DE404001C - Verfahren zur Unschaedlichmachung eines die Rotbruchgrenze ueberschreitenden Schwefelgehalts im Stahl - Google Patents

Verfahren zur Unschaedlichmachung eines die Rotbruchgrenze ueberschreitenden Schwefelgehalts im Stahl

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DE404001C
DE404001C DEE29531D DEE0029531D DE404001C DE 404001 C DE404001 C DE 404001C DE E29531 D DEE29531 D DE E29531D DE E0029531 D DEE0029531 D DE E0029531D DE 404001 C DE404001 C DE 404001C
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
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    • C22C38/14Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing titanium or zirconium

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Description

  • Verfahren zur Unschädlichmachung eines die Rotbruchgrenze überschreitenden Schwefelgehalts im Stahl. Die Erfindung betrifft ein `'erfahren zur Unschädlichmachung eines die Rotbruchgrenze überschreitenden Schwefelgehaltes im Stahl und besteht darin, daß Zirkon zugesetzt wird.
  • Bekanntlich zeigt sich der Einfluß de, schädlichen Schwefelgehaltes im Stahl während des Walzens oder Ausschmiedens bei den hohen Temperaturen, welche diese Bearbeitung erfordert. Mit »Rotbruch« wird das Zerreißen oder Springen des Stahles während dieser heißen Bearbeitung bezeichnet. In den schwersten Fällen führt der Rotbruch zum vollständigen Aufbrechen des Stahles unter den Walzen oder dem Hammer; in weniger schweren Fällen zeigt die Oberfläche des gewalzten oder geschmiedeten Stahles Sprünge, Risse oder ein feines Netzwerk von Nähten, die seine Abnahme ausschließen. In Stählen mit hohem Schwefelgehalt, welche die weniger schwere Art von Rotbruch aufweisen, werden im Vergleich zu Stählen mit niedrigem Schwefelgehalt die in kaltem Zustande bestimmten mechanischen Eigenschaften, wie Zugfestigkeit, Dehnbarkeit, Izodzahl usw., nicht nennenswert verschlechtert, wie besonders Versuchsstücke zeigen, die in einigem Abstande von der Oberfläche des gewalzten oder geschmiedeten Stahles entnommen, also der mit größeren Sprüngen oder Nähten bedeckten Oberfläche entzogen waren. Hieraus folgt, daß der Einfluß des den Rotbruch unschädlich machenden Zirkons nur zuverlässig während des Walzens oder Schmiedens festzustellen ist, wie es für das vorliegende Verfahren geschehen ist.
  • Die Verwendungyvon Zirkon zum Entoxydieren, Verdichten und Reinigen von Stahl ist oft vorgeschlagen worden. Im Gegensatz hierzu bezweckt das vorliegende Verfahren den Zusatz von Zirkon zur Verbesserung der Eigenschaften des Stahles für die heiße Bearbeitung.
  • Der vorteilhafte Einfluß des Zirkons auf die Eigenschaften von Stahl mit hohem Schwefelgehalt für die heiße Bearbeitung beruht wahrscheinlich darauf, daß in dem geschmolzenen Stahl Zirkon mit Schwefel in chemische Verbindung tritt. Diese Zirkonschwefelverbindung ist zwar noch nicht für sich dargestellt oder mikroskopisch nachgewiesen worden, ihr Vorhandensein ist aber aus dem Einfluß des Zirkons auf die Menge an Schwefelwasserstoff zu schließen, die entwickelt wird, wenn der Stahl mit konzentrierter Salzsäure zur maßanalytischen Untersuchung behandelt wird. - Zahlreiche Analysen von Stählen mit verschiedenen Schwefel- und Zirkongehalten haben gezeigt, daß das in Säure unlösliche Zirkonsulfid an-cheinend quantitativ und wahrscheinlich nach der durch die Gleichung 2 Zr -!,- Fe S = Zr, S = Fe ausgedrückten Reaktion gebildet wird und daß nur ein Überschuß von Zirkon in einer bestimmten Menge, anscheinend o,io bis o,i5 Prozent des Zirkonzusatzes, an dieser sulfidbildenden Reaktion teilnimmt. Die Tatsache, daß die Zirkonschwefelverbindung unlöslich in konzentrierter Salzsäure ist, könnte auf Grund der Maßanalyse zu dem Schluß führen, daß Schwefel tatsächlich in der durch die obige Gleichung gegebenen Menge ausgeschieden worden ist. Die Gewichtsanalyse jedoch, bei der die Lösung und die Oxydation durch Salpetersäure erfolgt und bei der dann anschließend derSchwefel als Bariumsulfat gefällt wird, zeigt, daß die anscheinend völlige Entfernung des Schwefels auf der Bildung einer Verbindung beruht, die in konzentrierter Salzsäure unlöslich ist. Eine weitere Untersuchung hat ergeben, daß neben dieser anscheinend vollständigen Entfernung des Schwefels auch eine tatsächliche Entfernung des Schwefels aus dem Bade eintreten kann und tatsächlich auch sehr oft eintritt, deren Maß von mehrfachen Umständen abhängt, haut t'sächlich von der Zeitdauer, während welcher der Stahl in dem Ofen oder in dem Gießlöffel nach dem Zusatz von Zirkon verbleibt.
  • Die Menge des Zusatzes an Zirkon zu dem geschmolzenen Stahl hängt ab von der Temperatur, dem Oxydationsgrad des Stahlbades, der Zusammensetzung des Stahles, der Zirkonlegierung, der Art und Weise, in welcher dieser Zusatz erfolgt, der Art und des Grades der heißen Bearbeitung, welcher der Stahl ausgesetzt wird usw. Bei der Herstellung von Kohlenstoffstählen von rund o,i2 Prozent Schwefelgehalt werden z. B. die besten Wirkungen durch Zusatz von o,i5 bis 0,50 Prozent Zirkon, berechnet auf das Stahlgewicht, erhalten.
  • Die der Prüfung unterworfenen Versuchsstäbe entstammten zirkonbehandelten Stäben mit hohem Schwefelgehalt, welche mehreren Heißbearbeitungsverfahren unterlagen, nämlich beim Gießen in Blöcke und beim Auswalzen und Schmieden derselben. Gleiche Gewichte von geschmolzenem Stahl wurden aus dem Ofen in zwei besondere Gießlöffel für jede Heißbearbeitung abgestochen. Der erste Löffel wurde in jedem Fall mit Silizium-Zirkon behandelt und der zweite Löffel mit 50 Prozent Ferrosilizium; jeder der beiden Zusätze hatte denselben Gehalt an Silizium. Die mit Stahl gefüllten Gießlöffel wurden nach der Behandlung in konische Formen der üblichen Art gegossen, und die beiden Blöcke wurden unter denselben Temperatur- und Arbeitsbedingungen ausgewalzt oder ausgeschmiedet. Die Analyse des verwendeten Silizium-Zirkons hatte folgende Zusammensetzung
    Silizium-Zirkon
    Zirkon ........... 44,53 Prozent
    Silizium .......... 50,77 -
    Eisen ............ 2,54 -
    Titan ............ o,7o -
    Kohlenstoff ....... 0,48 -
    Der erste Löffel wurde mit o,i5 Prozent Zirkon und o,18 Prozent Silizium in Form von Silizium-Zirkon und der zweite Löffel mit nur o,i8 Prozent Silizium in Form von 5oprozentigem Ferrosilizium behandelt. Der Stahl hatte folgende Zusammensetzung
    ' C 5i Mn P S
    0,44 0 ,15 o,28 o,o18 0,075
    Die Blöcke hatten Stabform, ihre Breite entsprach der doppelten Dicke, sie wurden zu einer Platte von etwa 13 mm ohne Querwalzen in einem gewöhnlichen Walzwerk niedergewalzt. Die Temperatur des Glühofens wurde auf etwa ii5o° C gehalten. Die Blöcke wurden in etwa sechs Stichen zu der Platte von 13 mm Dicke mit einer Durchgangsgeschwindigkeit gewalzt, die 331/3 bis ioo Prozent größer war als gewöhnlich, um etwa vorhandenen Rotbruch mit Sicherheit hervortreten zu lassen.
  • Die Prüfung der fertigen Stahlplatte zeigte, daß der erste oder Silizium-Zirkonstahl vollständig frei war von Rissen, Nähten oder sonstigen Fehlern. Die zweite Platte, welche mit demselben Siliziumgehalt, aber ohne Zirkon behandelt war, war längs der Kanten auf der oberen Hälfte (entsprechend der oberen Fläche des Ingots) arg aufgebrochen und zersplittert und enthielt mehrere Einrisse längs der Kante der unteren Hälfte.
  • Das beschriebene Verfahren wird voraussichtlich die Menge an Kokskohle vermehren, welche der Herstellung von Hochofenkoks zugänglich gemacht werden kann, und auch der Stahlherstellung eine große Menge von Roheisen und Schrott zuweisen, welche jetzt als unbrauchbar gilt, weil ihr Schwefelgehalt zu hoch liegt.

Claims (2)

  1. PATENT-ANsPRTIcHE: i. Verfahren zur Unschädlichmachung eines die Rotbruchgrenze überschreitenden Schwefelgehalts im Stahl, dadurch gekennzeichnet, daß Zirkon zugesetzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß o,i5 bis 0,50 Prozent Zirkon zugesetzt wird.
DEE29531D 1922-08-11 1923-06-12 Verfahren zur Unschaedlichmachung eines die Rotbruchgrenze ueberschreitenden Schwefelgehalts im Stahl Expired DE404001C (de)

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