DE4026232A1 - Einrichtung zur ueberwachung eines drehzahlgebers - Google Patents
Einrichtung zur ueberwachung eines drehzahlgebersInfo
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Description
Beim Betrieb von Brennkraftmaschinen, besonders bei elektronisch ge
regelten Brennkraftmaschinen, ist es erforderlich, einen Defekt des
Drehzahlgebers möglichst rasch und möglichst zuverlässig zu erkennen.
Es sind bereits Einrichtungen bekannt, mit deren Hilfe es möglich
ist, einen Defekt des Drehzahlsensors bzw. Drehzahlgebers zu erken
nen. So ist beispielsweise aus der DE-OS 31 45 732 bekannt, das Aus
gangssignal eines Drehzahlsensors mit einem Hilfssignal zu ver
gleichen und einen Fehler des Drehzahlsensors dann zu erkennen, wenn
zwar ein Hilfssignal auftritt, jedoch kein Ausgangssignal des Dreh
zahlsensors zu erkennen ist. Als Hilfssignal wird dabei unter
anderem die Batteriespannung verwendet. Eine Fehlfunktion des Dreh
zahlgebers wird dann erkannt, wenn die Batteriespannung einige Zeit
nach Betätigung des Anlassers eine vorgebbare Schwelle übersteigt,
jedoch kein Ausgangssignal des Drehzahlgebers feststellbar ist.
Die bekannte Einrichtung hat jedoch den Nachteil, daß eine Fehl
funktion des Drehzahlgebers nicht bereits während des Anlaßvorgangs
erkannt werden kann und außerdem im Falle des Nichtanlaufens der
Brennkraftmaschine überhaupt nicht erkannt werden kann, da dann die
Bordnetzspannung nicht über den Schwellwert ansteigt.
Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung zur Überwachung eines Dreh
zahlgebers mit den Merkmalen des Hauptanspruchs wird ein Defekt des
Drehzahlgebers noch während der Betätigung des Anlassers erkannt,
außerdem wird ein Defekt des Drehzahlgebers auch dann erkannt, wenn
die Brennkraftmaschine nicht anläuft oder wenn infolge einer zu
starken Belastung die Bordnetzspannung einen vorgebbaren Wert nicht
übersteigt.
Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung er
geben sich in Verbindung mit den Unteransprüchen aus der nach
folgenden Beschreibung.
In Fig. 1 sind die erfindungswesentlichen Bestandteile einer Brenn
kraftmaschine in einem Blockschaltbild dargestellt, Fig. 2 zeigt
den typischen Verlauf der Bordnetzspannung während des Anlaßvorgangs
der Brennkraftmaschine und Fig. 3 zeigt ein Flußdiagramm zur Funk
tionsprüfung des Drehzahlgebers bei jedem Startvorgang.
In Fig. 1 ist die Brennkraftmaschine 10 über den Anlasser 11 und
den Zündschalter 12 mit der Batterie 13 verbunden, der Generator 14,
der bei laufender Brennkraftmaschine von dieser angetrieben wird,
liefert die im Bordnetz benötigte elektrische Energie, im Steuer
gerät 15 laufen die für die Steuerung und Regelung der Brenn
kraftmaschine erforderlichen Berechnungen ab. Ein Spannungsmesser
16, beispielsweise ein Voltmeter, oder ein im Steuergerät integrier
ter Spannungsmesser mißt die Bordnetzspannung UB an einer beliebi
gen Stelle oder die Batteriespannung zwischen den Batterieklemmen
und führt dem Steuergerät 15 einen Spannungsmeßwert zu. Ein Dreh
zahlgeber 17, beispielsweise ein bekannter induktiver Drehzahlgeber
mißt die Drehzahl der Brennkraftmaschine und liefert ein von dieser
Drehzahl abhängiges Signal ans Steuergerät 15.
Nach dem Schließen des Zündschalters 12 dreht der Anlasser 11 die
nicht dargestellte Kurbelwelle der Brennkraftmaschine 10, gleich
zeitig beginnt sich auch der Generator 14 zu drehen. Beim Einspuren
des Anlassers benötigt dieser eine große elektrische Energie, die
Bordnetzspannung UB, die normalerweise auf einen konstanten Wert
geregelt wird, zeigt infolge der großen Belastung einen steilen Ein
bruch, sie steigt jedoch dann je nach äußeren Gegebenheiten wie Tem
peratur und Ladezustand der Batterie wieder mehr oder weniger stark
an. Im weiteren Verlauf des Anlaßvorgangs zeigt die Bordnetzspannung
UB ausgeprägte Oszillationen mit Spannungsmaxima und Spannungs
minima.
