saugformplatte unter elastischer Verformung in ihre
Sollform verformt und in diesem Zustand mit der anderen Einzelglas
scheibe verklebt wird.
Zur Erzielung möglichst enger Toleranzen werden zweckmäßigerweise bei
de Einzelglasscheiben zunächst durch der Sollform entsprechende Saug
formplatten formkorrigiert und in dem formkorrigierten Zustand mitein
ander verklebt, wobei die Saugformplatten erst dann von den Glasschei
ben gelöst werden, wenn eine ausreichend feste Verbindung der Glas
scheiben miteinander erfolgt ist.
Da die Steifigkeit der Isolierglasscheibe wesentlich größer ist als
die Steifigkeit einer Einzelglasscheibe, reichen die durch die elasti
schen Verformungen der Einzelglasscheiben bewirkten Rückstellkräfte
nach der Verbindung der beiden Einzelglasscheiben zur Isolierglas
scheibe für die Rückverformung der Einzelglasscheiben nicht aus, und
die Einzelglasscheiben werden in ihrer korrigierten Form in der Iso
lierglasscheibe fixiert. Im übrigen handelt es sich bei den Formabwei
chungen im wesentlichen um Formabweichungen in den Randbereichen der
Glasscheiben, die in der Regel durch geringfügige Verwindungen der
gebogenen Glasscheiben bedingt sind. Solche Verwindungen können aber,
selbst wenn sie sehr gering sind, leicht zu verhältnismäßig großen
Dickenabweichungen im Randbereich der Isolierglasscheiben führen. Die
zulässigen Dickentoleranzen am Rand der Isolierglasscheiben für Kraft
fahrzeuge liegen aber normalerweise wesentlich unterhalb von 1 mm.
In zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung wird als Abstandsrahmen
ein aus einer hochviskosen dauerplastischen Dichtklebermasse bestehen
der Strang mit Hilfe einer von einem Roboterarm geführten Extrusions
düse auf die in ihre Sollform verformte Glasscheibe aufgebracht. Auf
diese Weise wird die Genauigkeit der Ablage des Dichtkleberstrangs
erhöht. Da nämlich das Wegprogramm des Roboterarms vorgegeben ist, ist
die Präzision der Ablage des Dichtkleberstrangs auf dem Glasscheiben
rand umso größer, je genauer der Randbereich der Glasscheibe in seiner
Form und besonders in seiner Flächendimension den Sollwerten
entspricht.
Weitere Einzelheiten, Weiterbildungen und Vorteile der Erfindung erge
ben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausfüh
rungsbeispiels einer zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeigneten Vorrichtung anhand der Zeichnungen.
Von den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine Saugformplatte mit Saug- und Positioniereinrichtungen in
perspektivischer Darstellung, und
Fig. 2 eine Presse mit zwei Saugformplatten in einer schematischen
Schnittdarstellung.
Mit der in Fig. 1 dargestellten Saugformplatte 1 wird die gebogene und
vorzugsweise vorgespannte Glasscheibe 2 aus etwa 3 mm dickem Floatglas
positioniert und in ihre Sollform gebracht.
Die Saugformplatte 1 umfaßt eine formbeständige Grundplatte 3, auf der
Schablonenleisten 4 und ein der gewünschten Umfangsform der gebogenen
Glasscheibe entsprechender Schablonenrahmen 5 angeordnet sind. Die
oberen Flächen der Schablonenleisten 4 und des Schablonenrahmens 5
entsprechen genau der jeweiligen Sollform der Glasscheibe in diesen
Bereichen. Am Rand der Grundplatte 3 sind Anschläge 6, 7 angeordnet,
durch die die genaue Position der Glasscheibe 2 bezüglich der Grund
platte festgelegt wird. Bei den Anschlägen 6 handelt es sich um Fe
stanschläge, bei denen der eigentliche Anschlagkörper 8 mit Hilfe ei
ner Gewindespindel 9 auf die gewünschte Position einstellbar ist. Die
Anschläge 7 weisen einen beweglichen Anschlagkörper 10 auf, der mit
Hilfe eines Pneumatikzylinders 11 gegen die Scheibenkante gepreßt wird
und die Glasscheibe 2 gegen die gegenüberliegenden Festanschläge 6
schiebt. Im Ruhezustand befinden sich die Anschlagkörper 10 im zurück
gezogenen Zustand, so daß die Glasscheibe 2 auf die Schablonenleisten
4 aufgelegt bzw. die Isolierglasscheibe von diesen entnommen werden
kann.
Zwischen den einzelnen Schablonenleisten 4 bzw. zwischen den Schablo
nenleisten 4 und dem Schablonenrahmen 5 sind eine Reihe von zurück
ziehbaren Saugern angeordnet, deren obere Kontaktfläche im unbelaste
ten Zustand oberhalb der Sollformfläche der Glasscheibe liegt. Als
zurückziehbare Sauger können übliche Saugteller verwendet werden, die
von auf der Rückseite der Grundplatte 3 angeordneten pneumatischen
Zylindern betätigt werden. Im dargestellten Fall dienen als zurück
ziehbare Sauger elastische Faltenbälge 15. Wenn die Glasscheibe auf
die Saugformplatte aufgelegt wird, legen sich die Dichtlippen 16 der
Faltenbälge 15 dicht an die untere Oberfläche der Glasscheibe 2 an.
