DE4032972A1 - Verwendung von aus gramnegativen bakterien extrahierten glykoproteinen fuer die herstellung kosmetischer oder dermatologischer zusammemsetzungen und diese enthaltende zusammensetzungen - Google Patents
Verwendung von aus gramnegativen bakterien extrahierten glykoproteinen fuer die herstellung kosmetischer oder dermatologischer zusammemsetzungen und diese enthaltende zusammensetzungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von aus
gramnegativen Bakterien extrahierten Glykoproteinen für
die Herstellung kosmetischer und dermatologischer Zusammensetzungen
sowie diese Glykoproteine enthaltende, kosmetische
oder dermatologische Zusammensetzungen.
In der FR-PS 20 43 475 und ihren Zusätzen 20 88 112 und
21 71 907 hat die Anmelderin Glykoproteine, die aus
lysierten Mikrobenkörpern gramnegativer Bakterien extrahiert
worden sind, das Herstellungsverfahren und die Verwendung
dieser Glykoproteine als Arzneimittel beschrieben.
Bei der Fortführung ihrer Untersuchungen an den vorstehenden
Produkten hat die Anmelderin nun gänzlich überraschend
gefunden, daß die aus lysierten Mikrobenkörpern
von gramnegativen Bakterien extrahierten Glykoproteine
bemerkenswerte Eigenschaften in dem Bereich des Haarwachstums
besitzen.
Die Erfindung betrifft somit die Verwendung von aus gramnegativen
Bakterien extrahierten Glykoproteinen für die
Herstellung kosmetischer oder dermatologischer Zusammensetzungen,
die das Wachstum der Haare stimulieren.
Unter den aus gramnegativen Bakterien extrahierten Glykoproteinen
greift man vor allem auf die Glykoproteine zurück,
die aus gramnegativen Bakterien, ausgewählt unter
Klebsiella pneumoniae, Hafnia, Enterobacter cloacae,
Escherichia coli, Klebsiella ozaenae bzw. Klebsiella ozoenae,
Pseudomonas aeruginosa und Proteus, extrahiert worden sind.
Erfindungsgemäß besitzen die aus gramnegativen Bakterien
extrahierten Glykoproteine bemerkenswerte, das Wachstum
der Haare stimulierende Eigenschaften.
Unter den aus Klebsiella pneumoniae extrahierten Glykoproteinen
greift man vorzugsweise auf die Glykoproteine
zurück, die aus dem unter der Nummer 1-163 im Institut
Pasteur, Paris, hinterlegten Klebsiella pneumoniae-Stamm
extrahiert wurden.
Aufgrund ihrer bemerkenswerten, das Wachstum der Haare
stimulierenden Eigenschaften, die nachstehend im experimentellen
Teil erläutert werden, können die aus gramnegativen
Bakterien extrahierten Glykoproteine bei sämtlichen
Formen des Haarausfalls und, generell, bei sämtlichen
Erscheinungen eingesetzt werden, die zu einem vorübergehenden
und mehr oder minder lokalisierten Ausfall
der Haare führen.
Die Erfindung betrifft somit kosmetische oder dermatologische
Zusammensetzungen, die dadurch gekennzeichnet sind,
daß sie als Wirkstoff aus gramnegativen Bakterien extrahierte
Glykoproteine enthalten.
Unter den erfindungsgemäßen kosmetrischen oder dermatologischen
Zusammensetzungen greift man insbesondere auf diejenigen
zurück, die Glykoproteine enthalten, welche aus
gramnegativen Bakterien, ausgewählt unter Klebsiella
pneumoniae, Hafnia, Enterobacter cloacae, Escherichia
coli, Klebsiella ozaenae, Pseudomonas aeruginosa und
Proteus, extrahiert worden sind.
Unter diesen letztgenannten greift man vor allem auf diejenigen
zurück, worin die Glykoproteine aus dem Klebsiela
pneumoniae-Stamm, der unter der Nr. 1-163 im Institut
Pasteur, Paris, hinterlegt worden ist, extrahiert worden
sind.
Erfindungsgemäß enthalten die kosmetischen oder dermatologischen
Zusammensetzungen 0,01 bis 0,5 Gew.-% Glykoproteine
und vorzugsweise 0,02 bis 0,1 Gew.-% Glyoproteine.
Die zur Stimulierung des Haarwachstums vorgesehene Behandlung
kann darin bestehen, daß man zwei oder drei Anwendungen
je Tag einer kosmetischen Creme, eines kosmetischen
Gels oder eine kosmetischen Lotion mit 0,05%
Glykoproteinen auf dem Teil der zu behandelnden Kopfhaut
vornimmt.
