DE4039761A1 - Verfahren und vorrichtung zum einstellen eines leerlauf-luftstellers - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum einstellen eines leerlauf-luftstellersInfo
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Description
Das Folgende betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Einstellen des Leerlauf-Luftstellers im Ansaugsystem einer
Brennkraftmaschine. Speziell steht das Folgende in Zusam
menhang mit Leerlauf-Luftstellern, die beim Aufheben der
elektrischen Ansteuerung nicht im zuletzt eingestellten
Zustand verbleiben, sondern sich in eine Grundstellung bewe
gen. Leerlauf-Luftsteller können im Bypass eines Ansaug
systems angeordnet sein oder einen steuerbaren Drosselklap
penanschlag bilden.
Aus DE-A-19 58 816 ist es bekannt, den in einem Bypass ange
ordneten Leerlauf-Luftsteller nur solange anzusteuern, wie
Leerlauf vorliegt. Sobald jedoch die Drosselklappe im Haupt
ansaugkanal öffnet, wird der Leerlauf-Luftsteller stromlos
geschaltet, woraufhin er seine Grundstellung, vorzugsweise
eine Mittelstellung, einnimmt. Bei Erreichen des Leerlaufs
oder auch bei Erreichen einer Wiedereinsetzdrehzahl bei
Schubabschaltung wird der Leerlauf-Luftsteller wieder ange
steuert.
Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß es sowohl beim Strom
losschalten wie auch beim Wiedereinschalten des Leerlauf-
Luftstellers zu Unstetigkeiten im Luftfluß kommt, die das
Fahrverhalten der nach diesem Verfahren betriebenen Brenn
kraftmaschine negativ beeinflussen.
Daher wird in der Praxis grundsätzlich so verfahren, daß der
Leerlauf-Luftsteller dauernd angesteuert wird, wodurch es
logischerweise völlig ausgeschlossen ist, daß Aus- oder Ein
schaltstörungen auftreten. Bei verfeinerten Verfahren wird
allerdings nicht dauernd die bei Verlassen des letzten Leer
laufzustandes vorliegende Ansteuerung beibehalten, sondern
der Ansteuerwert wird abhängig von Änderungen in den Be
triebsbedingungen modifiziert. Wurde der Leerlaufzustand z. B.
letztmals bei relativ kalter Brennkraftmaschine verlassen
und erhöht sich dann die Motortemperatur durch den fortge
setzten Betrieb der Maschine, wird die Ansteuerung entspre
chend der geänderten Motortemperatur in Richtung eines klei
neren Luftdurchsatzes durch den Bypass verändert und zwar
so, daß sich bei Erreichen des Leerlaufs gerade wieder die
gewünschte Leerlaufdrehzahl einstellen sollte. Kommt es doch
zu Abweichungen von der gewünschten Drehzahl, werden diese
durch eine Leerlaufregelung ausgeglichen. Es sei darauf hin
gewiesen, daß verfeinerte Systeme nicht nur den Leerlauf
fall, sondern auch den Wiedereinsetzfall bei Schubabschal
tung berücksichtigen. Bei derartigem Betrieb wird mit einem
etwas größeren Luftquerschnitt im Bypass gearbeitet als im
Leerlauffall. Grundlage für die entsprechende Ansteuerung
des Leerlauf-Luftstellers ist jedoch der beim letzten Ver
lassen des Leerlaufs vorliegende Ansteuerwert, wie er unter
Umständen seit dem wegen Änderungen in den Betriebsbedin
gungen modifiziert wurde.
Das dauernde Ansteuern des Leerlauf-Luftstellers führt zu
erheblich höheren Verlustleistungen als z. B. das Ansteuern
der Einspritzventile. So beträgt die auf das Ansteuern des
Leerlauf-Luftstellers zurückgehende Verlustleistung bis zu
25% der Gesamtverlustleistung eines Steuergerätes. Die re
lativ hohe Verlustleistung muß bei der Konstruktion des
Steuergerätes nach räumlicher Aufteilung und verwendbaren
Bauteilen berücksichtigt werden. Alle diese Nachteile werden
jedoch seit Jahren in Kauf genommen, um die oben beschrie
benen anderen Nachteile zu vermeiden, die dann auftreten,
wenn der Leerlauf-Luftsteller bei Verlassen des Leerlaufs
stromlos geschaltet wird und erst bei Erreichen des Leer
laufs oder der Wiedereinsetzdrehzahl bei Schubabschaltung
wieder angesteuert wird.
