DE4027832A1 - Fluessiges verfaerbungsinhibierendes waschmittel - Google Patents
Fluessiges verfaerbungsinhibierendes waschmittelInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein flüssiges, verfärbungsinhibierendes
Waschmittel, das wasserunlösliche Buildersubstanzen enthält, die sich auch
bei längerer Lagerung nicht absetzen.
Flüssige Waschmittel haben gegenüber pulverförmigen Waschmitteln eine Rei
he von Handhabungs-Vorteilen, wodurch flüssige Waschmittel in letzter Zeit
zunehmend an Interesse gewinnen. Solange derartige Waschmittel nur lösli
che Bestandteile enthalten, bereitet deren Formulierung und Herstellung im
allgemeinen keine Schwierigkeiten. Nun ist aber mit dem wasserunlöslichen
Zeolith A ein Phosphatsubstitut gefunden worden, dessen Einarbeitung in
flüssige Waschmittel wegen seiner Sedimentationsneigung Schwierigkeiten
bereitet. Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, sedimentationsstabile
flüssige Waschmittel mit einem nennenswerten Gehalt an Zeolith herzustel
len. Beispiele für Patentanmeldungen, die sich mit der Lösung dieses Pro
blems beschäftigen, sind beispielsweise die deutschen Patentanmeldungen
DE-A-36 05 978, DE-A-36 25 189, die kanadische Patentschrift
CA-B-12 02 857, die europäischen Patentanmeldungen EP-A-75 976,
EP-A-1 42 185, EP-A-3 01 882 und die ältere, nicht vorveröffentlichte deut
sche Patentanmeldung P 39 29 591. Nachteile der dort beschriebenen Wasch
mittel sind beispielsweise deren Neigung zum Gelieren beim Verdünnen mit
Wasser oder der Gehalt eines an sich waschunwirksamen Antigeliermittels
oder eine ungenügende Sedimentationsstabilität oder eine ungenügende Scho
nung weißer oder hellfarbiger Textilien vor Verfärbungen beim gemeinsamen
Waschen mit farbigen Textilien.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein wäßriges,
flüssiges, verfärbungsinhibierendes Waschmittel mit einem Gehalt an Zeo
lith A zu schaffen, der auch bei längerer Lagerzeit nicht zur
Sedimentation neigt, dabei aber den Anforderungen an die Leistung moderner
Flüssigwaschmittel genügt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein flüssiges, verfär
bungsinhibierendes Waschmittel mit einem Gehalt an Zeolith A, nichtioni
schen Tensiden und Wasser, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es verfär
bungsinhibierende Polymere enthält, weitgehend oder vollständig frei von
Elektrolyten ist, nichtionische und gegebenenfalls anionische Tenside im
Gewichtsverhältnis 1 : 0 bis 1 : 1 enthält, wobei die Konzentration an Zeo
lith A und Art und Konzentration der Tenside so gewählt sind, daß das
Waschmittel eine Fließgrenze von mindestens 6 Pa hat und lamellare Flüs
sigkristalle enthält.
Unter Elektrolyten werden im Rahmen dieser Erfindung vor allem lösliche
Buildersalze verstanden, beispielsweise Alkali-Phosphate, -Sulfate, -Sul
fonate, -Silikate, -Carbonate oder -Borate. Elektrolyte dürfen zu höch
stens etwa 5 Gew.-% im erfindungsgemäßen Waschmittel vorhanden sein.
Die erfindungsgemäßen Waschmittel enthalten als verfärbungsinhibierende
Polymere Polymerbestandteile auf Basis von N-Vinylpyrrolidon und/oder N-
Vinylimidazol und/oder N-Vinyloxazolidon. Es können sowohl Homo- als auch
Copolymere der genannten Verbindungen verwendet werden. Die Polymerbe
standteile auf Basis von N-Vinylpyrrolidon haben ein Molgewicht im Bereich
von etwa 10 000 bis etwa 1 000 000. Besonders geeignete Homopolymere haben
ein Molgewicht von etwa 15 000 bis etwa 700 000. In Copolymeren, die für
die erfindungsgemäßen Waschmittel geeignet sind, beträgt der Anteil an
N-Vinylpyrrolidon wenigstens etwa 50% des Copolymeren. Geeignete Comono
mere sind beispielsweise Vinylacetat, Acrylnitril und Maleinsäureanhydrid.
