DE2129509A1 - Vorzueglich zerspanbarer Stahl hoher Festigkeit - Google Patents
Vorzueglich zerspanbarer Stahl hoher FestigkeitInfo
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- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
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Description
VORZÜGLICH ZBRSPANBMER STAFIL HOHER FESTIGKEIT
Die Verarbeitungsbetriebe fordern von den zur Herstellung von Maschinenbestandteilen durch Zerspanung
verwendeten St&hlen neben der vorgeschriebenen Festigkeit
und Zähigkeit auch eine gute Zerspanbarkeit.
Die Gesichtspiinkte der Zerspanbarkeit gelangen
in vielen Fellen, besonders im Verlaufe der Massenproduktion beim Einsatz von automatischen Maschinen in einem
derartigen Ausmaße in den Vordergrund, daß die Verwendung alt. /
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BAD ORIGINAL
von für Maschinenbestandteile besser geeigneten, höhere Festigkeit aufweisenden Werkstoffen eben durch ihre
schlechteren Zerspanbarkeitseigenschaften verhindert wird.
Im allgemeinen bringt die Erhöhung der Festigkeitseigenschaften
einer Stahlsorte die Herabsetzung der Zerspanbarkeit des Stahles mit sich. In dieser Weise
ist eine gleichzeitige Verbesserung der einander wider- ^ sprechenden Eigenschaften eine außerordentlich schwere
Aufgabe, die man zur Zeit durch die Anwendung kostenaufwendiger technologischer Verfahren zu erfüllen bestrebt
ist.
Als Kompromiß der einander widersprechenden Anforderungen
wurden die sur Zeit allgemein bekannten Automatenstähle entwickelt· Diese Stahlsorten wurden aus der
Gruppe der weichen, nicht vergütbaren Stähle entwickelt. Im gewalztem Zustand ist ihre Festigkeit gering und ihr
Einsatz als Maschinenkonstruktionselement kommt in die-™ sem Zustand kaum in Betracht. Um ihre Festigkeit in einem
gewissen Maße zu erhöhen, werden ein.kalter Kalibrierzug
und eine Wärmebehandlung angewandt, was jedoch ein kostenaufwendiges Verfahren bedeutet.
Zur Erhöhung der Festigkeit und Zähigkeit der Stähle werden im allgemeinen verschiedene kegierungsstoffe
verwendet, und die Verunreinigungen im Stahl auf ein Kindestmaß herabgesetzt, da sich dadurch die Entfaltung
der Kohäsionskräfte zwischen den Stahlkristallen erhöht. Die üegierungaelemente erhöhen in erster Linie
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den Kohlenstoff- und den Mangangehalt, der mit dem Eisen
eine feste Lösung (Mischkristalle) bildend die Gitterstruktur des Eisens verzerrt und dadurch die Festigkeit
des Stahles erhöht·
Zur Verbesserung der Zerspanbarkeitseigenschaften und der Spanqualität wird im Gegensatz zum Vorstehenden
eine Verminderung der Kohasionskräfte zwischen den Kristallen angestrebt, um dadurch den Energiebedarf der
Spanabhebung herabzusetzen und zu erreichen, daß die Spline nicht zusammenhängend, sondern in kleinen brüchigen
Formen anfallen, deren Abtransport von den Zerspanungsmaschinen automatisiert werden kann und keine ununterbrochene
Arbeit bzw. Aufsicht erfordert.
Die interkristallinen Kohasionskräfte werden im allgemeinen durch die Zuführung von im Eisen nicht oder
nur in geringem Maße sich lösenden Elementen, wie z.B. Schwefel, Phosphor, d.h. durch Legieren vermindert.
Schwefel und Phosphor sind in gewissen Mengen, zwischen 0,02 und 0,05 % in sämtlichen Stählen als Verunreinigungen
vorzufinden, entfalten jedoch ihre die Zerspanbarke itseigenschaf ten verbessernde Wirkung nur in
größeren Mengen, d.h. bei einem Prozentsatz von 0,15 bis 0,30. Ein derartiger Schwefel- und Phosphorgehalt verursacht
jedoch bereits eine derart hohe Sprödigkeit, daß bei der Warmverformung des Stahles wegen des bedeutend η
Rückganges der Warmfestigkeit Schwierigkeiten auftreten.
Bei einer derartigen Menge von Verunreinigungen. beeinträchtigt die Erhöhung des Kohlenstoffgehalteo des
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Stahles in erhöhtem Maße die Plastizität, und nach einer
gewissen Grenze wird eine Warmverformung des Stahles bereits
unmöglich. Aus'diesem Grunde ist der Kohlenstoffgehalt
der Automatenstähle gering, woraus sich ihre niedrigen Festigkeitswerte in gewalztem Zustand ergeben.
Die bisher bekannten Automatenstahl, so z.B.
auch die in der Österreichischen Patentschrift Nr. 172 61,7 beschriebene Legierung, konnten sich - obwohl eine Synthese
der verschiedenen Gesichtspunkte angestrebt wurde -
" in der metallurgischen Praxis in keinem breiten Kreise
durchsetzen, da sich die so hergestellten Erzeugnisse hinsichtlich der Zerspanbarkeit nicht als gleichmäßig
und zuverlässig erwiesen.
Ziel der Erfindung ist eine Beseitigung der im Vorstehenden beschriebenen Mängel der nach dem derzeitigen
Stand der Technik bekannten Stahllegierungen und die Schaffung einer Legierung, die sich zur Herstellung von
spanabhebend bearbeiteten und bestimmungsgemäß hohen
^ Beanspruchungen ausgesetzten Bauteilen (Konstruktionen)
eignet.
Dem gestellten Ziel entsprechend wird die erfindungsgem&ße
Stahllegierung zur Fertigung hohen Beanspruchungen ausgesetzter und durch spanabhebende Bearbeitung
hergestellter Bestandteile in der Weise erzeugt, daß sie neben dem herkömmlichen Mangan-, Silizium-, Phosphor- und
Kohlenstoffgehalt auch 0,05 bis 0,07 % Schwefel und 0,5 bis 0,7 % Blei beinhaltet.
Der wichtigste Vorteil des auf dem Erfindungs-
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gedanken beruhenden hochfesten Automatenstahles besteht
darin, daß er in gewalztem Zustand - ohne Zug und Wärmebehandlung - derartige Festigkeits- und Zehigkeitseigenschaften
aufweist, wie dies die bisher bekannten Automatenstähle ausschließlich in" ihrem dem Zug und der
Wärmebehandlung bereits unterzogenen Zustand aufweisen.
Die von uns Vorgeschlagene Automatenstahlsorte besitzt eine sämtlichen an Baustähle gestellten Anforderungen
entsprechende hohe Festigkeit und ist vorzüglich zerspanbar. Die ausreichende Festigkeit ( £>ß *
= 50-100 kp/mm ) und die vorzügliche Zerspanbarkeit sowie
die entsprechende Spanbildung wurde durch die Zugabe gewisser -^egierungsstoffe in der entsprechenden Menge
gesichert.
Durch mehrere Jahre andauernden Versuche gelang es ein Legierungsverhältnis zu bestimmen, das im Stahl
eine speziale Verbindung bildet. Diese Verbindung verursacht im Verlaufe der Warmverformung des Stahles keine
Verformungsprobleme, und ein Rotbruch oder Riß tritt im
Stahl nicht einmal bei höherem Kohlenstoffgehalt auf· Dadurch bietet sich Möglichkeit zur Erhöhung des Kohlenstoffgehaltes
der Stähle. Dies bringt eine Erhöhung der Festigkeit und der Zähigkeit des Stahles bei Verbesserung
der Zerspanbarkeitseigenschaften, die günstiger als die
der allgemein bekannten Automatenstehle sind.
Vor der Anmeldung der Erfindung wurden vorstehende Eigenschaften und Zusammensetzung aufweisenden
Ütühle nirgends gefertigt. Die chemische Zusammensetzung
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des Stahles wird in den sich nach den Anforderungen der Verwendung richtenden Festigkeitsbedingungen im nachstehenden angegeben:
C « 0,20 - 0,70 %
Mn . 0,60 - 0,90
Pmax «°
S - 0,05 - 0,70 % ' - Pb « 0,50 - ο,τρ %
Der vorstehende Zusammensetzung aufweisende Stahl wurde im Laufe von Versuchen entwickelt.
Chemische Zusammensetzung des in dieser Weise erzeugten Stahles:
C - 0,49 % Mn -■ 0,70 % Si - 0,26 % P * 0,028 %
S » 0,203 % Pb- 0,28 %
Dieser Stahl besitzt in gewalztem Zustand folgende mechanische Eigenschaften:
^B - 62-66 kp/mm2 *Γ * 13-15 %
. 20-22 % i*K - 5-8 mkp/cm2
Auf Grund der an Prüflingen aus diesem Stahl durchgeführten
Zerspanbarkeitsprufungen war im Vergleich zu den ZerspaLbarkeiteeigenschaften der allgemein bekannten Automatenstahl
festzustellen, daß die Zerspanbarkeitseigen-
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schäften der allgemein bekannten Automatenstähle festzustellen, daß die Zerspanbarkeiteeigenschaften des« den
Gegenstand der Patentanmeldung bildenden Stahles besser als die der allgemein bekannten AutoaatenstShle waren.
Die Brüchigkeit und die Stüokgröfie der Spane erwiesen sieh
bei den gleichen Zerspanungeparametern günstiger als bei
den bisher bekannten herkömmlichen AutomatenstShlen.
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Claims (1)
- PATENTANSPRUCHStahllegierung zur Fertigung von hohen Beanspruchungen ausgesetzten und durch spanabhebende Bearbeitung hergestellten Bestandteilen! dadurch gekennzeichnet, daß sie neben de« herköealichen Mangan-, Silisiua-, Phosphor- und Kohlenstoffgehalt auch 0,05 bis 0,0? % Schwefel und 0,5 bis 0,7 % Blei enthält·10 9 8 5 2/1333
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
HULE000597 | 1970-06-18 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2129509A1 true DE2129509A1 (de) | 1971-12-23 |
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ID=10998262
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712129509 Pending DE2129509A1 (de) | 1970-06-18 | 1971-06-15 | Vorzueglich zerspanbarer Stahl hoher Festigkeit |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2129509A1 (de) |
GB (1) | GB1340953A (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB2335200A (en) * | 1998-03-10 | 1999-09-15 | British Steel Plc | Steel composition |
-
1971
- 1971-06-11 GB GB2739071A patent/GB1340953A/en not_active Expired
- 1971-06-15 DE DE19712129509 patent/DE2129509A1/de active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1340953A (en) | 1973-12-19 |
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