DE4038895A1 - Schrumpfungsarme, thermostabile photoresists - Google Patents
Schrumpfungsarme, thermostabile photoresistsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft lichtempfindliche Polymersysteme, Verfahren zu ihrer
Herstellung und ihre Verwendung als Photoresists.
Der erfindungsgemäßen Anmeldung liegt die Herstellung von lichtempfindlichen
polymeren Materialien zugrunde, die sowohl mit UV-Strahlung des
mittleren UV-Bereiches (λ 280 nm) als auch mit Röntgenstrahlung
(λ ≈ 0,154 nm) vernetzbar sind und dabei unlösliche polymere Netzwerke ausbilden,
die sich durch hohe Thermostabilität und geringe Schrumpfung auszeichnen
und daher als Photoresists in photolithographischen Verfahren, so
beispielsweise der Herstellung von gedruckten Schaltungen, aber auch zur
Herstellung von Mikrochips, Anwendung finden können. Die erfindungsgemäßen
Polymeren bestehen aus einem polymeren Rückgrat, das funktionelle
Gruppen, wie z. B. -OH, -SH, -NH₂, -NHR-Gruppen enthält, wie z. B. Polyvinylalkohol,
Novolake, Polyurethane oder Araldite, die mit Arylacrylsäurehalogeniden,
wie beispielsweise Furylacrylsäure- und Thienylacrylsäurechlorid
chemisch verbunden werden können.
Es ist in Fachkreisen wohlbekannt, bei der Herstellung von gedruckten
Schaltungen, Mehrlagenverdrahtungen und Herstellung von Mikrochips,
verschiedene lichtempfindliche polymere Materialien, wie z. B. Polyvinylcinnamate,
Polyvinylidencinnamate und Derivate dieser Verbindungen (US-Patente
26 10 120, 27 16 097, 27 16 102, 27 25 372) die Negativphotoresists darstellen
oder Naphthodiazochinonester mit Novolaken, die Positivphotoresists darstellen,
zu verwenden. Diese Materialien werden auf Trägermaterialien, z. B.
Glas, Metall oder auch Siliziumeinkristalle mit bekannten Techniken, wie
Rollen, Sprayen oder Aufziehen, aufgebracht und sodann belichtet, wobei die
belichteten Materialien entweder in manchen Lösungsmitteln unlöslich (Negativphotoresists)
oder aber auch löslich werden (Positivphotoresists).
Wird der belichtete Photoresist entwickelt, so entstehen auf dem Trägermaterial
ungeschützte, das heißt nicht vom Photoresist bedeckte Stellen, die
durch bekannte Verfahren geätzt werden können und auf diese Weise eine
Reliefstruktur auf dem Trägermaterial erzeugen. Für photomechanische Reproduktionsprozesse
kann das Trägermaterial, gewöhnlich nach der Entfernung
des Photoresists, mit farbigen Verbindungen behandelt werden und
so als Druckplatte dienen. Bei der Herstellung von gedruckten Schaltungen
oder von Mikrochips kann die ungeschützte Oberfläche des Trägermaterials
geätzt werden und dann durch Aufbringen von Metallen, Halbmetallen oder
Nichtmetallen nach bekannten Verfahren leitend oder halbleitend gemacht
werden, wodurch Leiterbahnen oder Halbleiterbahnen erzeugt werden.
Bei der Herstellung von gedruckten Schaltungen und bei der Mikrochipfabrikation
können Positivphotoresits auf der Basis von Naphtodiazochonestern
mit Novolaken eingesetzt werden. Ein besonderer Nachteil dieser
Systeme ist ihre bekannte Zersetzung auf Metalloberflächen. Um dies zu
umgehen, müssen häufig auf den Träger schützende Zwischenschicht aufgebracht
werden. Gelingt dies nicht mit hinreichender Präzision, so kann dies
Defekte der herzustellenden Leiterplatte haben.
