DE4026063A1 - Verfahren und vorrichtung zum trockensortieren von wertstoffgemischen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum trockensortieren von wertstoffgemischenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Trockensortieren der Bestandteile von Wertstoffgemi
schen, insbesondere von NE-Metallgemischen, in einem Trenn
bett mit einem Bettmaterial, das auf das zu trennende Wert
stoffgemisch aufgegeben und bei dem das Trennbett in Schwin
gungen versetzt wird nach Patentanmeldung P 40 09 696.3.
Mit der deutschen Patentanmeldung P 40 09 696.3 wird ein
bei bekannten Sortierverfahren nachteiliges Aufström-Medium
wie Schwertrübe, Wasser oder Luft dadurch vermieden, daß
das Bettmaterial, dessen Dichte zwischen den Dichten der zu
trennenden Bestandteile liegt, auf das zu trennende Wert
stoffgemisch aufgegeben und das Trennbett in Schwingungen
versetzt wird. Im Gegensatz zu den bekannten Verfahren der
Trockensortierung wird das Bettmaterial ohne ein Zusatz
medium - wie beispielsweise Luft - rein mechanisch fluidi
siert bzw. aufgelockert. Damit sind die Probleme (ungleich
mäßige Strömungsverhältnisse, innere Reibung des Sortensy
stems, Staubentwicklung am Arbeitsplatz) vermieden, die
durch das Einblasen der Luft durch den Boden ansonsten ent
stehen, um einem Bettmaterial, z. B. Sand, die Eigenschaften
einer Trennflüssigkeit mit definierter Trenndichte zu ge
ben. Denn aufgrund der Schwingungsamplituden, die sich so
einstellen lassen, daß sie sich kontinuierlich ändern und
an der Aufgabeseite am kleinsten und an der Austragseite am
größten sind, wird das Bettmaterial in der gewünschten
Weise aufgelockert, d. h. die Dichte des Bettmaterials wird
gegenüber seiner Schüttdichte weiter verringert. Bei einem
solchermaßen aufgelockerten Bettmaterial schwimmen - auf
ihrem Weg von der Aufgabe- zur Austragseite des Trenn
bettes - die leichteren Gemisch-Bestandteile - im folgenden
Leichtteile genannt - an die Oberfläche des Bettmaterials
auf, während sich die schweren Gemisch-Bestandteile - im
folgenden Schwerteile genannt - auf den Boden des Trenn
bettes legen; die so sortierten Schwer- und Leichtteile
werden an der Austragseite des Trennbettes über einen ihnen
zugeordneten Schwerteil- bzw. Leichtteilauslauf ausgetra
gen.
Bei dem aufgegebenen Wertstoffgemisch kann es sich um Ma
terial aus Elektronikschrott, Shredderschutt, Kabelabfällen
oder um sonstige Gemische aue NE-Metallen, beispielsweise
vorwiegend bestehend aus Kupfer, Zink, Messing, Magnesium
und Aluminium, mit unterschiedlicher Kornform, oder auch um
Mineralien, z. B. Kohle und Erze handeln, so daß beispiels
weise auch sehr heterogene Wertstoffgemische anstatt in
einer Schwimm-Sink-Anlage in einem mechanisch fluidisierten
Bettmaterial sortiert werden können. Um den Austrag der an
die Oberfläche des Bettmaterials aufgeschwommenen Leicht
teile über ein Austragswehr zu unterstützen, wird aller
dings auch dort mit Luftunterstützung gearbeitet. Dazu ist
oberhalb des Trennbettes im Bereich des Leichtgutaustrages
ein Luftgebläse angeordnet, dessen sich über die Breite des
Trennbettes erstreckende Düse zur Austragseite gerichtet
und so eingestellt ist, daß ein Treibluftstrom annähernd
tangential über die Oberfläche des Bettmaterials geblasen
wird. Dadurch entsteht bei staubhaltigem Material (z. B.