Ist der Motor angelaufen, wird der Anlaßvorgang beendet und die
Bordnetzspannung steigt, sobald der Generator 14 Leistung ans Netz
abgibt, wieder auf den Sollwert an. In Fig. 2 ist der typische Ver
lauf der Bordnetzspannung UB vor und während einem erfolglosen
Anlaßvorgang angegeben.
In die Fig. 2 sind die für die Auswertung erforderlichen Spannungs
werte beziehungsweise Spannungsdifferenzen sowie die verschiedenen
Zeiten eingetragen.
Dabei bezeichnet U1 eine erste Spannungsdifferenz, ihre Größe ist so
gewählt, daß sie kleiner ist als ein zu erwartender Spannungsein
bruch, aber größer als zu erwartende Spannungsänderungen beim Ein
schalten anderer elektrischer Verbraucher, die die Batterie bela
sten. Mit U2 ist eine zweite Spannungsdifferenz definiert, die so
gewählt ist, daß sie mit Sicherheit größer ist als die zu erwartende
Spannungsdifferenz zwischen zwei aufeinanderfolgenden Spannungsmeß
werten im Zeitraster der Abstastung während der Abtastung der
oszillierenden Spannung. U3 bezeichnet eine Spannungsdifferenz, die
mit Sicherheit kleiner ist als die Differenz zwischen einem Maximum
und nachfolgendem Minimum der Spannungsoszillationen.
Die für die Auswertung benötigten Zeiten sind mit T0 bis T3 bezeich
net, T0 ist eine Wartezeit, innerhalb welcher beim Spannungseinbruch
die Bordspannung um den Betrag U1 absinken muß (Steilheit!), T1 ist
eine Verzögerungszeit, die nach dem Erkennen des ersten Spannungs
einbruchs zu laufen beginnt. Die Zeit T2 beginnt nach Ablauf der
Zeit T1, innerhalb dieser Zeit T2 wird überprüft, ob ein Maximum der
Spannungsoszillationen auftritt. Nach Erkennen eines solchen
Maximums beginnt die Zeit T3 zu laufen, wobei sich die Zeiten T2 und
T3 überschneiden, innerhalb der Zeit T3 wird geprüft, ob ein Minimum
der Spannungsoszillationen auftritt. Die Zeiten T2 und T3 sind
Wartezeiten.
Mit Hilfe der so definierten Spannungsdifferenzen beziehungsweise
Zeiten ist eine Auswertung des Batteriespannungsverlaufs möglich.
Als geeignete Werte für die Spannungsdifferenzen beziehungsweise die
Zeiten wurde festgelegt:
U1 = 2,0 Volt
U2 = 0,7 Volt
U3 = 0,5 Volt
T0 = 20 ms
T1 = 300 ms
T2 = 500 ms
T3 = 300 ms
U2 = 0,7 Volt
U3 = 0,5 Volt
T0 = 20 ms
T1 = 300 ms
T2 = 500 ms
T3 = 300 ms
Die Abtastrate für die Bordnetzspannung beträgt 10 Millisekunden
(ms). Die Funktionsweise der Einrichtung zur Überwachung eines Dreh
zahlgebers soll nun anhand des in Fig. 3 dargestellten Flußdia
gramms erläutert werden.
Im Schritt 24 wird das Programm gestartet, das im Schritt 25 über
prüft, ob genügend Drehzahlsignale erkannt wurden. Sind genügend
Drehzahlsignale erkannt worden, funktioniert der Drehzahlgeber 17
ordnungsgemäß, es wird mit ja entschieden und mit einem Schritt 26
ein eventuell bereits eingetragener Drehzahlgeber-Fehler aus dem
Fehler-Speicher gelöscht. In einem folgenden Schritt 27 wird die
Überprüfung beendet.
Wird im Schritt 25 auf nein erkannt, liefert der Drehzahlgeber 17
also keine oder zumindest nicht genügend Drehzahlsignale, wird in
einem Schritt 28 die Batteriespannung UB eingelesen, die letzten
drei Werte werden abgespeichert. Es wird dann im Schritt 29 über
prüft, ob der Spannungseinbruch des Anlaßvorgangs bereits erkannt
wurde. Dazu wird in diesem Schritt 29 überprüft, ob die Bordnetz
spannung von ihrem normalen Wert UB über die Dauer T0 um minde
stens einen Wert U1 abgesunken ist (Steilheit).
