DE4103654C2 - Verfahren zur Herstellung eines Fensters, insbesondere eines Kraftfahrzeugfensters - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Fensters, insbesondere eines Kraftfahrzeugfensters

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Fen­ sters, insbesondere eines Kraftfahrzeugfensters nach dem Oberbe­ griff des Patentanspruches 1.
Aus der DE-OS 39 11 703 ist ein Verfahren dieser Art bekannt, bei dem Isolierglasscheiben verwendet werden, die aus zwei plan­ parallel beabstandeten, unlösbar miteinander verbundenen Einzel­ scheiben bestehen. Eine dieser Glasscheiben wird vor dem Verkle­ ben beider Scheiben zur Isolierglasscheibe mit einer Kunst­ stoffumspritzung versehen und die Verbindung erfolgt durch eine Verklebung der zweiten Scheibe mit der Kunststoffumspritzung der ersten Scheibe. Die Kunststoffumspritzung wird dabei mit einer Lippe versehen, die dazu dient, zur Fahrzeugverkleidung einen guten Übergang herzustellen. Diese Lippe weist daher von der Scheibe weg.
Aus der DE-OS 34 25 987 ist es bekannt, eine solche Umspritzung mit Gummi oder PVC vorzunehmen. Aus der DE-PS 31 25 478 schließ­ lich ist es bekannt, die zusammenzusetzenden Einzelscheiben mit einem Abstandsrahmen zusammenzulegen und eine vorläufige Verkle­ bung der Scheibenanordnung zu bewirken, ehe eine Kunststoffum­ spritzung vorgesehen wird.
Die mit solchen Verfahren hergestellten Kraftfahrzeugfenster be­ sitzen auf der späteren Kraftfahrzeugaußenseite Dichtlippen, die sich von außen an die Fahrzeugverkleidung anlegen. Eine solche Ausgestaltung bringt nachteilige Auswirkungen auf den Luftwider­ standsbeiwert mit sich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Herstellungsver­ fahren für ein Kraftfahrzeugfenster vorzusehen, das mit Isolier­ glasscheiben versehen ist und das nach dem Einbau einen mög­ lichst geringen Luftwiderstandsbeiwert aufweist.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Da die elastische Dichtlippe scheibeneinwärts weist, wird sie beim Verkleben der beiden Scheiben entweder in die Kle­ beverbindung miteinbezogen oder unter die außenseitige Scheibe geklebt. Dabei umgreift sie den Rand der zweiten Scheibe auf der Innenseite, so daß sich ein im wesentlichen bündiger Verlauf von Fensterrahmenumspritzung und der zweiten Scheibe auf der Außen­ seite ergibt. Dies wirkt sich vorteilhaft auf den Luftwider­ standsbeiwert aus, und kann auch dazu ausgenützt werden, der Ge­ samtanordnung ein ästhetisch ansprechendes Aussehen zu verlei­ hen.
In Weiterbildung der Erfindung kann wenigstens in einem Eckbe­ reich eine unterbrochene Ausformung der Dichtlippe erfolgen. Diese Ausgestaltung ermöglicht in einfacher Weise das Umbiegen der Dichtlippe und vermeidet spätere Überstände. Die Umspritzung der ersten Scheibe erfolgt vorteilhaft mit Gummi (EPDM) oder mit PVC.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeich­ nungen dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Es zei­ gen:
Fig. 1 ein fest in einen Rahmen eingebautes, eine umspritzte Isolierglasscheibe beinhaltendes Fondtürfenster eines Kraftfahrzeuges, mit schematischen Schnittdarstellun­ gen an verschiedenen Seiten des Rahmens,
Fig. 2 ein zu Fig. 1 analoges Fenster, jedoch mit einer ein­ klemmbar angeformten Dichtlippe, in der gleichen Dar­ stellungsart, und
Fig. 3 ein zu Fig. 1 analoges Fenster, bei dem jedoch die beiden Einzelscheiben der Isolierglasscheibe nicht verklebt, sondern durch die Umspritzung selbst verbunden sind, ebenfalls in der Art der Fig. 1 mit Schnitten dargestellt.
