DE4016993A1 - Fluormethylierte polycyanbenzole, deren alkalicyanid-addukte und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Fluormethylierte polycyanbenzole, deren alkalicyanid-addukte und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft neue fluormethylierte Polycyan
benzole, ein Verfahren zur ihrer Herstellung und die bei
diesem Herstellungsverfahren als Zwischenverbindungen
anfallenden salzartigen Alkalicyanid-Addukte der fluor
methylierten Polycyanbenzole.
Es wurden neue fluormethylierte Polycyanbenzole der
Formel
gefunden, in der
X für Wasserstoff, Fluor oder Chlor steht,
m 1 oder 2 ist und
n (6 -m) ist,
mit der Maßgabe, daß X nur dann für Chlor steht, wenn m=1 ist.
X für Wasserstoff, Fluor oder Chlor steht,
m 1 oder 2 ist und
n (6 -m) ist,
mit der Maßgabe, daß X nur dann für Chlor steht, wenn m=1 ist.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Her
stellung der fluormethylierten Polycyanbenzole der
Formel (I); das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß man fluormethylierte Fluorbenzole der Formel
in der X, m und n die unter Formel (I) angegebene Be
deutung haben und
Y für Fluor oder CN steht, mit der Maßgabe, daß Y nur dann eine CN-Gruppe ist, wenn m=1 ist und X für Fluor steht,
mit Alkalicyaniden in organischen Verdünnungsmitteln zu salzartigen Addukten der Formel
Y für Fluor oder CN steht, mit der Maßgabe, daß Y nur dann eine CN-Gruppe ist, wenn m=1 ist und X für Fluor steht,
mit Alkalicyaniden in organischen Verdünnungsmitteln zu salzartigen Addukten der Formel
in der X, m und n die unter Formel (I) angegebene
Bedeutung haben und M® für ein Alkalimetall-Kation
steht,
umsetzt, und dieses Addukt, gegebenenfalls ohne es zu
isolieren, durch Behandeln mit Säuren oder durch Er
hitzen auf Temperaturen von 150-300°C, vorzugsweise im
Vakuum, in die Verbindungen der Formel (I) überführt.
Die Erfindung betrifft außerdem die salzartigen Addukte
der Formel (III).
In der ersten Reaktionstufe des erfindungsgemäßen Ver
fahrens werden als Alkalicyanide vorzugsweise die wohl
feilen Cyanide des Natriums oder Kaliums verwendet.
Die Umsetzung mit den Alkalicyaniden wird in organischen
Verdünnungsmitteln vorgenommen. Als organische Verdün
nungsmittel werden übliche aprotische polare bzw. di
polare Lösungsmittel eingesetzt. Beispiele für solche
Lösungsmittel sind:
Aliphatische Nitrile wie Acetonitril, Propionitril,
3-Methoxy-propionitril; aliphatische und cyclische Ether
wie Ethylenglykoldimethylether, Diethylenglykoldi
methylether (Diglyme), Tetrahydrofuran; N,N-Dialkyl
amide niederer aliphatischer Carbonsäuren, wie N,N-
Dimethylformamid, N,N-Diethylacetamid, N-Methylpyrroli
don; aliphatische Sulfoxide wie Dimethylsulfoxid; ali
phatische Sulfone wie Dimethylsulfon und Tetramethylen
sulfon; ferner Tetramethylharnstoff, Ethylencarbonat,
Propylencarbonat, N,N′-Dimethyl-1,3-imidazolin-2-on und
Hexamethylphosphorsäuretrisamid. Besonders bevorzugt
sind Acetonitril und N,N-Dimethylformamid.
Die Umsetzung der fluormethylierten Fluorbenzole der
Formel (II) mit den Alkalicyaniden wird bei Temperaturen
von -50°C bis +150°C, vorzugsweise von 0°C bis 100°C,
besonders bevorzugt von 10°C bis 50°C ausgeführt.
Die Reaktion wird im allgemeinen bei Normaldruck vorge
nommen.
