DE4019116A1 - Verfahren zur herstellung von wasserloeslichem cellulosesulfat - Google Patents
Verfahren zur herstellung von wasserloeslichem cellulosesulfatInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von voll
ständig wasserlöslichem Cellulosesulfat, das durch heterogene
Umsetzung gewonnen und als Hilfsstoff für biotechnologische
und medizinische Anwendungen eingesetzt werden kann.
Für die Herstellung von Cellulosesulfat sind viele Methoden
bekannt. Bei diesen wurden als wesentliche Produktkenngrößen
Wasserlöslichkeit und ausreichend hohe Lösungsviskosität in
der wäßrigen Lösung angestrebt.
Um bei niedrigem Substitutionsgrad zu wasserlöslichen Cellulo
sesulfaten zu gelangen, hat sich die homogene Sulfatierung von
Cellulose im nichtwäßrigen Reaktionssystem als die günstigste
Methode erwiesen. Da sich die Reaktionsbedingungen vielfach so
wählen lassen, daß der Kettenlängenabbau der Cellulose wei
testgehend vermieden wird, bietet diese Arbeitsweise zugleich
die Möglichkeit, Cellulosesulfate mit hoher Lösungsviskosität
zu erhalten. Als Sulfatierungsmittel werden vorwiegend die 1 : 1
Komplexe von Schwefeldi- oder -trioxid mit Dimethylformamid
verwendet.
Der wesentliche Nachteil dieser Methode besteht darin, daß die
homogene Sulfatierung technisch und ökonomisch sehr aufwendig
ist. So führt das Auflösen der Cellulose vor oder während der
Reaktion entweder zu hochviskosen und entsprechend schwer zu
handhabenden Reaktionssystemen und/oder begrenzt die in der
Reaktionsflotte umsetzbare Cellulosemenge auf sehr niedrige
Werte. Zur Gewinnung des Cellulosesulfates aus den Reak
tionslösungen und zur weiteren Reinigung und Aufarbeitung sind
in jedem Fall große Mengen an organischen Lösungsmitteln er
forderlich, wobei im allgemeinen Mehrstoffgemische, bestehend
aus 3 und mehr Komponenten, anfallen, deren Aufarbeitung
äußerst kompliziert wird.
Ein weiterer Nachteil dieser homogenen Sulfatierung ist das
Arbeiten mit hochaggressiven und/oder stark toxischen Reagen
zien, was zu Problemen hinsichtlich Arbeits- und Umweltschutz
führt.
So verlangen diese Verfahren kostenaufwendige Apparaturen für
die Synthese und vor allem sehr aufwendige Verfahrensstufen
für die Rückgewinnung der für die Herstellung, Isolierung und
Reinigung des Cellulosesulfats eingesetzten Lösungsmittel.
Technisch einfacher und ökonomisch günstiger läßt sich die
heterogene Sulfatierung von Cellulose vornehmen. Sie ist
allerdings mit der Einschränkung verbunden, daß sie nicht zu
Produkten mit hoher Lösungsviskosität führt, da sich unter den
herrschenden Reaktionsbedingungen ein beträchtlicher Ketten
längenabbau der Cellulose nicht vermeiden läßt. Nachteilig im
Vergleich zur homogenen Sulfatierung ist weiterhin, daß zur
Erzielung von Wasserlöslichkeit im allgemeinen höhere Substi
tutionsgrade eingestellt werden müssen als bei der homogenen
Sulfatierung, dadurch erhöht sich der Syntheseaufwand.
