DE4022809C2 - Vorrichtung zum Biegen von Violin-, Viola, Cello- und Baßbogen - Google Patents
Vorrichtung zum Biegen von Violin-, Viola, Cello- und BaßbogenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Biegen von
Violin-, Viola-, Cello- und Baßbogen mit der gleichzeitig
eine Vielzahl derartiger Bogen hergestellt werden kann,
sowie ein Verfahren, mit dem diese Bogen unter Verwendung
der Vorrichtung mit gleichbleibend hoher Qualität herstell
bar sind.
Das Biegen von Bogen erfolgt üblicherweise manuell,
wobei die gegebenenfalls gerichtete Bogenstange, d. h.
der Rohling, solange von einem Fachmann über einer Wärme
quelle, z. B. einer Spiritus- oder Gasflamme, erhitzt
wird, bis sie sich unter Druck verformen läßt. Danach
tritt durch Abkühlen eine Oberflächenverschalung (Mantelver
schalung) ein, welche die so erreichte Form stabilisiert.
Sofern anschließend ein Ausarbeiten des Bogens, d. h.
ein Abtragen von Material erforderlich ist, werden Spannungen
frei, die öfter ein weiteres Nachbiegen von Hand erforder
lich machen.
Da beide Vorgänge vom Gefühl und der Gewissenhaftigkeit
des ausführenden Fachmanns abhängen, kann eine gleichmäßig
gute Qualität nach dieser Methode nicht erzielt werden.
Ferner ist der Zeitaufwand auch für einen geübten Fachmann
erheblich, wobei für das Vorbiegen und das erforderliche
Nachbiegen Zeiten in der Größenordnung von über 20 Minuten
für eine Bogen üblich sind.
Die US-A-2,926,710 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrich
tung zum erneuten Richten eines Violinbogens der nach länge
rem Gebrauch seine ursprüngliche Krümmung verloren hat. Der
erneut zu richtende Bogen wird hierbei in ein langgestrecktes
biegbares Rohr aus wärmeleitendem Material eingeführt, wonach
durch Einwirkung einer offenen Flamme das Rohr mit dem darin
eingesetzten Bogen an derjenigen Stelle erwärmt wird, an der
vorab eine unerwünschte Verformung des Bogens festgestellt
worden ist. Nach dem Abkühlen wird der Bogen aus dem Rohr
entnommen und ist wieder einsatzbereit.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung
sowie ein Verfahren zum Biegen von Violin-, Viola-,
Cello- und Baßbogen zu schaffen, mit denen erheblich
schneller und bei gleichbleibend hoher Qualität derartige
Bogen herstellbar sind.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dabei durch folgende
Bauteile gekennzeichnet:
Eine an einem Ende schwenkbar gelagerte Biegeform mit
einer Mehrzahl von parallel zueinander angeordneter
Aufnahmeleisten, die einen Abstand voneinander aufweisen,
der kleiner als der Durchmesser der zu biegenden Bogen
stangen ist, wobei sich die Breite der Aufnahmeleisten in Richtung zum
Stabende hin verjüngt im selben Maß, wie der Stabdurchmesser zunimmt und wobei die Aufnahmeleisten eine Krümmung
in Längsrichtung aufweisen, die die um mindestens 25
% größer ist als die Krümmung des fertigen Bogens;
eine Anzahl von flexiblen als Gegenlager für die eingelegten Bogenstangen dienenden Halterungen und
eine Heiz- und Kühlanordnung, die mit einer Anzahl von Heiz- und Kühlkanälen verbunden ist, welche sich auf der den flexiblen Halterungen abgewandten Seite der Biegeform parallel zu den Aufnahmeleisten und auf Höhe der eingelegten Bogenstangen erstrecken.
eine Anzahl von flexiblen als Gegenlager für die eingelegten Bogenstangen dienenden Halterungen und
eine Heiz- und Kühlanordnung, die mit einer Anzahl von Heiz- und Kühlkanälen verbunden ist, welche sich auf der den flexiblen Halterungen abgewandten Seite der Biegeform parallel zu den Aufnahmeleisten und auf Höhe der eingelegten Bogenstangen erstrecken.
Vorteilhafterweise entsprechen die Querschnitte der
Aufnahmeleisten einem gleichschenkligen Trapez, wobei
die kurzen Grundseiten den Halterungen zugewandt sind.