Sobald in dem Unterdrucksystem, an das die Faltenbälge 15 angeschlos
sen sind, Unterdruck erzeugt wird, saugen sich die Faltenbälge 15 an
der Glasscheibe 2 fest, ziehen sich in axialer Richtung zusammen und
ziehen die Glasscheibe 2 fest gegen die Oberflächen der Schablonenlei
sten 4 und des Schablonenrahmens 5.
Wenn die Glasscheibe 2 auf diese Weise positioniert und in ihre Soll
form gebracht ist, wird mit Hilfe einer von einem Roboterarm geführten
Extrusionsdüse 18 auf dem Scheibenrand im Abstand von etwa 0,5 bis
1 cm von der Scheibenkante entfernt ein Strang 19 aus einer hochvisko
sen dauerplastischen Dichtklebermasse aufgebracht. Dieser Dichtkleber
strang dient als Abstandshalter der Isolierglasscheibe und gleichzei
tig als Kleberstrang. Vorzugsweise besteht er aus einer mit einem
feuchtigkeitsabsorbierenden Mittel, insbesondere mit Zeolithen, ver
mischten Butylkautschuk. Der Strang 19 wird entlang dem gesamten
Scheibenumfang aufgebracht, und die Nahtstelle zwischen dem Anfang und
dem Ende des extrudierten Strangs wird nachgeformt.
Gleichzeitig mit dem Strang 19 werden Kugeln 20 aus Aluminium oder
einem vergleichbaren Metall auf der zur Scheibenkante gerichteten Sei
te des Strangs 19 abgelegt und leicht in den Strang 19 eingedrückt, so
daß sie durch die Klebewirkung des Strangs 19 an diesem haften. Die
Kugeln 20 bestimmen später den Abstand der beiden Einzelglasscheiben
voneinander.
In gleicher Weise wie die Einzelglasscheibe 2 wird auch die andere
Einzelglasscheibe 22 gegen eine Saugformplatte 21 gepreßt. Die Saug
formplatte 21 umfaßt, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, ebenfalls eine
starre Grundplatte 23, auf dieser Grundplatte 23 angeordnete Schablo
nenleisten 24, einen der gewünschten Umfangsform entsprechenden Scha
blonenrahmen 25, sowie zwischen den Schablonenleisten 24 bzw. zwischen
den Schablonenleisten 24 und dem Schablonenrahmen 25 angeordnete
elastische Faltenbälge 26. Ferner umfaßt auch die Saugformplatte 21
fest einstellbare Anschläge 28 und diesen gegenüber angeordnete von
pneumatischen Zylindern 29 betätigte Anschläge 30.
Nachdem beide Einzelglasscheiben 2 und 22 auf diese Weise auf den
Saugformplatten 3 bzw. 23 positioniert und in ihre Sollform gebracht
sind und der Dichtklebestrang 19 auf der Glasscheibe 2 abgelegt ist,
werden die Saugformplatten 3, 23 mit den Glasscheiben 2 zusammenge
preßt. Zu diesem Zweck sind die beiden Saugformplatten 3, 23 zweckmäßi
gerweise in eine Presse integriert, wie es in Fig. 2 schematisch darge
stellt ist. Innerhalb der Presse sind die beiden Saugformplatten 3, 23
zueinander positioniert, so daß die genaue Positionierung der beiden
Einzelglasscheiben im Verhältnis zueinander gewährleistet ist. Während
des Preßvorgangs bleiben die Rohrsysteme 32 und 33, mit denen die Fal
tenbälge 15 bzw. 26 in Verbindung stehen, unter Unterdruck, und zwar
so lange, bis der Preßvorgang beendet und die erforderliche Verklebung
durch den Dichtklebestrang 19 sichergestellt ist.
Nachdem die Isolierglasscheibe nach dem Preßvorgang aus der Presse
entnommen ist, wird die am Rand zwischen dem Strang 19 und den Randbe
reichen der Einzelglasscheiben verbleibende Hohlkehle in üblicher Wei
se mit einer aushärtenden Klebermasse, beispielsweise einem Polysulfid
wie Thiokol, ausgespritzt.
Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen gebogener Isolierglasscheiben, bei dem
zwei gebogene Einzelglasscheiben unter Zwischenschaltung eines Ab
standsrahmens am Rand miteinander verklebt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine
der gebogenen Einzelglasscheiben (2; 22) auf der der Außenseite der
Isolierglasscheibe entsprechenden Seite mit Hilfe einer im Ver
gleich zur Glasscheibe (2) starren Saugformplatte (1; 21) unter ela
stischer Verformung in ihre Sollform verformt und in diesem Zustand
mit der anderen Einzelglasscheibe verklebt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß thermisch
vorgespannte Einzelglasscheiben verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
Abstandsrahmen ein aus einer hochviskosen dauerplastischen Dicht
klebermasse bestehender Strang (19) mit Hilfe einer von einem Robo
terarm geführten Extrusionsdüse (18) auf die in ihre Sollform ver
formte Glasscheibe (2) aufgebracht wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, ge
kennzeichnet durch eine starre Grundplatte (3; 23), auf der Grund
platte (3; 23) angeordnete, der Sollform der Isolierglasscheibe ent
sprechende Schablonenleisten (4, 5; 24, 25), auf der Grundplatte
(3; 23) angeordnete Positionierungsanschläge (8, 10; 28; 30) und zwi
schen den Schablonenleisten (4, 5; 24, 25) angeordnete zurückziehbare
Sauger (15; 26).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Saug
formplatten (1; 21) in eine Presse integriert sind.
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