DE4029331C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Radialrad für eine Turbomaschine mit einer
Nabe und an dem nabenseitigen Außenumfang verteilten Schaufeln.
Der wesentliche Nachteil des Radialverdichters besteht darin, daß
dieser nur einen isentropen Stufenarbeitswirkungsrad von etwa 80-84%
erzielt. Dies ist neben dem Anwachsen und Ablösen der Grenzschicht im
Gehäusebereich darauf zurückzuführen, daß die Reibungsverluste zwischen
Fluid und Radialrad und dem anschließenden Diffusor si
gnifikant größer sind als beim Axialverdichter.
Unter Radialrad wird in diesem Zusammenhang auch ein Laufrad verstanden,
bei dem die Strömungsrichtung am Austritt nicht rein radial
ist, sondern noch eine Axialkomponente aufweist.
Nach Druckschrift DE-PS 10 77 981 ist es bekannt, bei der
Konstruktion eines Radialrades die meridionalen Schaufelprofillinien
beliebigen mathematisch darstellbaren Funktionen folgen zu
lassen, so daß eine optimale Umsetzung der kinetischen Energie
eines Gasstromes in Rotationsenergie einer Welle bei Turbinenrädern
und umgekehrt bei Verdichterrädern erfolgt. Nachteil dieser
Lösung ist, daß sie keinen Hinweis liefert, mit welchen Funktionen
oder konstruktiven Maßnahmen reibungsbedingte Strömungsverluste eines
Radialrades vermindert werden können. Vielmehr werden bei Anwendung
der beispielhaft angegebenen Funktionen die vom Fluid angeströmten
Oberflächen des Rades relativ groß, wodurch die reibungsbedingten
Strömungsverluste steigen.
Aus der Druckschrift Baule, Bernhard: Die Mathematik des Naturforschers
und Ingenieurs, § 11 Teil 2, Lösung zu Aufgabe Seite 104
auf den Seiten 155 und 156 ist das mathematische Rüstzeug zur
Beschreibung von Minimalflächen aus der Gruppe der Drehflächen und
der Wendelflächen bekannt. Dabei werden in Bezug auf rotations
symmetrische Körper geschlossene Lösungen, wie Kettenlinie und
Schraubenfläche für die Lösung der Minimalflächendifferentialgleichung
angegeben. Diese Berechungsgrundlagen und -beispiele zeigen
keinerlei Querverweise zur Wirkungsradverbesserung oder zur Ver
minderung von reibungsbedingten Strömungsverlusten von Radialrädern
auf.
Um reibungsbedingte Strömungsverluste dennoch zu verkleinern werden
bisher keine konstruktiven Maßnahmen eingesetzt, sondern die Ober
flächengüte durch Veredelung und Glättung der den Strömungskanal begrenzenden
Oberflächen verbessert, was den Reibbeiwert von Oberfläche
im Strömnungskanal herabgesetzt.
Bei Radialrädern ist außerdem bekannt, die Vorderkante bei einem Teil
der Schaufeln ein Stück nach hinten zu versetzen, um die durch die
Schaufeln hervorgerufene teilweise Versperrung des Strömungskanales
zu vermindern, und so den geforderten Massendurchsatz zu ge
währleisten. Eine Verminderung der reibungsbedingten Strömungsverluste
kann hierdurch nicht erreicht werden.
Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Radialrad derart auszubilden, daß die reibungsbedingten Strömungs
verluste gegenüber herkömmlichen Radialrädern durch konstruktive
geometrische Maßnahmen vermindert werden.
Diese Aufgabe wird für ein gattungsemäßes Radialrad gemäß einer
ersten Ausführungsform der Erfindung dadurch gelöst, daß die Meri
dianschnittkontur der Nabenaußenfläche eine Kettenlinie ist. Insbesondere
ist die Kettenlinie in Form einer axialen Erstreckung (z) als
Funktion des Radius (r) und z=f(r) darstellbar, wobei die Kontur
nährungsweise durch die nachfolgende Lösung der Differentialgleichung
für Minimalflächen bestimmt ist,
z = d + c arch (r/c)
wobei c und d Konstanten sind, die sich aus den Randbedingungen am
Ein- und Austritt des Radialrades ergeben und wobei arch (r/c) der
Arcushyperbolikus von r/c ist. Die Differentialgleichung für Mini
malflächen ist aus Dr. Bernhard Baule, die Mathematik des Naturforschers
und Ingenieurs, Teil 2, Verlag Harri Deutsch, Frankfurt/Main,
§ 11, S. 46, 1979 bekannt. Die Konstanten c und d werden mit
Hilfe von jeweils zwei Parametern aus den 4 möglichen Parametern,
Strömungswinkel, Neigungswinkel, Axialabstand oder Radius für die
Randbedingungen am Ein- und Austritt des Radialrades bestimmt.