Die erfindungsgemäßen kosmetischen oder dermatologischen
Zusammensetzungen können in sämtlichen Formen, die in der
Kosmetik verwendet werden, wie in Form einer Creme, eines
Gels in Töpfchen oder Tuben, einer Milch oder eines Öls,
einer Lotion in Glasflaschen oder Kunststoffflaschen und
gegebenenfalls einem Dosierflakon oder auch in Ampullen,
vorliegen.
Die Erfindung betrifft somit kosmetische oder dermatologische
Zusammensetzungen, die dadurch gekennzeichnet
sind, daß sie in Form einer Creme, eines Gels, einer
Milch, einer Lotion oder eines Öls für die Haut vorliegen,
und insbesondere kosmetische oder dermatologische
Zusammensetzungen, die dadurch gekennzeichnet sind, daß
ihre Exzipienten der Anwendung auf der Kopfhaut angepaßt
sind.
In der Tat greift man für jede Form auf geeignete Exzipienten
zurück. Diese Exzipienten müssen alle üblicherweise
geforderten Eigenschaften besitzen. Sie müssen
mit einer großen Affinität für die Haut versehen sein,
absolut tolerierbar und stabil sein sowie eine geeignete
Konsistenz besitzen, die eine einfache und angenehme Anwendung
erlaubt. Als Beispiele für verwendbare Exzipienten
kann man für die Form einer Creme die Mischung aus
Isopropylmyristat, Glycerinstearat, Süßmandelöl, Cetylalkohol,
Polyol (5 g - 15 g - 6 g - 1 g - 5 g je 100 g
destilliertes Wasser) für die Form einer Milch die
Assoziation Sorbitanmonostearat, Polyoxyethylcetylether,
Vaselinöl, Isopropylpalmitat, Bienenwachs, Polyol
(1 g - 3 g - 5 g - 5 g - 1 g - 5 g je 100 g destilliertes
Wasser) nennen. Für die Form eines Gels verwendet
man z. B. ein mit Triethanolamin und mit einem Fettsäureester
assoziiertes Carboxyvinylpolymeres (3 g -
3 G - 5 g je 100 g destilliertes Wasser) und für die
Form eines Öls Fettsäuretriglyceride, assoziiert mit
Perhydrosqualen (30 g - 20 g je 100 g Pflanzenöle).
Gegebenenfalls können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
auch geringe Mengen Sonnenfilter
oder Sonnenschutz, Vitaminextrakte, Parfüme, Konservierungsmittel
und Farbstoffe enthalten.
Die vorstehend genannten, verschiedenen kosmetischen
Formen können nach auf diesem Gebiet üblichen Methoden
erhalten werden.
Die aus gramnegativen Bakterien extrahierten Glykolproteine
können, wie in der vorstehend genannten FR-PS
20 43 475 oder in einem ihrer Zusätze angegeben, hergestellt
werden.
Im folgenden, experimentellen Teil werden mit Produkt A
die aus dem Klebsiella pneumoniae-Stamm, der unter der
Nr. 1-163 im Institut Pasteur, Paris, hinterlegt ist,
extrahierten Glykoproteine bezeichnet. Diese Glykoproteine
wurden nach den Angaben in Beispiel 1 des französischen
Zusatzes 21 71 907 hergestellt.
Die folgenden Beispiele erläutern die Durchführung der
Erfindung.
Man stellte eine Creme folgender Formulierung her:
g | |
aus Klebsiella pneumoniae (Produkt A) extrahierte Glykoproteine | |
0,05 | |
Oleylacetat | 2,0 |
Diethanolaminalkylphosphat | 2,0 |
Ethylhexylpalmitat | 8,0 |
hydriertes Lanolin | 5,0 |
Fettsäuretriglyceride | 4,0 |
Sorbitanstearat | 1,0 |
Carboxyvinylpolymeres | 0,4 |
Konservierungsmittel | 0,4 |
Aromazusammensetzung | 0,4 |
gereinigtes Wasser q.s. für | 100,0 |
Man stellte ein Gel folgender Formulierung her:
g | |
aus Klebsiella pneumoniae extrahierte Glykoproteine (Produkt 1) | |
0,05 | |
Glykolextrakt Centella asiatica | 5,0 |
Propylenglykol | 5,0 |
Carboxyvinylpolymeres | 0,8 |
Konservierungsmittel | 0,35 |
Aromazusammensetzung | 0,1 |
gereinigtes Wasser q.s. für | 100,0 |
Man verwendet männliche Wistar-Ratten mit einem Alter
von 21 Tagen für die Versuchsdurchführung.
Bei jedem Versuch stammen die eine Gruppe bildenden Tiere
vom gleichen Wurf. Jede Gruppe umfaßt sechs Tiere.
Während der Versuchsdauer werden die Tiere in Makrolonkäfigen
von jeweils 2/Käfig gehalten.
