DE4033068C2 - Fernsehempfangsgerät mit Stereotonwiedergabe - Google Patents
Fernsehempfangsgerät mit StereotonwiedergabeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Fernsehempfangsgeräte mit
Stereotonwiedergabe, insbesondere der Type HDTV, dem
neuen Standard für Bild- und Tonwiedergabe, an dessen
Vorderseite zu beiden Seiten des Bildschirmes Lautspre
cher angeordnet sind.
Auf Grund der vergrößerten Bildfläche, die bereits
einem Heimkino in die Nähe kommt, wird auch die Tonwie
dergabe zumindest nach dem Zweiweg-Stereosystem gefor
dert.
Die Anwendung von zwei Lautsprechern in der üblichen
Stereobasisaufstellung zur Bildung einer Phantomschall
quelle im Wohnraum und noch mehr die Verwendung von
mehreren Lautsprechern rings um den Betrachter des Fern
sehbildes kann nicht als Lösung des Problems der Stereo
wiedergabe bezeichnet werden, denn die räumliche Perspek
tive entsteht damit nur in der Simulationsebene zwischen
den Lautsprechern. Schon kleine Abweichungen von der
Lautsprechermitte ergeben eine Tendenz zum Hören des
nächstgelegenen Lautsprechers.
Zur Verbesserung der Klangwirkung ist es aus "Patents
Abstracts of Japan, E-819 September 11, 1989, Band 13,
Nr. 410 (JP 1-149 698)" bekannt, die nach der Demodulation
erhaltenen getrennten Signale für den linken und den
rechten Kanal entsprechenden Lautsprechern unbearbeitet
und einem weiteren Satz von Lautsprechern bearbeitet zuzuführen.
Die Signalbearbeitung besteht darin, dem linken
bzw. dem rechten Stereosignal mit der invertierten Phasenlage
ein entsprechend abgeschwächtes Signal aus dem anderen
Kanal zu überlagern, um in dem bearbeiteten Signal
weitgehend alle Signalanteile auszulöschen, die aus dem
anderen Kanal stammen, so daß ein reines linkes und ein
reines rechtes Signal entstehen. Die so erhaltenen bearbeiteten
Signale werden von Lautsprechern abgestrahlt,
die in den beiden einander gegenüberliegenden Wänden
des Fernsehgerätes untergebracht sind, während die unbearbeiteten
Signale des linken und des rechten Kanals
nach vorne ausgesendet werden. Hierdurch soll eine bessere
Raumakustik zustandekommen.
Den Unterlagen ist jedoch keine Angabe über die Bandbreite
der in den Seitenwänden bzw. in der Vorderwand des
Fernsehgerätes untergebrachten Lautsprecher zu entnehmen.
Die DE-A-29 10 117 zeigt eine Lautsprecheranordnung,
bei der in einem Gehäuse zur Stereotonwiedergabe zwei
Sätze von Lautsprechern untergebracht sind, von denen der
eine Lautsprechersatz dem einen Kanal und der andere Satz
dem anderen Kanal zugeordnet ist. Die Gruppierung der
Lautsprecher ist spiegelsymmetrisch bezüglich einer Vertikalebene
und es gibt in jedem Satz Lautsprecher, die
frontal nach vorne und andere Lautsprecher, die zur Seite
abstrahlen. Allerdings ist der Frequenzumfang der nach
vorne strahlenden Lautsprecher unterschiedlich von dem
Frequenzumfang der zur Seite strahlenden Lautsprecher.
Wie die Lautsprechergruppieruung speziell bei der Anwendung
auf Fernsehgeräte getroffen werden soll, ist in der Druckschrift
nicht geoffenbart.
Auch bei der älteren, nicht vorveröffentlichten DE-C-39 04 943
haben die Stereolautsprecher, die beidseits der
Bildröhre angeordnet sind und nach vorne strahlen, einen
anderen Frequenzbereich als andere Lautsprecher, die in den
Seitenwänden des Fernsehgerätes untergebracht sind.
Bei dem Fernsehgerät nach der GB-21 02 243 sind in der
Frontseite des Fernsehgerätes beidseits der Bildröhre zwei
nach vorne strahlende Lautsprecher vorgesehen, die den
Mittel- und den Hochtonbereich verarbeiten. Die Seitenwände
des Gerätes enthalten jeweils einen Tieftonlauftsprecher
in einer Baßreflexbox. Die Reflexöffnung dieser
Box liegt wiederum in der Vorderseite des Fernsehgerätes,
so daß unmittelbar in Richtung auf den Zuschauer der
volle Frequenzbereich abgestrahlt wird, während zu den
Seiten hin lediglich der Tieftonbereich ausgesendet wird.
Bei dem Fernsehgerät nach der DE-A-37 27 098 ist je
Kanal der Richtbereich der Lautsprecher auf alle drei
Raumrichtungen unterteilt. Der Hochtonbereich wird unmittelbar
in Richtung auf den Zuschauer gerichtet, während
die Mitteltonlautsprecher zur Seite strahlen. Die Tieftonlautsprecher
strahlen nach oben schräg von dem Betrachter
weg und es ist zwischen den beiden Tieftonlautsprechern
eine passive Lautsprechermembran angeordnet.
Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, ohne
Aufstellung von verteilten Lautsprechern im Wohnraum zur
Wahrnehmung der Räumlichkeit wie im Konzertsaal einen
Surround-Schall entstehen zu lassen und gleichzeitig die
Abstrahlung im Tiefenfrequenzbereich zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Anordnung
mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Weil zu beiden Seiten der Bildröhre bei der neuen Anordnung
zwei den gesamten Frequenzbereich überdeckende
Lautsprechergruppen vorgesehen sind, wird im Mittel- und
im Hochtonbereich, also in jenem Bereich, in dem die
Lautsprecher eine Richtwirkung zeigen, der Schall sowohl
unmittelbar auf den Zuschauer gerichtet als auch zur Seite
des Fernsehgerätes abgestrahlt, womit der Schall über einen
Umweg zum Hörer gelangt. Im Tieftonbereich fällt diese
Richtwirkung weg. Dafür vergrößert sich aber die effektiv
wirksame Lautsprecherfläche, weil beide Lautsprechergruppen
auch die Tiefensignalanteile abstrahlen. Hierdurch
wird ohne Vergrößerung des Gerätevolumens die Klangfülle
im Tieftonbereich besser.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin,
daß zur Bildung eines späteren ersten Seitenschalls bzw.
mehrerer Seitenschallreflexionen die Seitenlautsprecher
mit einer elektrischen Laufzeitverzögerungseinrichtung
versehen sind, entsprechend dem Klangerlebnis in einem
großen Konzertsaal.
Es können dafür auch vier oder mehr Wiedergabekanäle
vorgesehen sein, wie sie für den künftigen HDTV-Heim
empfang überlegt werden, da entsprechend mehrere Laut
sprecher in die Seitenwände des Gerätes eingebaut sein
können.
An den Seitenwänden des Fernsehgerätes können sowohl
dynamische Systeme als auch elektrostatische Systeme ein
gesetzt werden.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind auch
in der oberen Gehäusewand des Fernsehempfangsgerätes
Lautsprecher eingebaut, die zur Decke des Wohnraumes ge
richtet sind. Dies hat den Vorteil, daß durch die Schall
abstrahlung gegen die Decke des Wohnraumes eine verstärk
te Schallverteilung wie im Konzertsaal auftritt.
In diesem Zusammenhang können an Fernsehgeräten vor
allem der HDTV-Type Einrichtungen geschaffen werden, die
es ermöglichen, die Stereotonwiedergabe dem Bildablauf
entsprechend variabel zu gestalten, in dem für die Dar
stellung von Personen im Bild eine enge Hörzone für er
höhte Verständlichkeit und Präsenz sorgt, während bei
Ausdehnung des Bildgeschehens, wenn Raumtiefe simuliert
werden soll, eine Erweiterung der Hörzone vorgenommen
wird. So soll zum Beispiel der Sänger oder der Schauspie
ler nah wirken zur Erhöhung der Verständlichkeit ohne
Raumreflexionen, während für ein ausgedehntes Klangge
schehen im großen Raum oder im Freien die Abfolge von Di
rektsignal, Reflexionen und Nachhall zur Wirkung kommt.
So ist es von Vorteil, wenn die Lautsprecherwiedergabe
des Fernsehgerätes entsprechend dem Bildablauf in der
Darstellung von Richtung, Entfernung und Raumeindruck
mittels drahtloser Fernbedienung anpaßbar ist.
Dafür können für jede Lautsprechergruppe der Pegel
und/oder der Frequenzgang und/oder die Laufzeit durch ge
trennt beeinflussende elektrische und/oder auch akusti
sche Einstellelemente vorgesehen sein, wobei in bekannter
Weise Ultraschall, Infrarot od. dgl. angewendet werden.
Überdies können auch die Unterschiede der Reflexionsei
genschaften der Raumwände berücksichtigt und das Optimum
des räumlichen Klanges subjektiv eingestellt werden.
Schließlich können für optimalen Raumeindruck
entsprechend kopfbezogener Stereophonie zusätzlich auf
analoger oder digitaler Basis Ohrresonanzen angewendet
werden, die entweder bereits bei der Mikrophonaufnahme
mittels Kunstkopf oder Kunstohrmikrophon entstanden sind
beziehungsweise im Fernsehgerät z.B. digital erzeugt wer
den.
Weitere Einzelheiten der Erfindung können der fol
genden Beschreibung an Hand der Zeichnung entnommen wer
den. Es zeigt
Fig. 1 ein Fernsehgerät gemäß der Erfin
dung unter Weglassung von Details;
Fig. 2 den rechten
Teil des Fernsehgerätes nach Fig. 1 mit den eingebauten
Lautsprechern bei abgenommenem Schutzgitter;
Fig. 3 das
Fernsehgerät mit zwei großen Lautsprechern an der Seiten
wand;
Fig. 4 den Grundriß eines Fernsehgerätes;
Fig. 5
die Ausbreitung der Schallwellen sowohl der kleinen
Frontlautsprecher als auch der Lautsprecher an den Sei
tenfronten nach der Erfindung bei Aufstellung des Fern
sehgerätes an der Wandmitte eines Wohnraumes und
Fig. 6
den Verlauf der Schallwellen der Seitenfronten bei Auf
stellung in einer Ecke eines Wohnraumes.