Die Schenkel der Trapeze können dabei mit Aussparungen
und dazwischen liegenden Auflagen für die Bogenstangen
versehen sein; die Biegeform ist dabei mit mehr Aufnahmeleisten
versehen als Bogenstangen zu biegen sind.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel bestehen die
flexiblen Halterungen aus an beiden Enden eingespannten
Stahlbändern, wobei jedes Stahlband an einem Ende mit
einer einstellbaren Spannanordnung zur Einstellung der
Spannkraft versehen sein kann, während es an seinem
anderen Ende mit einer Stellvorrichtung zur Veränderung
des Abstandes zwischen Stahlband und Aufnahmeleisten
versehen sein kann.
Die Heiz- und Kühlkanäle können einen im wesentlichen
U-förmigen Querschnitt aufweisen, wobei ihre offenen
Seiten den Bogenstangen zugewandt sind, während die
Länge der Heiz- und Kühlkanäle im wesentlichen denjenigen
der Bogenstangen entspricht.
Bei einem anderen vorteilhaften Ausführungsbeispiel
ist in jedem Kanal eine parallel zur Bogenstange verschiebbare
Düse angeordnet, deren Auslaß zur Bogenstangen-Rückseite
hin gerichtet ist.
Vorzugsweise ist die Biegeform mit einem Verschlußmechanismus
an ihrem der Schwenkachse abgewandten Ende versehen.
Dieser Verschlußmechanismus ist mit einer Anordnung
zur Steuerung des Vorschubs der Düsen verbunden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist durch die folgenden
Verfahrensschritte gekennzeichnet:
Einteilen der zu biegenden Bogenstangen nach bestimmten Kriterien der Holzeigenschaften in Gruppen;
Zuordnen eines eigenen Biegeablaufprogramms zu den ver schiedenen Gruppen, dessen Parameter wie Heizdauer, Heiz temperatur, Kühldauer, Kühltemperatur und Spannkraft der Halterungen an die Gruppeneigenschaften angepaßt sind;
Einlegen der Gruppen von Bogenstangen in die unbeheizte Biegeform;
Schließen der Biegeform und Spannen der Bogenstangen durch die Halterungen;
Erhitzen der Stauchzonen auf den Bogenstangen-Oberseiten mit Heißluft während eines vorgegebenen Zeitraums;
Abkühlen mit Frischluft der Bogenstangen-Oberseiten im eingespannten Zustand während eines zweiten vorgegebenen Zeitraums und
Entnehmen der auf Raumtemperatur abgekühlten Bogen aus der geöffneten Biegeform.
Einteilen der zu biegenden Bogenstangen nach bestimmten Kriterien der Holzeigenschaften in Gruppen;
Zuordnen eines eigenen Biegeablaufprogramms zu den ver schiedenen Gruppen, dessen Parameter wie Heizdauer, Heiz temperatur, Kühldauer, Kühltemperatur und Spannkraft der Halterungen an die Gruppeneigenschaften angepaßt sind;
Einlegen der Gruppen von Bogenstangen in die unbeheizte Biegeform;
Schließen der Biegeform und Spannen der Bogenstangen durch die Halterungen;
Erhitzen der Stauchzonen auf den Bogenstangen-Oberseiten mit Heißluft während eines vorgegebenen Zeitraums;
Abkühlen mit Frischluft der Bogenstangen-Oberseiten im eingespannten Zustand während eines zweiten vorgegebenen Zeitraums und
Entnehmen der auf Raumtemperatur abgekühlten Bogen aus der geöffneten Biegeform.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. dem erfindungs
gemäßen Verfahren wird der Vorteil erzielt, daß in erheb
lich kürzerer Zeit als bisher möglich Bogen mit gleich
mäßig hoher Qualität herstellbar sind, wobei keine eigens
ausgebildeten Spezialisten für die Herstellung erforder
lich sind. Aufgrund der gleichmäßigen Behandlung eines
jeden Bogens und der damit erzielbaren gleichmäßigen
Oberflächenverschalung erhält jeder Bogen auf Dauer
ein Höchstmaß an Elastizität, Formbeständigkeit, Seiten
stabilität, d. h. Eigenschaften, die einen guten Bogen
auszeichnen, und zwar in reproduzierbarer Art und Weise.