Um die Vorteile der heterogenen Reaktionsführung voll auszu
nutzen, gab es daher Bemühungen in zwei Richtungen. Man ver
suchte vollständige Wasserlöslichkeit bei möglichst geringem
Substitutionsgrad oder bei möglichst geringem Kettenlängenab
bau zu erreichen und damit in Produktqualitäten vorzudringen,
wie sie bei der homogenen Sulfatierung erhalten werden. Die
heterogene Sulfatierung wurde dabei überwiegend durch Umset
zung mit Schwefelsäure in Gegenwart niedermolekularer Alko
hole, insbesondere Propanol oder Isopropanol ausgeführt
(Bischoff, K.-H.; Dautzenberg, H.; Philipp, B.; Wagenknecht,
W.; Faserforschung und Textiltechnik 22 (1976), 111-117 oder
Petropavlovskÿ, G.; Faserforschung und Textiltechnik
24 (1973), 49-57). Weitere Sulfatierungsvarianten (DD-PS
1 12 456, DE-OS 9 25 045) brachten demgegenüber keine überzeu
genden Vorteile. Häufig wurde dem aus Cellulose und Schwefel
säure/Alkohol bestehenden Reaktionssystem ein inertes Lösungs
mittel als Verdünnungsmittel zugesetzt (DE-OS 9 25 045, US-
PS 27 53 337). Damit ließen sich die Einsatzmengen aus Schwe
felsäure/Alkohol reduzieren. Dieser Vorteil wurde allerdings
mit der Notwendigkeit erkauft, die anfallenden Mehrkomponen
tensysteme zur Lösungsmittelrückgewinnung aufzuarbeiten.
Verschiedentlich wurde auch eine Voraktivierung der Cellulose
vorgeschlagen, um aufgrund der so verbesserten Reaktivität zu
einer verbesserten Löslichkeit bzw. Reagenzieneinsparung zu
gelangen. So wurde z. B. durch Behandlung mit Wasser (US-PS
27 53 337), wäßriger Natronlauge (US-PS 29 69 356) oder niede
ren Fettsäuren (US-PS 29 69 355) voraktiviert, jedoch blieben
die Effekte gering. Petropavlovskÿ beschreibt eine
Voraktivierung mit heißem Propanol. Eine 95 bis 98%ige Wasser
löslichkeit wurde jedoch erst bei einem DS < 0,5 erreicht. Von
den eingesetzten aliphatischen Alkoholen wurden mit n-Propanol
die besten Ergebnisse erreicht. Dabei war ein Molverhältnis
Schwefelsäure zu Propanol <=2,5 erforderlich.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur hete
rogenen Herstellung von Cellulosesulfat zu entwickeln, das
ohne erhöhten Abbau zu rückstandsfrei wasserlöslichen Produk
ten (Löslichkeit <=99%) führt, die Verwendung schwierig zu
handhabender und/oder toxischer Chemikalien vermindert und
ökonomisch günstiger als die bekannten Verfahren ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein mit Schwefelsäure/Propanol
als Sulfatierungsmittel arbeitendes Verfahren zur heterogenen
Herstellung von Cellulosesulfat zu entwickeln, wobei bereits
bei vergleichsweise geringem Durchschnittssubstitutionsgrad
und einem verringerten Einsatz an Schwefelsäure eine vollstän
dige Wasserlöslichkeit des Cellulosesulfats erreicht wird.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das aus
hochmolekularer Ausgangscellulose nach Aktivierung und Auswa
schen erhaltene Cellulosematerial ohne Zwischenisolierung
durch Behandlung mit Propanol entwässert, in dem Faserbrei ein
Masseverhältnis von Cellulose : Propanol gleich 1 : 2 bis
1 : 10 eingestellt und nach dem Kühlen auf die zur Sulfatie
rung notwendige Temperatur ihm ein separat hergestelltes
Schwefelsäure/Propanol-Gemisch in der Menge und Konzentration
zugesetzt wird, daß in dem resultierenden Reaktionsgemisch ein
Verhältnis von 10 bis 30 Mol Schwefelsäure/Mol Cellulose, von
9 bis 15 Mol Propanol/Mol Cellulose und zugleich ein Molver
hältnis von 1,1 bei Verwendung von n-Propanol bzw. 1,3 bei und
1,3 bei Verwendung von iso-Propanol bis 2,5 Mol Schwefelsäure/
Mol Propanol eingehalten wird. Die Sulfatierung erfolgt
während 5 Minuten bis 2 Stunden bei Temperaturen von -10 bis
+15°C. Nachfolgend wird eine bevorzugte Variante des Her
stellungsverfahrens näher beschrieben.
Hochmolekulare Ausgangscellulose, vorzugsweise Linters, wird
mit einem Alkalihydroxid, vorzugsweise NaOH, in Gegenwart von
Wasser oder einem Propanol-Wasser-Gemisch bei Temperaturen von
0 bis 40°C, 15 Minuten bis 2 Stunden behandelt, wobei zwi
schen 1 und 15 Mol Alkalihydroxid pro Mol Cellulose zum Ein
satz gelangen und das Gewichtsverhältnis von Cellulose zu
flüssigem Medium 1 : 3 bis 1 : 25 beträgt. Die überschüssige Alka
lilauge wird entweder durch Pressen oder Zentrifugieren ent
fernt, die erhaltene Alkalicellulose durch Einwirken von
Essigsäurelösung unter Rückbildung von Cellulose regeneriert
und die Cellulose von anhaftenden Salzen, insbesondere Wasser,
durch Waschen mit Propanol befreit, wobei ein Gewichtsver
hältnis in dem so gebildeten Faserbrei von Cellulose : Propanol
gleich 1 : 2 bis 1 : 10 eingestellt wird.
Diesem Faserbrei werden unter Einhaltung einer Temperatur
unterhalb 5°C 10 bis 30 Mol Schwefelsäure pro Mol Cellulose
in Form eines separat hergestellten höherkonzentrierten
Säure/Propanol-Gemisches zugesetzt, so daß im Reaktionsgemisch
das geforderte Molverhältnis Säure/Propanol (1,1 bis 2,5 für
n-Propanol und 1,3 bis 2,5 für iso-Propanol) vorliegt. Die
Sulfatierung wird unter ständigem Rühren bei Temperaturen von
-10 bis +5°C während 5 Minuten und 2 Stunden vorgenommen.
Nach beendeter Sulfatierung wird die überschüssige Reaktions
flotte vom Cellulosesulfathalbester abgesaugt und die Haupt
menge der noch anhaftenden Reaktionsflotte durch vorgekühltes
Propanol (-5 bis -20°C) entfernt und der Halbester in ge
eigneter Weise in eine stabile Salzform überführt. Am günstig
sten erwies es sich, den Halbester in Gegenwart von restlichem
Propanol mit wäßriger Natronlauge zu neutralisieren, das ent
standene Natriumcellulosesulfat durch Absaugen überschüssiger
Lösung zu isolieren und anschließend durch Waschen mit einem
Ethanol/Wassergemisch 60 : 40 (V/V) von Nebenprodukten zu be
freien und zu trocknen.
Die resultierenden Cellulosesulfate weisen in Abhängigkeit vom
Molverhältnis Cellulose : Schwefelsäure : Propanol einen DS von
0,2-1,1 auf. Im Gegensatz zu den nach "Petropavlovskÿ, G.,
Faserforschung und Textiltechnik 24 (1973), 49-57" herge
stellten Cellulosesulfaten sind diese mit einem DS = 0,3 voll
ständig in Wasser löslich, wobei bei Verwendung von Linters
als Ausgangsmaterial die Lösungsviskosität der 1%igen Lösung
zwischen 5 und 10 mPas liegt.
Der wesentliche Vorteil dieser Arbeitsweise besteht darin, daß
man trotz der heterogenen Reaktionsführung auch bei niedrigen
DS-Werten zu rückstandsfrei wasserlöslichen und in dieser
Hinsicht mit homogen hergestellten Cellulosesulfaten ver
gleichbaren Produkten kommt, was im Vergleich zu anderen
Varianten der heterogenen Sulfatierung sogar mit einem verrin
gerten Einsatz an Sulfatierungsmittel gelingt. Neben dem ge
genüber der homogenen Reaktionsführung verringerten techni
schen Aufwand und der insgesamt wesentlich kostengünstigeren
Arbeitsweise sind besonders die positiven Effekte hinsichtlich
Gesundheits- und Arbeitsschutz durch die Verringerung des
Einsatzes aggressiver und toxischer Chemikalien (SO3, SO2,
DMSO, DMF) hervorzuheben.
30 g Linters werden bei Raumtemperatur 2 Stunden mit 800 ml
18%iger Natronlauge behandelt. Danach wird das überschüssige
Alkali abgepreßt, die Alkalicellulose mit 10%iger wäßriger
Essigsäure zu Cellulose regeneriert, die gebildeten Alkali
salze durch Waschen mit Wasser entfernt und durch Verdrängen
der wasserhaltigen Waschlösung mit n-Propanol eine Cellulose
suspension in n-Propanol hergestellt. Das Masseverhältnis
Cellulose : n-Propanol ist 1 : 1,75. Die Cellulosesuspension wird
mit einem Sulfatierungsgemisch, bestehend aus 155,5 g n-Propa
nol und 444,5 g Schwefelsäure in einem Sulfierkolben unter
ständigem Rühren bei 5°C 30 Minuten umgesetzt. Nach Beendi
gung der Reaktion wird die überschüssige Reaktionsflotte abge
saugt und die Hauptmenge der noch anhaftenden Reaktionsflotte
durch auf -10 bis +10°C abgekühltes n-Propanol entfernt und
der Halbester in n-Propanol mit wäßriger n-propanolischer
Lauge neutralisiert; das Alkalisalz des Cellulosesulfathalb
esters abgesaugt und anschließend durch Waschen mit einem
Ethanol-Wassergemisch im Gewichtsverhältnis 60 : 40 von Neben
produkten befreit und getrocknet.
Das Cellulosesulfat besitzt einen DS=0,30 und ist 100%ig in
Wasser löslich. Die 1%ige wäßrige Lösung hat eine Viskosität
von 8,5 mPas.
30 g Linters werden bei Raumtemperatur 1 Stunde mit 600 ml
18%iger Natronlauge behandelt. Danach wird das überschüssige
Alkali abgepreßt, die Alkalicellulose mit 10%iger wäßriger
Essigsäure zu Cellulose regeneriert, die gebildeten Alkali
salze durch Waschen mit Wasser entfernt und durch Verdrängen
der wasserhaltigen Waschlösung mit n-Propanol eine Cellulose
suspension in n-Propanol hergestellt. Das Gewichtsverhältnis
Cellulose : n-Propanol ist 1 : 1,75. Die Cellulosesuspension wird
mit einem Sulfatierungsgemisch, bestehend aus 155,5 g n-Pro
panol und 444,5 g Schwefelsäure in einem Sulfierkolben unter
ständigem Rühren bei 0°C 60 Minuten umgesetzt. Nach Beendi
gung der Reaktion wird die überschüssige Reaktionsflotte abge
saugt und die Hauptmenge der noch anhaftenden Reaktionsflotte
durch auf -15°C abgekühltes n-Propanol entfernt und der Halb
ester in n-Propanol mit wäßriger n-propanolischer Lauge neu
tralisiert; das Alkalisalz des Cellulosesulfathalbesters abge
saugt und anschließend durch waschen mit einem Ethanol-Wasser
gemisch im Gewichtsverhältnis 60 : 40 von Nebenprodukten befreit
und getrocknet. Das Cellulosesulfat besitzt einen DS=0,48 und
ist 100%ig in Wasser löslich. Die 1%ige wäßrige Lösung hat
eine Viskosität von 5,3 mPas.
30 g Linters werden bei Raumtemperatur 1 Stunde mit 800 ml 18
%iger Natronlauge behandelt. Danach wird das überschüssige
Alkali abgepreßt, die Alkalicellulose mit 10%iger wäßriger
Essigsäure zu Cellulose regeneriert, die gebildeten Alkalisal
ze durch Waschen mit Wasser entfernt und durch Verdrängen der
wasserhaltigen Waschlösung mit n-Propanol eine Cellulose
suspension in n-Propanol hergestellt. Das Gewichtsverhältnis
Cellulose : n-Propanol ist 1 : 2,7. Die Cellulosesuspension wird
mit einem Sulfatierungsgemisch aus 444,5 g Schwefelsäure und
155,5 g Propanol in einem Sulfierkolben unter ständigem Rühren
bei 10°C 30 Minuten umgesetzt. Die weiteren Verfahrensschrit
te erfolgen wie in Beispiel 1 beschrieben. Das Cellulosesulfat
besitzt einen DS=0,52 und ist 100%ig in Wasser löslich.
Die 1%ige wäßrige Lösung hat eine Viskosität von 4,3 mPas.
30 g Linters werden bei 0°C 1 Stunde mit 600 ml 18%iger
Natronlauge behandelt. Danach wird das überschüssige Alkali
abgepreßt, die Alkalicellulose mit 10%iger Essigsäure zu Cel
lulose regeneriert, die gebildeten Alkalisalze durch Waschen
mit Wasser entfernt und durch Verdrängen der wasserhaltigen
Waschlösung mit n-Propanol eine Cellulosesuspension in n-
Propanol hergestellt. Das Gewichtsverhältnis Cellulose : n-
Propanol ist 1 : 1,6. Diese Cellulosesuspension wird mit einem
Sulfatierungsgemisch aus 460 g Schwefelsäure und 140 g n-
Propanol in einem Sulfierkolben unter ständigem Rühren bei
5°C 30 Minuten umgesetzt. Die weiteren Verfahrensschritte
erfolgen wie in Beispiel 1 beschrieben.
Das Cellulosesulfat besitzt einen DS=0,56 und ist in Wasser
löslich. Die 1%ige wäßrige Lösung hat eine Viskosität von 5,5
mPas.
30 g Linters werden bei Raumtemperatur 2 Stunden mit 800 ml
18%iger Natronlauge behandelt. Danach wird das überschüssige
Alkali abgepreßt, die Alkalicellulose mit 10%iger Essigsäure
zu Cellulose regeneriert, die gebildeten Alkalisalze durch
Waschen mit Wasser entfernt und durch Verdrängen der wasser
haltigen Waschlösung mit n-Propanol eine Cellulosesuspension
in n-Propanol hergestellt. Das Gewichtsverhältnis Cellulose : n-
Propanol beträgt 2. Diese Cellulosesuspension wird mit einem
Sulfatierungsgemisch aus 736 g Schwefelsäure und 1200 g n-
Propanol in einem Sulfierkolben unter ständigem Rühren bei
2°C 30 Minuten umgesetzt. Die weiteren Verfahrensschritte
erfolgen wie in Beispiel 1 beschrieben.
Das Cellulosesulfat besitzt einen DS=1,2 und ist zu 100% in
Wasser löslich. Die 1%ige wäßrige Lösung hat eine Viskosität
von 2,2 mPas.
5 g Linters werden mit 100 ml 18%iger Natronlauge 2 Stunden
bei 10°C behandelt. Danach wird das überschüssige Alkali
abgepreßt, die Alkalicellulose mit 10%iger Essigsäure zu Cel
lulose regeneriert, die gebildeten Alkalisalze durch Waschen
mit Wasser entfernt und durch Verdrängen der wasserhaltigen
Waschlösung mit iso-Propanol eine Cellulosesuspension in iso-
Propanol hergestellt. Das Gewichtsverhältnis von iso-Propanol
zu Cellulose beträgt 2,5. Diese Cellulosesuspension wird mit
einem Sulfatierungsgemisch aus 77 g Schwefelsäure und 30 g
iso-Propanol in einem Sulfierkolben unter ständigem Rühren bei
5°C 60 Minuten umgesetzt. Die weiteren Verfahrensschritte
erfolgen wie in Beispiel 1 beschrieben.
Das Cellulosesulfat besitzt einen DS=0,41 und ist zu 99,5%
in Wasser löslich. Die 1%ige wäßrige Lösung hat eine Viskosi
tät von 12,1 mPas.
5 g Linters werden mit 100 ml 18%iger wäßriger Natronlauge 1
Stunde bei Raumtemperatur behandelt. Danach wird das
überschüssige Alkali abgepreßt, dieAlkalicellulose mit
10%iger wäßriger Essigsäure zu Cellulose regeneriert, die
gebildeten Alkalisalze durch Waschen mit Wasser entfernt, die
Cellulose an der Luft getrocknet und anschließend in einem
Sulfierkolben mit einem Sulfatierungsgemisch, bestehend aus 80
g H2SO4 und 30 g n-Propanol, unter ständigem Rühren bei 5°C
60 Minuten umgesetzt. Die weiteren Verfahrensschritte er
folgten wie bei Beispiel 1 beschrieben.
Das Cellulosesulfat besitzt einen DS=0,04 und ist
wasserunlöslich.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichem Cellulose
sulfat in der Alkalisalzform durch heterogene Sulfatie
rung hochmolekularer Ausgangscellulose unter Verwendung
von Schwefelsäure/Propanol als Reaktionsmedium und Sulfa
tierungsmittel nach vorangegangener Aktivierung mit wäß
riger oder teilwäßriger Alkalilauge, Regenerierung der
Cellulose durch Säurebehandlung, Auswaschen der gebilde
ten Salze mit nachfolgender Überführung des bei der
Sulfatierung entstandenen Schwefelsäurehalbesters der
Cellulose in ein Alkalisalz, gekennzeichnet dadurch, daß
das nach Aktivierung und Auswaschen erhaltene Cellulose
material ohne Zwischenisolierung durch Behandlung mit
Propanol entwässert, in dem Faserbrei ein Masseverhält
nis von Cellulose zu Propanol von 1 : 2 bis 1 : 10 einge
stellt, der Faserbrei auf Sulfatierungstemperatur gekühlt
und ein separat hergestelltes und gekühltes Schwe
felsäure/Propanol-Gemisch zugesetzt wird, so daß im
Reaktionsgemisch ein Molverhältnis von Schwefelsäure : n-
Propanol 1,1 bis 2,5 und Schwefelsäure : iso-Propanol 1,3
bis 2,5 vorliegt und die Sulfatierung bei Temperaturen
von -10 bis +15°C in einer Zeit zwischen 5 Minuten und
120 Minuten erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß
die Sulfatierung bei einem Anteil von 10 bis 30 Mol
Schwefelsäure pro Mol Cellulose erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet dadurch,
daß für die Sulfatierung 9 bis 15 Mol Propanol pro Mol
Cellulose eingesetzt werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD32952089A DD295858A5 (de) | 1989-06-13 | 1989-06-13 | Verfahren zur herstellung von wasserloeslichem cellulosesulfat |
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Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
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DE (1) | DE4019116A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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DE102007035322A1 (de) | 2007-07-25 | 2009-01-29 | Friedrich-Schiller-Universität Jena | Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher, niedrig substituierter Cellulosesulfate |
DE102013204817A1 (de) | 2013-03-19 | 2014-09-25 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Verfahren zur Herstellung von sulfatierten Celluloseestern sowie hieraus hergestellte Mikrokapseln und deren Verwendung |
WO2022262996A1 (de) | 2021-06-18 | 2022-12-22 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Verfahren zur herstellung von polysaccharidsulfaten und polysaccharidsulfat |
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1989
- 1989-06-13 DD DD32952089A patent/DD295858A5/de not_active IP Right Cessation
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1990
- 1990-06-12 DE DE19904019116 patent/DE4019116A1/de not_active Withdrawn
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US7902173B2 (en) | 2005-03-01 | 2011-03-08 | Chisso Corporation | Compound selected from sulfated cellulose and salts thereof and dermatitis therapeutic agent |
DE102007035322A1 (de) | 2007-07-25 | 2009-01-29 | Friedrich-Schiller-Universität Jena | Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher, niedrig substituierter Cellulosesulfate |
DE102007035322B4 (de) * | 2007-07-25 | 2011-11-17 | Friedrich-Schiller-Universität Jena | Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher, niedrig substituierter Cellulosesulfate |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DD295858A5 (de) | 1991-11-14 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |