DE4038050A1 - Ventil fuer eine implantierbare infusionspumpe - Google Patents
Ventil fuer eine implantierbare infusionspumpeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine implantierbare Infusionspum
pe mit einem Medikamentenbehälter, wenigstens einem Ka
theter und wenigstens einer Kapillare.
Implantierbare Infusionspumpen werden zur Dauergabe von
Medikamenten, z. B. Morphinen, in einer gleichbleibenden
Dosis über lange Zeiträume verwendet. Sie haben gegen
über gewöhnlichen Injektionen den Vorteil, daß man eine
Dosis nicht mehr soweit überdosieren muß, daß trotz Ab
baus des Medikamentes bis zum nächsten Verabrechungs
zeitpunkt eine gewisse Mindestdosis nicht unterschritten
wird, sondern man eine gleichmäßige und insgesamt we
sentlich verringerte Zufuhr des Medikamentes verwirkli
chen kann.
Bisher ist jedoch bei Infusionspumpen der oben genannten
Art die Menge des Medikaments nicht an der Pumpe ein
stellbar.
Zur Dosierung werden daher im Moment entweder verschie
dene Pumpen verwandt, was natürlich nur eine einmalige
Dosierungsmöglichkeit gibt, so daß die Pumpen bei Verän
derung der Dosierung ausgetauscht werden müssen. Dies
wiederum ist nicht ohne aufwendige Operation (u. a.
Festnähen der Pumpe) möglich.
Oder, als zweite Möglichkeit, kann man zur Zeit das Mi
schungsverhältnis der in die Pumpe eingegebenen Medika
mentenflüssigkeit ändern, was jedoch auch nur bei jeder
Neubefüllung der Pumpe möglich ist, und erhebliche Mehr
arbeit bedeutet, da der Arzt dann für jeden Patienten
eine gesonderte Medikamentenflüssigkeit herstellen las
sen muß, und auch zu lagern hat. Insbesondere die Her
stellung ist problematisch, da nicht mehr alle Apotheker
bereit sind, für die mögliche Vielzahl von Medikamenten
eine individuelle Mischung zu erarbeiten, ganz abgesehen
von den Kosten des anfallenden Arbeitsaufwands.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine im
plantierbare Infusionspumpe zu schaffen, bei der die
Durchflußmenge nach der Implantation noch geändert wer
den kann.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß wenig
stens eine Verstelleinrichtung, die mit der wenigstens
einen Kapillare verbunden ist, vorgesehen wird.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Infusionspumpe ist da
durch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung aus
einem Ventil mit einem Ventilkörper mit einem Gewinde
besteht, der in einem Ventilzylinder mit einem entspre
chenden Gegengewinde derart gelagert ist, daß man durch
Verdrehen des Ventilkörpers einen Hub des Ventilkörpers
erreicht.
Dabei wird insbesondere empfohlen, daß am Ventilzylinder
eine Membran befestigt ist, auf die der Ventilkörper
während seines Hubes wirkt. Die Membran bildet einen
flexiblen Verschluß, ohne das besondere Dichtungen am
Ventilkörper vorzusehen sind.
Weiter ist es vorteilhaft, daß die Membran beim Absenken
des Ventilkörpers den Zufluß der Medikamentenflüssigkeit
im Boden des Ventilzylinders abdichtet, bevor sie den
Abfluß abdichtet.
Über eine Angreifeinrichtung am Kopf des Ventilkörpers,
die dazu eingerichtet ist, mit einem Werkzeug zur Ver
drehung in Verbindung zu treten, wird bei einer bevor
zugten Ausgestaltung die ganze Verstelleinrichtung betä
tigt.
Die Vorsehung eines Vorsprungs an dem Ventilkörper, der
von einer entsprechenden bogenförmigen Ausnehmung im
Ventilzylinder aufgenommen wird, wobei die Ausmaße der
Ausnehmung die Verdrehbarkeit des Ventilkörpers begren
zen, bringt weiter den Vorteil, daß eine das Ventil be
tätigende Person dieses nicht überdrehen kann.
Weiter wird empfohlen eine das frühere Blockieren des
Zuflusses bewirkende Erhebung um den Eintrittsort des
Zuflusses in das Ventilvolumen herum, das unterhalb des
Ventilkörpers verbleibt, vorzusehen.