Versuche haben ergeben, daß ein Zeitaufwand für das
Entleeren, Einlegen sowie die Heiz- und Kühlzeit in
der erfindungsgemäßen Vorrichtung von ca. 12 Minuten
erforderlich ist, wobei in diesem Zeitraum je nach Anzahl
der verwendeten Aufnahmeleisten eine Vielzahl von Bogen
gleichzeitig herstellbar ist. Bei einer Verwendung von
sieben Aufnahmeleisten für den gleichzeitigen Biegevorgang
von sechs Bogenstangen, können also bei dem oben angege
benen Zeitaufwand von 12 Minuten pro Tag bis zu 240
Bogen hergestellt werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung
näher erläutert, in der ein vorteilhaftes Ausführungs
beispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung schematisch
dargestellt ist. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrich
tung in geöffnetem Zustand;
Fig. 2 dieselbe Seitenansicht mit einer eingelegten
Bogenstange;
Fig. 3 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrich
tung mit eingelegter Bogenstange in geschlossenem
Zustand;
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Ebene A-E von Fig. 3;
Fig. 5 einen Querschnitt und
Fig. 6 eine Draufsicht auf eine Aufnahmeleiste.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Seitenansicht einer erfin
dungsgemäßen Vorrichtung und zwar in geöffnetem Zustand,
wobei mit 1 eine Biegeform bezeichnet ist, die eine
Mehrzahl von parallel zueinander angeordneter Aufnahme
leisten 3 aufweist, die in einem Abstand voneinander
angeordnet sind, der kleiner als der Durchmesser der
zu biegenden Bogenstangen ist. Die Biegeform 1 kann
dabei mit sieben Aufnahmeleisten versehen sein, so daß
sechs Bogenstangen gleichzeitig verarbeitet werden können.
Die Aufnahmeleisten 3 weisen dabei in ihrer Längsrichtung
eine Krümmung auf (Fig. 1), die um mindestens 25%,
vorzugsweise 30% größer ist als die Krümmung der fertigen
Bogen. Ferner verjüngen sich die Breiten der Aufnahmeleisten
3 in Richtung zum Stabende hin und zwar in dem Maß,
in dem der Stabdurchmesser zunimmt, wodurch die Heizfläche
entsprechend dem anwachsenden Stabquerschnitt kontinuierlich
zunimmt.
Unterhalb der in den Fig. 1 bis 3 dargestellten um eine
Schwenkachse 12 verdrehbar angeordneten Biegeform ist
eine Anzahl von flexiblen im Abstand voneinander und
parallel zueinander angeordneter Halterungen 6 vorgesehen,
die als Gegenlager für die eingelegten Bogenstangen
dienen. Auf der Oberseite der in den Fig. 1 bis 3 darge
stellten Biegeform 1 ist eine Anzahl von Heiz- und Kühl
kanälen 2 vorgesehen, welche sich parallel zu den Auf
nahmeleisten 3 und auf Höhe der eingelegten Bogenstangen
11 erstrecken.
Wie Fig. 4 erkennen läßt, weisen die Aufnahmeleisten
3 vorteilhafterweise Querschnitte auf, die einem gleich
schenkligen Trapez entsprechen, wobei die kurzen Grund
seiten 13 dieser trapezförmigen Aufnahmeleisten den
Halterungen 6 zugewandt sind. Fig. 4 zeigt ferner, daß
die Bogenstangen 11 derart in die Biegeform eingelegt
werden, daß sie durch die beiden Schenkel zweier benach
barter Aufnahmeleisten 3 sowie in geschlossenem Zustand
der Vorrichtung durch die als Gegenlager dienende Halte
rung 6 gehalten und aufgrund der Krümmung in Längsrich
tung der Aufnahmeleisten 3 gebogen werden. Die Heiz-
bzw. Kühlkanäle 2 sind dabei derart angeordnet, daß
deren offene Seite mit einem Teil der Oberfläche der
Bogenstangen 11 in Verbindung steht. Der Querschnitt
der Heiz- und Kühlkanäle 2 kann vorteilhafterweise U-
förmig sein, wobei ihre Länge im wesentlichen denjenigen
der Bogenstangen entsprechen. Diesen Kanälen kann von
der nicht dargestellten Heiz- und Kühlanordnung Heißluft
bzw. Kühlluft zugeführt werden. Es ist auch möglich,
in den Kanälen 2 parallel zu den Bogenstangen verschiebbare
Düsen (15 in Fig. 4) vorzusehen, deren Auslaß zur Rückseite
der Bogenstangen 11 hin gerichtet ist und die die Stangen
bereichsweise erhitzen, z. B. beginnend am Kopfende.
Die Düse 15 streicht dann an der Bogenstange entlang,
wobei der größer werdende Stangenquerschnitt durch eine
Verringerung der Vorschubgeschwindigkeit kompensiert
werden kann. Nach dem Biegevorgang fährt die Düse in
umgekehrter Richtung den Bogen entlang und kühlt ihn
mit Frischluft ab.
Wird der Verschlußmechanismus 8 der Biegeform mit einer
(nicht dargestellten) Anordnung zur Steuerung des Vorschubs
der Düsen 15 gekoppelt, so erhält man einen vollautomatischen
Biegevorgang nach dem Schließen der Vorrichtung. Die
Verwendung von verschiebbaren Düsen bietet ferner den
Vorteil, daß jeweils nur das durch Hitzeeinwirkung gebogene
Teilstück der Bogenstange in den Zwischenraum zwischen
zwei benachbarten Aufnahmeleisten 3 gepreßt wird, so
daß das noch unbehandelte Ende der Bogenstange sich
entwinden kann und dadurch ein vorhergehendes Richten
der Rohlinge entfällt. Richten und Biegen wird hierbei
in einem Arbeitsgang durchgeführt.
Fig. 1 bis 3 lassen ferner erkennen, daß die als Gegen
lager für die eingelegten Bogenstangen 11 dienenden
Halterungen 6, die vorteilhafterweise als flexible Stahl
bänder ausgebildet sind, an beiden Enden eingespannt
sind. An einem Ende ist dabei eine mit 5 bezeichnete
Spannanordnung vorgesehen zur Einstellung der Spannkraft,
die im geschlossenen Zustand (Fig. 3) der Vorrichtung
auf die eingelegte Bogenstange 11 ausgeübt wird. Am
gegenüberliegenden Ende einer jeden Halterung 6 ist
weiterhin eine Stellvorrichtung 7 vorgesehen, mit der
der Abstand zwischen der Halterung 6 und den Aufnahmeleisten
3 verändert werden kann.
An dem der Schwenkachse 12 der Biegeform 1 zugewandten
Ende ist ferner ein Aufnahmeschuh 4 für jeden Bogenkopf
vorgesehen.
Fig. 5 und 6 zeigen einen Querschnitt bzw. eine vergrößerte
Draufsicht auf eine Aufnahmeleiste 3, wobei die beiden
Schenkel des Trapezes, an denen die Bogenstangen 11
anliegen, mit Auflagen 10 bzw. dazwischen angeordneten
Aussparungen 9 versehen sein können. Dadurch ist es
möglich, daß die den Heiz- bzw. Kühlkanälen 2 zugeführte
Heißluft bzw. Kaltluft nicht nur den schmalen durch
den Abstand der langen Seiten des Trapezes bestimmten
Abschnitt der Bogenstangen 11 erreicht, sondern einen
größeren Abschnitt in Umfangsrichtung einer jeden Bogen
stange 11 gesehen.
Den Heiz- bzw. Kühlkanälen 2 bzw. den Düsen 15 wird
durch eine nicht dargestellte Heiz- bzw. Kühlvorrichtung
Heißluft bzw. Kühlluft zugeführt, um so den durch die
Biegeform 1 und die Halterung 6 erzielte Verformung
der Bogenstangen mittels der Mantelverschalung zu stabilisieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Biegen unter Verwendung
der in den Fig. 1 bis 6 dargestellten Vorrichtung geht
dabei wie folgt vor sich:
Einteilen der zu biegenden Bogenstange nach bestimmten Kriterien der Holzeigenschaften in einzelne Gruppen;
Zuordnen eines eigenen Biegeablaufprogramms zu den derart vorsortierten Gruppen, dessen Parameter wie Heizdauer, Heiztemperatur, Kühldauer, Kühltemperatur und Spannkraft der Halterungen an die Gruppeneigenschaften angepaßt sind;
Einlegen in die unbeheizte Biegeform einer Anzahl von Bogenstangen als Funktion der Anzahl der Aufnahmeleisten;
Schließen der Biegeform und Spannen der Bogenstangen durch die Halterungen;
Erhitzen der Stauchzonen auf den mit den Kühlkanälen in Berührung stehenden Bogenstangen-Oberseiten mit Heiß luft während eines vorgegebenen Zeitraums;
Abkühlen mit Frischluft im eingespannten Zustand während eines zweiten vorgegebenen Zeitraums und
Entnehmen der auf Raumtemperatur abgekühlten Bogen.
Einteilen der zu biegenden Bogenstange nach bestimmten Kriterien der Holzeigenschaften in einzelne Gruppen;
Zuordnen eines eigenen Biegeablaufprogramms zu den derart vorsortierten Gruppen, dessen Parameter wie Heizdauer, Heiztemperatur, Kühldauer, Kühltemperatur und Spannkraft der Halterungen an die Gruppeneigenschaften angepaßt sind;
Einlegen in die unbeheizte Biegeform einer Anzahl von Bogenstangen als Funktion der Anzahl der Aufnahmeleisten;
Schließen der Biegeform und Spannen der Bogenstangen durch die Halterungen;
Erhitzen der Stauchzonen auf den mit den Kühlkanälen in Berührung stehenden Bogenstangen-Oberseiten mit Heiß luft während eines vorgegebenen Zeitraums;
Abkühlen mit Frischluft im eingespannten Zustand während eines zweiten vorgegebenen Zeitraums und
Entnehmen der auf Raumtemperatur abgekühlten Bogen.
Die Einteilung gemäß den Holzeigenschaften berücksichtigt
dabei z. B. die Holzart, wie Brasilholz oder Fernambuk,
den Verwendungszwecke, den Durchmesser und/oder die
Länge.
Claims (13)
1. Vorrichtung zum Biegen von Violin-, Viola-, Cello-
und Baßbogen, gekennzeichnet durch die folgenden
Bauteile:
eine an einem Ende schwenkbar gelagerte Biegeform (1) mit einer Mehrzahl von parallel zueinander angeord neten Aufnahmeleisten (3), die einen Abstand voneinan der aufweisen, der kleiner als der Durchmesser der zu biegenden Bogenstangen (11) ist, wobei sich die Breite der Aufnahmeleisten in Richtung zum Stabende hin verjüngt im selben Maß, wie der Stabdurchmesser zunimmt und wobei die Aufnahmeleisten (3) eine Krümmung in Längsrichtung aufweisen, die um mindestens 25% größer ist als die Krümmung des fertigen Bogens;
eine Anzahl von flexiblen als Gegenlager für die eingelegten Bogenstangen (11) dienende Halterungen (6) und
eine Heiz- und Kühlanordnung, die mit einer Anzahl von Heiz- und Kühlkanälen (2) verbunden ist, welche sich auf der den flexiblen Halterungen (6) abgewandten Seite der Biegeform (1) parallel zu den Aufnahmeleisten (3) und auf Höhe der eingelegten Bogenstangen (11) erstrecken.
eine an einem Ende schwenkbar gelagerte Biegeform (1) mit einer Mehrzahl von parallel zueinander angeord neten Aufnahmeleisten (3), die einen Abstand voneinan der aufweisen, der kleiner als der Durchmesser der zu biegenden Bogenstangen (11) ist, wobei sich die Breite der Aufnahmeleisten in Richtung zum Stabende hin verjüngt im selben Maß, wie der Stabdurchmesser zunimmt und wobei die Aufnahmeleisten (3) eine Krümmung in Längsrichtung aufweisen, die um mindestens 25% größer ist als die Krümmung des fertigen Bogens;
eine Anzahl von flexiblen als Gegenlager für die eingelegten Bogenstangen (11) dienende Halterungen (6) und
eine Heiz- und Kühlanordnung, die mit einer Anzahl von Heiz- und Kühlkanälen (2) verbunden ist, welche sich auf der den flexiblen Halterungen (6) abgewandten Seite der Biegeform (1) parallel zu den Aufnahmeleisten (3) und auf Höhe der eingelegten Bogenstangen (11) erstrecken.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahmeleisten (3) Querschnitte aufweisen,
die einem gleichschenkligen Trapez (14) entsprechen,
wobei die kurzen Grundseiten (13) den Halterungen
(6) zugewandt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schenkel der Trapeze (14) mit Aussparungen
(9) und dazwischen liegenden Auflagen (10) für die
Bogenstangen (11) versehen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Biegeform (1) in der Nähe der Schwenkachse
(12) mit einer Mehrzahl von Aufnahmeschuhen (4) für
die Köpfe der Bogenstangen versehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Biegeform eine Aufnahmeleiste
mehr aufweist als Bogenstangen zu biegen sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die flexiblen Halterungen
(6) aus an beiden Enden eingespannten Stahlbändern
bestehen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Stahlband (6) an einem Ende mit einer ein
stellbaren Spannanordnung (5) zur Einstellung der
Spannkraft versehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Stahlband (6) an seinem anderen Ende mit
einer Stellvorrichtung (7) zur Veränderung des Abstands
zwischen Stahlband und Aufnahmeleisten (3) versehen
ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Heiz- und Kühlkanäle
(2) einen im wesentlichen U-förmigen Querschnitt
aufweisen und daß ihre offenen Seiten den Bogenstangen
(11) zugewandt sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge der Heiz- und Kühlkanäle (2) im wesent
lichen derjenigen der Bogenstangen (11) entspricht.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in jedem Kanal (2) eine
parallel zur Bogenstange verschiebbare Düse (15) angeordnet
ist, deren Auslaß zur Bogenstangen-Rückseite hin
gerichtet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Biegeform mit einem Verschlußmechanismus
an ihrem der Schwenkachse (12) abgewandten Ende
versehen ist und daß dieser Verschlußmechanismus
mit einer Anordnung zur Steuerung des Vorschubs
der Düsen (15) verbunden ist.