aufgrund eines Abriebs des Bettmaterials) und/oder bei
staubhaltiger Umgebung des Trennbettes eine die Umgebung be
einträchtigende Staubaufwirbelung. Außerdem hat die Praxis
gezeigt, daß teilweise sogar das in der Regel sehr fein
körnige Bettmaterial selbst durch den Treibluftstrom in die
Umgebung geblasen wird. Die im Bettmaterial und im Wert
stoffgemisch enthaltenen Verunreinigungen bereiten auch
noch die nachfolgenden Schwierigkeiten:
Da das rezirkulierend eingesetzte, d. h. nach dem Austragen
zum Trennbett zurückgeführte Bettmaterial jeweils zusammen
mit dem dazugehörigen der voneinander getrennten Wertstoff
ströme das Trennbett verläßt, muß es vor einer erneuten
Verwendung von den Wertstoffen getrennt werden, und zwar
wird das vergleichsweise feinkörnige Bettmaterial abge
siebt. Dabei fallen allerdings auch andere feinkörnige Ver
unreinigungen (Staub, Abrieb etc.) mit durch die Sieböff
nungen, so daß sich das Bettmaterial im Laufe der Zeit mit
Verunreinigungen anreichert. Dadurch kann die Schüttdichte
des Bettmaterials so weit verändert werden, daß sich das
Trennergebnis mit jedem weiteren Umlauf, d. h. erneutem Ein
satz des Bettmaterials verschlechtert. Ein nach einer be
stimmten Anzahl von Umläufen des Bettmaterials erforder
liches Entfernen der Verunreinigungen aus dem Bettmaterial
ist mitunter so aufwendig und unrentabel, daß statt dessen
sogar in Kauf genommen wird, neues Bettmaterial einzusetzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zu schaffen, die die vorstehend beschrie
bene Betriebsweise beim Trockensortieren von Wertstoffge
mischen verbessern sowie wirtschaftlicher und umweltfreund
licher gestalten.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung verfahrensmäßig da
durch gelöst, daß vorzugsweise homogenes Bettmaterial mehr
lagig aufgeben wird. Unter "homogenem" Bettmaterial im er
findungsgemäßen Sinne wird ein von Verunreinigungen freies
Bettmaterial mit einheitlicher Körnung und gleichmäßiger
Materialzusammensetzung in bezug auf eine Bettmaterial-Lage
verstanden. Es hat sich überraschend herausgestellt, daß
sich die gewünscht hohe Trenngüte auch ohne einen die
Oberfläche des Bettmaterials bestreichenden Treibluftstrom
erreichen läßt, wenn zum Austragen der Gemischbestandteile
durch Aufgabe zumindest einer weiteren Lage eines Bettma
terials, beispielsweise Stahlschrot oder Glaskugeln, dem
mit bzw. an der Oberfläche der obersten Bettmaterial-Lage
auszutragenden Leichtgut eine Treibstoßwirkung - verbunden
damit ist ein außerdem zusätzlicher Aufschwimmimpuls - er
teilt wird. Durch die aufgrund der erfindungsgemäßen Mehr
lagigkeit zusätzliche Bettmaterial-Lage, wobei vorteilhaft
die unterste Bettmaterial-Lage die höchste Schüttdichte be
sitzen sollte, wird gleichzeitig die Schwimmhöhe des Leicht
gutes so erhöht, daß es - zusammen mit einem Teilstrom des
Bettmaterials - problemlos über das Austragswehr getragen
wird.
Wenn vorzugsweise zwei Bettmaterial-Lagen aufgegeben wer
den, bieten sich vorteilhaft die nachfolgenden Varianten
an: es können entweder zwei Lagen aus demselben Bettma
terial mit von Lage zu Lage unterschiedlicher Korngröße,
oder mit gleichen Korngrößen des Bettmaterials und von Lage
zu Lage unterschiedlichem Bettmaterial, oder mit von Lage
zu Lage unterschiedlichem Bettmaterial und unterschied
licher Korngröße aufgebaut werden. Hinsichtlich der mit den
eingesetzten Bettmaterialien zu erreichenden Schüttdichte
ist die Korngröße des jeweiligen Bettmaterials zu beachten,
da ein bestimmtes Bettmaterial abhängig von der Korngröße
unterschiedliche Schüttdichten haben kann. Die Korngröße
des Bettmaterials sollte möglichst immer kleiner sein, als
die kleinsten Bestandteile des zu sortierenden Wertstoffge
misches, denn aufgrund dieser Größenunterschiede ergibt
sich ein wichtiges Kriterium zum Absieben des rezirku
lierend eingesetzten Bettmaterials vom Wertstoff.
