DE404535C - Dampfkessel in Verbindung mit Kokskuehlanlagen - Google Patents

Description

• Dampfkessel in Verbindung mit Kokskühlanlagen. Die Erfindung betrifft einen Dampfkessel in Verbindung mit Kokskühlanlagen, bei denen der in einem geschlossenen Behälter befindliche glühende Koks durch die im Behälter befindliche mit Hilfe mechanischer Mittel umgewälzte Luft gekühlt wird und die von der Luft aufgesogene Wärme an einen zur Erzeugung von Dampf bestimmten Kessel abgegeben wird. Es kommt bei solchen Anlagen vor, daß der Bedarf an Dampf die- mit dem Koks erreichbare Dampferzeugung übersteigt oder daß die Regelung der Dampferzeugung Schwierigkeiten bietet, weil die Koksöfen so eingerichtet sind, daß sie bei einer 24stündigen Garzeit nur einmal im Tag zu entleeren oder zu beschicken sind und daß deren Entleerung oder Beschickung zur Ersparnis von Personal innerhalb einer nur etwa 8stündigen Arbeitsschicht erfolgt, so daß in der Beschickung der Kokskühlbehälter 16- und mehrstündige Unterbrechungen eintreten. .
• Man hat sich zur Behebung dieser Schwierigkeiten bisher damit beholfen, daß man den Kokskühlanlagen zur Erzeugung der von ihnen nicht lieferbaren Dampfmenge andere zum Betrieb gehörende Kessel angegliedert hat. Diese Lösung ist aber, weil die Betriebskessel mit Unterbrechungen arbeiten müssen, eine unbefriedigende, da nur zeitweise arbeitende Kessel unwirtschaftlich sind.
• Durch die Erfindung ist es möglich geworden, die Dampferzeugung der Kokskühlanlage unter allen Umständen und unter Vermeidung von unwirtschaftlich' arbeitenden Zusatzkesseln vollständig dem jeweiligen Verbrauch entsprechend zu regeln. Die Erfindung besteht darin, daß ein aus einem Oberkessel und einem Unterkessel bestehender Doppelkessel mit einer im Unterkessel angeordneten Feuerung und mit Kesselzügen so versehen ist, daß die Kokskühlgase getrennt von den Feuergasen dem Koks wieder zugeführt und die Feuergase getrennt von den Kokskühlgasen in den Kamin abgeführt werden.
• Drei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind auf der Zeichnung dargestellt.
• d ist der den Koks aufnehmende; in bekannter Weise von oben zu beschickende und nach unten entleerbare Kühlbehälter und b ein mit Heizröhren versehener, aus einem Ober- und einem Unterkessel bestehender Dampfkessel. Der die Kühlung des Kokses und die Beheizung des Kessels bewirkende Kreislauf der Kühlgase wird mit Hilfe des Ventilators c, der Kanäle d, der Leitung e in Richtung der vollgezeichneten Pfeile bewirkt. Un, den Kessel auch mit Feuer beheizen zu können, ist derUnterkessel mit einem Flammrohr f versehen.
• Die Feuergase werden im Ausführungsbeispiel nach Abb. i bei abgestelltem Kokskühlbetrieb mit Hilfe des Ventilators g in Richtung der gestrichelt gezeichneten Pfeile durch die Heizrohre des Unterkessels sowie durch den diesen Kesselteil umgehenden untern Zug h hindurch in den Kamin i befördert. Die Möglichkeit ist dabei vorhanden, den Kessel entweder ausschließlich mit den vom Koks erhitzten Gasen oder aber ausschließlich mit Feuer beheizen zu können.
• Die Anordnung der Züge nach Abb.2 kommt dann in Betracht, wenn die Kühlgase dauernd zur Verfügung stehen, die Koksabwärme dagegen allein nicht genügt, um den gesamten Dampfbedarf zu decken. Die Kühlgase bestreichen nur den obern Teil der Rauchröhren des Unterkessels, während der untere Teil durch die Feuergase beheizt wird.
• Mit der Ausführungsform nach Abb.3 wird ermöglicht, die Züge des Kessels gegebenenfalls für beide Heizmittel wechselweise zu benutzen. Die Kühlgase werden dabei durch den Ventilator c in Richtung der vollgezeichneten Pfeile im Kreislauf durch die Heizrohre des Kessels hindurchgetrieben, während die Feuergase durch den Ventilator g in Richtung der gestrichelten Pfeile durch die äußern Züge des Kessels hindurchgesaugt und durch den Kamin i ins Freie befördert werden. Zur Umstellung des Betriebes für ausschließliche Feuerbeheizung sind Klappen k, L, 7n vorgesehen, welche nach Abstellung des Ventilators c um 9o° aus der gezeichneten Lage gedreht werden. Dadurch werden die Feuergase, um ihnen eine größere Heizfläche als bei dem gemischten Betrieb zu bieten, zuerst durch die Heizröhren des Unterkessels und alsdann durch den den Oberkessel umgebenden Zug hindurch in den Kamin befördert.
• Für die bauliche Durchbildung der Kessel sind natürlich viele andere Möglichkeiten als die gezeichneten vorhanden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Dampfkessel in Verbindung mit Kokskühlanlagen, bei denen der Koks vermittels eines über einen Kessel geführten Kühlgasstroms gekühlt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein aus einem Oberkessel und einem Unterkessel bestehender Doppelkessel mit einer im Unterkessel angeordneten Feuerung und mit Kesselzügen so versehen ist, daß die Kokskühlgase getrennt von den Feuergasen dem Koks wieder zugeführt und die Feuergase getrennt von den Kokskühlgasen in den Kamin abgeführt werden.