Die erfindungsgemäße Umsetzung der Verbindungen der
Formel (II) mit den Alkalicyaniden läßt sich durch
folgende Reaktionsgleichungen beschreiben:
- (a) bei Verwendung von Difluoromethyl-pentafluoro benzol:
- (b) bei Verwendung von α,α,α,2,3,5,6-Heptafluoro-p- tolunitril:
Wie aus den vorstehenden Reaktionsgleichungen (a) und
(b) hervorgeht, sind zur Herstellung der Addukte der
Formel (III) in Abhängigkeit von der Anzahl der an den
Benzolring gebundenen und erfindungsgemäß gegen Cyan
gruppen auszutauschenden Fluoratome 5 oder 6 Mol Alkali
cyanid je Mol Ausgangsverbindung (II) erforderlich.
Statt der stöchiometrisch erforderlichen 5 bzw. 6 Mol
Alkalicyanid kann man jedoch auch beliebige Unterschüsse
an Alkalicyanid verwenden, da sich die nicht umgesetzten
Ausgangsverbindungen (II) in ihren Löslichkeitseigen
schaften wesentlich von den Addukten (III) unterscheiden
und sich deshalb in einfacher Weise, z. B. durch Behan
deln mit Lösungsmitteln wie Dichlormethan, von den in
diesen Lösungsmitteln völlig unlöslichen Addukten der
Formel (III) abtrennen lassen. Das gleiche gilt, wenn
man die durch die Reaktionsgleichungen (a) und (b) be
schriebenen Umsetzungen vor ihrer Beendigung abbricht.
Die Reaktionszeiten für die Adduktbildung schwanken je
nach eingesetztem Fluorbenzol der Formel (II), den ange
wandten Reaktionstemperaturen und dem Lösungsmittel
zwischen einer Stunde und zwei Wochen.
Die für das erfindungsgemäße Verfahren als Ausgangs
verbindungen benötigten fluormethylierten Fluorbenzole
der Formel (II) sind bekannt und z. B. in J. Fluorine
Chem. 1987, 37, Seite 1 bis 14 beschrieben oder können
nach an sich bekannten Verfahren hergestellt werden.
Die erfindungsgemäße Umsetzung der Alkalicyanide mit
den Verbindungen der Formel (II) wird vorzugsweise so
ausgeführt, daß man die Lösung des fluormethylierten
Fluorbenzols der Formel (II) im betreffenden wasser
freien Lösungsmittel unter Feuchtigkeitsausschluß und
unter Rühren bei Temperaturen von -40°C bis Raumtem
peratur mit der stöchiometrisch erforderlichen Menge
Alkalicyanid (oder einem Unterschuß) versetzt und bei
der gewählten Endtemperatur von z. B. 20°C bis 80°C so
lange weiterrührt, bis die (gaschromatographisch leicht
verfolgbare) Reaktion vollständig oder weitgehend
abgelaufen ist.
Wünscht man die Zwischenisolierung der Adukkte der
Formel (III), so geht man bevorzugt folgendermaßen vor:
Nach beendeter Umsetzung der Verbindungen der Formel
(II) mit den Alkalicyaniden filtriert man von etwa
ungelöst gebliebenen Resten ab; das Filtrat wird im
Vakuum unter milden Bedingungen (Raumtemperatur bis
50°C) vom Lösungsmittel befreit. Der Rückstand wird
zum Entfernen gegebenenfalls nicht umgesetzter Reste
der Ausgangsverbindungen (II) bei Raumtemperatur mit
einem Lösungsmittel z. B. Dichlormethan, verrührt. Die
nach dieser Behandlung mit Lösungsmitteln ungelöst
zurückbleibenden orangeroten bis roten Alkalisalze der
Formel (III) werden abfiltriert; aus dem Filtrat kann
das Ausgangsmaterial der Formel (II) zurückgewonnen
werden.
Die Alkalisalze der Formel (III) sind bei Raumtemperatur
stabile Verbindungen; sie liefern fluoreszierende
Lösungen.
Die Addukte der Formel (III) lassen sich entweder durch
Behandeln mit Säuren oder thermisch, durch Erhitzen auf
Temperaturen von 150°C bis 300°C, vorzugsweise von 170°C
bis 230°C, vorzugsweise im Vakuum, in die Verbindungen
der Formel (I) überführen.
