DE4103061A1 - Rundfunkempfaenger - Google Patents
RundfunkempfaengerInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Rundfunkempfänger nach der
Gattung des Hauptanspruchs.
Bei bekannten Rundfunkempfängern mit einer Einrichtung zur
Decodierung von Radio-Daten-Signalen - im folgenden
RDS-Empfänger genannt -, insbesondere Autoradios, wird von
Zeit zu Zeit zunächst geprüft, ob ein Sender mit einer
anderen Frequenz empfangswürdig ist und weiterhin ob er das
gleiche Programm abstrahlt. Bei den bekannten RDS-Empfängern
benötigen diese Prüfungen eine Zeit von 20 ms bis 30 ms bzw.
150 ms bis 300 ms, was zu störenden Knackgeräuschen führt,
weil solange kein Audiosignal aus der empfangenen Frequenz
zur Verfügung steht.
In der Patentanmeldung R.-Nr. 2115 der Anmelderin wird zwar
ein Rundfunkempfänger angegeben, mit welchem die relativ
groben Störungen (150 ms bis 300 ms) beseitigt werden. Es
verbleiben jedoch die möglichen Störungen von kurzer Dauer,
die insbesondere bei großen Amplituden des Audiosignals
auftreten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die durch das
probehalber Umschalten auf eine andere Frequenz bedingten
Störungen unhörbar zu machen.
Der erfindungsgemäße Rundfunkempfänger hat den Vorteil, daß
keinerlei störende Knackgeräusche mehr wahrgenommen werden
können, wenn probehalber auf eine andere Frequenz
umgeschaltet wird. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß
bei Rundfunkempfängern, die bereits eine digitale
Signalverarbeitung enthalten, der zusätzliche Aufwand im
wesentlichen aus einem digitalen Speicher besteht, der als
preiswertes Bauteil erhältlich oder in digitalen
Signalprozessoren bereits vorhanden ist.
Die andere Frequenz kann an sich eine beliebige Frequenz
sein. Zweckmäßigerweise werden jedoch probehalber
alternative Frequenzen empfangen, die in einem Speicher im
Rundfunkempfänger als zur gleichen Programmkette gehörend
abgelegt sind.
Eine bevorzugte Anwendung der Erfindung sind
Rundfunkempfänger mit einer Einrichtung zur Decodierung von
Radio-Daten-Signalen, wobei im umgeschalteten Zustand das
Radio-Daten-Signal empfangen und decodiert wird. Die
Erfindung ist jedoch auch bei Empfängern anwendbar, bei
denen eine andere Prüfung einer anderen Frequenz erfolgt,
beispielsweise eine Messung der Feldstärke.
Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß der
Zeitpunkt des vorübergehenden Umschaltens und die
Verzögerungsdauer von einem Nulldurchgang des Audiosignals
abhängig sind. Dadurch ist ein in Bezug auf die Grundwelle
phasenrichtiges Einpassen des Ersatzsignals möglich.
Durch die in weiteren Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind weitere vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen
der im Hauptanspruch angegebenen Erfindung möglich.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
anhand mehrerer Figuren dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen
Empfängers und
Fig. 2 ebenfalls als Blockschaltbild einige Teile eines
weiteren Ausführungsbeispiels.
Gleiche Teile sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
Bei dem Rundfunkempfänger gemäß Fig. 1 erfolgt die
Abstimmung mit Hilfe eines Frequenz-Phasenregelkreises (PLL)
1, der in an sich bekannter Weise mit dem Hochfrequenzteil 2
verbunden ist. Das Ausgangssignal des Hochfrequenzteils 2
wird über einen ZF-Verstärker 3 einem Demodulator 4
zugeleitet. Mit Hilfe eines Mikrocomputers 5 wird die
Abstimmung gesteuert und außerdem die Signalgüte beurteilt,
wozu vom ZF-Verstärker 3 dem Mikrocomputer 5 ein geeignetes
Signal, beispielsweise die Amplitude der ZF-Spannung
zugeführt wird. Der Mikrocomputer 5 ist mit einer
Einrichtung 6 zur Anzeige und Bedienung und mit einem
RDS-Demodulator 7 verbunden.
