DE4302635A1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Stahlerzeugnis aus niedrig le
giertem Stahl, wie beispielsweise einen Warmbearbeitungs-
Gesenkblock, und insbesondere einen derartigen Gesenkblock,
welcher eine ausgezeichnete Härtbarkeit und einen großen
kritischen Durchmesser aufweist, während minimale Mengen
der zur Zeit teuren Elemente Ni und Mo erforderlich sind.
Für einen Warmbearbeitungs-Gesenkblock ist die Eigenschaft
der Härtbarkeit eine ausgesprochen wichtige Eigenschaft des
fertigen Produkts. Wie dem Fachmann auf diesem Gebiet be
kannt ist, wird ein Warmbearbeitungs-Gesenkblock zur Zeit
nahezu ausschließlich in Verbindung mit der Erzeugung von
langen Strängen von geschmiedeten Teilen verwendet. Ein
durch die Industrie gestelltes Anfordernis besteht folglich
darin, einen Stahlteil herzustellen, welcher die gleiche
oder nahezu die gleiche (und selbstverständlich, falls mög
lich, eine größere) Produktion bei der letzten Reduzierung
wie bei der ersten Reduzierung erzeugt. Diese Anforderung
bedeutet übersetzt die Härtbarkeit (nicht mit der Härte zu
verwechseln), d. h. die Fähigkeit eines Stahlstückes, die
gleiche oder nahezu die gleiche Härte in sämtlichen Tiefen
im Anschluß an die ursprüngliche Wärmebehandlung aufzuwei
sen. Wenn sich folglich eine Gesenkhöhlung oder Öffnung
aufgrund der Verwendung verschleißt und Übergröße erhält,
wird das Senkwerkzeug oder der Gesenkfräser typischerweise
die Oberfläche der Gesenkhöhlung bis zu einer Tiefe von et
wa 12 mm abtragen und eine neue Gesenkhöhlung fluchtend zu
der vorherigen Gesenkhöhlung herstellen. Falls der Stahl
die gleiche Härte und selbstverständlich die anderen wün
schenswerten Eigenschaften aufweist, hat er nach wiederhol
tem Reduzieren eine ausgezeichnete Härtbarkeit demon
striert. Dies ist insbesondere dann eine schwierig zu er
füllende Aufgabe, wenn es sich um große Gesenkblöcke han
delt, beispielsweise von einer Dicke von 305 mm oder mehr
in dem frisch geschmiedeten Zustand vor dem Auseinandersä
gen in die Hälfte und dem Ausbilden des Gesenks.
Unter dem oben beschriebenen Hintergrund befaßt sich die
Erfindung insbesondere mit einem Warmbearbeitungs-Gesenk
block, bei dem eine ausgezeichnete Härtbarkeit zusammen mit
einem Di von etwa 13,5 erreicht wird, wobei dennoch nur ge
ringe Mengen von Ni und Mo erforderlich sind, um dies zu
erreichen.
Wie dies im einzelnen in der US-PS 39 70 448 beschrieben
ist, muß ein Warmbearbeitungs-Schmiedegesenk eine erheb
liche Festigkeit aufweisen, da dieses schweren Beanspru
chungen beim Schmieden ausgesetzt wird, wobei eine erheb
liche Härte einen frühzeitigen Verschleiß verhindern muß.
Ferner muß es eine gute Zähigkeit haben, um den heftigen
und dauernden Schockbeanspruchungen zu widerstehen, denen
es bei der Verwendung ausgesetzt ist. Aufgrund der erhöhten
Temperaturen, denen es bei der Benutzung ausgesetzt ist,
muß das Gesenk gegen Erweichen und Wärmerissigkeit wider
standsfähig sein. Die Abriebsfestigkeit ist ebenfalls ein
kritischer Faktor, da bei der Verwendung die auf die Ober
fläche wirkenden Gleitkräfte bei erhöhten Temperaturen aus
gesprochen groß sind.
Letztlich und ausgesprochen wichtig muß die Härtbarkeit des
Gesenkes so hoch und so gleichmäßig wie möglich sein, wobei
Kosten, Zähigkeit und Wärmebehandlung die Grenzen darstel
len.
In der Praxis verschleißt schließlich durch die Benutzung
die ursprünglich in dem Gesenkblock, aus welchem das Gesenk
hergestellt ist, abgesenkte Höhlung zur Übergröße. Wenn die
maximale Toleranz erreicht ist, wird das Gesenk herausge
nommen, die Fläche bis auf das gesunde Metall abgetragen
und die Höhlung in dem verbleibenden Material wieder abge
senkt. Dies kann mehrfach wiederholt werden, bis die Le
bensdauer des Gesenks erschöpft ist. Die Kosten der Gesenke
einschließlich der anfänglichen Kosten, die Stillstandszei
ten von Hammer und Presse beim Herausnehmen, die spanab
hebende Bearbeitung und der Wiedereinbau machen es erfor
derlich, daß eine maximale Produktion nach jedem Wiederab
senken erzielt wird.
Falls nun das Gesenk eine ausreichende Festigkeit und Zä
higkeit aufweist, um ohne Bruch im Betrieb zu bleiben, be
steht die wichtigste Anforderung bei der Benutzung darin,
daß das Gesenk eine im wesentlichen gleichmäßige Härte
durchgehend aufweist, so daß die Produktion, welche nach
dem letzten Absenken erwartet werden kann, genauso groß ist
als sie von dem ersten Absenken erwartet werden kann.
Folglich stellt im Rahmen der vorliegenden Erfindung die
Härtbarkeit die wichtigste Eigenschaft dar.
Bei der praktischen Durchführung der vorliegenden Erfindung
liegt der C-Gehalt des Stahls vorzugsweise erheblich nied
riger als bei der Industrienorm von 0,55. Insbesondere
sollte im Rahmen der vorliegenden Erfindung der C-Gehalt im
Bereich zwischen 0,42 und 0,52 und insbesondere bei etwa
0,47 liegen. Kohlenstoff ist für die Festigkeit und Härte
wichtig und es wird angenommen, daß diese wichtigen Eigen
schaften nicht erreichbar sind, wenn der C-Gehalt wesent
lich kleiner als 0,42 ist. Gleichzeitig wird angenommen,
daß die früher geltende obere übliche Grenze von 0,60 über
trieben hoch ist und daß durch Beachtung der anderen, wei
ter unten beschriebenen Bedingungen die gewünschten Endre
sultate erreichbar sind, wenn die Obergrenze von C nicht
wesentlich größer als 0,52 ist.
Die vorliegende Erfindung beinhaltet eine geringfügige Ab
weichung von den üblichen Si-Praktiken und folglich ist ein
Bereich von etwa 0,25 bis 0,35 mit einem Ziel von etwa 0,30
annehmbar.
Zum vorliegenden Zeitpunkt haben sich die Kosten von Ni
drastisch erhöht und folglich wird, obwohl Ni ein wichtiges
Element insbesondere zur Erzielung der unter rauhen Be
triebsbedingungen erforderlichen Zähigkeit ist, bevorzugt,
daß der Ni-Bereich von dem üblichen 0,75 bis 1,25, wie in
dem US-Patent 39 29 423 beschrieben, auf 0,65 bis 0,95 ab
gesenkt wird. Der niedrigere Ni-Gehalt in Anwesenheit des
niedrigeren C-Gehalts und, wie im folgenden näher erläu
tert, ein niedriger Mo-Gehalt führen dennoch zu der erfor
derlichen Zähigkeit. Bevorzugt ist Nickel bei oder nahe bei
0,80 vorhanden.
Cr wird erheblich erhöht und sollte in einer Menge von etwa
1,4 bis 1,6 vorhanden sein. Dieser Gehalt stellt einen
deutlichen Kontrast zu der allgemein angewandten Praxis
dar, Ni in dem Bereich zwischen 0,85 und 1,05 beizugeben.
Cr ist für die Tiefenhärtung, den Verschleißwiderstand, den
Anlaßwiderstand und die Fähigkeit zur Erhöhung der unteren
kritischen Temperatur erforderlich. Bevorzugt liegt Cr bei
oder nahe bei 1,50, jedoch da Cr sehr viel weniger teuer
ist als Ni, stellt Cr ein Element dar, dessen Gehalt erhöht
werden kann.
Mo, ein potenter Karbidbildner, trägt zu dem Widerstand ge
gen Erweichen, dem Verschleißwiderstand und der Härtbarkeit
bei. Wegen seines erheblichen Beitrags zur Härtbarkeit ist
ein Bereich von etwa 0,3 bis 0,5 bevorzugt, wobei der Ziel
punkt bei 0,4 liegt.
Mn trägt erheblich zur Härtbarkeit bei und folglich sollten
mindestens etwa 0,75 vorhanden sein. Wegen seiner Neigung,
die Ausmauerungen bei der Stahlherstellung anzugreifen, ist
es bevorzugt, daß die oberste Menge, die verwendet wird,
nicht größer als etwa 0,95 und vorzugsweise nicht größer
als etwa 0,90 ist. Unter keinen Umständen sollte Mn in Men
gen erheblich über 0,95 vorhanden sein, wie etwa beispiels
weise 2%, wie in der Literatur angeregt wird.
Vanadium trägt zur Korngröße der Feinkörnigkeit bei, welche
sich als wichtige Eigenschaft bei dieser Art von Erzeugnis
erwiesen hat. Um die gewünschte Korngrößenwirkung zu erzie
len, sollten mindestens etwa 0,04 V vorhanden sein. Wenn
mehr als etwa 0,10 an V vorhanden sind, wobei es sich hier
bei um ein teures Element handelt, kann die Wirkung des V
auf die Korngröße vernachlässigt werden. Folglich werden
etwa 0,05 V bevorzugt.
Schwefel ist für die spanabhebende Bearbeitung von Bedeu
tung und es wird allgemein angenommen, daß der Schwefel in
Mengen bis zu 0,045 in diese Art von Stahl vorhanden sein
muß, um eine annehmbare Bearbeitbarkeit durch Spanabhebung
zu erreichen. Schwefel hat jedoch verschiedene, allgemein
bekannte nachteilige Wirkungen bei dieser Art von Stahl
einschließlich einer zunehmenden Tendenz zur Warmbrüchig
keit bei steigendem Schwefelgehalt. Es ist folglich wün
schenswert, die geringst mögliche Menge an Schwefel zu ver
wenden, welche den erforderlichen Grad der spanbearbeiten
den Bearbeitbarkeit gewährleistet. Im Rahmen der vorliegen
den Erfindung kann Schwefel in einer Menge erheblich größer
als 0,025 die Neigung zeigen, zu viele Sulfide zu erzeugen,
welche nachteilig die Querbeanspruchungseigenschaften be
einflussen. Wenn erheblich weniger als etwa 0,010 Schwefel
vorhanden ist, kann selbst unter den hier beschriebenen Be
dingungen die erforderliche spanabhebende Bearbeitbarkeit
nicht erreichbar sein. Ein insbesondere bevorzugter Bereich
geht bis zu 0,022 maximal und ausgezeichnete Resultate sind
bei einem Zielpunkt von etwa 0,015 erreichbar.
Da diese vergleichsweise niedrigen Schwefelwerte mit der
Anwesenheit und den Mengen an Aluminium und Kalzium in Be
ziehung stehen, werden im folgenden die Menge und die Be
handlung mit Aluminium und Kalzium beschrieben.
Aluminium ist zur Kornverfeinerung und in geringen Mengen
zur Verflüssigung des geschmolzenen Stahls von Vorteil. Al
hat die wünschenswerte Eigenschaft, die Feinkörnigkeit zu
begünstigen und sollte daher in einer Menge von etwa 0,015
bis 0,035 vorhanden sein. Falls sehr viel weniger als 0,015
vorhanden ist, kann der gewünschte Korneffekt und der
Desoxidationseffekt während der Stahlherstellungen mög
licherweise nicht erreicht werden. Falls erheblich größere
Mengen als 0,035 vorhanden sind, verschwindet die Wirkung
auf die Kornsteuerung und andere Probleme treten auf, wie
beispielsweise ein Angriff des Ausmauerung während des
Stahlherstellungsverfahrens. Etwa 0,025 Al ist bevorzugt.
Da angenommen wird, daß die Menge an vorhandenem Aluminium
eine erhebliche Wirkung auf die Qualität von Aluminaten
hat, und da Aluminate allgemein als eine Verunreinigung an
gesehen wurden, ist es die übliche Weisheit, die Menge an
vorhandenem Aluminium zu minimieren (wie dem Fachmann auf
dem Gebiet bekannt, gibt es vier Typen an nichtmetallischen
Einschlüssen, welche bei dieser Art von Stahl als
Verunreinigungen aufgefaßt werden, nämlich Silikate, Alumi
nate, komplexe Oxide und Sulfide).
Die Menge an Silikaten und Aluminaten, die gebildet wird,
ist etwa proportional zu der Menge an verfügbarem Sauer
stoff in dem Stahl. Es wird angenommen, daß die komplexen
Oxide in großem Maße während des Anstichs und des Abgusses
gebildet werden. Die Menge an gebildeten Oxiden ist selbst
verständlich proportional zu dem Schwefelgehalt oder dem
Gehalt an schwefelhaltigen Materialien in dem Stahl, ein
schließlich Schwefel von Quellen, wie Schrott und Öl in
Drehabfällen und anderen Schrottmaterialien im Werk, dem
Grad, zu dem das Fallen im Ofen oder in der Vakuumpfanne
ausgeführt wird, und die gewollten Zuschläge, wie Pfannen
zuschläge an Pyriten, um den gewünschten Schwefelgehalt zu
erreichen. Abgußtechniken zum Reduzieren der Sauerstoffauf
nahme können angewandt werden, wie beispielsweise die Ver
wendung von Vakuum oder einer inerten Atmosphäre während
des Abstichs und/oder das Vermeiden von Spritzen durch
Spritzkissen, tropffreie Abstichtechniken oder der Steig
guß.
Die Silikate und Aluminate werden gebildet, wenn der Sauer
stoff aufgrund des Temperaturabfalls die Lösung verläßt. Es
wird genommen, daß, falls zu dem Zeitpunkt, zu dem die Si
likate und Aluminate gebildet werden, ein Zustand der
Sauerstoffverarmung in dem geschmolzenen Stahl vorliegt,
die Oxid- und Sulfidbildung erheblich verringert werden
kann. Folglich ist es erforderlich, daß Maßnahmen getroffen
werden, um in dem Stahl niedrige Sauerstoffgehalte zu ge
währleisten. Es hat sich nun bestätigt, daß, falls ein Ver
hältnis von etwa 15% Kalzium zu Aluminium aufrechterhalten
bleibt, die Reihen nichtmetallischer Einschlüsse, wie Al2O3
und SiO2, in runde globulare Komplexoxide umgewandelt wer
den, welche innerhalb des Stahls fein verteilt sind. Schwe
fel wird ebenfalls globularisiert. Als Resultat hiervon
sind die kettenförmigen Einschlüsse, welche spannungsstei
gernd wirken, erheblich reduziert, was zu besseren JK-Wer
ten und einem saubereren und festeren Stahl führt. Absolut
ausgedrückt, ist ein Ca-Gehalt von etwa 15 ppm bis etwa 50
ppm für den Stahlhersteller zweckdienlich.
Der Beitrag von Titan kann am besten durch einen weiteren
Bezug auf die Rolle von Einschlüssen im Stahl verstanden
werden.
Die Einschlüsse vom sogenannten Typ II, Kategorie A, sind
im wesentlichen Sulfide. Diese Verbindungen zeigen bei der
Untersuchung unter einem Mikroskop die Form von langen,
schnurförmigen Objekten. Wie erwähnt, ist der Schwefel not
wendig, um spanabhebende Bearbeitbarkeit zu erhalten, je
doch die "Schnüre", welche als Resultat der Anwesenheit von
Schwefel vorhanden sind, haben einen sehr nachteiligen Ef
fekt hinsichtlich der Verringerung der Querfestigkeit.
Es ist bekannt, daß Titan eine günstige Wirkung auf die
Sulfidschnüre hat, jedoch wurde angenommen, daß Mengen
größer als eine sehr geringe Menge von beispielsweise 0,005
bis etwa 0,007 unmittelbar zur Bildung von Titansulfid
und/oder Titanoxid führen würde, wobei diese Verbindungen
genauso nachteilig, wenn nicht sogar noch nachteiliger hin
sichtlich der gewünschten Eigenschaften wie die Sulfide
sind.
Ferner sollten noch die Einschlüsse der Klassen B, C und D
erwähnt werden, bei denen es sich um Aluminate, Silikate
bzw. Komplexoxide handelt. Letztere drei Kategorien von
Einschlüssen können genauso nachteilig wie die Einschlüsse
der Sulfidkategorie vom Typ A sein.
Es wurde beschrieben, daß die nachteiligen Wirkungen der
obigen Einschlüsse kontrollierbar sind, d. h. in die globu
lare Form umgewandelt werden, in dem der Stahlherstellungs
prozeß sorgfältig gesteuert wird, und die angegebenen Men
gen an Titan zugegeben werden.
Insbesondere wird angenommen, daß durch den Zuschlag von
Titan bei der Stahlherstellung an einem Punkt im Herstel
lungszyklus, bei dem Sauerstoff einen sehr niedrigen Gehalt
aufweist, die Neigung beseitigt wird, die nachteiligen Sub
stanzen TiO und TiS zu bilden, und daß Titankarbonitride
gegenüber Aluminiumnitriden bevorzugt gebildet werden.
Ferner wird, obwohl eine wissenschaftliche Begründung bis
her nicht vorliegt, angenommen, daß Aluminiumnitride in den
Korngrenzen gehalten werden und folglich zu einer Schwä
chung des Stahls führen, während Titankarbonitridverbindun
gen innerhalb des Korns gehalten werden und die Festigkeit
des Stahls erhöhen. Die Aluminiumnitride in den Korngrenzen
schwächen die Oberfläche des Gußblocks und führen zu Ober
flächenrissen während des Schmiedens. Das Titan verbindet
sich aktiv mit dem Stickstoff unter Bildung von Titannitri
den, welche in das Korn eindringen und daher einen poten
tiellen Spaltpunkt vermeiden, d. h. Spannungssteigerer in
den Korngrenzen. Aus sämtlichen oben genannten Gründen
sollte Ti in einer Menge in dem Bereich von etwa 0,003 bis
0,75 und vorzugsweise von etwa 0,005 bis etwa 0,020 vorhan
den sein.
Das oben beschriebene Konzept besteht tatsächlich in quan
titativer Hinsicht in einer Anwendung des Konzepts des
idealen kritischen Durchmessers, um eine gewünschte Pro
duktleistung zu erreichen.
Wie dies allgemein bekannt ist, kann die Härtbarkeit mathe
matisch gemessen und ausgedrückt werden (d. h. durch die
Formel
log D1 = log Fc + log Fsi + log Fni + log Fcr + log
Fmo + log Fx,
wobei der Ausdruck Di den idealen kritischen
Durchmesser und die Ausdrücke Fc, Fsi, Fni, Fcr, Fmo und Fx
Faktoren sind, welche den Beitrag zur Härtbarkeit jedes der
Elemente repräsentiert, das durch das chemische Symbol des
Fußwertes wiedergegeben ist und, bezüglich Fx, bezüglich
aller anderen Elemente, die vorhanden sein können und die
zur Härtbarkeit beitragen, sämtlich wie beispielhaft durch
das Beispiel auf Seite 78 von Republic Alloy Steels, 1961,
Republic Steel Corporation, Cleveland, Ohio, wiedergegeben)
und diese Formel steht in Beziehung zu der Fähigkeit eines
Gesenkstahls eine zufriedenstellende Leistung zu ergeben.
Beispielsweise wird der ideale kritische Durchmesser, wel
cher im folgenden durch seine übliche Abkürzung Dj wieder
gegeben wird, in vielen Fällen als Maß der Härtbarkeit ver
wendet. Für eine nähere Diskussion der Härtbarkeit und Dj
wird auf "Republic Alloy Steels", 1961, Republic Steel Cor
poration, Cleveland, Ohio, Seiten 75 bis 102, verwiesen,
woraus ersichtlich ist, daß der ideale kritische Durchmes
ser Di als der Durchmesser eines Rundstahls definiert wer
den kann, der nach Abschreckung in einem perfekten Ab
schreckmittel in der Mitte zu 50% martensit härtet. Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung ist jedoch die mathe
matische Bestimmung von Di aus Berechnungen, auf der Basis
der chemischen Zusammensetzung abgeleitet, von grundsätz
licher Bedeutung, anstatt von irgendeiner speziellen Mes
sung des Durchmessers.
Es wurde gefunden, daß ein Di von mindestens 10 für die
rauhen Betriebsbedingungen eines Warmbearbeitungs-Schmiede
stahlprodukts, auf welches sich die Erfindung bezieht, am
idealsten ist und daß ein Stahlerzeugnis, welches die oben
beschriebenen chemischen Bestandteile hat, einen Di von et
wa 13,5 aufweist. Tatsächlich erlauben die zulässigen Va
riationen der Gehalte, das Design und die erfolgreiche Ver
wendung derartiger Produkte mit einem Bereich an Gehalten,
die ausreichend breit sind, um dem Stahlhersteller eine
mehr als ausreichende Flexibilität bei der Herstellung des
Produkts zu geben. Folglich schafft die Erfindung nicht nur
ein ausgesprochen zweckdienliches Endprodukt bei niedrig
sten Kosten, sondern gleichzeitig einen praktischen Weg zur
Herstellung eines derartigen Produktes unter Verwendung
konventioneller und praktischer Stahlherstellungstechnik.
In diesem Zusammenhang sollte erwähnt werden, daß es bevor
zugt ist, daß das Endprodukt nicht mehr als etwa 2,2 ppm H
zur Vermeidung von Flockenbildung und nicht mehr als etwa
30 ppm O zur Minimierung nachteiliger Einschlüsse, wie Si
likate und Aluminate, welche den Verschleißwiderstand nach
teilig beeinflussen könnten, haben sollte. Es soll ferner
bemerkt werden, daß das Produkt ausgesprochen gut für die
Nitrierung geeignet ist und daß N-Gehalte bis zu 90 ppm an
nehmbar sind.
Obwohl verschiedene Ausführungsformen der Erfindung darge
stellt und beschrieben wurden, wird dem Fachmann auf dem
Gebiet sofort offensichtlich, daß die Erfindung nicht auf
die genauen Zusammensetzungen und die oben beschriebenen
Prozeduren beschränkt ist.
Sämtliche aus der Beschreibung und den Ansprüchen hervorge
henden Merkmale und Vorteile der Erfindung, einschließlich
konstruktiver Einzelheiten und räumlicher Anordnungen, kön
nen sowohl für sich als auch in beliebiger Kombination er
findungswesentlich sein.
Claims (4)
1. Stahlerzeugnis aus niedrig legiertem Stahl mit hoher
Härtbarkeit und guter spanabhebender Bearbeitbarkeit und
mit einem vergleichsweise niedrigen Schwefelgehalt, gekenn
zeichnet durch die folgende Zusammensetzung in Gewichtspro
zent:
C von etwa 0,42 bis etwa 0,52
Si von etwa 0,15 bis etwa 0,35
Ni von etwa 0,65 bis etwa 0,95
Cr von etwa 1,40 bis etwa 1,60
Mo von etwa 0,30 bis etwa 0,50
Mn von etwa 0,75 bis etwa 0,95
V von etwa 0,04 bis etwa 0,10
S von etwa 0,010 bis etwa 0,025
Ti von etwa 0,003 bis etwa 0,075
Al von etwa 0,015 bis etwa 0,030
Ca etwa 15% von Al
H 2,2 ppm maximal
O 30 ppm maximalRest Fe und unschädliche Verunreinigungen.
Si von etwa 0,15 bis etwa 0,35
Ni von etwa 0,65 bis etwa 0,95
Cr von etwa 1,40 bis etwa 1,60
Mo von etwa 0,30 bis etwa 0,50
Mn von etwa 0,75 bis etwa 0,95
V von etwa 0,04 bis etwa 0,10
S von etwa 0,010 bis etwa 0,025
Ti von etwa 0,003 bis etwa 0,075
Al von etwa 0,015 bis etwa 0,030
Ca etwa 15% von Al
H 2,2 ppm maximal
O 30 ppm maximalRest Fe und unschädliche Verunreinigungen.
2. Stahlerzeugnis aus niedrig legiertem Stahl nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stahlerzeugnis im we
sentlichen die folgende Zusammensetzung in Gewichtsprozent
aufweist:
C etwa 0,47
Si etwa 0,30
Ni etwa 0,80
Cr etwa 1,50
Mo etwa 0,40
Mn etwa 0,90
V etwa 0,05
S etwa 0,022 maximal
Ti etwa 0,005-0,020
Al etwa 0,015-0,020
Ca- etwa 15% von Al
H 2,2 ppm maximal
O 30 ppm maximal
Rest Fe und unschädliche Verunreinigungen.
Si etwa 0,30
Ni etwa 0,80
Cr etwa 1,50
Mo etwa 0,40
Mn etwa 0,90
V etwa 0,05
S etwa 0,022 maximal
Ti etwa 0,005-0,020
Al etwa 0,015-0,020
Ca- etwa 15% von Al
H 2,2 ppm maximal
O 30 ppm maximal
Rest Fe und unschädliche Verunreinigungen.
3. Stahlerzeugnis aus niedrig legiertem Stahl nach Anspruch
2, dadurch gekennzeichnet, daß Schwefel in einer Menge von
etwa 0,015 Gew.-% vorhanden ist.
4. Stahlerzeugnis aus niedrig legiertem Stahl nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß Schwefel in einer Menge von
etwa 0,015 Gew.-% vorhanden ist.
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