DE4029784A1 - Wasserstoffperoxid-herstellungsverfahren - Google Patents
Wasserstoffperoxid-herstellungsverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Wasserstoff
peroxid und insbesondere ein Verfahren zur Umwandlung in einem organischen
Lösungsmittel aufgelösten Anthrahydrochinons in Wasserstoffperoxid und
Anthrachinon durch gleichstörmiges Durchleiten eines Sauerstoff-Anthra
hydrochinonlösungs-Gemisches durch eine Reaktionszone.
Anstelle eines organischen Lösungsmittels kann zum Auflösen des Anthra
hydrochinons auch ein Gemisch aus verschiedenen organischen Lösungsmitteln
eingesetzt werden, und statt mit Sauerstoff kann das Oxydieren des Anthra
hydrochinons auch mit einem Gemisch aus Sauerstoff und anderem Gas, bei
spielsweise mit Luft, erfolgen. Die Erfindung umschließt auch die Oxyda
tion von Anthrahydrochinonderivaten zu den entsprechenden Anthrachinon
derivaten und Wasserstoffperoxid.
Wasserstoffperoxid läßt sich bekanntlich nach dem sog. Anthrachinonverfah
ren herstellen, bei dem Anthrachinonderivat in einem gewöhnlich aus
mehreren Komponenten bestehenden organischen Lösungsmittel aufgelöst wird.
Die so gewonnene Lösung, im folgenden wie allgemein üblich als Arbeits
lösung bezeichnet, wird zuerst in die Hydrierungsstufe geleitet, wo ein
Teil des Anthrachinonderivats katalytisch mit Wasserstoff zu dem entspre
chenden Anthrahydrochinonderivat reduziert wird. Vor der folgenden Stufe,
der Oxydation, wird der Katalysator von der Arbeitslösung abgetrennt. In
der Oxydationsstufe erfolgt ein Oxydieren des Anthrahydrochinonderivats mit
Luft oder Sauerstoff, wodurch es in seine der Hydrierung vorangegangene
Form, d. h. in Anthrachinonderivat zurückverwandelt wird. Gleichzeitig
kommt es gemäß folgender Reaktionsgleichung zur Bildung von Wasserstoff
peroxid:
Darin bedeutet R irgendeinen an sich bekannten Substituenten.
Das in der Oxydationsstufe gebildete Wasserstoffperoxid wird aus der Ar
beitslösung durch Extraktion mit Wasser entfernt. In der Extraktionsstufe
nimmt die Arbeitslösung Wasser auf, das teilweise entfernt wird. Nach dem
Trocknen wird die Arbeitslösung in die Hydrierungsstufe zurückgeleitet.
Das aus der Extraktionsstufe erhaltene Wasserstoffperoxid in wässriger Lö
sung wird gereinigt und aufkonzentriert. (Kirk-Othmer, Encyclopedia of
Chemical Technology, 3. Auflage, Vol. 13, Seiten 16 bis 21).
Die Oxydationsstufe des Anthrachinonprozesses ist außerordentlich wichtig
im Hinblick auf dessen Wirtschaftlichkeit, da sie die Möglichkeit für be
trächtliche Kosteneinsparungen bietet. Bedingt ist dies erstens durch den
hohen Energieverbrauch der Oxydationsstufe, denn im typischen Fall wird
für diese Stufe mehr Elektroenergie eingesetzt als in allen anderen Stufen
des Arbeitslösungs-Kreislaufs zusammengenommen. Zweitens ist der Oxyda
tionsreaktor in der Regel auch der weitaus voluminöseste Apparat des
Prozesses, so daß auf ihn ein erheblicher Teil der Investitionskosten ent
fällt. Einfluß auf die Kosten wie auch auf die sicherheitsrelevante Brand
last hat auch die in der Kolonne enthaltene große Menge an Arbeitslösung.
Bei der technischen Verwirklichung der Oxydationsstufe, d. h. bei der Wahl
des Reaktortyps, der Reaktorgröße und der Reaktionsbedingungen, sind die
folgenden vier Ziele von zentraler Bedeutung:
- 1. Maximierung der Konversion, d. h. es soll ein möglichst großer Teil des Anthrahydrochinonderivats oxydiert werden. In der Praxis beträgt die Konversionsrate im allgemeinen 95 bis 100%.
- 2. Minimierung der nachteiligen Nebenreaktionen, die sich unter anderem aus zu hoher Temperatur, zu hohem Druck oder zu langer Verweilzeit der Ar beitslösung ergeben können.
