DE3435634C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zielerfassungseinrichtung gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
Eine derartige Zielerfassungseinrichtung ist aus der DE-OS 33 00 709
als optischer Suchkopf eines rotierenden Flugkörpers zur Bekämpfung
von Luftzielen bekannt, der koaxial zur Flugrichtung (Flugkörper-
Längsachse) eine Sammeloptik und in deren Brennebene einen linienförmigen
Empfänger aus einzelnen Zellen aufweist. Das Ziel wird
je nach dem momentanen Zielwinkel auf einer bestimmten Zelle abgebildet,
die dann eine Auswerteschaltung zum Fliegen eines Ziel-Kollisionskurses
ansteuert. Da hierfür die Richtung der Auswanderung
des Zieles aus dem momentanen Zielauffaß-Raumwinkel ermittelt werden
muß, ist der apparativ und schaltungstechnisch sehr große Aufwand
einer langen Zeile aus Detektor-Zellen mit festen geometrischen
Zuordnungen zwischen momentaner Zielwinkeländerung und Kollisionskurssteuerung
erforderlich.
Die Funktion einer anderen Zielerfassungseinrichtung, wie sie aus
der EP-PS 00 28 966 bekannt ist, beruht auf dem noch sehr viel größeren
Aufwand einer optischen Zielbild-Darstellung mit optronischer Mustererkennung.
Wenn in einer bestimmten Richtung relativ zur Flugkörper-
und Bewegungs-Längsachse ein vorbestimmtes Zielobjekt erkannt wird,
soll ein Querschub zur Ausrichtung dieser Achse auf jenes Zielobjekt
gezündet werden.
Aus der DE-OS 22 43 590 ist es bekannt, zur Vermeidung des Zielverlustes
aufgrund von driftabhängigen Ortungsfehlern die Brennweite
einer Radarantenne der gemessenen Zielentfernung anzupassen.
Der Erfindung dagegen liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
Zielerfassungseinrichtung derart auszulegen, daß bei vereinfachtem
Aufwand hinsichtlich der Detektorsignalgewinnung eine präzisere
Zielsteuerung ermöglicht wird.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die gattungsgemäße
Zielerfassungseinrichtung gemäß dem Kennzeichnungsteil des
Anspruches 1 ausgelegt ist.
Nach dieser Lösung ist eine Richtungsinformation, bei annäherungsabhängiger
Steigerung der Ortungsgenauigkeit, rasch und mit minimalem
sensorischem Aufwand ermittelbar, weil grundsätzlich ein einziges,
dazu in festem Radialabstand von der Flugkörper-Längsachse
angeordnetes, Detektorelement ausreicht. Der variable Zielwinkel-
Öffnungskegel wird, ohne Verlagerung des Bildes in der Abbildungsebene,
dadurch erzielt, daß die Strahlen-Optik als Zoom-Objektiv
ausgebildet ist, was eine kontinuierliche Suchwinkel-Veränderung
durch bloße Variation der Zoom-Brennweite ermöglicht. Dabei kann
das Detektorelement relativ zum Flugkörper stillstehen, oder aber
rotieren, um für die räumliche Abtastsequenz vom Projektil-Spin
unabhängig zu sein.
In jedem Fall wird das Zielobjekt, sobald es den durch die Basis
des Öffnungskegels beschriebenen Suchkreis verläßt, vom Bildpunkt
und damit vom Detektorelement in seiner momentanen Lage bezüglich
der System-Längsachse und damit in seiner Raumwinkel-Ablage von
der momentanen Bewegungs-Längsachse des Flugkörpers erfaßt. Daraus
können Lenkkommandos zum Einschwenken der Flugkörper-Längsachse
in diese Ablagerichtung (und damit auf das Zielobjekt zu) gewonnen
werden. Zugleich kann im Zuge der Annäherung an das Zielobjekt das
Zoom-Objektiv so verstellt werden, daß der Öffnungskegel des um
die Flugkörper-Längsachse rotierenden Zielwinkels zunehmend verringert
und dadurch die Zielansteuerung immer präziser wird.
