DE4103164C2 - Verfahren zum Reinigen von Sink- und Schwimmstoffe enthaltenden Abwässern - Google Patents
Verfahren zum Reinigen von Sink- und Schwimmstoffe enthaltenden AbwässernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abtrennen von Sink- und Schwimmstoffen aus
Abwasser in einer einen Schlammfang, einen Leichtstoffabscheider und einen
Koaleszenzabscheider enthaltenden Reinigungsanlage. Solche Anlagen werden für
Abwässer eingesetzt, die neben direkt abscheidbaren Leichtstoffen feindispergierte
und/oder an Sinkstoffe angelagerte Öle enthalten. Der Koaleszenzabscheider hat sich als
wirksame Einrichtung für die Abtrennung dieser Zustandsformen erwiesen. Die in den
Koaleszenzeinbauten auftretenden Mikroturbulenzen führen zu einer Aggregation der
Dispersion, die dann aufschwimmfähig sind.
Auch die vorne angesprochenen Ölschlämme werden in der Koaleszenzstufe
zurückgehalten. Diese vereinigen sich jedoch im Gegensatz zu den Dispersionen nicht zu
abtrennfähigen Aggregaten, sondern sie lagen sich in den Poren des Koaleszenzgitters ab
und verstopfen dieses allmählich. Die Aufgabe, das Koaleszenzgitter von Zeit zu Zeit von
diesen Ölschlämmen freizuspülen, wird zur Zeit noch dadurch gelöst, dass die Gitter
entnommen und mit einem scharfen Wasserstrahl abgespritzt werden. Es leuchtet ein,
dass diese Arbeit sehr unangenehm und darüber hinaus wenig effektiv ist, weil nämlich die
inneren Abschnitte der Koaleszenzstruktur von dem Spühstrahl nicht erreicht werden.
Wenn das Koaleszenzgitter aus vielen dünnen Schichten besteht, dann ist des notwendig,
alle Lagen auseinanderzunehmen und einzeln zu reinigen (DE-OS 36 28 979).
Es ist zur Vermeidung dieser aufwendigen und ineffektiven Arbeit bereits vorgeschlagen
werden, den Koaleszenzeinsatz dadurch rückzuspülen, dass von unten Spülwasser
eingeleitet und Luft eingeperlt und der oben austretende Spülschlamm in den vorher
zumindest von Wasser entleerten Leichtstoffabscheider überführt wird. Dieses Verfahren
kann demnach nur in längeren Zulaufpausen bzw. während der Entsorgung/Reinigung der
Anlage durchgeführt werden. Zu- und Ablauf der Anlage müssen während der
zeitintensiven Reinigung geschlossen und eine größere Menge Frischwasser verbraucht
werden, das anschließend wieder aus dem Leichtstoffabscheider entsorgt werden muß
(DE-OS 32 33 357).
Aus dieser Schilderung des derzeitigen Standes der Technik ergibt sich die Aufgabe, ein
einfaches Verfahren zum Rückspülen der Koaleszenzstufe zu finden, das bei
ununterbrochenem Betrieb der Abscheideranlage oder während sehr kurzen
Betriebspausen durchgeführt werden kann und ohne Frischwasser auskommt.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass zum Rückspülen des
Koaleszenzeinbaus Wasser von oben nach unten durch den Koaleszenzeinbau geleitet
und währenddessen der Koaleszenzeinbau durch direkt oder indirekt aufgebrachte
Schwingungen freigerüttelt wird, und dass der Rückspülschlamm unterhalb des
Koaleszenzeinbaus abgezogen wird.
Schwingungen haben sich als sehr wirksames Mittel erwiesen, den Ölschlamm von dem
Koaleszenzgitter zu lösen. Das durchströmende Wasser nimmt den abgelösten Schlamm
mit nach unten, wo er von der Pumpe abgezogen und in den Schlammfang zur Trennung
gepumpt wird. Durch den Zutritt von Flüssigkeitsvolumen in den Schlammfang wird eine
gleich große Wassermenge aus dem Schlammfang verdrängt und fließt über den
Abscheider in die Koaleszenzstufe, so dass überhaupt kein Zusatzwasser benötigt wird.
Die im Spülschlamm enthaltenen Leichtflüssigkeitstropfen können sich im Abscheider
abtrennen. Das ganze Verfahren kann während des normalen Betriebs der Anlage
durchgeführt werden, es muß nicht so lange gewartet werden, bis der Koaleszenzeinbau
erheblich verstopft ist. Eine bauliche Vereinfachung ergibt sich dann, wenn der
Rückspülschlamm durch eine innerhalb der Verbindungsleitungen verlegte Pumpleitung
befördert wird.
