DE4042070C2 - Druckmittelbetriebener Kraftschrauber - Google Patents
Druckmittelbetriebener KraftschrauberInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen druckbetriebenen Kraft
schrauber.
Kraftschrauber, wie sie aus DE 36 20 753 A1 bekannt
sind, weisen ein Kopfstück auf, an dem ein Ringstück
drehbar gelagert ist. An dem Ringstück greift ein eine
Ratsche enthaltender Hebel an, der mit der Kraft eines
Hydraulikkolbens verschwenkt werden kann, welcher in
einem Zylinder verschiebbar ist. Die Kolben-Zylinder-
Einheit kann eine einfachwirkende Einheit sein, bei der
der Kolben durch eine Feder in seine Rückzugsstellung
gedrückt wird, oder eine doppeltwirkende Einheit, bei
der auf der einen Seite des Kolbens der Druckraum und
auf der anderen Seite ein Gegendruckraum vorhanden ist,
wobei der Druckraum und der Gegendruckraum wechselsei
tig mit Druck beaufschlagt und drucklos gemacht werden
können.
Ein Nachteil der bekannten hydraulischen Kraftschrauber
besteht darin, daß bei einem Arbeitshub der gesamte,
auf der einen Seite des Kolbens liegende Druckraum mit
Drucköl gefüllt werden muß. Wegen des hydraulischen
Widerstandes der den Druckraum versorgenden Leitung und
der darin enthaltenen Ventile erfordert die Druckbeauf
schlagung des Druckraums bei jedem Arbeitshub eine
relativ lange Zeit. In der Anfangsphase des Drehens
einer Schraube ist das Lastmoment der Schraube gering,
so daß zum Bewegen des Kolbens bereits eine relativ
kleine Kraft ausreichen würde. Dennoch wird bei jedem
Arbeitshub der gesamte Druckraum mit Drucköl gefüllt.
Dieser relativ große Öldurchsatz, bei dem eine große
Ölmenge durch Schläuche und Ventile gedrückt wird, hat
ferner eine starke Erwärmung des Öls zur Folge. In dem
Druckaggregat, das aus Kompressor und Druckbehälter
besteht, muß daher eine entsprechend große Kühlkapazi
tät vorhanden sein, wodurch das Druckaggregat teuer und
platzaufwendig wird.
Der Oberbegriff des Patentanspruchs 1 geht aus von
einem Kraftschrauber nach DE 38 11 776 A1. Bei diesem
Kraftschrauber weist die Antriebseinrichtung anstelle
des sonst üblichen einen Zylinders zwei parallele
Zylinder auf, die synchron zueinander bewegt werden und
die gemeinsam die Kraft zum Bewegen des Hebels und zum
Drehen des Ringstücks aufbringen. Die Verwendung zweier
Zylinder mit zugehörigen Kolben hat den Zweck, die
Kraft einer einzigen Zylindereinheit zu vervielfachen,
um größere Schraubmomente aufbringen zu können. Für den
Öldurchsatz und die zum Drehen der Schraube benötigte
Zeit gelten aber die gleichen Verhältnisse wie bei
einem Kraftschrauber mit nur einem einzigen Zylinder.
Aus dem Buch von H. Schmitt "Der Hydraulik-Trainer",
Herausgeber: G. L. Rexroth GmbH, Lohr a. Main, 2. Aufl.
11/80, S. 69, 70 sind Teleskop-Zylinder bekannt, bei
denen zwei Kolben teleskopisch ineinander angeordnet
sind. Bei einer Druckbeaufschlagung fährt der größere
Kolben zunächst aus und der kleinere fährt dann aus dem
größeren Kolben aus.
Aus EP 0 179 543 ist ein druckmittelbetriebener Kraft
schrauber bekannt, der einen einzigen Kolben aufweist,
dessen Kolbenstange eine Ratsche betätigt, welche mit
der Verzahnung eines Ringstücks derart zusammenwirkt,
daß das Ringstück stets nur bei der Kolbenbewegung in
einer Richtung gedreht wird, während bei der Kolbenbewe
gung in Gegenrichtung keine Mitnahme erfolgt. Die Ver
zahnung des Ringstücks greift außerdem in ein am Gehäuse
gelagertes Sperrelement ein, das die Aufgabe hat, ein
Zurückdrehen des Ringstücks wirksam zu verhindern. Die
ses Sperrelement hat aber keinen Einfluß auf die Ver
schwenkung des Ratschenhebels.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen druck
mittelbetriebenen Kraftschrauber zu schaffen, bei dem die
zum Drehen einer Schraube benötigte Zeit verringert ist
und bei dem geringere Leistungsanforderungen an das
Druckaggregat gestellt werden.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit
den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen.