An den Ausgang des Demodulators 4, welcher ein
Multiplexsignal MPX führt, ist der Eingang eines
Analog/Digital-Wandlers 6 und ein Eingang des
RDS-Demodulators 7 angeschlossen. Außerdem wird vom
Mikrocomputer 5 ein Umschalter 8 gesteuert, der wahlweise
einen Ausgang des Analog/Digital-Wandlers 6 oder einen
Ausgang eines Speichers 9 mit dem Eingang einer digitalen
Signalverarbeitungsschaltung 10 verbindet. An den Ausgang
der digitalen Signalverarbeitungsschaltung 10 ist ein
Digital/Analog-Wandler 11 angeschlossen, dessen
Ausgangssignal über Leistungsverstärker 12 Lautsprechern 13,
14 zuführbar ist.
Die digitale Signalverarbeitungsschaltung 10 kann vom
Mikrocomputer 5 gesteuert werden, wozu eine entsprechende
Leitungsverbindung zwischen beiden Baugruppen vorgesehen
ist. Der Speicher 9 kann vorzugsweise von einem
FIFO-Speicher gebildet sein und eine derartige Kapazität
aufweisen, daß ein Audiosignal während der Dauer der
vorübergehenden Unterbrechung gespeichert werden kann.
Im Normalbetrieb befindet sich der Umschalter 8 in der
oberen Stellung, so daß die jeweils empfangenen Audiosignale
unmittelbar vom Analog/Digital-Wandler 6 der digitalen
Signalverarbeitungsschaltung 10 zugeführt werden. Das
während des Normalbetriebs empfangene Audiosignal laufend in
den Speicher 9 eingeschrieben. Aufgrund der Eigenschaften
des FIFO-Speichers werden bei entsprechender Ansteuerung
genausoviele Abtastwerte dem Ausgang des Speichers 9
entnommen, wie neue hinzugeführt werden. Damit verbleibt
immer der "jüngste" Signalabschnitt vorgegebener Länge im
Speicher.
Bei bekannten Empfängern mit einem probehalber Umschalten
auf eine andere Frequenz wird während des Empfangs der
anderen Frequenz der Signalweg der digitalen
Signalverarbeitungsschaltung 10 unterbrochen. Bei dem
erfindungsgemäßen Empfänger wird jedoch der gespeicherte
Signalabschnitt als Ersatzzsignal verwendet. Dazu wird
während einer vorübergehenden Umschaltung auf die andere
Frequenz vom Mikrocomputer 5 der Umschalter in die untere
Stellung gebracht, so daß die Ausgangssignale des Speichers
9 der digitalen Signalverarbeitungsschaltung 10 anstelle der
empfangenen Audiosignale zugeführt werden. Außerdem werden
die aus dem Speicher 9 ausgelesenen Signale wieder in den
Speicher 9 eingeschrieben. Dadurch ist es möglich, die
gespeicherten Signale mehrfach als Ersatzsignale zu
verwenden.
Die Dauer der vorübergehenden Umschaltungen auf die andere
Frequenz kann grundsätzlich verschieden lang sein. So kann
es beispielsweise möglich sein, daß bei einem
vorübergehenden Umschalten nur eine andere Frequenz geprüft
wird, während bei einem anderen vorübergehenden Umschalten
mehrere anderen Frequenzen nacheinander geprüft werden. Für
einen derartigen Rundfunkempfänger kann es vorteilhaft sein,
die Kapazität des Speichers derart auszulegen, daß sie für
die Zeit eines normalen vorübergehenden Umschaltens
ausreicht, während bei gegebenenfalls seltener auftretenden
längeren Umschaltungen das gespeicherte Audiosignal mehrfach
ausgelesen wird.
Um einerseits die durch das vorübergehende Umschalten
bedingten Lücken im Audiosignal möglichst weitgehend zu
ersetzen und andererseits durch den Vorgang des Einsetzens
des möglicherweise nicht in jeder Hinsicht richtigen
Ersatzsignals keine zusätzlichen Störungen zu erzeugen, ist
gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß bei
der Bildung des Ersatzsignals eine Frequenzbandbegrenzung
erfolgt. Demnach werden vorzugsweise die energiereichsten
Spektralanteile des Audiosignals im Bereich von 300 Hz bis
5 kHz verwendet.
Fig. 2 zeigt einen Teil eines erfindungsgemäßen Empfängers
mit dieser Weiterbildung. Dabei werden die digitalen
Audiosignale vom Analog/Digital-Wandler 6 (Fig. 1) über den
Anschluß 21 einerseits über einen Bandpaß 22 und einen
Speicher 23 und andererseits über einen Allpaß 24 einer
Überblendschaltung 25 zugeführt. Vom Ausgang 26 der
Überblendschaltung 25 sind die digitalen Audiosignale zur
Weiterverarbeitung und schließlich zur Wiedergabe abnehmbar.