Für die Spaltung der Verbindungen der Formel (III) mit
Säuren werden vorzugsweise flüssige, niedere alipha
tische Carbonsäuren, wie Essigsäure, oder aber anorga
nische Mineralsäuren, wie Salzsäure, verwendet. Die saure
Spaltung wird vorzugsweise bei Raumtemperatur vorge
nommen. Zur Spaltung verrührt man die Verbindungen der
Formel (III) mit den flüssigen Säuren, bis die charak
teristische rote Farbe der zunächst entstehenden Lö
sungen verschwunden ist. Anschließend wird das Reak
tionsgemisch mit Wasser verdünnt und der Niederschlag
abfiltriert. Die Säurespaltung kann durch folgende
Reaktionsgleichung beschrieben werden:
Aus der Reaktionsgleichung geht hervor, daß zur Spal
tungsreaktion je Mol Alkalisalz der Formel (III) ein
Äquivalent Säure erforderlich ist. Da man die Säure
zugleich als Reaktionsmedium verwenden kann, werden die
Säuren vorteilhaft im Überschuß angewandt. Im allge
meinen hat es sich bewährt, je Gew.-Teil Alkalisalz der
Formel (III) 1 bis 50 Vol.-Teile Säure einzusetzen.
Bei der sauren Spaltung der isolierten Alkalisalze der
Formel (III) ist Verwendung 1-normaler wäßriger Salz
säure besonders bevorzugt.
In Abhängigkeit vom angewandten Mengenverhältnis Alkali
salz der Formel (III)/Säure und der Konzentration der
verwendeten Säure ist die Spaltung bei Raumtemperatur
in 0,1 bis 24 Stunden beendet.
Zur thermischen Spaltung der Alkalisalze der Formel
(III) werden diese auf Temperaturen von 150°C bis etwa
300°C, vorzugsweise 170°C bis 230°C erhitzt. Vorzugs
weise führt man die thermische Spaltung im Vakuum (z. B.
im Bereich von 10 bis 0,01 mbar) in einer Sublimations
apparatur durch. Man erhält auf diese Weise die erfin
dungsgemäßen fluormethylierten Polycyanbenzole der
Formel (I) in reiner Form. Je nach Art des Alkalisalzes
der Formel (I) und der gewählten Zersetzungstemperatur
erfordert die thermische Spaltung 0,5 bis 24 Stunden.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen fluormethylierten
Polycyanbenzole der Formel (I) ist die Isolierung der
Addukte der Formel (III) nicht erforderlich. Man kann
die Umsetzung der Ausgangsverbindungen der Formel (II)
mit den Alkalicyaniden und die anschließende saure Spal
tung der bei dieser Umsetzung entstandenen Alkalisalze
der Formel (III) auch in einer Art "Eintopfreaktion"
durchführen. Hierzu wird nach Beendigung der ersten
Reaktionsstufe die Reaktionsmischung mit dem etwa 5 bis
10fachen ihres Volumens an Wasser und gleichzeitig oder
unmittelbar danach mit einer Mineralsäure, vorzugsweise
Salzsäure, versetzt und 0,5 bis 24 Stunden gerührt.
Anschließend werden die fluormethylierten Polycyan
benzole der Formel (I), die in diesen wäßrigen Medien
schwer löslich sind, durch Filtration isoliert. Falls
gewünscht oder erforderlich, können die so erhaltenen
Verbindungen der Formel (I) üblichen Reinigungsopera
tionen, wie Vakuumsublimation (z. B. bei 200°C/0,1 mbar),
Umkristallisation und dergleichen, unterworfen werden.
Der glatte Verlauf der Umsetzung der fluormethylierten
Polyfluorbenzole der Formel (II) mit Alkalicyaniden zu
den isolierbaren, stabilen Addukten der Formel (III) und
deren Umsetzung zu den erfindungsgemäßen Verbindungen
der Formel (I) ist außerordentlich überraschend, weil
aus der Literatur bekannt ist, daß bei der Umsetzung von
z. B. Hexafluorobenzol mit Natriumcyanid in Dimethyl
formamid keine identifizierbaren Produkte entstehen;
alle Versuche zur Isolierung von Hexacyanobenzol waren
erfolglos (s. J. Chem. Soc. (C), 1966, 708).
Polycyanbenzole sind wichtige Ausgangsmaterialien für
die Herstellung von Charge-Transferkomplexen; diese
CT-Komplexe zeichnen sich durch eine sehr gute elek
trische Leitfähigkeit aus (s. z. B. Bull Acad. Polon.
