DE408748C

DE408748C - Einrichtung zur Verbindung metallischer mit nichtmetallischen Teilen nach dem elektrischen Widerstandsverfahren

Info

Publication number: DE408748C
Application number: DEB100405D
Authority: DE
Original assignee: Bergmann Elektricitaets Werke AG
Current assignee: Bergmann Elektricitaets Werke AG
Priority date: 1921-06-28
Filing date: 1921-06-28
Publication date: 1925-01-23

Description

(B 100405

Bei der Herstellung von Massenartikeln für die elektrische Installation, wie Fassungen, Verteilungsklemmen, Schaltern, Sicherungen usw., spielt der Preis der üblichen Schraubverbindung von Metallteilen auf Porzellan oder sonstigem hitzebeständigen und daher meist sprödem Isoliermaterial eine erhebliche Rolle, während die nachträgliche Lösbarkeit dieser Teile meist von ganz untergeordneter Bedeutung ist. Die billigere Nietverbindung ist anderseits nach dem üblichen Kaltstauchverfahren entweder nicht sicher genug herstellbar, oder sie hat doch meist viel Bruch der spröden Isoliermaterialien zur Folge und ist daher nicht wirtschaftlich. Ein vorheriges Erwärmen der Niete, zwecks leichter Bildung des Nietkopfes, kommt anderseits schon wegen der schnellen Abkühlung derselben nicht in Betracht.

Eine allen Anforderungen entsprechende Nietverbindung läßt sich nach dem elektrischen Widerstandsverfahren erreichen, bei welchem die Niete, nachdem sie in die zu verbindenden Teile eingeführt sind, elektrisch erhitzt und sofort gestaucht oder umgebördelt werden. Damit sich dabei ein guter Schlußkopf bildet, ist es zweckmäßig, die Erhitzung vorzüglich an dem Stauch- oder Umbördelungsende der Niete auftreten zu lassen.

Das kann beispielsweise in bekannter Weise durch geeignete Formgebung, also etwa eine Ouerschnittsverringerung, des Verbindungsmittels selbst erreicht werden. Diese beson dere Formgebung des Verbindungsmittels bedingt jedoch eine wesentliche Verteuerung des Verfahrens. Erfindungsgemäß soll daher an die Stelle der besonderen Formgebung des Verbindungsmittels die Verwendung eines besonderen Materials für die als Döpper dienende Elektrodenspitze treten. Das Material der Elektrodenspitze wird also derart gewählt, daß die größte Erwärmung an dem der Formänderung unterliegenden Ende des Verbindungsmittels sich ergibt. Unter Umständen kann daneben dann auch noch eine besondere Formgebung für die Eelektrodenspitze oder für das Verbindungsmittel oder für beide benutzt werden. Diese Maßnahmen sind für sich bereits bekannt.

Auf diese Weise wird eine sehr gute und rasch herstellbare Verbindung ohne erhebliche Bruchgefahr für die sonst gegen mechanische Gewalt empfindlichen spröden Isolierstoffe ermöglicht. Für das Verfahren selbst können meist die marktgängigen elektrischen Punktschweißmaschinen verwendet werden. Als Verbindungsmaterial kommen alle für obige Zwecke praktisch zur Verwendung gelangenden Metalle, hauptsächlich Messing, Eisen, Kupfer usw. in Betracht. Für die Elektrodenspitze wird zweckmäßig ein Material benutzt, das eine geringere Leitfähigkeit besitzt, als das Material des Verbindungsmittels, jedoch eine höhere Schmelztemperatur, insbesondere ist Molybdän für diesen Zweck geeignet.

Mit besonderem Vorteil ist das Verfahren auch anwendbar, wenn die zu befestigenden Metallteile an ihrem Befestigungsende gleich zur Niet- oder Umbördelungsverbindung geeignet ausgebildet werden. So können z. B. Metallbuchsen, welche bei Drehschaltern vielfach als Lager für die Drehachse dienen, schnell und gut durch Umbördelung in der üblichen Porzellanplatte befestigt werden, ίο desgleichen Kontaktklemmen usw.

Claims

Patent-Ansprüche:

r. Einrichtung zur Verbindung metallischer mit nichtmetallischen Teilen durch Formänderung des einen Endes eines Verbindungsmittels unter Erhitzung nach dem elektrischen Widerstandsverfahren, insbesondere zur Befestigung von Metallteilen auf spröden Unterlagen, gekennzeichnet durch die Verwendung eines solchen Materials für die als Döpper benutzte Elektrodenspitze, daß dadurch, gegebenenfalls in Verbindung mit einer besonderen Formgebung, die größte Erwärmung an dem der Formänderung unterliegenden Ende des Verbindungsmittels eintritt.
2. Verfahren zur Verbindung metallischer mit nichtmetallischen Teilen mittels der Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsmittel in an sich bekannter Weise eine besondere Formgebung erhält, durch die das Eintreten der größten Erwärmung an dem der Formänderung unterliegenden Ende des Verbindungsmittels unterstützt wird.