Um die Nachteile von Positivphotoresists zu umgehen, werden Negativphotoresists
auf der Basis von Polyvinylcinnamaten (US-Patent 26 10 120) bei der
Herstellung von gedruckten Schaltungen und Mikrochips in großem Maß in
der Technik eingesetzt. Moderne, automatisierte Ätzprozesse werden bei
erhöhter Temperatur durchgeführt, so daß die geringe Thermostabilität
dieser Verbindungen sich nachteilig auswirken kann. Ein häufig auftretendes
Problem dieser Verbindungen ist ferner ihre bekannte Quellung in organischen
Lösungsmitteln während des Entwicklungsprozesses, die zu Haftungsproblemen
und zu ungenügender Strukturauflösung führen kann.
Zur Vermeidung solcher Nachteile wurde von Sorkin (US-Patent 33 87 976)
ein Polykondensat aus Epichlorhydrin und Bisphenol-A, einem sogenannten
Araldit, mit Zimtsäurechlorid verestert und ein Photopolymer erhalten, das
für Ätzprozesse eingesetzt werden kann. Jedoch weist dieses Photopolymere
insbesondere wegen des geringen Vernetzungsgrades des belichteten
Produkts, sowie des notwendigen Zusatzes von Photosensibilisatoren um eine
Photovernetzung des Photopolymeren überhaupt zu erreichen, ungenügende
thermische und mechanische Stabilität auf.
In einem europäischen Patent von Budde und Nuyken (EP 01 67 051) wurde
die Herstellung eines Negativphotoresists auf Basis eines Polykondensates
von tetrahydroxymethyliertem Bisphenol-A und Epichlorhydrin, dessen OH-
Gruppen mit Zimtsäurechlorid oder Furylacrylsäurechlorid verestert sind,
beschrieben. Die angestrebte hohe Temperaturstabilität durch die Präsenz
von bis fünf photoreaktiven Gruppen pro Wiederholungseinheit wird insbesondere
wegen des zur Photoreaktion notwendigen Photosensibilisators nur
bedingt erreicht. Der notwendige Zusatz von Photosensibilisatoren wirkt sich
zudem negativ auf die mechanischen Eigenschaften dieses Photoresists aus.
Es ist in Fachkreisen bekannt, daß die maximale Auflösung, die mit einem
Photoresist erreicht werden kann, etwa der doppelten Wellenlänge des zur
Photoreaktion benötigten eingestrahlten Lichtes beträgt. Alle angeführten
Photoresistsysteme sind bezüglich ihres Auflösungsvermögens beschränkt, da
für ihre Photoreaktion Licht des langwelligen UV-Bereiches (λ ≈ 380-430 nm)
benötigt wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Photoresists zur Verfügung
zu stellen, die die obengenannten Nachteile nicht aufweisen und im besonderen
- a) die Herstellung von gedruckten Schaltungen gegenüber bisher bekannten Verfahren wesentlich vereinfacht,
- b) die Herstellung maßgetreuer Strukturen erlaubt und deshalb auch für den Einsatz bei der Herstellung integrierter Halbleiterschaltungen in VLSI-Technik geeignet ist,
- c) durch den Einsatz von energiereicher Strahlung die Auflösung bei der Herstellung von Mikrostrukturen zu vergrößern, sowie die Belichtungszeiten bei der Strukturerzeugung zu verkürzen, und
- d) die Möglichkeit zu schaffen, durch hohe Thermostabilität und geringe Schrumpfung eine exakte Strukturübertragung, selbst bei höheren Temperaturen, zu gewährleisten, um so kürzere Herstellungszeit von integrierten Halbleiterschaltungen und gedruckten Schaltungen zu erreichen.
Diese Aufgabe konnte durch die erfindungsgemäßen Photoresists gelöst
werden.
Die erfindungsgemäßen Photoresists bestehen aus einem polymeren Rückgrat,
wie beispielsweise Polyvinylalkohol (Abb. 1,A), Novolaken (Abb. 1,B),
sowie Polykondensaten des Araldittyps (Abb. 1,C) und einer oder mehreren
lichtempfindlichen Arylacrylsäuren, wie sie in Tabelle 1 aufgeführt sind, die
an das polymere Rückgrat chemisch gebunden sind. Wir haben gefunden, daß
diese polymeren Materialien eine erhebliche thermische und mechanische
Stabilität aufweisen. Die erfindungsgemäßen Photoresists zeichnen sich
ferner insbesondere dadurch aus, daß sie sowohl mit Licht des mittleren
UV-Bereiches (λ 280 nm) als auch mit Röntgenstrahlung (λ = 0,154 nm)
unter Ausbildung polymerer Netzwerke reagieren, ohne daß der Zusatz von
Photosensibilisatoren notwendig ist, woraus eine beträchtliche Verbesserung
der Auflösung bei der Herstellung von Mikrostrukturen im Vergleich zu den
herkömmlichen Negativphotoresists resultiert.
