DE4101525A1 - Dichtungsanordnung fuer gegeneinander abzudichtende hohlprofilteile aus beton - Google Patents
Dichtungsanordnung fuer gegeneinander abzudichtende hohlprofilteile aus betonInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Dichtungsanord
nung gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
In der DE-23 62 445 A1 wird eine Dichtungsanordnung
der gattungsbildenden Art beschrieben, bei welcher
in den stumpf gegeneinander zur Anlage kommenden
Stirnflächen der miteinander zu verbindenden Hohl
profilteile je eine Nut angeordnet ist. In jede
dieser beiden Nuten wird dann eine aus relativ
weichem, elastischem Werkstoff bestehende Kassette
eingelassen, die ihrerseits nach außen hin wieder
eine offene Schlitzöffnung definiert. In diese nach
außen hin offene Schlitzöffnung wird eine Ein- oder
Mehrlippendichtung aus steifem elastischem Werk
stoff eingesetzt, so daß eine elastomere Kompres
sionsdichtung geschaffen wird. Die Ein- oder Mehr
lippendichtung besteht aus einem umlaufenden Dich
tungsband, das zur Verstärkung noch mit einem
Montage- und Stützkern ausgerüstet ist.
In der Praxis hat sich herausgestellt, daß das Ein
setzen dieses umlaufenden Dichtungsbandes nur sehr
schwer möglich ist und daß nach Einpressen und an
einander Anpressen der beiden Hohlprofilbauteile
immer wieder eine Zurückbewegung des einen oder an
deren Bauteiles entsteht. Hierdurch wird die gute
Abdichtung in Frage gestellt, da nicht genau kalku
liert werden kann, wie groß die Zurückbewegung ist,
so daß dadurch die Kompression der Dichtung inner
halb der für sie bestimmten Nut- oder Schlitzöffnung
in Frage gestellt ist. Außerdem wird bei dieser be
kannten Anordnung nur eine im wesentlichen punktför
mige Abdichtung erreicht, nämlich nur dort, wo die
Spitzen der tannenbaumartigen Dichtbereiche an der
Innenseite der Kassette anliegen.
Aus der DE-C1-37 04 136 ist es bekannt, in eine Nut
leiste Dichtungsmasse einzubringen, in welcher in
eine Dichtleiste 1 eingepreßt wird, die zahnartige
Vorsprünge aufweist. Die Nutleiste ist dabei sich
von der Öffnung aus konisch zum Bauteilinneren hin
verjüngend ausgebildet. Bei einem Zug an der Dicht
leiste kann diese ein Herausziehen der Dichtmasse
aus der Nutleiste bewirken.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend
von dem gattungsbildenden Stand der Technik, eine
Dichtungsanordnung zu schaffen, bei der Zurückbewe
gungen der aneinander anzulegenden Hohlprofilbau
teile möglich, aber nicht zwangsläufig sind und daß
trotzdem eine absolute sichere Abdichtung gewährlei
stet ist.
Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird
durch die Lehre des Hauptanspruches gelöst.
Mit anderen Worten ausgedrückt wird vorgeschlagen,
daß im wesentlichen auf den Effekt der Kompressions
dichtung verzichtet wird, indem die neue Dichtung so
ausgebildet ist, daß sie als Paßdichtung wirkt,
wobei das Ineinanderführen der beiden Bauteile mit
der zugehörigen Dichtung bzw. dem Dichtungsband da
durch keine Schwierigkeiten bereitet, daß ein Gleit
mittel vorgesehen wird. Außerdem wird gemäß einem
weiteren Merkmal der Erfindung vorgeschlagen, daß
wenigstens eine der beiden Nutleisten in die das
umlaufende Dichtungsband, d. h. die Dichtleiste,
eingesetzt wird, mit einer Entlüftungsbohrung ver
sehen sein kann, so daß kein Luftüberdruck hinter
der einzuführenden Dichtleiste entsteht. Hierdurch
wird jede Zurückbewegung aufgrund eines Überdruckes
in der Nutleiste der aneinander anzuschließenden
Bauteile mit Sicherheit ausgeschaltet.
Die erfindungsgemäße Anordnung schafft also eine
lange Dichtungsfläche und es sind Bewegungen der
Dichtleiste innerhalb des dauerplastischen Materials
möglich, ohne daß die Abdichtung unterbrochen wird
und ohne daß das dauerplastische Material aus der
Nutleiste herausgezogen wird. Aus diesem Grund ist
die Dichtleiste als geschlossener Ring ausgebildet,
der über seine axiale Länge gesehen im wesentlichen
gleiche Wandstärke aufweist.
Wenn gemäß einem weiteren wesentlichen Merkmal der
Erfindung die Weite der Nutleiste von ihrer freien
Öffnung zum Nuttiefsten hin zunimmt, wird das Her
ausziehen der dauerplastischen Dichtmasse noch
schwieriger und sogar unmöglich.