Wenn anstelle der einfachen Zielverfolgung eine Vorhalt- oder Proportional-
Navigation erfolgen soll, sind zweckmäßigerweise wenigstens
zwei radial gegeneinander versetzte Detektorelemente in der Abbildungsebene
vorgesehen, so daß zwei konzentrische Suchkreise um die Flugkörper-
Längsachse voraus beschrieben werden. Dadurch ist die Auswander-
Bewegung eines zwischen diesen beiden Suchkreisen gehaltenen
Zielobjektes vektoriell erfaßbar und hieraus das jeweilige Lenkmanöver
für die Proportionalnavigation ableitbar. Wenn die Suchkreis-
Bildpunkte peripher gegeneinander versetzt sind, einander aber radial
überlappen, ergeben sich besonders einfache Auswertemöglichkeiten,
weil dann bei gleicher Detektorelement-Empfindlichkeit eine gleiche
Intensitätsfolge der abwechselnden Detektorausgangssignale das Kriterium
für zentrisches Erfassen des Zielobjektes zwischen beiden Suchkreisen
ist.
Um eine höhere Abtastrate längs der Suchkreise zu realisieren, ohne
den Flugkörper-Drall oder die Drehzahl eines Detektorträgers im
Flugkörper erhöhen zu müssen, brauchen lediglich für jeden Suchkreis
mehrere Detektorelemente peripher gegeneinander versetzt unter gleichem
radialem Abstand von der System-Längsachse in der Abbildungsebene
angeordnet zu werden.
Die schon erwähnte Möglichkeit innerhalb des Flugkörpers die Detektorelemente
relativ zu diesem um dessen Längsachse rotieren zu lassen,
eröffnet zugleich die Möglichkeit, noch bei Flugkörper-Stillstand
(vor dessen spinstabilisiertem Start) die extern, z. B. mittels
einer Feuerleitanlage, ermittelte Relativposition des anzusteuernden
Zielobjektes in die
Zielerfassungseinrichtung einzuspeisen und mittels der rotierenden
Detektorelemente fortlaufend zu erfassen, also den Anfangs-Raumwinkel
über die entsprechende Zoom-Stellung zu optimieren.
Damit eignet sich die erfindungsgemäße Zielerfassungseinrichtung
besonders für Flugkörper, die als Hochgeschwindigkeits-Projektile
zur Tiefflieger- oder Hubschrauber-Bekämpfung über große Distanzen
eingesetzt werden sollen. Zwar erfaßt der Suchkreis bei flacher,
erdnaher Flugbahn dann auch Störsignalquellen an der Erdoberfläche.
Derartige Scheinziele und sonstige Fehlinformationen lassen sich
in der Signalverarbeitungsschaltung der Zielerfassungseinrichtung
aber relativ leicht vor Gewinnung der Lenkkommandos eliminieren,
da der Rauschhintergrund vom Erdboden signifikant anders ist, als
der Rauschhintergrund eines vor dem Halbraum über dem Horizont anvisierten
Zielobjektes.
Zusätzliche Alternativen und Weiterbildungen sowie weitere Merkmale
und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus nachstehender Beschreibung
von in der Zeichnung unter Beschränkung auf das Wesentliche stark
abstrahiert skizzierten bevorzugten Ausführungsbeispielen zur erfindungsgemäßen
Lösung.
Es zeigt
Fig. 1 eine Zielerfassungseinrichtung im Suchkopf eines
Flugkörpers unter Berücksichtigung der strahlengeometrischen
Gegebenheiten ihrer Detektoranordnung,
Fig. 2 eine gegenüber Fig. 1 abgewandelte Ausbildung der
Zielerfassungseinrichtung
und
Fig. 3 die Detektoranordnung nach Fig. 1 oder Fig. 2,
nun aber vor einem Strahlenumlenker gelegen.
Fig. 1 zeigt im Axial-Längsschnitt den vorderen Bereich eines zielsuchenden
bzw. endphasen-lenkbaren Flugkörpers 1 mit in seinem Suchkopf
2 angeordneter Zielerfassungseinrichtung 3 zur Speisung der
Signalverarbeitungsschaltung 4 einer Zielverfolgungs-Lenkeinrichtung
5; die zur Abgabe von Nick- und Gier-Lenkkommandos 6 an die Flugkörpersteuerungselemente
(in der Zeichnung nicht berücksichtigt)
ausgelegt ist, bei denen es sich beispielsweise um Querimpulsgeber
oder um aerodynamisch wirkende Ruderflächen handeln kann. Die Zielerfassungseinrichtung
3 weist im Einfall-Strahlengang 7 hinter einer
Optik in Form eines Zoom-Objektivs 8 in einer Detektorebene 9,
die senkrecht zur durch das Zentrum des Zoom-Objektivs 8 verlaufenden
Flugkörper-Längsachse 10 orientiert ist, gegen diese Achse 10 versetzt
wenigstens ein Detektorelement 11 mit kleiner Frontfläche auf.