Sci. 23, 563 (1975)). Es besteht daher Interesse an
einem wirtschaftlichen Herstellungsverfahren für diese
Verbindungsklasse. Die hier erstmals synthetisierten
fluormethylierten Polycyanbenzole der Formel (I) ergeben
z. B. mit Pyren tief dunkel gefärbte Charge-Transfer-
Komplexe mit interessanten Materialeigenschaften. Da
rüber hinaus zeigen die Polycyanbenzole der Formel (I)
biozide, insbesondere insektizide und fungizide Wir
kungen.
Die Alkalisalze der Formel (III) können in Polymere
eingearbeitet werden, die dann mit organgeroter Farbe
fluoreszieren.
Hierzu löst man z. B. Polyacrylnitril und ein Alkalisalz
der Formel (III) in Dimethylformamid und verdampft
anschließend das Lösungsmittel.
In ähnlicher Weise löst man z. B. Polyvinylalkohol und
ein Alkalisalz der Formel (III) in Wasser und verdampft
anschließend das Lösungsmittel.
Eine Lösung von 24,3 g (0,1 Mol) α,α,α,2,3,5,6-Hepta
fluoro-p-tolunitril (J. Org. Chem. 33, 1658) in 250 ml
trockenem Acetonitril wird unter Rühren und unter
Feuchtigkeitsausschluß mit 24,5 g (0,5 Mol) Natrium
cyanid versetzt und 10 Tage bei Raumtemperatur gerührt.
Anschließend wird filtriert, mit Acetonitril nachge
waschen und das Filtrat im Rotationsverdampfer bis zu
einer Badtemperatur von etwa 30°C eingeengt. Zur Ent
fernung etwaiger Reste unumgesetzter Heptafluorver
bindung wird das eingeengte Filtrat mit 250 ml trockenem
Dichlormethan bei Raumtemperatur verrührt, abfiltriert,
mit Dichlormethan nachgewaschen und getrocknet. Man
erhält 31,0 g (96,8% der Theorie) orangerotes Natrium
salz der oben angegebenen Konstitution.
Elementaranalyse: C₁₃F₃N₆Na
ber.: C 48,77%, F 17,80%, N 26,25%, Na 7,18%,
gef.: C 48,5%, F 17,2%, N 26,4%, Na 7,0%,
ber.: C 48,77%, F 17,80%, N 26,25%, Na 7,18%,
gef.: C 48,5%, F 17,2%, N 26,4%, Na 7,0%,
IR (KBr) in cm-1: 2224, 2205, 1563, 1472, 1412, 1359,
1241, 1206, 1175, 1148, 937, 729.
UV/vis (DMF):
γmax=19 400 cm-1
λmax=515,5 nm
εmax=12 200
λmax=515,5 nm
εmax=12 200
75,39 MHz- ¹⁹F-NMR (d₆-Aceton):
δCF₃=2,76 ppm, bezogen auf CF₃-COOH (extern)
δCF₃=2,76 ppm, bezogen auf CF₃-COOH (extern)
125,77 MHz- ¹³C-NMR (d₆-Aceton):
Fluoreszenz-Spektrum (DMF):
max. Emission bei: 16 900 cm-1
max. Excitation bei: 19 400 cm-1
Δ Stokes: 2 500 cm-1
Quantenausbeute: 0,62
max. Excitation bei: 19 400 cm-1
Δ Stokes: 2 500 cm-1
Quantenausbeute: 0,62
Man verfährt analog Beispiel 1 mit dem Unterschied, daß
man die Umsetzung statt bei Raumtemperatur bei Rückfluß
temperatur (-80°C) durchführt. Nach etwa 20 Stunden ist
die Reaktion praktisch beendet. Man erhält das Natrium
salz in einer Ausbeute von ebenfalls über 95% der Theo
rie.
Eine Lösung von 28,5 g (117 mMol) α,α,α,2,3,5,6-Hepta
fluoro-p-tolunitril in 285 ml trockenem Acetonitril wird
unter Rühren und unter Feuchtigkeitsausschluß mit 23,0 g
(469 mMol) Natriumcyanid versetzt und 8 Tage bei Raum
temperatur gerührt. Die Aufarbeitung erfolgt wie in Bei
spiel 1 beschrieben. Man erhält 28,2 g (94% der Theo
rie, bezogen auf eingesetztes Natriumcyanid) Natriumsalz
der oben angegebenen Konstitution.
Eine Lösung von 23,6 g (0,1 Mol) Pentafluoro-trifluoro
methyl-benzol in 250 ml trockenem Acetonitril wird unter
Rühren und unter Feuchtigkeitsausschluß mit 29,4 g
(0,6 Mol) Natriumcyanid versetzt und 12 Tage bei Raum
temperatur gerührt. Die Aufarbeitung erfolgt wie in
Beispiel 1 beschrieben.
Man erhält 20,8 g (65,0% der Theorie) Natriumsalz der
oben angegebenen Konstitution.
1,00 g (3,125 mMol) des nach einem der Beispiele 1,2,3
oder 4 erhaltenen Natriumsalzes C₁₃F₃N₆Na wird in 5 g
Essigsäure gelöst. Nach 12stündigem Stehen bei Raum
temperatur wird die Lösung mit 50 ml Wasser versetzt,
der entstandene Niederschlag abfiltriert, mit Wasser
nachgewaschen und getrocknet. Ausbeute: 0,78 g (92,1%
der Theorie) Pentacyano-trifluoromethyl-benzol. Die
Verbindung schmilzt noch nicht bei 270°C; sie kann bei
200-220°C/0,1 mbar ohne Zersetzung sublimiert werden.
IR (KBr) in cm-1: 2250, 1561, 1419, 1327, 1290, 1263,
1204, 1181, 997, 853, 839, 792, 731, 697.
75,39 MHz-¹⁹F-NMR (d₆-DMSO):
δCF₃=-19,95 ppm, bezogen auf CF₃-COOH (extern)
δCF₃=-19,95 ppm, bezogen auf CF₃-COOH (extern)
125,77 MHz-¹³C-NMR (d₆-DMSO):
60,5 g (189 mMol) des nach einem der Beispiele 1,2,3
oder 4 hergestellten Natriumsalzes C₁₃F₃N₆Na werden mit
ca. 1,5 Liter in wäßriger Salzsäure 24 Stunden bei Raum
temperatur gerührt. Anschließend wird der Niederschlag
abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Ausbeute: 48,1 g (93,8% der Theorie) Pentacyano-tri
fluoromethyl-benzol, identisch mit der nach Beispiel 5
erhaltenen Verbindung.
1,00 g (3,125 mMol) des nach einem der Beispiele 1,2,3
oder 4 erhaltenen Natriumsalzes C₁₃F₃N₆Na wird in einer
Sublimationsapparatur bei 220°C/0,1 mbar 24 Stunden er
hitzt.
Man erhält 0,57 g (67,3%) der Theorie Pentacyano-tri
fluoromethyl-benzol, identisch mit der nach Beispiel 5
gewonnenen Verbindung.
Eine Lösung von 2,43 g (10 mMol) α,α,α,2,3,5,6-Hepta
fluoro-p-tolunitril in 25 ml trockenem Dimethylformamid
wird unter Rühren und unter Feuchtigkeitsausschluß mit
2,53 g (51,6 mMol) Natriumcyanid versetzt, wobei sich
die Reaktionsmischung unter sofortiger Rotfärbung er
wärmt. Man rührt über Nacht nach und gießt dann in eine
Mischung aus 200 ml Wasser und 50 ml konz. Salzsäure.
Nach 24-stündigem Rühren bei Raumtemperatur wird der
Niederschlag abfiltriert, mit Wasser gewaschen und ge
trocknet.
Ausbeute: 2,19 g (80,1% der Theorie) Pentacyano-tri
fluoromethyl-benzol, identisch mit dem nach Beispiel 5
erhaltenen Produkt.
Die Lösung von 5,72 g (20 mMol) 1,2,4,5-Tetrafluoro-3,6-
bis(trifluoromethyl)-benzol in 100 ml trockenem Di
methylformamid wird unter Rühren und unter Feuchtig
keitsausschluß mit 4,90 g (100 mMol) Natriumcyanid ver
setzt, wobei sich die Reaktionsmischung unter sofortiger
Rotfärbung erwärmt. Man kühlt anfangs mit Eiswasser,
dann rührt man über Nacht bei Raumtemperatur nach. An
schließend wird das Reaktionsgemisch unter Rühren in
eine Mischung aus 500 ml Wasser und 500 ml konzen
trierter Salzsäure eingegossen. Nach einstündigem Nach
rühren wird der Niederschlag abfiltriert und mit Wasser
gewaschen, bis das Filtrat farblos abläuft. Nach dem
Trocknen erhält man 4,95 g (78,8% der Theorie) 1,2,4,5-
Tetracyano-3,6-bis(trifluoromethyl)-benzol. Die Verbin
dung schmilzt noch nicht bei 270°C; sie kann bei
200°C/0,1 mbar ohne Zersetzung sublimiert werden.
IR (KBr) in cm-1: 2253, 1444, 1422, 1314, 1206, 1180,
1136, 856, 678.
Eine Lösung von 5,72 g (20 mMol) 1,2,4,5-Tetrafluoro-
3,6-bis(trifluoromethyl)-benzol in 80 ml trockenem
Acetonitril wird unter Rühren und unter Feuchtigkeits
ausschluß mit 3,92 g (80 mMol) Natriumcyanid versetzt
und 10 Tage bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend
wird das Reaktionsgemisch wie in Beispiel 1 beschrieben
aufgearbeitet.
Man erhält 3,40 g (58,6% der Theorie, bezogen auf ein
gesetztes Natriumcyanid) rotes Natriumsalz C₁₃F₆N₅Na der
oben angegebenen Konstitution.
IR (KBr) in cm-1: 2206, 1544, 1431, 1378, 1292, 1239,
1207, 1146, 1009, 892, 730.
UV/vis (DMF):
γmax=20 100 cm-1
λmax=497,5 nm
εmax=8 300
λmax=497,5 nm
εmax=8 300
Eine auf etwa -40°C gekühlte Lösung von 10,9 g
(0,05 Mol) Difluoromethyl-pentafluoro-benzol in 200 ml
trockenem Dimethylformamid wird unter Rühren und unter
Feuchtigkeitsausschluß mit 12,25 g (0,25 Mol) Natrium
cyanid versetzt. Schon nach 5-10 Minuten und einer
Innentemperatur von -40°C ist das Reaktionsgemisch
kräftig orangerot gefärbt. Man rührt weitere 2 Stunden
bei Temperaturen <0°C weiter; dann läßt man das Reak
tionsgemisch über Nacht allmählich auf Raumtemperatur
erwärmen und rührt es noch weitere 10 Tage bei Raum
temperatur. Anschließend gießt man das Reaktionsgemisch
in etwa 2 Liter in Salzsäure. Die Mischung wird über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Dann wird der
Niederschlag abfiltriert, mit Wasser gewaschen und
getrocknet.
Man erhält in guter Ausbeute Difluoromethyl-pentacyano
benzol, das bei 270°C noch nicht schmilzt und bei
200°C/0,1 mbar ohne Zersetzung sublimiert werden kann.
¹H-NMR (d₆-DMSO): δ=7,6 ppm (t, J=50,0 Hz)
IR (KBr) in cm-1: 2248, 1565, 1431, 1378, 1343, 1307,
1277, 1136, 1077, 1043, 896, 834, 790, 704, 627.
Man verfährt wie in Beispiel 4 beschrieben mit dem
Unterschied, daß anstelle von 0,1 Mol Pentafluoro
trifluoromethyl-benzol 21,8 g (0,1 Mol) Difluoromethyl
pentafluoro-benzol eingesetzt werden. Man erhält in
guter Ausbeute das organgerote Natriumsalz C₁₃HF₂N₆Na
der oben angegebenen Konstitution.
IR (KBr) in cm-1: 2198, 1563, 1476, 1406, 1356, 1239,
1206, 1128, 1088, 748, 728.
UV/vis (DMF):
γmax=19 350 cm-1
λmax=516,8 nm
εmax=9 400
λmax=516,8 nm
εmax=9 400
Man verfährt wie in Beispiel 11 beschrieben mit dem
Unterschied, daß anstelle von 0,05 Mol Difluoromethyl
pentafluoro-benzol 12,63 g (0,05 Mol) Chlorodifluoro
methyl-pentafluoro-benzol eingesetzt werden.
Man erhält Chlorodifluoromethyl-pentacyano-benzol, das
bei 270°C noch nicht schmilzt und bei 200°C/0,1 mbar
ohne Zersetzung sublimiert werden kann.
IR (KBr) in cm-1: 2247, 1415, 1310, 1283, 1161, 1018,
921, 846, 792, 753, 669, 623.
Claims (3)
1. Fluormethylierte Polycyanbenzole der Formel
in der
X für Wasserstoff, Fluor oder Chlor steht,
n 1 oder 2 ist und
n (6 -m) ist,
mit der Maßgabe, daß X nur dann für Chlor steht, wenn m=1 ist.
X für Wasserstoff, Fluor oder Chlor steht,
n 1 oder 2 ist und
n (6 -m) ist,
mit der Maßgabe, daß X nur dann für Chlor steht, wenn m=1 ist.
2. Verfahren zur Herstellung von fluormethylierten
Polycyanbenzolen der Formel
in der
X für Wasserstoff, Fluor oder Chlor steht,
m 1 oder 2 ist und
n (6 -m) ist,
mit der Maßgabe, daß X nur dann für Chlor steht, wenn m=1 ist,
dadurch gekennzeichnet, daß man fluormethylierte Fluorbenzole der Formel in der X, m und n die unter Formel (I) angegebene Bedeutung haben und
Y für Fluor oder CN steht,
mit der Maßgabe, daß Y nur dann eine CN-Gruppe ist, wenn m=1 ist und X für Fluor steht,
mit Alkalicyaniden in organischen Verdünnungs mitteln zu salzartigen Addukten der Formel umsetzt, in der X, m und n die unter Formel (I) angegebene Bedeutung haben und M⊕ für ein Al kalimetall-Kation steht,
und dieses Addukt, gegebenenfalls ohne es zu iso lieren, durch Behandeln mit Säuren oder durch Er hitzen auf Temperaturen von 150-300°C, vorzugsweise im Vakuum, in die Verbindungen der Formel (I) über führt.
X für Wasserstoff, Fluor oder Chlor steht,
m 1 oder 2 ist und
n (6 -m) ist,
mit der Maßgabe, daß X nur dann für Chlor steht, wenn m=1 ist,
dadurch gekennzeichnet, daß man fluormethylierte Fluorbenzole der Formel in der X, m und n die unter Formel (I) angegebene Bedeutung haben und
Y für Fluor oder CN steht,
mit der Maßgabe, daß Y nur dann eine CN-Gruppe ist, wenn m=1 ist und X für Fluor steht,
mit Alkalicyaniden in organischen Verdünnungs mitteln zu salzartigen Addukten der Formel umsetzt, in der X, m und n die unter Formel (I) angegebene Bedeutung haben und M⊕ für ein Al kalimetall-Kation steht,
und dieses Addukt, gegebenenfalls ohne es zu iso lieren, durch Behandeln mit Säuren oder durch Er hitzen auf Temperaturen von 150-300°C, vorzugsweise im Vakuum, in die Verbindungen der Formel (I) über führt.
3. Salzartige Addukte der Formel
in der
X für Wasserstoff, Fluor oder Chlor steht,
m 1 oder 2 ist,
n (6 -m) ist,
mit der Maßgabe, daß X nur dann für Chlor steht, wenn m=1 ist, und
M⊕ für ein Alkalimetall-Kation steht.
X für Wasserstoff, Fluor oder Chlor steht,
m 1 oder 2 ist,
n (6 -m) ist,
mit der Maßgabe, daß X nur dann für Chlor steht, wenn m=1 ist, und
M⊕ für ein Alkalimetall-Kation steht.
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DE19904016993 DE4016993A1 (de) | 1990-05-26 | 1990-05-26 | Fluormethylierte polycyanbenzole, deren alkalicyanid-addukte und verfahren zu ihrer herstellung |
EP91107662A EP0459196B1 (de) | 1990-05-26 | 1991-05-11 | Fluormethylierte Polycyanbenzole, deren Alkalicyanid-Addukte, Verfahren zu ihrer Herstellung und Verwendung der fluormethylierten Polycyanbenzole |
DE91107662T DE59101258D1 (de) | 1990-05-26 | 1991-05-11 | Fluormethylierte Polycyanbenzole, deren Alkalicyanid-Addukte, Verfahren zu ihrer Herstellung und Verwendung der fluormethylierten Polycyanbenzole. |
US07/701,540 US5175336A (en) | 1990-05-26 | 1991-05-16 | Fluoromethylated polycyanobenzenes, their alkali metal cyanide adducts, processes for their preparation and use of the fluoromethylated polycyanobenzenes |
JP3144238A JPH04235154A (ja) | 1990-05-26 | 1991-05-21 | フルオロメチル化ポリシアノベンゼン、そのアルカリ金属シアニド付加物、それらの製造法及びフルオロメチル化ポリシアノベンゼンの利用 |
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