Das in Fig. 1 gezeigte Fenster in der Fondtüre eines Kraftfahr­ zeuges ist dadurch gebildet, daß in einen Karosserierahmen (1) für das Fenster eine Isolierglasscheibe (10) fest eingebaut ist. Der Rahmen (1) hat eine etwa dreieckige Gestalt mit den Seiten (1a, 1b und 1d) sowie einem hinteren Eckbereich (1c). Zu jedem dieser vier Bereiche ist an entsprechender Stelle eine schematische Schnittdarstellung abgebildet, welche den Einbau der Scheibe (10) in den Rahmen (1) verdeutlichen.
Die Isolierglasscheibe (10) besteht aus einer Innenscheibe (11) und einer Außenscheibe (12), die im Abstand parallel zueinander verlaufen. Zunächst wird hierbei die Innenscheibe (11) alleine mit Gummi (EPDM) oder PVC umspritzt. Für die entstehende Kunst­ stoffumspritzung (14) wird in jedem Bereich (1a, 1b, 1c, 1d) eine passende Form gewählt, wie sie sich aus den Schnittdar­ stellungen ersehen läßt. Sie erfüllt Halterungs- und Abdicht­ funktion. Als Teil der Umspritzung (14) ist in den Bereichen (1a, 1b und 1c) eine Dichtlippe (15) außenseitig angeformt, wobei eine einen Hinterschnitt bildende Auskehlung (16) vorge­ sehen ist, durch die die Dichtlippe (15) leicht entformbar und ausreichend nachgiebig ist.
Nach Umspritzen der Scheibe (11) wird die Scheibe (12) mittels einer randseitig umlaufenden Klebeverbindung (13) mit der Scheibe (11) verklebt, wobei die Dicke der Klebeverbindung (13) den gewünschten Scheibenabstand herstellt. Ergänzend kann auch ein fester Abstandshalter in die Verklebung (13) integriert sein.
Wie in Fig. 1 gezeigt, ist die Scheibe (12) randseitig etwa um die Breite der Dichtlippe (15) gegenüber der Scheibe (11) zu­ rückgesetzt. Die Dichtlippe (15) besitzt ihrerseits eine Aus­ nehmung (15a), in der der Rand der Scheibe (12) aufgenommen ist. Die Spitze der Dichtlippe (15) umgreift den Scheibenrand (12) innenseitig und erstreckt sich in den Bereich der Klebe­ verbindung (13). Diese Gestaltung ergibt einen im wesentlichen bündigen außenseitigen Verlauf von Rahmen (1), Umspritzung (14) und Scheibe (12) insbesondere in den Bereichen (1a und 1b), was für einen niedrigen Luftwiderstandsbeiwert günstig ist. Durch die Verklebung der Dichtlippe (15) ergibt sich außerdem eine sehr zuverlässige Abdichtung.
Lediglich an der Fensterunterseite (1d) ist an der Umspritzung (14) keine Dichtlippe (15) angeformt. Dort wird vielmehr eine separate Dichtlippe (17) in den Rahmen (1) eingesetzt, die so angeordnet ist, daß sie von ihrer ursprünglichen Gestalt elastisch umgebogen gegen die Außen­ scheibe (12) andrückt und so eine ausreichende Abdichtfunktion erfüllt. Die Dichtlippe (17) kann, wenn die Scheibe als Heck­ seitenscheibe für einen Personenkraftwagen verwendet wird, in ihrer Form und Gestaltung derjenigen der Dichtlippe der ver­ senkbaren Seitenscheiben an den Fahrzeugtüren angepaßt sein, so daß eine ästhetische Ausgestaltung erreicht wird.
Die Verklebung der beiden Scheiben (11 und 12) mittels der Kle­ beverbindung (13) ist im gezeigten Fall trotz einer Gummi- oder PVC-Umspritzung möglich, weil die Verklebung erst nach dem Um­ spritzvorgang erfolgt, so daß die Klebeverbindung nicht mit den hohen Drücken und der hohen Spritztemperatur beim Umspritzen belastet ist.