Abbildung 1: Strukturen der erfindungsgemäßen Photoresists; P = photosensibler
Arylacrylsäurerest wie in Tabelle 1 aufgeführt; n = 1, 2, 3 . . .
Die Wasserstoffatome der angeführten Arylacrylsäuren können bei den einkernigen
Heteroaromaten (I-V) mit bis zu 3 Substituenten R ersetzt sein,
die Wasserstoffatome der zweikernigen aromatischen und heteroaromatischen
Arylacrylsäuren (VI-X) mit bis zu 7 Substituenten R und R′ ersetzt sein.
R und R′ bedeuten dabei die Halogen-, Pseudohalogen-, Acetyl-, Alkyl-, Alkoxy-,
Alkenyl-, Alkinyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Aryloxy-, Arylalkyl-, Alkylaryl-,
Arylalkoxy-, Alkylaryloxy-, Hydroxyl- und Sulfonsäuregruppe, wobei die
Substituenten von gleicher oder verschiedener Art sein können.
Die erfindungsgemäßen Photoresists können in einfacher Weise durch Reaktion
der Säurehalogenide der Verbindungen I-X mit dem Polymeren in einem
inerten Solvens, wie beispielsweise Toluol, Chlorbenzol, Tetrahydrofuran
etc. unter Zusatz von aromatischen oder aliphatischen Aminen, wie beispielsweise
Pyridin oder Triethylamin, dargestellt werden. Die Molmasse des
Polymeren kann dabei 3000-100 000 g/mol betragen. Der Substitutionsgrad
des Polymeren mit der jeweiligen photosensiblen Gruppe kann 37 mol-% bis
100 mol-% betragen.
Bei der Herstellung von gedruckten Schaltungen und Mikrochips ist die
thermische Belastbarkeit der Photoresists von entscheidender Bedeutung für
die Güte der Strukturübertragung beim Ätzvorgang. Die erfindungsgemäßen
Photoresists zeichnen sich durch hohe Thermostabilität und geringe Schrumpfung
bei thermischer Belastung aus. Die Schrumpfung der erfindungsgemäßen
Photoresists bei thermischer Belastung kann über ihre Gewichtsabnahme
beim Erhitzen thermogravimetrisch bestimmt werden. Bei dieser Methode
wird eine geringe Menge der zu untersuchenden Substanz in einen Tiegel
eingewogen, der in einer speziell konstruierten Waage erhitzt werden kann.
Der Gewichtsverlust kann in Abhängigkeit von der Temperatur dargestellt
werden. Die in Tabelle 2 aufgeführten Beispiele zeigen, daß die erfindungsgemäßen
Photoresists selbst bei einer Temperatur von 350°C keinerlei
Gewichtsverlust aufweisen. Die Experimente wurden in einer Thermowaage
der Firma Mettler, Modell TG 50, mit einer Heizrate von 10°C/min durchgeführt;
als Trägergas diente getrockneter Stickstoff. Die Einwaagen betrugen
10-15 mg.
Unter der Glastemperatur eines Polymeren versteht man diejenige Temperatur,
bei der das Polymer von einem festen amorphen Zustand in einen
flüssigen amorphen Zustand übergeht, d. h. das Polymer zeigt ab der Glastemperatur
einen Fluß. Dieser Phasenübergang ist korreliert mit einer
Änderung der Wärmekapazität, die mittels Wärmeflußkalorimetrie (DSC)
bestimmt werden kann. Dabei ist es möglich, sowohl die Glastemperatur
als auch die Differenz der Wärmekapazitäten der beiden Phasen anzugeben.
Beim Ätzen eines Mikrochips ist es von besonderer Bedeutung, den Prozeß
unterhalb der Glastemperatur des verwendeten Photoresists durchzuführen,
da sonst, bedingt durch den Fluß des Polymeren, die exakte Strukturübertragung
nicht mehr gewährleistet ist. Photoresists, die hohe Glastemperaturen
aufweisen, sind daher insbesondere bei der Produktion von Mikrochips notwendig,
da hier die Strukturübertragung durch den Ätzvorgang bei höheren
Temperaturen stattfindet. Die Glastemperaturen wurden auf einer DSC 7 der
Firma Perkin-Elmer gemessen. Dazu wurden ca. 5-10 mg der zu untersuchenden
Verbindung in ein Aluminiumpfännchen eingewogen und mit einer
Heizrate von 20 K/min bis zu einer Endtemperatur von 250°C aufgeheizt.
In einer trockenen Argonatmosphäre suspendiert man 10 g (1,66 mmol) gereinigtes
Aralditharz in ca. 250 ml absolutem Toluol und gibt bei Raumtemperatur
unter heftigem Rühren 44 mmol Arylacrylsäurechlorid in ca. 50 ml
absolutem Toluol zu. Zu der Reaktionsmischung tropft man eine Lösung von
44 mmol Pyridin und 4,4 mmol 4-Dimethylaminopyridin in ca. 100 ml absolutem
Toluol. Nach beendeter Zugabe wird die Reaktionsmischung eine Stunde
bei Raumtemperatur gerührt, über Nacht auf ca. 50°C erwärmt, auf Raumtemperatur
abkühlen lassen und filtriert. Es wird je zweimal in Methanol
und in n-Hexan umgefällt. Man trocknet im Ölpumpenvakuum.
In einer trockenen Argonatmosphäre suspendiert man 10 g (1,66 mmol) gereinigtes
Aralditharz in ca. 250 ml absolutem Toluol und gibt bei Raumtemperatur
unter heftigem Rühren eine Mischung von 22 mmol Arylacrylsäurechlorid
und 22 mmol Acrylsäurechlorid in ca. 50 ml absolutem Toluol zu.
Zu der Reaktionsmischung tropft man eine Lösung von 44 mmol Pyridin und
4,4 mmol 4-Dimethylaminopyridin in ca. 100 ml absolutem Toluol. Nach
beendeter Zugabe wird die Reaktionsmischung eine Stunde bei Raumtemperatur
gerührt, über Nacht auf ca. 50°C erwärmt, auf Raumtemperatur abkühlen
lassen und filtriert. Es wird je zweimal in Methanol und in n-Hexan umgefällt.
Man trocknet im Ölpumpenvakuum.
In einer trockenen Argonatmosphäre suspendiert man 10 g (1,66 mmol) gereinigtes
Aralditharz in ca. 500 ml absolutem Toluol und gibt bei Raumtemperatur
unter heftigem Rühren 30 mmol des ersten Arylacrylsäurechlorids in
ca. 50 ml absolutem Toluol zu. Zu der Reaktionsmischung tropft man die
für die Umsetzung benötigte Menge einer 10%igen Lösung von 4-Dimethylaminopyridin
in Pyridin und rührt 2 Stunden. Danach gibt man 14 mmol des
zweiten Arylacrylsäurehalogenids in ca. 100 ml absolutem Toluol unter
heftigem Rühren, sowie die für die weitere Umsetzung benötigte Menge
einer 10%igen Lösung von 4-Dimethylaminopyridin in Pyridin bei Raumtemperatur
zu. Nach beendeter Zugabe wird die Reaktionsmischung noch ca. eine
Stunde bei Raumtemperatur gerührt, über Nacht auf ca. 50°C erwärmt, auf
Raumtemperatur abkühlen lassen und filtriert. Es wird je zweimal in Methanol
und in n-Hexan umgefällt. Man trocknet im Ölpumpenvakuum.
In einer trockenen Argonatmosphäre suspendiert man 4,24 g (0,54 mmol)
gereinigten Novolak in ca. 250 ml absolutem Toluol und gibt bei Raumtemperatur
unter heftigem Rühren 48,9 mmol Arylacrylsäurechlorid in ca. 50 ml
absolutem Toluol zu. Zu der Reaktionsmischung tropft man eine Lösung von
Pyridin und 4-Dimethylaminopyridin in ca. 100 ml absolutem Toluol. Nach
beendeter Zugabe wird die Reaktionsmischung eine Stunde bei Raumtemperatur
gerührt, über Nacht auf ca. 50°C erwärmt, auf Raumtemperatur abkühlen
lassen und filtriert. Es wird je zweimal in Methanol und in n-Hexan umgefällt.
Man trocknet im Ölpumpenvakuum.
Durch die erfindungsgemäßen Photoresists werden folgende Vorteile gegenüber
bekannten Photoresistsystemen erzielt:
- 1. Da die Arylacrylsäuren, im Gegensatz zu Zimtsäure, bei Bestrahlung mit UV-Licht Oligomere bilden, ist die Zahl der netzwerkbildenden Stellen stark erhöht. Damit erfolgt die Netzwerkbildung wesentlich schneller und darüber hinaus liegt die Glastemperatur der erfindungsgemäßen Photoresistsysteme wesentlich höher als bei den bekannten Zimtsäuresystemen. Korrespondierend mit der schnelleren Netzwerkbildung wird dadurch der Gelpunkt des Photoresistsystems, dies ist der Punkt an dem, nach einer bestimmten Dosisleistung der differenzierenden Strahlung, eine Unlöslichkeit des Photoresists eintritt, früher erreicht. Dadurch werden Vorteile in der Verarbeitbarkeit der erfindungsgemäßen Photoresistsysteme erzielt.
- 2. Die erfindungsgemäßen Arylacrylsäurepolymere benötigen, im Gegensatz zu den bekannten Zimtsäuresystemen, keinen Zusatz von Sensibilisatoren um die Netzwerkbildungsreaktion, initiiert durch UV-Licht einzugehen. Damit korreliert sind verbesserte thermische und mechanische Eigenschaften der erfindungsgemäßen Photoresists.
- 3. Die erfindungsgemäßen Photoresists können mit Röntgenstrahlung der Wellenlänge 0,154 nm vernetzt werden, so daß Strukturen erzeugt werden können, die ein Vielfaches kleiner sind als die Wellenlänge von ultraviolettem Licht, wie es für die Vernetzung der bekannten Zimtsäuresysteme verwendet wird. Hierdurch werden Vorteile insbesondere bei der Herstellung von Mikrochips erzielt.
Claims (8)
1. Durch Bestrahlung mit UV-Licht der Wellenlänge 250-370 nm oder Röntgenstrahlung
zu thermostabilen Materialien vernetzbare Photoresistsysteme,
insbesondere geeignet zur Herstellung von Mikrochips, Mehrlagenverdrahtungen
und für photomechanische Reproduktionszwecke, dadurch gekennzeichnet,
daß Polymere mit funktionellen Gruppen, wie OH-, SH-, NH₂-,
NHR-, mit den unten aufgeführten lichtempfindlichen Arylacrylsäuren I-X
chemisch verbunden werden und dadurch Photoresistsysteme darstellen.
3-(Furan-2-yl)acrylsäure
3-(Furan-3-yl)acrylsäure
3-(Thiophen-2-yl)acrylsäure
3-(Thiophen-3-yl)acrylsäure
3-(Selenophen-2-yl)acrylsäure
3-(Naphthalin-1-yl)acrylsäure
3-(Naphthalin-2-yl)acrylsäure
3-(Benzo[b]furan-2-yl)acrylsäure
3-(Benzo[b]thiophen-2-yl)acrylsäure
3-(Ferrocenyl)acrylsäure
In den abgebildeten Formeln repräsentieren die Buchstaben R₁-R₁₀ einen
Substituenten, wie Wasserstoff, Halogen, Pseudohalogen, die Acetyl-, Alkoxy-,
Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Aryloxy-, Arylalkyl-,
Arylalkoxy-, Alkylaryloxy- sowie Sulfonsäuregruppe, wobei die Substituenten
aus gleichen oder verschiedenen der vorgenannten Gruppen bestehen können.
2. Polymersysteme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das polymere
Grundgerüst aus einem Polykondensat aus Bisphenol-A und Epichlorhydrin
der Molmasse 3000-30 000, vorzugsweise 10 000-15 000 g/mol
besteht, das mit den vorgenannten lichtempfindlichen Arylacrylsäuren
chemisch verbunden wird und dadurch Photoresistsysteme darstellen.
3. Polymersysteme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das polymere
Grundgerüst aus einem Polyvinylalkohol der Molmasse von 10 000
-100 000 g/mol, vorzugsweise 60 000-80 000 g/mol, besteht, das mit den
vorgenannten lichtempfindlichen Arylacrylsäuren chemisch verbunden wird
und dadurch Photoresistsysteme darstellen.
4. Polymersysteme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das polymere
Grundgerüst aus einem Novolak der Molmasse 1000-25 000 g/mol,
vorzugsweise 4000-8000 g/mol, besteht, das mit den vorgenannten lichtempfindlichen
Arylacrylsäuren chemisch verbunden wird und dadurch Photoresistsysteme
darstellen.
5. Polymersysteme nach den Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß
das polymere Grundgerüst mit Mischungen von zwei oder mehreren verschiedenen
der vorgenannten lichtempfindlichen Arylacrylsäuren chemisch verbunden
wird und dadurch Photoresistsysteme darstellen.
6. Polymersysteme nach den Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß
das polymere Grundgerüst mit Mischungen von einer oder mehreren der vorgenannten
lichtempfindlichen Arylacrylsäuren und einer anderen Komponente
wie beispielsweise Zimtsäure oder substituierten Zimtsäuren, einzeln oder im
Gemisch, chemisch gebunden sind und dadurch Photoresistsysteme darstellen.
7. Polymersysteme nach den Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß
das polymere Grundgerüst mit Mischungen von einer oder mehreren der vorgenannten
lichtempfindlichen Arylacrylsäuren und einer anderen Komponente,
wie beispielsweise Acrylsäure und deren Derivaten und Methacrylsäure
und deren Derivaten, einzeln oder im Gemisch, chemisch gebunden sind und
dadurch Photoresistsysteme darstellen.
8. Verfahren zur Herstellung der Polymersysteme nach den Ansprüchen 1-7,
dadurch gekennzeichnet, daß das polymere Grundgerüst in einem Lösungsmittel,
wie Toluol oder THF mit einem Halogenid der vorgenannten
lichtempfindlichen Arylacrylsäuren in Gegenwart von Basen, wie Pyridin,
umgesetzt wird und dadurch Photoresistsysteme entstehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904038895 DE4038895C2 (de) | 1990-12-06 | 1990-12-06 | Licht- und strahlungsempfindliche Gemische |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904038895 DE4038895C2 (de) | 1990-12-06 | 1990-12-06 | Licht- und strahlungsempfindliche Gemische |
Publications (2)
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DE4038895A1 true DE4038895A1 (de) | 1992-06-11 |
DE4038895C2 DE4038895C2 (de) | 1998-07-02 |
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Family Applications (1)
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DE19904038895 Expired - Fee Related DE4038895C2 (de) | 1990-12-06 | 1990-12-06 | Licht- und strahlungsempfindliche Gemische |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE4038895C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1193553A2 (de) * | 2000-09-27 | 2002-04-03 | Mitsubishi Denki Kabushiki Kaisha | Belichtungsverfahren und -Gerät, Röntgenstrahlenmaske, Halbleiterelement sowie Mikrostruktur |
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DE1283673B (de) * | 1961-10-23 | 1969-02-20 | Eastman Kodak Co | Photopolymerisierbare Schicht |
DE2142242B2 (de) * | 1969-12-15 | 1978-04-06 | Powers Chemco Inc., Glen Cove, N.Y. (V.St.A.) | Lichtempfindliches Gemisch |
DE3704149A1 (de) * | 1987-02-11 | 1988-08-25 | Ruetgerswerke Ag | Durch bestrahlung haertbare harze, verfahren zu ihrer herstellung und verwendung |
-
1990
- 1990-12-06 DE DE19904038895 patent/DE4038895C2/de not_active Expired - Fee Related
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EP1193553A3 (de) * | 2000-09-27 | 2004-12-29 | Mitsubishi Denki Kabushiki Kaisha | Belichtungsverfahren und -Gerät, Röntgenstrahlenmaske, Halbleiterelement sowie Mikrostruktur |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4038895C2 (de) | 1998-07-02 |
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