Die wesentlichen Vorteile dieser Ausbildung der Erfindung bestehen
darin, daß ein Radialrad mit derartigen Konturen der Nabenaußenfläche
gegenüber herkömmlichen Radialrädern eine verringerte Oberfläche in
diesem Teilbereich des Strömungskanals aufweist, und so die Reibungs
verluste an der Nabenaußenfläche minimiert sind. Der über
raschenderweise sich ergebende erfindungsgemäße Kurvenverlauf einer
Kettenlinie entspricht der Kurve, die eine zwischen zwei Punkten
unterschiedlicher Höhe aufgehängte Kette einnimmt.
Vorzugsweise sind beiden Oberflächen, also die Nabenaußenfläche und
die Hüllfläche der gehäuseseitigen Außenkontur der Schaufeln mit
einer Kettenlinie als Meridianschnittkontur versehen, um die kleinstmögliche
Oberfläche (Minimalfläche) sowohl zum Gehäuse als auch zur
Nabe hin zu erhalten. Bei Bedarf kann jedoch auch nur eine der beiden
Flächen die Nabenaußenfläche oder die Hüllfläche erfindungsgemäß
geformt sein, während die andere Fläche herkömmlich ausgebildet ist.
Es steht im Belieben des Fachmannes, innerhalb des Rahmens der Erfindung
eine geringfügige Abweichung von der idalen Kettenlinie
vorzusehen, wenn dadurch andere strömungstechnische Eigenschaften
verbessert werden können, und die dabei sich ergebende Ober
flächenvergrößerung gering bleibt.
Selbstverständlich kann auch der Eintritts- oder Austrittsbereich
der Nabenaußenfläche oder der Hüllfläche der Außenkontur der Schaufeln
eines Radialrades in seiner Kontur von der idealen Kettenlinie
abweichen, um bestimmte Ein- oder Austrittsanforderungen zu erfüllen.
Ferner gelten die oben als auch die weiter unten beschriebenen Ausgestaltungen
sowohl für Radialräder ohne Deckband, als auch für solche
mit Deckband, wobei im letzteren Fall an Stelle der Hüllfläche der
Außenkontur der Schaufeln die Innenfläche des Deckbandes zu setzen
ist.
Gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung wird die der Erfindung
zugrunde liegende Aufgabe dadurch gelöst, daß die Schaufelflächen
oder Abschnitte davon als Schraubflächen (Minimalflächen)
ausgebildet sind, die eine Funktion des Umfangswinkels (ϕ) durch
z=f(ϕ) und des Radius (r) sind, wobei die Schaufeloberflächen
nährungsweise durch die Vektorfunktion bestimmt sind, mit
dem Umfangswinkel (ϕ) und dem Radius (r) als skalare Variable
und mit
sowie mit x, y, z als Raumkoordinaten und mit l und k als Konstanten,
die durch die Randbedingungen für beispielsweise den Axialabstand z
und den Umfangswinkel ϕ am Ein- und Austritt des Radialrades bestimmt
sind. Derartige Schraubenflächen sind Lösungen der Differential
gleichung für Minimalflächen.
Die erfindungsgemäßen Vektorfunktion in einem karthesischen Koor
dinatensystem beschreibt die von den Schaufeln gebildeten Flächen, um
unter Beibehaltung vorgegebener bekannter Konturen für die nabenseitige
Außenfläche, bzw. die Hüllfläche der gehäuseseitigen Außenkontur
der Schaufeln und Schaufelzahlen eine Minimierung der vom Strömungsmedium
angeströmten Oberflächen zu erzielen. Diese Ausbildung der
Schaufeloberflächen als Schraubenflächen ermöglicht eine Verminderung
der Strömungsverluste und somit eine Erhöhung des Wirkungsrades für
ein erfindungsgemäßes Radialrad.
