DE4042165C2 - Zielerfassungssystem mit optischen Fokussiereinrichtungen - Google Patents
Zielerfassungssystem mit optischen FokussiereinrichtungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein optoelektronisches Zielerfassungssystem, also ein
System zur Erfassung und Winkellokalisierung eines Zieles, in einem sehr
ausgedehnten Feld von der Größenordnung des Halbraumes, nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein solches System kann in einem Flugzeug mitgeführt werden. Es kann dann
eine feindliche Bedrohung durch Flugzeuge oder Flugkörper feststellen.
Bei derartigen optoelektronischen Überwachungssystemen wird im allge
meinen die von den Zielen ausgehende Infrarotstrahlung erfaßt. Ein Infrarot
detektor ist im Brennpunkt einer Optik angeordnet. Die Aufgabe des Detektors
besteht darin, die von dem Ziel ausgehende und durch die Optik fokussierte
elektromagnetische Strahlung in ein elektrisches Signal um
zusetzen. Diese Systeme sind beispielsweise im Wellenlängen
bereich zwischen 2 und 5 µm oder 8 und 13 µm empfindlich.
Das durch den Detektor erzeugte elektrische Signal wird ver
stärkt. Elektronische Einrichtungen zur Verarbeitung dieses
elektrischen Signals stellen ein plötzliches Anwachsen fest,
welches dem Durchgang eines Zielbildes am Infrarotdetektor
entspricht.
Die Infrarotdetektoren weisen im allgemeinen eine empfindli
che Zone auf, auf welcher der Infrarot-Lichtfluß fokussiert
werden muß, um in ein elektrisches Signal umgesetzt werden
zu können. Diese Zone hat geringe geometrische Abmessungen.
Typischerweise liegen sie bei weniger als 1 mm2 und oft so
gar nur 50 µm × 50 µm. Daraus ergibt sich, daß das Feld, in
welchem sich das Ziel befinden muß, um erfaßt zu werden, sehr
klein ist, wenn ein einziger Detektor im Brennpunkt eines
Objektivs angeordnet wird. Der Feldwinkel ist gleich dem
Quotienten aus der Abmessung der empfindlichen Zone und der
Brennweite des Objektivs; er liegt typischerweise bei weni
ger als 1°. Dieser Feldwinkelwert erlaubt keine Zielerfas
sung unter guten Bedingungen, so daß im allgemeinen mehrere
empfindliche Zonen entlang einer Längsachse nebeneinander
angeordnet werden, um eine Detektorzeile aus einzelnen In
frarotdetektoren zu bilden. Im allgemeinen werden auf diese
Weise einige zehn Detektoren angeordnet. Eine solche Detek
torzeile wird in der Brennebene des Objektivs angeordnet und
überdeckt ein Feld, dessen Winkel bei etwa 10° in Längsrich
tung der Zeile liegt und einen Bruchteil von 1° senkrecht
zur Längsrichtung der Zeile beträgt.
Die Analyse einer Raumzone erfolgt dann durch Bewegung des
elementaren Feldes, welches die Zeile überdeckt; dieses Feld
wird senkrecht zur Längsachse der Zeile verlagert.
Die Fig. 1 der beigefügten Zeichnung zeigt schematisch ein
bekanntes Erfassungssystem, das oft Anwendung findet und mit
einer Sensorgruppe ausgestattet ist, die ein Objektiv und eine Infrarot-
Detektorzeile umfaßt; sie ist drehbar um die senkrechte Längsachse der Zeile
angeordnet. Jeder elementare Detektor der Zeile ist an Verarbeitungseinrichtungen
angeschlossen. Das Ziel wird nach seinem Winkel in einem so abgetasteten
"Winkelband" lokalisiert, sobald die Verarbeitungseinrichtungen ein Anwachsen
des elektrischen Signales erfassen, das einer der Detektoren der Zeile liefert,
aufgrund der Kenntnis der Nummer des Detektors, auf den der Lichtfluß gefallen
ist, sowie aufgrund der Messung des Visierwinkels, den das System zum
Zeitpunkt der Erfassung aufweist.
Ein solches optoelektronisches Infrarot-Überwachungssystem ist mit dem
Mangel behaftet, daß nur ein begrenztes Feld erfaßt werden kann.
Es wurden auch bereits Versuche mit anderen Konzepten vorgenommen.
Dabei werden optomechanische Abtastvorrichtungen mit Schwingspiegeln,
drehbaren Vielfachspiegeln und dergleichen verwendet, die jeweils zu zweit
benutzt werden, so daß mehrere einander überlagerte Bänder abgetastet werden.
Aber auch mit derartigen Vorrichtungen ist die Abtastung eines vollständigen
Halbraumes entsprechend 2π Sterad nicht möglich.
Aus der DE 38 05 642 C1 ist ein Zielerfassungssystem bekannt, das optische
Fokussiereinrichtungen und Photodetektoreinrichtungen aufweist, die in der
Brennebene der Fokussiereinrichtungen angeordnet sind. Ein Doppelprisma ist in
bezug auf die Fokussiereinrichtungen auf der von den Photodetektoreinrichtungen
abgewandten Seite angeordnet. Dieses Doppelprisma ist in bezug auf einen Träger
um eine Längsachse des Doppelprismas drehbar, die senkrecht zur optischen
Achse der Fokussiereinrichtungen ist. Der Träger des Doppelprismas ist seiner
seits um die optische Achse drehbar. Zwischen dem Doppelprisma und den
Fokussiereinrichtungen ist eine optische Einrichtung angeordnet, die das Zielbild
in der Brennebene in derselben Richtung hält, unabhängig von den Drehbe
wegungen des das Doppelprisma tragenden Trägers. Bei diesem Zielerfassungs
system erfolgt die Abtastung über Höhenwinkel und Azimutwinkel mit variabler
Geschwindigkeit und mit schnellerer Abtastgeschwindigkeit über den Azimut
winkel als über den Höhenwinkel. Es zeigt sich aber, daß zur schnellen Abtastung
über den Azimutwinkel größere Trägheitskräfte zu überwinden sind, woraus sich
Nachteile für die erforderliche Antriebsleistung und die Ansprechgeschwindigkeit
ergeben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Zielerfassungssystem der
eingangs angegebenen Art bereitzustellen, das mit einer verminderten Antriebs
leistung betrieben werden kann und eine höhere Ansprechgeschwindigkeit
aufweist.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Merkmals
kombination gelöst.
Das optoelektronische Zielerfassungssystem überdeckt auf diese Weise ein
gesamtes Suchfeld, das wenigstens einem Raum von 2π Sterad entspricht. Dieser
Raum wird in einer Aufeinanderfolge von N Bändern analysiert, deren
Winkelbreite dem Winkel entspricht, welchen eine Photodetektorzeile aufspannt,
die in der Brennebene des Objektivs angeordnet ist. Jeder Streifen überdeckt
wenigstens 180° Länge und ist auf die Senkrechte des Systems zentriert, die durch
die optische Achse definiert ist, wenn das System den oberen Halbraum
analysiert. Die Streifen werden gleichförmig über den Höhenwinkel durch eine
Drehbewegung des Doppelprismas um eine waagerechte Achse, die senkrecht zur
vertikalen optischen Achse ist, abgetastet. Ein Träger für die ersten
optomechanischen Mittel, welche die Streifenabtastung durchführen, ist um die
senkrechte Achse beweglich, so daß der Absolutwinkel der Streifen progressiv
verschoben werden kann.
Durch die Verwendung von nur zwei erfindungsgemäßen Systemen, von
denen das eine beispielsweise den oberen Halbraum und das zweite den unteren
Halbraum überwacht, kann der gesamte Raum um das mit den optoelektronischen
Systemen ausgestattete Flugzeug herum überwacht werden.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die zur optimalen
Abtastung wenigstens eines Halbraumes (2π Sterad) nachgeregelten
Drehgeschwindigkeiten der Drehantriebseinrichtungen zur Drehung des Prismas
in bezug auf seinen Träger und zur Drehung des Trägers in bezug auf ein festes
Gestell voneinander verschieden. Nach einer ersten Variante ist die Abtastfigur
aus "polaren" Streifen zusammengesetzt, die durch schnelle Ablenkung des
Doppelprismas erzeugt werden, das eine erste Drehung mit gleichförmiger
Geschwindigkeit ausführt, während diese Streifen progressiv mittels einer
zweiten, langsameren Drehung um die optische Achse versetzt werden. Gemäß
einer zweiten Variante besteht die Abtastfigur aus "parallelen" Streifen, die
dadurch erzeugt werden, daß eine schnelle Ablenkung um die optische Achse
erfolgt, wobei die Streifen progressiv mittels einer langsameren Drehung des
Prismas um seine Längsachse versetzt werden.
Einzelheiten mehrerer Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung und aus der Zeichnung, auf die Bezug genommen wird.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 schematisch die Abtastung eines "Streifens" mittels einer
Photodetektorzeile nach dem Stand der Technik;
Fig. 2 eine schematische diametrale und senkrechte Schnittansicht eines
erfindungsgemäßen optoelektronischen Zielerfassungssystems;
Fig. 3 eine Draufsicht eines bei dem System nach Fig. 2 vorhandenen
Getriebes;
Fig. 4 das Schema einer ersten Abtastung eines Halbraumes mittels
"polarer Streifen", die durch das System nach Fig. 2 erzeugt
werden;
Fig. 5 ein Schema einer zweiten Form der Abtastung eines Halbraumes
mittels "paralleler Streifen", die durch das System nach Fig. 2
erzeugt werden; und
Fig. 6A bis 6E Schnittansichten eines Doppelprismas des Abtastsy
stems in fünf verschiedenen aufeinanderfolgenden
Drehstellungen.
In der bereits erwähnten Fig. 1 ist das bekannte Abtastprin
zip dargestellt, bei dem eine Streifenabtastung mittels
einer Infrarot-Photodetektorzeile 1 erfolgt. Beispielshalber
wird angenommen, daß die Detektorzeile fünf elementare emp
findliche Zonen aufweist, die auch als "elementare Detekto
ren" 31 bis 35 bezeichnet werden. Fokussiereinrichtungen mit
einem Objektiv 2 bewirken, daß zu jedem Zeitpunkt einem ele
mentaren Photodetektor 31 bis 35 eine Raumzone 41 bis 45
entspricht. Die Gesamtheit der einander überlagerten Zonen
41 bis 45 bildet einen senkrechten "Streifen", dessen Höhe
dem Feldwinkel entspricht, den die in der Brennebene des Ob
jektivs 2 angeordnete Detektorzeile 1 überdeckt. Ein Pfeil
DB gibt die Abtastrichtung an. Diese Abtastung kann in ein
facher Weise durch Drehung der Gesamtheit aus Objektiv und
Detektorzeile 1 erfolgen, wobei die Drehung um eine Achse
erfolgt, die parallel zur Längsachse der Detektorzeile 1
ist; diese Drehung ist in Fig. 1 durch einen Pfeil FR be
zeichnet.
Elektronische Verarbeitungseinrichtungen 61 bis 65 sind an
die elementaren Photodetektoren 31 bis 35 angeschlossen. Je
de Verarbeitungseinrichtung ist so ausgelegt, daß sie bei
spielsweise meldet, wenn das von einem Photodetektor abge
gebene elektrische Signal einen vorbestimmten Schwellwert
überschreitet. Bei der Darstellung in Fig. 1 tritt eine sol
che Überschreitung in der Verarbeitungseinrichtung 65 auf,
die an den Detektor 35 angeschlossen ist, auf welchem der
von einem anvisierten Ziel, das mit 5 bezeichnet ist, aus
gehende Infrarot-Lichtfluß fokussiert wird, nachdem er die
Raumzone 45 durchquert hat. Dieses Ziel 5 wird dann in der
Zone 45 lokalisiert, sobald sein Bild von dem Detektor 35
erfaßt wurde. Das Ziel 5 wird ferner in der Abtastrichtung
DB lokalisiert, da auch der Drehwinkel der diese Abtastung
erzeugenden Drehung zum Zeitpunkt der Erfassung des Zieles 5
bekannt ist.
In Fig. 2 ist ein erfindungsgemäßes optoelektronisches Ziel
erfassungssystem mit sehr ausgedehntem Erfassungsfeld darge
stellt. In diesem System finden sich eine Infrarot-Photode
tektorzeile 1, ein Fokussierobjektiv 2 und Verarbeitungsmit
tel 6 wieder, welche die elektrischen Signale verarbeiten,
die von den elementaren Photodetektoren der Detektorzeile
abgegeben werden, wie bereits unter Bezugnahme auf Fig. 1
beschrieben.
Das optoelektronische System umfaßt ferner ein erstes Prisma
7, einen ersten zylindrischen Träger 8, worin das Prisma 7
zur Ausführung einer diametralen Drehung gelagert ist, sowie
ein festes zylindrisches Gestell 12, worin der Träger 8 ko
axial drehbar gelagert ist.
Das Prisma 7 ist ein regelmäßiges rechtwinkliges Doppelpris
ma, dessen Grundseiten z. B. durch Klebung mit zwei Drehzap
fen 111, 112 verbunden sind, die koaxial zu einem Durchmes
ser des oberen Teiles des Trägers 8 sind. Dieser Durchmesser
definiert eine horizontale Längsachse X'X im Prisma 7, die
senkrecht zur vertikalen Achse Z'Z ist, welche dem Träger 8,
dem Gestell 12 und dem Objektiv 2 gemeinsam ist. Unter die
sen Bedingungen führt das Prisma 7 eine Höhenwinkel-Ablen
kung gemäß dem Pfeil FS aus, während es eine Drehbewegung um
die Achse X'X ausführt. Die Drehbewegung der Drehzapfen 111
und 112 wird durch Lager 91, 92 geführt, die in zylindri
schen Hohlräumen gegenüber dem oberen Teil des Trägers 8 an
geordnet sind. Der eine Drehzapfen 112 wird direkt durch
einen ersten Elektromotor 10 angetrieben, der in dem Träger
8 angeordnet ist, während der andere Drehzapfen 111 einem
Höhewinkel-Positionsmelder 13 zugeordnet ist, der gleich
falls in dem Träger 8 enthalten ist.
Dieser Träger 8 kann eine Drehbewegung um die Azimut-Achse
oder Seitenwinkelachse Z'Z ausführen, die mit der optischen
Achse des Objektivs 2 zusammenfällt. Der obere Teil des
Gestells 12 umgibt den unteren Teil des Trägers 8, dessen
Drehbewegung in dem Gestell 12 durch Lager 141, 142 geführt
wird.
Von einer elektrischen Drehkupplung 15 ist ein innerer Ring
152 an den Außenumfang des Trägers 8 und ein äußerer Ring 151
an den oberen Teil des festen Gestells 12 angeschlossen.
Diese Drehkupplung 15 dient dazu, einerseits die Höhenwin
kel-Positionssignale des Prismas 7, welche der Melder 13
abgibt, an eine Regeleinheit 16 für den Motor 10 zu übertra
gen, und andererseits Steuersignale für das Anlaufen/Anhal
ten, die Drehrichtung und die Drehgeschwindigkeit von der
Einheit 16 an den Motor 10 abzugeben. Diese Einheit 16 re
gelt den Motor 10 in Abhängigkeit von vorbestimmten Soll
wertsignalen SC10 und von Höhenwinkel-Positionssignalen.
In analoger Weise dient ein zweiter Motor 17 dazu, den Trä
ger 8 in bezug auf das feste Gestell 12 um die optische Ach
se Z'Z in Richtung des Pfeiles FA in Drehung zu versetzen;
ein Azimut-Positionsmelder 18 ist zwischen dem Träger 8 und
dem Gestell 12 angeordnet. Eine zweite Regelschleife 19 wird
durch den Motor 17 und den Melder 18 geschlossen und emp
fängt weitere Sollwertsignale SC17 für den Motor 17.
Etwa in der Mitte des Gestells 12 enthält das optoelektroni
sche Erfassungssystem ein zweites Prisma 20, das eine Dreh
kompensation bewirkt und drehbeweglich um die Azimut-Achse
Z'Z ist; bei der bevorzugten Ausführungsform handelt es sich
um ein "TAYLOR"-Prisma. Dieses Prima 20 gewährleistet eine
Drehkompensation des Bildes, damit das Bild des im Raume an
visierten Zieles, welches die Detektorzeile 1 durch das Ob
jektiv 2 "sieht", in einer vorbestimmten Richtung parallel
zur Längsachse der Detektorzeile orientiert bleibt, unabhän
gig von der Drehung des ersten Trägers 8, welcher die Dreh
lager für das Abtastprisma 7 trägt, um die Achse Z'Z. Das
Bild der Detektorzeile 1 an dem ersten Prisma 7, welches
durch das zweite Prisma 20 tritt, wird also parallel zur
Längsachse X'X des Prismas 7 gehalten. Das zur Drehkompen
sation vorgesehene Prisma 20 ist im Inneren eines zweiten
zylindrischen Trägers 21 befestigt, dessen Drehbewegung um
die Azimut-Achse Z'Z durch Lager 221 und 222 im Inneren des
drehbaren Trägers 8 geführt wird. Einzelheiten zur Arbeits
weise der hauptsächlich zur Drehkompensation verwendeten
Prismen sind in der Zeitschrift "Optics and laser technology",
August 1972, Seiten 175 bis 188 unter dem Titel "Image
rotation devices-a comparative survey" beschrieben.
Gemäß einer Ausführungsvariante der Erfindung ist der zweite
Träger 21 drehbeweglich direkt im Inneren des Gestells 12,
und der erste Träger 8 rotiert konzentrisch um das Gestell
12. Bei dieser Ausführungsvariante wird praktisch dieselbe
Auflösung des optoelektronischen Systems erzielt.
Wegen einer bekannten optischen Eigenschaft des Drehkompen
sations-Prismas 20 muß der Drehwinkel dieses Prismas jeder
zeit gleich dem halben Drehwinkel des Trägers 8 sein, wobei
die Drehwinkel in bezug auf einen Referenz-Durchmesser des
festen Gestells 12 gemessen werden. Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Drehsteuerung des
zweiten Trägers 21, welcher das Prisma 20 trägt, mittels des
Motors 17, welcher die Drehung des Trägers 8 steuert, durch
Verwendung eines Getriebes 23, welches ein Verhältnis von
1/2 zwischen den Drehwinkeln erzwingt.
Wie in Fig. 3 gezeigt, enthält das Getriebe 23 zwei Zahn
kränze 231, 232 und wenigstens zwei Planetenräder 233, 234.
Die Zahnkränze 231, 232 sind konzentrisch zur Achse Z'Z und
am unteren Teil des ersten Trägers 8 bzw. des zweiten Trä
gers 21 befestigt. Die Planetenräder 233, 234 sind zwischen
den Zahnkränzen 231 und 232 angeordnet und rotieren in Ku
gellagern um vertikale Achsen 235 und 236, die parallel zur
Achse Z'Z sind und an dem unteren Sockel des Gestells befe
stigt sind, welches das Objektiv 2 aufnimmt. Die Planetenrä
der 233, 234 stehen miteinander sowie mit den Zahnkränzen
231, 232 in Kämmeingriff. Bei der Ausführungsform nach Fig. 2
sind zwei Ritzel 233, 234 diametral einander gegenüberli
gend zwischen den Zahnkränzen angeordnet. Das Getriebe 23
ermöglicht eine Drehung der Träger 8 und 21 in gleichem Sin
ne; das Winkelverhältnis 1/2 wird durch das Zahnverhältnis
zwischen den Ritzeln 231 und 232 eingestellt. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung steuert ein unabhän
giger Motor, dem ein Fühler und eine die Signale 5C17 emp
fangende Regeleinheit zugeordnet sind, die Drehbewegung des
zweiten Trägers 21, welcher das Prisma 20 trägt.
Der Strahlenverlauf ist schematisch in Fig. 2 durch Linien
dargestellt, auf denen Doppelpfeile angegeben sind, welche
die Ausbreitungsrichtung angeben. Es ist der Strahlenverlauf
durch das Prisma 20, das Fokussierobjektiv 2 und bis zur
Photodetektorzeile 1 angegeben. Das Drehkompensations-Prisma
20 ist beispielsweise ein regelmäßiges Prisma, dessen Grund
fläche ein gleichseitiges Trapez ist, vom Typ "TAYLOR", des
sen rechtwinklige Hauptseite reflektiert und an den Träger
21 parallel zur Achse Z'Z befestigt ist.
Die Fig. 4 und 5 zeigen zwei Formen der Feldanalyse, die
mittels des erfindungsgemäßen optoelektronischen Systems
ausgeführt werden können.
Gemäß Fig. 2 besteht eine erste Analyseform, die "Polarstrei
fen-Analyse", in einer schnellen Höhenwinkel-Abtastung durch
Drehung des Prismas 7 und einer langsamen Azimut-Abtastung
durch Drehung des Trägers 8 und folglich des Prismas 20, um
progressiv den Azimutwinkel eines Polarstreifens zu verän
dern. In Fig. 4 ist schematisch die Analyse einer Raumzone
dargestellt, die einer Halbkugel entspricht, d. h. 2π Sterad.
Jeder Streifen BPO entspricht dem Abtastprinzip, dessen Be
schreibung unter Bezugnahme auf Fig. 1 erfolgte. Unter der
hier als Beispiel getroffenen Annahme, daß das analysierte
Feld auf die Vertikale zentriert ist, erfolgt die streifen
förmige Abtastung über den "Höhenwinkel".
Der gesamte Erstreckungswinkel eines Streifens wird in Fig. 4
mit 180° angenommen. In der Praxis kann diese Winkeler
streckung von diesem Wert verschieden sein und insbesondere
auch größer als 180° sein, um zu gewährleisten, daß die Ana
lyse einer Raumzone ermöglicht wird, die größer als eine
Halbkugel ist. Die Drehung des ersten Prismas 7, welches den
Raum über einer horizontalen Ebene abtastet, die senkrecht
zur Achse Z'Z ist, kann nach unten beispielsweise um 30°
oder auch bis 90° beiderseits dieser Ebene ausgedehnt werden.
Die progressive Verlagerung der Streifen BPO über den Azi
mutwinkel erfolgt durch Drehung um die senkrechte Achse Z'Z.
Wenn mit 9 die Winkelbreite eines Streifens bezeichnet wird,
entsprechend dem Winkel, den die Detektorzeile 1 im Brenn
punkt des Objektivs 2 aufspannt, so erfordert die vollstän
dige Analyse des Feldes eine ganze Anzahl N von Streifen,
die wenigstens gleich 180°/Θ ist, aufgerundet auf den nächst
größeren ganzen Wert. Die Drehung des Trägers 8 muß um eine
halbe Drehung, d. h. 180°, während der Abtastung der N Strei
fen erfolgen. Diese Form der Feldanalyse zeichnet sich durch
den Vorteil aus, daß auf einfache Weise die Halbkugel durch
kontinuierliche Drehung von optomechanischen Elementen wie
das Prisma 7 einerseits und der Träger 8, der Träger 21 und
das Drehkompensations-Prisma 20 andererseits überdeckt wer
den kann. Diese Form der Feldanalyse ist jedoch mit einer
Überabtastung in der "Polarzone" behaftet, welche die Verti
kale Z'Z umgibt, wo alle Streifen zusammenlaufen.