13. Verfahren zum Biegen von Violin-, Viola-, Cello-
und Baßbogen unter Verwendung einer Vorrichtung
nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12,
gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:
Einteilen der zu biegenden Bogenstangen nach bestimmten Kriterien der Holzeigenschaften in Gruppen;
Zuordnen eines eigenen Biegeablaufprogramms zu den verschiedenen Gruppen, dessen Parameter wie Heizdauer, Heiztemperatur, Kühldauer, Kühltemperatur und Spannkraft der Halterungen an die Gruppeneigenschaften angepaßt sind;
Einlegen der Gruppen von Bogenstangen in die unbeheizte Biegeform;
Schließen der Biegeform und Spannen der Bogenstangen durch die Halterungen;
Erhitzen der Stauchzonen auf den Bogenstangen-Oberseiten mit Heißluft während eines vorgegebenen Zeitraums;
Abkühlen mit Frischluft der Bogenstangen-Oberseiten im eingespannten Zustand während eines zweiten vorgege benen Zeitraums und
Entnehmen der auf Raumtemperatur abgekühlten Bogen aus der geöffneten Biegeform.
Einteilen der zu biegenden Bogenstangen nach bestimmten Kriterien der Holzeigenschaften in Gruppen;
Zuordnen eines eigenen Biegeablaufprogramms zu den verschiedenen Gruppen, dessen Parameter wie Heizdauer, Heiztemperatur, Kühldauer, Kühltemperatur und Spannkraft der Halterungen an die Gruppeneigenschaften angepaßt sind;
Einlegen der Gruppen von Bogenstangen in die unbeheizte Biegeform;
Schließen der Biegeform und Spannen der Bogenstangen durch die Halterungen;
Erhitzen der Stauchzonen auf den Bogenstangen-Oberseiten mit Heißluft während eines vorgegebenen Zeitraums;
Abkühlen mit Frischluft der Bogenstangen-Oberseiten im eingespannten Zustand während eines zweiten vorgege benen Zeitraums und
Entnehmen der auf Raumtemperatur abgekühlten Bogen aus der geöffneten Biegeform.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904022809 DE4022809C2 (de) | 1990-07-18 | 1990-07-18 | Vorrichtung zum Biegen von Violin-, Viola, Cello- und Baßbogen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904022809 DE4022809C2 (de) | 1990-07-18 | 1990-07-18 | Vorrichtung zum Biegen von Violin-, Viola, Cello- und Baßbogen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4022809A1 DE4022809A1 (de) | 1992-01-23 |
DE4022809C2 true DE4022809C2 (de) | 2000-02-03 |
Family
ID=6410499
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904022809 Expired - Fee Related DE4022809C2 (de) | 1990-07-18 | 1990-07-18 | Vorrichtung zum Biegen von Violin-, Viola, Cello- und Baßbogen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4022809C2 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT196691B (de) * | 1956-12-31 | 1958-03-25 | Vaclav Svatek | Verfahren zur Erzeugung von Resonanzplatten für Streich- und Saiteninstrumente |
US2926710A (en) * | 1957-06-24 | 1960-03-01 | William H Gentile | Method of and apparatus for straightening violin bows |
-
1990
- 1990-07-18 DE DE19904022809 patent/DE4022809C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT196691B (de) * | 1956-12-31 | 1958-03-25 | Vaclav Svatek | Verfahren zur Erzeugung von Resonanzplatten für Streich- und Saiteninstrumente |
US2926710A (en) * | 1957-06-24 | 1960-03-01 | William H Gentile | Method of and apparatus for straightening violin bows |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Dr.-Ing. Eugen FOLLMANN: Betrachtung über die Konstruktion von Streichinstrumentenbogen, Musik international, 36.Jahrg., H.8, 1982, S.566-568 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4022809A1 (de) | 1992-01-23 |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |