DE69212214T2 - Zeitdiskreter Stereo-Decoder - Google Patents

Zeitdiskreter Stereo-Decoder

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Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf einen Empfänger mit einer Signalstrecke, in der die nachfolgenden Elemente vorgesehen sind: eine Abstimmanordnung, eine Demodulatorschaltung zum Liefern eines Stereo-Multiplexsignals, mit einem Basisband- Stereo-Summensignal (L+R), einem 19 kHz-Stereo-Piloten und einem einem ausgetasteten 38 kHz Hilfsträger doppelseitenband-amplitidenaufmodulierten Stereo-Differenzsignal (L-R), eine Abtastanordnung zur Umwandlung eines analogen Signals in ein zeitdiskretes Signal und einen Stereo-Decoder zur Zeitmultiplex-Decodierung eines zeitdiskreten Stereo-Multiplexsignals in zeitdiskrete Links- und Rechts-Stereo-Signale.
  • Ein derartiger Empfänger ist an sich bekannt, beispielsweise aus dem Artikel: "Digital Signal Processing type Stereo FM Receiver" von M. Hagiwara u.a., veröffentlicht in "IEEE Transaction on Consumer Electronics", Heft CE-32, Nr. 1, Februar 1986, Seiten 37 - 43.
  • In dem bekannten Empfänger wird ein gewünschtes HF-FM-Empfangssignal mit Hilfe der Abstimmanordnung in ein FM-ZF-Signal umgewandelt. Eine Demodulation dieses FM-ZF-Signals erfolgt in der Demodulatorschaltung. Das auf diese Weise erhaltene gewünschte Basisband-Modulationssignal enthält bei Abstimmung auf einen FM-Stereo-Sender ein Stereo-Multiplexsignal. Eine derartiges Basisband-Stereo- Multiplexsignal enthält ein Stereo-Summensignal (L+R) zwischen 0 und 15 kHz, einen Stereo-Piloten auf 19 kHz und ein Stereo-Differenzsignal (L-R), das einem ausgetasteten 38 kHz Hilfsträger doppelseitig amplitudenaufmoduliert ist. Dieses Basisband-Modulationssignal und damit das Stereo-Multiplexsignal wird in dem bekannten Empfänger in digitalisierter Form (d.h. zeit- und amplitudendiskret) dem Stereo-Decoder zugeführt, die das digitale Stereo-Multiplexsignal in Links- und Rechts-Stereo-Signale L bzw. R decodiert. Zum Digitalisieren wird die Abtastanordnung verwendet, der beispielsweise der Demodulatorschaltung vor, bzw. derselben nachgeschaltet sein kann, oder die in der Demodulatorschaltung vorgesehen sein kann.
  • Das Baisband-Modulationssignal kann jedoch außerhalb des Frequenzbereichs des Stereo-Multiplexsignals zugleich zusätzliche Information enthalten, wie beispielsweise "Radio Data Signals" (RDS) und/oder Verkehrssenderkennsignale (ARI), die einem 57 kHz RDS-Träger aufmoduliert sind.Es stellt sich heraus, daß es in der Praxis notwendig ist, das digitale Stereo-Multiplexsignal zu filtern, bevor es decodiert wird, damit Rückfaltung dieser zusätzlichen Signale vermieden wird. Wegen des relativ geringen Frequenzraumes zwischen der höchsten Frequenz in dem Stereo-Multiplexsignal und dem für die genannte zusätzliche Information erforderlichen Frequenzgebiet um den genannten 57 kHz RDS-Träger herum, werden an die Filter zur Selektion des Stereo-Multiplexsignals hohe Selektivitätsanforderungen gestellt. Derartige Filter sind aufwendig und lassen sich nur schwer integrieren.
  • Die Erfindung hat nun u.a. zur Aufgabe, einen Empfänger der eingangs beschriebenen Art zu schaffen mit einer zeitdiskreten Signalverarbeitung in wenigstens dem Stereo-Decoder, in dem mit äußerst einfach integrierbaren Schaltungsanordnungen eine wirksame Selektion und Decodierung eines zeitdiskreten Basisband-Stereo-Multiplexsignals erfolgt.
  • Ein Empfänger mit einer Signalstrecke, in der die nachfolgenden Elemente vorgesehen sind: eine Abstimmanordnung, eine Demodulatorschaltung zum Liefern eines Stereo-Multiplexsignals, mit einem Basisband-Stereo-Summensignal (L+R), einem 19 kHz-Stereo-Piloten und einem einem ausgetasteten 38 kHz Hilfsträger doppelseitenband-amplitidenaufmodulierten Stereo-Differenzsignal (L-R), eine Abtastanordnung zur Umwandlung eines analogen Signals in ein zeitdiskretes Signal und ein Stereo-Decoder zur Zeitmultiplex-Decodierung eines zeitdiskreten Stereo-Multiplexsignals in zeitdiskrete Links- und Rechts-Stereo-Signale, weist nach der Erfindung das Kennzeichen auf, daß der Stereo-Decoder mit einer zeitdiskreten Halbband-Tiefpaßfilterschaltung mit endlicher Impulsstoßantwort und einer im wesentlichen konstanten Gruppenlaufzeit, mit einer Tiefdurchlaßflanke in der Amplituden-Übertragungskennlinie in einem Übergangsband liegend, versehen ist, das wenigstens einen Teil mit dem Frequenzbereich des genannten modulierten Stereo-Differenzsignals gemeinsam hat und mit einer Halbwertübertragung, die auf der Frequenz des genannten 38 kHz Stereo-Hilfsträgers liegt, dem gegenüber die Tiefpaßflanke im wesentlichen punktsymmetrisch ist, wobei dieser Empfänger zugleich mit einer Interpolationsschaltung versehen ist, die mit einem Ausgang der Filterschaltung gekoppelt ist zum Umwandeln zeitsequentieller geradzahliger und ungeradzahliger Abtastwerte des Ausgangssignals der Filterschaltung in zeitsequentielle Paare gleichzeitig auftretender Abtastwerte, sowie mit einer an die Interpolationsschaltung gekoppelten Dematrizierungsschaltung zur linearen Kombination der genannten Paare von Abtastwerten und zum Ausgleichen des durch die Filterschaltung verursachten Übersprechens zwischen den Links- und Rechts-Stereo-Signalen.