Ein im wesentlichen ähnliches Fenster ist in Fig. 2 dargestellt - gleiche Elemente sind mit gleichen Bezugszeichen versehen -, wobei in den Rahmen (1) eine Isolierglasscheibe (20) eingesetzt ist. Wie im Beispiel der Fig. 1 wird auch hier zunächst die Scheibe (11) mit einer Umspritzung (24) aus Gummi (EPDM) oder PVC versehen. Die Umspritzung (24) unterscheidet sich von der­ jenigen (14) in Fig. 1 dadurch, daß eine andersartige Dicht­ lippe (25) außen angeformt ist, welche sich ebenfalls entlang der Rahmenbereiche (1a, 1b und 1c) erstreckt. Die Scheibe (12) wird hierbei durch eine randseitige Klebeverbindung (23), ähnlich der Klebeverbindung (13), mit der Scheibe (11) ver­ klebt. Durch die gezeigte Gestalt der Dichtlippe (25) ist diese sehr einfach entformbar, erfüllt jedoch in ihrer Formlage noch nicht die gewünschte Abdichtfunktion. Hierzu wird während oder nach dem Verkleben der Scheibe (12) die Dichtlippe (25) in eine eingeklemmte, gegen die Scheibe (12) und/oder die Klebeverbin­ dung (23) drückende Stellung (25b) umgebogen, wonach sie analog zur Dichtlippe (15) die optisch und vom Luftwiderstandsverhal­ ten her gewünschte glatte Abdichtung zwischen Rahmen (1) und Außenscheibe (12) gewährleistet. Die Dichtlippe (25) wird sicher in der Stellung (25b) gehalten, indem sie gegen die Scheibe (12) und/oder die Klebeverbindung (23) drückt und die Außenscheibe (12) in eine Nut (25a) der Dichtlippe (25) ein­ greift. Die Dichtlippe (25) kann dabei wahlweise nur einge­ klemmt oder noch zusätzlich durch die Klebeverbindung (23) mit verklebt sein. Um das Umbiegen der Dichtlippe (25) auch in den Eckbereichen des Rahmens (1) möglichst einfach zu gestalten, ist die Dichtlippe (25) in nicht näher gezeigter Weise wenigstens in dem spitzwinkligen Eckbereich (1e) unterbrochen und auf Gehrung angeformt, so daß sich durch das Umbiegen keine Überstände bilden.
An der Rahmenunterseite (1d) kann die Scheibeneinfassung wie beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ausgebildet sein.
Selbstverständlich ist es bei den obigen Ausführungsbeispielen auch möglich, die Dichtlippe (15, 25) vollständig umlaufend anzuformen und auf die Anordnung einer separaten Dichtlippe (17) zu verzichten oder aber die angespritzten Dichtlippen (15, 25) insbesondere in Eckbereichen unterbrochen auszugestalten, entlang anderer Rahmenbereiche vorzusehen oder durch weitere separate Dicht­ lippen zu ersetzen. Günstig ist in jedem Fall ein außen glatter Verlauf, d. h. keine überstehenden Dichtlippen zwischen Fenster­ rahmen und Außenscheibe, um Windgeräusche der Karosserie und den Luftwiderstandsbeiwert zu verringern.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel einer in den Rahmen (1) einge­ setzten Isolierglasscheibe (30) ist in Fig. 3 dargestellt. Bei der Herstellung dieses Fensters werden zunächst eine Innen­ scheibe (31) und eine in etwa ebensogroße Außenscheibe (32) in ihre erforderliche parallele Lage gebracht, wobei zur Zen­ trierung der beiden Scheiben (31, 32) eine randseitig eingefüg­ te Zwischenlage (33) eingefügt ist, die gleichzeitig als Ab­ standshalter fungiert. Dieser Abstandshalter (33) besitzt eine im wesentlichen T-förmige Querschnittsform, wobei das Kopfteil zwei die Scheibenränder randseitig überragende, umlaufende Nasen bildet. Damit ist jeweils eine sichere Anlage der Schei­ ben (31, 32) an den Abstandshalter (33) gewährleistet. In dieser Lage werden beide Scheiben (31, 32) zusammen mit dem Abstandshalter (33) umspritzt. Dabei werden die Scheiben (31, 32) in der durch den Abstandshalter (33) vorgegebenen Stellung entweder durch das Spritzwerkzeug selbst zusammengehalten oder aber vor dem Einlegen miteinander verklebt. Die Klebeverbindung braucht hierbei nur so erfolgen, daß die Scheiben (31, 32) sicher zusammengehalten werden. Die an eine Verbindung der Scheiben (31, 32) für eine fertige Isolierglasscheibe zu stellenden Anforderungen braucht diese Klebeverbindung dagegen nicht zu erfüllen, denn diese werden durch die erzeugte Umspritzung (34) selbst sichergestellt. Die Umspritzung (34) dient also sowohl der Halterung der Isolierglasscheibe (30) im Rahmen (1) als auch der Abdichtung nach außen und dem Zusammen­ halt der beiden Scheiben (31 und 32). Das Anfertigen einer für eine Isolierglasscheibe ansonsten erforderlichen Verklebung der Scheiben (31 und 32) kann entfallen. In unterschiedlichen Rahmenbereichen (1a, 1b, 1c, 1d) besitzt die Umspritzung (34) und die Querschnittsform (33a, 33b, 33c, 33d) des Abstandshalters (33) insbesondere in seinem Kopfbereich jeweils eine passend gewählte Gestalt, wie dies aus Fig. 3 zu erkennen ist. Da die Glaskante meist gefast ist, ist aus optischen (stilistischen) Gründen außenseitig ein kleiner Überstand der Umspritzung (34) auf der Außenscheibe (32) gebildet. Auch bei dem Ausführungs­ beispiel der Fig. 3 ist an der Rahmenunterseite (1d) eine separate Dichtlippe (17) elastisch gegen die Außenscheibe (32) andrückend angebracht.
Es versteht sich, daß auch andere Kraftfahrzeugfenster mit fest in einen Rahmen eingebauter Isolierglasscheibe und Gummi- oder PVC-Umspritzung in der erfindungsgemäßen, beschriebenen Weise herstellbar sind, wobei das erfindungsgemäße Verfahren nicht auf seine Anwendung im Kraftfahrzeugbau beschränkt ist.

Claims (5)

1. Verfahren zur Herstellung eines Fensters, insbesondere eines Kraftfahrzeugfensters mit einer fest in einen Rahmen ein­ gefügten Isolierglasscheibe, die aus zwei unlösbar verbundenen, parallelen Einzelscheiben besteht, von denen wenigstens eine Scheibe eine Kunststoffumspritzung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß beim Umspritzen der einen Scheibe (11) eine scheibenein­ wärts weisende elastische Dichtlippe (15, 25) angeformt wird, mit welcher während oder nach einem nachfolgenden Verkleben beider Scheiben (11, 12) ein bündiger Verlauf der zweiten Scheibe (12) mit der Kunststoffumspritzung (14, 24) hergestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die scheibeneinwärts weisende elastische Dichtlippe (15) beim Verkleben der Scheiben (11, 12) in die Klebeverbindung (13) einbezogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die scheibeneinwärts weisende biegsame Dichtlippe (25) während oder nach dem Verkleben der zweiten (12) mit der ersten, randseitig überstehenden Scheibe (11) umgebogen und zwischen Umspritzung (24) und zweite Scheibe (12) eingeklemmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens in einem Eckbereich (1e) eine unterbrochene Aus­ formung der Dichtlippe (25) auf Gehrung erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Umspritzen der ersten Scheibe (11) mit Gummi (EPDM) oder PVC erfolgt.
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