Je nach Membranmaterial kann die Membran einen verdick
ten Membranrand erhalten, der in einem zwischen dem Ven
tilzylinder und dem Boden verbleibenden Zwischenraum
verläuft, und die Membran am Rand fixiert.
Damit eine Infusionspumpe eine breitere Wahl der Förder
mengen erhält, werden zwei Ventile, deren Kapillaren für
unterschiedliche Durchflußmengen eingerichtet sind, vor
gesehen. Hierdurch erhält man bereits die Wahl zwischen
drei möglichen Förderraten.
Die Kapillaren werden in einer bevorzugten Ausführung
für 0,5 bzw. 1,0 ml Durchflußmenge pro 24 h eingerichtet
sein.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung
näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 das Ventil einer implantierbaren Infusions
pumpe in einer ersten Ausführungsform in
Schnittdarstellung, in geöffneter Position.
Fig. 2 das Ventil aus Fig. 1 in Draufsicht, in ge
öffneter Position,
Fig. 3 das Ventil aus Fig. 1 in Schnittdarstellung,
in geschlossener Position,
Fig. 4 das Ventil aus Fig. 1 in Draufsicht, in ge
schlossener Position, und
Fig. 5 das Ventil einer implantierbaren Infusions
pumpe in einer zweiten Ausführungsform in
Schnittdarstellung, in geöffneter Position.
In Fig. 1 ist eine erste Ausführungsform der Verstell
einrichtung, die aus einem Ventil mit einem Ventilkör
per 10 mit einem Gewinde besteht, der in einem Ventilzy
linder 20 mit einem entsprechenden Gegengewinde derart
gelagert ist, daß man durch Verdrehen des Ventilkörpers
10 einen Hub des Ventilkörpers 10 erreicht, dargestellt.
Unterhalb des Ventilkörpers 10 ist eine Membran 12 mit
verdickten Rändern 28 zu erkennen, auf die der Ventil
körper während seines Hubes wirkt.
In Fig. 5 ist eine alternative Membranbefestigung darge
stellt, bei der die Membran 12 keine verdickten Ränder
28 benötigt. Dort wird in einer zweiten Ausführung der
Erfindung die Membran 12 von dem Ventilzylinder 20 in
nerhalb eines äußeren Ventilzylinders 32 festgeklemmt.
Unten an den Ventilzylinder 20 ist in den Fig. 1 und 3
eine Bodenplatte angesetzt, die zwei Kanäle 14, 16 zum
Zu- und Abfluß der Medikamentenflüssigkeit besitzt.
Eine Erhebung 26 um den Eintrittsort des Zuflusses 14 in
das Ventilvolumen herum, das unterhalb des Ventilkörpers
10 verbleibt, sorgt dafür, daß die Membran 12 beim Ab
senken des Ventilkörpers 10 den Zufluß 14 und damit in
direkt auch den Abfluß 16 versperrt, wie es in Fig. 3
dargestellt ist, um einen Rückfluß von Medikamentenflüs
sigkeit zu verhindern.
Eine Angreifeinrichtung 22 auf dem Ventilkörpers 10, die
man mit einem Werkzeug greifen kann, dient zur Verdre
hung des Ventils. Sie kann entweder als Steg, wie in den
Fig. 1 bis 4, oder als Schlitz, wie in der Fig. 5, ausge
bildet sein.
Zum Betätigen muß natürlich erst die Pumpe im Patienten
freigelegt werden, was aber im Vergleich zum bisher üb
lichen Austausch der Pumpe mit Neuanschluß des Katheters
und Vernähen der Pumpe eine jetzt sehr kleine Operation
darstellt.
Die Vorsehung eines Vorsprungs 24 an dem Ventilkörper
10, der von einer entsprechenden bogenförmigen Ausneh
mung 34 im Ventilzylinder 20 aufgenommen wird, wobei die
Ausmaße der Ausnehmung die Verdrehbarkeit des Ventilkör
pers 10 auf einen vorzugsweise 220° großen Bereich be
grenzen, verhindert, daß eine das Ventil betätigende
Person dieses überdreht. Die beiden jeweils am weitesten
möglichen Stellungen sind in den Fig. 2 und 4 am Bei
spiel eines 90°-Bereichs dargestellt. Fig. 2 zeigt die
geöffnete und Fig. 4 die geschlossene Position.
