DE4021049A1 - Verfahren zur herstellung wasserloeslicher cellulosesulfate mit hoher loesungsviskositaet - Google Patents
Verfahren zur herstellung wasserloeslicher cellulosesulfate mit hoher loesungsviskositaetInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur heterogenen Sulfatie
rung von Cellulose, wonach wasserlösliche Cellulosesulfate mit
niedrigem DS und hoher Lösungsviskosität hergestellt werden,
die als Hilfsstoff für biotechnische und medizinische
Anwendungen eingesetzt werden können.
Für die Herstellung von Cellulosesulfat gibt es eine Reihe von
Methoden. Angestrebt wurden im wesentlichen Wasserlöslichkeit
und ausreichend hohe Lösungsviskosität der wäßrigen Lösung.
In der Synthese wurden 2 Richtungen beschritten. Die erste,
eine quasihomogene oder homogene im nichtwäßrigen System ab
laufende Sulfatierung, ermöglicht die Herstellung von wasser
löslichen Cellulosesulfaten mit niedrigem DS (DS<=0,3). Bei
Einhaltung bestimmter Reaktionsbedingungen gelingt es, den
Kettenlängenabbau der Cellulose weitgehend zu vermeiden und
Cellulosesulfate mit hohen Lösungsviskositäten herzustellen,
Nach DE-OS 19 02 373 wird die Sulfatierung der Cellulose mit dem
1 : 1 Komplex Schwefeltrioxid : Dimethylformamid (SO₃ : DMF) unter
Auflösung des entstehenden Cellulosesulfates in DMF durchge
führt. Weitere Methoden bestehen darin, die Cellulose zuerst
im Sinne DMF/N₂O₄ zu lösen und anschließend mit den Komplexen
SO₃ : DMF und SO₂ : DMF bzw. mit Acrylschwefelsäure zu sulfatie
ren (DD-PS 1 52 565).
Beschrieben wird in DE-OS 16 68 542, ohne Angaben hinsichtlich
Wasserlöslichkeit, die homogene Sulfatierung von Cellulose im
System DMSO/Paraformaldehyd mit der Mischung Sulfamidsäure und
Essigsäureanhydrid als sulfatierendem Agens.
Der wesentliche Nachteil dieser Methoden besteht darin, daß
die homogene Sulfatierung von Cellulose technisch und ökono
misch sehr aufwendig ist. So führt das Auflösen der Cellulose
vor und während der Reaktion entweder zu hochviskosen und
entsprechend schwer zu handhabenden Reaktionssystemen und/oder
begrenzt die in der Reaktionsflotte einsetzbare Cellulosemenge
auf sehr niedrige Werte.
Zur Gewinnung des Cellulosesulfates aus den Reaktionslösungen
und zur weiteren Reinigung und Aufarbeitung sind in jedem Fall
große Mengen an organischen Lösungsmitteln erforderlich, wobei
im allgemeinen Mehrstoffgemische, bestehend aus 3 oder mehr
Komponenten, anfallen, deren Aufarbeitung äußerst kompliziert
wird.
Ein weiterer Nachteil der homogenen Sulfatierung besteht im
Arbeiten mit hochaggressiven und/oder stark toxischen Reagen
zien, was zu Problemen hinsichtlich Arbeits- und Umweltschutz
führt. Diese Verfahren verlangen demzufolge kostenaufwendige
Apparaturen für die Synthese und vor allen Dingen sehr aufwen
dige Verfahrensstufen für die Rückgewinnung der für die Her
stellung, Isolierung und Reinigung des Cellulosesulfates ein
gesetzte Lösungsmittelmengen.
Die 2. Richtung, die heterogene Sulfatierung, stellt sich
sowohl technich als auch ökonomisch günstiger als die homo
gene. Sie ist jedoch mit einem wesentlichen Nachteil verbun
den. In den in Betracht kommenden protischen Reaktionsmedien
ist die Sulfatierungsreaktion stets von einem säurehydrolyti
schen Abbau der Cellulosekette begleitet, der bei Erzielung
des für Wasserlöslichkeits erforderliche DS so weit fortge
schritten ist, daß grundsätzlich nur Produkte mit vergleichs
weise niedriger Lösungsviskosität resultieren. Gegenüber den
durch homogene Sulfatierung erhaltenen Cellulosesulfaten müs
sen die heterogen hergestellten im allgemeinen einen deutlich
höheren DS aufweisen, um wasserlöslich zu sein. Als Reaktions
system werden für die heterogene Sulfatierung, von wenigen
Ausnahmen abgesehen, praktisch ausschließlich Gemische aus
Schwefelsäure und aliphatischen Alkoholen verwendet, wobei
Propanol eine Vorzugsstellung einnimmt. Unter Verwendung von
Propanol/Schwefelsäure als Sulfatiergemisch sind zahlreiche
Versuche unternommen worden, um Wasserlöslichkeit bei niedri
gem DS oder höhere Lösungsviskositäten zu erzielen. So wurde
z. B. zur Verbesserung der Reaktionsführung der Zusatz von
Verdünnungsmitteln, wie beispielsweise Toluol, vorgeschlagen.
Zur Gewährleistung einer ausreichenden Wasserlöslichkeit von
<90% erwies es sich als erforderlich, der Sulfatierungsreak
tion eine reaktivitätserhöhende Aktivierung der Cellulose
vorzuschalten. So erhielt Petropavlovskÿ (Faserforschung und
Textiltechnik 24 (1973), 49-57) nach Voraktivierung der Cellu
lose mit heißem Propanol und anschließender Sulfatierung mit
dem Gemisch Schwefelsäure/Propanol, wobei das Molverhältnis
H₂SO₄ : Propanol <=2,5 war, Cellulosesulfate, die bei einem DS
von 0,5 bis zu 98% im Wasser löslich waren.
In den Patentschriften US-PS 27 14 591 und US-PS 27 53 337 ist die
Aktivierung mit Wasser und in den Schriften US-PS 29 69 355 und
US-PS 29 69 356 die mit Natronlauge und/oder niederen Fettsäuren
beschrieben. Nach US-PS 27 53 337 werden Cellulosesulfate mit
einem DS von 0,46 erhalten, die in der 2%igen wäßrigen Lösung
eine Viskosität von 47,9 mPas aufweisen.
Durch Voraktivierung der Cellulose mit 18%iger Natronlauge,
anschließende Regenerierung und Austausch des Wassers mit
Propanol gelingt es, rückstandsfreie wasserlösliche Cellulose
sulfate mit DS<=0,3 herzustellen. Eine Sulfatierung der
Cellulose erfolgt schon bei einem Molverhältnis von H₂SO₄ : Pro
panol von <=1,1. Die Viskosität der 1%igen wäßrigen Lösung
dieser Cellulosesulfate ist <10 mPa s, das entspricht bei
2%iger Lösung 50 mPa s. Versuche, heterogene Cellulose unter
Zusatz chlorierter Kohlenwasserstoffe als Verdünnungsmittel
mit Schwefelsäure-Ether-Addukten umzusetzen (DE-OS 9 25 045),
führten auch nur zu Cellulosesulfaten, die in den 2%igen
wäßrigen Lösungen eine Viskosität von maximal 60-150 mPa s
aufweisen.
Um zu Produkten mit höherer Lösungsviskosität zu gelangen,
wurde versucht, den Kettenlängenabbau durch geeignete Zusätze,
wie z. B. von Fettsäureanhydriden, zu verringern. Dabei wurde
davon ausgegangen, daß derartige Zusätze das bei der Herstel
lung des Sulfatiergemisches oder beim Ablauf der Sulfatierung
entstehende Wasser zumindest teilweise binden und so die
hydrolytische Wirkung des Systems verringern. Die erzielbaren
Effekte blieben klein. Außerdem wurden meistens keine reinen
Cellulosesulfate, sondern die entsprechenden Mischester erhal
ten (US-PS 30 75 962, US-PS 30 75 964, US-PS 34 78 016).
Das Ziel der Erfindung besteht darin, ein ökonomisch günstiges
Verfahren zur Gewinnung von wasserlöslichem Cellulosesulfat
mit hoher Lösungsviskosität zu entwickeln, das vergleichsweise
mit wenig aggressiven und toxischen Chemikalien arbeitet und
nicht zu schwierig aufzuarbeitenden Lösungsmittelgemischen
führt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein heterogenes Sulfatierverfah
ren unter Verwendung des Sulfatiergemisches Schwefelsäure/Pro
panol zu entwickeln, mit dem Cellulosesulfate mit deutlich
verringertem Kettenlängenabbau unter technisch günstigen Be
dingungen hergestellt werden können.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst, indem man die Sulfa
tierung mit einem Sulfatiergemisch, bestehend aus Propanol :
Schwefelsäure bei einem Molverhältnis zwischen 1 : 1,75 bis
1 : 2 während einer Zeit von 90 bis 150 min bei Temperaturen
von -10 bis +10°C vornimmt, das Reaktionsprodukt, gegebenen
falls nach Abtrennung des überschüssigen Sulfatiergemisches,
in ein Alkalisalz des gebildeten Schwefelsäurehalbesters der
Cellulose, z. B. Natriumcellulosesulfat (NaCS), überführt und
aus dem unvollständig wasserlöslichen Produkt den zwischen 50
und 95% liegenden wasserlöslichen Anteil isoliert. Die so
erhaltenen Produkte weisen als 2%ige wäßrige Lösungen Viskosi
täten bis zu 2000 mPa s auf.
Aus dem vorliegenden, partiell wasserlöslichen Produkt wird
der wasserlösliche Anteil in geeigneter Weise eleminiert.
Das Verfahren wird anschließend näher erläutert.
Hochmolekulare Ausgangscellulose, vorzugsweise Linters, wird
in das Sulfatiergemisch n- oder iso-Propanol : Schwefelsäure,
das im Molverhältnis 1 : 1,75 bis 1 : 2 vorliegt, gegeben, wobei
die Reaktion gegebenenfalls unter Zusatz von Toluol, das zur
Verbesserung der Durchmischung und Abführung der Reaktionswär
me dient, durchgeführt wird. Das Sulfatiergemisch wird in
bekannter Weise unter ständigem Rühren durch Eintropfen von
Propanol, das auf -10 bis -5°C vorgekühlt wurde, in die
konzentrierte Schwefelsäure, die ebenfalls auf Temperaturen
von -10 bis -5°C vorgekühlt wurde, hergestellt. Das Sulfa
tiergemisch kann sofort nach seiner Herstellung zugegeben
werden. Es wurde jedoch festgestellt, daß sich die Viskosität
noch erhöht, wenn das Sulfatiergemisch nach einer Standzeit
von 30 min bis 24 h eingesetzt wird, wobei die Standtemperatur
zwischen -5 und 30°C liegen kann. Das Flottenverhältnis zwi
schen Cellulose und Sulfatiergemisch beträgt dabei 15 bis 40.
Ein Flottenverhältnis von 15 ist dann ausreichend, wenn die
Sulfatierung in ruhender Flotte erfolgt. Soll die Sulfatierung
jedoch unter Rühren durchgeführt werden, so ist ein Flotten
verhältnis <15 bis 40 anzustreben. Die Sulfatierung erfolgt
dann erfindungsgemäß 90 bis 150 min bei -10 bis +10°C Reak
tionstemperatur, wobei die Außenbadtemperatur dabei ca. -5 bis
-10°C betragen kann.
Nach beendeter Sulfatierung wird die überschüssige Reaktions
flotte vom Cellulosesulfathalbester abgesaugt und die Haupt
menge der noch anhaftenden Reaktionsflotte durch Nachwaschen
entfernt. Der von der Reaktionsflotte befreite Halbester wird
in geeigneter Weise in eine stabile Salzform überführt, wobei
die Abtrennung der wäßrigen Alkalicellulosesulfatlösung vom
unlöslichen Rückstand je nach dessen Menge und Beschaffenheit
durch Absaugen, Abzentrifugieren oder auch Dekantieren erfol
gen kann. Die im allgemeinen mit einer Konzentration zwischen
0,5 und 2% Alkalicellulosesulfat anfallende Lösung kann z. B.
durch Dialyse entsalzt und dann auf die gewünschte Arbeitskon
zentration aufkonzentriert oder durch Sprühtrocknung zum
Feststoff aufgearbeitet werden. In einer bevorzugten Arbeits
weise wird zunächst bis auf einen Alkalicellulosesulfatgehalt
von 1 bis 3% konzentriert, das Alkalicellulosesulfat durch
Zugabe von Propanol ausgefällt, abgetrennt, durch Waschen mit
einem Propanol/Wassergemisch von 60/40 Masse% salzfrei gewa
schen und getrocknet.
Der wesentliche Vorteil dieser Arbeitsweise besteht darin, daß
man trotz der heterogenen Reaktionsführung und ohne Vorakti
vierung der Cellulose Cellulosesulfate herstellen kann, die
bei niedrigem DS wasserlöslich sind und deren wäßrige Lösungen
eine hohe Lösungsviskosität besitzen und in ihren Eigenschaften
vergleichbar mit den durch homogene Reaktionsführung her
gestellten Cellulosesulfaten oder diesen für bestimmte Anwen
dungszwecke sogar überlegen sind.
Bei der heterogenen Reaktionsführung ist im Vergleich zur
homogenen der technische Aufwand wesentlich einfacher. Weiter
hin sind bei der heterogenen Sulfatierung besonders die posi
tiven Effekte hinsichtlich Gesundheits- und Arbeitsschutz
durch Vermeidung der aggressiven und toxischen Chemikalien,
wie z. B. SO₃, SO₂, DMF und DMSO hervorzuheben.
In einem Planschliffkolben werden 140 g vorgekühltes Propanol
(-10°C) unter Rühren in 460 g konzentrierte vorgekühlte H₂SO₄
eingetragen. Das Molverhältnis n-Propanol/H₂SO₄ beträgt 1: 2.
In das so hergestellte Sulfatiergemisch, das eine Temperatur
von -5°C aufweist, werden 30 g Baumwoll-Linters (DP ca. 1400)
eingemischt und 120 min in ruhender Flotte sulfatiert, wobei
die Reaktionstemperatur 5°C nicht übersteigt. Danach wird das
Sulfatiergemisch von dem Reaktionsprodukt abgetrennt, die
Säureform des Cellulosesulfats in Wasser aufgenommen und durch
Zugabe von Natronlauge in das Natriumsalz überführt. Der was
serlösliche Anteil an Natriumcellulosesulfat (NaCS) wird abge
trennt und die wäßrige Lösung des Cellulosesulfats im Rota
tionsverdampfer auf einen Feststoffgehalt von 2 bis 4% ein
geengt, anschließend das Natriumcellulosesulfat durch Zugabe
von n-Propanol ausgefällt, isoliert und mit einem
Propanol/Wassergemisch (60 : 40) salzfrei gewaschen und ge
trocknet. Der wasserunlösliche Anteil beträgt 15%. Der was
serlösliche Anteil an Cellulosesulfat besitzt einen DS=0,53
und die 2%ige wäßrige Lösung weist eine Viskosität von 185
mPa s bei einem Durchschnittspolymerisationsgrad (DP) von 250
auf.
Das nach Beispiel 1 hergestellte Sulfatiergemisch wird 24 h
stehengelassen, anschließend auf -5°C gekühlt und 30 g
Baumwoll-Linters zugegeben. Die Reaktionszeit beträgt 90 Min,
wobei die Reaktionstemperatur nicht 5°C übersteigt. Danach
wird das Reaktionsprodukt vom Sulfatiergemisch wie in Beispiel
1 abgetrennt, das wasserlösliche NaCS isoliert, gereinigt und
getrocknet. Der wasserlösliche Anteil beträgt 12%. Der
wasserlösliche Anteil des NaCS besitzt einen DS=0,39 und die
2%ige wäßrige Lösung weist eine Viskosität von 250 mPa s auf.