Für das (bzw. für jedes) Detektorelement 11 bestimmt die Strahlengeometrie
des Zoom-Objektivs 8, aufgrund des Detektorabstandes
12 von der Längsachse 10 in der Detektorebene 9 und aufgrund der
momentanen Optik-Brennweite 13, einen Raumwinkel 14 der Zielauffaßachse
15 gegenüber der Längsachse 10; und für einen gegebenen, auf
die Längsachse 10 projizierten Zielauffaßabstand 16 vom Optik-Zentrum
17 ist der aktiven Frontfläche (also dem Durchmesser 18) eines Detektorelementes
11 ein bestimmter Auffaßdurchmesser 19 seines Bildpunktes
22 zugeordnet. Gemäß den strahlengeometrischen Gesetzen der geometrischen
Optik ist das Verhältnis des Auffaßdurchmessers 19 zum
Detektorelement-Durchmesser 18 gleich dem Verhältnis der Auffaßbasislänge
20 (nämlich im Zielauffaßabstand 16 vor dem Objektiv
8) zum Detektionsabstand 12 (nämlich des Detektorelementes 11 von
der Längsachse 10, hinter dem Objektiv 8).
Der Tangens des Raumwinkels 14 ist gleich dem Verhältnis aus jener
Auffaßbasislänge 20 und dem Zielauffaßabstand 16 sowie gleich dem
Verhältnis aus dem Detektionsabstand 12 und der Brennweite 13. Das
zeigt, daß durch die nebeneinander angeordnete Anzahl von Detektorelementen
11 in der Detektorebene 9 und/oder durch deren Flächenbemessung
vorgebbar ist, wie lückenhaft in einem gegebenen Zielauffaßabstand 16
die Auffaßdurchmesser 19 nebeneinanderliegen; wie groß also
interessierende Zielobjekte mindestens sein müssen, um in der Zielabstandsebene
21 von wenigstens einem Auffaßdurchmesser 19 - und
somit in der Detektorebene 9 von wenigstens einem der dort angeordneten
Detektorelemente 11 - erfaßt zu werden. Andererseits ergibt sich
aus den genannten geometrischen Beziehungen, daß eine Variation
der Brennweite 13 durch Verlagerung des Zoom-Objektivs 8 längs
der Längsachse 10 eine Veränderung des Raumwinkels 14 für jedes
Detektorelement 11 erbringt, und damit in einer gegebenen Zielabstandsebene
21 eine entsprechende Veränderung der Auffaßbasislänge
20.
Jeder Bildpunkt 22 vom Auffaßdurchmesser 19 beschreibt einen Suchkreis
23 mit dem Radius der Länge 20 um die Achse 10, wenn das gemäß dem
Strahlengang zugeordnete Detektorelement 11 in der Detektorebene
9 ebenfalls eine Kreisbahn um die Längsachse 10 beschreibt - sei
es aufgrund einer Rotationsbewegung relativ zum Flugkörper 1, sei
es aufgrund körperfester Anordnung in einem um seine Längsachse
10 rotierenden Flugkörper 1.
Die Zielerfassungseinrichtung 3 kann im Millimeterwellenbereich
oder mit Strahlungsenergie im sichtbaren oder im Infrarot-Spektralbereich
arbeiten und für aktiven Betrieb (Erfassung von an einem
Zielobjekt reflektierter Energie) oder für passiven Betrieb (Aufnahme
und Auswertung der von einem Zielobjekt abgestrahlten oder abgeschatteten
Energie) ausgelegt sein. Bevorzugt handelt es sich bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel um eine Zielerfassungseinrichtung
3, die mit Infrarot-Detektorelementen 11 für passiven Betrieb
ausgestattet ist.
Da aufgrund der Strahlengeometrie jedem Bildpunkt 22 in der Zielabstandsebene
21 ein bestimmtes Detektorelement 11 in der Detektorebene
9 zugeordnet ist, gibt ein bestimmtes der Detektorausgangssignale
24 an, wo (bei welchem Bildpunkt 22) in der Zielabstandsebene 21
gegebenenfalls gerade ein Zielobjekt erfaßt wurde; in welche Richtung
- gemäß der dem Bildpunkt 22 zugeordneten Zielauffaßachse 15 -
die Bewegungsrichtung und damit die Längsachse 10 des Flugkörpers
1 also zu verschwenken ist, um das Zielobjekt längs dieser Achse
10 als der Visierlinie anzusteuern. Die entsprechende Flugrichtungsbeeinflussung
erfolgt mittels der Lenkkommandos 6, die in der Lenkeinrichtung
5 mittels der Signalverarbeitungsschaltung 4 aus dem
entsprechenden Detektorausgangssignal 24 gewonnen werden; wobei
im Falle von gegenüber dem Flugkörper 1 rotierenden Detektorelementen
11 (Fig. 2) ein Rollwinkelgeber 25 vorgesehen ist, der den Winkel
des jeweiligen Detektorelementes 11 relativ zum Flugkörper 1 und
damit die Richtungszuordnung der Lenkkommandos 6 angibt.