Die unterschiedlichen Schüttdichten erlauben es, selbst bei
lediglich zwei Bettmaterial-Lagen sogar drei Gemische zu
sortieren. Da die Leichtteile bei aufgelockertem Bettma
terial vom Boden des Trennbettes an die Oberfläche des
Bettmaterials aufschwimmen und die Schwerteile am Boden
bleiben, wird für die zuerst aufgegebene, d. h. unterste
Bettmaterial-Lage ein Bettmaterial eingesetzt, dessen
Schüttdichte in der Nähe des spezifischen Gewichtes der
Schwerteile liegt, während hingegen die darauf aufgegebene
zweite, d. h. obere Bettmaterial-Lage aus einem Bettmaterial
besteht, dessen Schüttdichte näher am spezifischen Gewicht
der Leichtteile liegt. Wenn aus einem Wertstoffgemisch bei
spielsweise Aluminium und Magnesium aussortiert werden
soll, kann als Material für die untere Lage ein Bettmateri
al mit einer den Aluminiumteilen angenäherten Schüttdichte
eingesetzt werden, wie Stahlschrotkügelchen eines bestimm
ten Durchmessers, z. B. unter 1 mm, und als Bettmaterial für
die obere Lage können z. B. Glasperlen eines bestimmten
Durchmessers, beispielsweise unter 1 mm, verwendet werden,
wodurch sich eine den leichteren Magnesiumteilen angenäher
te Schüttdichte des Bettmaterials ergibt.
Am Beispiel der Trennung eines im wesentlichen aus Alumini
um- und Magnesiumteilen bestehenden Wertstoffgemisches un
ter Einsatz von Stahlschrot und Glasperlen als Bettma
terialien muß sich aufgrund der unterschiedlichen Dichtever
hältnisse der beiden Bettmaterial-Lagen ergeben, daß
- 1. die Schüttdichte des als unterste Bettmaterial-Lage aufgegebenen Stahlschrotes im Ruhezustand gleich oder allenfalls etwas kleiner als das spezifische Gewicht von Aluminium ist, und
- 2. dann bei schwingendem Trennbett die Schüttdichte des Stahlschrotes gegenüber dem spezifischen Gewicht von Aluminium deutlich kleiner wird, dabei jedoch größer als das spezifische Gewicht von Magnesium bleibt, und
- 3. die Schüttdichte der als oberste Bettmaterial-Lage auf gegebenen Glasperlen bei schwingendem Trennbett klei ner als die Schüttdichte des Stahlschrotes und gleich oder größer als das spezifische Gewicht von Magnesium wird, damit das Magnesium zumindest im Glasperlenstrom mitschwimmt, oder besser noch bis an dessen Oberfläche aufschwimmt, und sich zusammen mit den Glasperlen oder einem Teilstrom der Glasperlen austragen läßt.
Schließlich läßt sich bei einem aus zwei Bettmaterial-Lagen
mit unterschiedlicher Schüttdichte bestehenden Bett weiter
hin - wie schon gesagt - noch ein dritter Strom aus dem
Wertstoffgemisch sortieren, nämlich solche Gemischbestand
teile, die ein geringeres spezifisches Gewicht besitzen als
die jeweils mit bzw. in der zweiten Bettmaterial-Lage aus
getragenen Leichtteile. Denn die - durch die in das Trenn
bett eingeleiteten Schwingamplituden bewirkte - Auflocke
rung des Bettmaterials läßt sich dazu ausnutzen, in der
oberen Bettmaterial-Lage eine scheinbare Dichte zu errei
chen, die zwischen den Dichten der von der oberen Bett
material-Lage ausgetragenen Leichtteile und den dritten,
demgegenüber noch leichteren Gemischbestandteilen liegt.
Diese leichteren Gemischbestandteile durchwandern nämlich
die obere Bettmaterial-Lage und schwimmen auf die Ober
fläche der zweiten Bettmaterial-Lage auf. Auf diese Weise
läßt sich beispielsweise ein Schwermetall und Leichtmetall
wie Aluminium und Magnesium enthaltendes Wertstoffgemisch
sortieren, nämlich in der unteren Bettmaterial-Lage das
Schwermetall, in der oberen Bettmaterial-Lage das Aluminium
und auf der Oberfläche der oberen Bettmaterial-Lage das
Magnesium austragen.
