DE4019167A1 - Verfahren zur herstellung von metallseifen - Google Patents

Verfahren zur herstellung von metallseifen

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DE4019167A1
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Harald Liebs
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von festen, neutralen oder basischen Metallseifen durch eine kontrollierte Fest-Flüssig-Reaktion von flüssigen Fettsäuren mit festen Metall­ oxiden und/oder Metallhydroxiden in einer externen Vormischzone unter vermindertem Druck und die Verwendung der Metallsalze als Stabilisator- und/oder Gleitmittelabmischung bei der Verarbeitung von Kunststoffen.
Es ist bekannt, daß man die Herstellung von Metallseifen entweder nach dem Schmelzverfahren durch Umsetzung der geschmolzenen Fett­ säure mit Metalloxiden, -hydroxiden und/oder geeigneten Metall­ salzen oder nach dem Fällungsverfahren durch doppelte Umsetzung ihrer Natriumseifen mit wasserlöslichen Salzen der entsprechenden Metalle durchführt. Das Fällungsverfahren liefert im allgemeinen sehr saubere und voluminöse Produkte, die bei Temperaturen unter­ halb von 100° verarbeitet werden können. Es ist aber durch Fil­ trations- und Trocknungskosten wesentlich aufwendiger als das Schmelzverfahren.
Für viele technische Zwecke, wie beispielsweise als Stabilisator bei der Verarbeitung von Kunststoffen, genügen hinsichtlich der Reinheit und Farbe die nach dem Schmelzverfahren hergestellten Stabilisatoren. Als entsprechend wirkende Stabilisatoren haben sich beispielsweise die Blei-, Barium- und Cadmiumverbindungen in der Praxis bewährt. Diese Substanzen wirken jedoch stark toxisch, insbesondere wenn sie in Pulverform vorliegen. Für den Hersteller von pulverförmigen Stabilisatoren stellt insbesondere die sich bei der Verarbeitung bildende Staubentwicklung eine besondere Gefähr­ dung dar, da die pulverförmigen Metallseifen durch die Atmungsor­ gane aufgenommen werden und dort ihre toxische Wirkung entfalten können.
In den deutschen Patentschriften DE-PS 15 44 697 und DE-PS 17 94 429 werden aus diesen Gründen, insbesondere Schmelzver­ fahren offenbart, die zur Verhinderung der Staubbildung eine Sta­ bilisator-Gleitmittel-Kombination beanspruchen, die aus einem in der Schmelze vereinigten Gemisch einer als Gleitmittel geeigneten rein organischen Komponente, wie beispielsweise die Ester aus Wachssäuren und höheren aliphatischen Alkoholen, Paraffine oder Fettalkohole, aus einer geeigneten Metallseife, aus einer langkettigen aliphatischen Carbonsäure oder aus basischen Blei­ salzen anorganischer oder organischer Säuren besteht. Insbesondere aus der Lehre der DE-PS 15 45 697 ist ein Verfahren zur Herstel­ lung dieser staubfreien Stabilisator-Gleitmittel-Kombinationen bekannt, in welchem die toxischen, nichtlöslichen, staubförmigen Stabilisatoren in den Schmelzen der Gleitmittel oder den ge­ schmolzenen Gemischen von Stabilisatoren und Gleitmitteln dispergiert und mit Hilfe einer Schuppenwalze oder durch einfaches Auslaufen in Pfannen in den festen Zustand überführt werden. Die pulverförmigen toxischen Stabilisatoren werden durch diesen Vor­ gang vollständig von den nichttoxischen Gleitmitteln umhüllt. Sie liegen in fester Form vor und sind völlig staubfrei, da die Gleitmittel von Natur aus eine wesentlich bessere Haftfähigkeit besitzen als die pulverförmigen Stabilisatoren.
Ferner sind aus der europäischen Offenlegungsschrift EP-A 1 63 395 und der britischen Offenlegungsschrift GB-A 21 13 521 Verfahren zur Herstellung von Futtermitteln bekannt, bei denen flüssige bzw. geschmolzene Fettsäuren in Gegenwart von Proteinen und Kohlehy­ draten mit Calciumoxid bzw. Calciumhydroxid umgesetzt werden. Diese Verfahren sind apparativ jedoch sehr aufwendig, da das of­ fenbar noch nicht vollständig abreagierte Reaktionsgemisch zur Nachreaktion und Trocknung auf einem endlosen Band oder derglei­ chen ausgebreitet werden muß. Bei dieser Arbeitsweise dürften die erhaltenden Calciumseifen beim Weglassen der genannten Zusätze wie Proteine oder Kohlenhydrate, nur schwer in die Form freifließender Teilchen zu bringen sein.
Aus der Lehre der deutschen Offenlegungsschrift DE-OS 38 06 192 der Anmelderin ist schließlich ein Verfahren zur Herstellung von pulverförmigen basischen Metallseifen bekannt, bei dem pulverförmige Fettsäuren mit pulverförmigen Metalloxiden bzw. Metalloxidgemischen in Gegenwart von Wasser bzw. einer Säure als Katalysator bei Temperaturen von Umgebungstemperatur bis 100°C, gegebenenfalls unter vermindertem Drucken umgesetzt werden, wobei das Reaktionsgemisch während der gesamten Umsetzung in Form von diskreten, freifließenden Teilchen vorliegen soll.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nunmehr darin, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von pulverförmigen, neu­ tralen oder basischen Metallseifen zur Verfügung zu stellen, das eine staubfreie, umweltfreundliche Dosierung des festen Metall­ oxids bzw. Metallhydroxids in die Fettsäureschmelze in Form einer kontrollierten Fest-Flüssig-Reaktion ohne die Zugabe eines Kata­ lysators ermöglicht. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfin­ dung liegt darin, ein Verfahren zur Aufarbeitung der flüssigen Metallseifen zu entwickeln, welches das entstehende Neutralisati­ onswasser unter Verfahrensbedingungen über eine geeignete Konden­ sationsvorrichtung auf einfache Weise abführt.
Die technische Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe geht von dem Konzept aus, Anteile der vorgelegten, fließfähigen Phase der Fettsäuremischung aus dem Reaktorinhalt unter Verfahrensbedin­ gungen abzuführen und einer Vormischphase zuzuführen, in die das feste Metalloxid und/oder Metallhydroxid eindosiert wird. In die­ ser Vormischzone wird aus der im Kreislauf geführten Flüssigphase und der zudosierten Feststoffphase eine Abmsichung gebildet, deren Beschaffenheit so eingestellt wird, daß die Abmischung als soge­ nannte "lebende Dichtung" fungieren kann. Durch die Auswahl ge­ eigneter Reaktionsbedingungen für die einzudosierenden Feststoffreaktanten in das unter vermindertem Druck gehaltene Re­ aktorinnere ist der Druck im Reaktorinneren unter Beachtung der Schaumentwicklung zuverlässig steuerbar. Nach Abschluß der Eindosierung des Feststoffes kann der Reaktionsraum der Vormisch­ zone durch geeignete mechanische Elemente verschlossen werden und damit die Einführung von Außenluft in das Reaktionssystem ver­ mieden werden.
Gegenstand der vorliegenden Verbindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von festen, neutralen oder basischen Metallseifen der allgemeinen Formel,
M (R-COO) (R1-COO),
in der M ein oder mehrere Metallkationen aus der von Ca, Mg, Cd, Ba, Zn und Pb gebildeten Gruppe und R bzw. R1 gleich oder ver­ schieden geartete Kohlenwasserstoffreste mit 8 bis 34 C-Atomen bedeuten,
durch Direktsynthese aus einer entsprechenden Fettsäure oder Fettsäuremischung mit Metalloxiden und/oder Metallhydroxiden, da­ durch gekennzeichnet, daß man einen Teilstrom der im Reaktor unter vermindertem Druck gehaltenen, flüssigen Phase einer Fettsäure oder Fettsäuremischung in eine externe Vormischzone abzieht, in der Vormischzone mit einem festen Metalloxid und/oder Metallhydroxid in Form einer Fest-Flüssig-Reaktion in Kontakt bringt, das gebildete Umsetzungsprodukt, über einen nachgeschal­ teten Intensivmischer in den Reaktor zurückführt und das gebildete Neutralisationswasser über die Gasphase kontinuierlich aus dem Reaktor abführt.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens liegen einerseits in der exakten, staubfreien und dementsprechend umweltfreundlichen Dosierung der Metalloxide bzw. Metallhydroxide in die Fettsäure­ schmelze, wodurch infolge geringerer Schaumbildung mit einer hö­ heren Reaktorauslastung gearbeitet werden kann und andererseits darin, daß auf den Zusatz eines Katalysators nach dem üblichen Stand der Technik verzichtet werden kann. Als ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens erweist sich die Erkenntnis, daß die in das Reaktionsinnere zurückgeführten Metallseifen keiner zeitaufwendigen Nachreaktion unterzogen werden müssen, da die Neutralisationsreaktion bereits vollständig in der externen Reak­ tionsschleife abgelaufen ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung führt man die erfindungsgemäße Fest-Flüssig-Reaktion in der Weise durch, daß die externe Vormischzone vor dem Intensivmischer mit dem verminderten Druck des Reaktorinneren und gleichzeitig über die Fördervorrichtung für die Feststoffe mit dem Umgebungsdruck in unmittelbarem Druckausgleich steht und die Konsistenz der in der Vormischzone gebildeten, pastenförmigen Abmischung derart gewählt wird, daß die Abmischung als Dichtmasse zum Druckausgleich dient.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung führt man die Schmelze der Fettsäure oder Fettsäuremischung unter einem verminderten Reak­ torinnendruck von etwa 100 bis 900 mbar, vorzugsweise 200 bis 800 mbar, in die externe Vormischzone ab, wobei der Vormischzoneninnendruck unter Berücksichtigung des Druckabfalles abgemindert sein sollte. In der Vormischzone wird die Fettsäure­ schmelze, gegebenenfalls mehrfach mit wenigstens stöchiometrischen Mengen an Metalloxid und/oder Metallhydroxid, in Form einer Fest-Flüssig-Reaktion unter vermindertem Druck in Kontakt ge­ bracht.
Zwischen dem Reaktorinneren und dem atmosphärischen Außendruck, besteht dementsprechend eine beträchtliche Druckdifferenz. Die als "lebende Dichtung" fungierende Abmischung in der Vormischzone muß in ihrer Beschaffenheit also so eingestellt werden, daß sie unter jeweils gegebenen Verhältnissen als wirkliches Abdichtelement ge­ gen den Einbruch des weitaus höheren Außendruckes in das Reaktor­ innere dienen kann. Dabei ist diese Gefährdung des angestrebten Druckausgleichs nicht die einzige Belastung der pastenförmigen Dichtmasse. Zur Herstellung der Abmischung muß der zugeführte Flüssiganteil in die Vormischzone mit beschränkt erhöhtem Druck eingespeist werden. Hierbei besteht die Gefahr, daß bei zu hohen Flüssigkeitsdrucken Anteile der Flüssigphase durch das von "au­ ßen", vorzugsweise kontinuierlich, zudosierte pulverförmige Metalloxid und/oder Metallhydroxid durchbrechen. Hier liegt also eine zweite Gefahrenquelle für den angestrebten störungsfreien, bevorzugt kontinuierlichen Verfahrensabschnitt der zeitlich ge­ steuerten Eindosierung der Feststoffreaktanten in das Reaktorin­ nere.
Zum Ausschluß von Störungen der zuletzt dargestellten Art sieht das erfindungsgemäße Verfahren in der bevorzugten Ausführungsform vor, daß auch in der Vormischzone bei Unterdruck gearbeitet wird. Die hier eingestellten Unterdrucke sind aber im Vergleich mit dem im Reaktorinneren vorherrschenden Unterdruck geringer. Bevorzugt wird der Druck im Bereich der Vormischzone bei etwa 400 bis 900 mbar und insbesondere im Bereich von etwa 750 bis 850 mbar gehal­ ten. Die Einstellung dieses Druckbereiches gelingt durch angepaßte Steuerung der flüssigen und festen Materialströme zur Vormischzone und deren Abführung in das Reaktorinnere. Zur Ausbildung der in der Vormischzone als lebende Dichtung fungierenden Abmischung ha­ ben sich ausgewählte Massenverhältnisse der Ströme von flüssigen und festen Reaktanten als vorteilhaft erwiesen. Die bevorzugten Massenverhältnisse der Flüssigphase (m1) zu der Masse des einge­ führten Feststoffreaktanten (m2) liegen im Bereich von etwa 20 : 1 bis 100 : 1. Als besonders geeignet haben sich Werte im Bereich von etwa 30 : 1 bis 80 : 1 für diesen Massenquotienten m1/m2 er­ wiesen.
Bereits in der eingangs genannten älteren Anmeldung der Anmelderin DE-OS-38 06 192 wird darauf verwiesen, daß bei der Umsetzung die Teilchen in diskreter, freifließender Form vorliegen sollen. Es wird daher vorgeschlagen - und davon macht auch die Lehre der Er­ findung in ihrer bevorzugten Ausführungsform Gebrauch - die primär entstehende Wirkstoffmischung durch geeignete technische Reinstmischelemente einer Feindispergierung zu unterwerfen. Als besonders geeignet haben sich hier sogenannte Inline-Mischer, beispielsweise vom Stator/Rotor-Prinzip, bewährt. Im einzelnen ist dann die durch das erfindungsgemäße Verfahren betroffene Einheit der Reaktoranlage beispielsweise wie folgt ausgebildet: Von der Hauptreaktion abgetrennt, aber in unmittelbarer Druckanbindung an die Hauptreaktionszone, ist eine Vormischzone vorgesehen. Dieser Vormischzone wird einerseits der trockene, be­ vorzugt pulverförmige, Feststoffreaktant, beispielsweise durch eine Förderschnecke, zugeführt. Gleichzeitig wird über eine Um­ laufleitung aus dem Inneren des Reaktors Flüssigphase in Abmi­ schung mit der eingespeisten festen Reaktantenmenge so der Vor­ mischzone zugegeben, daß hier die Abmischung als lebende Dichtung - insbesondere im Bereich der angegebenen Massenverhältnisse von Flüssigphase zu Feststoffphase - ausgebildet wird. Aus der Vor­ mischzone wandert die Paste im Sinne des Druckgefälles in Richtung auf das Reaktorinnere in den Intensivmischer, beispielsweise also in den nachgeschalteten Inline-Mischer, und tritt aus diesem dann in das Reaktorinnere ein. Die Geschwindigkeit des Materialdurch­ tritts durch die Vormischzone kann unter diesen Bedingungen prak­ tisch beliebig gesteuert und dem Reaktionsablauf im Reaktorinneren optimal angepaßt werden. Es ist eine absatzweise und/oder konti­ nuierliche Zugabe des Feststoffreaktanten möglich.
Nach der Dosierung der Feststoffreaktanten wird der Reaktionsin­ nenraum von der Umgebung abgeschlossen. Möglich ist das bei­ spielsweise durch ein in der Vormischzone vorgesehenes Trennorgan, das die Vormischzone und die Förderschnecke für das Feststoffgut voneinander trennt. Während der Einspeisung der Feststoffreaktanten ist das Trennorgan geöffnet. Nach Zugabe der insgesamt benötigten Menge des Feststoffreaktanten wird es wieder geschlossen.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform dieser Erfindung erfolgt die Zudosierung des festen Metalloxids bzw. Metallhydro­ xids in die Fettsäureschmelze mit Hilfe eines Inline-Mischers, welcher das Fettsäuregemisch mit einer Leistung von etwa 1 bis 20 m3 pro Stunde und die Feststoffe mit einer Leistung von 50 kg bis 500 kg pro Stunde, vorzugsweise 100 bis 300 kg/h, dosieren. Um eine maximale Förderleistung des Inline-Mischers zu gewährleisten muß der Anlagendruck so variiert werden, daß die Fettsäureschmelze nicht in den Raum der Feststoffförderschnecke zurückfließt.
Im Sinne dieser Erfindung wird dabei das feste Metalloxid und/oder Metallhydroxid in die Fettsäureschmelze in der Weise zudosiert, daß die Teilchengröße des gebildeten Agglomerats unterhalb von 10 µm liegt und die Säurezahlen der gebildeten Metallseifen zwischen 0,1 und 30, vorzugsweise zwischen 0,5 und 10 liegen.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich sämtliche Fett­ säuren mit 8 bis 34 C-Atomen natürlichen oder synthetischen Ur­ sprungs in die gewünschten, pulverförmigen neutralen oder ba­ sischen Metallseifen überführen, wobei bevorzugt gesättigte Fett­ säuren eingesetzt werden. Besonders vorteilhaft läßt sich das erfindungsrelevante Verfahren für die Umsetzung von technischen Gemischen natürlicher, gesättigter Fettsäuren mit 12 bis 22 C- Atomen mit der Maßgabe einsetzen, daß der Schmelzpunkt der Fett­ säuren unterhalb von 200°C, vorzugsweise unterhalb von 150°C, liegt. Typische Beispiele für derartige Fettsäuren sind Palmitin-, Stearin-, Behen- und Montansäuren sowie technische Gemische die reich an den genannten Fettsäuren sind.
Im Sinne dieser Erfindung können als Metalloxide bzw. Metallhydroxide die dem Fachmann bekannten Oxide und/oder Hydroxide von Calcium, Magnesium, Cadium, Barium, Zink und/oder Blei eingesetzt werden. Erfindungsgemäß wird Calciumhydroxid, Ma­ gnesiumoxid und/oder Zinkoxid bevorzugt eingesetzt. Prinzipiell können natürlich auch andere Salze der oben angeführten Metallionen, wie beispielsweise die Carbonate, Acetate, Stearate oder andere Metallseifen zur Anwendung im erfindungsgemäßen Ver­ fahren kommen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden zur Viskositätsregulierung, insbesondere bei Fettsäuren mit einem Schmelzpunkt oberhalb von 100 bis 150°C, auf die Metall­ seifen abgestimmte Verdünnungsmittel zugefügt. Geeignete Verdün­ nungsmittel sind beispielsweise Paraffine mit einem Schmelzpunkt von 20 bis 150°C, vorzugsweise 60 bis 100°C, Ester von Wachs­ säuren und höheren aliphatischen Fettalkoholen mit vorzugsweise 12 bis 22 C-Atomen, Walrat oder geeignete Fettsäuren. Die erfindungs­ gemäßen Verdünnungsmittel können je nach Metallseife in einem Ge­ wichtsverhältnis von 1 : 10 bis 10 : 1, vorzugsweise 1 : 2 bis 2 : 1, mit den Ausgangsfettsäuren gemischt werden, wobei dieses Gewichtsverhältnis von der Pumpfähigkeit des Reaktorinhaltes ab­ hängig ist.
Um einen kontinuierlichen Betrieb des Feeders zu gewährleisten, hat es sich im Rahmen der Erfindung als empfehlenswert erwiesen, die Schnecke mit einer antiadhäsiven Beschichtung zu überziehen. Die Beschichtung soll eine Haftung oder Brückenbildung des Me­ talloxids bzw. Metallhydroxids auf der Förderschnecke verhindern.
Als weitere Optimierung des erfindungsgemäßen Verfahrens hat sich die Verwendung einer Einspritzkühlung im Kondensationssystem bewährt. In dem Kondensationssystem wird der überhitzte Wasser­ dampf aus der Neutralisationsreaktion über eine Einspritzdüse, die mit kaltem Brauchwasser betrieben wird, abgekühlt. Mit dieser Einspritzkühlung wird die Gefahr von Inkrustierungen des Kondensationssystemes nahezu unterdrückt, und die Einstellung des Anlagendruckes frei wählbar gehalten.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten neutralen oder basischen Metallseifen als Stabilisator- und/oder Gleitmittelabmischungen bei der Verarbeitung von Kunststoffen so­ wie als Zusatz in Futtermitteln für Milchkühe.
Die Erfindung wird im folgenden anhand bevorzugter Ausführungs­ beispiele näher erläutert.
Beispiele Beispiel 1
In einem 2,5 m3 - Reaktionsbehälter, der mit einem vierstufigen MIG-Rührwerk mit bodenständigem Rührer und einem Kondensationssy­ stem ausgerüstet ist, wurden bei geschlossenem Bodenablaßventil 468 kg technische Stearinsäure vorgelegt und die Mantelheizung in Betrieb genommen. Bei einer Temperatur von etwa 70°C wurden 411 kg Glycerindistearat zugeführt und das Reaktionsgemisch auf 150°C unter Rühren erwärmt. Gleichzeitig erfolgte eine Reduzierung des Anlagendrucks auf 550 mbar. Anschließend wurde nach Öffnen des Bodenablaßventils die Kreislaufpumpe der externen Reaktions­ schleife und der Inline-Mischer in Betrieb genommen. Durch Inbe­ triebnahme der Dosierschnecke und Öffnen des Dichtorgans wurden innerhalb von 45 Minuten 63 kg Calciumhydroxid in die Vormischzone eindosiert. Hierbei wurde die Förderleistung des Inline-Mischers so eingestellt, daß einerseits keine übermäßige Schaumbildung durch die Zurückführung der Metallseife über den Inline-Mischer im Reaktionsbehälter eintrat und andererseits keine Fettsäure in die Dosierschnecke zurückfloß. Nach Beendigung der Feststoffdosierung wurde der Anlagendruck auf etwa 30 mbar reduziert und das Neutra­ lisationswasser kontinuierlich über das Kondensationssystem abge­ führt. Durch kontinuierliche Probenahme und Bestimmung der Säure­ zahl (Soll: 5 bis 10) wurde der Endpunkt der Reaktion (ca. 1 Stunde) bestimmt. Anschließend wurde der Anlagendruck mit Stick­ stoff auf Normaldruck angehoben und das flüssige Reaktionsgemisch in üblicher Weise, z. B. durch Verprillen, konfektioniert. Der Schmelzpunkt der entstandenen Metallseife lag bei einer 99%-igen Ausbeute bei etwa 95°C.
Beispiel 2
In einen 10 m3-Reaktionsbehälter, der wie in Beispiel 1 ausgerü­ stet war, wurden 2800 kg technische Stearinsäure vorgelegt und auf etwa 95°C erwärmt. Anschließend wurden innerhalb einer Stunde 2100 kg eines Paraffinwachses (Tex-Wachs, Fa. ?) mit der Maßgabe zudosiert, daß eine Temperatur von 85° nicht überschritten wurde. Nach der Erhöhung der Reaktionstemperatur auf 150°C wurde der Anlagendruck auf 550 mbar gesenkt und über die Kreislaufpumpe und den Inline-Mischer die externe Reaktionsschleife in Betrieb ge­ nommen. Anschließend wurden 160 kg Zinkoxid in dem Inline-Mischer mittels Dosierschnecke innerhalb von 45 Minuten zudosiert. Über­ gangslos wurden in gleicher Weise innerhalb von 35 Minuten 213 kg Calciumhydroxid zudosiert, wobei der Unterdruck des Gesamtsystems nicht beeinträchtigt wurde. Nach Beendigung der Festkörperdosierung wurde der Anlagendruck auf etwa 30 mbar redu­ ziert und das Neutralisationswasser kontinuierlich über das Kon­ densationssystem abgeführt. Durch kontinuierliche Probenahme und Bestimmung der Säurezahl (Soll: 5 bis 10) wurde der Endpunkt der Reaktion (ca. 1 Stunde) bestimmt. Anschließend wurde der Anlagen­ druck mit Stickstoff auf Normaldruck angehoben und das flüssige Reaktionsgemisch in üblicher Weise, z. B. durch Verprillen, konfektioniert. Der Schmelzpunkt der entstandenen Metallseife lag bei einer 99%-igen Ausbeute bei etwa 100°C.

Claims (12)

1. Verfahren zur Herstellung von festen, neutralen oder basischen Metallseifen der allgemeinen Formel, M (R-COO) (R1-COO),in der M ein oder mehrere Metallkationen aus der von Ca, Mg, Cd, Ba, Zn und Pb gebildeten Gruppe und R bzw. R1 gleich oder verschieden geartete Kohlenwasserstoffreste mit 8 bis 34 C- Atomen bedeuten,
durch Direktsynthese aus einer entsprechenden Fettsäure oder Fettsäuremischung mit Metalloxiden und/oder Metallhydroxiden, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Teilstrom der im Reaktor unter vermindertem Druck gehaltenen, flüssigen Phase einer Fettsäure oder Fettsäuremischung in eine externe Vormischzone abzieht, in der Vormischzone mit einem festen Metalloxid und/oder Metallhydroxid in Form einer Fest-Flüssig-Reaktion in Kontakt bringt, das gebildete Umsetzungsprodukt über einen nachgeschalteten Intensivmischer in den Reaktor zurückführt und das gebildete Neutralisationswasser über die Gasphase kontinuierlich aus dem Reaktor abführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Fest-Flüssig-Reaktion in der Weise durchführt, daß die Vor­ mischzone vor dem Intensivmischer mit dem verminderten Druck des Reaktorinneren und gleichzeitig über die Fördervorrichtung für die Feststoffe mit dem Umgebungsdruck in unmittelbarem Druckausgleich steht und die Konsistenz der in der Vormisch­ zone gebildeten pastenförmigen Abmischung derart gewählt wird, daß diese Abmischung als Dichtmasse zum Druckausgleich dient.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit einem Reaktorinnendruck im Bereich von 100 bis 900 mbar, vorzugsweise 200 bis 800 mbar, gearbeitet wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man mit einem gegenüber dem Reaktorinnendruck abgemil­ derten Vormischzoneninnendruck von 400 bis 900, vorzugsweise 750 bis 850 mbar, arbeitet.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der Vormischzone ein Massenverhältnis der Flüssigphase zur Feststoffphase im Bereich von 20 : 1 bis 100 : 1, vor­ zugsweise 30 : 1 bis 80 : 1, eingestellt wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Vormischzone gebildete und als lebende Dichtung dienende Abmischung über einen Inline-Mischer in den Reaktor­ innenraum zurückgeführt wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das feste Metalloxid und/oder Metallhydroxid der Vor­ mischzone mit einer Förderschnecke zudosiert wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man als Fettsäuren ein technisches Gemisch natürlicher Fettsäuren mit 8 bis 34, vorzugsweise 12 bis 22 C-Atomen mit der Maßgabe einsetzt, daß der Schmelzpunkt der Fettsäuren un­ terhalb von 200°C, vorzugsweise unterhalb von 150°C, liegt.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man als festes Metalloxid und/oder Metallhydroxid Calciumhydroxid, Magnesiumoxid und/oder Zinkoxid, einsetzt.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Viskositätsregulierung, insbesondere bei Fettsäu­ ren mit einem Schmelzpunkt oberhalb von 100 bis 150°C, ge­ eignete Verdünnungsmittel einsetzt.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeich­ net, daß man die Verdünnungsmittel, vorzugsweise Paraffine mit einem Schmelzpunkt von 20 bis 150°C, insbesondere 60 bis 100°C, mit den entsprechenden Ausgangsfettsäuren, in einem Ge­ wichtsverhältnis von 1 : 10 bis 10 : 1, vorzugsweise 1 : 2 bis 2 : 1, einsetzt.
12. Verwendung der in den Ansprüchen 1 bis 11 hergestellten neu­ tralen oder basischen Metallseifen als Stabilisator- und/oder Gleitmittelabmischungen bei der Verarbeitung von Kunststoffen sowie als Zusatz in Futtermitteln für Milchkühe.
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