Es besteht demgemäß seit längerem das Problem, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Einstellen des Leerlauf-Luftstel
lers im Ansaugsystem einer Brennkraftmaschine anzugeben, die
zu geringer Verlustleistung führen, ohne daß es zu Störungen
im Betriebsverhalten der Brennkraftmaschine kommt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Einstellen des Leerlauf-
Luftstellers im Ansaugsystem einer Brennkraftmaschine im
Fall von Leerlauf oder Schubbetrieb ist dadurch gekennzeich
net, daß
- - der Leerlauf-Luftsteller in einem Lastgebiet außerhalb des Leerlaufs oder Schubbetriebs in eine nicht angesteuerte Stellung überführt wird,
- - und außerhalb des Leerlaufs und Schubbetriebs dauernd überwacht wird, ob eine solche Änderung von Betriebsgrößen erfolgt, daß ein Übergang in den Leerlauf oder Schubbetrieb wahrscheinlich ist, und falls dies der Fall ist, der Leer lauf-Luftsteller mit einem Wert angesteuert wird, der in herkömmlicher Weise so bestimmt wird, daß er diejenige Stel lung einnimmt, die bei Erreichen von Leerlauf oder Schubbe trieb vermutlich im wesentlichen die richtige sein wird.
Entscheidend bei diesem Verfahren ist, daß das Ansteuern des
Leerlauf-Luftstellers nicht erst dann erfolgt, wenn bereits
der Leerlaufzustand wieder erreicht ist, sondern bereits
dann, wenn eine solche Lastabnahme erfolgt, daß ein Übergang
in den Leerlauf wahrscheinlich ist. Dadurch kann in der
Regel so rechtzeitig mit dem Wiederansteuern des Leerlauf-
Luftstellers reagiert werden, daß dieser bereits die richti
ge Leerlaufstellung wieder einnimmt, wenn der Leerlaufzu
stand tatsächlich erreicht wird. Dabei kann in den meisten
Fällen der Übergang vom nichtangesteuerten in den angesteu
erten Zustand so langsam erfolgen, daß die Änderung des
wirksamen Querschnitts des Bypass zu keinen Störungen führt.
Bei Brennkraftmaschinen mit Einspritzung ist in der Regel
ein Wiedereinsetzen der Einspritzung in der Schubabschaltung
ab einer sogenannten Wiedereinsetzdrehzahl vorgesehen. Der
zugehörige Einstellwert für den Leerlauf-Luftsteller wird
aus einer Schubkennlinie ausgelesen. Ist eine solche Schub
kennlinie abgespeichert, ist es von Vorteil, beim erfin
dungsgemäßen Verfahren den Leerlauf-Luftsteller auf den ak
tuellen Wert aus dieser Kennlinie einzustellen, wenn aus Än
derungen der Betriebsgrößen zu vermuten ist, daß Schub er
reicht wird. Ist keine solche Kennlinie vorhanden, oder ist
zu vermuten, daß Leerlauf ohne Schub eintritt, erfolgt die
Einstellung vorteilhafterweise auf einen Ansteuerwert, der
in Zusammenhang mit dem Ansteuerwert steht, mit dem der
Luftsteller zuletzt vor Verlassen des Leerlaufregelungsfalls
angesteuert wurde. Dieser Wert wird abgespeichert. Das neue
Ansteuern kann unmittelbar mit diesem abgespeicherten Wert
erfolgen, jedoch ist es vorteilhafter, zusammen mit dem
letzten Ansteuerwert noch zugehörige Werte von Betriebsgrö
ßen abzuspeichern und einen neuen Ansteuerwert aus den abge
speicherten Werten und aktuellen Werten von Betriebsgrößen
zu berechnen.