Bei dem erfindungsgemäßen Kraftschrauber sind min
destens zwei unabhängig voneinander bewegbare Kolben
vorhanden, von denen der eine beim Arbeitshub einen
kürzeren Weg ausführt als der andere. Dies hat zur
Folge, daß bei Leichtgängigkeit der zu drehenden
Schraube, also bei geringem Widerstandsmoment, mit bei
den Kolben gearbeitet wird, wobei der weitere Kolben
den größeren Kolbenweg ausführt und das hauptsächliche
Drehen der Schraube verursacht, während der erste Kol
ben nur über einen relativ geringen Weg an der Dreh
bewegung teilnimmt. Der zweite Zylinder hat eine ge
ringere Querschnittsfläche als der erste Zylinder, so
daß für jeden Arbeitshub nur eine geringe Menge an
Druckmedium benötigt wird. Bei hohem Lastmoment der zu
drehenden Schraube reicht die Kraft des weiteren Kol
bens nicht aus, so daß das Drehen nur über einen rela
tiv kurzen Kolbenweg, d. h. einen relativ kleinen Winkel
des Hebels, mit beiden Kolben gemeinsam erfolgt. Beide
Kolben bewegen sich ausschließlich über den relativ
kurzen Weg des ersten Kolbens, so daß nur kurze
Arbeitshübe ausgeführt werden. Zwar wird hierdurch die
für das eigentliche Festziehen der Schraube (oder die
für das eigentliche Lösen einer festsitzenden Schraube)
benötigte Zeit verlängert, jedoch ist zu berücksichti
gen, daß häufig diejenige Zeit, in der die Schraube
gedreht werden muß, ohne dabei ein wesentliches Last
moment entgegenzusetzen, in der Regel viel länger ist,
als diejenige Zeit, in der tatsächlich eine große Kraft
aufgebracht werden muß. Die für den gesamten Schraub
vorgang, also für das leichtgängige Drehen und für das
schwergängige Drehen, erforderliche Zeit wird durch den
erfindungsgemäßen Kraftschrauber etwa auf die Hälfte
der sonst benötigten Zeit reduziert, weil das leicht
gängige Drehen überwiegend nur mit dem weiteren Kolben
erfolgt, dessen Zylinder ein relativ kleines Volumen
hat. Wegen der geringeren Leistungsanforderung an das
Druckaggregat (geringere Menge an Druckmedium) können
wesentlich leistungsschwächere und kleinvolumigere
Druckaggregate verwendet werden als bei Einsatz der
üblichen Kraftschrauber.
Es tritt häufig der Fall auf, daß Schrauben nicht in
einem einzigen Arbeitsgang festgezogen werden, sondern
daß das Festziehen in mehreren Schritten erfolgt. Wenn
beispielsweise ein Reaktordeckel mit zahlreichen Schrau
ben an einem Reaktor befestigt wird, ist es in der Regel
erforderlich, sämtliche Schrauben zunächst in einer
ersten Stufe bis zu einem bestimmten Lastmoment anzuzie
hen und danach das eigentliche Festziehen der Schrauben
in einer zweiten Stufe durchzuführen.
Damit ein hochgenaues Vorspannen von Schrauben bis zu
einem bestimmten Grenzdrehmoment möglich ist, kann der
erste Kolben unwirksam gemacht werden. Dies geschieht
dadurch, daß das Druckstück, das die Kolbenkraft auf den
Hebel überträgt, in seinem Bewegungsbereich begrenzt
wird, so daß es von dem ersten Kolben nicht mehr er
reicht wird. Damit kann nur der weitere Kolben auf das
Druckstück einwirken und den Hebel bewegen. Der erste
Kolben läuft leer mit, so daß er auch keine wesentliche
Leistungsaufnahme bewirkt. Wenn sämtliche Schrauben auf
diese Weise vorgespannt worden sind, kann anschließend
das Festziehen dadurch erfolgen, daß mit beiden (bzw.
allen) Kolben gemeinschaftlich gearbeitet wird, so daß
die Kolbenkräfte sich addieren.