Die Überblendschaltung 25 besteht aus einem Addierer 27 und
zwei vorgeschalteten Multiplizierern 28, 29, welchen
Faktoren k und (1-k) vom Mikrocomputer 5 (Fig. 1) zugeführt
werden. Beim Empfang der jeweils eingestellten Frequenz ist
k = 1, so daß die über den Allpaß 24 geleiteten digitalen
Audiosignale unverändert zum Ausgang 26 gelangen.
Gleichzeitig wird jeweils der zuletzt empfangene
Signalabschnitt im Speicher 23 abgelegt, wobei mit Hilfe des
Bandpaßfilters 22 lediglich die energiereichsten Anteile
berücksichtigt werden.
Zu Beginn einer vorübergehenden Unterbrechung wird k = 0, so
daß (1-k) = 1 wird. Damit wird der im Speicher 23
befindliche Signalabschnitt zum Ausgang 26 geleitet. Während
der Überblendzeit, die klein gegenüber der Dauer des
vorübergehenden Umschaltens ist, erfolgt eine
Mittelwertbildung zwischen den unbeeinflußten digitalen
Audiosignalen und den aus dem Speicher 23 ausgelesenen.
Dadurch werden störende Amplituden- und Phasensprünge in dem
wiedergegebenen Audiosignal vermindert.
Die in den Fig. 1 und 2 als einzelne Funktionsblöcke
aufgeführten Schaltungen können je nach Voraussetzungen im
einzelnen auch zu größeren Einheiten zusammengefaßt werden.
So ist es beispielsweise möglich, mit digitalen
Signalprozessoren Filterfunktionen, die Rechenoperationen
der Überblendschaltung und Schreib- und Lesevorgänge in bzw.
aus dem Speicher auszuführen.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 kann durch die
Bandbegrenzung des zu speichernden Audiosignals die
Abtastfrequenz und damit die Kapazität des Speichers
entsprechend verringert werden. Ohne besondere Maßnahmen
ergibt sich bei zweikanaliger Übertragung für den Speicher
eine Kapazität von S = 2·T·Ft·W, wobei Ft die
Abtastfrequenz, W die Quantisierungsgenauigkeit und T die
Dauer des zu speichernden Zeitabschnitts ist. Bei
Ft = 4,1 kHz, W = 16 Bit und T = 46 ms, ergibt sich dann
eine Kapazität von weniger als 64 Kbit, so daß für den
Speicher preiswerte Standardbauteile zur Verfügung stehen.
Claims (7)
1. Rundfunkempfänger mit einer Einrichtung zum
vorübergehenden Umschalten von einer empfangenen Frequenz
auf eine andere Frequenz, dadurch gekennzeichnet, daß in die
während des vorübergehenden Umschaltens unterbrochenen
Audiosignale Ersatzsignale eingesetzt werden und daß die
Ersatzsignale durch Verzögern und Wiederholen eines jeweils
vor dem vorübergehenden Umschalten empfangenen
Signalabschnitts der Audiosignale gebildet werden.
2. Rundfunkempfänger nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die zur Bildung des Ersatzsignals
dienenden Signalabschnitte bandbegrenzt werden.
3. Rundfunkempfänger nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die zur Bildung des Ersatzsignals
dienenden Signalabschnitte auf einen Frequenzbereich von
etwa 300 Hz bis 5 kHz begrenzt werden.
4. Rundfunkempfänger nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Verzögerung ein digitaler Speicher,
vorzugsweise ein FIFO-Speicher (9), vorgesehen ist.
5. Rundfunkempfänger nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß ein mit dem Eingang des digitalen
Speichers (9) verbundener Umschalter (8) derart steuerbar
ist, daß während des Empfangs der eingestellten Frequenz die
digitalen Audiosignale in den Speicher (9) eingeschrieben
und zur weiteren Signalverarbeitung (10) geleitet werden und
daß während des Empfangs der anderen Frequenz
Ausgangssignale des Speichers (9) wieder in den Speicher (9)
eingeschrieben und zur weiteren Signalverarbeitung (10)
geleitet werden.
6. Rundfunkempfänger nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zeitpunkt des vorübergehenden
Umschaltens und die Verzögerungsdauer von einem
Nulldurchgang des Audiosignals abhängig sind.
7. Rundfunkempfänger nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem unveränderten Audiosignal
und dem verzögerten Audiosignal eine Überblendung
stattfindet.
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