- 3. Minimierung des Reaktorvolumens.
- 4. Minimierung des Energieeinsatzes.
Infolge der großen Bedeutung der Oxydationsstufe ist es verständlich, daß
zahlreiche verschiedenartige Reaktoren dafür entwickelt und patentiert
worden sind. Bei den meisten der entwickelten Reaktoren handelt es sich
typenmäßig um Füllkörper- oder ungefüllte Kolonnen, in denen zwecks Her
beiführens der gewünschten Reaktion die Flüssig- und die Gasphase mitein
ander in Kontakt gebracht werden.
In der herkömmlichen Gleichstromkolonne, in der die Arbeitslösung und die
Luft zueinander gleichgerichtet von unten nach oben strömen, beträgt der
auf den Querschnitt der Kolonne bezogene Arbeitslösungsdurchsatz im typi
schen Fall 36 bis 72 m3/m2h (US-Patent 30 73 680). In diesem Patent wird
die Bedeutung der Gasblasengröße unterstrichen. Erfolgt das Einbringen der
Luft in die Kolonne über ausreichend feine Düsen oder Sinter, so erhält
man zumindest anfänglich kleine Blasen und damit eine große Stoffüber
gangsfläche zwischen Gas und Flüssigkeit.
In der US-Patentschrift 29 02 347 wird vorgeschlagen, die Oxydation in
einer Gegenstromkolonne durchzuführen. Dieser Kolonnentyp weist jedoch
den Nachteil auf, daß, um ein Überwallen zu verhindern, mit vergleichs
weise geringem Lufteintrag gearbeitet werden muß. Aus diesem Grunde fällt
die Kolonne (oder die aus mehreren Kolonnen zusammengesetzte Kolonnenbat
terie) unmäßig voluminös aus.
Die nach dem Gleichstromprinzip arbeitende Oxydationskolonne von Laporte
Chemicals Ltd. wird in der Fachliteratur häufig angeführt (Chem.Age.82,
895 (1958), Chem. and Ind., 1959, Seite 76, Chem. Process Eng. 40 No.1, 5
(1959), Brit. Chem.Eng.4,88 (1959) und The Ind. Chemist 35, 9 (1959)) .
Gemäß US-Patentschrift 38 80 596 erfolgt die Oxydation in einer aus
mehreren Teilen bestehenden Kolonne, in der Luft oder anderes sauerstoff
haltiges Gas die gesamte Kolonne von unten nach oben durchströmt. Die Ar
beitslösung strömt in der gleichen Richtung, jedoch zuerst durch das
oberste Teil der Kolonne, dann durch das darunter befindliche, d.h. vor
letzte Teil der Kolonne usw. und zum Schluß durch das unterste Teil der
Kolonne. Die einzelnen Kolonnenteile arbeiten also nach dem Gleichstrom
prinzip, die Kolonne insgesamt hingegen nach einer Art Gegenstromprinzip.
Der Patentschrift zufolge können durch eine solche Kolonne, auf den Kolon
nenquerschnitt bezogen, Arbeitslösung in einer Menge von 10 bis 55 m3/m2h
und Luft in einer Menge von 370 bis 2050 Nm3/m2h geschleust werden.
In der Publikation WO 86/06 710 wird vorgeschlagen, die Oxydation derge
stalt durchzuführen, daß man die Luft bzw. das sauerstoffhaltige Gas und
die Arbeitslösung vor dem Einbringen in die leere Gleichstromkolonne in
einer Düse zu einer beständigen Dispersion mischt, die dann die Kolonne
durchströmt. Man behauptet, auf diese Weise eine Luftmenge von 2000 bis
3000 Nm3/m2h durch die Kolonne schleusen zu können.
Alle diese kolonnenartigen Reaktoren, auch jene, die den neuesten Stand
der Technologie repräsentieren, haben gegenüber dem Reaktor, der beim er
findungsgemäßen Verfahren zum Einsatz kommt, zwei Nachteile: großes
Reaktorvolumen und eine dadurch bedingte lange Verweilzeit der Flüssigkeit.
Die diesbezüglichen Unterschiede zwischen den Reaktoren kommen in dem ver
gleichenden Beispiel weiter hinten im Text deutlich zum Ausdruck.
Großes Reaktorvolumen bedeutet hohe Apparatekosten. Außerdem sind die
Oxydationskolonnen oft so groß, daß sie einen deutlichen Einfluß auf die
Größe, den Platzbedarf und die Baukosten der Fabrik haben. Kosten verur
sacht auch der Umstand, daß der Reaktor mit teurer Arbeitslösung gefüllt
ist, wenngleich ein Teil des Reaktorvolumens von Luftblasen ausgefüllt
wird. Eine große Menge Arbeitslösung bedeutet auch eine große Brandlast.