In Weiterbildung dieser erfindungsgemäßen Lösung der Aufgabe können
die Schaufelfächen wiederum in Teilbereichen, insbesondere im Schaufelein-
oder -austrittsbereich von dieser Kontur mit minimaler Oberfläche
abweichen, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Vorzugsweise haben die Schaufeln vom Eintritt bis mindestens zur
Hälfte der Stromfadenlänge des Radialrades eine nährungsweise
Schraubenfläche als Oberfläche. Eine derartige Ausbildung der Schau
feloberflächen eines Radialrades nutzt vorteilhaft den Erfindungsgedanken
zur Verbesserung des Wirkungsrades.
Eine weitere bevorzugte Ausbildung der Erfindung sieht vor, daß die
Oberflächen der Schaufeln austrittsseitig nährungsweise Schraubflächen
aufweisen, wobei sich diese über mindestens die Hälfte der
Stromfadenlänge des Radialrades erstrecken. Mit dieser Ausbildung
kann bereits vorteilhaft der Wirkungsgrad gegenüber herkömmlicher
Schaufelausgestaltung eines Radialrades verbessert werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Erfindung sieht vor, daß die
Raumkurven der Schnittlinie von Schaufelfläche und Nabenaußenfläche
und/oder der Schnittlinie von Schaufelfläche und gehäuseseitiger
Außenkontur der Schaufeln eine Ketten-Schraub-Linie ist. Die Ketten
schraublinie ist eine Vektorfunktion - mit dem Umfangswinkel (ϕ)
als skalare Variable und mit
wobei c, d, l und k Konstanten sind, die aus den Randbedingungen an
Ein- und Austritt des Radialrades bestimmt werden, wobei ch für
Cosinus hyperbolicus steht.
Diese Ausbildung vereinigt die Vorteile der beiden oben beschriebenen
Ausführungsform derart, daß sowohl eine Minimierung der naben- und
gehäuseseitigen Oberflächen erzielbar ist, als auch daß gleichzeitig
die Schaufelflächen minimierte Oberflächen aufweisen. Bei dieser
Ausführung ist insgesamt eine größere Verringerung der Reibungsverluste
erzielbar als bei der Minimalflächenausbildung von nabenseitiger
Außenfläche oder der Hüllfläche der gehäuseseitigen Außenkonturen
der Schaufeln oder der Schaufeloberfläche.
Als Ketten-Schraub-Linie wird in diesem Zusammenhang eine räumliche
Kurve verstanden, die mit dem Winkel als unabhängigem Parameter
nur vom Winkel (ϕ) selbst abhängt. Sie ergibt sich aus einer Schraubenlinie
in der Vorderansicht und einer Kettenlinie im Meridianschnitt.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist bei einem
gattungsgemäßen Radialrad für eine Turbomaschine die Anzahl der
Schaufeln in axialer Richtung veränderlich, wobei die Schaufeln
in Strömungsrichtung hintereinander angeordnet sind und in jedem
Meridiannormalschnitt entlang des Strömungskanals unter dem Neigungs
winkel (ε) zur Radialrichtung mit einem Nabenradius (RN) und einem
Gehäuseradius (RG) die Anzahl (n) der Schaufeln in Strömungsrichtung
nährungsweise durch folgende Gleichung für n bestimmt ist:
Die erfindungsgemäße Ausbildung hat den Vorteil, daß für einen vorgegebenen
Strömungskanalquerschnitt (A) der von zwei Schaufeln, einer
naben- und einer gehäuseseitigen Hüllfläche der Schaufeln begrenzt
ist, ein minimaler Umfang (U) erzielt wird. Durch eine schrittweise
Erhöhung der Schaufelzahl in Strömungsrichtung bei Verdichterrädern
bzw. eine schrittweise Verminderung der Schaufelzahl in Strömungsrichtung
bei Turbinenrädern nach der obigen Gleichung werden die
angeströmten Oberflächen im Strömungskanal vermindert, wodurch die
reibungsbedingten Strömungsverluste abnehmen.