Die Erfindung bezieht sich in besonderer Weise auf
Hohlprofilbauteile, die mit einem Inliner aus Kunst
stoff versehen sind. Derartige Hohlprofilbauteile
werden heute immer mehr im Abwasserbereich einge
setzt, um somit den korrosiven Eigenschaften der Ab
wässer Rechnung zu tragen. Diese Inlinerschicht wird
über an sich bekannte Verfahren an der Innenseite
des Betonrohres festgelegt und vorzugsweise wird vor
Aufbringen des Betons auf den Inliner im Bereich der
Endseiten des Rohres je eine Wulst aus Polyurethan
aufgebracht. In diese Wulst wird die erfindungsge
mäße Dichtungsanordnung eingesetzt, indem die
eigentliche Nutleiste in dieser Wulst aus Kunst
stoff, z. B. Polyurethan ausgenommen ist.
Vorzugsweise werden dabei die Nutleisten erst nach
Fertigstellen des eigentlichen Rohres eingefräst
oder eingearbeitet, so daß es möglich ist, über
entsprechende Werkzeuge genau konzentrisch zum
Inneren des Rohres die Nutleiste auszufräsen. Durch
sogenannte Justierspinnen, die sich an der Innen
seite des Rohres abstützen, werden die ggf. vor
handenen Unregelmäßigkeiten an der Außenseite des
Rohres ausgeschaltet.
Außerdem ist es möglich, die Dichtleiste in einem
der beiden Bauteile fest vorzusehen, während die mit
dauerplastischem Werkstoff gefüllt Nutleiste nur im
anderen Bauteil vorgesehen wird, so daß ein leichtes
Einschieben möglich wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfol
gend anhand der Zeichnung erläutert. Die Zeichnung
zeigt dabei in
Fig. 1 einen Inliner mit angebrachten Wulsten
im Bereich des Endes des Hohlprofil
bauteiles, in
Fig. 2 schaubildlich ein fertiges Betonrohr
mit eingesetztem Inliner und in
Fig. 3 in größerem Maßstab im Schnitt ein
Hohlprofilbauteil in Verbindung mit der
erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung.
In Fig. 1 ist ein Inliner 10 erkennbar, der aus
einem entsprechenden Kunststoff besteht und der an
seinen Endteilen angebrachte Wulste 12 und 14 aus
Polyurethanschaum aufweist.
Fig. 2 zeigt ein fertiges, um den Inliner 10 herum
geformtes Hohlprofilbauteil 1.
Die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung geht deut
licher aus Fig. 3 hervor.
Hier sind die Endbereiche zweier aneinander anzu
schließender Hohlprofilbauteile 1 und 2 dargestellt
und es sind die stumpf gegeneinander zur Anlage
kommenden Stirnflächen 3 und 4 dieser Hohlprofil
bauteile 1 und 2 erkennbar, wobei die eigentliche
Verbindung der beiden Hohlprofilbauteile 1 und 2
als Muffenverbindung ausgebildet sein kann.
In Fig. 3 ist der Inliner 10 erkennbar, der über
entsprechende Verankerungsmittel 15 an dem Hohlpro
filbauteil 1 festgelegt ist. Im Verbindungsbereich
sind die Wulste 12 und 14 erkennbar, die - wie Fig.
1 verdeutlicht - aus angegossenem Polyurethan be
stehen.
In den Stirnflächen 3 und 4 ist je eine Nutleiste 5,
6 ausgenommen, die über ihre Länge gesehen eine im
wesentlichen gleiche Nutweite aufweisen. In die Nut
leiste 5, 6 ist jeweils dauerplastisches Material
8, das als Gleitmittel wirken soll, eingefüllt. Hier
bei wird der gesamte Innenraum der Nutleiste 5 bzw.
6 nicht vollständig mit dauerplastischem Material 8
ausgefüllt, so daß ein bequemes Einsetzen einer
Dichtleiste 7 möglich ist. Diese Dichtleiste 7, die
eine über ihre Länge gesehen gleiche Wandstärke auf
weist ist in Fig. 3 erkennbar.
Weiterhin ist in Fig. 3 in dem Hohlprofilteil 1 eine
Entlüftungsbohrung 9 erkennbar, die beim Einschieben
der Dichtleiste 7 ein Verdrängen des überschüssigen
dauerplastischen Materials 8 und ggf. der vorhande
nen Luft ermöglicht.
Selbstverständlich kann auch in dem Hohlprofilteil 2
eine entsprechende Entlüftungsbohrung vorgesehen
sein.
Zusätzlich kann - wie dies in der Fig. 3 dargestellt
ist - auf der Innenseite der Dichtleiste 7 eine um
laufende Manschette 11 eingesetzt werden.
Das Herstellen der eigentlichen Nutleisten 5 und 6
erfolgt vorzugsweise nach Fertigstellen des in Fig.
2 dargestellten Hohlprofilteiles, wobei sich der
Fräskopf, der die eigentliche Nutleiste 5 oder 6
herstellt, an der Innenseite des gebildeten Rohres
abstützt, so daß durch das Aufbringen des Betons auf
der Außenseite ggf. entstehende Unregelmäßigkeiten
keinen Einfluß auf die Konzentrizität der Nutleiste 6
bzw. 5 hat.
Es ist erkennbar, daß durch die erfindungsgemäße An
ordnung keine Kompressionsdichtung wie im Stand der
Technik vorhanden bewirkt wird, sondern eine Paß
dichtung unter Verwendung von dauerplastischem Ma
terial, so daß Bewegungen der Rohre nach ihrem Ver
legen möglich, aber nicht mehr zu befürchten sind.
Claims (8)
1. Dichtungsanordnung für gegeneinander abzu
dichtende Hohlprofilteile aus Beton mit in
den zur Anlage aneinanderkommenden Stirn
flächen angeordneten, endlos umlaufenden Nut
leisten und eine in die beiden Nutleisten
einsetzbare und einpreßbare Dichtleiste, da
durch gekennzeichnet, daß in wenigstens einer
der Nutleisten (5, 6) - die Nutleisten (5, 6)
nicht ausfüllend - dauerplastisches Material
(8) eingefüllt ist und anschließend die
Dichtleiste (7) in diese mit Material (8)
versehene Nutleiste eingesetzt und dann die
beiden Hohlprofilteile (1, 2) aufeinanderzu
geführt werden, wobei die Dichtleiste (7) als
geschlossener Ring ausgebildet ist, der über
seine axiale Länge gesehen im wesentlichen
gleiche Wandstärke aufweist und wobei die
Nutleisten (5, 6) über ihre Länge gesehen
eine im wesentlichen gleiche Nutweite auf
weisen.
2. Dichtungsanordnung für gegeneinander abzu
dichtende Hohlprofilteile aus Beton mit in
den zur Anlage aneinanderkommenden Stirn
flächen angeordneten, endlos umlaufenden Nut
leisten und eine in die beiden Nutleisten
einsetzbare und einpreßbare Dichtleiste, da
durch gekennzeichnet, daß in wenigstens einer
der Nutleisten (5, 6) - die Nutleisten (5, 6)
nicht ausfüllend - dauerplastisches Material
(8) eingefüllt ist und anschließend die
Dichtleiste (7) in diese mit Material (8)
versehene Nutleiste eingesetzt und dann die
beiden Hohlprofilteile (1, 2) aufeinanderzu
geführt werden, wobei die Dichtleiste (7) als
geschlossener Ring ausgebildet ist, der über
seine axiale Länge gesehen im wesentlichen
gleiche Wandstärke aufweist und die Weite der
Nutleisten (5, 6) von ihrer freien Öffnung
zum Nuttiefsten hin zunimmt.
3. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das dauerplasti
sche Material als Gleitmittel wirkt.
4. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in
beiden Nutleisten (5, 6) dauerplastisches
Material (8) eingefüllt ist.
5. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß, wenn
nur eine Nutleiste mit dauerplastischem Ma
terial (8) versehen ist, die Dichtleiste (7)
in der gegenüberliegenden Nutleiste fest an
geordnet ist.
6. Dichtungsanordnung nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß wenigstens eine der beiden Nutlei
sten (5 oder 6) mit einer Entlüftungsbohrung
(9) versehen ist.
7. Dichtungsanordnung nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß die beiden Nutleisten (5, 6) nach
Fertigstellung des Hohlprofilteiles (1, 2)
hergestellt werden.
8. Dichtungsanordnung nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7 bei mit
einem Inliner (10) versehenen Hohlprofiltei
len (1, 2), dadurch gekennzeichnet, daß im
Endbereich der Hohlprofilteile (1, 2) auf der
Außenseite des Inliners (10) eine Wulst (12,
14) aus Kunststoff, z. B. Polyurethan auf
gebracht ist, in die die Nutleisten (5, 6)
eingearbeitet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4101525A DE4101525C2 (de) | 1990-01-26 | 1991-01-19 | Dichtungsanordnung für gegeneinander abzudichtende Hohlprofilteile aus Beton |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4002306 | 1990-01-26 | ||
DE4101525A DE4101525C2 (de) | 1990-01-26 | 1991-01-19 | Dichtungsanordnung für gegeneinander abzudichtende Hohlprofilteile aus Beton |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4101525A1 true DE4101525A1 (de) | 1991-08-01 |
DE4101525C2 DE4101525C2 (de) | 1995-01-19 |
Family
ID=6398850
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4101525A Expired - Fee Related DE4101525C2 (de) | 1990-01-26 | 1991-01-19 | Dichtungsanordnung für gegeneinander abzudichtende Hohlprofilteile aus Beton |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4101525C2 (de) |
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1991
- 1991-01-19 DE DE4101525A patent/DE4101525C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4101525C2 (de) | 1995-01-19 |
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