Wird im Schritt 29 festgestellt, daß der Spannunqseinbruch noch
nicht erkannt wurde, wird mit nein entschieden und über einen
Schritt 30, der infolge des Zeitrasters der Abtastung bewirkt, daß
maximal 10 ms gewartet wird, das Programm erneut gestartet.
Wird im Schritt 29 dagegen der Spannungseinbruch bereits erkannt,
wird ein Schritt 31 aktiviert, in dem abgefragt wird, ob die Ver
zögerungszeit T1 bereits einmal gestartet wurde. Ist dies nicht der
Fall, wird in einem Schritt 32 die Verzögerungszeit T1 gestartet,
danach wird in einem Schritt 33 überprüft, ob die Verzögerungszeit
bereits abgelaufen ist. Wird im Schritt 31 erkannt, daß die Ver
zögerungszeit bereits einmal gestartet wurde, wird direkt Schritt 33
aktiviert.
Wird im Schritt 33 erkannt, daß die Verzögerungszeit noch nicht ab
gelaufen ist, wird über Schritt 30 erneut Schritt 25 aktiviert, und
abgefragt, ob inzwischen genügend Drehzahlsignale erkannt wurden.
Wird im Schritt 33 erkannt, daß die Verzögerungszeit T1 abgelaufen
ist, wird im Schritt 34 überprüft, ob die Wartezeit für die Erken
nung eines Spannungsmaximums einmal gestartet wurde. Ist dies nicht
der Fall, wird im Schritt 35 die Wartezeit T2 für das Auftreten
eines Spannungsmaximums gestartet. Wurde im Schritt 34 erkannt, daß
die Wartezeit T2 für die Erkennung eines Spannungsmaximums bereits
gestartet ist oder wurde diese Zeit T2 im Schritt 35 gestartet, wird
in einem Schritt 36 überprüft, ob die Wartezeit T2 für das Maximum
abgelaufen ist.
Wird im Schritt 36 erkannt, daß die Wartezeit T2 für das Auftreten
eines Spannungsmaximums abgelaufen ist, wird der weitere Programm
ablauf beendet, es erfolgt ein Reset im Schritt 37, der Drehzahl
gebertest wird über den Schritt 30 nach maximal 10 ms wieder neu ge
startet. Wird dagegen im Schritt 36 erkannt, daß die Wartezeit T2
noch nicht abgelaufen ist, wird in einem Schritt 38 überprüft, ob
die Spannungsdifferenz der beiden zuletzt gespeicherten Spannungs
werte größer ist als U2. Ist dies der Fall, erfolgt ebenfalls ein
Reset, über Schritt 39 und 30 wird der Drehzahlgebertest neu gestar
tet.
Wird im Schritt 38 dagegen erkannt, daß die Spannungsänderung nicht
zu groß ist, wird im Schritt 40 überprüft, ob ein gültiges Span
nungsmaximum gefunden ist. Dazu wird überprüft, ob ein Spannungswert
UB0 kleiner ist als der nächste Spannungswert UB1 und dieser
größer ist als der nachfolgende Spannungswert UB2.
Ist so ein gültiges Spannungsmaximum gefunden, wird im Schritt 41
geprüft, ob die Wartezeit T3 für ein Spannungsminimum läuft. Ist da
gegen im Schritt 40 kein gültiges Spannungsmaximum erkannt worden,
wird über Schritt 30 erneut Schritt 25 gestartet und es wird über
prüft, ob genügend Drehzahlsignale erkannt wurden.
Wird in Schritt 41 erkannt, daß die Wartezeit T3 für das Auftreten
eines Spannungsminimums nicht läuft, wird im Schritt 42 die Zeit T3
für das Auftreten eines Spannungsminimums gestartet und gleichzeitig
die Wartezeit T2 für das Auftreten eines Spannungsmaximums ange
halten. Läuft die Wartezeit für ein Spannungsminimum, wird in
Schritt 43 überprüft, ob die Wartezeit T3 abgelaufen ist. Ist diese
Zeit abgelaufen, erfolgt ein Reset im Schritt 47 und der Drehzahl
gebertest wird über Schritt 30 neu gestartet. Ist die Wartezeit T3
für ein Spannungsminimum noch nicht abgelaufen, wird im Schritt 44
überprüft, ob ein gültiges Spannungsminimum gefunden ist. Dazu wird
geprüft, ob die Bedingung, daß die Bordnetzspannung UB0 größer ist
als der nächste Wert der Bordnetzspannung UB1 und dieser widerum
kleiner ist als der übernächste Wert der Bordnetzspannung UB2.
Wird diese Bedingung nicht erfüllt, beginnt der Drehzahlgebertest
erneut über den Schritt 30. Ist die Bedingung erfüllt, dann ist ein
gültiges Spannungsminimum gefunden, es wird daher in einem Schritt
45 ein Drehzahlgeberfehler erkannt und gegebenenfalls in den Fehler
speicher eingetragen. Der Drehzahlgebertest wird danach im Schritt
46 beendet.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Flußdiagramm zum Drehzahlgebertest
müssen für die Erkennung eines Drehzahlgeberfehlers folgende Bedin
gungen erfüllt sein: In Schritt 25 muß erkannt werden, daß nicht ge
nügend Drehzahlsignale zum Steuergerät gelangt sind. In Schritt 29
muß ein Spannungseinbruch, der nicht länger als die Zeit T0 dauert
und größer ist als die Spannung U1, erkannt werden. Weiterhin muß
nach Ablauf einer Verzögerungszeit T1 mindestens ein Spannungs
maximum der oszillierenden Bordnetzspannung UB erkannt werden,
wobei dieses Spannungsmaximum innerhalb einer weiteren Zeit T2 auf
treten muß (Schritt 40). Im Schritt 44 muß innerhalb einer weiteren
Zeit T3 ein Minimum der oszillierenden Bordnetzspannung erkannt wer
den, gleichzeitig wird durch den Schritt 38 sichergestellt, daß bei
der Erkennung der Spannungsmaxima beziehungsweise Spannungsminima
der oszillierenden Bordnetzspannung eine Spannungsdifferenz U2
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Messungen im Zeitraster der Ab
tastung nicht überschritten wird.
Die durch das Flußdiagramm in Fig. 3 beschriebene Drehzahlgeberdia
gnose beziehungsweise Drehzahlgeberüberwachung wird in einer Rechen
einrichtung innerhalb des Steuergerätes durchgeführt und wird
üblicherweise bei jedem Anlaßvorgang der Brennkraftmaschine durchge
führt.
Claims (6)
1. Einrichtung zur Überwachung eines Drehzahlgebers bei einer Brenn
kraftmaschine mit einem Anlasser, mit einem Drehzahlgeber, der ein
Ausgangssignal in Abhängigkeit von der Drehzahl liefert, mit einer
Vorrichtung zur Messung der Bordnetzspannung und einem Steuergerät,
in dem das Ausgangssignal des Drehzahlgebers mit der Bordnetz
spannung in Bezug gesetzt wird und eine Fehlfunktion des Drehzahl
gebers erkennbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur Fehlerer
kennung der Verlauf der Bordnetzspannung während des Anlaßvorgangs
der Brennkraftmaschine ausgewertet wird und eine Fehlererkennung nur
dann ausgelöst wird, wenn der für den Anlaßvorgang typische Verlauf
der Bordnetzspannung erkannt wird und gleichzeitig kein Ausgangs
signal des Drehzahlgebers erkannt wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Fehlfunktion des Drehzahlgebers dann erkannt wird, wenn die Bord
netzspannung mehrere charakteristischen Merkmale aufweist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
erkannt wird, daß die Bordnetzspannung einen ersten Spannungsein
bruch aufweist, der größer ist als ein vorgebbarer Wert (U1), daß
nach einer Verzögerungszeit (T1) Oszillationen der Bordnetzspannung
(UB) auftreten, die größer sind als eine Spannungsdifferenz (U3),
daß innerhalb einer Zeit (T2) ein Maximum der oszillierenden Bord
netzspannung (UB) auftritt, daß innerhalb einer weiteren Zeit (T3)
ein Minimum der oszillierenden Bordnetzspannung (UB) auftritt und
daß zwei aufeinanderfolgende Meßwerte im Zeitraster der Abtastung
eine Sapnnungsdifferenz (U2) nicht überschreiten.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Auswertung des Verlaufs der Bordnetzspannung im
Steuergerät erfolgt.
5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Messung der Bordnetzspannung an einer
beliebig wählbaren Stelle des Bordnetzes erfolgt.
6. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als Drehzahlgeber ein Induktivgeber verwendet
wird.
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