Abhängig von der Flugzeit des Flugkörpers 1 oder von der Verringerung
des absolut oder relativ bestimmten Auffaßabstandes 16 wird durch
entsprechende Verlagerung des Zoom-Objektivs 8 entlang der Längsachse
10 die Brennweite 13 vergrößert und damit der Raumwinkel 14, also
die Auffaßbasislänge 20 in der Zielabstandsebene 21, verringert,
um die Flug-Achse 10 zunehmend genauer auf das innerhalb des Suchkreises
23 gehaltene Zielobjekt auszurichten. Insgesamt erbringt
die Zielerfassungseinrichtung 3 so also eine Schleppkurven- oder
Hundekurven-Zielverfolgung.
Nachteilig bei dieser einfachen Zielverfolgung gemäß einer Hunde-
oder Schleppkurve ist, daß bei zunehmend dichterer Zielannäherung
an ein seinerseits manövrierendes Zielobjekt zunehmend stärkere
Richtungsmanöver für einen Treffer im Zielobjekt erforderlich werden
können. Derart starke Richtungsbeeinflussungen des Flugkörpers 1
können aber zu Fluginstabilitäten führen; und insbesondere bei hoher
Annäherungsgeschwindigkeit besteht die Gefahr, daß die Flugdynamik
die erforderlichen raschen und starken Richtungsänderungen gar nicht
mehr zuläßt, der verfolgende Flugkörper 1 das anvisierte Zielobjekt
also verfehlt. Hinzu kommt, daß, bei starker Zielannäherung, aufgrund
großer Strahlungsenergieaufnahme vom Zielobjekt, die Detektorelemente
11 übersteuert werden und deshalb in der Schlußphase der Zielverfolgung
keine Kurskorrekturinformationen mehr liefern können.
Deshalb kann es erwünscht sein, nicht nur (wie bisher beschrieben)
das Auftreten eines Zielobjektes in der Zielabstandsebene 21 unter
der Ablage eines vorgegebenen Raumwinkels 14 von der Längsachse
10 zu erfassen, sondern nach der Zielauffassung das Zielobjekt auf
einem Verfolgungskreis 26 in der jeweiligen, momentanen Zielabstandsebene
21 zu halten und dafür die Auswandertendenz des Zielobjektes
aus diesem Kreis 26 nach Richtung und Zeitverhalten zu beobachten.
Das erbringt eine Zielansteuerung nach der Kollisionskurs- oder
Proportionalnavigation (sogenannte Zielverfolgung mit Vorhalt oder
Schiel-Hundekurve); bei der das Erfordernis zunehmend starker Kursbeeinflussungen
mit zunehmender Ziel-Annäherung vermieden und, aufgrund
extrapolierter Vorverlegung des Treffpunktes, die Detektor-
Übersteuerung bei dichter Zielannäherung unkritisch ist.
Hierfür ist es grundsätzlich möglich, der mechanischen Verschiebung
des Zoom-Objektivs 8 (zur zielannäherungsabhängigen Veränderung
der Durchmesser-Länge 20 des Suchkreises 23) eine Vibrationsbewegung
zu überlagern, um aus der Folge der Zielobjekt-Erfassungen mit zyklisch-
aufgeweitetem Suchkreis 23 die Auswanderbewegung des Zielobjektes
nach Betrag und Richtung abzuleiten.
Zweckmäßiger als eine solche mechanische, deshalb konstruktiv aufwendig
und relativ störanfällige, Schwingungsüberlagerung zur Modulation des
Suchkreises 23 ist es, wie in Fig. 1 berücksichtigt, wenigstens
ein weiteres Detektorelement 11 in (gegenüber dem bisher betrachteten)
anderen Detektionsabstand 12 von der Längsachse 10 in der Detektorebene
9 anzuordnen, dem also in der Zielabstandsebene 21 ein weiterer
Suchkreis 23 bei der Rotation um die Längsachse 10 entspricht. Bei
auch winkelmäßigem Versatze der radial gegeneinander versetzten
Detektorelemente 11 (und Bildpunkte 22) wird ein Zielobjekt, das
aufgrund seiner Abmessung in der Zielabstandsebene 21 von jedem
der radial gegeneinander versetzten Bildpunkte 22 erfaßt wird, bei
der Detektor-Drehung zeitlich nacheinander vom äußeren und vom inneren
Suchkreis 23 der Bildpunkte 22 erfaßt.