Vorzugsweise verdoppelt sich die Anzahl der Schaufeln in bestimmten
axialen Punkten schrittweise. Insbesondere sind zwei axiale Punkte
vorgesehen an denen sich die Schaufelzahl jeweils verdoppelt. Das
heißt an einer ersten axialen Position liegen die Vorderkanten einer
gleichen Anzahl von kürzeren Schaufeln, die beabstandet zwischen die
am Einlaß beginnenden Schaufeln angeordnet sind. An einer zweiten
axialen Position ist dies nochmals der Fall, so daß im Bereich des
Radialaustrittes eines Verdichterrades bzw. des Radialradeintrittes
eines Turbinenrades die vierfache Anzahl von Schaufeln wie am
Eintritt eines Verdichterrades bzw. am Austritt eines Turbinenrades
vorhanden ist. Wird die Schaufelzahl an drei axialen Punkten verdoppelt,
so daß die Schaufelzahl am Austritt achtfach so hoch wie am
Eintritt.
Die Festlegung derjenigen axialen Punkte, an denen sich die Vorderkanten
der nach hinten versetzten Schaufeln befinden, wird der
Fachmann in Abstimmung mit den sonstigen geforderten Strömungseigenschaften
festlegen. Insbesondere kann der axiale Punkt an derjenigen
Position vorgesehen werden, an der die optimale Schaufelzahl gemäß
der obigen Formel den doppelten Wert der bis dahin tatsächlich vorhandenen
Schaufeln erreicht hat. Zweckmäßigerweise wird man jedoch
den axialen Punkt weiter nach vorn versetzen, um eine möglichst geringe
Wirkungsgradeinbuße zu erzielen.
Vorteilhaft ist es, wenn mindestens zwei aufeinander folgende axiale
Abschnitte mit am Umfang verteilten, sich nur über die axiale Länge
eines Abschnittes erstreckenden Schaufeln vorgesehen sind, wobei sich
an die Hinterkanten der vorherigen Schaufelgruppe die Vorderkanten
der nächsten Schaufelgruppe in Umfangsrichtung versetzt anschließen.
Die Schaufelgruppen können sich auch leicht axial überlappen. Insbesondere
sind drei oder vier hintereinander liegende Abschnitte vorgesehen.
Diese Ausbildung hat den wesentlichen Vorteil, daß anstelle
einer Verdoppelung der Schaufelzahl beliebige Schaufelzahlerhöhungen
möglich sind. Beispielsweise kann die Schaufelzahl in vier Ab
schnitten schrittweise von 9 auf 13 auf 23 und schließlich 56
erhöht werden. Die Schaufeln sind dabei normalerweise nur so lang
ausgebildet, wie sich der betreffende axiale Abschnitt erstreckt,
d. h. es sind keine, oder nur sehr wenige sich über die gesamte Radialradlänge
gleich lang. Bei Bedarf kann jedoch auch eine unterschiedliche
Erstreckung der Abschnitte vorgesehen werden. Diese Weiterbildung
des Erfindungsgedankens ermöglicht eine bestmögliche Anpassung
der sich notwendigerweise in diskreten Schritten verändernden
Schaufelzahl an die hinsichtlich der Oberflächenminimierung
optimale Schaufelzahl n nach der obigen Gleichung für n.
Vorzugsweise sind die Schaufeln so gefertigt, daß die minimale
Oberflächen aufweisen, d. h. daß die Schaufelflächen, oder zumindest
westentliche Teile davon als Schraubenflächen ausgebildet sind. Ferner
ist es besonders günstig, wenn gleichzeitig die nabenseitige Außenfläche
und/oder die gehäuseseitige Rotationsfläche derart geformt
ist, daß diese in einem Meridianschnitt eine kettenlinienartige Kontur
haben. Ein derartiges Radialrad ist vom Standpunkt des Reibungs
widerstandes optimiert, d. h. es weist die geringstmögliche Oberfläche
auf.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung erfahren die
freiliegenden Schaufelkanten entlang eines Teils oder entlang der
gesamten Erstreckung eine Umfangskrümmung, die gleich oder stärker
ausgeprägt ist als die Meridiankrümmung. Diese Ausbildung vermindert
die Gefahr von Grenzschichtablösungen im Bereich der Schaufelspitzen,
die ebenfalls Wirkungsgradverminderungen zur Folge haben.