Die Fig. 5 zeigt eine zweite Abtastform, bei welcher die
streifenförmige Abtastung durch Drehung des Trägers 8 er
folgt. Jeder Streifen BPA wird schnell über den Azimutwinkel
abgetastet. Die Streifen BPA werden nacheinander im Höhen
winkel durch Drehung des Prismas 7 um die Achse X'X versetzt.
Die Höhenwinkel-Drehung kann kontinuierlich erfolgen, ent
sprechend einer progressiven Verlagerung der Streifen mit
gleichförmiger Geschwindigkeit, was dann allerdings ein Pro
blem der Abtastung in der Nähe der Vertikalen Z'Z aufwirft;
alternativ erfolgt die Höhenwinkel-Drehung schrittweise, da
mit die Streifen BPA nacheinander nach oben und nach unten
verlagert werden. Bei dieser Abtastform wird vorausgesetzt,
daß die schnellste und mit gleichförmiger Geschwindigkeit
erfolgende Drehung am Träger 8 erfolgt, der über den Azimut
winkel in bezug auf das Gestell 12 beweglich ist. Unter die
sen Bedingungen ist die Ausbeute bei der Abtastung besser,
denn es erfolgt keine Überabtastung in der Vertikalen. Es
ergibt sich jedoch, daß die Winkelgeschwindigkeit in einem
Streifen BPA nicht gleichförmig ist, wenn dieser über den
Höhenwinkel verlagert wird, um in der Vertikalen sehr große
Werte anzunehmen. Dieses Problem kann über die Regeleinhei
ten 16 und 19 gelöst werden, indem auf optimierte Werte der
Drehgeschwindigkeit geregelt wird. In allen Fällen wird das
Drehkompensations-Prisma 20 nachgeregelt, um mit einer Ge
schwindigkeit zu rotieren, die die Hälfte der Drehgeschwin
digkeit des Trägers 8 beträgt.
Das Funktionsprinzip des Abtastprismas 7 wird nun unter Be
zugnahme auf die Fig. 6A bis 6E beschrieben. Dieses Pris
ma 7, das nach herkömmlicher Technik ausgebildet wird, weist
die Besonderheit auf, daß es eine Abtastung eines optischen
Strahls über mehr als 180° mittels einer einfachen Drehbewe
gung um die Achse X'X ermöglicht. Nach herkömmlicher Technik
ist eine solche 180°-Verschwenkung mittels eines Spiegels,
dessen Drehachse senkrecht zur optischen Achse des Bündels
ist, nicht möglich, denn der Spiegel würde während seiner
Drehbewegung von einer seiner Schmalseiten her gesehen. In
den Fig. 6A bis 6E sind fünf Winkelstellungen des Prismas
7 gezeigt, die vier Drehungen um 22°5 nach rechts um die
Achse X'X entsprechen, nämlich von einer anfänglichen Vi
sierstellung, die in der Zeichnung nach links orientiert ist
(Fig. 6A) in eine endgültige Visierposition, die in der
Zeichnung nach rechts orientiert ist (Fig. 6E). In diesen
Figuren ist auch das Objektiv 2 schematisch dargestellt,
welches während der Drehung des Prismas 7 feststeht.
Das Prisma 7 besteht aus zwei gleichen regelmäßigen Prismen
71 und 72, deren Basisflächen rechtwinklige gleichseitige
Dreiecke sind, welche senkrecht zur Drehachse X'X orientiert
sind. Die großen Seiten 73 der Prismen 71 und 72 sind mit
einer totalreflektierenden Schicht versehen, aneinanderge
fügt und in Längsrichtung auf der Achse X'X ausgerichtet.
Jedes Prisma 71, 72 ist folglich ein mit Totalreflexion ar
beitendes Prisma.
Außer bei der in Fig. 6A gezeigten Anfangsposition und der
in Fig. 6E gezeigten Endposition zeigt sich im Verlaufe der
Drehung, daß die optischen Strahlen in zwei Anteile geteilt
werden, von denen jeder eines der Prismen 71 und 72 durch
quert und eine Totalreflexion an den großen Seiten erfährt.
Es ergibt sich aus dieser Ausbreitungsform des Doppelprismas
7, daß die Drehung der Visierlinie LV zweimal so schnell er
folgt wie die mechanische Drehung des Prismas 7, das seiner
seits um die Achse X'X rotiert. Es ergibt sich ferner, daß
für eine Drehung des Prismas 7 mit gleichförmiger Geschwin
digkeit zur Abtastung eines Sektors von höchstens 180° die
Abtastausbeute wenigstens 50% beträgt. Die Visierlinie LV
wird nämlich während höchstens der Hälfte der Drehbewegung
zum Inneren des Gestells 12 des Systems gerichtet, wobei dann
die Höhenwinkel-Abtastung nicht nutzbar ist. Diese nicht
nutzbare Drehung kann jedoch durch eine oszillierende Dre
hung des Prismas 7 in einem Sektor von etwa 90° vermieden
werden.
Claims (6)
1. Zielerfassungssystem mit optischen Fokussiereinrichtungen (2) und Photo
detektoreinrichtungen (1), die in der Brennebene der Fokussiereinrichtungen
angeordnet sind, ferner mit einem Doppelprisma (7), das in bezug auf die Fokus
siereinrichtungen (2) auf der von den Photodetektoreinrichtungen abgewandten
Seite angeordnet ist, wobei das Doppelprisma (7) in bezug auf einen Träger (8)
um eine Längsachse (X'X) des Doppelprismas, die senkrecht zur optischen Achse
(Z'Z) der Fokussiereinrichtungen ist, und der Träger (8) des Doppelprismas (7)
um diese optische Achse (Z'Z) drehbar ist, und wobei eine optische Einrichtung
(20, 21) zwischen dem Doppelprisma (7) und den Fokussiereinrichtungen (2)
angeordnet ist, die das Zielbild in der Brennebene in derselben Richtung hält,
unabhängig von den Drehbewegungen des das Doppelprisma (7) tragenden
Trägers (8), dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (8) und das Doppelprisma
(7) mit konstanter Drehgeschwindigkeit angetrieben sind und ein Halbraum von
wenigstens 2π Sterad über den Höhenwinkel mit schneller und über den Azimut
winkel mit langsamer Abtastgeschwindigkeit abgetastet wird.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es ein Gestell (12) umfaßt, woran die Fokussierein
richtungen (2) und die Photodetektoreinrichtungen (1)
befestigt sind und worin der Träger (8) drehbeweglich
um die optische Achse (Z'Z) gelagert und mit einer
Drehbewegung angetrieben wird.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Doppelprisma (7) zwei rechtwinklige
Prismen (71, 72) aufweist, deren große Seiten (73)
aneinandergesetzt und auf der Längsachse (X'X) ausge
richtet sind.
4. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die optische Einrichtung durch die
ein Zielbild mit gleicher Richtung in der Brennebene
gehalten wird, ein Drehkompensations-Prisma (20)
umfaßt.
5. System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Drehkompensations-Prisma (20) entlang der
optischen Achse (Z'Z) zwischen dem Doppelprisma (7)
und den Fokussiereinrichtungen (2) angeordnet ist und
mit einer Drehbewegung um die optische Achse (Z'Z) mit
einer Winkelgeschwindigkeit angetrieben wird, die
gleich der halben Winkelgeschwindigkeit des Trägers
(8) ist.
6. System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
ein zweiter Träger (21) für das Drehkompensations-
Prisma (20) vorgesehen ist und ein Getriebe (23) den
ersten und den zweiten Träger (8, 21), die koaxial zur
optischen Achse (Z'Z) sind, im Verhältnis 1/2 mitei
nander koppelt.
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