DE4102990A1 - Messprinzip und messsystem zur bestimmung des randwinkels von fluessigkeitstropfen auf einer materialprobe mit glatter oder strukturierter oberflaeche - Google Patents
Messprinzip und messsystem zur bestimmung des randwinkels von fluessigkeitstropfen auf einer materialprobe mit glatter oder strukturierter oberflaecheInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Meßsystem (in seiner Gesamtheit als
Meßgerät zu bezeichnen) und das ihm innewohnenden Meßprinzip zur
Bestimmung des Randwinkels (1) von Flüssigkeitstropfen (2) auf
einer Materialprobe (3) mit glatter oder strukturierter Ober
fläche.
Werden in der chemischen Industrie oder in der Materialforschung,
neue Stoffe entwickelt, so folgt eine ausführliche Untersuchung
und Auswertung der chemischen und physikalischen Eigenschaften
des neuen Stoffes. Ein Kriterium hierbei ist unter anderem die
Oberflächenenergie, die sich dadurch zeigt, wie sich der Stoff
mit einer bestimmten Flüssigkeit benetzen läßt. Diese Größe läßt
sich bestimmen, indem auf der Materialprobe ein Flüssigkeitstrop
fen aufgebracht und der sogenannte Randwinkel ausgewertet wird.
Es sind bereits Methoden und Geräte bekannt, die zur Bestimmung
des Randwinkels dienen. Hierbei handelt es sich im wesentlichen
um ein Mikroskop, mit dem ein Tropfen auf einer Probe von der
Seite her betrachtet und der Randwinkel mit einer eingeblendeten
Winkelskala abgelesen wird. Neben dieser manuellen Methode gibt
es auch Geräte, die mit einem Bildaufnahmesystem den Tropfen
ebenfalls von der Seite her in den Speicher eines Computers
abbilden. Im Computer wird dann aus der so abgebildeten Tropfen
form durch bildverarbeitende und mathematische Verfahren der
Randwinkel errechnet.
Bei diesen Methoden und Geräten sind aber gravierende Nachteile
vorhanden. So können sich bei der manuellen Methode leicht
Ablesefehler durch der Beobachter ergeben. Der Versuch die
Erfassung des Randwinkels zu automatisieren hat zu den bekannten
Geräten geführt, die alle auf dem Verfahren beruhen, mit einem
Bildaufnahmesystem den Tropfen von der Seite her abzubilden und
das gewonnene Konturbild auszuwerten. Der entscheidende und
systembedingte Nachteil bei einem derartigen Gerät ist darin zu
sehen, daß der Randwinkel durch ein indirektes und mit großen
Fehlern behaftetes Verfahren ermittelt wird. So entstehen bereits
durch das Bildaufnahmesystem Fehler, die durch dessen Auflösungs
vermögen verursacht werden. Auf die bereits mit den genannten
Fehlern vorbelasteten Bilder werden dann im Computer komplizierte
bildverarbeitente und mathematische Verfahren angewendet, die den
gesuchten Winkel nicht messen, sondern errechnen. Die Fülle der
dazu notwendigen Rechenschritte erklärt die in der praktischen
Anwendung der Geräte zu beobachtenden enormen Meßungenauigkeiten.
Ein weiterer Nachteil ist, daß nur jeweils ein einzelner Tropfen
betrachtet und damit ausgewertet werden kann. Um brauchbare
Meßergebnisse erzielen zu können, ist es somit unumgänglich,
Meßreihen aufzunehmen und eine statistische Auswertung zu betrei
ben. Da jeder Tropfen mit einer speziellen Vorrichtung einzeln
auf die Probe aufgebracht werden muß, gestaltet sich dieses
Verfahren als äußerst langwierig und umständlich. Nachteilig ist
weiterhin zu bewerten, daß bei diesem Verfahren die Probenober
fläche glatt sein muß, denn die Oberflächenstruktur kann durch
das systembedingte seitliche Betrachten oder Abbilden der selben
nicht erfaßt und somit der Auswertung nicht zugänglich gemacht
werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, alle vorgehend genann
ten Nachteile gegenstandslos zu machen, und die Bestimmung des
Randwinkels einfacher und präziser zu gestalten. Erreicht wird
dies durch das Meßprinzip gemäß der Erfindung, das den Randwinkel
von Flüssigkeitstropfen aufgrund physikalischer und geometrischer
Zusammenhänge erschließt, die durch die erfindungsgemäße Anord
nung der Komponenten im Meßsystem gegeben sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung zunächst ein
Meßprinzip gemäß den Ansprüchen 1 bis 4 vor, das dann in einem
Meßsystem gemäß den Ansprüchen 5 bis 12 zur Anwendung kommt.
Das Meßprinzip beruht gemäß Anspruch 1 der Erfindung auf dem
Reflexionsgesetz der Strahlenoptik, das besagt, daß bei einem
Lichtstrahl, der an einer Oberfläche reflektiert wird, der Ein
fallswinkel (4) gleich dem Reflexionswinkel (5) bezüglich dem
Lot auf diese Fläche ist. Dies gilt insbesondere auch für die
Oberfläche eines Flüssigkeitstropfens. Bei einer geeignet vorge
gebenen Lichtstrahlrichtung, hier als Einfallsstrahlrichtung
bezeichnet, wird das Licht durch die gekrümmte Tropfenoberfläche
in verschiedene Richtungen zerstreut. Es sei eine spezielle
Richtung herausgenommen, die geeignet gewählt ist und als Seh
strahlrichtung deshalb bezeichnet werden soll, weil das die
Richtung ist, in der ein reflektierter Lichtstrahl auf den
Lichtempfänger trifft und damit vom Empfänger "gesehen" werden
kann. Ist eine Einfalls- und eine Sehstrahlrichtung bezüglich dem
Tropfen vorgegeben, so gibt es auf der Tropfenoberfläche durch
deren Krümmung nur einen einzigen Punkt, der das Reflexionsgesetz
erfüllen kann. Diesem Reflexionspunkt ist bei einer reellen
Betrachtung ein kleines Flächenstück auf der Tropfenoberfläche
(6) zuordnen, das eindeutig dadurch gekennzeichnet ist, daß die
Winkelhalbierende zwischen Einfalls- und Sehstrahlrichtung mit
dem Lot auf diese Fläche identisch ist. Das für die Reflexion
verantwortliche Flächenstück ist somit in Abhängigkeit der beiden
Strahlrichtungen eindeutig festgelegt und wird im Folgenden als
"geeignetes Flächenstück" bezeichnet.
Verändert man, gemäß Anspruch 2 der Erfindung, die Position der
Lichtquelle, und damit die Einfallsstrahlrichtung, oder die
Position des Lichtempfängers, und damit die Sehstrahlrichtung,
oder beide Positionen gleichzeitig relativ zur Tropfenoberfläche
so ändert sich das geeignete Flächenstück, mit anderen Worten
kann man es auf der Tropfenoberfläche entlangwandern lassen.
Stellt man die Positionen, und damit die Strahlrichtungen, so ein,
daß das geeignete Flächenstück mit der Grenzlinie (7) zwischen
Tropfen und Materialprobe zusammenfällt, so kann aus der sich
ergebenden Strahlgeometrie der Randwinkel ermittelt werden. Dies
geschieht dadurch, daß die Winkelhalbierende den beiden Strahl
richtungen gebildet wird. Damit kennt man den Winkel, den das Lot
des geeignete Flächenstücks mit der Probenfläche einschließt. Der
Randwinkel, der in diesem Fall auf dem Lot senkrecht steht ist
somit ebenfalls gefunden. Wie später noch gezeigt wird, läßt sich
auch eine Anordnung der Strahlrichtungen finden, so daß der
Randwinkel direkt an einem eingestellten Winkel im Meßsystem
gemäß der Erfindung abgelesen werden kann.
Stellt man die Strahlgeometrie so ein, daß das geeignete Flächen
stück unterhalb der Grenzlinie zwischen Tropfen und Materialprobe
liegen würde, so gibt es kein geeignetes Flächenstück, denn der
Tropfen hört ja an der Grenzlinie auf. Dadurch kann gemäß
Anspruch 3 der Erfindung kein Licht in Sehstrahlrichtung reflek
tiert werden kann, was zu einem Absinken der Lichtintensität am
Lichtempfänger und damit zu einem eindeutigen Meßsignal führt.
Bewegt man also die Strahlgeometrie so, daß bei der Lichtintensi
tät am Lichtempfänger ein Hell-Dunkel- bzw. Dunkel-Hell-Übergang
zu beobachten ist, so ist gemäß Anspruch 4 der Erfindung der Fall
erreicht, daß sich das geeignete Flächenstück genau auf der
Grenzlinie zwischen Tropfen und Materialprobe befindet, wodurch,
wie bereits erwähnt, der Randwinkel ermittelt werden kann.
Wendet man das Meßprinzip nach Anspruch 1, 2, 3 und 4 der Erfin
dung, in einem Meßsystem an, in dem die nach den Ansprüchen 4 bis
12 der Erfindung gegebenen Anordnungen gelten, so erhält man ein
Meßsystem in dem der Randwinkel mit bestechender Genauigkeit nur
aus der Lichtintensität und einem Winkel ermittelt werden kann.
Ein solches System setzt sich aus drei funktionalen Komponenten
zusammen, einer ruhenden, einer beweglichen und einer für die
Auswertung zuständigen Komponente. Die ruhende Komponente (8)
nimmt in einer geeigneten Halterung (10) die Materialprobe (11)
auf und bietet für die bewegliche Komponente (9) eine Lagerung
(12), so daß diese um die durch die Lagerung verlaufende
Drehachse (13) eine Drehbewegung ausführen kann. In der beweg
lichen Komponente sind eine Lichtquelle (14) und ein Lichtempfän
ger (15) so angeordnet, daß das unter der Ansprüchen 1 bis 4 der
Erfindung angegebene Meßprinzip zur Anwendung kommt. Die für die
Auswertung zuständige Komponente enthält geeignete elektronische
Mittel, um aus den, mit den beiden anderen Komponenten gewon
nenen, Meßwerten, den Randwinkel zu ermitteln.
Die Drehachse (13) der beweglichen Komponente liegt in der Ebene
der zu untersuchenden Probenoberfläche, und verläuft gemäß An
spruch 6 der Erfindung durch den Mittelpunkt der Probenoberfläche
(16). Das hat den Vorteil, daß immer im Zentrum der Materialprobe
gemessen wird.
In der beweglichen Komponente sind die Lichtquelle und der
Lichtempfänger so angeordnet, daß die Einfallsstrahlrichtung bzw.
die Sehstrahlrichtung gleichen Winkelabstand (17, 18) zur Dehachse
der beweglichen Komponenten besitzen und daß der Schnittpunkt von
Einfallsstrahl und Sehstrahl mit dem Mittelpunkt der Probenober
fläche (16) zusammenfällt. Die durch die Anordnung von Einfalls
strahl und Sehstrahl aufgespannte Ebene schneidet sich dabei mit
der Ebene der Probenoberflächen genau entlang der Drehachse der
beweglichen Komponente. Durch diese Anordnung gemäß Anspruch 7
der Erfindung erreicht man den Vorteil, daß auf der Oberfläche
eines Tropfens nur entlang der Mittellinie geeignete Flächen
stücke in Frage kommen. Der Tropfen wird praktisch entlang eines
Großkreises, dessen Fläche senkrecht auf der Drehachse (13)
steht, abgetastet. Der Winkel, den die ruhende und die bewegliche
Komponente, also die Ebene der Probenoberfläche und die Ebene in
der Einfalls- und Sehstrahlrichtung, gegeneinander einnehmen ist
mit Null definiert, wenn′ beide Ebenen aufeinander senkrecht
stehen. Die bewegliche Komponente kann damit einen Winkelbereich
von -90 bis +90 Grad durchlaufen. Angenommen man startet die
Bewegung bei -90 Grad, so wird man bei einem bestimmten Winkel
feststellen, daß die Intensität am Lichtempfänger zunimmt. Das
geschieht dadurch, daß bei diesem Winkel erstmals ein geeignetes
Flächenstück, an der Tropfengrenze vorgefunden wird. Da das Lot
auf dieses Flächenstück in der Strahlenebene liegt und die
Richtung des Lotes senkrecht zur Drehachse steht, ist der
Randwinkel identisch mit dem auf der definierten Winkelskala
ablesbaren Neigungswinkel der beweglichen Komponente.
Derartige Winkel lassen sich gemäß Anspruch 8 der Erfindung durch
elektronische Winkelgeber (20) leicht einer elektronischen Aus
wertung zugänglich machen.
Versieht man die Lichtquelle mit einer strahlaufweitenden Ein
richtung (21) gemäß Anspruch 9 der Erfindung, so daß ein Bündel
paralleler Lichtstrahlen entlang der Einstrahlrichtung auf die
Probenoberfläche eingestrahlt wird, so werden die oben genannten
Bedingungen gleichzeitig für mehre Tropfen auf der Tropfenober
fläche hergestellt. In Verbindung mit einer lichtsammelnden
Einrichtung (22) vor dem Lichtempfänger gemäß Anspruch 10 der
Erfindung, die parallel zum Sehstrahl ankommende Lichtstrahlen
zum Lichtempfänger fokussiert, ist es möglich eine große Menge
kleiner Tropfen auf einmal auszuwertern. Die Fehler die durch
Staub auf der Materialprobe hervorgerufen werden können, werden
somit eliminiert. Das Auftragen der Tropfen erweist sich eben
falls als sehr einfach, denn es muß nicht ein genau definierter
Tropfen aufgetragen werden, sondern es genügt mit einem Sprühgerät
die Probenoberfläche gleichmäßig mit Tröpfchen zu benetzen.
Vorteile in Bezug auf die Meßgenauigkeit ergeben sich, wenn gemäß
Anspruch 11 der Erfindung der Winkelabstand der Einfalls- (4) und
(5) Sehstrahlrichtung von ihrer gemeinsamen Winkelhalbierenden
gleich dem Polarisationswinkel (Brewsterwinkel) der für die
Tropfen verwendeten Flüssigkeit ist. Für Wasser mit einer Brech
zahl von 1.3330 ergibt sich zum Beispiel ein Winkel von 53,1
Grad.
In Verbindung mit einem, vor der lichtsammelnden Einrich
tung des Lichtempfängers angebrachten Polarisationsfilter (23),
kann bevorzugt das von der Tropfenoberfläche reflektierte und
polarisierte Licht zum Lichtempfänger durchgelassen werden. Der
Polarisationsfilter ist dabei so angebracht, daß die Polarisa
tionsrichtung senkrecht auf der von Einfalls- und Sehstrahlrich
tung aufgespannten Ebene steht. Störendes Streulicht wird dadurch
unterdrückt, was für ausgezeichnete Meßergebnisse sorgt.
Von Vorteil ist ebenfalls, daß mit dieser Methode auch struktur
ierte Oberflächen vermessen werden können. Sind eine große Menge
von Tröpfchen auf der strukturierten Oberfläche aufgebracht, so
ist zu beobachten, das die Hell-Dunkel- bzw. Dunkel-Hell-Ober
gänge zwar nicht mehr scharf sind, aber ihre Lage in der
Helligkeitskurve läßt trotzdem einen präzisen Schluß auf den
Randwinkel zu. Dazu ist es nötig, die Meßwerte gemäß Anspruch 13
der Erfindung in elektronisch verwertbare Form zu bringen,
wodurch eine rechnergestützte Analyse dar Meßwerte gemäß Anspruch
14 der Erfindung möglich ist.
Besonders vorteilhaft ist auch, daß das Meßprinzip vom einfachen
Meßgerät bis hin zum vollautomatisch arbeitenden Analysesystem
eingesetzt werden kann. Die beiden Ausführungsbeispiele stellen
zwei extreme Anwendungen des Meßprinzips gemäß der Erfindung vor,
so daß die mögliche Ausführungsvielfalt erahnbar wird.
Es zeigt
Abb. 4 Die einfachste denkbare Ausführung: Die ruhende Kompo
nente ist eine einfache Platte (24), an der die beweg
liche Komponente gelagert und als Bügel (25) ausgebildet
ist. Als Lichtquelle dient eine einfache Lampe und als
Empfänger kann, indem man durch die Bohrung (26) sieht,
das Auge hergenommen werden. Durch einen Feststellteil
(27) läßt sich der Bügel arretieren und der Winkel an
einer Skala ablesen.
Abb. 5 Eine Ansicht des funktionellen Innenlebens eines voll
automatisch arbeitenden Systems: Dabei wird dar Licht
strahl (28) von einem Laser (29) erzeugt und über
Umlenkspiegel zur strahlaufweitenden Einrichtung (30)
gebracht. Die bewegliche Komponente ist kugelgelagert
(31) und wird über ein Schneckenrad (32) von einem
Schrittmotor angetrieben. Weiterhin sind vorhanden: (33)
photoelektronischer Lichtempfänger mit einer lichtsam
melnden Einrichtung und Polarisationsfilter, (34) Mater
ialprobenhalter und (35) Teil eines Schubfachsystems, das
an der Frontseite des Gerätes herausgezogen werden kann,
wodurch ein Beschicken des Gerätes mit Proben sehr bequem
möglich ist.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die hier dargestellten
Ausführungsformen, da wie, bereites diese beiden Beispiele zei
gen, sehr große Variationsmöglichkeiten bestehen. Wesentlich ist
immer, daß das Meßprinzip nach den Ansprüchen 1 bis 4 der
Erfindung bzw. die nach den Ansprüchen 5 bis 12 der Erfindung
geltenden systematischen Anordnungen und Details zur Anwendung
kommen.
Claims (14)
1. Meßprinzip und Meßsystem zur Bestimmung des Randwinkels (1)
von Flüssigkeitstropfen (2) auf einer Materialprobe (3) mit
glatter oder strukturierter Oberfläche, dadurch gekennzeich
net, daß das Meßprinzip darauf beruht, daß Licht, unter einem
als geeignet gewählten Winkel (Einfallsstahlrichtung 4) auf
die Tropfenoberfläche eingestrahlt, nur von einem einzigen
Punkt dieser Tropfenoberfläche in eine ebenfalls als geeignet
gewählte Richtung (Sehstrahlrichtung 5) reflektiert wird.
Reell gesehen handelt es sich bei dem Reflexionspunkt um ein
kleines Flächenstück (6) der Tropfenoberfläche, das nach dem
Reflexionsgesetz senkrecht auf der Winkelhalbierenden zwi
schen Einfalls- uns Sehstrahlrichtung steht. Das für die
Reflexion verantwortliche Flächenstück der Tropfenoberfläche
ist somit eindeutig durch die Strahlgeometrie festgelegt und
wird im folgendem als "geeignetes Flächenstück" bezeichnet.
2. Meßprinzip und Meßsystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Position der Lichtquelle, und damit die
Einfallsstrahlrichtung, oder die Position des Lichtempfängers,
und damit die Sehstrahlrichtung, oder beide Positionen
gleichzeitig relativ zur Tropfenoberfläche so verändert wer
den, daß das geeignete Flächenstück auf der Tropfenoberfläche
entlangwandert. Stellt man die Positionen und damit die
Strahlrichtungen so ein, daß das geeignete Flächenstück mit
der Grenzlinie (7) zwischen Tropfen und Materialprobe zusam
menfällt, so kann aus der sich ergebenden Strahlgeometrie der
Randwinkel ermittelt werden.
3. Meßprinzip und Meßsystem nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Einstellung der Strahlgeometrie, so
daß das geeignete Flächenstück unterhalb der Grenzlinie (7)
zwischen Tropfen und Materialprobe liegen würde, kein geeig
netes Flächenstück vorhanden ist, wodurch kein Licht in die
Sehstrahlrichtung reflektiert werden kann, was zu einem
Absinken der Lichtintensität am Lichtempfänger und damit zu
einem eindeutigen Meßsignal führt.
4. Meßprinzip und Meßsystem nach Anspruch 1, 2 und 3, dadurch
gekennzeichnet, daß bei einem Hell-Dunkel- bzw. Dunkel-Hell-
Übergang der Lichtintensität am Lichtempfänger die Geometrie
der Strahlrichtungen so eingestellt ist, daß sich das geeig
nete Flächenstück genau auf der Grenzlinie (7) zwischen
Tropfen und Materialprobe befindet, wodurch aus der sich
ergebenden Strahlgeometrie der Randwinkel ermittelt werden
kann.
5. Meßprinzip und Meßsystem nach Anspruch 1, 2, 3 und 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Meßsystem aus drei funktionalen
Komponenten zusammengesetzt ist, einer ruhenden (8), einer
beweglichen (9) und einer für die Auswertung zuständigen
Komponente. Die ruhende Komponente nimmt in einer geeigneten
Halterung (10) die Materialprobe (11) auf und bildet für die
bewegliche Komponente eine Lagerung (12), so daß diese um die
durch die Lagerung verlaufende Drehachse (13) eine Drehbe
wegung von 180 Grad ausführen kann. In der beweglichen
Komponente sind eine Lichtquelle (14) und ein Lichtempfänger
(15) so angeordnet, daß das unter den Ansprüchen 1 bis 4
angegebene Meßprinzip zur Anwendung kommt. Die für die
Auswertung zuständige Komponente enthält geeignete elektro
nische Mittel, um aus den mit den beiden anderen Komponenten
gewonnenen Meßwerten den Randwinkel zu ermitteln.
6. Meßprinzip und Meßsystem nach Anspruch 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drehachse (13) der beweglichen Kompo
nente (9) in der Ebene der zu untersuchenden Probenoberfläche
liegt, und in ihr durch den Mittelpunkt der Probenoberfläche
(16) verläuft.
7. Meßprinzip und Meßsystem nach Anspruch 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß in der beweglichen Komponente (9) die
Lichtquelle (14) und der Lichtempfänger (15) so angeordnet
sind, daß die Einfallsstrahlrichtung bzw. die Sehstrahlrich
tung gleichen Winkelabstand (17, 18) zur Dehachse (13) der
beweglichen Komponenten besitzen und daß der Schnittpunkt von
Einfallsstrahl und Sehstrahl mit dem Mittelpunkt der Proben
oberfläche (16) zusammenfällt. Die durch die Anordnung von
Einfallsstrahl und Sehstrahl aufgespannte Ebene schneidet
sich dabei mit der Ebene der Probenoberflächen genau entlang
der Drehachse (13) der beweglichen Komponente.
8. Meßprinzip und Meßsystem nach Anspruch 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Winkel (19), den die ruhende (8) und
die bewegliche Komponente (9), also die Ebene der Proben
oberfläche und die Ebene, die durch die Einfalls- und
Sehstrahlrichtung aufgespannt wird, gegeneinander einnehmen
durch einen elektronischen Winkelgeber (20) erfaßt wird.
9. Meßprinzip und Meßsystem nach Anspruch 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lichtquelle (14) mit einer strahlauf
weitenden Einrichtung (21) versehen ist, so daß ein Bündel
paralleler Lichtstrahlen entlang der Einfallsstrahlrichtung
auf die Probenoberfläche eingestrahlt wird.
10. Meßprinzip und Meßsystem nach Anspruch 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß vor dem Lichtempfänger (15) eine licht
sammelnde Einrichtung (22) angebracht ist, so daß parallel
zum Sehstrahl ankommende Lichtstrahlen zum Lichtempfänger hin
fokussiert werden.
11. Meßprinzip und Meßsystem nach Anspruch 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Winkelabstand der Einfalls- und
Sehstrahlrichtung von ihrer gemeinsamen Winkelhalbierenden
gleich dem Polarisationswinkel (Brewsterwinkel) der für die
Tropfen verwendeten Flüssigkeit ist.
12. Meßprinzip und Meßsystem nach Anspruch 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß vor der lichtsammelnden Einrichtung (22)
des Lichtempfängers (15) ein Polarisationsfilter (23) derart
angebracht ist, daß nur Licht mit mit einer Polarisations
richtung passieren kann, die senkrecht auf der von Einfalls-
und Sehstrahlrichtung aufgespannten Ebene steht, wodurch
erreicht wird, daß bevorzugt das von der Tropfenoberfläche
reflektierte in eben dieser Richtung polarisierte Licht zum
Lichtempfänger durchgelassen wird.
13. Meßprinzip und Meßsystem nach Anspruch 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß im System nur zwei Meßgrößen, der Winkel
(19), den die Ebene der Probenoberfläche und die Ebene, die
durch die Einfalls- und Sehstrahlrichtung aufgespannt wird,
gegeneinander einnehmen, und der Helligkeitsverlauf am
Lichtempfänger (15) in Abhängigkeit von diesem Winkel (19)
aufgenommen werden müssen, die in einer einfachen Relation
den Randwinkel enthalten.
14. Meßprinzip und Meßsystem nach Anspruch 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßgrößen elektronisch erfaßt werden
und damit direkt für eine elektronische Auswertung zur
Verfügung stehen. Die Auswertung erfolgt durch eine einfache,
nichtprogrammierbare Elektronik oder für komfortablere Anwen
dungen durch ein programmierbares Rechnersystem.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914102990 DE4102990A1 (de) | 1991-02-01 | 1991-02-01 | Messprinzip und messsystem zur bestimmung des randwinkels von fluessigkeitstropfen auf einer materialprobe mit glatter oder strukturierter oberflaeche |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914102990 DE4102990A1 (de) | 1991-02-01 | 1991-02-01 | Messprinzip und messsystem zur bestimmung des randwinkels von fluessigkeitstropfen auf einer materialprobe mit glatter oder strukturierter oberflaeche |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4102990A1 true DE4102990A1 (de) | 1992-08-13 |
DE4102990C2 DE4102990C2 (de) | 1993-06-17 |
Family
ID=6424145
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914102990 Granted DE4102990A1 (de) | 1991-02-01 | 1991-02-01 | Messprinzip und messsystem zur bestimmung des randwinkels von fluessigkeitstropfen auf einer materialprobe mit glatter oder strukturierter oberflaeche |
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