Das große Reaktorvolumen hat eine lange Verweilzeit der Flüssigkeit im
Reaktor zur Folge. Wegen dieser langen Verweilzeit kommt es zu einem er
höhten Zerfall von Wasserstoffperoxid im Reaktor und eventuell auch zu
vermehrter Bildung schädlicher Nebenreaktionsprodukte.
Als dritter nachteiliger Faktor der kolonnenartigen Reaktoren - zumindest
einiger Kolonnentypen - kann das instabile Verhalten des Oxydationsprozes
ses gelten. Von dem Volumen des in der Kolonne befindlichen Gemisches ent
fallen einige zehn Prozent auf Gas. Eine solche sich in dynamischem Zu
stand befindliche Dispersion zeigt kein besonders stabiles Verhalten, son
dern es kommt leicht zu Gasvolumenschwankungen, diversen Kanalbildungser
scheinungen und Niveauschwankungen was zu Schwierigkeiten bei der Prozeß
führung in der Kolonne führen kann.
Mit der vorliegenden Erfindung wird somit bezweckt, die in den oben
genannten, an sich bekannten Verfahren und den bei diesen eingesetzten
Reaktortypen auftretenden Mängel zu beseitigen und ein Verfahren zur Ge
winnung von Wasserstoffperoxid in der Oxydationsstufe des Anthrachinonver
fahrens zu schaffen, bei dem weder lange Verweilzeiten noch große kolon
nenartige Reaktoren benötigt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren läßt man ein Gemisch aus Sauerstoff
und Anthrahydrochinonlösung in Form fast homogen gemischter Dispersion mit
einer solchen Geschwindigkeit durch eine rohrförmige Reaktionszone strömen,
daß die mittlere Strömungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit darin über
0,05 m/s beträgt.
Einer der wesentlichen Unterschiede zwischen dem Reaktor, der Gegenstand
dieser Erfindung ist, und den kolonnenartigen Reaktoren betrifft die Strö
mungsgeschwindigkeit der Reaktionspartner im Reaktor. In den Reaktoren des
Kolonnentyps beträgt die mittlere Strömungsgeschwindigkeit der Flüssig
keit oft nur einige Millimeter pro Sekunde (US-PS 38 80 596, Beispiel 1:
3,36 mm/s und Beispiel 2: 6,72 mm/s). Unter der mittleren Strömungsge
schwindigkeit ist dabei der Flüssigkeits-Volumenstrom, dividiert durch die
Reaktor-Querschnittsfläche zu verstehen. Die Gasgeschwindigkeit in den
kolonnenartigen Reaktoren ist abhängig von der Aufstiegsgeschwindigkeit
der Gasblasen und liegt im allgemeinen deutlich höher als die Flüssigkeits
geschwindigkeit. Beim erfindungsgemäßen Verfahren sind die Flüssigkeits
und die Gasgeschwindigkeit etwa gleichgroß, da die Phasen eine fast ein
heitlich strömende Dispersion bilden. Die mittlere Strömungsgeschwindig
keit der Flüssigkeit liegt viel höher als in den Kolonnen; sie beträgt
mehr als 0,05 m/s, etwa 0,1 bis 3 m/s, beispielsweise 0,3 bis 1 m/s.
Sauerstoff oder sauerstoffhaltiges Gas, dessen Sauerstoffgehalt bevorzugt
mehr als 90 Volumenprozent beträgt, kann außer am vorderen Ende der Reak
tionszone auch an einer oder an mehreren weiter hinten liegenden Stellen
eingebracht werden.
Die Verweilzeit der Dispersion in der rohrförmigen Reaktionszone ist kür
zer als gewöhnlich. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
beträgt die Verweilzeit höchstens ca. 25 Minuten, bevorzugt 20 Sekunden
bis 12 Minuten, beispielsweise 70 Sekunden bis 4 Minuten.
Die Erfindung erstreckt sich ferner auf den Einsatz eines als Reaktor zur
Umsetzung in organischem Lösungsmittel aufgelösten Anthrahydrochinons mit
Hilfe von Sauerstoff in Wasserstoffperoxid und Anthrachinon dienendes
Rohr, bei dem das Verhältnis Rohrlänge: Rohrdurchmesser wenigstens etwa 10,
bevorzugt jedoch über 15 beträgt. Ein solcher rohrförmiger Reaktor kann
außerdem mit einer ein- oder mehrteiligen statischen Mischvorrichtung aus
gestattet sein.