Der erfindungsgemäße Kraftschrauber kann bei kleiner
und kompakter Bauweise so ausgeführt werden, daß er bei
geringem Lastmoment einen sehr großen Hub ausführt,
wobei der Hebel über einen großen Drehwinkel bewegt
wird. Auch dies trägt zur Verringerung der zum Drehen
einer Schraube benötigten Zeit bei.
Die Erfindung eignet sich sowohl für hydraulisch be
triebene Kraftschrauber als auch für pneumatisch be
triebene Kraftschrauber. Ferner kann sie bei solchen
Kraftschraubern angewandt werden, die doppeltwirkende
Kolben-Zylinder-Anordnungen haben, als auch bei Kraft
schraubern mit einfachwirkenden Kolben-Zylinder-Anord
nungen, bei denen der Rückhub mit einer Federvorrich
tung durchgeführt wird und die nur einen einzigen
Druckmittelanschluß haben.
Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnun
gen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines zwei
teiligen Kraftschraubers,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Kraftschrauber von
Fig. 1,
Fig. 3 einen Zustand, bei dem sich das Sperrelement in
der Blockierstellung befindet,
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung des im Hebel
gelagerten Zapfens, an dem das Druckstück an
greift,
Fig. 5 eine Draufsicht von Fig. 3 aus Richtung des
Pfeiles V und
Fig. 6 eine Ansicht eines Kraftschraubers mit doppelt
wirkender Kolben-Zylinder-Anordnung, teilweise
geschnitten.
Der in den Fig. 1 bis 5 dargestellte Kraftschrauber
besteht aus einem Kopfstück 10 und der Antriebseinheit
11, die an das Kopfstück 10 angekoppelt werden kann.
Das Kopfstück 10 weist ein einstückiges Gehäuse 12 aus
Stahl auf, das hohl ist und zwei parallele Seitenwände
13 hat. In diesen Seitenwänden sind zwei koaxiale Öff
nungen vorhanden, in die ein Ringstück 14 eingesetzt
ist, welches durch das Gehäuse 12 hindurchgeht. Das
Ringstück 14, das auswechselbar ist, weist ein Innen
profil 15 auf, das auf einen Schraubenkopf aufgesteckt
werden kann und das bei dem vorliegenden Ausführungs
beispiel ein Sechskantprofil ist.
Das Ringstück 14 hat im Inneren des Gehäuses 12 eine
Außenverzahnung 16. Mit dieser Außenverzahnung wirkt
ein Ratschenelement 17 zusammen, das aus einem keil
förmigen Ratschenschuh besteht und in einer Aussparung
des Hebels 18 angeordnet ist. Der Hebel 18 ist auf dem
Ringstück 14 gelagert und er kann um die Achse des
Ringstücks 14 herum geschwenkt werden. Das Ratschen
element 17 kann mit einer konkav gestalteten verzahnten
Fläche 19 in die Außenverzahnung 16 des Ringstücks 14
eingreifen. An seinem rückwärtigen Ende ist das
Ratschenelement 17 an der ebenen Fläche eines abge
flachten zylindrischen Stützkörpers 20 abgestützt,
welcher in einer Zylinderpfanne des Hebels 18 sitzt.
Die Zylinderpfanne erstreckt sich über einen Umfangs
winkel, der etwas größer ist als 180°, so daß der
Stützkörper 20 aus ihr nur durch Verschieben in Längs
richtung herausgenommen werden kann. Der Stützkörper 20
stellt sich auf unterschiedliche Neigungen des
Ratschenelementes 17 selbsttätig ein. Das Ratschen
element ist so orientiert, daß es bei einer Bewegung
des Ringstücks 14 in der einen Drehrichtung von der
Außenverzahnung 16 abhebt, so daß das Ringstück in
dieser Richtung frei drehbar ist, und bei einer Drehung
des Ringstücks 14 in Gegenrichtung mit seiner Ver
zahnung das Ringstück blockiert. Eine an dem Hebel 18
abgestützte Feder 21 drückt das Ratschenelement 17 in
seine Blockierstellung.
Der Hebel 18, der von einer Feder 22 in Richtung auf
die Antriebseinheit 11 gedrückt wird, enthält eine
Drehlagerbuchse 23, in der ein quer zum Hebel 18 ver
laufender Zapfen 24 gelagert ist. Die beiden aus dem
Hebel 18 herausragenden Enden 24a des Zapfens 24 (Fig.
4) haben planare Druckflächen 25, gegen die die beiden
Schenkel eines gabelförmigen Druckstücks 26 stoßen.