Vorteilhaft werden die Bettmaterial-Lagen zeitlich versetzt
aufgegeben. Somit ergibt sich ein - von der Aufgabeseite
des Trennbettes her gesehen - kaskadenartig ansteigendes
Profil des von den einzelnen Bettmaterial-Lagen gebildeten
Bettmaterials. Aufgrund der in Förderrichtung zeitlich ver
setzt aufgegebenen Bettmaterial-Lagen bewirkt das gegebenen
falls erst kurz vor dem Austrag zusätzlich in das Trennbett
einschießende bzw. zugeführte Material der obersten Bettma
terial-Lage einen Treibstoß und zusätzlichen Aufschwimmim
puls; das Austragen des Leichtgutes wird hierdurch unter
stützt.
Es wird vorgeschlagen, daß das Bettmaterial aus einem Spei
cher stammt. Ein zwei in Förderrichtung versetzt angeordne
te Zuführungen versorgender Bettmaterial-Speicher ist aller
dings nur dann zweckmäßig, wenn in dem Trennbett zwei Lagen
aus demselben Bettmaterial aufgebaut werden.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen,
daß die oberste Bettmaterial-Lage aus separiertem und rück
geführtem Leichtgut besteht. Vor allem bei Wertstoffen mit
deutlich voneinander abweichenden spezifischen Gewichten,
wie im Falle von Schwermetall und Magnesium, ergibt sich
aufgrund der Schüttdichte der frühzeitig in das schwingende
Trennbett aufgegebenen untersten Bettmaterial-Lage schon
nach einer kurzen Förderstrecke ein hoher Trenneffekt, d. h.
das Leichtgut (Magnesium) ist bereits weitestgehend an die
Oberfläche der untersten Bettmaterial-Lage aufgeschwommen.
Insbesondere in einem solchen Fall braucht kein von dem
Bettmaterial der unteren Lage unterschiedliches Material
aufgegeben zu werden, vielmehr erfüllt dann auch das rückge
führte, d. h. rezirkulierend eingesetzte, zuvor separierte
Leichtgut die durch das Zuführen einer zusätzlichen Bettma
terial-Lage erreichte Stoßwirkung.
Nach einer bevorzugten Ausgestaltung wird vorgeschlagen,
daß elektrisch leitfähiges Bettmaterial von Verunreinigun
gen mittels des Einsatzes von Magnetismus, ferromagneti
sches Bettmaterial von Verunreinigungen vorteilhaft magne
tisch und elektrisch leitfähiges, nicht ferromagnetisches
Bettmaterial von Verunreinigungen vorteilhaft mittels Wir
belstromscheidung getrennt wird. Damit lassen sich - materi
alabhängig abgestimmt - die bedingt durch den mehrfachen
Einsatz des rezirkulierend verwendeten Bettmaterials anson
sten äußerst nachteiligen Verunreinigungen auf einfache Art
und Weise aus dem Verfahrensablauf entfernen; da das Trenn
ergebnis somit nicht mehr von Verunreinigungen nachteilig
beeinflußt wird, muß neues Bettmaterial nicht mehr vom
Verunreinigungsgrad bestimmt erneuert und allenfalls ein
gewisser Materialschwund ausgeglichen werden. Schließlich
bietet die erfindungsgemäße Aufbereitung noch den Vorteil
einer besonders günstigen Abscheidemöglichkeit bei der Ver
wendung von zwei unterschiedlichen Bettmaterialien, von
denen eines metallisch ist; sind z. B. Stahlschrot und Glas
perlen als Bettmaterial eingesetzt worden, bietet sich die
magnetische Trennung dieser Materialien an, die sich beim
Austrag vermischt haben könnten.
Bei einer Vorrichtung zum Trockensortieren sind erfindungs
gemäß einem Zuführförderer für das Wertstoffgemisch zumin
dest zwei Zuführungen für das Bettmaterial nachgeordnet.
Die sich mit ihrer Mündung über die gesamte Breite des
Trennbettes erstreckenden, in Förderrichtung mit Abstand
voneinander angeordneten Zuführungen ermöglichen eine
gleichmäßige Verteilung des vorteilhaft rezirkulierend ein
gesetzten Bettmaterials. Das nach dem Austrag z. B. auf Sieb
rinnen abgesiebte und bei Verwendung von Stahlschrot zusätz
lich magnetisch - beispielsweise mittels eines Trommelschei
ders - separierte Bettmaterial wird in einen der jeweiligen
Zuführung zugeordneten Vorratsbunker (Speicher) zurückbeför
dert und von dort erneut aufgegeben. Mittels der der Aus
tragseite unmittelbar vorgeschalteten, d. h. zweiten oder
dritten Zuführung für Bettmaterial wird der Auftrieb der
aufgeschwommenen Leichtteile zusätzlich unterstützt. Ferner
unterliegen die Leichtteile der durch die erneute Zufuhr
von Bettmaterial bewirkten Auftreffenergie und werden regel
recht beschleunigt, was das Austragen weiter begünstigt.
Wenn an der Austragseite zumindest zwischen zwei Bettma
terial-Lagen ein Trennscheitel angeordnet ist, wird das
Sortieren und Zuführen der Gemischbestandteilströme in die
ihnen zugeordneten Ausläufe begünstigt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einiger in den Zeich
nungen dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 in der Seitenansicht ein Trennbett einer Anlage
zum Trockensortieren, teilweise schematisch darge
stellt;
Fig. 2 einen Ausschnitt des Trennbettes gemäß Fig. 1 mit
zwei Zuführungen für das Bettmaterial und einem
an der Austragseite angeordneten Trennscheitel,
im Längsschnitt schematisch dargestellt;
Fig. 3 das Trennbett gemäß Fig. 2 mit zwei an der Aus
tragseite angeordneten Trennscheiteln, im Längs
schnitt schematisch dargestellt; und
Fig. 4 einen Ausschnitt eines Trennbettes gemäß Fig. 1
mit drei Zuführungen für das Bettmaterial, im
Längsschnitt schematisch dargestellt.
Eine nicht dargestellte Anlage zur Schwergut-/Leichtgut-
Trennung aus Wertstoffgemischen durch Trockensortieren be
steht aus einem mit einem Fundament verankerten Gerüst,
über dem Fundament angeordneten Vorratsbunkern für das Bett
material und - sich den Vorratsbunkern von oben nach unten
anschließend - regelbaren Dosierrinnen, deren Ausläufe ober
halb vertikaler Kanäle enden, die mit als Kaskaden ausgebil
deten Bremsmitteln eine Zick-Zack-Fallinie für das von oben
nach unten fallende Bettmaterial bilden. Von einer solchen
Anlage ist in Fig. 1 ein Trennbett 8 mit drei Zuführungen
51, 52, 53 dargestellt, die über die ihnen vorgeschalteten
Kanäle mit Bettmaterial versorgt werden. An seiner Austrag
seite 9 besitzt das Trennbett 8 einen Leichtteilauslauf 11
und einen Schwerteilauslauf 12. Über den - wie der Schwer
teilauslauf 12 als Rutsche ausgebildeten - Leichtteilaus
lauf 11 werden die aussortierten Leichtteile 35 zusammen
mit dem eine obere Materiallage 47 (vgl. z. B. Fig. 2)
bildenden Bettmaterial auf ein Schwingsieb 13 geleitet, und
auch der Schwerteilauslauf 12 transportiert die Schwerteile
48 zusammen mit dem eine untere Bettmaterial-Lage 49 (vgl.
z. B. Fig. 2) bildenden Bettmaterial auf das Schwingsieb 13.
Dort wird das Bettmaterial abgesiebt und - bei Verwendung
von Stahlschrot - zusätzlich magnetisch separiert und mit
tels eines Förderers - wie schematisch durch die Pfeile 14
dargestellt - zu dem jeweils zugehörigen Vorratsbunker zu
rückgeführt und somit rezirkulierend eingesetzt; die aus
sortierten Leicht- und Schwerteile werden nicht dargestell
ten Sammelbehältern oder Förderbändern zugeleitet.
An der Aufgabeseite 15 des Trennbettes 8 endet ein als
Schwingrinne ausgebildeter Zuführförderer 16 vor der - in
Förderrichtung 27 gesehen - ersten Zuführung 51 für das
Bettmaterial und gibt das zu sortierende Wertstoffgemisch
auf das Trennbett 8, und zwar so, daß das Wertstoffgemisch
unter das Bettmaterial gelangt; das über die erste Zu
führung 51 auf das Wertstoffgemisch aufgegebene Bettmate
rial überdeckt das Wertstoffgemisch mit einer bestimmten
Höhe der unteren Bettmaterial-Lage 49 (vgl. z. B. Fig. 2).
In Förderrichtung 27 schließen sich - jeweils mit Abstand
voneinander - die zweite und die dritte Zuführung 52 bzw.
53 an, über die weitere Bettmaterial-Lagen 47 und 54 - vgl.
die Ausführung gemäß Fig. 4 - auf die untere Bettmateri
al-Lage 49 aufgegeben werden.
Der Rahmen 18 des Trennbettes 8 ist außerhalb des Trenn
bett-Schwerpunktes mit zumindest einem Unwuchterregerge
triebe 22 verbunden, das von einem in Fig. 1 schematisch
dargestellten, stufenlos regelbaren Antriebsmotor 23 ange
trieben wird. Beim Betrieb des Unwuchterregergetriebes 22
werden Schwingamplituden in das Trennbett 8 eingeleitet,
die an der Aufgabeseite 15 kleiner als an der Austragseite
9 sind und neben einer vertikalen Komponente außerdem eine
Förderkomponente bewirken, so daß das Bettmaterial in För
derrichtung 27 zur Austragseite 9 fließt. Am Bettrahmen 18
sind verschiedene Versatzpunkte 24 angeordnet, die ein Ver
setzen und Befestigen des Unwuchterregergetriebes 22 an den
entsprechenden Stellen des Trennbettes 8 und damit Verände
rungen der eingeleiteten, das Bettmaterial mechanisch flui
disierenden Schwingamplituden erlauben. Das Trennbett 8 ist
über seinen Rahmen 18 auf Federpaketen 25 abgestützt, die
einerseits der Endlagendämpfung dienen und andererseits ver
hindern, daß eine seitliche Komponente und damit Querschwin
gungen in das Trennbett 8 eingeleitet werden.
Die Zuführungen 51, 52 bzw. 51, 52, 53 (vgl. Fig. 1 und 4)
für das Bettmaterial sind mit einer sich über die gesamte
Breite des Trennbettes 8 erstreckenden Schrägmündung 55,
56, 57 versehen, wobei die dem Zuführförderer 16 unmittel
bar vorgeschaltete, erste Zuführung 51 das Bettmaterial für
die untere Bettmaterial-Lage 49 vor der Spitze einer das
Wertstoffgemisch zum Boden 28 des Trennbettes 8 leitenden
Schrägfläche 29 auftrifft. Die Schrägfläche 29 verhindert,
daß das Bettmaterial sich nach hinten, zur Aufgabeseite 15
verteilt und dort das Wertstoffgemisch unterwandert. Der
Schrägfläche 29 ist eine schwellenartige Schikane 31 mit
zur Aufgabeseite 15 weisender Spitze zugeordnet; alternativ
kann der vor der Schrägfläche 29 liegende Teilbereich des
Bodens mit Profilierungen versehen sein. Aufgrund der Schi
kane bzw. der Profilierung wird das Aufschwimmen flächiger,
aus dem Wertstoffgemisch auszusortierender Leichtteile be
günstigt, denn die Leichtteile 35 können sich dann nicht
auf den Boden 28 des Trennbettes 8 legen und als Fehl
austrag zusammen mit den am Boden 28 befindlichen Schwertei
len 48 ausgetragen werden.
Am Bettrahmen 18 ist an der Austragseite 9 ein Trennschei
tel 36 angeordnet, der mit einer keilförmigen Spitze 37 im
Grenzbereich zwischen der oberen und unteren Bettmateri
al-Lage 47 bzw. 49 endet (vgl. die Fig. 2 und 4) und das
Austragen der Schwerteile 48 über den Schwerteilauslauf 12
und der Leichtteile 35 über den Leichtteilauslauf 11 unter
stützt. An der Austragseite 9 ist - wie in Fig. 1 darge
stellt - ein neigungsverstellbarer, entgegen der Förderrich
tung 27 zum Boden 28 des Trennbettes geneigter Bodenkeil 38
angeordnet, der einen Anstau des mehrlagig aufgebauten Bett
materials bewirkt. Der Anstau kann durch Verstellen einer
Verriegelung 39 und damit der Neigung des Bodenkeils 38
variiert werden.
Bei den Ausführungen gemäß den Fig. 2 und 3 sind dem Trenn
bett 8 jeweils zwei Zuführungen 51, 52 für das Bettmaterial
zugeordnet, so daß auf das an der Aufgabeseite 15 zugeführ
te Wertstoffgemisch mittels der Zuführung 51 die untere
Bettmaterial-Lage 49 - z. B. Stahlschrot für die Schwerteile
48 wie Aluminium - und über die in Förderrichtung 27 weiter
vorne liegende, zweite Zuführung 52 das Material für die
obere Bettmaterial-Lage 47 - z. B. Glasperlen zum Austragen
der Leichtteile 35 wie Magnesium - aufgegeben wird. Die dem
spezifischen Gewicht der Schwerteile 48 angepaßte Schütt
dichte des Materials der unteren Lage 49 ist höher als die
dem spezifischen Gewicht der Leichtteile 35 angepaßte
Schüttdichte des Materials der oberen Lage 47. Aufgrund
dieser dem Wertstoffgemisch angepaßten, unterschiedlichen
Dichten des Bettmaterials und der mechanisch aufgelockerten
bzw. fluidisierten Bettmaterial-Lagen schwimmen die Leicht
teile 35 aus der unteren Bettmaterial-Lage 49 auf und
lagern sich in dem Förderstrom der oberen Bettmaterial-Lage
47 ein, mit dem sie an der Austragseite 9 über den Leicht
teilauslauf 11 ausgetragen werden. Auf Leichtteile 35, die
sich bereits auf der Oberfläche der unteren Bettmaterial-
Lage 49 befinden, wenn das Material der oberen Bettmaterial-
Lage 47 zugeführt wird, wirkt das neue, zusätzliche Materi
al wie mit einem Treibstoß ein und beschleunigt die Leicht
teile zur Austragseite 9 hin; Leichtteile 35, die noch
nicht völlig aufgeschwommen sind und gegebenenfalls erst
geringfügig aus der unteren Bettmaterial-Lage 49 hervor
ragen, erfahren durch das über die Zuführung 52, 53 ein
schießende neue Material außerdem einen zusätzlichen Auf
schwimmimpuls. Hingegen haften die Schwerteile 48 am Boden
28 des Trennbettes 8 und gelangen mit dem Materialstrom der
unteren Bettmaterial-Lage 49 in den Schwerteilauslauf 12
(vgl. Fig. 1).
Die Ausführung nach Fig. 3 unterscheidet sich nur insofern
von der Ausführung nach Fig. 2, als ein Trennscheitel 36
auch noch über der oberen Bettmaterial-Lage 47 angeordnet
ist und mit seiner keilförmigen Spitze 37 - bei ruhendem
Trennbett - knapp über der Oberfläche 58 der oberen Bett
material-Lage 47 endet. Die schon aufgebauten Bettmate
rial-Lagen 47, 49 aus Materialien mit voneinander abweichen
der Schüttdichte werden in diesem Fall dazu benutzt, drei
Gemischbestandteile aus dem an der Aufgabeseite 15 zugeführ
ten Wertstoffgemisch abzutrennen, nämlich neben den Schwer
teilen 48 und den Leichtteilen 35 weiterhin noch durch
Dreiecke gekennzeichnete Wertstoffteile 59, die leichter
sind als die Leichtteile 35 und bis auf die Oberfläche 58
der oberen Materiallage 47 aufschwimmen. Der über der Ober
fläche endende Trennscheitel 36 unterstützt das Auftragen
dieser Wertstoffteile 59, die einem an der Austragseite 9
angeordneten Förderband oder einem Sammelbehälter zugelei
tet werden.
Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführung wird zum Trennen
der Leichtteile 35 von den Schwerteilen 48 mit einem drei
lagigen Aufbau des Bettmaterials gearbeitet. Es wird näm
lich über die dritte, dem Trennscheitel 36 unmittelbar
vorgeschaltete Zuführung 53 auf die Bettmaterial-Lagen 47,
49 noch eine weitere, dritte Bettmaterial-Lage 54 aufge
geben, die aus dem gleichen Material wie die Bettmate
rial-Lage 47 bestehen kann; alternativ könnte auch Stahl
schrot, wie für die untere Bettmaterial-Lage 49 benutzt,
oder könnten bereits ausgetragene Leichtteile 35 zurückge
führt und ale Bettmaterial für die oberste Lage aufgegeben
werden. Das Zuführen der dritten, hier obersten Bettmate
rial-Lage 54 unmittelbar vor dem Austrag dient dazu, den
Mengenfluß der die Leichtteile 35 enthaltenden Bettmate
rial-Lage 47 zu erhöhen und insbesondere die Energie beim
Auftreffen des aufgegebenen Bettmaterials auf die Bettmate
rial-Lage 47 auszunutzen, um die zu trennenden Leichtteile
35 zu beschleunigen und damit den Austrag dieser Teile über
den Leichtteilauslauf 11 zu unterstützen.
Claims (15)
1. Verfahren zum Trockensortieren der Bestandteile von
Wertstoffgemischen, insbesondere von NE-Metallge
mischen, in einem Trennbett mit einem Bettmaterial,
das auf das zu trennende Wertstoffgemisch aufgegeben
und bei dem das Trennbett in Schwingungen versetzt
wird nach Patentanmeldung P 40 09 696.3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Bettmaterial mehrlagig aufge
geben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
homogenes Bettmaterial aufgegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die unterste Bettmaterial-Lage die höchste
Schüttdichte besitzt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß Bettmaterial mit von
Lage zu Lage unterschiedlicher Korngröße, aufgegeben
wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß Bettmaterial mit glei
chen Korngrößen und von Lage zu Lage unterschiedlichem
Bettmaterial aufgegeben wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß Bettmaterial-Lagen mit
von Lage zu Lage unterschiedlichem Bettmaterial und
unterschiedlicher Korngröße aufgebaut werden.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Bettmaterial-Lagen
aufgebaut werden.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bettmaterial-Lagen
zeitlich versetzt aufgegeben werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Bettmaterial aus einem Speicher stammt.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die oberste Bettmateri
al-Lage aus separiertem und rückgeführtem Leichtgut
besteht.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß elektrisch leitfähiges
Bettmaterial von Verunreinigungen mittels des Einsat
zes von Magnetismus getrennt wird.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß ferromagnetisches Bett
material von Verunreinigungen magnetisch getrennt wird.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß elektrisch leitfähi
ges, nicht ferromagnetisches Bettmaterial von Verun
reinigungen mittels Wirbelstromscheidung getrennt wird.
14. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß einem Zuführförderer (16) für das Wert
stoffgemisch zumindest zwei Zuführungen (51, 52; 53)
für das Bettmaterial nachgeordnet sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Austragseite (9) zumindest zwischen zwei
Bettmaterial-Lagen (49, 47) ein Trennscheitel (36) an
geordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904026063 DE4026063A1 (de) | 1990-03-27 | 1990-08-17 | Verfahren und vorrichtung zum trockensortieren von wertstoffgemischen |
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Cited By (2)
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-
1990
- 1990-08-17 DE DE19904026063 patent/DE4026063A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4241262C1 (de) * | 1992-12-08 | 1994-06-23 | Rwe Entsorgung Ag | Einrichtung zur Vereinzelung von Objekten eines Objektgemischs |
CN103338867A (zh) * | 2011-06-02 | 2013-10-02 | 新东工业株式会社 | 分级装置和分级方法、以及具备该分级装置的喷丸加工装置和喷丸加工方法 |
CN103338867B (zh) * | 2011-06-02 | 2015-07-08 | 新东工业株式会社 | 分级装置和分级方法、以及具备该分级装置的喷丸加工装置和喷丸加工方法 |
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