Aus dem zeitlichen Wechsel der Intensität der zugeordneten Detektor-
Ausgangssignale 24 ist so die Radialbewegung des Zielobjektes ableitbar,
also die für die Proportional-Navigation erforderliche Information
über die vektorielle Auswanderbewegung der Sichtlinie 33 vom Flugkörper
1 zum Zielobjekt bestimmbar.
Wenn - wie in der perspektivisch skizzierten Darstellung der Fig. 1
berücksichtigt - radialer Versatz und Durchmesser 19 der Bildpunkte 22
auf den beiden Suchkreisen 23 einander in radialer Richtung überlappen,
ergibt sich eine besonders einfache Möglichkeit, die Zielverfolgung
nach der Proportionalnavigation zu realisieren. Denn dann ist das
Zielobjekt genau in der Mitte zwischen den beiden Suchkreisen 23
und damit auf dem Verfolgungskreis 26 der Sichtlinie 33 gehalten,
solange die den inneren und die den äußeren Suchkreis 23 bestimmenden
(untereinander gleichen) Detektorelemente 11 gleiche Anregungsintensität
in ihren Detektor-Ausgangssignalen 24 aufweisen. Ein
radiales Auswandern der Sichtlinie 33 zum Zielobjekt, also eine
Veränderung des eingenommenen Sichtlinien-Peilwinkels 34 - z. B.
aufgrund Manövrierens des Zielobjektes - führt zu einem höheren
Pegel der dem inneren oder dem äußeren Suchkreis 23 zugeordneten
Ausgangssignale 24; was in der Signalverarbeitungsschaltung 4 zur
Gewinnung der entsprechend orientierten Lenkkommandos 6 ausgewertet
wird, um die Flugrichtung des Flugkörpers 1 wieder auf den bisherigen
Peilwinkel 34 einzuschwenken, in dem (bei der Zielsuche durch Variationen
der Zoom-Brennweite 13) das Zielobjekt erfaßt wurde.
Wenn die Winkelgeschwindigkeit der Rotation der Detektorelemente
11 um die Längsachse 10 zu gering ist, besteht die Gefahr, daß das
Zielobjekt in der Zielabstandsebene 21 den Bereich der Suchkreise 23
während der Zeitspanne eines Bildpunkt-Umlaufes verläßt, ohne die
Auswanderbewegung für eine entsprechende Nachsteuerinformation auswerten
zu können. Um andererseits keine zu hohen Rotationsgeschwindigkeiten
des Flugkörpers 1 selbst oder der in ihm drehbar angeordneten
Detektorelemente 11 zu erfordern, ist es zweckmäßig, wie in der
Zeichnung berücksichtigt, für jeden Suchkreis 23 in der Detektorebene
9 mehrere Detektorelemente 11 äquidistant längs eines Kreises mit
dem Halbmesser des Detektionsabstandes 12 anzuordnen.
Dadurch steht eine Folge von längs des zugeordneten Suchkreises 23
bewegten Bildpunkten 22 für die rasch aufeinanderfolgende Kreisabtastung
in der Zielabstandsebene 21 zur Verfügung.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 ist zur Ausbildung eines
speziellen Strahlenganges im Interesse axial gedrängten Aufbaues
der Zielerfassungseinrichtung 3 ein dreilinsiges Zoom-Objektiv 8
vorgesehen; von dem die mittlere, beidseitig konkave Linse 27 mittels
eines Linearmotors 28 parallel zur Längsachse 10 verschiebbar ist,
um die Zielauffaßachse 15 der Längsachse 10 gegenüber um den Raumwinkel
14 zu verschwenken. Bei jenem Ausführungsbeispiel ist ferner
ein flugkörperfester Motor 29 zur koaxialen Verdrehung der Zielerfassungseinrichtung
3 insgesamt, oder wenigstens der Detektoren
11 auf ihrer Detektorebene 9, dem Flugkörper 1 gegenüber vorgesehen.
Die Relativlage zwischen den Detektorelementen 11 und dem Flugkörper
1 wird vom Rollwinkelgeber 25 gemessen und an die Signalverarbeitungsschaltung
4 (Fig. 1) zusätzlich zu den Detektorausgangssignalen
24 (in Fig. 2 nicht berücksichtigt) ausgegeben.
Je nach den räumlichen Gegebenheiten im Suchkopf 2 und den ballistischen
Anforderungen an die geometrische Gestaltung seines Domes 31 kann
es auch zweckmäßig sein, wie in Fig. 3 berücksichtigt, entgegen
den Verhältnissen nach Fig. 1 oder Fig. 2 die Detektorebene 9 in
Flugrichtung nicht hinter, sondern vor dem Zoom-Objektiv 8 anzuordnen;
und die Zielauffaßachse 15 mittels eines rückwärtig angeordneten
Umlenkspiegels 30 zu orientieren. Einerseits erlaubt die Ausbildung
gemäß Fig. 3 die Realisierung eines schlanken, gestreckten Suchkopfes
2 und damit besonders schnell fliegende Flugkörper 1; und andererseits
sind dadurch besonders kleine Raumwinkel 14 realisierbar,
wie sie erforderlich sind, wenn der Zielverfolgungs-Lenkeinrichtung
5 schon vor dem Start des Flugkörpers 1 - mit darin beispielsweise
entsprechend Fig. 2 rotierenden Detektorelementen 11 - von einer
externen Ortungs- oder Feuerleitanlage genaue Zielpositions-Parameter
in sehr großem Zielauffaßabstand 16 übermittelt werden.
Die Mantelfläche des Suchkopfes 2 bzw. seines Domes 31 ist dann
von entsprechend längeren Fenstern 32 aus Materialien gebildet,
die für die jeweiligen Spektralanteile, mit denen die Detektorelemente 11
angeregt werden sollen, besonders gut durchlässig sind.
Claims (9)
1. Zielerfassungseinrichtung (3) für einen Flugkörper (1) mit gegenüber
der Flugkörper-Längsachse (10) unter spitzem Raumwinkel
(14) voraus geneigter Zielauffaßachse (15) und mit einer Optik
im Strahlengang (7) der Zielauffaßachse (15) zu wenigstens einem,
insbesondere optronischen, Detektorelement (11), das um einen
Detektionsabstand (12) radial aus der Längsachse (10) versetzt
ist und seine Detektorausgangssignale (24) in die Signalverarbeitungsschaltung
(4) einer Zielverfolgungs-Lenkeinrichtung (5) zur Abgabe
von Lenkkommandos (6) eingespeist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Optik als ein Zoom-Objektiv (8) zur Veränderung des Raumwinkels
(14) bei radial fester Anordnung des Detektorelementes
(11) ausgebildet ist.
2. Zielerfassungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Signalverarbeitungsschaltung (4) eine
Unterdrückung von Detektorausgangssignalen (24) mit vorgegebenem
Rauschcharakter vorgesehen ist.
3. Zielerfassungseinrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Detektorelemente (11) winkelmäßig gegeneinander versetzt
sind, und radial derart gegeneinander versetzt sind, daß sie
sich in radialer Richtung teilweise überlappen.
4. Zielerfassungseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Detektorelemente (11) in der Detektorebene (9) jeweils
längs eines Kreises um die Achse (10) äquidistant gegeneinander
versetzt angeordnet sind.
5. Zielerfassungseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Detektorelemente (11) in ihrer Anordnung in der Detektorebene
(9) konzentrisch um die Längsachse (10) drehbar im Flugkörper
(1) angeordnet und mit einem Rollwinkelgeber (25)
gekoppelt sind.
6. Zielerfassungseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zoom-Objektiv (8) mit einem Linearmotor (28) für eine
längs der Achse (10) verschiebbare Linse (27) ausgestattet ist.
7. Zielerfassungseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Detektorebene (9), bezogen auf die Flugrichtung des
Flugkörpers (1) hinter dem Zoom-Objektiv (8) angeordnet ist.
8. Zielerfassungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Detektorebene (9), bezogen auf die Flugrichtung des
Flugkörpers (1), vor dem Zoom-Objektiv (8) angeordnet ist, das
hinter der verschiebbaren Linse (27) einen Umlenkspiegel (30)
aufweist.
9. Zielerfassungseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie mit auf Infrarot-Strahlung ansprechenden Detektorelementen
(11) ausgestattet ist.
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Family Applications (1)
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GB (1) | GB2166314B (de) |
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