Bei dem Gegenstand der Erfindung darstellenden Verfahren wird als Reaktor
keine Kolonne, wie dies bei den dem neuesten Stand der Technik entsprechen
den Reaktoren der Fall ist, sondern ein Rohrreaktor eingesetzt. In der
beigefügten Zeichnung ist das Konstruktionsprinzip des Reaktors als Längs
schnitt gezeigt. Der Reaktor besteht aus einem vertikalen oder horizon
talen Rohr mit einer in seinem Inneren angeordneten ein- oder mehrteiligen
statischen Mischvorrichtung. Sauerstoff bzw. sauerstoffhaltiges Gas und
Arbeitslösung werden am vorderen Ende des Rohres eingetragen, und die von
diesen beiden Komponenten gebildete Dispersion strömt mit fast homogener
Geschwindigkeit durch das Rohr. Im Prinzip kann als oxydatives Gas auch
Luft eingesetzt werden. Beim Arbeiten mit Luft sinkt der Partialdruck des
Sauerstoffs am Ende des Rohres jedoch auf einen so niedrigen Wert, daß
sich leicht der Zwang ergibt, das Rohr unmäßig lang auszulegen. Aus diesem
Grunde empfiehlt es sich beim erfindungsgemäßen Reaktor mit reinem oder
fast reinem (< 90 Volumenprozent) Sauerstoff zu arbeiten. Nicht sämtlicher
Sauerstoff bzw. sämtliches sauerstoffhaltige Gas wird unbedingt am vor
deren Rohrende eingebracht, sondern der Reaktor kann mehrere Sauerstoff-
Zwischeneinblasstellen aufweisen. Das Rohr ist mit einem Kühlmantel und
bei Bedarf mit Zwischenkühlvorrichtungen ausgestattet, die in der Zeich
nung nicht dargestellt sind.
Bei den kolonnenartigen Reaktoren wird als oxydatives Gas meistens Luft
eingesetzt, während sich beim erfindungsgemäßen Reaktor der Einsatz
teureren Sauerstoffs empfiehlt. Diese Preisdifferenz wird über die Energie
kosten kompensiert. Beim erfindungsgemäßen Reaktor ist die zu komprimie
rende Gasmenge viel geringer, da der Sauerstoffgehalt 100% oder fast 100%
beträgt und der Sauerstoff außerdem viel hochgradiger ausgenutzt wird. Bei
den kolonnenartigen Reaktoren hat das Abgas im typischen Fall einen Sauer
stoffgehalt von 5% oder darüber, was bedeutet, daß mehr als 20% des Sauer
stoffs der eingeblasenen Luft ungenutzt bleiben, während man beim erfin
dungsgemäßen Reaktor mühelos auf einen Ausnutzungsgrad von über 95% des
eingetragenen Sauerstoffs kommt. Die geringere Gasmenge führt somit zu
niedrigeren Energiekosten. Die zum Fördern der Flüssigkeit erforderliche
Energiemenge ist gering im Vergleich zur Kompressionsenergie, und außerdem
wird bei beiden hier aneinander verglichenen Reaktortypen zum Fördern der
Flüssigkeit ungefähr die gleiche Pumpleistung benötigt.
Der beim erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte Rohrreaktor läßt sich
leicht so konstruieren, daß, verglichen mit dem Arbeiten mit Luft, der
Einsatz reinenSauerstoffs keine wesentliche Erhöhung des Sicherheitsrisikos
mit sich bringt.
Bei maßstäblich durchgeführten Probeläufen hat sich gezeigt, daß das beim
erfindungsgemäß eingesetzten Rohrreaktor benötigte Reaktionsvolumen viel
kleiner ist als bei den kolonnenartigen Reaktoren. Aus diesem Grunde ist
auch die Verweilzeit viel kürzer und die auf die Volumeneinheit bezogene
Ausbeute größer. Diese Faktoren, zu denen in gewissen Fällen noch eine
leichtere Prozeßführung kommt, können dann als Vorteile der Erfindung
gegenüber der bisherigen Technologie gewertet werden. Das folgende ver
gleichende Beispiel vermittelt ein Bild von den Unterschieden, die
zwischen den beiden Reaktortypen bestehen.
A) Im Beispiel 2 der eine mehrteilige Gleichstromkolonne betreffenden US-
PS 38 80 596 ist die Oxydation in einer Kolonne beschrieben, deren Durch
messer 3,7 m und deren effektive Höhe (Höhe der Füllungsschicht) 15 m be
trägt. Diese Kolonne hat also ein Gesamtvolumen von 161 m3. In die Kolonne
wurden 260 m3/h Arbeitslösung geleitet, die Hydrochinone in einer solchen
Menge enthielt, daß in der Lösung eine Wasserstoffperoxidmenge von
9,45 kg/m3 hätte gebildet werden können. Wurden in die Kolonne 10 000 Nm3/h
Luft geblasen, erzielte man einen Konversionsgrad von 98,3%, d. h., es er
gab sich eine Lösung mit einem Wasserstoffperoxidgehalt von 9,29 kg/m3.
Das Abgas hatte einen Sauerstoffgehalt von 5,9%, was bedeutet, daß ca. 24%
des Sauerstoffs der eingeblasenen Luft ungenutzt blieben. Auf das Gesamt
volumen des Reaktors bezogen betrug die Wasserstoffperoxidausbeute ca.
15 kg/h m3.
B) Der erfindungsgemäße Reaktor bestand aus zwei parallelen Rohren, deren
Durchmesser 0,26 m und deren Länge 65 m betrug und in die statische Misch
vorrichtungen eingebaut waren. Die Rohre hatten außer an ihren vorderen
Enden auch weiter hinten mehrere Sauerstoff-Einblaßstutzen. Der Reaktor
hatte ein Gesamtvolumen von 6,9 m3. In die Reaktorrohre wurden insgesamt
200 m3/h Arbeitslösung eingetragen. Die Lösung enthielt Hydrochinone in
einer solchen Menge, daß die Bildung von 8,88 kg/m3 Wasserstoffperoxid in
der Lösung möglich gewesen wäre. Bei Einblasen von insgesamt 1242 m3/h
reinem Sauerstoff in den Reaktor erzielte man in der Arbeitslösung eine
Wasserstoffperoxidkonzentration von 8,77 kg/m3, was einem Konversionsgrad
von 98,7% entspricht. 7% des eingeblasenen Sauerstoffs gingen verloren.
Die auf das Gesamtvolumen des Reaktors bezogene Wasserstoffperoxidaus
beute betrug 254 kg/h m3.
Sämtliche aus der Beschreibung, den Ansprüchen und Zeichnungen hervorge
henden Merkmale und Vorteile der Erfindung, einschließlich konstruktiver
Einzelheiten und räumlicher Anordnungen, können sowohl für sich selbst als
auch in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
Claims (5)
1. Verfahren zur Umwandlung in organischen Lösungsmittel aufgelösten
Anthrahydrochinons in Wasserperoxid und Anthrachinon durch gleichströmiges
Durchleiten eines Gemisches aus Sauerstoff und Anthrahydrochinonlösung
durch eine Reaktionszone, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch in Form
einer fast homogen gemischten Dispersion mit einer solchen Geschwindig
keit durch die rohrförmige Reaktionszone geschickt wird, daß die mittlere
Strömungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit darin mehr als 0,05 m/s beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch in
Form einer fast homogen gemischten Dispersion mit einer mittleren Strö
mungsgeschwindigkeit von 0,1 bis 3 m/s, bevorzugt von 0,3 bis 1 m/s durch
die rohrförmige Reaktionszone geschickt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Sauer
stoff bzw. sauerstoffhaltiges Gas außer am vorderen Ende der Reaktions
zone auch an einer oder mehreren weiter hinten befindlichen Stellen in die
Reaktionszone eingebracht wird.
4. Verfahren nach irgendeinem der obigen Ansprüche, gekennzeichnet dadurch,
daß die Verweilzeit der Dispersion in der rohrförmigen Reaktionszone
höchstens etwa 25 min., bevorzugt 20 s bis 12 min., beispielsweise 70 s
bis 4 min beträgt.
5. Einsatz eines als Reaktor fungierenden, zur Umwandlung in organischem
Lösungsmittel aufgelösten Anthrahydrochinons mit Hilfe von Sauerstoff in
Wasserstoffperoxid und Anthrachonon dienenden Rohres, bei dem das
Verhältnis der Rohrlänge zum Rohrdurchmesser wenigstens etwa 10, bevor
zugt jedoch etwa 15 bis 25 beträgt, und in das eventuell eine aus einem
oder mehreren Teilen bestehende statische Mischvorrichtung eingebaut ist.
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