In einem Planschliffkolben werden 156 g vorgekühltes n-Propa
nol (-10°C) unter Rühren in 446 g konzentrierte Schwefelsäu
re eingetragen. Das Molverhältnis n-Propanol/H₂SO₄ beträgt
1 : 1,75. In das so hergestellte Sulfatiergemisch, das eine
Temperatur von -7°C aufweist, werden 30 g Baumwoll-Linters
(DP ca. 1400) eingemaischt und 120 min in ruhender Flotte
sulfatiert, wobei die Reaktionstemperatur 4°C nicht über
steigt. Danach wird das Reaktionsprodukt vom Sultatiergemisch,
wie in Beispiel 1 beschrieben, abgetrennt, das wasserlösliche
NaCS isoliert, gereinigt und getrocknet. Der wasserunlösliche
Anteil beträgt 35%. Der wasserlösliche Anteil an NaCS besitzt
einen DS=0,40 und die Viskosität der 2%igen wäßrigen Lösung
beträgt 275 mPa s.
In einem Planschliffkolben werden 420 g vorgekühltes n-Propa
nol (-8°C) unter Rühren in 1380 g vorgekühlte konz. Schwefel
säure (-15°C) eingetragen. Das Molverhältnis n-Propanol/H₂SO₄
beträgt 1 : 2.
Das Sulfatiergemisch wird bei Raumtemperatur 60 min gealtert.
In dieses werden 90 g Baumwoll-Linters eingemaischt und
120 min in ruhender Flotte sulfatiert, wobei die Reaktionstem
peratur 3°C nicht übersteigt. Danach wird das Reaktionspro
dukt vom Sulfatiergemisch, wie in Beispiel 1 beschrieben,
getrennt, das NaCS isoliert, gereinigt und getrocknet. Der
wasserunlösliche Anteil beträgt 36%.
Der wasserlösliche Anteil des NaCS besitzt einen DS=0,38,
eine Viskosität der 2%igen Lösung von 350 mPa s und einen DP
von 500.
In einem Planschliffkolben werden 140 g vorgekühltes n-Propa
nol (-10°C) in 460 g vorgekühlte H₂SO₄ (-10°C) eingetragen.
Das Molverhältnis n-Propanol : H₂SO₄ beträgt 1 : 2. Das so
hergestellte Sulfatierungsgemisch wird vor Zugabe der Baumwoll-
Linters 24 Stunden stehengelassen. Vor dem Einmaischen von
30 g Baumwoll-Linters wird das Sulfatiergemisch auf eine Tempe
ratur von -5°C gebracht. Die Sulfatierung erfolgt in ruhender
Flotte in der Zeit von 120 min, wobei die Reaktionstemperatur
3°C nicht übersteigt. Danach wird das Reaktionsprodukt, wie
in Beispiel 1 beschrieben, vom Sulfatierungsgemisch getrennt,
das Natriumcellulosesulfat isoliert, gereinigt und getrocknet.
Der wasserunlösliche Anteil beträgt 40%. Der wasserlösliche
Anteil an NaCS besitzt einen DS=0,37 und die 2%ige wäßrige
Lösung weist eine Viskosität von 1800 mPa s auf.
In einem Sulfierkolben wird eine Mischung, bestehend aus
460 g konzentrierte Schwefelsäure und 600 g Toluol, unter
Rühren hergestellt. Nachdem die Temperatur dieser Mischung auf
-5 bis -10°C herabgesetzt wurde, werden 140 g vorgekühltes n-
Propanol (-10°C) unter Rühren zudosiert (Molverhältnis n-
Propanol : H₂SO₄=1 : 2), anschließend 30 g Baumwollinters hin
zugefügt und die Sulfatierung unter ständigem Rühren 90 min
durchgeführt, wobei die Reaktionstemperatur 5°C nicht über
steigt. Danach wird das Reaktionsprodukt vom Sulfatiergemisch
abgetrennt und die Säureform des Cellulosesulfats in Wasser
aufgenommen und durch Zugabe von Natronlauge in das NaCS
überführt, der wasserunlösliche Anteil an Cellulosesulfat
abgetrennt und die wäßrige Lösung des Cellulosesulfats im
Rotationsverdampfer auf einen Feststoffgehalt von 2 bis 4%
eingeengt, anschließend das NaCS durch Zugabe von n-Propanol
ausgefällt, isoliert, mit einem Propanol/Wasser-Gemisch
(60 : 40) salzfrei gewaschen und getrocknet. Der wasserunlös
liche Anteil beträgt 25%. Der wasserlösliche Anteil an Cellu
losesulfat besitzt einen DE=0,45 und die 2%ige wäßrige Lösung
weist eine Viskosität von 210 mPa s auf.
In einem Sulfierkolben wird eine Mischung, bestehend aus 257 g
konz. H₂SO₄ und 600 g Toluol, hergestellt. Nach Herabsetzung
der Temperatur dieser Mischung auf -10°C werden 90 g vorge
kühltes iso-Propanol (-10°C) unter Rühren zudosiert (Molver
hältnis iso-Propanol/H₂SO₄ gleich 1 : 1,75), anschließend 30 g
Baumwollinters hinzugefügt und die Sulfatierung unter ständi
gem Rühren 120 min durchgeführt, wobei die Reaktionstemperatur
4°C nicht übersteigt.
Danach wird das Reaktionsprodukt vom Sulfatiergemisch wie in
Beispiel 1 abgetrennt, das wasserlösliche NaCS isoliert, ge
reinigt und getrocknet.
Der wasserunlösliche Anteil an Cellulosesulfat beträgt 34%.
Der wasserlösliche Anteil an Cellulosesulfat besitzt einen DS
=0,42 und die Viskosität der 2%igen wäßrigen Lösung beträgt
210 mPa s.
In einem Planschliffkolben wird das nach Beispiel 1 herge
stellte Sulfatiergemisch n-Propanol/H₂SO₄ 1 h bei 0°C stehen
gelassen, anschließend auf -10°C gekühlt und ihm dann 30 g
Baumwollinters zugesetzt. Die Sulfatierung wird nach 120 min
beendet, wobei die Reaktionstemperatur 0°C nicht übersteigt.
Die Aufarbeitung des Cellulosesulfates erfolgt wie in Beispiel
1 beschrieben.
Der wasserunlösliche Anteil beträgt 30%. Das wasserlösliche
Cellulosesulfat besitzt einen DS=0,41 und die Viskosität der
2%igen wäßrigen Lösung beträgt 370 mPa s.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Cellulosesulfat mit hoher
Lösungsviskosität durch heterogene Sulfatierung von hoch
molekularer Ausgangscellulose unter Verwendung eines
Propanol/Schwefelsäure-Gemisches als Reaktionsmedium und
Agens, gegebenenfalls in Gegenwart von Toluol als Dis
persionsmittel, gekennzeichnet dadurch, daß die Sulfa
tierung bei einem Molverhältnis Propanol : Schwefelsäure
von 1 : 1,75 bis 1 : 2, einem Flottenverhältnis Sulfatierge
misch : Cellulose von 1 : 20 bis 1 : 35 und einer Reaktions
temperatur von -10 bis +10°C während 90 bis 150 min
durchgeführt und anschließend das Reaktionsprodukt in
bekannter Weise in ein Alkalisalz überführt und daraus
der wasserlösliche Anteil isoliert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß
für das Sulfatiergemisch n-Propanol eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß
das Cellulosesulfat als Na-Salz gewonnen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet da
durch, daß die Ausgangscellulose einem Sulfatiergemisch,
das nach seiner Herstellung 0,5 bis 24 h bei -5 bis 30°C
einem Alterungsprozeß unterworfen wurde, zugesetzt wird.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904021049 DE4021049A1 (de) | 1990-06-29 | 1990-06-29 | Verfahren zur herstellung wasserloeslicher cellulosesulfate mit hoher loesungsviskositaet |
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DE19904021049 DE4021049A1 (de) | 1990-06-29 | 1990-06-29 | Verfahren zur herstellung wasserloeslicher cellulosesulfate mit hoher loesungsviskositaet |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4021049A1 true DE4021049A1 (de) | 1992-01-02 |
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ID=6409511
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DE19904021049 Withdrawn DE4021049A1 (de) | 1990-06-29 | 1990-06-29 | Verfahren zur herstellung wasserloeslicher cellulosesulfate mit hoher loesungsviskositaet |
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