Jeder dieser Schenkel hat an seinem stirnseitigen Ende
eine planare Gleitfläche 27. Die in einer gemeinsamen
Ebene liegenden Gleitflächen 27 verlaufen schräg, d.h.
nicht-rechtwinklig zur Längsrichtung des Druckstücks
26. Diese Gleitflächen 27 sind so angeordnet, daß sie
in der Mittelstellung des Hebels 18, wenn die durch die
Mittelpunkte des Ringstücks 24 und des Zapfenlagers 23
hindurchgehende Gerade die in Fig. 2 strichpunktiert
dargestellte Position 18a einnimmt, annähernd radial
zur Schwenkachse des Hebels 18 verlaufen. Dadurch wird
erreicht, daß bei einer Verschiebung des Druckstücks 26
möglichst wenig in Längsrichtung des Hebels 18 wirkende
Kräfte entstehen und daß die Druckkraft des Druckstücks
26 mit fast ausschließlich tangentialer Komponente auf
den Hebel 18 übertragen wird, wobei die Gleitflächen 27
entlang der Stützflächen 25 des drehbaren Zapfens 24
gleiten können.
An der Basis des Druckstücks 26 ist ein Ansatz 28 vor
gesehen, der in einer Öffnung 29 des Gehäuses 12 sitzt.
Das Gehäuse 12 ist schließlich mit einem Deckel 30 ver
schlossen. Durch die entsprechende Öffnung hindurch
können die beschriebenen Teile in dem Gehäuse montiert
werden.
Die Antriebseinrichtung 11 kann gemäß Fig. 1 aus
wechselbar an dem Kopfstück 10 befestigt werden. Zu
diesem Zweck weist das Kopfstück 10 einen parallel zur
Achse des Ringstücks 14 verlaufenden Aufnahmekanal 31
auf, in den ein Haltekopf 32 der Antriebseinheit 11
eingeschoben werden kann. Die Sicherung des Haltekopfes
32 erfolgt mit einer Schraube 32a, einer Rastvorrich
tung o. dgl.
Die Antriebseinheit 11 weist ein einstückiges Gehäuse
33 auf, das eine den ersten Zylinder 34 bildende Hülse
enthält. Diese Hülse weist am rückwärtigen Ende eine
Stirnwand 35 auf, in der ein Anschluß für eine Druck
leitung 36 und ein Anschluß für eine Rücklaufleitung
36′ vorgesehen sind. Das vordere Ende des Zylinders 34
ist abdichtend mit einer Stirnwand 35a verbunden,
welche an einem Gewindering 37 abgestützt ist, der in
ein Innengewinde des Gehäuses 33 eingeschraubt ist.
In dem Zylinder 34 ist der erste Kolben 38 verschieb
bar, der aus dem zum Zylinder 34 abgedichteten Kolben
kopf 38a und der Kolbenstange 38b besteht, welche im
zurückgezogenen Zustand bis in den Haltekopf 32 hinein
ragt und gegen den Ansatz 28 des Druckstücks 26 stößt.
Der Druck im Druckraum 39 treibt den Kolben 38 in Rich
tung auf das Kopfstück 10 vor. Der Gegendruckraum 52
steht über Bohrungen 55 des Zylinders 34 durch den
strichpunktiert angedeuteten Kanal 56 mit der Rücklauf
leitung 36′ in Verbindung.
Im Inneren des hohlen Kolbens 38 befindet sich der
zweite Zylinder 40, in dem der zweite Kolben 41 ver
schiebbar ist. Am rückwärtigen Ende des Kolbens 41 be
findet sich ein Flansch 42, der gegen einen Sprengring
43 des Kolbens 38 stößt, wodurch die Rückzugsbewegung
des zweiten Kolbens 41 begrenzt wird. Der Flansch 42
bewirkt keine Abdichtung gegenüber dem Zylinder 40, so
daß im Zylinder 40 stets derselbe Druck herrscht wie im
Druckraum 39. Die Abdichtung des Kolbens 41 gegenüber
dem Zylinder 40 erfolgt durch eine Dichtung 58, die am
vorderen Ende der Kolbenstange 38b vorhanden ist. Die
auf den zweiten Kolben 41 wirkende Kraft ist gleich dem
Produkt aus dem Druck im Druckraum 39 und dem Kolben
querschnitt an der Stelle der Dichtung 58.
