DE4041119A1 - Verwendung von mehrfunktionellen alkoholen zur verbesserung der hydrolysestabilitaet von polyurethanen - Google Patents
Verwendung von mehrfunktionellen alkoholen zur verbesserung der hydrolysestabilitaet von polyurethanenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von mehrfunktionellen nicht
verseifbaren Alkoholen (I) herstellbar durch ringöffnende Umsetzung
epoxidierter Olefine (II) und/oder epoxidierter Fettalkohole (III)
mit niedermolekularen Di- und/oder Triolen (IV) als Zusatz zu Poly
olkomponenten (V), um die Hydrolysestabilität der daraus mittels
einer Isocyanatkomponente (VI) herstellbaren Polyurethane (VII) zu
verbessern.
Polyurethane sowie die zugehörigen wesentlichen chemischen Umset
zungen sind dem Fachmann seit über 50 Jahren bekannt, wie beispiels
weise dem Artikel von D. Dieterich in "Chemie in unserer Zeit" 24,
(1990), Seiten 135 bis 142, zu entnehmen ist. Die einschlägige Fach
und Patentliteratur bietet in diesem Zusammenhang eine Vielzahl von
Polyolkomponenten, Isocyanatkomponenten, Katalysatoren und weiteren
Hilfsstoffen an. Es sind jedoch bei weitem nicht alle Polyolkompo
nenten für jede denkbare Anwendung einsetzbar. Ein wesentliches Kri
terium hierbei ist oftmals die Dauerhaftigkeit der hergestellten
Polyurethane. Diese ist in den meisten Fällen im wesentlichen von
der Hydrolystabilität der eingesetzten Polyolkomponente abhängig. Es
können deshalb eine Vielzahl von Polyolkomponenten, obgleich sie in
großer Menge und preisgünstig verfügbar sind, nicht eingesetzt wer
den, weil sie aufgrund mangelnder Hydrolysestabilität nur zu einer
unzureichenden Dauerhaftigkeit der daraus hergestellten Polyurethane
führen. Dies gilt insbesondere für Polyole auf Basis nativer Roh
stoffe.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Zusatzstoff bereitzustellen, der
die Hydrolysestabilität deutlich verbessert und andererseits bei der
Herstellung der Polyurethane ebenfalls über NCO-reaktive Gruppen
abreagiert und somit einen festen Bestandteil des Polyurethans bil
det, ohne dessen ansonsten positive Eigenschaften nachteilig zu ver
ändern.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß bestimmte mehrfunktionelle
nicht-verseifbare Alkohole die aufgabengemäßen Anforderungen an die
sen Zusatzstoff erfüllen. Diese Alkohole sind herstellbar durch
ringöffnende Umsetzung epoxidierter Olefine (II) oder epoxidierter
Fettalkohole (III) oder Mischungen davon mit niedermolekularen Di
und/oder Triolen (IV). Sowohl die Epoxidierung ungesättigter Ver
bindungen als auch die Ringöffnung derartiger Epoxide mit Alkoholen
ist dem Fachmann prinzipiell bekannt z. B. sowohl aus der EP 2 86 937
oder der DE-PS 10 42 565, der DE 38 29 735 als auch aus der
DE 32 46 612.
In der vorstehend genannten EP 2 86 937 ist ein Verfahren zur Her
stellung epoxidierter Fettalkohole durch Umsetzung von Fettalkoholen
beschrieben. Dabei werden Fettalkohole mit mindestens einer olefi
nischen Doppelbindung mit Wasserstoffperoxid und Ameisensäure umge
setzt. Nach dieser Umsetzung befindet sich anstelle der olefinischen
Doppelbindung nunmehr eine Epoxidfunktion. Dieses Prinzip gilt für
alle epoxidierten ungesättigten Verbindungen also auch für epoxi
dierte Olefine. Im Sinne der Erfindung werden vorzugsweise solche
Alkohole (I) verwendet, die auf epoxidierten Olefinen und/oder ep
oxidierten Fettalkoholen beruhen, die mindestens eine innenständige
Epoxidfunktion aufweisen. Bevorzugt werden solche Substanzen mit nur
einer Epoxidfunktion. In der vorstehend genannten DE 38 29 735 ist
beispielsweise die Ringöffnung epoxidierter olefinisch ungesättigter
Substanzen mit OH-funktionellen Verbindungen beschrieben. Selbstver
ständlich können auch die Alkohole (I) eingesetzt werden, die durch
analoge Verfahren hergestellt werden, die zu gleichen Verbindungen
führen. So können z. B. statt epoxidierter Fettalkohole (III) auch
epoxidierte Ester eingesetzt werden, bei denen dann nach Ringöffnung
die Estergruppe durch Hydrierung in eine Alkoholgruppe überführt
wird.