Die Tiere werden auf zwei Gruppen von sechs aufgeteilt.
Jedes Tier wird während 31 Tagen täglich 7 Tage je 7
mit 0,5 ml einer Lösung, die 500 µg/ml Produkt A in
destilliertem Wasser enthält, oder mit 0,5 ml destilliertem
Wasser (Vergleichsgruppe) behandelt.
Am 10. Behandlungstag erhält jedes Tier mittels einer
Oesophagus-Sonde eine Einmal-Dosis von Cystein-³⁵S in
Form einer 1 MBq/ml Lösung in einer 0,9%igen Natriumchloridlösung.
Die Entnahmen der Haare werden zu jedem Termin vor der
Behandlung des Tages vorgenommen. Das Haar wird mit einer
gebogenen Schere an den behandelten Zonen und im Vergleichsbereich
entnommen. Man wiegt eine Probe von 50±
2 mg aus und löst sie in 1 ml Toluol unter Rühren auf
dem Wasserbad während einiger Stunden bei 70°C in verschlossenen
Glasfläschchen.
Nach vollständiger Auflösung und Abkühlung gibt man
10 ml Intagel-Szintillationsflüssigkeit zu und nimmt
die Messung der β-Radioaktivität von ³⁵S vor.
Jede Zählung erfolgt während zumindest 10 Minuten und
erforderlichenfalls mehr, um eine Zählung von mehr als
1000 Impulsen zu erzielen, die eine statistische Präzision
der Zählung von besser als ±3% gewährleistet.
Die erhaltenen Ergebnisse finden sich in der nachstehenden
Tabelle.
Am Tag 25 beobachtet man einen eindeutigen Einbau von
Cystein-³⁵S (+110%). Trotz einer beträchtlichen Streuung
der einzelnen Werte ist die Erhöhung signifikant
Am Tag 32 ist die Vermehrung des Einbaus von Cystein-³⁵S
noch signifikanter (α < 0,01).
Die tägliche Beobachtung der Tiere ermöglicht die Feststellung,
daß bei denjenigen der behandelten Gruppe das
Haar nach den Entnahmen am Tag 11 und am Tag 25 rascher
sprießt als bei den Tieren der Vergleichsgruppe. Das Produkt
A besitzt somit eine sehr ausgeprägte und signifikante
Aktivität hinsichtlich der Keratinsynthese, die von
einem beschleunigten Wachstum des Haares nach dem Schnitt
begleitet ist.
Claims (9)
1. Verwendung von aus gramnegativen Bakterien extrahierten
Glykoproteinen für die Herstellung kosmetischer
oder dermatologischer Zusammensetzungen, die das Wachstum
der Haare stimulieren.
2. Verwendung von Glykoproteinen gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Glykoproteine aus gramnegativen
Bakterien, ausgewählt unter Klebsiella pneumoniae,
Hafnia, Enterobacter cloacae, Escherichia coli,
Klebsiella ozaenae, Pseudomonas aeruginosa und Proteus,
extrahiert worden sind.
3. Verwendung der Glykoproteine gemäß Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Glykoproteine aus
dem im Institut Pasteur, Paris, unter der Nummer 1-163
hinterlegten Stamm von Klebsiella pneumoniae extrahiert
worden sind.
4. Kosmetische oder dermatologische Zusammensetzungen,
dadurch gekennzeichnet, daß sie als Wirkstoff aus gramnegativen
Bakterien extrahierte Glykoproteine enthalten.
5. Kosmetische oder dermatologische Zusammensetzungen
gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die aus
gramnegativen Bakterien extrahierten Glykoproteine ausgewählt
sind unter denjenigen aus Klebsiella pneumoniae,
Hafnia, Enterobacter cloacae, Escherichia coli, Klebsiella
ozaenae, Pseudomonas aeruginosa und Proteus extrahierten.
6. Kosmetische oder dermatologische Zusammensetzungen
gemäß Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Glykoproteine aus dem mit der Nr. 1-163 im Institut
Pasteur, Paris, hinterlegten Stamm von Klebsiella pneumoniae
extrahiert worden sind.
7. Zusammensetzungen gemäß einem der Ansprüche 4
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie 0,01 bis 0,5 Gew.-%
Glykoproteine enthalten.
8. Zusammensetzungen gemäß einem der Ansprüche 4
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Form einer
Creme, eines Gels, einer Milch, einer Lotion oder eines
Öls für die Haut vorliegen.
9. Zusammensetzungen gemäß einem der Ansprüche 4
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ihre Exzipienten der
Verwendung auf der Kopfhaut angepaßt sind.
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Legal Events
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Owner name: THE BOOTS CO. PLC, NOTTINGHAM, NOTTINGHAMSHIRE, GB |
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