Es ist zu beachten, daß das Verwenden der vorstehend genann
ten Werte herkömmlicher Vorgehensweise entspricht. Bei her
kömmlicher Vorgehensweise wird jedoch der Leerlauf-Luftstel
ler dauernd mit einem Wert aus einer Schubkennlinie oder
einem Wert angesteuert, der dauernd in der zuletzt genannten
Weise berechnet wird. Der Unterschied zu bekannten Verfahren
liegt also nicht darin, auf welche Weise Ansteuerwerte ge
wonnen werden, sondern darin, daß außerhalb von Leerlauf und
Schubbetrieb die Ansteuerung nicht dauernd erfolgt, sondern
erst dann wieder, wenn aufgrund von Änderungen von Betriebs
größen zu vermuten ist, daß Leerlauf oder Schubbetrieb bald
erreicht wird.
Die Untersuchung, ob Leerlauf wahrscheinlich erreicht wird,
geht in der Praxis dahin, den absoluten Lastzustand wie auch
Lastabnahmen nach Geschwindigkeit und Ausmaß zu untersuchen.
Wird nach Vorliegen höherer Last langsam wieder der untere
Teillastbereich erreicht, wird davon ausgegangen, daß baldi
ges Erreichen des Leerlaufs oder von Wiedereinsetzbetrieb
in der Schubabschaltung wahrscheinlich ist. Daher wird der
Luftsteller in diesem Fall angesteuert. Ebenso erfolgt An
steuern dann, wenn in oberen Lastbereichen große Lastabnah
men innerhalb kurzer Zeit festgestellt werden.
Die Werte von Betriebsgrößen, ab denen der Leerlauf-Luft
ler nicht mehr anzusteuern ist, sind für jedes Fahrzeug
durch Versuch zu ermitteln. Wichtigster Gesichtspunkt für
die Optimierung ist der, den Leerlauf-Luftsteller nicht un
mittelbar ab Verlassen des Leerlaufbetriebs nicht mehr an
zusteuern, sondern erst dann, wenn solche Werte von Be
triebsgrößen, insbesondere solche Lastwerte erreicht sind,
daß ein Sicherheitsbereich vorliegt, der ausreicht, den
Luftsteller wieder rechtzeitig vor Erreichen des Leerlaufs
ansteuern zu können. Der Punkt des Beendens des Ansteuerns
kann z. B. durch die Stellung des Fahrpedals festgelegt
werden, jedoch ist hier zu beachten, daß bei einem schweren
Fahrzeug mit schwachem Motor der Verstellwinkel des Fahr
pedals relativ grob gewählt werden kann, ab dem der Luft
steller nicht mehr angesteuert wird, wobei dennoch häufig
ein Abstellen des Leerlauf-Luftstellers erfolgt, während an
einem leichten Fahrzeug mit sehr starkem Motor der genannte
Winkel sehr klein gewählt werden muß, um zu gewährleisten,
daß das Ansteuern des Leerlauf-Luftstellers in vernünftigem
Ausmaß eingestellt wird.
Weiterhin von Vorteil ist es, wenn die Übergänge von der an
gesteuerten in die nichtangesteuerte Stellung und umgekehrt
möglichst langsam erfolgen. Beim erstgenannten Übergang ist
dies immer problemlos realisierbar. Beim Übergang von der
nichtangesteuerten in die angesteuerte Stellung ist eine
langsame Änderung jedoch nicht immer möglich, insbesondere
dann nicht, wenn die Brennkraftmaschine langsam in den Be
reich unterer Teillast überführt wurde und dann plötzlich
die Last weiter verringert wird. In einem derartigen Fall
wäre ein langsames Verstellen von Nachteil, vielmehr ist es
dann sogar von Vorteil, ein vorübergehendes Übersteuern des
Leerlauf-Luftstellers gegenüber der eigentlich erforderli
chen Stellung vorzunehmen, damit er durch dieses Übersteuern
die eigentlich gewünschte Stellung besonders schnell er
reicht.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Einstellen des Leer
lauf-Luftstellers im Ansaugsystem einer Brennkraftmaschine
im Fall von Leerlauf oder Schubbetrieb, welcher Leerlauf-
Luftsteller im nichtangesteuerten Zustand eine Grundstellung
einnimmt, weist folgende Merkmale auf
- - eine Einrichtung (18) zum Abschalten der Ansteuerung des Leerlauf-Luftstellers (11) außerhalb des Leerlaufs oder des Schubbetriebs,
- - und eine Einrichtung (18) zur Überwachung außerhalb von Leerlauf und Schubbetrieb, ob eine solche Änderung von Be triebsgrößen erfolgt, daß ein Übergang in den Leerlauf oder Schubbetrieb wahrscheinlich ist, und zum Ansteuern des Leer lauf-Luftstellers, falls letzteres der Fall ist, mit einem Wert, der in herkömmlicher Weise durch entsprechende Ausbil dung der Einrichtung so bestimmt wird, daß er diejenige Stellung einnimmt, die bei Erreichen von Schubbetrieb oder Leerlauf vermutlich im wesentlichen die richtige sein wird.
Fig. 1 Flugplan für ein Verfahren, bei dem der Leerlauf-
Luftsteller bei Überschreiten einer Lastschwelle in eine
nichtangesteuerte Stellung überführt wird, und bei dem er
dann wieder angesteuert wird, wenn Erreichen von Leerlauf
wahrscheinlich ist;
Fig. 2 Blockschaltbild einer Vorrichtung zum Ausführen
des anhand von Fig. 1 veranschaulichten Verfahrens.
Das Flußdiagramm gemäß Fig. 1 betrifft lediglich das An
steuern eines Leerlauf-Ventils, also keine Details einer
Leerlaufregelung als solcher. Gemäß dem dargestellten Ablauf
wird zunächst (Schritt s1) untersucht, ob Leerlauf vorliegt.
Ist dies der Fall, erfolgt in einem Schritt s2 ein Ansteuern
des Leerlauf-Ventils gemäß dem Ausgangssignal einer Leer
laufregelung. Dieses Ausgangssignal legt typischerweise ein
Tastverhältnis fest, mit dem mindestens ein Stellglied für
das Leerlauf-Ventil beaufschlagt wird. Vom Tastverhältnis
hängt die Stellung des Ventils ab. Nach Schritt s2 wird
ein Schritt s9 erreicht, in dem überprüft wird, ob das Ver
fahren beendet werden soll, z. B. weil die Zündung abge
stellt worden ist. Ist dies nicht der Fall, wird wieder
Schritt s1 erreicht; andernfalls wird das Verfahren beendet.
Wird in Schritt s1 festgestellt, daß kein Leerlauf vorliegt,
wird in einem Schritt s3 untersucht, ob die Last eine
Schwelle überschritten hat, die beim Ausführungsbeispiel
durch das Erreichen des Bereichs oberer Teillast definiert
ist. Wurde diese Lastschwelle noch nicht überschritten,
schließt sich ein Schritt s4 an, in dem das Leerlauf-Ventil
auf Grundlage des beim Verlassen des letzten Leerlaufzu
standes vorliegenden Tastverhältnisses angesteuert wird.
Der Ansteuerwert wird jedoch modifiziert, wenn sich seitdem
die Betriebsbedingungen geändert haben, insbesondere die
Motortemperatur gestiegen ist. Es sei darauf hingewiesen,
daß gemäß den Schritten s2 und s4 das Leerlauf-Ventil nicht
nur gerade dann angesteuert wird, wenn diese Schritte er
reicht werden, sondern daß in diesen Schritten Tastverhält
nisse bestimmt werden, die bis zum nächsten Erreichen des
jeweiligen Schrittes beibehalten werden. Mit Abschluß von
Schritt s4 wird wie mit Abschluß von Schritt s2 Schritt s9
erreicht.
Ergibt sich in Schritt s3, daß die Last die vorgegebene
Schwelle überschritten hat, wird anschließend (Schritt s5)
durch Abfragen einer Ausschaltflagge untersucht, ob dieses
Überschreiten bereits zuvor festgestellt wurde und das An
steuern des Leerlauf-Ventils ausgeschaltet wurde. Ist dies
nicht der Fall, folgt ein Schritt s6, in dem das aktuelle
Tastverhältnis für das Leerlauf-Ventil mit zugehörigen Be
triebsbedingungen gespeichert wird. Weiterhin wird dafür
gesorgt, daß das Leerlauf-Ventil langsam in nichtangesteuer
te Stellung überführt wird. Die nichtangesteuerte Stellung
ist vorzugsweise eine Mittelstellung. Diese wird beim Aus
führungsbeispiel innerhalb einiger weniger Sekunden ausge
hend von der letzten angesteuerten Stellung erreicht.