Im Zylinder 40 befindet sich eine den Kolben 41 um
gebende Feder 44, die an dem vorderen Ende der Kolben
stange 38b abgestützt ist und gegen den Flansch 42
drückt. Diese Feder 44 dient für den Rückhub des Kol
bens 41. Eine solche Rückstellfeder ist erforderlich,
weil es sich bei dem hier beschriebenen Beispiel um
eine einfachwirkende Kolben-Zylinder-Anordnung mit nur
einem einzigen Druckanschluß handelt.
Am Kolben 38 ist ein Anschlag 45 vorgesehen, der mit
einem Anschlag 46 zusammenwirkt und der den Arbeitsweg
A des Kolbens 38 begrenzt.
Die Rücklaufleitung 36′ ist an ein umschaltbares Ventil
60 angeschlossen, das zwei Stellungen 60a und 60b an
nehmen kann. In der Stellung 60a ist die Rücklauflei
tung 36′ direkt mit dem Rücklauf 61 verbunden und in
der Stellung 60b wird die Rücklaufleitung 36′ über ein
druckabhängig öffnendes Rückschlagventil 62 mit dem
Rücklauf 61 verbunden. Das Rückschlagventil 62 sperrt
in Richtung vom Rücklauf 61 zur Rücklaufleitung 36′ und
es öffnet zum Rücklauf 61 hin nur dann, wenn der Druck
in der Rücklaufleitung 36′ einen vorgegebenen Grenzwert
übersteigt. Dem druckabhängig öffnenden Rückschlag
ventil 62 ist ein Rückschlagventil 63 parallelgeschal
tet, das in der Richtung von der Rücklaufleitung 36′
zum Rücklauf 61 sperrt und in Gegenrichtung öffnet.
Ausgehend von der in Fig. 2 dargestellten Position, bei
der sich das Ventil 60 in der Position 60a befindet,
arbeitet der Kraftschrauber wie folgt: Bei Druckbeauf
schlagung des Druckraums 39 werden beide Kolben 38 und
41 gemeinsam vorgeschoben. Die gemeinschaftlich gegen
den Ansatz 28 des Druckstücks 26 drückenden Kolben be
wirken, daß der Hebel 18 im Gehäuse 12 verschwenkt
wird, wobei der in dem Ringstück 14 sitzende Schrauben
kopf mitgenommen wird. Es wird vorausgesetzt, daß der
Kraftschrauber an einem ortsfesten Widerlager abge
stützt ist, damit er insgesamt gegen Drehung gesichert
ist. Nach Durchlaufen des Arbeitsweges A stößt der An
schlag 45 des ersten Kolbens 38 gegen den Anschlag 46,
so daß der erste Kolben 38 nicht weiter vorbewegt
werden kann. Im Inneren des ersten Kolbens 38 bewegt
sich der zweite Kolben 41 jedoch weiter, so daß die
weitere Drehung des Hebels 18 ausschließlich durch die
Wirkung des Kolbens 41 erfolgt. Da das Volumen des
Zylinders 40 relativ klein ist, ist nur eine geringe
Menge an Druckflüssigkeit erforderlich, um den Kolben
41 weiter vorzutreiben.
Wenn der Kolben 41 seine vordere Endstellung erreicht
hat, steigt der Druck im Zylinder 40. Dieser Druck
anstieg wird von einem an die Leitung 36 angeschlos
senen (nicht dargestellten) Drucksensor erkannt und
daraufhin wird Leitung 36 drucklos gemacht. Die Feder
22 drückt den Kolben 38 zurück und innerhalb dieses
Kolbens treibt die Feder 44 den Kolben 41 zurück, bis
der Flansch 42 gegen den Sprengring 43 des ersten
Kolbens 38 stößt. Dadurch werden beide Kolben in ihre
Rückzugsposition gebracht.
Wenn bei einem Arbeitshub das Lastmoment der Schraube
so groß ist, daß die Kraft des Kolbens 41 allein nicht
ausreicht, um den Hebel 18 zu drehen, wird über die
beschriebene Drucksteuerung sogleich der Rückhub einge
leitet. Der Vorhub erstreckt sich nur über den Arbeits
weg A, in dem beide Kolben 38 und 41 gemeinsam bewegt
werden und ihre Kräfte sich ergänzen. Bei Hochlast
werden also nur kleine Arbeitshübe, jedoch mit hoher
Kraft, ausgeführt.
Bei dem beschriebenen Beispiel sind beide Kolben teles
kopisch koaxial ineinander angeordnet. Es besteht auch
die Möglichkeit, die Kolben getrennt anzuordnen.
Damit das Drehen einer Schraube bis zu einem bestimmten
Grenzdrehmoment durchgeführt werden kann, ist im Ge
häuse 12 ein Sperrelement 47 vorgesehen, das die Zu
rückbewegung des Druckstücks 26 an einer Stelle
blockiert, die der vorderen Endstellung des Kolbens 38
entspricht. Dieses Sperrelement 47 besteht aus einem
Hebel, der um eine am Gehäuse 12 gelagerte Achse 48
herum schwenkbar ist und in eine in Fig. 2 gestrichelt
dargestellte und in Fig. 3 verdeutlichte Sperrstellung
gebracht werden kann. In dieser Sperrstellung, die
durch einen Anschlag 50 gesichert ist, greift der Hebel
47 hinter einen Anschlag 49, der von dem Druckstück 26
absteht. Das vordere Ende des Sperrelements 47 hat in
der Sperrstellung einen Abstand B gegenüber der
äußersten Rückzugsposition, der mindestens gleich dem
Abstand A ist. Dies bedeutet, daß das Druckstück 26 in
der Sperrstellung des Sperrelements 47 soweit vorge
schoben festgehalten wird, daß der erste Kolben 38 das
Druckstück nicht mehr erreicht, da seine Bewegung durch
den Anschlag 46 begrenzt ist. In diesem Zustand wird
ausschließlich mit dem zweiten Kolben 41 gearbeitet.
Zwar wird der Kolben 38 in gleicher Weise hin- und her
bewegt wie der Kolben 41, jedoch läuft der Kolben 38
leer mit, da er nicht gegen eine Last arbeitet.
Die Verstellung des Sperrelements 47 erfolgt durch
einen Hebel 51, der mit der Achse 48 verbunden ist und
der zwischen zwei Anschlägen bewegt werden kann.
Wenn das Sperrelement 47 sich in der Sperrstellung be
findet, während der Ansatz 49 des Druckstücks 26 das
Sperrelement noch nicht passiert hat, d. h. wenn das
Sperrelement 47 die in Fig. 2 gestrichelt dargestellte
Position hat, während sich das Druckstück 26 in der
Position gemäß Fig. 2 befindet, kann das Druckstück von
den beiden Kolben vorgeschoben werden, wobei das Sperr
element 47 ausweicht. Durch eine (nicht dargestellte)
Feder kann erreicht werden, daß das Sperrelement nur
zwei stabile Zustände einnehmen kann, nämlich die
Sperrstellung und die Lösestellung.
Wenn sich das Ventil 60 in der Position 60b befindet
und wenn das Lastmoment der Schraube zunächst noch ge
ring ist, entsteht in dem Gegendruckraum 52 ein Druck,
der nicht imstande ist, das druckabhängig öffnende
Rückschlagventil 62 zu überwinden. Daher bleibt der
Kolben 38 stehen und die Bewegung des Hebels 18 erfolgt
ausschließlich durch den Kolben 41, der durch den Druck
der Druckleitung 36 bewegt wird. Der am Rückschlag
ventil 62 eingestellte Grenzdruck entspricht einer
Gegenkraft des Kolbens 38, die größer ist als die auf
den Kolben 42 einwirkende Kraft der Feder 44. Daher
wird bei geringem Lastmoment ausschließlich der Kolben
41 vorgeschoben, um den Hebel 18 zu bewegen.
Wenn das Lastmoment der Schraube größer wird, steigt
auch der Druck in der Druckleitung 36 an. Dieser Druck
wirkt auf den Kolben 38 und erzeugt im Gegendruckraum
52 einen hohen Gegendruck. Wenn dieser Gegendruck den
Grenzwert des Rückschlagventils 62 übersteigt, öffnet
dieses Rückschlagventil, so daß der Kolben 38 zusammen
mit dem Kolben 42 vorwärtsbewegt wird und auf den Hebel
18 einwirkt. Am Ende des Kolbenhubes wird die Druck
leitung 36 drucklos geschaltet und die Feder 22 treibt
den Kolben 38 zusammen mit dem Kolben 42 in die in Fig.
2 dargestellte Endlage zurück, wobei durch den sich
vergrößernden Gegendruckraum 52 Öl durch die Rücklauf
leitung 36′ angesaugt wird. Dieses Öl fließt durch das
in dieser Richtung durchlässige Rückschlagventil 63 des
Ventils 60.
Bei niedrigem Lastmoment bleibt der Kolben 38 im
wesentlichen stehen, während nur der Kolben 42 bewegt
wird. Bei hohem Lastmoment werden dagegen beide Kolben
38 und 42 gemeinsam bewegt, wobei der Kolben 42 inner
halb des Kolbens 38 seine Position im wesentlichen bei
behält. Die normale Betriebsart ist diejenige in Stel
lung 60b des Ventils 60. Wenn das Drehmoment, das auf
die Schraube ausgeübt wird, in Abhängigkeit vom Druck
in der Druckleitung 36 begrenzt wird, kann es erforder
lich sein, das Gerät in Stellung 60a des Ventils 60 zu
betreiben, wenn das Drehmoment in einem Bereich be
grenzt werden soll, welcher in der Größenordnung des
Grenzdrucks des Rückschlagventils 62 liegt.
Anstelle des druckabhängig öffnenden Rückschlagventils
62 kann auch ein Drosselelement oder ein anderes
hydraulisches Bauteil verwendet werden, das den Aufbau
eines Gegendrucks im Gegendruckraum 52 ermöglicht.
Das Ausführungsbeispiel von Fig. 6 unterscheidet sich
von dem ersten Ausführungsbeispiel nur dadurch, daß die
Antriebseinheit eine doppeltwirkende Kolben-Zylinder-
Einrichtung ist, die zwei Hydraulikanschlüsse 36 und
36′ aufweist, welche über ein (nicht dargestelltes)
Umschaltventil wechselseitig mit einer Druckquelle und
mit einem drucklosen Rücklauf verbindbar sind. Bei dem
Arbeitshub ist die Leitung 36 mit Druck beaufschlagt
und 36′ mit dem Rücklauf verbunden. Bei dem Rückhub ist
die Leitung 36′ mit Druck beaufschlagt und die Leitung
36 ist drucklos.
Der innere Kolben 41 ist koaxial im äußeren Kolben 38
angeordnet. Bei diesem Beispiel weist der innere Kolben
41 einen mit Dichtungen versehenen Kolbenkopf 41a auf,
der in dem Zylinder 40 verschiebbar ist, der in dem
äußeren Kolben 38 gebildet ist.
Im Zylinder 34 befindet sich auf der dem Druckraum 39
abgewandten Seite ein Gegendruckraum 52 und im Zylinder
40 befindet sich auf der dem Druckraum 39 abgewandten
Seite ein Gegendruckraum 53. Diese beiden Gegendruck
räume 52 und 53 stehen über Radialbohrungen 54 in der
Kolbenstange 38b miteinander in Verbindung. Vom Gegen
druckraum 52 führen Bohrungen 55 zu einer in Fig. 6 nur
strichpunktiert angedeuteten Leitung 56, die mit der
Gegendruckleitung 36′ verbunden ist.
An dem vorderen Ende der Kolbenstange 38b ist eine
Platte 57 befestigt, die einen Anschlag bildet, um zu
verhindern, daß der Kolben 41 aus dem Kolben 38 heraus
gleiten kann.
Bei einem Arbeitshub wird der Druckraum 39 mit Druck
beaufschlagt und beide Kolben 38 und 41 bewegen sich in
Richtung auf das Druckstück 26. Wenn der Anschlag 45
des Kolbens 41 gegen den Anschlag 46 stößt, wird die
Bewegung des äußeren Kolbens 38 beendet, jedoch fährt
der innere Kolben 41 noch weiter nach vorn, so daß über
den überwiegenden Teil des Arbeitshubes ausschließlich
der innere Kolben den Hebel 18 bewegt. Die Beendigung
der Vorwärtsbewegung erfolgt durch Erkennung eines
Druckanstiegs in der Leitung 36.
Bei dem nachfolgenden Rückhub wird Leitung 36 drucklos
und Leitung 36′ wird mit Druck beaufschlagt. Durch den
Druck in den Gegendruckräumen 52 und 53 werden beide
Kolben 38 und 41 in ihren jeweiligen Zylindern in die
in Fig. 6 dargestellte Position zurückbewegt, wobei der
Hebel 18 unter der Wirkung der Feder 22 nachfolgt.
Auch die Einrichtung nach Fig. 6 kann mit einem Sperr
element 47 versehen sein, wie es anhand des ersten Aus
führungsbeispiels beschrieben wurde.
Claims (9)
1. Druckmittelbetriebener Kraftschrauber mit
einem Kopfstück (10), das ein drehbar gelagertes Ringstück (14) und einen an dem Ringstück zu des sen Drehung angreifenden Hebel (18) enthält,
und einer Antriebseinrichtung (11) zum Bewegen des Hebels (18) mit einem in einem ersten Zylin der (34) bewegbaren ersten Kolben (38), und min destens einem in einem weiteren Zylinder (40) bewegbaren weiteren Kolben (41), wobei die Kolben (38, 41) über ein Druckstück (26) auf den Hebel (18) einwirken, dadurch gekennzeichnet, daß der weitere Kolben (41) in Richtung auf den Hebel (18) weiter vorschiebbar ist als der erste Kol ben (38) und bei geringem Lastmoment einen Teil des Arbeitshubes allein ausführt, und daß an dem Kopf stück (10) ein Sperrelement (47) vorgesehen ist, das in seiner Sperrstellung die Rückbewegung des Druck stücks (26) an einer Stelle blockiert, die von der äußersten Rückzugsposition einen Abstand (B) hat, der mindestens gleich dem Arbeitsweg (A) des ersten Kolbens (38) ist, derart, daß der erste Kolben (38) das Druckstück (26) nicht erreicht und die Hebelbe wegung ausschließlich durch den weiteren Kolben (41) veranlaßt wird.
einem Kopfstück (10), das ein drehbar gelagertes Ringstück (14) und einen an dem Ringstück zu des sen Drehung angreifenden Hebel (18) enthält,
und einer Antriebseinrichtung (11) zum Bewegen des Hebels (18) mit einem in einem ersten Zylin der (34) bewegbaren ersten Kolben (38), und min destens einem in einem weiteren Zylinder (40) bewegbaren weiteren Kolben (41), wobei die Kolben (38, 41) über ein Druckstück (26) auf den Hebel (18) einwirken, dadurch gekennzeichnet, daß der weitere Kolben (41) in Richtung auf den Hebel (18) weiter vorschiebbar ist als der erste Kol ben (38) und bei geringem Lastmoment einen Teil des Arbeitshubes allein ausführt, und daß an dem Kopf stück (10) ein Sperrelement (47) vorgesehen ist, das in seiner Sperrstellung die Rückbewegung des Druck stücks (26) an einer Stelle blockiert, die von der äußersten Rückzugsposition einen Abstand (B) hat, der mindestens gleich dem Arbeitsweg (A) des ersten Kolbens (38) ist, derart, daß der erste Kolben (38) das Druckstück (26) nicht erreicht und die Hebelbe wegung ausschließlich durch den weiteren Kolben (41) veranlaßt wird.
2. Kraftschrauber nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Sperrelement (47) derart ausgebildet
ist, daß es in der Sperrstellung das Druckstück (26)
in Richtung auf den Hebel (18) passieren läßt.
3. Kraftschrauber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der zweite Zylinder (40) in dem
ersten Kolben (38) bzw. seiner Kolbenstange (38b)
ausgebildet ist.
4. Kraftschrauber nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß beide Kolben (38, 41) gegen ein
zwischen diesen Kolben und dem Hebel (18) angeord
netes Druckstück (26) drücken, welches eine den He
bel (18) umgreifende Gabel aufweist, die an einem in
dem Hebel (18) drehbar gelagerten Zapfen (24) an
greift.
5. Kraftschrauber nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Gabel an dem Zapfen (24) mit schrägen
Gleitflächen (27) angreift, welche nicht-rechtwinklig zur Längsrichtung
des Druckstücks (26) ausgerichtet sind und in der Mittel
stellung des Hebels (18) annähernd radial zur
Schwenkachse des Hebels verlaufen.
6. Kraftschrauber nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Zapfen (24) durch die Zapfen
achse hindurchgehende ebene Druckflächen (25) auf
weist, an denen die Gabel angreift.
7. Kraftschrauber nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Vorschubweg des ersten Kol
bens (38) durch einen Anschlag (46) an der Antriebs
einheit (11) begrenzt ist.
8. Kraftschrauber nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste Kolben (38) den ersten
Zylinder (34) in einen Druckraum (39) und einen Ge
gendruckraum (52) unterteilt, und daß der Gegen
druckraum (52) über ein Druckhalteelement mit einer
externen Leitung (36′) verbunden ist.
9. Kraftschrauber nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß das Druckhalteelement ein druckabhängig
schaltendes Ventil (60) aufweist, das den Gegen
druckraum (52) erst dann mit der Leitung (36) ver
bindet, wenn der Druck im Gegendruckraum (52) einen
vorbestimmten Grenzwert übersteigt.
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