Die zum Freirütteln des Koaleszenzeinbaus notwendigen Schwingungen können auf
verschiedene Weise aufgebracht werden. Hierzu eignen sich z. B. Platten, Stäbe oder
Gitter, die in der Nähe des Einsatzes eingebaut sind und in Schwingung versetzt werden.
Die Schwingungen übertragen sich über das Wasser auf den Einsatz. Die Stäbe oder
Platten können aber auch innerhalb des Einsatzes liegen. Die Gitter können z. B. die
Tragelemente der Koaleszenzstruktur sein. Auch von an der Wand des
Koaleszenzabscheidergehäuses angebrachten Rüttlern übertragen sich die
Schwingungen auf den Einsatz. Schließlich ist es auch denkbar den gesamten Einsatz an
einen Hydraulikkolben aufzuhängen, der die Schwingungen hydraulisch erzeugt.
In der Zeichnung ist eine erfindungsgemäß ausgeführte Anlage schematisch dargestellt, in
Durchflußrichtung gesehen sind hintereinander ein Schlammfang 1, ein
Schwerkraftabscheider 2 und ein Koaleszenzabscheider 3 durch Überlaufrohre 4, 5
miteinander verbunden. Im Schlammfang scheiden sich Sinkstoffe, im Abscheider 2
Schwimmstoffe ab. In dem von oben nach unten zur Rückspülung des
Koaleszenzeinsatzes 6 wird der Ablauf verschlossen und die im Sumpf der
Koaleszenzstufe installierte Pumpe 7 und der auf dem Deckel des Koaleszenzabscheiders
montierte Schwingungserzeuger eingeschaltet. Die in den Koaleszenzeinsatz ragenden
Schwingungselemente 9 versetzen diesen in Schwingungen und lösen die
Schlammteilchen von der Gitterstruktur des Koaleszenzeinsatzes ab. Sie werden von dem
von der Pumpe 7 aus dem Sumpf des Koaleszenzabscheiders angesaugten
Rückspülwasser mit fortgespült und anschließend über die die Überlaufrohre 4, 5
durchdringende Druckleitung 10 in den unteren Abschnitt des Schlammfanges
zurückgepumpt. Durch das Pumpen löst sich bereits das Öl von den Feststoffteilchen, so
dass die Trennung im Schlammfang und im Abscheider stattfinden kann. Eine dem
Rückspülvolumen entsprechende Menge an Klarwasser fließt aus dem Abscheider in den
Koaleszenzabscheider 3 und bildet dort das Rückspülwasser. Der normale
Abscheiderbetrieb wird hierbei nur sehr kurzfristig unterbrochen. Die erhöhte -
Durchströmgeschwindigkeit im Koaleszenzeinsatz trägt die koaleszierenden Partikel sofort
nach unten mit.
Claims (9)
1. Verfahren zum Abtrennen von Sink- und Schwimmstoffen aus Abwasser in einer einen
Schlammfang, einen Schwerkraftabscheider und einen Koaleszenzabscheider
enthaltenden Reinigungsanlage, wobei der Koaleszenzabscheider mit einem den
vertikalen Durchströmungsquerschnitt ausfüllenden Koaleszenzeinbau ausgestattet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass zum Rückspülen des Koaleszenzeinbaus Wasser von
oben nach unten durch den Koaleszenzeinbau geleitet und währenddessen der
Koaleszenzeinbau durch direkt oder indirekt aufgebrachte Schwingungen freigerüttelt
wird und dass der Rückspülschlamm unterhalb des Koaleszenzeinbaus abgezogen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückspülschlamm in
den Schlammfang zurückgepumpt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückspülschlamm in
den unteren Abschnitt des Schlammfangs eingeleitet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der
Rückspülschlamm über eine Druckleitung durch Verbindungsleitungen der
Abscheiderkomponenten zurückgepumpt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das
Wasser zum Rückspülen des Koaleszenzeinbaus selbsttätig aus den vorgeschalteten
Abscheiderstufen nachströmt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Schwingungen über den Koaleszenzeinbau einfassende Gitter aufgebracht werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Schwingungen auf eine Wand des Koaleszenzabscheiders aufgebracht werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Schwingungen mittels Platten, Stäben oder Gittern in die Wasserfüllung des
Koaleszenzabscheiders eingebracht werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die
Schwingungen mechanisch, hydraulisch, akustisch der pneumatisch erzeugt werden.
Priority Applications (1)
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