In der in Fig. 5 dargestellten Ausführung der Erfindung
ist der Vorsprung 24 dadurch realisiert worden, daß in
den bereits in den Ventilzylinder 20 eingesetzten
Ventilkörper 10 durch den Ventilzylinder 20 hindurch ein
Loch gebohrt wurde, in das ein Stift so eingesetzt wur
de, daß ein Vorsprung 24 von ihm aus dem Ventilkörper 10
ragt. Das entstandene Loch in dem Ventilzylinder 20 wird
anschließend wieder verschweißt.
Damit eine Infusionspumpe eine breitere Wahl der Förder
mengen erhält, ist es vorteilhaft mehrere Ventile mit
Kapillaren für unterschiedliche Durchflußmengen vorzuse
hen, die beliebig kombiniert werden können.
Die zwei jetzt vorgesehenen Kapillaren werden für 0,5
bzw. 1,0 ml Durchflußmenge pro 24 h eingerichtet sein.
Claims (10)
1. Implantierbare Infusionspumpe mit einem Medikamen
tenbehälter, wenigstens einem Katheter und wenigstens
einer Kapillare, gekennzeichnet durch wenigstens eine
Verstelleinrichtung, die mit der wenigstens einen Ka
pillare verbunden ist.
2. Implantierbare Infusionspumpe nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung aus
einem Ventil mit einem Ventilkörper (10) mit einem Ge
winde besteht, der in einem Ventilzylinder (20) mit ei
nem entsprechenden Gegengewinde derart gelagert ist,
daß man durch Verdrehen des Ventilkörpers (10) einen
Hub des Ventilkörpers (10) erreicht.
3. Implantierbare Infusionspumpe nach einem der voran
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am
Ventilzylinder (20) eine Membran (12) befestigt ist,
auf die der Ventilkörper (10) während seines Hubes
wirkt.
4. Implantierbare Infusionspumpe nach einem der voran
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Membran (12) beim Absenken des Ventilkörpers (10) den
Zufluß (14) der Medikamentenflüssigkeit im Boden (18)
des Ventilzylinders (20) abdichtet, bevor sie den Ab
fluß (16) abdichtet.
5. Implantierbare Infusionspumpe nach einem der voran
gehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Angreif
einrichtung (22) am Kopf des Ventilkörpers (10), die
dazu geeignet ist, mit einem Werkzeug zur Verdrehung in
Verbindung zu treten.
6. Implantierbare Infusionspumpe nach einem der voran
gehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Vor
sprung (24) an dem Ventilkörper (10), der von einer
entsprechenden bogenförmigen Ausnehmung (34) im Ventil
zylinder (20) aufgenommen wird, wobei die Ausmaße der
Ausnehmung (34) die Verdrehbarkeit des Ventilkörpers
(10) begrenzen.
7. Implantierbare Infusionspumpe nach einem der voran
gehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine ein frü
hes Blockieren des Zuflusses (14) bewirkende Erhebung
(26) um den Eintrittsort des Zuflusses (14) in das Ven
tilvolumen herum, das unterhalb des Ventilkörpers (10)
verbleibt.
8. Implantierbare Infusionspumpe nach einem der voran
gehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen verdick
ten Membranrand (28), der in einem zwischen dem Ventil
zylinder (20) und dem Boden (18) verbleibenden Zwi
schenraum verläuft, und die Membran (12) am Rand fi
xiert.
9. Implantierbare Infusionspumpe nach einem der voran
gehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Vorsehung
zweier Ventile, deren zugeordnete Kapillaren für unter
schiedliche Durchflußmengen eingerichtet sind.
10. Implantierbare Infusionspumpe nach Anspruch 11, da
durch gekennzeichnet, daß die zwei Kapillaren für 0,5
bzw. 0,1 ml Durchflußmenge pro 24 h eingerichtet sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904038050 DE4038050A1 (de) | 1990-11-29 | 1990-11-29 | Ventil fuer eine implantierbare infusionspumpe |
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DE19904038050 DE4038050A1 (de) | 1990-11-29 | 1990-11-29 | Ventil fuer eine implantierbare infusionspumpe |
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Family
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Also Published As
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Legal Events
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D2 | Grant after examination | ||
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: OPTON FEINTECHNIK KIEL GMBH, 24106 KIEL, DE |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: TRICUMED MEDIZINTECHNIK GMBH, 24143 KIEL, DE |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |