DE4023786A1 - Prothese - Google Patents

Prothese

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Publication number
DE4023786A1
DE4023786A1 DE19904023786 DE4023786A DE4023786A1 DE 4023786 A1 DE4023786 A1 DE 4023786A1 DE 19904023786 DE19904023786 DE 19904023786 DE 4023786 A DE4023786 A DE 4023786A DE 4023786 A1 DE4023786 A1 DE 4023786A1
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DE
Germany
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prosthesis
cement
glass ionomer
glass
prosthesis according
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Withdrawn
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DE19904023786
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Inventor
Klaus Prof Dr Med Schumann
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Individual
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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61LMETHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
    • A61L27/00Materials for grafts or prostheses or for coating grafts or prostheses
    • A61L27/40Composite materials, i.e. containing one material dispersed in a matrix of the same or different material
    • A61L27/44Composite materials, i.e. containing one material dispersed in a matrix of the same or different material having a macromolecular matrix
    • A61L27/443Composite materials, i.e. containing one material dispersed in a matrix of the same or different material having a macromolecular matrix with carbon fillers

Description

Die Erfindung betrifft eine Prothese, ihre Verwendung und eine Vorrichtung zur Durchführung dieser Verwendung.
Für die Therapie des menschlichen und tierischen Körpers werden Prothesen benötigt.
So kommt es bei vielen Erkrankungen zu Zerstörungen des Knochens. Unfälle, Entzündungen und Tumore sind die häufigste Ursache. Beispielsweise bei solchen Erkrankungen sind Prothesen erforderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Prothese, die besonders gut verwendbar ist und dabei insbesondere dauerhafte Verbindungen zu bilden und Distanzen zu überbrücken vermag sowie hygroskopische Eigenschaften hat und dadurch Flüssig­ keiten absorbieren kann, zu schaffen.
Dies wurde überraschenderweise durch die erfindungsgemäße Prothese, welche Kohlefasermaterial und 1 oder mehr Glasionomer- Zement(e) enthält, erreicht.
Vorzugsweise liegen die Kohlefasern in einem Kohlefaserbündel vor. Ein solches Kohlefasermaterial wird beispielsweise von der Firma Braun (Melsungen) als Bandmaterial vertrieben. Die Kohlefasern können auch in Geflechtform bzw. Mattenform oder auch als Einzelfasern vorliegen.
Zweckmäßig sind die Kohlefasern mit dem bzw. den Glasionomer- Zement(en) getränkt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform sind die Kohlefasern mit einem Harz getränkt. Besonders bevorzugt ist dieses Harz ein Epoxyharz. Diese Ausführungsform ist von besonderer Bedeutung bei der Verwendung in Bereichen, in welchen nach der Osteosynthese zur Protheseherstellung Scherkräfte zu erwarten sind, wie bei Knochenfrakturen des Bewegungsapparates und Unterkiefers.
Es ist auch bevorzugt, daß der/die Glasionomer-Zement(e) aus pulverförmigen Calciumaluminiumsilikatglas und/oder Calcium­ aluminiumfluorsilikatglas, gegebenenfalls mit einem Gehalt an Natrium und/oder Phosphor, aus einem Polymer und/oder Copolymer einer ungesättigten Carbonsäure und aus einem Chelatbildner als Abbindestarter hergestellt ist/sind.
Eine nähere Beschreibung des Glasionomer-Materiales und seiner Eigenschaften ist in der DOS 39 30 921 enthalten.
Vorzugsweise beträgt das Gewichtsverhältnis des Kohlefaser­ materiales zu dem/den Glasionomer-Zement(en) 1 : 4 bis 1 : 8, insbesondere 1 : 5 bis 1 : 7.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Prothese kann in der Weise erfolgen, daß zur Herstellung einer festen Knochenver­ bindung das Kohlefasermaterial mit Glasionomer-Material(ien) getränkt und in Knochendefekte eingeführt wird und das/die Glasionomer-Material(ien) zu [einem] Glasionomer-Zement(en) erhärten gelassen wird/werden. Vorteilhaft werden die Kohle­ fasern in einem Kohlefaserbündel eingesetzt, wobei sie wahl­ weise als Ganzes genutzt oder als Geflecht verlegt werden.
Die Erfindung kann in den folgenden Bereichen besonders vorteil­ haft angewandt werden:
  • a) Zur Behebung von Kochendefekten nach Unfällen, Entzündungen, Tumoren bzw. nach Operationen, die nach Unfällen, Entzündungen, Tumoren durchgeführt werden müssen. Insbe­ sondere können mit der erfindungsgemäßen Prothese auch Distanzen überbrückt werden, die aufgrund von Unfällen oder sonst in Knochen entstehen, beispielsweise nach operativer Beseitigung von Splitterstücken aus Knochen, ins­ besondere Schädelbasisknochen.
  • b) Zur Schaffung dauerhafter Verbindungen bei Knochenbrüchen. Auch hier ist besonders vorteilhaft, daß Distanzen überbrückt werden können.
  • c) Als Mittelohrprothesen und deren Fixierung. Hierbei können ebenfalls Distanzen durch Kohlefasern überbrückt werden.
Die Kohlefasern der erfindungsgemäßen Prothesen schaffen ein besonders flexibles und formbares sowie den jeweiligen Gegeben­ heiten besonders gut anpaßbares System für den Anwender. Das Kohlefasermaterial kann nach dem jeweiligen Verwendungs­ zweck gewählt werden. Je nach Anwendungsfall ist die Ver­ wendung von Kohlefaserbündeln oder von Kohlefasergeflechten oder Einzelfasern vorteilhaft. Das Kohlefasermaterial kann vor der Anwendung zugeschnitten und auch entsprechend dem Anwendungs­ zweck in weiten Grenzen frei verformt worden sein.
Die Anwendung des Kohlefasermaterials hat den weiteren Vor­ teil, daß es hygroskopische Eigenschaften hat und damit auch in den Fällen die Abbindung des feuchtigkeitsempfindlichen Glasionomerzements ermöglicht, in denen viel Flüssigkeit anfällt. Ein derartiges "Zuviel" von Flüssigkeit im Operations­ feld tritt beispielsweise bei der Versorgung von Knochen­ defekten im Bereich der Schädelbasis und gleichzeitig bestehendem Liquorfluß auf. Bei Röhrenknochen tritt Blut aus den eröffneten Markräumen aus. In diesen Fällen kann die überschüssige Flüssigkeit durch die Kohlefasern aufgesaugt und aufge­ nommen werden. Damit können Voraussetzungen geschaffen werden, die zur optimalen Aushärtung des Glasionomerzements notwendig sind. Hierfür wird zwar etwas, aber nicht zu viel Feuchtig­ keit benötigt.
Als Vorrichtung zur Herstellung der erfindungsgemäßen Prothese kann ein Hilfsinstrument, insbesondere ein Kalfateisen, eine Knopfsonde und/oder eine Haltezange und/oder eine Kugel­ nadel verwendet werden. Kalfateisen ist besonders vorteilhaft zur Schaffung dauerhafter Verbindungen in feuchten Bereichen, z. B. in der Schädelbasischirurgie und bei eröffneten Mark­ räumen. Sogenannte "Kalfateisen" sind in vergrößerter Form bereits aus dem Schiffsbau bekannt. Die Kohlefasern funktio­ nieren in diesem Sinne als "Kalfatwolle". Der Vorteil der "Kalfattechnik" besteht darin, daß das Zuviel von Flüssigkeiten unterbunden wird.
Zur Schaffung dauerhafter Verbindungen (vgl. oben b) in Arealen mit Scherkräften ist es vorteilhaft, Halteeinrichtungen, beispielsweise Halte- bzw. Repositionszangen in verschiedenen Größen, die beispielsweise von der Herstellerfirma Synthes vertrieben werden, zu verwenden. Auch der Einsatz von Tuch­ klammern ist möglich.
Für die Schaffung und Fixierung von Mittelohrprothesen (vgl. oben c) werden zweckmäßig Kugelnadeln zusätzlich verwendet. Diese Nadeln weisen im Bereich der "Spitze" eine Kugel von beispielsweise 2 mm Durchmesser auf.

Claims (7)

1. Prothese, enthaltend Kohlefasermaterial und 1 oder mehr Glasionomer-Zement(e).
2. Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlefasern in einem Kohlefaserbündel vorliegen.
3. Prothese nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlefasern mit dem bzw. den Glasionomer- Zement(en) getränkt sind.
4. Prothese nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlefasern mit einem Harz vorge­ tränkt sind.
5. Prothese nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der/die Glasionomer-Zement(e) aus pulverförmigem Calciumaluminiumsilikatglas und/oder Calcium­ aluminiumfluorsilikatglas, gegebenenfalls mit einem Gehalt an Natrium und/oder Phosphor, aus einem Polymer und/oder Copolymer einer ungesättigten Carbonsäure und aus einem Chelatbildner als Abbindestarter hergestellt ist/sind.
6. Prothese nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis des Kohlefaser­ materials zu dem/den Glasionomer-Zement(en) 1 : 4 bis 1 : 8 beträgt.
7. Prothese nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Harz, mit welchem die Kohlefasern vorgetränkt sind, ein Epoxyharz ist.
DE19904023786 1990-05-29 1990-07-26 Prothese Withdrawn DE4023786A1 (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19904023786 DE4023786A1 (de) 1990-05-29 1990-07-26 Prothese
EP19910108854 EP0460534A3 (en) 1990-05-29 1991-05-29 Composition containing carbon fibres and one or more glass ionomer materials, a prosthesis made of such a composition and a process and device for its manufacture

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE4017284 1990-05-29
DE19904023786 DE4023786A1 (de) 1990-05-29 1990-07-26 Prothese

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE4023786A1 true DE4023786A1 (de) 1991-12-05

Family

ID=25893649

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19904023786 Withdrawn DE4023786A1 (de) 1990-05-29 1990-07-26 Prothese

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DE (1) DE4023786A1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4230339A1 (de) * 1992-09-10 1994-03-17 Man Ceramics Gmbh Implantat

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE4230339A1 (de) * 1992-09-10 1994-03-17 Man Ceramics Gmbh Implantat

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