Vorzugsweise sind die Schaufeln rückwärtsgekrümmt. Rückwärtskrümmung
bedeutet einerseits, daß der Drehsinn des Laufrades entgegengesetzt
zu dem Drehsinn eines das Laufrad durchströmenden Teilchens ist, und
andererseits, daß am Laufradaustritt die Umfangskomponente des mittleren
Relativgeschwindigkeitsvektors entgegengesetzte Richtung zur
Umfangsgeschwindigkeit hat. Die Rückwärtskrümmung hat den Vorteil,
daß zusätzlich die aerodynamische Belastung herabgesetzt wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung weiter
erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 einen Meridianschnitt eines rückwärtsgekrümmten Radialrades,
Fig. 2 einen Meridianschnitt eines anderen rückwärtsgekrümmten
Radialrades,
Fig. 3 eine axiale Ansicht des Radialrades gemäß Fig. 2,
Fig. 4 eine 3-d-Ansicht des Radialrades gemäß Fig. 2 und 3,
Fig. 5 einen Meridianschnit eines weiteren rückwärtsgekrümmten
Radialrades,
Fig. 6 das Radialrad gemäß Fig. 5 in einer 3-d-Ansicht
Fig. 7 ein Diagramm des Oberflächenwirkungsgrades über der axialen
Erstreckung.
In Fig. 1 ist ein rückwärtsgekrümmtes Radialrad 1a im Meridianschnitt
(Zirkularprojektion) dargestellt. Dabei sind zwei in die Schnittebene
gedrehte Schaufeln 2a und 2 zu erkennen, wobei in der in der Zeichnung
unten dargestellten Schaufel 2b gleichmäßig beabstandete radiale
Erzeugende der Schaufel 3 eingezeichnet sind. Radial außerhalb der
Schaufeln 2a und 2b ist ein Strömungskanalaußengehäuse 4 vorgesehen,
wobei es genauso möglich ist, ein an den freien Schaufelkanten befestigtes
Deckband vorzusehen.
Die Schaufel 2a weist im dargestellten Meridianschnitt eine Nabenschnittkontur
5 der Nabenoberfläche, und eine Gehäuseschnittkontur 6
der Gehäuseoberfläche auf. Diese beiden Meridianschnittkonturen haben
einen Kurvenverlauf der als Kettenlinie bezeichnet werden kann.
Das heißt, die Kontur entspricht der Linie, die eine zwischen den
Punkten 7 und 7b bzw. 8a und 8b aufgehängte Kette einnehmen würde.
Der Steigungswinkel ε läßt sich folgendermaßen bestimmten:
Eine Kettenlinie vom mittleren Eintrittsradius (Punkt 20a, Flächenmittel)
bis zum mittleren Austrittsaxialabstand (Punkt 20b) besitzt
im Punkt Z* die Steigung mit dem Steigungswinkel ε, der dem
Winkel des Meridiannormalschnittes mit der Radialrichtung entspricht.
In Fig. 2 ist ein Meridianschnitt durch ein anderes rückwärtsgekrümmtes
Radialrad 1b gezeigt, das hinsichtlich der Meridianschnittkonturen
dem ersten Radialrad 1a entspricht. Beim Radialrad 1b sind
drei verschieden lange Schaufeln vorgesehen, deren Vorderkanten 9a,
9b und 9c in der Meridianschnittebene zu sehen sind. Eine erste Gruppe
von Schaufeln erstreckt sich über die gesamte Stromfadenlänge des
Radialrades d. h. daß die Vorderkanten 9a am Eintritt 10 des Radialrades
1b beginnen. Die mit der Vorderkante 9b beginnenden Schaufeln
sind um eine Strecke Z₁ gegenüber dem Eintritt des Radialrades
1b zurückversetzt, wobei doppelt so viele derartige Schaufeln vorgesehen
sind. Diese zweite Gruppe von Schaufeln endet genau wie die
erste Schaufelgruppe am Austritt 11 des Radialrades 1b, so daß diese
insgesamt kürzer sind als die Schaufeln der ersten Gruppe.
Schließlich sind an der axialen Position Z₂ beginnende Vorderkanten
9c einer dritten Gruppe von noch kürzerer Schaufeln vorgesehen, von
denen wiederum doppelt so viele Schaufeln wie die der zweiten Gruppe
und somit viermal so viele Schaufeln wie die der ersten Gruppe
vorhanden sind.