  • Ein selektiver digitaler Stereo-Decoder zum Gebrauch in einem derartigen Empfänger mit einer Filterschaltung für eine Selektion des Stereo-Multiplexsignals sowie eine Reduktion bzw. Dezimierung der Abtastfrequenz des Stereo-Multiplexsignals ist an sich bekannt, und zwar aus beispielsweise der Europäischen Patentanmeldung Nr. 308 520.
  • Die Tiefpaßfilterflanke der Filterschaltung dieses bekannten Stereo- Decoders ist jedoch relativ steil, wodurch diese Filterschaltung äußerst kompliziert ist und eine Ausgangsabtastfrequenz von 6 x 38 kHz erfordert.
  • Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß eine schnelle Selektion des Stereo-Multiplexsignals ohne spürbaren Verlust von Signalinformation einerseits und eine ausreichende Austastung von Signalen in dem Frequenzbereich über dem des Stereo-Multiplexsignals andererseits, mit einem relativ schwachen selektiven Tiefpaßfilter dadurch möglich ist, daß man einer solchen Filterschaltung eine im wesentlichen lineare Phasenübertragung erteilt und dadurch, daß eine Austastung des Stereo-Signals in dem Stereo-Multiplexsignal erlaubt wird, die derart mit der Frequenz zunimmt, daß:
  • - eine Halbwertübertragung bei dem 38 kHz Hilfsträger erhalten wird, d.h. daß die Filterschaltung den Amplitudenwert eines der Filterschaltung zugeführten 38 kHz Eingangssignalanteils halbiert, bzw. um 6 dB verringert, und daß
  • - eine Tiefpaßflanke in der Amplitudenkennlinie der Filterschaltung erhalten wird, die gegenüber dem Punkt auf dieser Flanke, wo die genannte Halbwertübertragung auftritt, im wesentlich symmetrisch ist. Eine Eigenschaft davon ist, daß die Tiefpaßfilterschaltung in dem Übergangsband einen frequenzabhängigen Amplitudenverlauf hat, wobei die Summe der Frequenzanteile, die auf im wesentlichen symmetrisch um den 38 kHz Hilfsträger liegenden Frequenzwerten liegen, im wesentlichen konstant ist und den Frequenzanteilen in dem an dem Übergangsband liegenden Durchlaßband entspricht.
  • Bei Anwendung der erfindungsgemäßen Maßnahme wird mit dem genannten zeitdiskreten Tiefpaßfilter nicht nur die obengenannte bezweckte Selektion des zu decodierenden Stereo-Multiplexsignals und Austastung von Signalen über dem Frequenzbereich des Stereo-Multiplexsignals erhalten, sondern auch gegenüber dem bekannten Stereo-Decoder zugleich eine Verbesserung des Rauschabstandes erzielt. Außerdem kann ohne Signalinformationsverlust eine viel niedrigere Ausgangsabtastfrequenz als in dem genannten bekannten Fall ausreichen.
  • Die durch die Tiefpaßfilterschaltung verursachte frequenzabhängige Austastung des Stereo-Differenzsignals führt zu einem durch diese Austastung definierten Übersprechen, das auf einfache Weise durch eine richtig gewählte lineare Signalkombination rückgängig gemacht werden kann, so daß eine Dematrizierung des linken und rechten Stereo-Tonsignals erhalten wird.
  • Eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Empfängers weist daher das Kennzeichen auf, daß die Dematrizierungsschaltung eine erste und eine zweite Dematrizierungsstufe aufweist, wobei in den beiden Dematrizierungsstufen eine linear Summen- und Differenzkombination von Abtastwerten stattfindet.
  • Eine weitere bevorzugte Ausführungsform, bei der mit einer relativ einfachen Schaltungsanordnung eine richtige Dematrizierung möglich ist, weist das Kennzeichen auf, daß die Dematrizierungsschaltung eine erste und eine zweite Signalkombinationsstufe aufweist, wobei in der ersten Signalkombinationsstufe eine Summen- sowie eine Differenzbildung der Ausgangssignalabtastwerte der Interpolationsschaltung stattfindet, was zu einem Summen- bzw. Differenzsignal führt, wobei in der zweiten Signalkombinationsstufe eine Summen- und Differenzbildung des genannten Summen- und Differenzsignals stattfindet.
  • Eine andere bevorzugte Ausführungsform, bei der auf effektive Weise eine Zeitalinierung geradzahliger und ungeradzahliger Abtastwerte des Ausgangssignals der Filterschaltung erhalten wird, die notwendig ist für eine einwandfreie Dematrizierung, weist das Kennzeichen auf, daß die Interpolationsschaltung eine Allpaßfilterschaltung aufweist für eine amplitudenunabhängige Phasenverschiebung von wenigstens einem der genannten geradzahligen und ungeradzahligen Abtastwerte des Ausgangssignals der Filterschaltung, die den Phasenunterschied zwischen den geradzahligen und den ungeradzahligen Abtastwerten ausgleicht.
  • Eine weitere bevorzugte Ausführungsform weist das Kennzeichen auf, daß die Filterschaltung einen Verzögerungsausgleichzweig und einen Signalzweig aufweist zur getrennten Verarbeitung geradzahliger und ungeradzahliger Eingangssignalabtastwerte,wobei der Verzögerungsausgleichzweig n kaskadengeschaltete Verzögerungsschaltungen aufweist und der Signalzweig eine Kaskadenschaltung der ersten bis zum (2n+1). Verzögerungsschaltung, sowie parallelgeschaltete erste bis (n+ 1).Koeffizientenmultiplizierer, wobei zu den in der Zeit symmetrisch um die (n+1). Verzögerungsschaltung liegenden Signalabtastwerten bzw. den Ausgangssignalwerten des ersten bis zum (n+1). Koeffizientenmultiplizierer hinzuaddiert worden sind, wobei diese Filterschaltung eine Addierstufe aufweist zum gegenseitigen Addieren der Ausgangsabtastwerte des Verzögerungsausgleichzweiges, der (2n+1). Verzögerungsschaltung und des ersten Koeffizientenmultiplizierers. Bei Anwendung dieser Maßnahme wird eine einfache Verwirklichung der Filterschaltung und eine weitere Dezimierung der Abtastfrequenz möglich.
  • Die Signalverarbeitung in einer derartigen Filterschaltung ermöglicht es außerdem auf einfache Weise fast alle Elemente der genannten Tiefpaßfilterschaltung zugleich zur Verwirklichung einer Hochpaßselektion zu benutzen. Damit lassen sich auf effektive Weise die genannten zusätzlichen Signale über dem Frequenzbereich des Stereo-Multiplexsignals selektieren und es wird eine ausreichende Austastung des Stereo-Multiplexsignals erhalten. Dazu ist der erfindungsgemaße Empfänger vorzugsweise gekennzeichnet durch eine Halbband-Hochpaßfilterschaltung, die gegenüber der Tiefpaßfilterschaltung dieselbe Halbwertfrequenz, dieselbe Ordnung und dieselbe Gruppenlaufzeit hat mit einer Hochpaßflanke in der Amplitudenkennlinie in einem Übergangsband, die der der Tiefpaßfilterschaltung entspricht, den verzögerungsausgleichzweig und den Signalzweig der Tiefpaßfilterschaltung gemeinsam hat und mit einer Differenzstufe versehen ist zum Bilden der Differenz zwischen den Ausgangabtastwerten einerseits des Verzögerungsausgleichzweiges und andererseits der Summe der Ausgangsabtastwerte der (2n+1). Verzögerungsschaltung und des ersten Koeffizientenmultiplizierers, wobei ein Ausgang der Differenzstufe zugleich einen Ausgang der Halbband-Hochpaßfilterschaltung bildet.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
  • Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Empfänger,
  • Fig. 2 einen Zeitmultiplex-Stereo-Decoder zum Gebrauch in einem Empfänger nach Fig. 1,
  • Fig. 3 das Frequenzspektrum eines Stereo-Multiplexsignals und die Übertragungskennlinie einer zeitdiskreten Halbband-Tiefpaßfilterschaltung zum Gebrauch für einen Stereo-Decoder nach Fig. 2,
  • Fig. 4 das Frequenzspektrum eines Stereo-Multiplexsignals an dem Ausgang einer zeitdiskreten Halbband-Tiefpaßfilterschaltung.
  • Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Empfänger, der für den Empfang von HF-FM-Empfangssignalen geeignet ist, die ein dem HF-Träger FM-aufmoduliertes Basisbandmodulationssignal aufweist.
  • Das Basisbandmodulationssignal kann einige Elemente aufweisen. Beispielsweise wird von einem Basisbandmodulationssignal ausgegangen, dessen Frequenzspektrum in Fig. 3 dargestellt ist. Darin ist durch die kurve C1 ein in einem Frequenzgebiet von 0 bis 15 kHz liegendes Stereo-Summensignal (L+R), durch fp ein 19 kHz Stereo-Pilot, durch C2 ein einem ausgetasteten 38 kHz Stereo-Hilfsträger doppelseitenband-amplitudenaufmoduliertes, in einem Frequenzbereich von 23 bis 53 kHz liegendes Stereo-Differenzsignal (L-R) und durch C3 ein Radiodatensignal (RDS), ggf. in Kombination mit einem Verkehrsfunksenderkennsignal (ARI) in einem 4,8 kHz Band um 57 kHz herum bezeichnet ist.
  • Das Stereo-Multiplexsignal in dem Basisbandmodulationssignal läßt sich als ein 38 kHz Träger betrachten, der während der geradzahligen Halbperioden (0-π) mit einem der beiden Stereo-Signale, beispielsweise L amplitudenmoduliert ist und während der ungeradzahligen Halbperioden (π-2π) mit dem anderen Stereo-Signal, beispielsweise R, amplitudenmoduliert ist. An sich ist es aus dem genannten Artikel bekannt, empfangsseitig durch eine Zeitmultiplexdecodierung aus dem Stereo-Multiplexsignal unmittelbar das linke Stereo- und das rechte Stereo-Tonsignal zu decodieren.
  • Der dargestellte Empfänger weist nacheinander mit einem Antenneneingang gekoppelt eine Abstimmeinheit T, eine Demodulatorschaltung FD, eine Abtastanordnung bzw. einen Analog-Digital-Wandler A/D, einen Zeitmultiplex-Stereo- Decoder SD, einen Mono-Stereo-Selektor, ein Pilotfilter, eine Audio-Signalverarbeitungseinheit ASP, die einem linken Stereo-Lautsprecher bzw. einem rechten Stereo- Lautsprecher ein linkes bzw. rechtes Stereo-Tonsignal liefert. Der Stereo-Decoder SD ist mit einer mit einem Eingang I von SD verbundenen zeitdiskreten Halbbandfilterschaltung QMF versehen, die von dem Eingang I zu einem Stereo-Multiplexsignalausgang SMO als zeitdiskrete Halbband-Tiefpaßfilterschaltung (QMF I-SMO) und von dem Eingang I zu einem Radiodatensignalausgang RDO als zeitdiskrete Hochpaßfilterschaltung (QMF I-RDO) wirksam ist. Der Stereo-Decoder SD ist zugleich mit einer mit dem Signalausgang SMO verbundenen Interpolationsschaltung IC versehen, der eine Dematrizierschaltung DEM nachgeschaltet ist. Der Radiodatensignalausgang RDO ist mit einer Radiodatensignalverarbeitungseinheit RDS verbunden zur Verarbeitung eines Radiodatensignals. Je nach der Art und der Information in dem empfangenen Radiodatensignal kann die Radiodatensignalverarbeitungseinheit RDS der Abstimmeinheit T Abstimmregelsignale liefern und/oder eine visuelle Wiedergabe einer RDS-Nachricht herbeiführen.
  • In der Abstimmeinheit T wird ein gewünschtes HF-FM-Empfangssignal in dem Frequenzbereich von 88 bis 108 MHz in einem FM-ZF-Signal umgewandelt, das nach einer ZF-Selektion und Verstärkung in der Demodulationsschaltung FD in ein analoges Basisbandsignal demoduliert wird. Das oben beschriebene Basisbandmodulationssignal wird in analoger Form an dem Ausgang der Demodulationsschaltung FD verfügbar. Eine Digitalisierung dieses analogen Basisbandmodulationssignals erfolgt in dem Analog-Digital-Wandler A/D, wobei eine Abtastfrequenz, nachstehend als erste Abtastfrequenz bezeichnet, benutzt wird, die ein Vielfaches der 19 kHz Pilotfrequenz ist und in einer praktischen Ausführungsform 152 kHz beträgt. Wegen der digitalen Signalverarbeitung in dem Zeitmultiplex-Stereo-Decoder SD ist eine einzelne Signalverarbeitung der jeweiligen Signalanteile in dem Basisbandmodulationssignal von größter Bedeutung. Es soll ja vermieden werden, daß durch Falteffekte und durch Streusignaleffekte Signalanteile dieses Datenkanals in den Frequenzbereich des Basisband-Stereo- Multiplexsignals gelangen und umgekehrt. Eine derartige Signaltrennung wird erreicht mit dem zeitdiskreten Halbbandfilter QMF, das zwischen dem Eingang I und dem Stereo-Multiplexsignalausgang SMO als zeitdiskrete Tiefpaßfilterschaltung QMF(I-SMO) wirksam ist. Darauf wird untenstehend noch näher eingegangen.
