DE4017490A1 - Verfahren und vorrichtung zur praezisionsmessung einer gasmenge - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur praezisionsmessung einer gasmengeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Präzisionsmessung einer strömenden Gasmenge
nach dem bzw. mit der Volumenmeßgeräte und Volumendurch
flußmeßgeräte für Gase kalibriert werden können.
Gasmengen werden unter anderem in zylindrischen Meßrohren
gemessen, in denen strömende Medien einen Meßkolben beauf
schlagen, dessen Verschiebung im Meßrohr in einem Zeit
abschnitt ein Maß für die Durchflußmenge liefert. Für eine
Präzisionsmessung von Gasen sind die üblichen Einrichtungen
ungeeignet, weil sie einerseits nicht zuverlässig arbeiten
und andererseits keine Meßdaten mit ausreichender Ge
nauigkeit liefern. Probleme schaffen immer noch die mit nur
einem Dichtungsring abgedichteten Kolbenkörper, da diese
bei ihrer Verschiebung häufig an den Meßrohrwandungen
verkanten und bei einer Weg-Zeit-Messung des Kolbens
verfälschte Meßdaten liefern.
Die Meßrohrkörper bestehen zum Zwecke einer optischen
Messung meistens aus Glas, die Kolben aus Gründen eines
geringen Gewichtes aus einem leichten Kunststoff. Bei der
Verschiebung des Kolbens im Meßrohr kommt es infolge der
Reibung zwischen den Teilen auch bei Anwendung anti
statischer Beläge in vielen Fällen noch zur elektrischen
Aufladung und schließlich zur Entladung im Inneren des
Meßrohres. Dies wirkt sich nicht nur störend auf den
Meßablauf aus, sondern kann auch zur Zerstörung der
Einrichtung führen.
Vor Beginn der eigentlichen Messung ist der Druck im
Meßrohr gleich dem atmosphärischen Druck, da das Meßrohr
insgesamt vor der Messung eines neuen Gases belüftet wird.
Bei der Inbetriebnahme des Meßrohres, also beim Einströmen
des Meßgases in das Meßrohr, verändert sich aber der
Druckzustand unterhalb wie oberhalb des Kolbens im Meßrohr.
Die Phase einer stetigen Druckveränderung bringt jedoch
auch eine Temperaturänderung des eingeströmten Meßgases mit
sich und damit auch eine Änderung des in das Meßrohr
eingeströmten Gasvolumens.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung anzugeben, mit dem sich und mit der
sich eine strömende Gasmenge bei konstanten Temperatur- und
Druckwerten zuverlässig und genau messen läßt.
Diese Aufgabe wird mit dem in den Ansprüchen angegebenen
Verfahren und der angegebenen Vorrichtung gelöst.
Gemäß dem angegebenen Verfahren wird nämlich vor dem
eigentlichen Meßvorgang zunächst eine Art Eichung der
Meßeinrichtung vorgenommen, um den Gleichgewichtsdruck für
diese Meßeinrichtung - bezogen auf eine bestimmte Durch
flußmenge - zu ermitteln. Seine Größe entspricht dem Druck,
der erforderlich ist, um den Kolben für eine vom Prüfling
abhängige Durchflußmenge mit einer konstanten Geschwin
digkeit zu bewegen, und die Kolbengeschwindigkeit während
des gesamten Meßvorgangs aufrecht zu erhalten.
Dafür sind folgende Gegenkräfte auszugleichen, die sich
ergeben aus
- - dem Gewicht und der Gleitreibung des Kolbens bei seiner Aufwärtsbewegung
- - dem auf der Kolbenoberseite herrschenden atmosphärischen Druck
- - und schließlich dem Staudruck, der sich bei der Aufwärts bewegung des Kolbens im oberen Bereich des Meßrohres aufbaut.
Erst dann, wenn die Größe dieses erforderlichen Druckes
ermittelt und durch Messung festgehalten ist, erfolgt die
eigentliche Gasmengenmessung, wobei der so ermittelte
Gleichgewichtsdruck nicht nur vor dem Eingang des
Meßrohres, sondern auch oberhalb des Kolbens im Meßrohr
selbst aufgebaut wird. Unter diesen Druckverhältnissen wird
schließlich das zu messende Gas in das Meßrohr geleitet,
dessen spezifisches Volumen beim Füllen des Meßrohres
infolge des unveränderten Druckes konstant bleibt. Die in
das Meßrohr einfließende Gasmenge wird aus dem Weg-Zeit-
Verhältnis der Kolbenbewegung ermittelt.
Die Vorrichtung nach Erfindung wird anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 ein Schaltbild der Meßvorrichtung,
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt eines Teiles des Meß
rohres,
Fig. 3 einen Querschnitt durch das Meßrohr.
In den Figuren ist das aus Glas oder einem anderen
transparenten Material bestehende zylindrische Meßrohr mit
der Bezugszahl 1 bezeichnet, in dem sich ein verschieb
licher Kolben 2 befindet (Ruhestellung). Der Innendurch
messer des zylindrischen Meßrohres 1 ist kalibriert und der
Kolben 2 für eine geringe Reibung durch zwei Quecksil
berringe 3 abgedichtet. Durch die Anordnung von zwei
Quecksilberringen 3 wird einem Verkanten des Kolbens 2 bei
seiner Verschiebung im Meßrohr 1 vorgebeugt.
Sowohl die innere als auch die äußere Mantelfläche des
Meßrohres trägt jeweils zwei sich auf den beiden Seiten
gegenüberliegende, achsparallele, aufgedampfte Metallstrei
fen 4, die geerdet sind, um eine elektrostatische Aufladung
durch Reibung von Kolben 2 am Meßrohr 1 zu verhindern.
Der im Meßrohr 1 zurückgelegte Weg des Kolbens 2 wird beim
Einströmen des Meßgases von mindestens zwei in einem genau
vermessenen Abstand voneinander angeordneten optischen
Sensoren 5 und 5a zeitlich erfaßt und das Ergebnis einer
Meßauswertungseinrichtung 6 zugeführt, in der die einge
strömte Gasmenge aus Meßrohrdurchmesser, Sensorabstand und
Meßzeit ermittelt wird.
Schaltungsmäßig liegt das Meßrohr 1 in Reihe mit dem
Prüfling, wie z. B. ein Volumenmeßgerät, das nicht einge
zeichnet ist. Der Eingang des Meßrohres 1 ist über eine
Druckausgleichsleitung 7 mit einem Druckausgleichsventil 8
mit seinem Ausgang verbunden. Nach den Anschlußstellen der
Druckausgleichsleitung 7 liegen in der Eingangsleitung 9
ein Eingangsventil 10 und in der Ausgangsleitung 11 ein
Ausgangsventil 12. Parallel zur Eingangsleitung 9 und
Ausgangsleitung 11 liegt die Hauptleitung 13 mit einem
Einlaßventil 14 in Reihe mit einem Drosselventil 15. Am
Meßrohreingang ist schließlich ein Druckmesser 16
angeschlossen.
Die Vorrichtung nach der Erfindung arbeitet wie folgt:
Die Ventile 12, 14 und 15 sind geöffnet, die Ventile 8 und
10 geschlossen. Der Prüfling (nicht eingezeichnet) wird in
Betrieb genommen und sein Druchfluß auf den gewünschten
Sollwert eingestellt. Im Meßrohr 1 oberhalb des Kolbens 2
herrscht atmosphärischer Druck. Daraufhin wird Ventil 12
geschlossen und Ventil 10 geöffnet. Damit herrscht in der
Eingangsleitung 9 - also unterhalb des Kolbens 2 - derselbe
Druck wie in der Eingangsleitung 13.
Durch langsames Schließen des Drosselventils 15 wird der
Druck am Meßrohreingang eingestellt, der dem Gleichge
wichtszustand für den Durchfluß im Meßrohr entspricht.
Dieser Gleichgewichtsdruck ist durch Messung mittels des
Druckmessers 16 bei einem vorhergehenden Meßvorgang - wie
oben erläutert - ermittelt worden. In diesem Zustand stabi
lisieren sich die einzelnen Elemente der Meßvorrichtung
nach einigen Sekunden, und die Meßvorrichtung ist dann
betriebsbereit.
Durch Schließen des Ventils 14 in der Hauptleitung 13 und
gleichzeitiges Öffnen des Ventils 12 in der Ausgangsleitung
11 kann das Meßgas in das Meßrohr 1 einströmen. Der Meßvor
gang beginnt beim Passieren des Kolbens 2 am Sensor 5 und
ist beendet, sobald der Kolben 2 den Sensor 5a passiert
hat.
Nach dem Ende des Meßvorganges werden die Ventile 10 und 12
geschlossen und gleichzeitig Ventil 14 geöffnet. Um den
Kolben 2 wieder in seine Ausgangslage zu bringen, wird
Ventil 8 geöffnet. Der Kolben 2 sinkt daraufhin aufgrund
seines Gewichts in seine Ausgangslage zurück.
Abschließend wird Ventil 12 geöffnet; im Meßrohr 1 herrscht
dann wieder atmosphärischer Druck.
Claims (2)
1. Verfahren zur Präzisionsmessung einer strömenden Gasmen
ge mittels eines durch einen Kolben beaufschlagten und
in einer Schaltungsvorrichtung liegenden, senkrecht auf
gestellten Meßrohres, bei dem man
- 1. den Gleichgewichtsdruck des Meßgases am Meßrohrein
gang ermittelt und durch Messung festhält. Der
Gleichgewichtsdruck ist erforderlich, um den Kolben
im Meßrohr
- a) gegen sein Gewicht
- b) gegen seine Gleitreibung im Meßrohr
- c) gegen seinen auf der Kolbenoberseite herrschenden atmosphärischen Druck und
- 3) gegen den auf der Kolbenoberseite sich aufgebauten Staudruck
- mit konstanter Geschwindigkeit zu bewegen.
- 2. zum gewünschten Meßzeitpunkt am Eingang des Meßrohres und auf der Oberseite des Kolbens im Meßrohr den ermittelten Gleichgewichtsdruck aufrechterhält,
- 3. das Meßgas mit dem ermittelten Gleichgewichtsdruck in das Meßrohr leitet und
- 4. während der konstanten Bewegung des Kolbens die Volu menzunahme im Meßrohr pro Zeiteinheit mißt.
2. Vorrichtung zur Präzisionsmessung einer strömenden Gas
menge in einem zylindrischen, senkrecht stehenden und
aus einem transparenten Material bestehenden Meßrohr mit
kalibriertem Innendurchmesser, in dem das einströmende
Gas einen quecksilbergedichteten Kolben verschiebt,
dessen zeitlich zurückgelegter Weg von in einem genau
vermessenen Abstand zueinander und außen angeordneten
Sensoren erfaßt und das Ergebnis einer Meßeinrichtung
zugeführt wird, bei der
- 1. Eingang und Ausgang des Meßrohres über eine Druckaus gleichsleitung mit einem Druckausgleichsventil ver bunden sind,
- 2. nach den Anschlußstellen für die Druckausgleichslei tung in der Eingangsleitung ein Eingangsventil und in der Ausgangsleitung des Meßrohres ein Ausgangsventil liegt,
- 3. parallel zur Eingangs- und Ausgangsleitung mit den Eingangs- und Ausgangsventilen die Hauptleitung liegt, in der ein Drosselventil in Reihe mit einem Einlaßventil liegt,
- 4. der Meßrohrkörper sowohl auf seiner Innenwand als auch auf seiner Außenwand mit zwei sich jeweils gegenüberliegenden, achsparallelen, aufgedampften Me tallstreifen versehen ist, die geerdet sind,
- 5. der Kolben im Meßrohr über zwei in parallelen Ebenen angeordneten Quecksilberringen geführt und gegen die Innenwand des Meßrohres abgedichtet ist, und
- 6. am Meßrohreingang ein Druckmesser angeschlossen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4017490A DE4017490A1 (de) | 1990-05-31 | 1990-05-31 | Verfahren und vorrichtung zur praezisionsmessung einer gasmenge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4017490A DE4017490A1 (de) | 1990-05-31 | 1990-05-31 | Verfahren und vorrichtung zur praezisionsmessung einer gasmenge |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4017490A1 true DE4017490A1 (de) | 1991-12-12 |
DE4017490C2 DE4017490C2 (de) | 1993-06-03 |
Family
ID=6407524
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4017490A Granted DE4017490A1 (de) | 1990-05-31 | 1990-05-31 | Verfahren und vorrichtung zur praezisionsmessung einer gasmenge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4017490A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2010012977A1 (en) * | 2008-07-23 | 2010-02-04 | Bpr Medical Limited | Gas flowmeter |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0033905A2 (de) * | 1980-02-06 | 1981-08-19 | The Perkin-Elmer Corporation | Durchflusswandler für kleinste Mengen |
US4328697A (en) * | 1979-05-23 | 1982-05-11 | Lucas Industries Limited | Transducer calibration device |
-
1990
- 1990-05-31 DE DE4017490A patent/DE4017490A1/de active Granted
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2010012977A1 (en) * | 2008-07-23 | 2010-02-04 | Bpr Medical Limited | Gas flowmeter |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4017490C2 (de) | 1993-06-03 |
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