In Fig. 3 und 4 ist das Radialrad 1b gemäß Fig. 2 in einer Vorderansicht
bzw. in einer 3-d-Ansicht dargestellt, wobei sich den (11)
Schaufeln 2 der ersten Gruppe, d. h. die sich über die gesamte Bogenlänge
des Radialrades 1b erstreckenden, längsten Schaufeln 2a, die
doppelt so vielen (als 22) Schaufeln 2b der zweiten Gruppe und die
viermal so vielen (also 44) Schaufeln 2c der dritten Gruppe anschließen.
Bei dieser Ausbildung ist eine verminderte Reibungsoberfläche
für einen gegebenen Strömungsquerschnitt erzielbar. Die Schaufeln
2a, 2b und 2c sind dabei insbesondere schraubenlinienartig gekrümmt
ausgeführt.
In Fig. 3 ist ein karthesisches Koordinatensystem x-y-z mit den beiden
unabhängigen Paramtern r und ϕ eingezeichnet, die den Punkt 21
der Schaufelfläche beschreiben.
Die Rückwärtskrümmung der Schaufeln ist daran zu erkennen, daß die
positive Richtung 17 im Punkt 8b der Gehäuseschnittkontur 6 entgegengesetztes
Vorzeichen zu der positiven Drehrichtung 18 des Laufrades
hat. Außerdem ist der Drehsinn des Laufrades entgegengesetzt zu dem
Drehsinn, den ein Teilchen längs der Gehäuseschnittkontur 6 zu durchlaufen
hat.
Eine erfindungsgemäßes Radialrad 1b gemäß der Fig. 2-4 weist folgende
Werte für die Konstanten c, d, k und l auf:
nabenseitig: | |
c = 40,945 mm | |
d = 2,789 mm | |
gehäuseseitig: | c = 96,372 mm |
d = -28,073 mm |
Die Raumkurve der Schaufelfläche weist folgende Konstanten auf:
k = 96,990 mm/Rad
l = 0 mm.
l = 0 mm.
Das Radialrad 1b hat ferner folgende Maße, bezogen auf die in Fig. 1
dargestellten Meridianschnitt-Punkte:
Nabenradius im Punkt 7a: 41,04 mm
Gehäuseradius im Punkt 8a: 100,49 mm
Nabenradius im Punkt 7b: 153,90 mm
Koordinatensystemsprung: Z₀ = 0 mm
Erstreckung in z-Richtung zwischen den Punkten 7a und 7b: 84,64 mm
Erstreckung in z-Richtung zwischen den Punkten 8a und 8b: 72,59
Gehäuseradius im Punkt 8a: 100,49 mm
Nabenradius im Punkt 7b: 153,90 mm
Koordinatensystemsprung: Z₀ = 0 mm
Erstreckung in z-Richtung zwischen den Punkten 7a und 7b: 84,64 mm
Erstreckung in z-Richtung zwischen den Punkten 8a und 8b: 72,59
In Fig. 5 ist ein Meridianschnitt eines weiteren rückwärtsgekrümmten
Radialrades 1c dargestellt, das sich von den bisherigen Ausführungen
dadurch unterscheidet, daß es aus vier axial hintereinander liegenden
Abschnitten 12a, 12b, 12c und 12d besteht, wobei sich die Schaufeln
13a, 13b, 13c und 13d der jeweiligen Abschnitte über die betreffende
axiale Länge der Abschnitte 12a-d erstrecken und axial leicht überlappend
angeordnet sind. Die Vorder- und Hinterkanten der Schaufeln
13a-d verlaufen vorzugsweise radial, damit keine fliehkraftbedingten
Biegemomente im Schaufelfluß wirken. Genau wie bei den weiter oben
beschriebenen Schaufelausbildungen sind die Erzeugenden der Schaufeln
2a und 2b und 13a-d radiale Geraden, ebenfalls um Biegemomente zu
vermeiden. Die axialen Abschnitte 12a-d sind in der gezeigten Ausführung
gleich lang, können bei Bedarf, d. h. in Anpassung an andere
geforderte Strömungsbedingungen jedoch auch verschieden lang ausgebildet
werden. Das Radialrad 1c gemäß Fig. 5 ist in einer 3-d-Ansicht
in Fig. 6 dargestellt. Im ersten Abschnitt 12a sind neun Schaufeln
13a, im zweiten Abschnitt 12b sind dreizehn Schaufeln 13b, im dritten
Abschnitt 12c sind dreiundzwanzig Schaufeln 13c und im hintersten
Abschnitt 12d sind sechsundfünfzig Schaufeln 13d vorgesehen.
In Fig. 7 ist ein Diagramm zu sehen, bei dem der Verlauf des Oberflä
chenwirkungsgrades verschiedener Radialräder über der axialen Länge Z
aufgetragen ist, wobei mit Z₀ der Schaufeleintritt Z₁ das axiale
Ende der Schaufel bezeichnet. Der Oberflächenwirkungsgrad vergleicht
den hydraulischen Druchmesser hhydr eines Strömungskanalquer
schnittes (A) (Meridiannormalschnitt) mit dem Kreisdurchmesser dtheo
für dieselbe Querschnittsfläche, da der Kreis die Funktion mit dem
geringsten Umfang für (U) eine gegebene Querschnittsfläche ist. Die
beiden Durchmesser lassen sich bestimmen aus:
Der theoretisch maximal erzielbare Oberflächenwirkungsgrad für den
Rechteckquerschnitt und den Kreisringabschnitt beträgt nach Fig. 7 88,6% des
Kreisquerschnittes und entspricht der durch die quadratische Quer
schnittskontur bedingte Umfangszunahme gegenüber dem Kreisumfang.
Lediglich theoretisch erzielbar ist dieser Wert, da er für kontinuierlich
wachsende Schaufelzahlen gelten würden, tatsächlich jedoch
die Schaufelzahl lediglich in diskreten Schritten erhöht werden
kann.
Die gestrichelte Linie 14 ist einem Radialrad 1a (Fig. 1) mit zweiundzwanzig
am Umfang verteilten Schaufeln zugeordnet. Es ist erkennbar,
daß sich dieser Oberflächenwirkungsgrad nur an einer einzigen Stelle
dem theoretischen Wert annähert, nämlich dort, wo der durch die
Naben- und Gehäuskontur und die Schaufeln begrenzte Strömungskanal
quadratischen Querschnitt hat. Der Oberflächenwirkungsgrad
fällt zum Laufradeintritt nach links und zum Laufradaustritt nach
rechts deutlich ab.
Die Linie 15 ist dem erfindungsgemäßen Radialrad 1b gemäß der Fig. 2
und 3 zugeordnet. Es sind zwei Positionen erkennbar, die den axialen
Punkten Z₁ und Z₂ gemäß Fig. 2 entsprechen, an denen die Schaufelzahl
sich jeweils verdoppelt, womit eine Veränderung der Quer
schnittskontur einhergeht. Gegenüber dem Radialrad 1a mit nur einer
Schaufelzahl wird der theoretische Wert des Oberflächenwirkungsgrades
nun dreimal erreicht. Dieses Radialrad 1b weist insgesamt
einen wesentlich verbesserten Oberflächenwirkungsgrad gegenüber dem
Radialrad 1a auf.
Eine weitere Verbesserung läßt sich durch das mit Linie 16 eingetragene
Radialrad 1c gemäß Fig. 5 und 6 erzielen. Hierbei sind drei
Positionen vorhanden, an denen sich die Schaufelzahl erhöht, wodurch
nun der theoretische Wert des Oberflächenwirkungsgrades viermal erreicht
wird.
Claims (18)
1. Radialrad für eine Turbomaschine mit einer Nabe und an dem
nabenseitigen Außenumfang verteilten Schaufeln, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Meridianschnittkontur der Nabenaußenfläche
eine Kettlinie ist.
2. Radialrad für eine Turbomaschine mit einer Nabe und an dem
nabenseitigen Außenumfang verteilten Schaufeln, dadurch ge
kennzeichnet, daß die gehäuseseitige Außenkontur der Schaufeln auf
einer Hüllfläche liegt, deren Meridianschnittkontur eine Kettenlinie
ist.
3. Radialrad für eine Turbomaschine nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die gehäuseseitige Außenkontur der Schaufeln auf
einer Hüllfläche liegt, deren Meridianschnittkontur eine Kettenlinie
ist.
4. Radialrad nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kettenlinie in Richtung der axialen Koor
dinate (z) eine Funktion des Radius (r) ist, wobei die Kontur
näherungsweise durch die nachfolgende Lösung der Differential
gleichung für Minimalflächen bestimmt ist:
z = d + c arch (r/c)wobei d und c Konstanten sind, die sich aus den Randbedingungen am
Ein- und Austritt des Radialrades ergeben und wobei arch r/c der
Arcushyperbolikus von r/c ist.
5. Radialrad für eine Turbomaschine mit einer Nabe und an dem
nabenseitigen Außenumfang verteilten Schaufeln, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schaufeloberflächen oder Abschnitte davon
als Schraubflächen ausgebildet sind, wobei die Schaufeloberflächen
nährungsweise durch die Vektorfunktion bestimmt sind, mit dem
Umfangswinkel (ϕ) und dem Radius (r) als skalare Variable und mit
x (r, ϕ) = r · cos ϕ
= y (r, ϕ) = r · sin ϕ
z (ϕ) = l + k ϕsowie mit x, y, z als Raumkoordinaten und mit l und k als Konstanten, die durch die Randbedingungen am Ein- und Austritt des Radialrades bestimmt sind.
= y (r, ϕ) = r · sin ϕ
z (ϕ) = l + k ϕsowie mit x, y, z als Raumkoordinaten und mit l und k als Konstanten, die durch die Randbedingungen am Ein- und Austritt des Radialrades bestimmt sind.
6. Radialrad nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schaufeln vom Eintritt bis mindestens zur
Hälfte der Stromfadenlänge des Radialrades eine nährungsweise
Schraubenfläche als Oberfläche aufweisen.
7. Radialrad nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Oberflächen der Schaufeln austrittsseitig
nährungsweise Schraubenflächen sind, wobei sich diese über
mindestens die Hälfte der Stromfadenlänge des Radialrades erstrecken.
8. Radialrad für eine Turbomaschine mit einer Nabe und an dem
nabenseitigen Außenumfang verteilten Schaufeln, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Raumkurve der Schnittlinie von Schaufelflächen
und nabenseitiger Außenfläche und/oder Schnittlinie von
Schaufelflächen und gehäuseseitiger Außenkontur der Schaufeln
Ketten-Schraub-Linien sind.
9. Radialrad nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ketten-Schraub-Linie eine Vektorfunktion mit dem Winkel (ϕ)
als skalare Variable ist und mit
wobei c, d, l und k Konstanten sind, die aus den Randbedingungen am
Ein- und Austritt des Radialrades bestimmt werden.
10. Radialrad für eine Turbomaschine mit einer Nabe und an dem
nabenseitigen Außenumfang verteilten Schaufeln, dadurch ge
kennzeichnet, daß Schaufeln in Strömungsrichtung hintereinander
angeordnet sind und in jedem Meridiannormalschnitt entlang des
Strömungskanals unter dem Neigungswinkel (ε) zur Radialrichtung
mit einem Nabenradius (RN) und einem Gehäusradius (RG) die Anzahl
(n) er Schaufeln in Strömungsrichtung durch folgende Gleichung
bestimmt ist:
11. Radialrad nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Meridianschnittkontur der Nabenaußenfläche und/oder der Hüllfläche
der gehäuseseitigen Außenkontur der Schaufeln eine Kettenlinie
ist.
12. Radialrad nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufelflächen
oder Abschnitte davon als Schraubflächen ausgebildet
sind.
13. Radialrad nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Anzahl der Schaufeln des Radialrades am
Austritt doppelt, vierfach oder achtfach so hoch ist wie am Eintritt.
14. Radialrad nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß mindestens zwei aufeinander folgende axiale
Abschnitte mit am Umfang verteilten, sich nur über die axiale
Länge eines Abschnittes erstreckenden Schaufeln vorgesehen sind,
wobei sich die Hinterkanten der vorherigen Schaufelgruppe an die
Vorderkanten der nächsten Schaufelgruppe in Umfangsrichtung versetzt
überlappend anschließen.
15. Radialrad nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Erzeugenden der Schaufeln radial verlaufen.
16. Radialrad nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß die freiliegenden Schaufelkanten entlang eines
Teils der gesamten Erstreckung eine Umfangskrümmung erfahren, die
stärker ausgeprägt ist als die Meridiankrümmung.
17. Radialrad nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Radialrad rückwärts gekrümmte Schaufeln
besitzt.
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