Schließlich wird in Schritt s6 die Ausschaltflagge gesetzt,
damit beim nächsten Erreichen von Schritt s5 festgestellt
werden kann, daß Schritt s6 nicht mehr abzuarbeiten ist.
Anschließend wird wiederum Schritt s9 erreicht.
Ergibt sich in Schritt s5, daß die in Schritt s3 abgefragte
Lastschwelle bereits zuvor überschritten wurde, wird in
einem Schritt s7 untersucht, ob die absolute Last oder die
Lastabnahme nach Geschwindigkeit und Ausmaß einen solchen
Wert annimmt, daß ein Übergang von Last nach Leerlauf wahr
scheinlich ist. Ist dies nicht der Fall, verbleibt das Leer
lauf-Ventil im nichtangesteuerten Zustand, und Schritt s9
wird erreicht. Andernfalls schließt sich ein Schritt s8 an,
in dem das Tastverhältnis zum Ansteuern des Leerlauf-Ventils
ausgehend von dem in Schritt s6 abgespeicherten Tastverhält
nis sowie den abgespeicherten und aktuellen Betriebsbedin
gungen berechnet wird. Beim Ausführungsbeispiel wird davon
ausgegangen, daß zunächst ein Tastverhältnis für den Wieder
einsetzfall in der Schubabschaltung eingestellt werden soll.
Hierzu wird zunächst ausgehend vom abgespeicherten Leerlauf-
Tastverhältnis ein mit den Betriebsbedingungen modifizier
tes Leerlauf-Tastverhältnis berechnet, also z. B. ein Tast
verhältnis für verkleinerten Querschnitt im Bypass, wenn
sich die Motortemperatur seit dem Abspeichern des letzten
Tastverhältnisses erhöht hat. Der modifizierte Wert wird
dann um einen vorgegebenen Prozentsatz erhöht, um den An
steuerwert für den Wiedereinsetzfall im Schubbetrieb zu
berechnen. Es ist allerdings auch möglich, für diesen Wie
dereinsetzfall ein besonderes Tastverhältnis fest vorzuge
ben. Auf Grundlage des berechneten oder fest vorgegebenen
Tastverhältnisses wird das Leerlauf-Ventil möglichst langsam
in die gemäß diesem Tastverhältnis entsprechende Stellung
überführt. Dies kann wiederum innerhalb einiger Sekunden
erfolgen, wenn das Ansteuern erfolgt, weil der absolute Wert
der Last unter eine Schwelle gefallen ist. Wird in Schritt
s8 jedoch festgestellt, daß während dieses Absenkens eine
noch niedrigere Schwelle unterschritten wird, oder wird
Schritt s8 erreicht, weil in Schritt s7 eine nach Geschwin
digkeit und Ausmaß starke Lastabnahme festgestellt wurde,
erfolgt das Verstellen des Leerlauf-Ventils schneller. Not
falls wird sogar ein Übersteuern vorgenommen, um die erwün
schte Stellung so schnell wie möglich zu erreichen. Dabei
ist es auch möglich, daß der zunächst vorgesehene höhere
Ansteuerwert für den Wiedereinsetzfall im Schubbetrieb
schnell wieder verlassen wird, um die für Leerlauf erfor
derliche Stellung anzusteuern. Dies entspricht jedoch be
reits derzeit üblicher Vorgehensweise, gemäß der bei ver
schiedenen Verfahren das Leerlauf-Ventil in eine Wiederein
setzstellung überführt wird, wenn der Leerlauf verlassen
wird. Auch in diesem Fall muß schnell von dieser Stellung
auf die Leerlaufstellung umgeschaltet werden, wenn nach
Unterschreiten der Wiedereinsetzdrehzahl erkannt wird, daß
eigentlich der Leerlaufzustand erreicht wird.
Schließlich wird in Schritt s8 auch noch die Ausschaltflagge
rückgesetzt, damit in Schritt s5 erkannt werden kann, daß
das Leerlauf-Ventil wieder angesteuert wird.
Von besonderer Bedeutung für das beschriebene Verfahren ist
es, daß das Leerlauf-Ventil außerhalb des Leerlaufzustandes
nicht mehr angesteuert wird und daß die Wiederansteuerung
vorausschauend bereits erfolgt, wenn ein Übergang von Last
nach Leerlauf wahrscheinlich ist. Vorzugsweise wird die An
steuerung nicht direkt nach Verlassen des Leerlaufs ausge
setzt, sondern erst ab einer höheren Schwelle, damit für das
genannte vorausschauende Wiederansteuern ausreichend Zeit
zur Verfügung steht.
Wie bereits oben genannt, ist beim Fahrzeug des Ausführungs
beispiels die in Schritt s3 abgefragte Schwelle die Grenze
zwischen unterer und oberer Teillast. Dies entsprach einem
Drosselklappenwinkel von etwa 35 Grad. Der Wert hängt jedoch
stark vom jeweiligen Gesamtverhalten einer Brennkraftmaschi
ne und eines Fahrzeugs ab. Das Erfassen des Lastzustandes
kann auf beliebige bekannte Weise erfolgen, also über Abfra
gen des Drosselklappenwinkels, wie bereits genannt, oder
über das Messen der angesaugten Luftmasse (Hitzdraht-Luftma
ssenmesser) oder des Druckes im Saugrohr. Die absolute Last,
bei der in Schritt s7 entschieden wird, daß das Leerlauf-
Ventil wieder angesteuert werden soll, lag beim Ausführungs
beispiel im unteren Teillastbereich, nämlich bei etwa einem
Viertel der maximal möglichen Motorleistung. Als Lastabnah
meschwelle wurden 20 Grad Drosselklappenwinkel pro Sekunde
festgelegt, mit einer Mindeständerung von 10 Grad innerhalb
einer Sekunde. Eine Änderung von 5 Grad innerhalb einer
Zehntelsekunde ohne weitere Verstellung löste also noch kein
Wiedereinschalten des Leerlauf-Ventils aus, da die absolute
Änderung von 10 Grad in einer Sekunde nicht erreicht war,
wenn auch mit 50 Grad pro Sekunde der Gradient von 20 Grad
pro Sekunde. Welche Werte für einen jeweiligen Anwendungs
fall optimal sind, hängt stark vom Dynamikverhalten einer
Brennkraftmaschine ab. Die Werte sind für jeden Anwendungs
fall auf dem Prüfstand so zu applizieren, daß die Ansteue
rung des Leerlauf-Ventils möglichst oft unterbrochen werden
kann, daß aber dennoch mit großer Wahrscheinlichkeit die
jenige Stellung bei Erreichen des Leerlaufs oder der Wieder
einsetzbedingung bei Schubabschaltung vorliegt, die entspre
chend bei Anwendung eines derzeit üblichen Verfahrens mit
dauernder Ansteuerung des Leerlauf-Ventils vorliegen würde.
Das vorzugsweise verwendete Leerlauf-Ventil hat, wie er
wähnt, in seiner nichtangesteuerten Stellung einen mittleren
Öffnungsquerschnitt, so daß nur von diesem ausgehend korri
giert werden muß. Es muß also nicht immer vom Querschnitt
Null aus aufgesteuert werden. Ein solches Ventil vereinfacht
die Funktion, ist jedoch nicht zwingend notwendig.
Eine Vorrichtung, mit der die vorstehend beschriebenen Ver
fahren ausführbar sind, wird nun anhand von Fig. 2 erläu
tert.
Die Vorrichtung gemäß Fig. 2 weist folgende Funktionsgruppen
auf: eine Brennkraftmaschine 10 mit einem Leerlauf-Luftstel
ler 11, einen Kennfeldspeicher 12 für Leerlauf-Solldrehzah
len n-SOLL, einen Drehzahlregler 13, eine Adaptionseinrich
tung 14, eine Vorsteuereinrichtung 15, einen Schubkennli
nienspeicher 16, einen Ansteuerwertspeicher 17 und eine Aus
wahleinrichtung 18.
Im Fall von Leerlaufregelung werden abhängig von der Motor
temperatur T-MOT und abhängig von Werten von Störgrößen
(z. B. Getriebestellung, Schaltzustand einer Klimaanlage)
Vorsteuerwerte von der Vorsteuereinrichtung 15 ausgegeben.
Diese sind so vorgegeben, daß eine gewünschte Leerlaufdreh
zahl ziemlich genau erreicht wird, wenn der Leerlauf-Luft
steller 11 mit diesen Vorsteuerwerten angesteuert wird. Um
die jeweils erwünschte Drehzahl noch genauer einstellen zu
können, wird abhängig von Werten der Motortemperatur und von
Störgrößen vom Kennfeld 12 jeweils eine Solldrehzahl ausge
geben, die mit der Istdrehzahl n-IST verglichen wird. Aus
der beim Vergleich gebildeten Regelabweichung erzeugt der
Drehzahlregler 13 ein Stellsignal, das zusammen mit Werten
von der Adaptionseinrichtung 14, die das Stellsignal verwer
tet, den jeweils aktuellen Vorsteuerwert modifiziert. Das
aus Vorsteuerwert und adaptiertem Reglerstellsignal gebilde
te Stellsignal wird im Fall von Leerlaufregelung von der
Auswahleinrichtung 18 zum Leerlauf-Luftsteller 11 durchge
lassen, um diesen entsprechend dem Signal einzustellen.
Im Schubfall wird ein Stellsignal aus dem Schubkennlinien
speicher 16 abhängig von der aktuellen Drehzahl ausgelesen
und dieses wird von der Auswahleinrichtung 18 zum Leerlauf-
Luftsteller 11 weitergeleitet.
Der Auswahleinrichtung 18 werden Werte für Last, Drehzahl,
Drosselklappenwinkel α und Störgrößen zugeführt, und aus den
Absolutwerten und den Änderungsgeschwindigkeiten der Werte
dieser Größen bestimmt die Auswahleinrichtung 18 gemäß dem
weiter oben beschriebenen Verfahrensablauf, wann der Leer
lauf-Luftsteller 11 mit welchem Signal angesteuert werden
soll. Wenn der Leerlauf oder Schubbetrieb verlassen wurde
und bestimmte Schwellwerte überschritten werden, wie weiter
oben beschrieben, gibt die Auswahleinrichtung 18 an den An
steuerwertspeicher 17 ein Signal, damit in diesem die ak
tuellen Werte für die Ansteuerung des Leerlauf-Luftstellers
und Betriebs- und Störgrößen gespeichert werden. Anschlie
ßend wird die Ansteuerung des Leerlauf-Luftstellers 11 be
endet, woraufhin dieser in seine Grundstellung läuft. Erge
ben sich beim weiteren Betrieb Änderungen, die es als wahr
scheinlich erscheinen lassen, daß in Kürze Schubbetrieb er
reicht werden wird, wird der Leerlauf-Luftsteller 11 durch
entsprechende Auswahl der Auswahleinrichtung 18 mit einem
zur aktuellen Drehzahl gehörenden Wert aus dem Schubkenn
linienspeicher 16 versorgt. Weisen die Änderungen dagegen
darauf hin, daß in Kürze Leerlauf erreicht werden wird,
liest die Auswahleinrichtung 18 die im Ansteuerwertspeicher
17 abgespeicherten Werte aus und bestimmt aus diesen Werten
und Werten für aktuelle Betriebsgrößen denjenigen Wert, der
vermutlich der richtige sein wird, wenn tatsächlich Leerlauf
erreicht ist. Diesen Wert gibt die Auswahleinrichtung 18 un
mittelbar an den Leerlauf-Luftsteller 11 aus. Wenn dann tat
sächlich der Leerlaufzustand erreicht wird, befindet sich
der Leerlauf-Luftsteller 11 bereits weitgehend in der rich
tigen Lage. Restabweichungen werden dann durch die Leerlauf
regelungen mit Hilfe des Stellsignals ausgeglichen, das aus
Vorsteuerwert und Reglerstellsignal gebildet wird.
Es wird darauf hingewiesen, daß Fig. 2 nur eine grobe Dar
stellung einer Leerlauf-Einstellvorrichtung ist. Bei prak
tischen Ausführungsbeispielen verfügt der Leerlauf-Luftstel
ler 11 häufig über einen eigenen untergeordneten Regelkreis,
und es sind verschiedene Vorrichtungen zum Behandeln von
Sonderfällen vorhanden, insbesondere zum Vorgeben von Stell
werten für Kaltstarts und Heißstarts.
Claims (7)
1. Verfahren zum Einstellen des Leerlauf-Luftstellers im
Ansaugsystem einer Brennkraftmaschine im Fall von Leerlauf-
oder Schubbetrieb, dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Leerlauf-Luftsteller in einem Lastgebiet außerhalb des Leerlaufs oder Schubbetriebs in eine nicht angesteuerte Stellung überführt wird,
- - und außerhalb des Leerlaufs und Schubbetriebs dauernd überwacht wird, ob eine solche Änderung von Betriebsgrößen erfolgt, daß ein Übergang in den Leerlauf oder Schubbetrieb wahrscheinlich ist, und falls dies der Fall ist, der Leer lauf-Luftsteller mit einem Wert angesteuert wird, der in herkömmlicher Weise so bestimmt wird, daß er diejenige Stel lung einnimmt, die bei Erreichen von Leerlauf oder Schubbe trieb vermutlich im wesentlichen die richtige sein wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wert, auf den der Leerlauf-Luftsteller bei vermutetem
Wiedererreichen von Leerlauf oder Schubbetrieb eingestellt
wird, ein Schubkennlinienwert ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
vor dem Überführen des Leerlauf-Luftstellers in seine nicht
angesteuerte Stellung der letzte Ansteuerwert gespeichert
wird und er bei vermutetem Wiedererreichen von Leerlauf auf
Grundlage des abgespeicherten letzten Ansteuerwerts wieder
angesteuert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
beim Abspeichern des letzten Ansteuerwerts zugleich die da
bei geltenden Werte von Betriebsgrößen abgespeichert werden
und beim Wiederansteuern des Leerlauf-Luftstellers der ak
tuelle Ansteuerwert aus dem abgespeicherten Ansteuerwert
sowie den abgespeicherten und aktuellen Werten von Betriebs
größen bestimmt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Übergang von der nicht angesteuerten
in die angesteuerte Stellung des Leerlauf-Luftstellers mög
lichst langsam, jedoch so schnell erfolgt, daß beim Errei
chen von Leerlauf oder der Wiedereinsetzdrehzahl im Schub
betrieb die erforderliche Stellung möglichst vorliegt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
beim schnellen Zulaufen auf den Leerlauf oder die Wiederein
setzdrehzahl die Ansteuerung des Leerlauf-Luftstellers vor
übergehend übersteuert wird.
7. Vorrichtung zum Einstellen des Leerlauf-Luftstellers im
Ansaugsystem einer Brennkraftmaschine im Fall von Leerlauf
oder Schubbetrieb, welcher Leerlauf-Luftsteller im nichtan
gesteuerten Zustand eine Grundstellung einnimmt,
gekennzeichnet durch
- - eine Einrichtung (18) zum Abschalten der Ansteuerung des Leerlauf-Luftstellers (11) außerhalb des Leerlaufs oder des Schubbetriebs,
- - und eine Einrichtung (18) zur Überwachung außerhalb von Leerlauf und Schubbetrieb, ob eine solche Änderung von Be triebsgrößen erfolgt, daß ein Übergang in den Leerlauf oder Schubbetrieb wahrscheinlich ist, und zum Ansteuern des Leer lauf-Luftstellers, falls letzteres der Fall ist, mit einem Wert, der in herkömmlicher Weise durch entsprechende Ausbil dung der Einrichtung so bestimmt wird, daß er diejenige Stellung einnimmt, die bei Erreichen von Schubbetrieb oder Leerlauf vermutlich im wesentlichen die richtige sein wird.
Priority Applications (4)
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DE4039761A1 true DE4039761A1 (de) | 1992-06-17 |
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Country Status (4)
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