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Herstellung von Walzdrahtstücken. Es sind Scheren zum Warmschneiden
von Stabeisen an Walzwerken bekannt, bei denen der- einzelne Stab während des Auslaufens
aus der Fertigwalze in mehrere Längen geteilt wird, um an der Länge des Kühlbettes
zu sparen. Bei dieser Ausführungsform kann jedoch stets nur ein Stab .durch die
Schere geleitet werden, wobei der Stab neben den kreisenden Messern läuft und zum
Durchschneiden zwischen den Messern hindurch nach der anderen Seite bewegt wird.
Die wirkliche genaue Fabrikationslänge wird erst später vom Kühlbett aus unter besonderen
Scheren geschnitten.
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Für Drahtwalzwerke, bei denen zu gleicher Zeit mehrere fertig gewalzte
Drahtadern die Fertigwalze verlassen und bisher auf Haspeln gerollt werden, .um
später auf besonderen Richt- und Streckmaschinen wieder gestreckt und auf Fabrikationslänge
geschnitten zu werden, hat man bisher derartige Scheren nicht benutzen können, .da
sie die Produktion nicht aufnehmen konnten.
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Die Erfindung ermöglicht es nun, gleichzeitig beliebig viele aus der
Fertigwalze auslaufende Drahtadern in gewünschte Längen während ihres Auslaufens
zu zerschneiden und abzutransportieren, so daß gegenüber der bisherigen Arbeitsweise
ein großer Vorteil dadurch erzielt wird, daß die bisher erforderlichen Haspel sowie
die zum späteren Strecken und Schneiden des gehaspelten Drahtes benötigten Maschinen
und Einrichtungen fortfallen. Eine Vorrichtung zur Ausübung des .Verfahrens ist
auf der Zeichnung dargestellt.
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Abb. i zeigt eine Seitenansicht, Abb. 2 einen Grundriß, Abb. 3 ist
ein Längsschnitt, Abb. q. ein Querschnitt. Abb. 5 bis 7 zeigen Einzelheiten.
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In einem Lagerbock i ruhen mehrere Wellen, von denen die mittelste
2 die AntriebsweIle darstellt und durch Riemenscheibe 3 angetrieben wird. Ein Zahnrad
q. auf dieser Welle 2 kämmt mit Zahnrädern 5, 6, 7, 8 auf den anderen Wellen, wodurch
die Wellen 9,1 o und i i gleichfalls in Umdrehungen versetzt werden. Die Welle 9
trägt an ihrem anderen Ende ein Zahnrad 12, das in ein lose auf der Welle 13 laufendes
Zahnrad 14 von vielfachem Durchmesser eingreift. Neben dem Zahnrad 1q. ist auf der
Welle 13 auf der einen Seite eine Kurvenscheibe 15 und auf der anderen Seite eine
Kupplung 16 befestigt, in der ein Bolzen 17 verschiebbar gelagert ist, der durch
eine Feder 18 nach dem Zahnrad 14 hin gedrückt wird, das mit mehreren Löchern i9
im Umkreis für das Einschnappen des Bolzens 17 versehen ist. Mit dem Bolzen ist
eine Rolle 2o verbunden, deren Achse radial zur Welle 13 steht. Von der Welle, io
wird mittels des auf ihr sitzenden Zahnrades 2i das Zahnrad 22 angetrieben,- das
mittels Wechselräder 23, die in einer Schere 2q. gelagert sind, das Zahnrad 25 und
durch dieses eine Scheibe 26 mit auswechselbaren und abnehmbaren Kurvenstücken 27
antreibt. Gegen letztere wird die Rolle 28 an einem Hebel 29
durch
eine Feder 30 gezogen. Mit dem Hebel 29 ist ein Arm 31 verbunden, dessen
Ende 32 gebogen und keilartig zugeschärft ist. Die Welle io ist nach oben federnd
gelagert und so eingestellt, daß sie nur als Vorschubwalze dient. In den Wellen
i o und 34 sind übereinanderliegende Riiigriuten 35 eingedreht, die die Durchgangskaliber
für die Drähte bilden. Vor den Kalibern sind Führungstrichter 36, 37 angebracht,
und hinter den Kalibern befinden sich uni Zapfen 38 schwenkbare Führungsbüchsen
39, deren Durchgangsquerschnitt sich nach den Austrittsenden hin verengt, um dem
Draht eine genaue Führung zu geL)en. Die Enden dieser Büchsen 39 liegen vor dem
Jpalt zwischen der Welle i i und einer darüber angeordneten Welle ,.o, deren Lager
4.1 durch ".#,chraul)en .I2 auf und ab gestellt werden können. In beiden Wellen
sind mittels Schrauben .I3 1lesser d4 befestigt, die bei der Drehung der Wellen
scherenartig zusammenwirken, die aber vor den Mündungen der Führungsbüchsen 39 Ausschnitte
für aen ungehinderten Durchgang der Drähte haben. Bewe Wehen sind durch ialinräder
zwangläufig miteinander verbunden und in Drehrichtung gegeneinander verstellbar,
um die `clineiden aer Messer stets genau übereinander einstellen zu können. Die
Schneiden der tlesser kreisen also zwischen den durchlaufenden Drähten. Die Enden
der F ührungsbüchsen 39 sind mittels Gleitlagern air einer Schiene 4.ö befestigt,
die verschiebbar in dem Bock i gelagert ist und die durch eine Feder 4.7 niit ihrem
Ende, das eine Rolle 48 trägt, gegen die Kurvenscheibe 15 gedrückt wird.
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Die Messerschneiden haben die gleiche Umfangsgeschwindigkeit wie die
Wellen io und 3,4, die den Z"orschub der Drähte durch die `-orrichtung hindurch
bewirken.
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Nach einer gewissen, durch Wahl der Wechselräder 23 einstellbaren
Umdrehungszahl der Vorschubwellen io, 34. wird der Hebel 29-durch die. Kurvenscheibe
27 bewegt. Die Nocken an dieser schwenken den Hebel 29 und den Arm 3 r derart, daß
dessen Ende 32 von der Welle 13 abbewegt und unter der Rolle 2o weggezogen wird.
In diesem Augenblick zieht die Feder 18 den Bolzen 17 in eine der Löcher ig, wodurch
das Zahnrad 14 mit der Welle 13 und dadurch mit der Kurvenscheibe 15 gekuppelt wird.
Das Zahnrad dreht also jetzt die Kurvenscheibe, die. mittels der Schiene 46 die
Führungsbüchsen 39 seitwärts hin und zurück bewegt. Während der Umdrehurig der Kurvenscheibe
15 ist die Rolle 28 des Hebels 29 über den betreffenden Nocken der Kurvenscheibe
29 gelaufen, so daß die Feder 3o den Keil 32 in die Bewegungsbahn der Rolle 2o zieht,
die somit nach einmaliger Umdrehung der Welle 13 auf den Keil 32 aufläuft und durch
diesen von der Kupplung 16 abgezogen wird, so daß der Bolzen 17 das Zahnrad 14 wieder
freigibt. Durch die Seitwärtsbewegung der Führungsbüchsen «erden die durchlaufenden
Drähte zwischen die dauernd kreisenden Messerschneiden bewegt, so daß diese die
Drähte durchschneiden. Die abgeschnittenen Enden werden durch ein Rollijett weitergefordert,
und in die jeweils leer werdende Führung wird ein neuer, vom Walzwerk kommender
Draht eingeführt, so daß ein ununterbrochenes Verarbeiten der ge-N@ atzten Drähte
stattfindet, die beliebige, auch wechselnde Längen haben können. Da der Umfang der
Vorschubwalzen bekannt ist, können die Längen der geschnittenen Stücke gemessen
bzw. bestimmt werden.
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Die Wechselräder und das Abnehmen eines oder mehrerer Kurvenstücke
27 ermöglichen ein selbsttätiges Abschneiden von Drahtstücken sehr verschiedener
Länge.
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Die Vorrichtung kann auch so eingerichtet sein, daß als `'orschub-\vatzeti
10, 34 die letzten Walzen des Fertigwalzwerkes- dienen.
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Die Anzahl der Drahtführungen -ist natürlich beliebig. _