Das bevorzugte Molgewicht von geeigneten Copolymeren liegt im Bereich von
etwa 20 000 bis etwa 200 000. Waschmittel mit einem Gehalt an Poly-N-Vi
nylimidazol sind bevorzugt.
Wichtig für die Sedimentationsstabilität der erfindungsgemäßen Waschmittel
ist, daß sie eine Fließgrenze von wenigstens 6 Pa haben. Bevorzugt wird
eine Fließgrenze der Waschmittel von 6 bis 40 Pa, vorzugsweise von 8 bis
25 Pa und insbesondere von 8 bis 15 Pa. Waschmittel mit einer Fließgrenze
in den oben genannten Bereichen sind sedimentationsstabil, wenn man den
Zeolith A-Gehalt und den Gehalt an nichtionischen Tensiden sowie die Art
des verwendeten nichtionischen Tensids so auswählt, daß die erfindungsge
mäßen Waschmittel lamellare Flüssigkristalle enthalten. Der Gehalt an Zeo
lith A ist dabei etwa innerhalb eines Bereichs von 10 bis 35 Gew.-% einzu
stellen, wobei ein Bereich von etwa 15 bis etwa 30 Gew.-% bevorzugt ist.
Wesentlich für die Ausbildung lamellarer flüssigkristalliner Phasen sind
Art und Menge der in dem Flüssigwaschmittel enthaltenen Tenside. Die Aus
bildung bzw. das Vorliegen lamellarer flüssigkristalliner Phasen kann man
am einfachsten in einem Polarisationsmikroskop mit Heiztisch feststellen.
Zwischen gekreuzten Polarisatoren zeigen die verschiedenen Phasen Doppel
berechnung, die zu Aufhellungen mit für lamellare, flüssigkristalline Pha
sen charakteristischen Texturen führen, während isotrope Phasen, wie z. B.
Lösungen dagegen schwarz erscheinen.
In den erfindungsgemäßen Waschmitteln sind 10 bis etwa 30 Gew.-% nichtio
nisches Tensid enthalten. Geeignete nichtionische Tenside sind beispiels
weise Anlagerungsprodukte von 3 bis 5 Mol Ethylenoxid an Fettalkohole mit
12 bis 16 Kohlenstoffatomen. Dies ist beispielsweise Laurylalkohol, an den
4 Mol Ethylenoxid angelagert sind. Aber auch Gemische nichtionischer Ten
side, die dieser Definition entsprechen, sind geeignet. Ein Beispiel dafür
ist ein 4 : 1 Gemisch eines C12/C14-Fettalkohols mit 3 Mol Ethylenoxid und
eines C12/C16-Fettalkohols mit 5 Mol Ethylenoxid.
Als anionische Tenside, die für die erfindungsgemäßen Waschmittel geeignet
sind, kommen Tenside aus der Klasse der Sulfonate und Sulfate in Betracht.
Tenside vom Sulfonat-Typ sind vorzugsweise C9- bis C13-Alkylbenzolsulfona
te, insbesondere C12-Alkylbenzolsulfonat und Sulfonate auf fettchemischer
Basis wie die Ester von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), z. B. die α-
sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfett
säuren. Geeignete Tenside vom Sulfat-Typ sind beispielsweise die Schwefel
säuremonoester aus primären Alkoholen natürlichen und synthetischen Ur
sprungs, d. h. aus Fettalkoholen, wie z. B. Kokosfettalkohol, Talgfett
alkohol, Oleylalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Palmityl- oder Stearylalkohol
oder den C10- bis C20-Oxoalkoholen, und diejenigen sekundärer Alkohole
dieser Kettenlänge, wobei die Schwefelsäuremonoester der primären Alkohole
auf fettchemischer Basis bevorzugt sind. Auch die Schwefelsäuremonoester
der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten Alkohole, wie lineare C12
bis C18-Fettalkohole oder 2-Methyl-verzweigte C9- bis C11-Alkohole mit im
Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid, sind geeignet. Ferner eignen sich sulfa
tierte Fettsäuremonoglyceride. Die Sulfate und Sulfonate können einzeln
oder im Gemisch vorliegen.
Als anionische Tenside sind weiterhin Seifen, vorzugsweise gesättigte
Fettsäureseifen wie die Alkali- oder Alkanolaminsalze der Laurinsäure,
Myristinsäure, Palmitinsäure und Stearinsäure brauchbar. Geeignet sind
insbesondere aus natürlichen Fettsäuren, z. B. aus Kokos-, Palmkern- oder
Talgfettsäuren abgeleitete Seifengemische. Geeignet sind auch solche Sei
fen, die zu 50 bis 100 Gew.-% aus gesättigten C12- bis C19-Fettsäureseifen
und zu 0 bis 50 Gew.-% aus Ölsäureseife zusammengesetzt sind. Die erfin
dungsgemäßen Waschmittel können Seife bis zu 10 Gew.-% enthalten. Bevor
zugte Mittel enthalten 2 bis 5 Gew.-% Seife.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung bevorzugte Waschmittel enthalten
nichtionisches Tensid und anionisches Tensid im Gewichtsverhältnis von 2 : 1
bis 5 : 1.
Außer den bereits genannten Bestandteilen erfindungsgemäßer Waschmittel
können die Waschmittel noch zusätzlich andere in flüssigen Waschmitteln
übliche Bestandteile enthalten, wie beispielsweise Waschkraftverstärker,
Schaumregulatoren, Duftstoffe, Farbstoffe oder auch Konservierungsmittel.
Es wurden erfindungsgemäße Waschmittel 1 bis 3 hergestellt, deren Zusam
mensetzung ebenso wie die der Vergleichswaschmittel 4 bis 6 aus Tabelle 1
hervorgeht. Mit diesen Waschmitteln wurde zur Untersuchung der Verfär
bungsinhibierung weißes Baumwollgewebe in einer Waschlauge gewaschen, die
je Liter 10 g Waschmittel und 30 mg Siriuslicht-Scharlach BN enthielt. Die
Waschtemperatur betrug 60°C, die Waschdauer 20 Minuten. Anschließend wurde
viermal je 30 Sekunden lang mit Wasser gespült und der Verfärbungsgrad in
% Remission mit einem Remissionsmeßgerät gegen einen Weißstandard (BaSO4 =
100%) beim Absorptionsmaximum des Farbstoffs (504 nm) gemessen.
In gleicher Weise wurde künstlich mit Staub/Hautfett angeschmutztes Baum
wollgewebe gewaschen und die Waschleistung gemessen. Die Ergebnisse der
Verfärbungsinhibierung und der Waschleistung aller Waschmittel sind in
Tabelle 1 enthalten.
Die erfindungsgemäßen Waschmittel 1 bis 3 zeigten bei guter Waschleistung
gute Verfärbungsinhibierung. Waschmittel 4 ohne Verfärbungsinhibitor
führte zu starker Verfärbung. Waschmittel 5 ohne Zeolith hatte eine unge
nügende Waschleistung. Das pulverförmige Elektrolyt-haltige Waschmittel 6
zeigte trotz seines Gehaltes an Verfärbungsinhibitor eine ungenügende Ver
färbungsinhibierung. Die Waschmittel 1 bis 4 waren auch nach langer Lage
rung sedimentationsstabil und wiesen bei einer Fließgrenze zwischen 8,3
und 9,0 lamellare Flüssigkristallstrukturen auf.
Claims (6)
1. Flüssiges, verfärbungsinhibierendes Waschmittel mit einem Gehalt an
Zeolith A, nichtionischen Tensiden und Wasser, dadurch gekennzeichnet,
daß es verfärbungsinhibierende Polymere enthält, weitgehend oder voll
ständig frei von Elektrolyten ist, nichtionische und gegebenenfalls
anionische Tenside im Gewichtsverhältnis 1 : 0 bis 1 : 1 enthält, wo
bei die Konzentration an Zeolith A und Art und Konzentration der Ten
side so gewählt sind, daß das Waschmittel eine Fließgrenze von minde
stens 6 Pa hat und lamellare Flüssigkristalle enthält.
2. Waschmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es verfär
bungsinhibierende Polymerbestandteile auf Basis von N-Vinyl-Pyrrolidon
und/oder N-Vinylimidazol und/oder N-Vinyloxazolidon enthält.
3. Waschmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es
Poly-N-Vinylimidazol enthält.
4. Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß es eine Fließgrenze von 6 bis 40 Pa, vorzugsweise von 8 bis 25 und
insbesondere von 8 bis 15 hat.
5. Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß es als nichtionisches Tensid Anlagerungsprodukte von 3 bis 5 Mol
Ethylenoxid an Fettalkohole mit 12 bis 16 Kohlenstoffatomen enthält.
6. Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß es nichtionisches Tensid und anionisches Tensid im Gewichts-Ver
hältnis 2 : 1 bis 5 : 1 enthält.
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