  • Nach der Tiefpaßselektion in dem zeitdiskreten Halbband-Tiefpaßfilter (QMF(I-SMO)) folgt eine Interpolationsbearbeitung in der Interpolationsschaltung IC und eine Dematrizierung in dem linken und rechten Stereo-Tonsignal in der Dematrizierungsschaltung DEM. Dieses linke und rechte Stereo-Tonsignal L und R werden an einem ersten und zweiten Ausgang der Dematrizierungsschaltung DEM verfügbar, wobei diese Schaltungsanordnung DEM zugleich mit einem dritten Ausgang versehen ist, an dem das Stereo-Summensignal L+R verfügbar ist. In dem nachgeschalteten Mono-Stereo-Selektor MSS erfolgt eine Mono-Stereo-Selektion. In dem Pilotfilter PF erfolgt eine Austastung von 19 kHz Störanteilen, während in der Tonsignalverarbeitungseinheit ASP eine Digital-Analog-Umwandlung stattfindet sowie eine etwaige Tonsignalverstärkung und -tonregelung mit nachfolgender Tonwiedergabe über LS und RS.
  • Die zur digitalen Signalverarbeitung erforderlichen Taktfrequenzen, unter denen die für die bereits genannte erste Abtastfrequenz, sind über eine mit dem Stereo- Multiplexsignalausgang SMO verbundene phasengekoppelte Schleife mit dem 19 kHz Stereo-Piloten gekoppelt. Diese phasengekoppelte Schleife ist mit einer als Phasendetektor wirksamen ersten Multiplizierstufe M1, einem Tiefpaßfilter LP1, einem regelbaren Oszillator VCO und einer Frequenzteilerschaltung DIV versehen, die über einen Quadraturausgang mit der ersten Multiplizierstufe M1 gekoppelt ist. An diesem Quadraturausgang liefert die Frequenzteilerschaltung DIV ein 19 kHz Orts-Stereo-Pilotsignal, das zu dem 19 kHz Stereo-Pilotsignal in dem von dem Stereo-Multiplexsignalausgang SMO gelieferten Stereo-Multiplexsignal in Phasenquadratur steht. Die Frequenz des regelbaren Oszillators VCO ist derart gewählt worden, daß sich daraus durch nicht dargestellte weitere Frequenzteilerschaltungen alle zur digitalen Signalverarbeitung in dem Empfänger erforderlichen Abtastfrequenzen herleiten lassen.
  • Der Stereo-Multiplexsignalausgang SMO ist zugleich mit einer zweiten Multiplizierstufe M2 gekoppelt, der aus einem phasengleichen Ausgang der Frequenzteilerschaltung DIV ein 19 kHz phasengleiches Orts-Stereo-Pilotsignal zugeführt ist. Die zweite Multiplizierstufe M2 ist als Synchron-Amplitidendetektor für das 19 kHz Stereo- Pilotsignal in dem empfangenen Stereo-Multiplexsignal wirksam. Die zweite Multiplizierstufe M2 liefert über ein zweites Tiefpaßfilter LP2 dem Mono-Stereo-Selektor MSS ein Regelsignal, für eine automatische, von dem empfangenen 19 kHz Stereo-Pilotsignal gesteuerten Mono-Stereo-Umschaltung.
  • Wie obenstehend bereits erwähnt, ist für eine einwandfreie Stereo- Signalverarbeitung eine effektive Austastung von Signalanteilen über dem Frequenzbereich des Stereo-Multiplexsignal von wesentlicher Bedeutung. Insbesondere bei Modulationssignalen, die, wie in Fig. 3 dargestellt, RDS- und ARI-Signalanteile aufweisen, können durch eine nicht einwandfreie Austastung dieser Anteile Falteffekte und andere Störungen in dem Stereo-Tonsignal auftreten. Zwecks einer effektiven Selektion des Stereo-Multiplexsignals zeigt das zeitdiskrete Halbband-Tiefpaßfilter QMF(I-SMO) eine Amplitudenübertragungskennlinie, die in Fig. 3 durch die Kurve C4 idealisiert dargestellt ist. Im Gegensatz zu den bisher bekannten Filterschaltungen, die eine Tiefpaßflanke in der Amplitudenübertragungskennlinie aufweisen, in dem Übergangsband zwischen der höchsten Frequenz in dem Stereo-Multiplexsignal und der niedrigsten Frequenz des RDS/ARI-Signals liegend, liegt das Übergangsband des zeitdiskreten Halbband-Tiefpaßfilters QMF(I-SMO) in dem Frequenzbereich des Stereo-Differenzsignals (L-R) (Kurve C2) von 23 kHz bis 53 kHz. Dadurch kann die Neigung der Tiefpaßflanke der Tiefpaßfilterschaltung (QMF I-SMO) wesentlich weniger steil sein als die der bekannten Filterschaltungen um dennoch eine effektive Austastung der Signalanteile in dem Frequenzgebiet über dem des gewünschten Stereo-Multiplexsignals zu erhalten. Dadurch kann die Tiefpaßfilterschaltung (QMF I-SMO) einer relativ niedrigen Ordnung sein (beispielsweise der fünften Ordnung) und mit einer relativ niedrigen Taktfrequenz arbeiten, wodurch die Tiefpaßfilterschaltung (QMF I-SMO) von einfacher Schaltungskonfiguration sein kann. Eine weitere Folge ist, daß zwischen den in einer 76 kHz Abtastfrequenz auftretenden geradzahligen und ungeradzahligen Abtastwerten des durch die Tiefpaßfilterschaltung (QMF I-SMO) selektierten Stereo-Multiplexsignals ein Stereo-Übersprechen auftritt. Dadurch ist es nun nicht mehr möglich, aus dem wenigstens selektierten Stereo-Multiplexsignal durch die obengenannte an sich bekannte Zeitmultiplexdecodierung unmittelbar das linke und rechte Stereo-Tonsignal zu decodieren, sondern ist noch eine Dematrizierungsbearbeitung notwendig um dieses Übersprechen auszuschalten. Darauf wird noch näher eingegangen.
  • Zur Ermöglichung einer linearen Dematrizierung des von der Tiefpaßfilterschaltung (QMF I-SMO) selektierten Stereo-Multiplexsignals soll die Phasenübertragung der Tiefpaßfilterschaltung (QMF I-SMO)in dessen Arbeitsgebiet im wesentlichen linear sein, oder, mit anderen Worten, soll die Gruppenlaufzeit der Tiefpaßfilterschaltung (QMF I-SMO) im wesentlichen konstant sein. Außerdem soll die Amplitudenübertragung in dem Durchlaßband im wesentlichen flach sein und in dem Frequenzbereich der Tiefpaßflanke, d.h. in dem Übergangsband, derart mit der Frequenz abnehmen, daß eine Halbwertübertragung bei dem 38 kHz Hilfsträger erhalten wird, und daß die Amplitudenübertragungskennlinie gegenüber dem Punkt, wo die genannte Halbwertübertragung auftritt, im wesentlichen symmetrisch ist. Die Tiefpaßfilterschaltung (QMF I-SMO) zeigt dadurch die Eigenschaften, daß die Filterschaltung den Amplitudenwert eines 38 kHz Eingangssignalanteils um die Hälfte, d.h. um 6 dB, verringert, daß eine Eingangs- bzw. erste Abtastfrequenz von 152 kHz und eine Ausgangsabtastfrequenz von 76 kHz ausreicht und daß die Tiefpaßfilterschaltung in dem Übergangsband einen frequenzabhängigen Amplitudenverlauf hat, wobei die Summe der Frequenzanteile auf im wesentlichen symmetrisch um den 38 kHz Hilfsträgen liegenden Frequenzwerten, im wesentlichen konstant ist und den Frequenzanteilen in dem an dem Übergangsband liegenden Durchlaßband entspricht.
  • Durch die Selektion in dem Tiefpaßfilter QMF (I-SMO) wird eine kohärente Signaladdierung der Unter- und Oberseitenbänder des Stereo-Differenzsignals (l-r) erhalten, die im wesentlichen die Hälfte der Amplitude des ursprünglichen Stereo- Differenzsignals (L-R) beträgt. Dies führt zu einem fest definierten Übersprechen der Stereo-Information, die von den ursprünglichen geradzahligen und ungeradzahligen Signalabtastwerten getragen werden. An dem Ausgang SMO werden in einer 76 kHz Abtastfrequenz zu den geradzahligen und ungeradzahligen Abtastzeitpunkten die nachfolgenden Stereo-Signalkombinationen erhalten:
  • Das Übersprechen zwischen den linken und rechten Stereo-Signalen, die durch die Austastung durch die Tiefpaßflanke des Tiefpaßfilters QMF(I-SMO) in ein Stereo-Multiplexsignal eingeführt wird, kann danach durch eine einfache lineare Signalverarbeitung ausgeglichen werden.
  • Vorzugsweise soll die Tiefpaßflanke nach der höchsten Frequenz des Stereo-Summensignals (L+R) und vor der niedrigsten Frequenz des Stereo-Differenzsignals (L-R) einsetzen und im wesentlichen einen linearen Abfall zeigen. Zeitdiskrete Halbband Tiefpaßfilter, wie das Filter QMF vom Eingang I zum Ausgang SMO sind an sich bekannt und können derart bemessen sein, daß sie eine Phasen- und eine Amplitudenkennlinie aufweisen, wie im wesentlichen linear sind und der idealisierten Kurve C4 in Fig, 3 für eine richtige Selektion des Stereo-Multiplexsignals dicht genug nähern. Derartige Filterschaltungen eignen sich insbesondere für die obengenannte Selektion des Stereo-Multiplexsignals.
  • Fig. 4 zeigt das Frequenzspektrum eines Stereo-Multiplexsignals nach Filterung durch das Tiefpaßfilter QMF(I-SMO). Daraus geht hervor, daß das sog. FM- Dreieckrauschen, das mit einer Frequenz quadratisch zunimmt und insbesondere in dem oberen Seitenband des Stereo-Differenzsignals groß ist, zusätzlichen unterdrückt wird. Dadurch wird gegenüber dem bekannten, obengenannten Empfängen eine Verbesserung in dem Rauschabstand erzielt.
  • Die von dem Filter QMF an dem Signalausgang SMO gelieferten wechselweise aufeinander folgenden geradzahligen und ungeradzahligen Abtastwerte des selektierten Stereo-Multiplexsignals treten in einer Abtastfrequenz von 76 kHz auf, wie oben bereits erwähnt wurde. Diese geradzahligen und ungeradzahligen Abtastwerte werden in der Interpolationsschaltung IC derart in ihrer Phase gegeneinander verschoben, daß sie beide gleichzeitig an Ausgängen der Interpolationsschaltung IC in einer Abtastfrequenz von 38 kHz verfügbar werden. Eine derartige Signalverarbeitung kann mit Hilfe eines an sich bekannten bireziproken Halbbandfilters erzielt werden.
  • Eine Dematrizierung des linken und rechten Stereo-Tonsignals wird danach, wie oben bereits erwähnt, in der Dematrizierungsschaltung DEM durch geeignet gewählte lineare Signalkombinationen erhalten.
  • Fig. 2 zeigt eine praktische Ausführungsform eines Stereo-Decoders für eine Zeitmultiplexdecodierung der Stereo-Information in einem Empfänger nach Fig. 1. Die zeitdiskrete Halbband-Tiefpaßfilterschaltung QMF(I-SMO) wird durch ein sog. 11- Abgriff FIR-Filter fünfter Ordnung gebildet, das an sich aus beispielsweise dem Artikel: "A trick for the design of FIR half band filters" von P.P. Vaidyanathan und T.Q. Nguyen, veröffentlicht in "IEEE Trans. on Circuits and Systems", Heft CAS 34, Nr. 3, März 1987, Seiten 297-300 bekannt ist. Die Filterschaltung QMF ist mit einer Verzögerungsschaltung 30 versehen, über die der Eingang 1 mit einem Verzögerungsausgleichzweig 31 bis 34 gekoppelt ist, sowie mit einem Signalzweig 1 bis 5, 10 bis 20 und 35 bis 40. Die verzögerungsschaltung 30 arbeitet mit einer Taktfrequenz, die der ersten Abtastfrequenz (152 kHz) entspricht, während die übrigen Elemente des Filters QMF mit einer Taktfrequenz arbeiten, die dem halben Wert der ersten Abtastfrequenz (76 kHz) entspricht. Dadurch ist es möglich, einen der geradzahligen und ungeradzahligen, beispielsweise die geradzahligen, Eingangssignalabtastwerte zu verzögern und in diesem Beispiel die ungeradzahligen in dem Signalzweig zu bearbeiten oder umgekehrt. In dem Verzögerungsausgleichzweig sind vier kaskadengeschaltete verzögerte Schaltungsanordnungen 31 b/e 34 vorgesehen und der Signalzweig weist eine Kaskadenschaltung erster bis neunter Signalverzögerungsschaltungen 35 b/e 43 auf. Die Verzögerungsschaltungen 35 b/e 43 liegen je zwischen zwei aufeinanderfolgenden Addierschaltungen 10 b/e 19. Auf diese Weise liegt die erste Verzögerungsschaltung 35 zwischen den Addierschaltungen 10 und 11, die zweite Verzögerungsschaltung liegt zwischen den Addierschaltungen 11 und 12 usw. Eingänge der Addierschaltungen 10, 19; 11, 18; 12, 17; 13, 16; 14, 15 sind mit Ausgängen von ersten b/e fünften Koeffizientenmultiplizierern 1 b/e 5 sind gemeinsam mit dem Eingang I des Stereo-Decoders SD verbunden. Durch diese Struktur werden die in der Zeit symmetrisch um die fünfte Verzögerungsschaltung 39 liegenden Signalabtastwerte zu dem Ausgangssignalwert des ersten b/e fünften Koeffizientenmultiplizierers addiert. Ein Eingang der Addierschaltung 10 liegt an einem Bezugsnullwert, während ein Ausgang der Addierschaltung 19 an der Addierschaltung sowie an einem invertierenden Eingang einer als Differenzstufe wirksamen Addierschaltung 29 liegt. Ein Ausgang des Verzögerungsausgleichzweiges liegt an Eingängen der Addierschaltungen 20 und 29. Ausgänge dieser Addierschaltungen bilden den bereits oben genannten Stereo-Multiplexsignalausgang SMO und den Radiodatensignalausgang RDO. Mit einer richtigen Wahl der Koeffizienten bzw. der Gewichtungsfaktoren der Koeffizientenmultiplizierer 1 bis 5 wird eine Amplitudenübertragungskennlinie erhalten, wie diese in Fig. 3 durch die Kurve C4' dargestellt ist, die der gewünschten Amplitudenübertragungskennlinie C4 dicht genug nähert für eine einwandfreie Wirkung des erfindungsgemäßen Stereo-Decoders.
  • Zum Verständnis der Erfindung ist eine nähere Erläuterung über die Wirkung des Filters QMF nicht notwendig und wird auf den obengenannten Artikel verwiesen.
  • In der dem Filter QMF nachgeschalteten Interpolationsschaltung IC wird eine Aliniierung der geradzahligen und der ungeradzahligen Signalabtastwerte verwirklicht, die von dem Filter QMF an dem Signalausgang SMD geliefert werden. Die Interpolationsschaltung IC soll dabei eine amplitudenunabhängige Phasenverschiebung wenigstens eines der genannten geradzahligen und ungeradzahligen Abtastwerte des Ausgangssignals der Filterschaltung QMF herbeiführen, so daß diese geradzahligen und ungeradzahligen Abtastwerte gleichzeitig verfügbar sind. Dazu kann ein FIR- oder ein IIR-Filter verwendet werden. Derartige Filter sind an sich bekannt, beispielsweise aus dem Artikel: "The digital allpass filter: a first versatile signal processing building block" von P.A. Regalia u.a. veröffentlicht in "Proceedings of the I-III", Heft 76 Nr. 1, Januar 1988, Seiten 19 b/e 32.
  • Die in Fig. 2 dargestellte Interpolationsschaltung IC an dem Signalausgang SMO des Filters QMF weist einen Verzögerungszweig 44 und einen Signalzweig 6, 7 24 bis 26, 45 auf. Der Verzögerungsausgleichzweig ist mit einer Verzögerungsschaltung 44 versehen, die mit einer Taktfrequenz von 76 kHz arbeitet. Der Signalzweig der Interpolationsschaltung IC enthält einen an den Signalausgang SMO gekoppelten Koeffizientenmultiplizierer 6, von dem ein Ausgang an einem invertierenden Eingang einer als Differenzstufe wirksamen ersten Addierstufe 24 liegt, von der ein Ausgang an einem invertierenden Eingang einer ebenfalls als Differenzstufe wirksamen Addierstufe 25 liegt, sowie über einen zweiten Koeffizientenmultiplizierer 7 an einem nicht- invertierenden Eingang einer als Differenzstufe wirksamen dritten Addierstufe 26 liegt. Ein Ausgang dieser dritten Addierstufe 26 liegt an einem nicht invertierenden Eingang der Addierstufe 25, sowie über eine Verzögerungsschaltung an dem nicht invertierenden Eingang der Addierstufe 24, ebenso wie an einem invertierenden Eingang der Addierstufe 26. Die Schaltungsanordnungen in dem Signalzweig 6, 7, 24 bis 26, 45 arbeiten mit einer Taktfrequenz, die den halben Wert der Taktfrequenz der Verzögerungsschaltung 44 hat, d.h. 38 kHz. Der Ausgang der Verzögerungsschaltung 44 und der Ausgang der Addierstufe 25 bilden Ausgänge der Interpolationsschaltung IC, an der die geradzahligen und die ungeradzahligen Signalabtastwerte mit einer Abtastfrequenz von 38 kHz gleichzeitig auftreten. Die Interpolationsschaltung IC schafft eine Umwandlung sequentiell auftretender geradzahliger und ungeradzahliger Signalabtastwerte in paarweise gleichzeitig auftretenden geradzahligen und ungeradzahligen Signalabtastwerten durch eine amplitidenunabhängige Phasenverschiebung der geradzahligen Eingangssignalabtastwerte gegenüber den ungeradzahligen oder umgekehrt. Der Gewichtungsfaktor des Koeffizientenmultiplizierers 6 hat keine Funktion in der eigentlichen Signalverarbeitung in der Interpolationsschaltung IC, dient aber hauptsächlich für eine optimale Benutzung der verfügbaren Registerlänge der digitalen Teilerschaltungen von IC. Mit dem Gewichtungsfaktor des Koeffizientenmultiplizierers 7 läßt sich die genannte Phasenverschiebung auf einen gewünschten Wert einstellen. Zum Verständnis der Erfindung ist eine nähere Erläuterung über die Wirkungsweise des Interpolationsfilters nicht erforderlich und es wird auf den letztgenannten Artikel verwiesen.
  • Die Dematrizierungsschaltung ist mit einer ersten und einer zweiten Signalkombinierstufe für eine Dematrizierung des linken und des rechten Stereo- Tonsignals versehen. Die erste und die zweite Signalkombinierschaltung enthält eine als Differenzstufe wirksame Addierstufe 27, 28 und eine Addierstufe 23, 22, die mit einem Ausgang der Addierstufe 27, 28 gekoppelt sind. Wenn der Ausgang der Verzögerungsschaltung 44 der Interpolationsschaltung IC1 und der Ausgang der Addierstufe 25 der Interpolationsschaltung IC IC2 genannt wird, liegt ICI über einen Koeffizientenmultiplizierer 8 an einem invertierenden Eingang der Addierstufe 27 sowie an Eingängen der Addierstufe 22 und einer Addierstufe 21. IC1 ist zugleich mit einem nicht-invertierenden Eingang der Addierstufe 28 verbunden. IC2 ist über einen Koeffizientenmultiplizierer 9 mit einem nicht-invertierenden Eingang der Addierstufe 27 gekoppelt. IC2 ist zugleich mit einem invertierenden Eingang der Addierstufe 28, sowie an Eingängen der Addierstufen 23 und 21. Ausgänge der Addierstufen 21 bis 23 liefern das Basisband- Mono-Tonsignal, das rechte Stereo-Tonsignal bzw. das linke Stereo-Tonsignal. Die Koeffizientenmultiplizierer 8 und 9 schaffen eine Multiplikation der diesen Koeffizientenmultiplizierern zugeführten Abtastwerte mit einem Gewichtungsfaktor gleich 1/2 bzw. 2. Diese Gewichtungsfaktoren sind derart gewählt worden, daß sie die durch die übrigen Koeffizientenmultiplizierer von SD eingeführten Gewichtungsfaktoren in den Abtastwerten an IC1 und IC2 ausgleichen und gleichzeitig eine effektive Dezimierung des linken und rechten Stereo-Tonsignals in DEM ermöglichen.
  • Wie aus dem Obenstehenden hervorgeht, läßt sich der Erfindungsgedanke aus mit andersartigen Filterschaltungen als mit den dargestellten durchführen und ist es durchaus möglich, in der Klasse von zeitdiskreten Halbband-Tiefpaßfilterschaltungen digitale oder nicht digitale Ausführungen, in denen beispielsweise geschaltete Kapazitäten verwendet werden, zu finden, die in ausgeführter Form von der dargestellten Form abweichen, deren Wirkung aber demjenigen entspricht, das in den Patentansprüchen in bezug auf die Filtereigenschaften erwähnt ist.
  • Das in Fig. 2 dargestellte zeitdiskrete Halbbandfilter QMF vom symmetrischen FIR-Filtertyp läßt sich auf einfache Art und Weise zu einem Hochpaßfilter erweitern, und zwar mittels der Addierschaltung 29. Die Filterschaltung QMF weist von dem Eingang I zu dem Ausgang RDO eine Übertragung mit einer Hochpaßkennlinie auf, die der in Fig. 3 durch die Kurve C4 dargestellten Tiefpaßkennlinie entgegengesetzt ist. Dadurch wird es möglich, das Filter QMF zugleich zur Selektion des Radiodatensignals RDS und/oder des ARI-Signals zu verwenden.
  • In der genannten Ausführungsform des zeitdiskreten Halbbandfilters QMF wird auf einfache Weise durch die Addierschaltung 29 eine Hochpaßkennlinie erhalten. Wie aus dem Artikel in bezug auf dieses Filter bekannt ist, weist die als Hochpaßfilter von dem Eingang I zu dem Radiodatensignalausgang RDO wirksame zeitdiskrete Halbbandfilterschaltung QMF dieselbe Halbwertfrequenz, Ordnung und Gruppenlaufzeit auf wie die Tiefpaßfilterschaltung, eine Hochpaßflanke in der Amplitudenkennlinie in einem Übergangsband liegend, das dem der Tiefpaßfilterschaltung entspricht, und hat den Verzögerungszweig und den Signalzweig der Tiefpaßfilterschaltung gemeinsam. Die Hochpaßfilterschaltung ist mit einer Differenzstufe versehen zum Bilden der Differenz zwischen den Ausgangsabtastwerten einerseits des Verzögerungsausgleichzweiges und andererseits der Summe der Ausgangsabtastwerte der (2n+1). Verzögerungsschaltung und des ersten Koeffizientenmultiplizierers. Dabei bildet der Ausgang der Differenzstufe zugleich einen Ausgang der Halbband-Hochpaßfilterschaltung.

Claims (7)

1. Empfänger mit einer Signalstrecke, in der die nachfolgenden Elemente vorgesehen sind: eine Abstimmanordnung (T), eine Demodulatorschaltung (FD) zum Liefern eines Stereo-Multiplexsignals mit einem Basisband-Stereo-Summensignal (L+R), einem 19 kHz-Stereo-Piloten und einem einem ausgetasteten 38 kHz Hilfsträger doppelseitenband-amplitidenaufmodulierten Stereo-Differenzsignal (L-R), eine Abtastanordnung (A/D) zur Umwandlung eines analogen Signals in ein zeitdiskretes Signal und einen Stereo-Decoder (SD) zur Zeitmultiplex-Decodierung eines zeitdiskreten Stereo-Multiplexsignals in zeitdiskrete Links- und Rechts-Stereo-Signale, dadurch gekennzeichnet, daß der Stereo-Decoder mit einer zeitdiskreten Halbband-Tiefpaßfilterschaltung (QMF I-SMO) mit endlicher Impulsstoßantwort und einer im wesentlichen konstanten Gruppenlaufzeit, mit einer Tiefpaßflanke in der Amplituden-Übertragungskennlinie in einem Übergangsband liegend, versehen ist, das wenigstens einen Teil mit dem Frequenzbereich des genannten modulierten Stereo-Differenzsignals gemeinsam hat und mit einer Halbwertübertragung, die auf der Frequenz des genannten 38 kHz Stereo- Hilfsträgers liegt, dem gegenüber die Tiefpaßflanke im wesentlichen punktsymmetrisch ist, wobei dieser Empfänger zugleich mit einer Interpolationsschaltung (IC) versehen ist, die mit einem Ausgang der Filterschaltung gekoppelt ist zum Umwandeln zeitsequentieller geradzahliger und ungeradzahliger Abtastwerte des Ausgangssignals der Filterschaltung in zeitsequentielle Paare gleichzeitig auftretender Abtastwerte, sowie mit einer an die Interpolationsschaltung gekoppelten Dematrizierungsschaltung (DEM) zur linearen Kombination der genannten Paare von Abtastwerten und zum Ausgleichen des durch die Filterschaltung verursachten Übersprechens zwischen den Links- und Rechts- Stereo-Signalen.
2. Empfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Interpolationsschaltung (IC) eine Allpaßfilter aufweist für eine amplitudenunabhängige Phasenverschiebung wenigstens eines der genannten geradzahligen und ungeradzahligen Werte des Ausgangssignals der Tiefpaßfilterschaltung, wobei die Phasenverschiebung die Phasendifferenz zwischen den geradzahligen und den ungeradzahligen Abtastwerte ausgleicht.
3. Empfänger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dematrizierungsschaltung (DEM) eine erste und eine zweite Dematrizierungsstufe aufweist, wobei in den beiden Dematrizierungsstufen eine lineare Summen- und Differenzkombination von Abtastwerten durchgeführt wird.
4. Empfänger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefpaßfilterschaltung (QMF I-SMO) einen Verzögerungsausgleichzweig und einen Signalzweig aufweist zur getrennten Verarbeitung geradzahliger und ungeradzahliger Eingangssignalabtastwerte, wobei der Verzögerungsausgleichzweig n kaskadengeschaltete Verzögerungsschaltungen (31 - 34) aufweist und der Signalzweig eine Kaskadenschaltung der ersten bis zum (2n+1). Verzögerungsschaltung (35 - 43), sowie parallelgeschaltete erste bis (n+1). Koeffizientenmultiplizierer (1 - 5), wobei zu den in der Zeit symmetrisch um die (n+1). Verzögerungsschaltung liegenden Signalabtastwerten bzw. den Ausgangssignalwerten des ersten bis zum (n+1). Koeffizientenmultiplizierer hinzuaddiert worden sind, wobei diese Filterschaltung eine Addierstufe (10 - 19) aufweist zum gegenseitigen Addieren der Ausgangsabtastwerte des Verzögerungsausgleichzweiges, der (2n+1). Verzögerungsschaltung und des ersten Koeffizientenmultiplizierers (1).
5. Empfänger nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Eingang der Interpolationsschaltung (IC) über eine Verzögerungsschaltung (44) mit einem ersten Ausgang (IC1) der Interpolationsschaltung gekoppelt ist, wobei die Allpaßfilterschaltung eine erste bis dritte Addierstufe (24, 25, 26) aufweist mit je einem invertierenden und einen nicht-invertierenden Eingang und mit einem Ausgang, wobei der Eingang der Interpolationsschaltung über einen ersten Koeffizientenmultiplizierer (6) mit dem invertierenden Eingang der ersten Addierstufe (24) verbunden ist, wobei der Ausgang der genannten ersten Addierstufe mit dem invertierenden Eingang der zweiten Addierstufe (25) sowie über einen zweiten Koeffizientenmultiplizierer (7) mit dem nicht- invertierenden Eingang der dritten Addierstufe (26) verbunden ist, wobei der Ausgang der dritten Addierstufe mit dem nicht-invertierenden Eingang der zweiten Addierstufe sowie mit dem Eingang einer weiteren Verzögerungsschaltung (45) verbunden ist, wobei der Ausgang der genannten weiteren Verzögerungsstufe mit dem nicht invertierenden Eingang der ersten Addierstufe sowie mit dem invertierenden Eingang der dritten Addierstufe verbunden ist und der Ausgang der zweiten Addierstufe einen zweiten Ausgang (IC2) der Interpolationsschaltung bildet.
6. Empfänger nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dematrizierungsschaltung (DEM) eine erste und eine zweite Signalkombinierschaltung aufweist, wobei in der ersten Signalkombinierschaltung eine Summen- sowie eine Differenzbildung der Ausgangssignalabtastwerte der Interpolationsschaltungen durchgeführt wird, was zu einem Summensignal bzw. einem Differenzsignal führt, und wobei in der zweiten Signalkombinierschaltung eine Summen- und eine Differenzbildung des genannten Summen- und Differenzsignals durchgeführt wird.
7. Empfänger nach Anspruch 3, 4 oder 5, gekennzeichnet durch eine Halbband-Hochpaßfilterschaltung (QMF I-RDO), die gegenüber der Tiefpaßfilterschaltung dieselbe Halbwertfrequenz, dieselbe Ordnung und dieselbe Gruppenlaufzeit hat und mit einer Hochpaßflanke in der Amplitudenkennlinie in einem Übergangsband, die der der Tiefpaßfilterschaltung entspricht, den Verzögerungsausgleichzweig und den Signalzweig der Tiefpaßfilterschaltung (QMF I-SMO) gemeinsam hat und mit einer Differenzstufe versehen ist zum Bilden der Differenz zwischen den Ausgangabtastwerten einerseits des Verzögerungsausgleichzweiges und andererseits der Summe der Ausgangsabtastwerte der (2n+1). Verzögerungsschaltung und des ersten Koeffizientenmultiplizierers (1), wobei ein Ausgang der Differenzstufe zugleich einen Ausgang (RDO) der Halbband-Hochpaßfilterschaltung bildet.
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