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Trockenkokskühlanlage Beim Betrieb von Trockenkokskühlanlagen wird
die fühlbare Wärme der im Kreislauf durch den heißen Koks geführten Kühlgase in
Abhitzekesseln nutzbar gemacht, wobei die Kühlgase vor jedem Durchgang durch die
glühende Koksschicht abgekühlt werden.
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Solche Kesselanlagen für Kokskühlanlagen bestehen aus einfachen Abhitzekesseln
mit nachgeschalteten Ekonomisern. Es ist außerdem üblich, Dampfüberhitzer in den
Weg der heißen Gase einzuschalten.
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Erfahrungsgemäß reicht der bei der Trockenkühlung des glühenden Kokses
erzeugte Dampf, damit also auch die Leistung der Abhitzekessel, aus, den gesamten
Dampfbedarf der Kokerei zu decken, so daß sich die Erstellung besonderer direkt
befeuerter Kessel erübrigt.
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Hierbei besteht jedoch die Gefahr, daß bei zeitweiser Stillsetzung
der Kokskühlanlage der Kokerei kein Dampf zur Verfügung steht. Um diese Abhängigkeit
der Dampferzeugung von dem Betrieb der Kühlanlage zu beheben, wurde deshalb schon
vorgeschlagen, die Abhitzekessel der Kokskühlanlage mit eigenen Feuerungen zur direkten
Beheizung zu versehen Dies hat jedoch den Nachteil, daß die Abhitzekessel mit Gasen
von verschieden hohen Temperaturen je nach Abhitzebetrieb oder direkter Feuerung
beheizt werden. Beim Betrieb der Abhitzekessel mit Gasen der Kühlkammer kommt eine
Temperatur von etwa 8oo ° C in Betracht, während bei direkter Feuerung die Temperatur
der Feuergase schätzungsweise i2oo ° C beträgt. Daß diese verschiedenen Heizgastemperaturen
für ein und denselben Kessel von Nachteil sind, ist selbstverständlich.
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Um nun bei Stillsetzung der Kühlanlage eine weitere Beheizung der
Abhitzekessel mit Gasen, deren Temperatur der den Gasen des Kühlbetriebes entspricht,
zu ermöglichen, schlägt die Erfindung vor, die Abhitzekessel der Kokskühlanlage
als Nachschaltkessel zu verwenden, wobei als Vorschaltkessel ein sogenannter Strahlungsdampferzeuger
Verwendung findet. In diesem Strahlungsdampferzeuger wird der direkten Feuerung
so viel Wärme entnommen, daß die Rauchgase zum Abhitzekessel mit einer Temperatur
gleich der der Kokskühlgase gelangen.
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Für den Fall der Beheizung der Abhitzekesselanlage durch den Vorschaltkessel
sind natürlich Absperr- und Regelorgane vorgesehen, die die erstere vollständig
von der Kokskühlkammer trennen und gleichzeitig einen Austritt der Feuergase ins
Freie ermöglichen.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung an
Hand eines schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles dargestellt. Es zeigen
Abb. i eine Ansicht der Abhitzekesselanlage einer Kokskühlanlage und des Vorschaltkessels,
Abb. 2 einen Grundriß der Anlage nach Abb. i, Abb. 3 einen Schnitt nach Linie 3-3
der Abb. i. Die in den Zeichnungen dargestellte Anlage besteht im wesentlichen aus
dem Kokskühlbehälter a, den Abhitzekesseln b, den Vorwärmern c und
dem Vorschaltkessel p.
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Der Koks wird durch die Öffnung e in den Kokskühlbehälter eingefüllt.
Die Kühlung des Kokses erfolgt durch umlaufende Kühlgase,
welche
durch den Ventilator d durch die Leitung f
in den Verteilerkanal g
eingeführt werden und aus diesem durch eine Mehrzahl von Reitern ii in die Kokskühlkammer
gelangen. In der Kokskühlkammer steigen die Gase senkrecht nach oben und treten
durch die Öffnungen i bzw. h in den Kanal, von welchem aus sie durch Leitungen
in in die verschiedenen Abhitzekessel b eingeführt werden. In den Abhitzekesseln
strömen die Gase aufwärts und treten im Sinne der eingezeichneten Pfeilrichtung
in die Vorwärmer c ein, von welchen aus sie durch die Ventilatoren d wieder abgesaugt
werden, um von neuem in die Kokskühlung eingeführt zu werden.
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In dem Kanal l ist ein Überhitzer n vorgesehen, der durch Verschiebung
der Trennwand o zwischen dem Kanal l und der Kokskühlkammer beliebig stark mit Heizgasen
beaufschlagt werden kann.
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Wie aus Abb. i und 2 ersichtlich, ist seitlich der Kokskühlanlage
ein Vorschaltkessel P mit Feuerung vorgesehen, welcher als sogenannter Strahlungsdampferzeuger
ausgebildet ist. Der Abgaskanal q dieser Feuerkammer mündet in einen längs der Abhitzekesselbatterie
verlaufenden Kanal y, welcher mit zu dem Abhitzekessel führenden Kanälen in verbunden
ist, so daß die Abgase der Feuerung P in den Abhitzekessel eingeführt werden können.
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Wie Abb. 3 zeigt, sind in den Leitungen in
wie auch in den Verbindungsleitungen
des Abgaskanals y zu den Kanälen 7n Abschlußschieber s und t vorgesehen, mit Hilfe
deren die Kokskühlkammer oder der Abgaskanal y gegeit die Abhitzekessel abgeschlossen
werden kann.
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Die Betriebsweise der Kesselanlage ist aus der Zeichnung ohne weiteres
zu ersehen und auf Grund der obigen Ausführungen ohne weiteres verständlich.
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Wenn genügend Koks zur Kühlung zur Verfügung steht bzw. wenn genügend
Abhitze zur Dampferzeugung vorhanden ist, so ist die Feuerung P außer Betrieb, und
die Schieber t sind geschlossen, während die Schieber s geöffnet sind, so daß die
Kühlgase aus der Kühlkammer a ohne weiteres in die Abhitzekessel eintreten können.
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Bei Unterbrechung des Kühlbetriebes werden die Schieber s geschlossen,
die Schieber t geöffnet, so daß die Abgase der nunmehr in Betrieb genommenen Feuerung
P in die Abhitzekessel eintreten können.
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Bei dieser letztgenannten Betriebsart werden selbstverständlich auch
die Druckleitungen der Ventilatoren d gegen die Kokskühlkammer abgeschlossen, und
zwar mit Hilfe von Schiebern u. Die Abgase treten hierbei durch die Schornsteine
v ins Freie.
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Um auch bei der Beheizung der Abhitzekesselanlage mit den Abgasen
der Vorschaltfeuerungp die Möglichkeit einer Dampfüberhitzung zu haben, sind entweder
in der Feuerkammer P Strahlungsüberhitzer eingebaut oder in dem Abgaskanal q sind
die erforderlichen Überhitzerschlangen angeordnet, durch welche der erzeugte Dampf
hindurchgeleitet wird.