DE4103008C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Klappgriff-Vorrichtung für
Körperbehinderte zur Installation in Sanitärräumen, mit
einer an einer Wand anzubringenden Halterung, an der über
ein Gelenk mit horizontaler Schwenkachse ein aus einer im
wesentlichen horizontalen Benutzungsposition nach oben
schwenkbarer, auslegerartiger Klappgriff angelenkt ist,
sowie mit einer Feder zur Kompensation des durch das
Griffgewicht erzeugten Rückschwenkmoments des Klappgriffs.
Derartige Klappgriffe dienen dazu, einem Körperbehinderten
z. B. die Benutzung einer Badewanne, einer Dusche oder
einer Toilette zu erleichtern; ein solcher Klappgriff muß
sich durch den Behinderten aber auch möglichst leicht ge
gen eine den Klappgriff tragende Wand hochschwenken las
sen, um den Klappgriff aus seiner Benutzungsposition, in
der er von der Wand absteht und über die Badewanne, Dusche
oder Toilette ragt, entfernen und aus dem Weg räumen zu
können.
Eine erste bekannte Klappgriff-Vorrichtung besitzt eine
Verrastung für den hochgeschwenkten Klappgriff, der sich
mehr oder minder frei um das Griffgelenk schwenken läßt.
Diese bekannte Konstruktion hat eine Reihe von Nachteilen:
Gerade das Hochschwenken des Klappgriffs fällt einem Be
hinderten schwer, und diesbezüglich ist die bekannte Kon
struktion besonders nachteilig, weil der Behinderte beim
Hochschwenken des Klappgriffs nicht nur dessen durch sein
Gewicht verursachtes, beträchtliches Rückschwenkmoment
überwinden muß, sondern auch die erheblichen Reibungskräf
te im Griffgelenk, die bei dieser Konstruktion erforder
lich sind, um ein Herabfallen des Griffs nach Lösung der
in der oberen Position wirksamen Verrastung zu verhindern.
Des weiteren ist die Verrastung entweder unsicher, vor
allem nach einer längeren Nutzungsdauer infolge Ver
schleißes an den Rastelementen, oder erfordert das Lösen
der Verrastung erhebliche Betätigungkräfte.
Deshalb ist schon eine Klappgriff-Vorrichtung der eingangs
erwähnten Art bekannt geworden, welche zur Kompensation
des durch das Griffgewicht erzeugten Rückschwenkmoments
des Klappgriffs im Griffgelenk eine Spiralfeder aufweist.
Bei dieser bekannten Klappgriff-Vorrichtung besteht der
Klappgriff aus Vollmaterial, d. h. aus einer massiven me
tallischen Stange, und er läßt sich nach dem Hochschwenken
in der hochgeschwenkten Position sichern, indem er seit
lich zur Wand gedreht wird. Abgesehen davon, daß einem
Körperbehinderten die zur Sicherung des hochgeschwenkten
Klappgriffs erforderliche Bewegung des letzteren schwer
fällt, erfordert der Drehmomentverlauf der Spiralfeder,
d. h. die Abhängigkeit des Federmoments vom Schwenkwinkel
des Klappgriffs, daß das Griffgelenk so ausgebildet ist,
daß in ihm beim Schwenken des Klappgriffs eine erhebliche
Reibung auftritt, um so nach Möglichkeit zu erreichen, daß
der Klappgriff in allen oder fast allen Schwenkstellungen
stehen bleibt. Abgesehen davon, daß der Körperbehinderte
diese Reibungskräfte überwinden muß, ist es vor allem im
Hinblick auf die Einsatzgebiete derartige Klappgriff-Vor
richtungen nahezu unmöglich, zu gewährleisten, daß die
Reibungskräfte dauerhaft gleichgroß bleiben, denn das
Griffgelenk ist nicht nur einem Verschleiß unterworfen,
der sich stark auf die Größe der Reibungskräfte auswirkt,
sondern es ist bei der bekannten Klappgriff-Vorrichtung
auch einer starken Verschmutzungsgefahr ausgesetzt, und
naturgemäß hat eine Verschmutzung des Griffgelenks einen
erheblichen Einfluß auf diese Reibungskräfte.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine Klappgriff-
Vorrichtung zu schaffen, die sich einfacher als die be
kannten Klappgriff-Vorrichtungen betätigen läßt und bei
der die Betätigungskräfte von der Benutzungsdauer weitge
hend unabhängig sind.
Ausgehend von einer Klappgriff-Vorrichtung der eingangs
erwähnten Art läßt sich diese Aufgabe erfindungsgemäß da
durch lösen, daß zumindest der dem Griffgelenk benachbarte
Bereich des Klappgriffs als Rohr und die Feder als in die
sem Rohr angeordnete Gasdruckfeder ausgebildet ist, deren
erstes Widerlager mit dem Rohr und deren zweites Widerla
ger mit der Halterung verbunden ist, daß die Schwenkachse
des Griffgelenks über der Wirklinie der Gasdruckfederkraft
(bzw. der Achse der Gasdruckfeder) liegt und daß die Gas
druckfeder über ein zweites Gelenk mit horizontaler Achse
mit dem zweiten Widerlager verbunden ist. Im Gegensatz zu
einer Spiralfeder, die einen festliegenden Drehmomenten
verlauf aufweist, läßt sich der Verlauf eines durch eine
Gasdruckfeder erzeugten Drehmoments durch entsprechende
Ausbildung der Gasdruckfeder und/oder durch entsprechende
Anordnung der Befestigungs- und Anlenkstellen der Gas
druckfeder innerhalb gewisser Grenzen variieren und an die
ergonomischen Erfordernisse anpassen. Bei der erfindungs
gemäßen Klappgriff-Vorrichtung kann ein zumindest nahezu
reibungsfreies Griffgelenk Verwendung finden, und infolge
der Unterbringung der Gasdruckfeder im Rohr ist die Gas
druckfeder nicht nur unsichtbar, sondern auch vor einem
Verschmutzen weitgehend geschützt. Desweiteren sind auf
dem Markt Gasdruckfedern mit Endlagendämpfung verfügbar,
so daß es bei Verwendung einer solchen Gasdruckfeder nicht
vorkommen kann, daß der Klappgriff beim Verschwenken in
seine obere, ungefähr vertikale oder in seine untere, un
gefähr horizontale Endposition hart anschlägt. Besonders
vorteilhaft ist es, daß sich durch entsprechende Anordnung
der Befestigungs- und Anlenkpunkte der Gasdruckfeder der
Drehmomentenverlauf demjenigen des Klappgriffs anpassen
läßt - das vom Gewicht des Klappgriffs erzeugte Rück
schwenkmoment ist ja abhängig vom Winkel, um den der
Klappgriff aus seiner ungefähr horizontalen Benutzungs
position herausgeschwenkt wurde, und es besteht kein li
nearer Zusammenhang zwischen Schwenkwinkel und Rück
schwenkmoment.
Das Gelenk zwischen Gasdruckfeder und Halterung der Klapp
griff-Vorrichtung könnte außerhalb des Klappgriffs liegen;
um dieses Gelenk jedoch weitgehend vor einer Verschmutzung
zu schützen, sind bei einer bevorzugten Ausführungsform
Griffgelenk und dieses zweite Gelenk relativ zueinander
sowie bezüglich des halterungsseitigen Griffendes so ange
ordnet, daß sich dieses zweite Gelenk in der Benutzungs
position des Klappgriffs innerhalb und bei hochgeschwenk
tem Klappgriff außerhalb des Rohrs befindet. Besonders
vorteilhaft ist es, wenn bei hochgeschwenktem Klappgriff
das zweite Gelenk - von oben gesehen - vom Rohr abgedeckt
wird, weil dann vom hochgeschwenkten Klappgriff abtropfen
des Schmutzwasser kaum auf dieses zweite Gelenk gelangen
kann.
Besonders vorteilhaft sind Ausführungsformen, bei denen
die Wirklinie der Gasdruckfederkraft mit der Rohrachse
einen spitzen Winkel bildet und unterhalb des Griffgelenks
dessen Schwenkachse näher ist als die Rohrachse, weil auf
diese Weise der wandnahe Anlenkpunkt der Gasdruckfeder
möglichst nahe an die Schwenkachse des Griffgelenks heran
gebracht werden kann, eine Maßnahme, die sich vorteilhaft
auf die Betätigungskräfte auswirkt.
Besonders hilfreich ist ein solcher Klappgriff für einen
Körperbehinderten dann, wenn er nicht einfach von einer
armartigen Stange oder einem solchen Rohr gebildet wird,
sondern wenn der Klappgriff von einem in der Seitenansicht
ungefähr U-förmigen, gleichschenkligen Rohr gebildet wird,
wobei das Griffgelenk am freien Ende des oberen Griff
schenkels angeordnet ist. Ein weiterer Vorteil dieser Kon
struktion ist darin zu sehen, daß dann das freie Ende des
unteren Griffschenkels als die untere, d. h. die Be
nutzungsposition festlegender Anschlag dienen kann, der in
der Benutzungsposition insbesondere gegen eine Platte an
liegt, die Bestandteil der Halterung ist und mit der die
Klappgriff-Vorrichtung an einer Wand befestigt wird. Eine
weitere Verbesserung dieser Ausführungsform besteht darin,
daß das freie Ende des unteren Griffschenkels mit einem
schlagdämpfenden Anschlagstück versehen wird.
Um den eigentlichen Klappgriff aus billigem Profilmaterial
herstellen zu können, greift bei einer bevorzugten Aus
führungsform der dem Griffgelenk benachbarte Griffbereich
in eine Muffe ein, an der das Griffgelenk angordnet ist.
Um das Griffgelenk vor Verschmutzung und Korrosion mög
lichst weitgehend zu schützen, zeichnet sich eine bevor
zugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Klappgriff-
Vorrichtung durch eine Schutzkappe für das Griffgelenk
aus, bei der es sich vorzugsweise um eine auf das Griffge
lenk aufrastbare Kappe handelt, so daß sie sich einfach
und billig z. B. aus Edelstahlblech oder Kunststoff her
stellen läßt.
Dem Ziel möglichst geringer Herstellkosten dient auch die
Maßnahme, die Gasdruckfeder in einer einseitig geschlosse
nen, im Rohr befestigten Hülse anzuordnen, deren geschlos
senes Ende das erste Widerlager bildet. Dann muß nämlich
nicht innerhalb des Rohrs oder rohrförmigen Bereichs des
Klappgriffs umständlich ein Widerlager befestigt werden,
an dem dann auch noch die Gasdruckfeder zu montieren ist,
sondern die Hülse samt an ihr montierter Gasdruckfeder
kann in den Klappgriff eingeschoben und dann z. B. am
freien Ende des Klappgriffs befestigt werden, z. B. durch
Anpunkten mittels eines Schweißgeräts.
Vorzugsweise bestehen die Halterung, der Klappgriff und
das Griffgelenk aus Edelstahl oder einem anderen korro
sionsbeständigen Material.
Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der beigefügten zeichnerischen Darstel
lung und der nachfolgenden Beschreibung einer besonders
vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Klapp
griff-Vorrichtung; in der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 Eine Seitenansicht der an einer Wand montierten
Klappgriff-Vorrichtung, wobei der Klappgriff mit
ausgezogenen Linien in seiner Benutzungsposition
und strichpunktiert in seiner hochgeschwenkten
Position dargestellt wurde;
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung der Klappgriff-
Vorrichtung, wobei der Klappgriff seine Be
nutzungsposition einnimmt und eine Schutzkappe
für das Klappgriffgelenk als von diesem abgenom
menes Teil dargestellt wurde;
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie 3-3 in Fig. 2, und
Fig. 4 eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung, jedoch
mit hochgeschwenktem Klappgriff.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine im wesentlichen von einer
Trägerplatte 10 gebildete Halterung, welche mittels
Schrauben 12 an einer Wand 14 befestigt ist; sie besteht
ebenso wie die Schrauben 12 und alle anderen Teile der
Klappgriff-Vorrichtung aus Edelstahl. An dieser Träger
platte 10 ist ein als Ganzes mit 16 bezeichnetes Klapp
griffgelenk angebracht, z. B. angeschweißt, welches im
wesentlichen aus vier Bestandteilen besteht: Einem an der
Trägerplatte 10 befestigten, insbesondere angeschweißten
Lagerbock 18, einer Lagerhülse 20, einem diese beiden Tei
le gelenkig miteinander verbindenen Gelenkbolzen 22 und
einer auf den Lagerbock 18 aufrastbaren Schutzkappe 24. An
die Lagerhülse 20 ist eine Muffe 26 angeschweißt, deren
Achse erfindungsgemäß die vom Gelenkbolzen 22 definierte
Schwenkachse des Klappgriffgelenks 16 nicht schneidet und
in der Benutzungsposition des noch zu beschreibenden
Klappgriffs unterhalb der horizontalen, durch den Gelenk
bolzen 22 verlaufenden Ebene verläuft. Damit sich die Muf
fe 26 aus der in Fig. 2 gezeigten Position um ungefähr 90°
nach oben schwenken läßt, hat die Schutzkappe 24 einen
Ausschnitt 28.
Der erfindungsgemäß von einem Edelstahlrohr gebildete
Klappgriff 30 hat im wesentlichen die Gestalt eines lie
genden U (wenn sich der Klappgriff in der in den Fig. 1 und
2 gezeigten Benutzungsposition befindet), und zwar eines U
mit zwei gleichlangen Schenkeln 32 und 34, welche durch
einen eingeschweißten Verbindungssteg 36 miteinander ver
bunden sind, damit sich ein stabiles Gebilde ergibt. Der
in der Benutzungsposition obere Schenkel 32 des Klapp
griffs ist, wie die Fig. 3 und 4 erkennen lassen, in die
Muffe 26 eingesteckt und mit dieser z. B. durch Schweißen
fest verbunden. Im freien Ende des unteren Schenkels 34
ist ein Anschlagstopfen 38 befestigt, bei dem es sich vor
zugsweise um ein Gummi- oder Kunststoffteil handelt und
mit dem der Klappgriff 30 in seiner Benutzungsposition ge
gen die Trägerplatte 10 anliegt.
In das gemäß den Fig. 1 bis 3 linke Ende des oberen Schen
kels 32 des Klappgriffs 30 ist eine einseitig mittels
einer Rückwand 50 verschlossene Hülse 52 eingeschoben, die
an ihrem offenen Ende einen umgebördelten Rand 54 besitzt,
welcher als Anschlag dient, um so zu verhindern, daß die
Hülse 52 weiter in das den Klappgriff 30 bildende Rohr
hineingeschoben werden kann. Die Rückwand 50 hat ein
Loch 56, durch welches ein Gewindestift 58 hindurchge
steckt wurde, der an einem Zylindergehäuse 60 einer Gas
druckfeder 62 befestigt ist. Eine Hutmutter 64 wurde auf
den Gewindestift 58 aufgeschraubt, ehe die Hülse 52 samt
Gasdruckfeder 62 in den Klappgriff 30 eingesetzt wurde.
Eine Kolbenstange 66 der Gasdruckfeder ist mittels eines
gabelförmigen Endstücks und eines Gelenkzapfens 68 gelen
kig mit einem Widerlager 70 verbunden, das an der Träger
platte 10 insbesondere durch Schweißen fest angebracht
ist, und der Gelenkzapfen 68 verläuft parallel zum Gelenk
bolzen 22. Erfindungsgemäß ist das Widerlager 70 bezüglich
des Klappgriffgelenks 16 so angeordnet, daß die Achse 74.
welche gleich der Wirklinie der Gasdruckfederkraft ist,
mit der Achse 76 des den oberen Schenkel 32 des Klapp
griffs 30 bildenden Rohrabschnitts einen kleinen Win
kel α bildet, und zwar derart, daß in der Benutzungspo
sition des Klappgriffs die Gasdruckfederachse 74 der
Schwenkachse des Klappgriffgelenks 16 näher liegt als die
Rohrachse 76. Erwähnt sei noch, daß die Gasdruckfeder 62
im Loch 56 der Rückwand 50 der Hülse 52 geringfügig ver
schwenkt werden kann, weil die Rückwand 50 nicht zwischen
der Mutter 64 und dem Zylindergehäuse 60 eingespannt ist.
Da die Hülse 52 und die Gasdruckfeder 62 eine vormontier
bare Einheit bilden, die man nur in den Klappgriff 30 ein
schieben muß, worauf sich bei hochgeschwenktem Klappgriff
der Gelenkzapfen 68 anbringen läßt (siehe Fig. 4), ist die
erfindungsgemäße Klappgriff-Vorrichtung äußerst montage
freundlich.
Da es sich bei der Gasdruckfeder 62 um ein auf dem Markt
angebotenes Bauelement handelt, bedarf sie keiner näheren
Erläuterung. Ihre zwischen der Rückwand 50 und dem Wider
lager 70 wirkende Druckkraft ruft ein Drehmoment um die
Schwenkachse des Klappgriffgelenks 16 hervor, dessen Größe
nicht nur von der Bauart der Gasdruckfeder 62 abhängt,
sondern auch von der innerhalb gewisser Grenzen frei wähl
baren Lage des Gelenkzapfens 68 bezüglich der Schwenkach
se 22 des Klappgriffgelenks 16 - wenn vorstehend von der
Größe des durch die Gasdruckfeder 62 erzeugten Drehmoments
die Rede ist, so versteht sich von selbst, daß sich die
Größe dieses Drehmoments in Abhängigkeit vom Schwenkwinkel
des Klappgriffs 30 ändert, und dieses Drehmoment versucht,
den Klappgriff 30 nach oben gegen die Wand 14 zu schwen
ken; in der entgegengesetzten Richtung wirkt das vom
Klappgriffgewicht erzeugte Moment um die Klappgriff
schwenkachse 22, das es mit der Gasdruckfeder 62 zu kom
pensieren gilt und dessen Größe gleichfalls von der Größe
des Schwenkwinkels abhängig ist, um den der Klappgriff 30
aus seiner in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Benutzungspo
sition nach oben geschwenkt wurde. Dieses vom Klappgriff
gelenk bewirkte Schwenkmoment nimmt beim Hochschwenken des
Klappgriffs stärker ab als der Schwenkwinkel zunimmt
(nicht-linearer Zusammenhang), so daß man in der erfin
dungsgemäßen Klappgriff-Vorrichtung entweder eine Gas
druckfeder mit einer entsprechenden Federcharakteristik
verwendet oder die Anordnung der Gasdruckfeder und des
zweiten Gelenks 68 so wählt, daß die beiden Schwenkmomente
bei jedem Schwenkwinkel ungefähr gleich groß sind (gering
fügige Unterschiede fallen wegen unvermeidlicher Gelenk
reibungen nicht ins Gewicht) oder das von der Gasdruckfe
der erzeugte hochschwenkende Moment gerinfügig größer ist
als das vom Klappgriffgewicht erzeugte Schwenkmoment,
nachdem der Klappgriff aus seiner Benutzungsposition um
einen gewissen kleinen Winkel, z. B. um 30°, nach oben ge
schwenkt wurde. Hierdurch wird erreicht, daß der Klapp
griff in seiner Benutzungsposition stehen bleibt, sich
leicht anheben läßt und nicht die Gefahr besteht, daß er
in die Benutzungsposition zurückfällt, nachdem er etwas
angehoben wurde.
Claims (9)
1. Klappgriff-Vorrichtung für Körperbehinderte zur In
stallation in Sanitärräumen, mit einer an einer Wand
anzubringenden Halterung, an der über ein Gelenk mit
horizontaler Schwenkachse ein aus einer im wesentli
chen horizontalen Benutzungsposition nach oben
schwenkbarer, auslegerartiger Klappgriff angelenkt
ist, sowie mit einer Feder zur Kompensation des durch
das Griffgewicht erzeugten Rückschwenkmoments des
Klappgriffs,
dadurch gekennzeichnet, daß zu
mindest der dem Griffgelenk (16) benachbarte Be
reich (32) des Klappgriffs (30) als Rohr ausgebildet
ist, daß die Feder als in diesem Rohr angeordnete Gas
druckfeder (62) ausgebildet ist, deren erstes Widerla
ger (50) mit dem Rohr (32) und deren zweites Widerla
ger (70) mit der Halterung (10) verbunden ist, daß die
Schwenkachse (22) des Griffgelenks (16) über der Wirk
linie (74) der Gasdruckfederkraft liegt und daß die
Gasdruckfeder (62) über ein zweites Gelenk (68) mit
horizontaler Achse mit dem zweiten Widerlager (70)
verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Griffgelenk (16) und zweites Gelenk (68) relativ
zueinander sowie bezüglich des halterungsseitigen
Griffendes so angeordnet sind, daß sich das zweite Ge
lenk (68) in der Benutzungsposition des Klapp
griffs (30) innerhalb und bei hochgeschwenktem Klapp
griff außerhalb des Rohrs (32) befindet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß bei hochgeschwenktem Klappgriff (30) das zweite
Gelenk (68) - von oben gesehen - vom Rohr (32) abge
deckt wird.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirk
linie (74) der Gasdruckfederkraft mit der Rohrach
se (76) einen spitzen Winkel (α) bildet und unter
halb des Griffgelenks (16) dessen Schwenkachse (22)
näher ist als die Rohrachse (76).
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Klapp
griff (30) von einem in der Seitenansicht ungefähr
U-förmigen Rohr gebildet wird, wobei das Griffge
lenk (16) am freien Ende des oberen Griffschen
kels (32) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das freie Ende des unteren Griffschenkels (34) mit
einem schlagdämpfenden Anschlagstück (38) versehen ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der dem Griff
gelenk (16) benachbarte Griffbereich (32) in eine Muf
fe (26) eingreift, an der das Griffgelenk (16) ange
ordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Schutzkappe (24)
für das Griffgelenk (16).
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasdruckfe
der (62) in einer einseitig geschlossenen, im
Rohr (32) angebrachten Hülse (52) angeordnet ist,
deren geschlossenes Ende (50) das erste Widerlager
bildet.
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