In Fig. 1 ist ein Fernsehgerät nach der Erfindung
dargestellt. Im Gehäuse 1 ist der Bildschirm 2 und zu
beiden Seiten in der Bildebene eine Lautsprecherreihe 3
und 4, wie sie bereits bei Fernsehgeräten üblich ist,
dargestellt. An beiden Seitenwänden des Fernsehgerätes
ist gemäß der Erfindung die ganze Fläche für Lautsprecher
vorgesehen, die hinter der schalldurchlässigen Schutzwand
5 angeordnet sind.
In Fig. 2 sind die Lautsprecher 6, 7, 8 ohne Schutz
wand in der üblichen Anordnung dargestellt. Die zusätzli
chen Lautsprecher 9, 10, 11 sind gemäß der Erfindung
durch ihre Anordnung an den Seiten des Gerätes zur
Schallabstrahlung gegen die den Lautsprechern gegenüber
liegenden Wände des Wohnraumes vorgesehen.
Die Größe der Lautsprecher kann unterschiedlich sein
oder wie Fig. 3 zeigt von möglichst großen Abmessungen
12, 13, von denen ein Lautsprecher mit, der andere ohne
Laufzeitverzögerung arbeiten kann. Die Lautsprecher kön
nen auch zur Herstellung einseitiger Richtwirkung mit
akustischen Laufzeitgliedern an ihrer Rückseite ausge
stattet sein.
Es ist natürlich auch möglich, statt der Anordnung
mehrerer Lautsprecher in den Seitenwänden des Fernsehge
rätes, die den gesamten Tonfrequenzbereich erfassen, in
den Seitenwänden jeweils nur einen einzigen Lautsprecher
vorzusehen, der für den gesamten Tonfrequenzbereich aus
gelegt ist.
In Fig. 4 ist das Fernsehgerät im Grundriß darge
stellt, um zu zeigen, daß der konische Teil 14 des Gehäu
ses für tiefe Frequenzen als Schallwand für die Lautspre
cher 15, 16 dienen kann, um die Wiedergabe der tiefen
Frequenzen unter 200 Hz zum Beispiel bei Musikwiedergabe
raumfüllend zu gestalten.
Die Fig. 5 gibt die Schallausbreitung im Wohnraum
wieder, wenn das Fernsehgerät vor der Mitte einer Wand
des Wohnraumes aufgestellt ist. Die Pfeile geben nur die
Richtungen der Schallausbreitung ohne Rücksicht auf die
komplizierten frequenzabhängigen Details an.
Die Frontlautsprecher bewirken eine nur schmale
Schallausbreitung 17, 18, die allein noch keine entspre
chende Hörzonengröße für Musik u.dgl. ergibt. Die Seiten
lautsprecher hingegen liefern eine Schallausbreitung 19,
20, die Abfolge von Seitenschall, von ersten Reflexionen
und Nachhall bevorzugt mit Laufzeitverzögerung und über
dies als optimalen Raumeindruck noch analoge oder digita
le Ohrresonanzen, die schon bei der Aufnahme mittels
Kunstkopf oder Kunstohrmikrophon oder im Fernsehgerät di
gital erzeugt werden.
Wie in Fig. 6 dargestellt, ergibt die Aufstellung
des Fernsehgerätes in einer Ecke des Wohnraumes nach der
Erfindung eine ähnliche Wirkung durch die seitlich ange
ordneten Lautsprecher, die eine Schallausbreitung 21, 22
im Wohnraum liefern. Die Frontlautsprecher weisen eine
Schallausbreitung 23, 24 auf und sind in ihrer Wirkung
wie in Fig. 5 beschrieben.
Claims (4)
1. Fernsehempfangsgerät mit Stereotonwiedergabe, an dessen
Vorderseite zu beiden Seiten des Bildschirmes in schmalen
Flächen Lautsprecher angeordnet sind und bei dem
zusätzlich in die beiden Seitenwände des Empfangsgerätes
ebenfalls für die Übertragung des gesamten Tonfrequenzbereiches
geeignete Lautsprecher (9, 10, 11,
12, 13) eingebaut sind.
2. Fernsehempfangsgerät nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Bildung eines späteren ersten Sei
tenschalls bzw. mehrerer Seitenschallreflexionen die Sei
tenlautsprecher (9, 10, 11, 12, 13) mit einer elektri
schen Laufzeitverzögerungseinrichtung versehen sind, ent
sprechend dem Klangerlebnis in einem großen Konzertsaal.
3. Fernsehempfangsgerät nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß auch in der oberen Gehäusewand
des Fernsehempfangsgerätes Lautsprecher eingebaut
sind, die zur Decke des Wohnraumes gerichtet sind.
4. Fernsehempfangsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß es Einstellelemente aufweist,
durch die für jede Lautsprechergruppe getrennt
der Pegel und/oder der Frequenzgang und/oder die
Lauftzeit einstellbar ist.
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