Bei den erfindungsgemäß verwendeten Alkoholen (I) handelt es sich
vorzugsweise um solche, die auf epoxidierten Olefinen mit 8 bis 22
C-Atomen basieren. Vorzugsweise weisen diese Verbindungen (II) einen
C-Schnitt von etwa 10 bis 14 auf. Erfindungsgemäß können auch beson
ders solche Alkohole (I) verwendet werden, bei denen die epoxidier
ten Fettalkohole (III) eine C-Zahl von 12 bis 22, insbesondere 16
bis 18 aufweisen. Bevorzugt werden solche epoxidierten Fettalkohole
(III), die zumindest überwiegend auf olefinisch ungesättigten C18-
Fettalkoholen basieren. Vorzugsweise sollten mindestens 70 Gew.-%
des Fettalkoholgemisches aus C18-Fettalkohol bestehen.
Als erfindungsgemäßer Zusatz zu Polyolkomponenten besonders geeignet
sind Alkohole (I), bei denen die zugrunde liegenden epoxidierten
Olefine und/oder epoxidierten Fettalkohole mit Di- und/oder Triolen
(IV) ringgeöffnet werden, die vorzugsweise nicht weniger als 2 und
nicht mehr als 8 C-Atome enthalten. Ganz besonders eignen sich als
(IV) Glycerin, Trimethylolpropan (TMP) und/oder Glykol, wobei das
Glycerin gegenüber dem Glykol bevorzugt ist. Eine besonders günstige
Ausführungsform verwendet Alkohole (I), die erhältlich sind durch
Ringöffnung von epoxidierten Olefinen mit einem C-Schnitt von etwa
10 bis 13 mit Glycerin in einem molaren Verhältnis von 2 : 1 bis
1 : 3. Besonders günstig ist ein Verhältnis von etwa 1 : 1. Vorzugs
weise sind die erfindungsgemäß einsetzbaren Alkohole (I) difunktio
nelle und/oder trifunktionelle Alkohole.
Als Polyolkomponente können jeweils allein oder in Mischung eine
Vielzahl von Polyolverbindungen eingesetzt werden. Ganz allgemein
gilt, daß diese Polyole über zumindest zwei gegenüber Isocyanaten
reaktionsfähige Wasserstoffatome verfügen müssen und im wesentlichen
linear sein sollten. Geeignet sind hier beispielsweise Polyether,
Polyacetale, Polycarbonate, Polythioether, Polyamide, Polyesteramide
und/oder Polyester, die jeweils im Mittel zwei bis höchstens vier
reaktive Wasserstoffatome aufweisen.
Unter Polycarbonate werden hier Polyester verstanden, die theore
tisch durch Veresterung der Kohlensäure mit zwei- oder mehrwertigen
Alkoholen dargestellt werden können, und an beiden Kettenenden je
weils eine Hydroxylgruppe aufweisen. Vorzugsweise besitzen die Al
kohole und letztlich damit auch die Polycarbonatdiole einen alipha
tischen Aufbau. Geeignete mehrwertige Alkohole können z. B. dreiwer
tig sein wie etwa das Glycerin. Bevorzugt werden jedoch zweiwertige
Alkohole, insbesondere wenn diese nicht weniger als vier und nicht
mehr als zehn C-Atome aufweisen. Cyclische und verzweigtkettige Al
kohole sind zwar geeignet, jedoch werden lineare bevorzugt. Die Hy
droxylgruppen können benachbart, z. B. in 1,2-Stellung, oder auch
isoliert angeordnet sein. Bevorzugt werden Diole mit terminalen OH-
Gruppen.
Als Polyether seien z. B. die Polymerisationsprodukte des Ethylen
oxids, Propylenoxids und Butylenoxids sowie ihre Misch- oder Pfropf
polymerisationsprodukte sowie die durch Kondensation von mehrwer
tigen Alkoholen oder Mischungen derselben und die durch Alkoxylie
rung von mehrwertigen Alkoholen, Aminen, Polyaminen und Aminoalko
holen gewonnenen Polyether genannt. Als Polyether sind auch die in
der EP 3 54 471 beschriebenen Polytetrahydrofurane als auch ethylen
glykolendständige Polypropylenglykole geeignet.
Als Polyacetale kommen z. B. die aus Glykolen wie Diethylenglykol,
Triethylenglykol, Hexandiol und Formaldehyd herstellbaren Verbin
dungen in Frage. Auch durch Polymerisation cyclischer Acetale lassen
sich geeignete Polyacetale herstellen.
Unter den Polythioethern seien insbesondere die Kondensationspro
dukte von Thiodiglykol mit sich selbst und/oder mit anderen Glyko
len, Dicarbonsäuren, Formaldehyd, Aminocarbonsäuren oder Aminoalko
holen angeführt. Je nach den Co-Komponenten handelt es sich bei den
Produkten um Polythioether, Polythiomischether, Polythioetherester,
Polythioetheresteramide. Derartige Polyhydroxylverbindungen können
auch in alkylierter Form bzw. in Mischung mit Alkylierungsmitteln
angewandt werden.
Zu den Polyestern, Polyesteramiden und Polyamiden zählen die aus
mehrwertigen gesättigten und ungesättigten Carbonsäuren bzw. deren
Anhydriden und mehrwertigen gesättigten und ungesättigten Alkoholen,
Aminoalkoholen, Diaminen, Polyaminen und ihren Mischungen gewonne
nen, überwiegend linearen Kondensate, z. B. Polyterephthalate. Auch
Polyester aus Lactonen, z. B. Caprolacton oder aus Hydroxycarbon
säuren sind verwendbar. Die Polyester können Hydroxyl- oder Carbo
xylendgruppen aufweisen. Zu ihrem Aufbau können als Alkoholkomponen
te auch höhermolekulare Polymerisate oder Kondensate, wie z. B. Poly
ether, Polyacetale, Polyoxymethylene (mit)verwendet werden.
Auch bereits Urethan- oder Harnstoffgruppen enthaltende Polyhydro
xylverbindungen sowie gegebenenfalls modifizierte natürliche Polyole
wie Rizinusöl sind verwendbar. Grundsätzlich kommen auch Polyhydro
xylverbindungen, welche basische Stickstoffatome aufweisen, in Fra
ge, z. B. polyalkoxylierte primäre Amine oder Polyester bzw. Poly
thioether, welche Alkyl-diethanolamin einkondensiert enthalten. Wei
terhin eingesetzt werden können Polyole, die durch vollständige oder
teilweise Ringöffnung epoxidierter Triglyceride mit primären oder
sekundären Hydroxylverbindungen erzeugt werden können, beispiels
weise das Umsetzungsprodukt von epoxidiertem Sojaöl mit Methanol.
Auch Mischpolymerisate der genannten Polyhydroxylverbindungen können
geeignet sein, ebenso wie deren Analoge mit vorzugsweise endständi
gen Amino- oder Sulfidgruppen.
Wie anhand der Beispiele noch exemplarisch ausgeführt wird, ist so
wohl für die Hydrolysestabilität als auch für die anderen anwendungs
technischen Eigenschaften des Polyurethans (VII) die Menge an erfin
dungsgemäß eingesetzten Alkoholen (I) von besonderer Bedeutung. Es
hat sich gezeigt, daß die Steigerung der Hydrolysestabilität durch
Zusatz von (I) kein additiver Effekt ist, der sich bei weiterer Er
höhung der Mengen an (I) beliebig steigern läßt. Um einen optimalen
synergistischen Effekt bezüglich der Hydrolysestabilität und der
sonstigen anwendungstechnischen Eigenschaften zu erhalten, müssen
Polyolkomponente und der erfindungsgemäße Zusatz an Alkoholen in
einem bestimmten Mengenverhältnis vorliegen. Die Alkohole (I) werden
vorzugsweise in Mengen von 3 bis 50 Gew.-%, insbesondere 5 bis 30
Gew.-% eingesetzt. Besonders geeignet und bevorzugt ist ein Bereich
von 10 bis 20 Gew.-%. Dabei beziehen sich die Gewichtsprozentangaben
auf die hergestellten Polyurethane (VII). Vorzugsweise werden die
Alkohole (I) vor der Zugabe von (VI) der Polyolkomponente beigefügt.
Besonders gut eignen sich die Alkohole (I) als erfindungsgemäßer
Zusatz zu solchen Polyolkomponenten (V), die zumindest überwiegend
auf natürlichen Polyolen basieren. Unter solchen natürlichen Poly
olen sind insbesondere Rizinusverbindungen wie beispielsweise Ri
zinusöl verstehen. Insbesondere sind als natürliche Polyole modifi
zierte Triglyceride geeignet, wie sie beispielsweise in der
DE 32 46 612 beschrieben sind. Diese lassen sich durch partielle
Ringöffnung epoxidierter Triglyceride eines wenigstens anteilsweise
olefinisch ungesättigten Fettsäuren enthaltenden Fettsäuregemisches
mit ein- oder mehrwertigen Alkoholen herstellen. Zu den in diesem
Zusammenhang bevorzugten epoxidierten Carbonsäureestern zählen ins
besondere die Triglyceride der epoxidierten natürlich vorkommenden
Fettsäuren wie epoxidiertes Sojabohnenöl, insbesondere mit einem
Epoxidsauerstoffgehalt von 5,8 bis 6,8 Gew.-%, ölsäurereiches und/
oder -armes epoxidiertes Sonnenblumenöl, vorzugsweise mit einem
Epoxidsauerstoffgehalt von 4,4 bis 6,6 Gew.-%, epoxidiertes Leinöl,
vorzugsweise mit einem Epoxidsauerstoffgehalt von 8,2 bis 8,6
Gew.-%, sowie epoxidiertes Tranöl, vorzugsweise mit einem Epoxid
sauerstoffgehalt von 6,3 bis 6,7 Gew.-%. Als Ausgangsstoffe für ep
oxidierte Carbonsäureester zur Herstellung natürlicher Polyole eig
nen sich zahlreiche tierische und/oder pflanzliche Triglyceride wie
Rindertalg, Palmöl, Kokosöl, Erdnußöl, Rüböl, Baumwollsaatöl, Soja
bohnenöl, Tranöl, Sonnenblumenöl, Korianderöl und/oder Leinöl. Glei
chermaßen geeignet sind epoxidierte Carbonsäureester von einwertigen
Alkoholen mit natürlich vorkommenden epoxidierten Fettsäuren wie sie
beispielsweise durch Umesterungreaktion der vorgenannten epoxidier
ten Triglyceride mit einwertigen Alkoholen, die auch zur Ringöffnung
eingesetzt werden können und die im folgenden beschrieben werden,
erhalten werden können.
Die obengenannten epoxidierten Verbindungen können mit Alkoholen
und/oder Carbonsäuren ringöffnend umgesetzt werden. Zur Ringöffnung
können prinzipiell gesättigte, ungesättigte, verzweigte, unverzweig
te, cyclische, aromatische, einwertige primäre Alkohole eingesetzt
werden. Von diesen werden besonders gesättigte, unverzweigte, ein
wertige primäre Alkohole mit 1 bis 22 C-Atomen, vorzugsweise 8
C-Atome, und insbesondere bis 4 C-Atome, wie Methanol, Ethanol, Pro
panol und/oder Butanol eingesetzt. Auch können als einwertige pri
märe Alkohole Diole, deren eine Hydroxylgruppe verethert bzw. ver
estert ist wie Monoalkylethylenglykol eingesetzt werden. Des wei
teren können Ringöffnungsprodukte mit den vorstehend genannten ep
oxidierten Verbindungen mit zweiwertigen, dreiwertigen und/oder
mehrwertigen Alkoholen wie Ethylenglykol, Propylenglykol, Propan
diol, Butandiol, Hexandiol, Trimethylolpropan, Glycerin, Trimethy
lolethern, Pentaerythrit und/oder Sorbit sowie mit Kondensations
produkten wie Diglycerin, Polyglycerin, Polytrimethylolpropan durch
geführt werden.
Als Isocyanatkomponente (VI) sind alle mehrfunktionellen aromati
schen und aliphatischen Isocyanate geeignet. Vorzugweise enthalten
die geeigneten mehrfunktionellen Isocyanate im Mittel 2 bis höch
stens 4 NCO-Gruppen. Beispielsweise seien als geeignete Isocyanate
genannt 1,5-Naphthylendiisocyanat, 4,4′-Diphenylmethandiisocyanat
(MDI), hydriertes MDI (H12MDI), Xylylendiisocyanat (XDI), Tetrame
thylxylylendiisocyanat (TMXDI), 4,4′-Diphenyldimethylmethandiiso
cyanat, Di- und Tetraalkyldiphenylmethandiisocyanat, 4,4′-Dibenzyl
diisocyanat, 1,3-Phenylendiisocyanat, 1,4-Phenylendiisocyanat, die
Isomeren des Toluylendiisocyanats (TDI), gegebenenfalls in Mischung,
1-Methyl-2,4-diisocyanato-cyclohexan, 1,6-Diisocyanato-2,2,4-tri
methylhexan, 1,6-Diisocyanato-2,4,4-trimethylhexan, 1-Isocyanato
methyl-3-isocyanato-1,5,5-trimethyl-cyclohexan, chlorierte und bro
mierte Diisocyanate, phosphorhaltige Diisocyanate, 4,4′-Diisocyana
tophenylperfluorethan, Tetramethoxybutan-1,4-diisocyanat, Butan
1,4-diisocyanat, Hexan-1,6-diisocyanat (HDI), Dicyclohexylmethan
diisocyanat, Cyclohexan-1,4-diisocyanat, Ethylen-diisocyanat,
Phthalsäure-bis-isocyanatoethylester, ferner Polyisocyanate mit re
aktionsfähigen Halogenatomen, wie 1-Chlormethylphenyl-2,4-diisocya
nat, 1-Brommethylphenyl-2,6-diisocyanat, 3,3-Bis-chlormethylether
4,4′-diphenyldiisocyanat. Schwefelhaltige Polyisocyanate erhält man
beispielsweise durch Umsetzung von 2 mol Hexamethylen-diisocyanat
mit 1 mol Thiodiglykol oder Dihydroxydihexylsulfid. Weitere wichtige
Diisocyanate sind Trimethylhexamethylendiisocyanat, 1,4-Diisocya
natobutan, 1,2-Diisocyanatododecan und Dimerfettsäure-diisocyanat.
Interesse verdienen teilweise verkappte Polyisocyanate, welche die
Bildung selbstvernetzender Polyurethane ermöglichen, z. B. dimeres
Toluylendiisocyanat, oder mit beispielsweise Phenolen, tertiärem
Butanol, Phthalimid, Caprolactam partiell umgesetzte Polyisocyanate.
In einer besonderen Ausführungsform enthält die Isocyanatkomponente
anteilsweise Dimerfettsäureisocyanat. Als Dimerfettsäure bezeichnet
man ein Gemisch von überwiegend C36-Dicarbonsäuren, das durch ther
mische oder katalytische Dimerisierung ungesättigter C18-Monocarbon
säuren, wie Ölsäure, Tallölfettsäure oder Linolsäure, hergestellt
wird. Derartige Dimerfettsäuren sind dem Fachmann seit langem be
kannt und kommerziell erhältlich. Die Dimerfettsäure läßt sich zu
Dimerfettsäureisocyanaten umsetzen. Technisches Dimerfettsäurediiso
cyanat besitzt im Mittel mindestens zwei und weniger als drei Iso
cyanatgruppen pro Molekül Dimerfettsäure.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft eine Polyolkomponente
zur Herstellung von Polyurethanen mittels Isocyanaten, die sich da
durch kennzeichnet, daß sie einen Zusatz von mehrfunktionellen,
nicht verseifbaren Alkoholen enthält, die herstellbar sind durch
ringöffnende Umsetzung epoxidierter Olefine und/oder epoxidierter
Fettalkohole mit niedermolekularen Di- und/oder Triolen. Auch zu
diesem Erfindungsgegenstand gelten sinngemäß alle bereits vorstehend
gemachten Ausführungen.
Bei der Herstellung der Polyurethane der Polyurethane (VII) können
weitere Hilfsstoffe verwendet werden, wie sie dem Fachmann aus dem
Stand der Technik bekannt sind. Dazu zählen insbesondere Trocken
mittel wie Zeolithe und Molekularsiebe, Füllstoffe wie beispiels
weise gecoatete Kreide sowie geeignete Katalysatoren in wirksamen
Mengen.
Die Erfindung soll exemplarisch anhand folgender Beispiele näher
erläutert werden.
Die Untersuchungen wurden anhand folgender Klebstoffrezeptur für
einen Zwei-Komponenten-Polyurethan(2K-PUR)-Holzleim durchgeführt:
Isocyanat:
MDI, Funktionalität 2,3-2,5 (Desmodur 44V10 Fa. Bayer)
Verwendet wurde ein 5%iger MDI-Überschuß.
MDI, Funktionalität 2,3-2,5 (Desmodur 44V10 Fa. Bayer)
Verwendet wurde ein 5%iger MDI-Überschuß.
Verwendete Additive:
5 innenständiges Olefinepoxid mit C10/13-Schnitt ringgeöffnet mit Glycerin (2 : 1) OHZ = 312
6 innenständiges Olefinepoxid mit C10/13-Schnitt ringgeöffnet mit Glycerin (1 : 3) OHZ = 573
7 Trimethylolpropan statistisch umgesetzt mit 5 Mol Propylenoxid (TMP 5 PO), OHZ = 398
8 Polypropylenglykol, gestartet auf Wasser, mittleres Molgewicht ca. 620 (PPG 620), OHZ = 181
9 Sovermol VP95, OHZ = 438 (Fa. Henkel) (9 ist ein Oleylalkoholepoxid ringgeöffnet mi Ethylenglykol.)
5 innenständiges Olefinepoxid mit C10/13-Schnitt ringgeöffnet mit Glycerin (2 : 1) OHZ = 312
6 innenständiges Olefinepoxid mit C10/13-Schnitt ringgeöffnet mit Glycerin (1 : 3) OHZ = 573
7 Trimethylolpropan statistisch umgesetzt mit 5 Mol Propylenoxid (TMP 5 PO), OHZ = 398
8 Polypropylenglykol, gestartet auf Wasser, mittleres Molgewicht ca. 620 (PPG 620), OHZ = 181
9 Sovermol VP95, OHZ = 438 (Fa. Henkel) (9 ist ein Oleylalkoholepoxid ringgeöffnet mi Ethylenglykol.)
Dazu werden Holzprüfkörper entsprechend der DIN 53 254 miteinander
verklebt. Diese werden nach vorgeschriebener Lagerungsfolge in einer
Zugprüfmaschine nach DIN 51 221 Teil 3 geprüft. Je nach vorheriger
Lagerung und gemessener Belastbarkeit lassen sich die Klebstoffe in
verschiedene Gruppen einteilen. So sind Klebstoffe in der Gruppe B3
für Innenräume mit kurzzeitig hoher Luftfeuchte und kurzzeitiger
Wassereinwirkung sowie Außenverwendung geeignet. Klebstoffe der
Gruppe B4 sind für Innenräume mit extremen Klimaschwankungen und
Wassereinwirkung (z. B. Hallenbäder, Duschkabinen) sowie bei Außen
verwendung mit extremen klimatischen Einflüssen geeignet. In Anleh
nung an diese DIN-Vorschrift erfolgt der Test auf Wärmestandfestig
keit bei 80°C.
Die Ergebnisse sind in den folgenden Tabellen aufgeführt.
Bereits ein 15%iger Zusatz von Sovermol VP95 zur Härterkomponente
bewirkt eine Verfestigung der Verklebung und eine Erhöhung der Hydrolysestabilität (vergl. Tab. 1).
Claims (14)
1. Verwendung von mehrfunktionellen nicht-verseifbaren Alkoholen
(I) herstellbar durch ringöffnende Umsetzung epoxidierter Ole
fine (II) und/oder epoxidierter Fettalkohole (III) mit nieder
molekularen Di- und/oder Triolen (IV) als Zusatz zu Polyolkompo
nenten (V), um die Hydrolysestabilität der daraus mittels einer
Isocyanatkomponente (VI) herstellbaren Polyurethane (VII) zu
verbessern.
2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an
(I) solche Mengen verwendet werden, die bezogen auf (VII) 3
bis 50 Gew.-%, insbesondere 5 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis
20 Gew.-%, betragen.
3. Ausführungsform nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß solche Alkohole (I) verwendet werden, bei
denen bei (II) und/oder (III) mindestens - sowie vorzugsweise -
eine innenständige Epoxidfunktion aufweisen.
4. Ausführungsform nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als (I) difunktionelle und/oder trifunktio
nelle Alkohole eingesetzt werden.
5. Ausführungsform nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Alkohole (I) verwendet werden, bei denen
(II) 8 bis 22 C-Atome aufweist.
6. Ausführungsform nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Alkohole (I) verwendet werden, bei denen
(II) einen C-Schnitt von etwa 10 bis 14 aufweist.
7. Ausführungsform nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Alkohole (I) verwendet werden, bei denen
(III) eine C-Zahl im Bereich von 12 bis 22, insbesondere 16 bis
18 aufweist.
8. Ausführungsform nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Alkohole (I) verwendet werden, bei denen
(III) zumindest überwiegend, vorzugsweise jedoch zu 70 Gew.-%
und mehr aus C18-Fettalkohol besteht.
9. Ausführungsform nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Alkohole (I) verwendet werden, bei denen
(IV) jeweils 2 bis 8 C-Atome enthält.
10. Ausführungsform nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Alkohole (I) verwendet werden, bei denen
(IV) zumindest überwiegend Glycerin und/oder Glykol, vorzugs
weise Glycerin, enthält.
11. Ausführungsform nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Alkohole (I) verwendet werden, die erhält
lich sind durch Ringöffnung von epoxidierten Olefinen mit einem
C-Schnitt von etwa 10 bis 13 mit Glycerin in einem molaren Ver
hältnis von 2 : 1 bis 1 : 3, vorzugsweise etwa 1 : 1.
12. Ausführungsform nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Alkohole (I) als Zusatz zu solchen Polyol
komponenten (V) verwendet werden, die zumindestens überwiegend
auf natürlichen Polyolen, insbesondere Rizinusverbindungen wie
Rizinusöl basieren.
13. Ausführungsform nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Alkohole (I) als Zusatz zu Polyolkompo
nenten (V) verwendet werden, die auf mit Alkoholen oder Carbon
säuren ringgeöffneten, epoxidierten, ungesättigten Fettsäure
estern, insbesondere Fettsäuretriglyceriden, vorzugsweise Soja
und/oder Leinöl, basieren.
14. Polyolkomponente zur Herstellung von Polyurethanen mittels einer
Isocyanatkomponente, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Zu
satz von mehrfunktionellen, nicht verseifbaren Alkoholen ent
hält, die herstellbar sind durch ringöffnende Umsetzung epoxi
dierter Olefine und/oder epoxidierter Fettalkohole mit nieder
molekularen Di- und/oder Triolen.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904041119 DE4041119A1 (de) | 1990-12-21 | 1990-12-21 | Verwendung von mehrfunktionellen alkoholen zur verbesserung der hydrolysestabilitaet von polyurethanen |
PCT/EP1991/002323 WO1992011251A1 (de) | 1990-12-21 | 1991-12-05 | Verwendung von mehrfunktionellen alkoholen zur verbesserung der hydrolysestabilität von polyurethanen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904041119 DE4041119A1 (de) | 1990-12-21 | 1990-12-21 | Verwendung von mehrfunktionellen alkoholen zur verbesserung der hydrolysestabilitaet von polyurethanen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4041119A1 true DE4041119A1 (de) | 1992-06-25 |
Family
ID=6420985
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904041119 Withdrawn DE4041119A1 (de) | 1990-12-21 | 1990-12-21 | Verwendung von mehrfunktionellen alkoholen zur verbesserung der hydrolysestabilitaet von polyurethanen |
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